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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Kontrolle von Verkehrsteilnehmern mittels eines fahrzeugbasierenden Sensorsystems. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein automatisiertes Verfahren sowie eine Vorrichtung zur automatisierten Kontrolle von Verkehrsteilnehmern, welches bzw. welche mit dem Verbot der Vorratsdatenspeicherung konform ist.
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Stand der Technik
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Eine Kontrolle von Verkehrsteilnehmern anhand von Kraftfahrzeugkennzeichentafeln wird im Stand der Technik durch Streifenbeamte durchgeführt. Dabei werden sich auffällig verhaltende Verkehrsteilnehmer anhand ihrer Kraftfahrzeugkennzeichentafeln identifiziert, das Kraftfahrzeugkennzeichen per Funk mit einer zentralen Datenbank abgeglichen und für den Fall, dass der Vergleich ein positives Ergebnis hat (das Kraftfahrzeugkennzeichen ist von Amtsinteresse), können die Beamten aus der Zentrale bzw. der zentralen Datenbank Details zum vorliegenden Delikt bzw. Hintergrund des Amtsinteresses erfragen. Anschließend können die Streifenbeamten basierend auf diesen Informationen handeln, z. B. den Führer des entsprechenden Fahrzeugs überprüfen, weitere Informationen ermitteln oder ihn bei Vorliegen eines Deliktes dingfest machen. Eine routinemäßige Überprüfung beispielsweise aller Fahrzeuge, die einen bestimmten Straßenabschnitt passieren, ist hochgradig personalintensiv und wird daher aus Kostengründen selten durchgeführt. Zwar sind mittlerweile Verfahren zur optischen Zeichenerkennung (optical character recognition OCR) weit verbreitet und entwickelt, jedoch würde eine beispielsweise durch fahrzeugbasierte Kamerasysteme durchgeführte automatische Erfassung und Speicherung zugehöriger Daten von Kraftfahrzeugkennzeichen gegen das bestehende Verbot der Vorratsdatenspeicherung verstoßen. Das automatisierte Verfahren des Standes der Technik würde nämlich automatisiert im Bereich des Streifenfahrzeugs erkennbare Kraftfahrzeugkennzeichentafeln erfassen, die Kennzeichen extrahieren, per Funk mit einer zentralen Datenbank abgleichen und dabei ohne konkrete Verdachtsmomente zumindest implizit Informationen über Kraftfahrzeugkennzeichen und ihren aktuellen Aufenthaltsort EDV-mäßig erfassen und auswertbar bereithalten. Obwohl ein solches Verfahren technisch möglich wäre und eine erhebliche Arbeitserleichterung für die Streifenbeamten in Verbindung mit einem deutlich verbesserten Kontrolldurchsatz eines einzelnen Streifenfahrzeugs bedeuten würde, wäre dies nicht mit bestehenden Rechtsnormen vereinbar.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Effizienz eingesetzter Streifenfahrzeuge gesetzkonform zu erhöhen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 sowie einer Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 6 und ein Fahrzeug mit den Merkmalen gemäß Anspruch 7. Entsprechend umfasst ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Kontrolle von Verkehrsteilnehmern anhand von Kraftfahrzeugkennzeichentafeln die folgenden Schritte: Zunächst wird das auf der Kraftfahrzeugkennzeichentafel (häufig als ”Nummernschild” bezeichnet) vermerkte Kennzeichen mittels eines mobilen, insbesondere fahrzeugbasierten, Sensorsystems erfasst. Mit anderen Worten wird ein beispielsweise auf einem Streifenfahrzeug montiertes Sensorsystem verwendet, um die Umgebung des Streifenfahrzeugs ”abzutasten” und im Abtastsignal enthaltene Kennzeichentafeln mittels optischer Zeichenerkennung auf Kraftfahrzeugkennzeichen hin zu untersuchen. Anschließend wird ein erfasstes Kennzeichen mit anonymisierten, vordefinierten Kennzeichen einer in der Mobileinheit enthaltenen, beispielsweise einer fahrzeugbasierten, Datenbank verglichen. Mit anderen Worten kann innerhalb des Fahrzeugs eine ”Offline”-Datenbank vorgesehen sein, in welcher amtsbekannte Kennzeichen, also Kennzeichen, mit welchen eine Untersuchungsabsicht seitens der Behörde verknüpft ist, abgeglichen und im Falle, dass das Ergebnis des Vergleichs erfolgreich ist, also ein Amtsinteresse am erfassten Kraftfahrzeugkennzeichen