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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mittelkonsolenelement für ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Mittelkonsolenelement, sowie ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Mittelkonsolenelements und ein nach diesem Verfahren hergestelltes Mittelkonsolenelement.
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Aus der
DE 198 26 943 A1 ist eine Tunnelverkleidung für ein Kraftfahrzeug mit einer Stützstruktur bekannt, an die flächige Seitenwandelemente angefügt sind, um seitliche Luftführungspassagen zu definieren, welche jeweils eine Luftaustrittsdüse beschicken.
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Eine Aufgabe einer Ausführung der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Kraftfahrzeug zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Mittelkonsolenelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Ansprüche 13, 14 und 15 stellen ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Mittelkonsolenelement, ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Mittelkonsolenelements bzw. ein nach diesem Verfahren hergestelltes Mittelkonsolenelement unter Schutz. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen, nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung, weist ein Mittelkonsolenelement auf. Das Mittelkonsolenelement ist in einer Ausführung zwischen Fahrer- und Beifahrersitz angeordnet und/oder erstreckt sich, wenigstens im Wesentlichen, in Fahrzeuglängsrichtung. Es kann in einer Ausführung einen Tunnel abdecken, der insbesondere Teile einer Gangschaltung und/oder eines Antriebsstrangs des Fahrzeugs aufnehmen kann, oder auf einem solchen Tunnel angeordnet sein. Das Mittelkonsolenelement kann in einer Ausführung eine Mittelkonsole des Fahrzeugs bilden, in einer Weiterbildung zusammen mit weiteren Bauteilen wie Abdeckungen, Armauflagen, einem Schalthebel und dergleichen.
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Ein Mittelkonsolenelement nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist eine Konsolenstruktur auf. Die Konsolenstruktur kann in einer Ausführung zwei Längswände und/oder eine Boden- und/oder Deckplatte aufweisen. In einer Ausführung kann die Konsolenstruktur eine Rippenstruktur mit einer oder mehreren Stützrippen aufweisen.
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Die Konsolenstruktur ist in einer Ausführung als Formteil hergestellt bzw. urgeformt, insbesondere aus Kunststoff und/oder Metall, vorzugsweise Leichtmetall, insbesondere einer Aluminium- und/oder Magnesiumlegierung. In einer Ausführung ist die Konsolenstruktur spritzgegossen oder tiefgezogen.
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Integral mit der Konsolenstruktur ist eine mehrflutige Luftführung ausgebildet, insbesondere urgeformt. Eine mehrflutige Luftführung im Sinne der vorliegenden Erfindung kann insbesondere zwei oder mehr Luftpassagen definieren, welche strömungstechnisch parallel geschaltet sind. Insbesondere, um ein Urformen einer solchen mehrflutigen Luftführung zu erleichtern, kann das Mittelkonsolenelement in einer Ausführung eine oder mehrere, insbesondere wenigstens im Wesentlichen ebene bzw. plattenartige, Abdeckungen aufweisen, welche mit der mehrflutigen Luftführung verbunden sind, um Luftführungspassagen zu definieren. Abdeckungen können insbesondere seitlich, von oben und/oder von unten mit der mehrflutigen Luftführung der Konsolenstruktur verbunden sein. Entsprechend kann die mehrflutige Luftführung insbesondere seitliche, obere und/oder untere Wände von strömungstechnisch parallel geschalteten Luftpassagen bilden. Ortsangaben können sich insbesondere auf einen eingebauten Montagezustand des Mittelkonsolenelements in einem Kraftfahrzeug beziehen. Beispielsweise kann eine seitliche Abdeckung in Fahrzeugquerrichtung neben dem Mittelkonsolenelement angeordnet sein, eine obere Abdeckung in Fahrzeughochrichtung über dem Mittelkonsolenelement.