besteht, weiterführende fahrzeugbezogene und/oder halterbezogene Daten aus einer fahrzeugexternen Datenbank abgerufen. Mit anderen Worten, wird ausschließlich für Fahrzeuge, welche durch vorliegendes Amtsinteresse vordefiniert sind, eine Funkverbindung zu einer zentralen Datenbank aufgebaut und dabei gegebenenfalls Informationen zum aktuellen Standort des Streifenfahrzeugs und/oder des auffälligen Kennzeichens übermittelt. Dabei kann zur Information der Zentrale (z. B. zur Einleitung weiterer Schritte) eine Ortsinformation durch das System festgestellt werden (beispielsweise durch einen Satellitenreceiver) und eine dem Kennzeichen zugeordnete Positionsmarke mitgesendet werden. Eine solche durch Amtsinteresse gerechtfertigte Feststellung und Speicherung von Daten ist mit dem Verbot einer Vorratsdatenspeicherung insofern konform, als in diesen Fällen das öffentliche Interesse überwiegt, auffällige Kennzeichen eingehend zu überprüfen und somit die Öffentlichkeit und insbesondere die Besatzung, des Streifenfahrzeugs gegebenenfalls vor dem auffälligen Fahrzeug und/oder seinem Halter zu schützen. Alternativ oder zusätzlich kann eine Signalisierung an die Besatzung des Streifenfahrzeugs ausschließlich für den Fall erfolgen, dass ein im Umkreis des Streifenfahrzeugs erfasstes Kraftfahrzeugkennzeichen von Amtsinteresse ist. Die erfindungsgemäß vorgesehenen Vorgänge einer weitergehenden Überprüfung bzw. Ausgeben einer Signalisierung an die Fahrzeugbesatzung stimmt mit dem Fall überein, dass die Fahrzeugbesatzung vor Beginn ihrer Streifenfahrt eine Liste mit aktuell gesuchten bzw. mit Amtsinteresse belegten Kraftfahrzeugkennzeichen erhalten, welche sie im Falle eines Antreffens während der Streifenfahrt eingehender untersuchen bzw. der Zentrale bzw. der zentralen Datenbank zu melden haben. Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Vorrichtung bieten somit den Vorteil einer automatisierten und damit effizienten Kontrolle von Verkehrsteilnehmern im Umfeld eines Streifenfahrzeugs, welche mit dem Verbot einer Vorratsdatenspeicherung im Einklang ist.
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Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung.
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Bevorzugt sind die in der fahrzeugbasierten Datenbank hinterlegten Kennzeichen durch das Bestehen eines amtlichen Interesses, insbesondere aufgrund bereits begangener/konkret anzunehmender Straftaten oder drohenden Unheils allgemeiner Art in Verbindung mit dem Fahrzeug oder seinem Halter, vordefiniert. Mit anderen Worten können Suchmeldungen aufgrund vermisster Personen/vermisster Fahrzeuge, gestohlene Fahrzeuge, hinsichtlich einer Hauptuntersuchung überfällige Fahrzeuge, Fahrzeuge straffällig gewordener Personen, unversicherte Fahrzeuge, Fahrzeuge, welche in Verbindung mit Verkehrsvergehen gebracht wurden, etc. in die mobile bzw. fahrzeugbasierte Datenbank anhand ihres Kennzeichens geladen und während einer Streifenfahrt mit im Umfeld des Streifenfahrzeugs erfassten Kennzeichen korreliert werden. Dies bietet den Vorteil einer schnelleren und effizienteren Aufklärung von Straftaten und Abwendung drohenden Unheils.
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Weiter bevorzugt kann das Sensorsystem eine optische Kamera, insbesondere mit nachgeschalteter optischer Zeichenerkennung, umfassen. Dabei können bereits ohnehin in Serienfahrzeugen bzw. Streifenfahrzeugen verbaute optische Kameras verwendet werden, um eine erfindungsgemäße Realisierung eines fahrzeugbasierten Sensorsystems darzustellen. Beispielsweise kann eine zur Erkennung von Verkehrsschildern verwendete Frontkamera verwendet werden, um dem Streifenfahrzeug vorausfahrende Fahrzeuge und/oder das Streifenfahrzeug überholende Fahrzeuge und/oder am Straßenrand parkende Fahrzeuge hinsichtlich ihrer Kennzeichen zu überprüfen. Zudem kann eine serienmäßige oder per Sonderausstattung verfügbare Rückfahrkamera dem Streifenfahrzeug folgende Fahrzeuge erfassen. Dies bietet den Vorteil, dass serienmäßig erprobte und kostengünstig verfügbare Hardware verwendet werden kann, um ein Streifenfahrzeug erfindungsgemäß einzurichten.