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Das Mittelkonsolenelement weist weiter ein Ausströmmittel auf, in einer Ausführung, um, insbesondere klimatisierte, Luft in einen Fond des Kraftfahrzeugs auszuströmen. Das Ausströmmittel kann in einer Ausführung eine oder mehrere Luftaustrittsöffnungen aufweisen. Diese können in einer Weiterbildung manuell und/oder elektrisch verstellbar ausgebildet sein, insbesondere kann ihre Orientierung und/oder ihr durchströmter Querschnitt verstellbar, insbesondere verschließbar, sein. Zwei oder mehr Luftaustrittsöffnungen können gemeinsam bzw. einflutig oder jeweils separat angeströmt werden. Hierzu können in dem Ausströmmittel zwei oder mehr Luftpassagen definiert bzw. ausgebildet sein. Luftaustrittsöffnungen können insbesondere Luftaustrittsdüsen aufweisen, insbesondere sein.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist strömungstechnisch zwischen der mehrflutigen Luftführung und dem ein- oder mehrflutigen Ausströmmittel ein gemeinsamer Luftkanal angeordnet. Hierdurch kann vorteilhaft Bauraum gespart bzw. reduziert werden: durch die mehrflutige Luftführung kann zunächst zwischen zwei oder mehr Luftpassagen Freiraum, insbesondere zur Aufnahme eines Schaltmittels wie insbesondere eines Schalthebels und/oder als Stauraum, insbesondere für Getränkebehälter und dergleichen, geschaffen werden. Durch die anschließende Zusammenführung zu dem gemeinsamen Luftkanal kann der Platzbedarf nach dem Freiraum vorteilhaft wieder reduziert werden. Wenn die mehrflutige Luftführung wenigstens zwei Luftpassagen aufweist, welche in Fahrzeugquerrichtung gesehen beidseits eines Freiraums bzw. beidseits neben dem Freiraum angeordnet sind, kann entsprechend der Raumbedarf in Fahrzeugquerrichtung durch den anschließenden gemeinsamen Luftkanal reduziert werden. Wenn die mehrflutige Luftführung wenigstens zwei Luftpassagen aufweist, welche in Fahrzeughochrichtung gesehen beidseits eines Freiraums angeordnet sind, kann entsprechend der Raumbedarf in Fahrzeughochrichtung durch den anschließenden gemeinsamen Luftkanal reduziert werden.
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Der gemeinsame Luftkanal kann mehrflutig ausgebildet sein. Insbesondere können ein oder mehrere Luftpassagen des mehrflutigen gemeinsamen Luftkanals mit entsprechenden Luftpassagen der mehrflutigen Luftführung und/oder des Ausströmmittels kommunizieren.
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In einer Ausführung der vorliegenden Erfindung ist der gemeinsame Luftkanal, insbesondere vollständig oder in wenigstens einem Abschnitt bzw. abschnittsweise, einflutig ausgebildet. Ein einflutiger Luftkanal im Sinne der vorliegenden Erfindung kann insbesondere eine gemeinsame Luftpassage aufweisen bzw. definieren, welche strömungstechnisch mit zwei oder mehr, insbesondere allen, Luftpassagen der mehrflutigen Luftführung und/oder allen Luftpassagen des Ausströmmittels kommuniziert. Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der einflutige Luftkanal derart ausgebildet, dass er zwei oder mehr, insbesondere alle Luftströme, die durch die mehrflutige Luftführung strömungstechnisch parallel geführt werden, vereinigt bzw. gemeinsam weiterführt.
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Durch einen einflutigen Luftkanal kann in einer Ausführung auch bei einem strömungstechnischen Ausfall einer oder mehrerer Luftpassagen der mehrflutigen Luftführung das Ausströmmittel durch die verbliebenen Luftpassagen vorteilhaft weiterhin mit Luft beschickt werden. Zusätzlich oder alternativ können durch einen einflutigen Luftkanal in einer Ausführung vorteilhaft zwei oder mehr Luftströme aus der mehrflutigen Luftführung vor Beschickung des Ausströmmittels vermischt werden.
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In einer Ausführung weist der gemeinsame, insbesondere einflutige, Luftkanal ein von der Konsolenstruktur separat ausgebildetes Bauteil, insbesondere Formteil, auf, insbesondere kann der Luftkanal als ein separat hergestelltes Bauteil, insbesondere Formteil ausgebildet sein. Hierdurch kann die Herstellung, insbesondere ein Urformen, erleichtert werden. Der Luftkanal ist in einer Ausführung als Blasformteil hergestellt bzw. urgeformt, insbesondere aus Kunststoff. Gleichermaßen kann der Luftkanal auch mehrstückig urgeformt, insbesondere spritzgegossen, extrudiert oder tiefgezogen, und anschließend zu dem separaten Bauteil verbunden sein bzw. werden.
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In einer Ausführung ist stromaufwärts vor der mehrflutigen Luftführung eine Verzweigung angeordnet, um gemeinsam zugeführte Luft auf die Luftpassagen der mehrflutigen Luftführung aufzuteilen. Die Verzweigung kann fest oder, insbesondere manuell und/oder elektrisch, verstellbar ausgebildet sein. In einer Weiterbildung ist die Verzweigung integral mit der Konsolenstruktur ausgebildet, insbesondere urgeformt, was Aufwand und Raumbedarf minimieren kann. Gleichermaßen kann sie auch von der Konsolenstruktur separat hergestellt und mit der mehrflutigen Luftführung der Konsolenstruktur verbunden sein bzw. werden.
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Insbesondere zur Beschickung eines einflutigen Luftkanals kann in einer Ausführung stromabwärts der mehrflutigen Luftführung ein Sammler angeordnet sein. Dieser kann fest oder, insbesondere manuell und/oder elektrisch, verstellbar ausgebildet sein. In einer Weiterbildung ist der Sammler integral mit der Konsolenstruktur ausgebildet, insbesondere urgeformt, was Aufwand und Raumbedarf minimieren kann. Gleichermaßen kann er auch von der Konsolenstruktur separat hergestellt und mit der mehrflutigen Luftführung der Konsolenstruktur verbunden sein bzw. werden.
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In einer Ausführung ist eine, insbesondere stirnseitige, Einlassöffnung des Luftkanals tiefer angeordnet als eine, insbesondere stirnseitige, Einlassöffnung der mehrflutigen Luftführung. Hierdurch kann der gemeinsame Luftkanal, wenigstens abschnittsweise, tiefer angeordnet werden als die mehrflutige Luftführung, um so die Raumausnutzung zu verbessern, insbesondere Freiraum über dem Luftkanal zur Verfügung zu stellen, etwa als Stauraum.
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Zusätzlich oder alternativ kann eine Einlassöffnung des Luftkanals tiefer angeordnet sein als eine Auslassöffnung des Luftkanals. Auf diese Weise kann insbesondere ein höher gelegenes Ausströmmittel beschickt werden.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Konsolenstruktur mit der mehrflutigen Luftführung hergestellt, insbesondere urgeformt. Separat hiervon können das Ausströmmittel, der Luftkanal und/oder Abdeckungen zur Definition von Luftführungspassagen der mehrflutigen Luftführung hergestellt, insbesondere urgeformt werden. Anschließend werden die Bauteile miteinander lösbar oder unlösbar verbunden, insbesondere form-, reib- und/oder stoffschlüssig. So können in einer Ausführung Abdeckungen zur Definition von Luftführungspassagen der mehrflutigen Luftführung mit dieser verclipst werden. Zusätzlich oder alternativ können Ausströmmittel und/oder Luftkanal miteinander und/oder mit der Konsolenstruktur durch Stecken, Schweißen oder Kleben verbunden werden.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
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1 eine Explosionsdarstellung eines Mittelkonsolenelements eines Kraftfahrzeugs nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung;
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2 einen Horizontalschnitt des Mittelkonsolenelements der 1;
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3 einen Vertikalschnitt längs der Linie III-III in 2; und
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4 einen Vertikalschnitt längs der Linie IV-IV in 2.
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1 zeigt in einer Explosionsdarstellung ein Mittelkonsolenelement 1 eines Kraftfahrzeugs nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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Das Mittelkonsolenelement 1 weist eine Konsolenstruktur 2 auf, die zwei Längswände 2.1 mit einer Rippenstruktur und eine Bodenplatte 2.2 aufweist und als Formteil aus Kunststoff hergestellt ist.
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Integral mit der Konsolenstruktur 2 ist eine mehrflutige Luftführung 3 ausgebildet, die zwei Luftpassagen 3A, 3B definiert (vgl. 2), welche strömungstechnisch parallel geschaltet sind. Das Mittelkonsolenelement 1 weist zwei seitliche plattenartige Abdeckungen 4 auf, welche mit der mehrflutigen Luftführung verclipst sind, um Luftführungspassagen 3A, 3B zu definieren. Durch die mehrflutige Luftführung 3 ist zwischen den zwei Luftpassagen 3A, 3B ein Freiraum zur Aufnahme eines Schalthebels 7 geschaffen. Die Luftpassagen 3A, 3B sind somit in Fahrzeugquerrichtung gesehen (vertikal in 2) beidseits des Freiraums bzw. beidseits neben dem Freiraum angeordnet.
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Das Mittelkonsolenelement 1 weist weiter ein Ausströmmittel 5 auf, um Luft in einen Fond des Kraftfahrzeugs auszuströmen. Das Ausströmmittel 5 weist mehrere verstellbare Luftaustrittsöffnungen 5A, 5B auf.
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Zwischen der mehrflutigen Luftführung 3 und dem Ausströmmittel 5 ist ein gemeinsamer Luftkanal 6 angeordnet. Der gemeinsame Luftkanal 6 ist, im Ausführungsbeispiel vollständig, einflutig ausgebildet und definiert eine gemeinsame Luftpassage, welche strömungstechnisch mit den zwei Luftpassagen 3A, 3B der mehrflutigen Luftführung 3 und dem Ausströmmittel 5 kommuniziert.
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Der gemeinsame, einflutige Luftkanal 6 ist als ein separat hergestelltes Blasformteil aus Kunststoff ausgebildet.
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Stromaufwärts vor den Luftpassagen 3A, 3B der mehrflutigen Luftführung 3 ist eine Verzweigung 8 angeordnet, um gemeinsam, beispielsweise durch einen Adapterschlauch 9, zugeführte Luft auf die Luftpassagen 3A, 3B der mehrflutigen Luftführung 3 aufzuteilen. Die Verzweigung 8 ist integral mit der Konsolenstruktur 2 ausgebildet.
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Stromabwärts nach den Luftpassagen 3A, 3B der mehrflutigen Luftführung 3 ist ein Sammler 10 angeordnet, der ebenfalls integral mit der Konsolenstruktur 2 ausgebildet ist.
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Eine stirnseitige Einlassöffnung 6.1 des Luftkanals 6 ist in Fahrzeughochrichtung gesehen tiefer angeordnet als eine stirnseitige Einlassöffnung 3.1 der mehrflutigen Luftführung 3 und als eine Auslassöffnung 6.2 des Luftkanals. Hierdurch ist oberhalb des Luftkanals 6 Bau- bzw. Freiraum für ein Staumittel 11 geschaffen.
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Das Ausströmmittel 5 und der Luftkanal 6 sind miteinander und/oder mit der Konsolenstruktur 2 durch Stecken, Schweißen oder Kleben verbunden.
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Obwohl in der vorhergehenden Beschreibung exemplarische Ausführungen erläutert wurden, sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Abwandlungen möglich ist. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den exemplarischen Ausführungen lediglich um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in keiner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung von mindestens einer exemplarischen Ausführung gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und Anordnung der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen ergibt. Bezugszeichenliste
1 | Mittelkonsolenelement |
2 | Konsolenstruktur |
2.1 | Längswände |
2.2 | Bodenplatte |
3 | mehrflutige Luftführung |
3A, 3B | Luftpassage |
3.1 | Einlassöffnung |
4 | seitliche Abdeckung |
5 | Ausströmmittel |
5A, 5B | Luftaustrittsöffnung |
6 | gemeinsamer einflutiger Luftkanal |
6.1 | Einlassöffnung |
6.2 | Auslassöffnung |
7 | Schalthebel |
8 | Verzweigung |
9 | Adapterschlauch |
10 | Sammler |
11 | Staumittel |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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