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Weiter bevorzugt kann das Verfahren zu auffälligen Fahrzeugen verfügbare weiterführende Daten drahtlos, insbesondere verschlüsselt, aus der fahrzeugexternen Datenbank abrufen. Alternativ oder zusätzlich können die an das Fahrzeug gesendeten weiterführenden Daten drahtlos, insbesondere verschlüsselt, übertragen und anschließend der Fahrzeugbesatzung zur Anzeige gebracht werden. Dies bietet den Vorteil, dass ein Missbrauch der erfassten Daten verhindert und dem Verbot einer Vorratsdatenspeicherung weiter Genüge getan wird.
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Weiter bevorzugt können im Schritt des Erfassens von Kennzeichen im Fahrzeugumfeld zusätzliche Informationen für die Identifikation von Verkehrsteilnehmern erhoben werden. Beispielsweise kann gleichzeitig mit der Erfassung des Fahrzeugkennzeichens die Farbe bzw. die Farben des betreffenden Fahrzeugs über die optischen Sensoren des Streifenfahrzeugs erfasst und mit entsprechend in der fahrzeugbasierten Datenbank abgelegten Daten verglichen werden. Alternativ oder zusätzlich können Merkmale der Fahrzeugform (z. B. des Fahrzeugmodels, der Fahrzeugart, der Fahrzeugausstattung wie z. B. Anhängerkupplung, Dachgepäckträger, Reifenbreite etc.) erfasst und mit den Daten der fahrzeugbasierten Datenbank verglichen werden. Auf diese Weise können gegebenenfalls durch Verschmutzungen und/oder Abnutzung schlechter erkennbare bzw. nicht eindeutig erkannte Kennzeichen vor einem Abrufen weiterführender Daten verifiziert bzw. falsifiziert werden. Auf diese Weise können auch (z. B. durch Abknicken oder Verschmutzen) schwer erkennbare Kennzeichen mit einem höheren Sicherheitsgrad zugeordnet werden, bevor eine Funkverbindung von der fahrzeugexternen, zentralen Datenbank aufgebaut wird. Dies bietet den Vorteil, dass die Identifikation eines auffälligen Fahrzeugs nicht alleine aus einer optischen Zeichenerkennung des auf dem Kraftfahrzeugkennzeichen abgebildeten Kennzeichens basiert.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung zur Kontrolle von Verkehrsteilnehmern anhand von Kraftfahrzeugkennzeichentafeln vorgeschlagen. Erfindungsgemäß umfasst die Vorrichtung dabei ein fahrzeugbasiertes Sensorsystem, eine fahrzeugbasierte Datenbank, eine fahrzeugbasierte Vergleichseinrichtung, eine Sendeempfangseinrichtung und eine Signalisierungseinrichtung. Das fahrzeugbasierte Sensorsystem kann dabei beispielsweise ein optisches Sensorsystem sein, wie dies in Verbindung mit dem vorstehend genannten Aspekt der vorliegenden Erfindung erläutert worden ist. In der fahrzeugbasierten Datenbank sind Informationen zu Fahrzeugen anonymisiert hinterlegt, um beispielsweise einem in Deutschland bestehenden Verbot einer Vorratsdatenspeicherung Genüge zu tun. Die fahrzeugbasierte Vergleichseinrichtung kann beispielsweise einen programmierbaren Mikroprozessor umfassen, wie er beispielsweise in einer sogenannten ”Head Unit” und/oder einem Navigationssystem zum Einsatz kommt. Die Sendeempfangseinrichtung kann beispielsweise gemäß einem Standard betreibbar sein, welcher aus der Gruppe GSM, GPRS, EDGE, UMTS, LTE, LTE-A, WiFi, W-LAN besteht. Die Signalisierungseinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, die Besatzung des Streifenfahrzeugs über ein auffälliges Kennzeichen im Umfeld des Streifenfahrzeugs zu informieren, kann beispielsweise eine optische Anzeige in Form eines Hinweises auf einen fahrzeugbasierten Bildschirm und/oder ein akustischer Hinweis durch fahrzeugbasierte Lautsprecher oder Klanggeberelemente sein. Generell gelten die in Verbindung mit dem vorgenannten Verfahrens der vorliegenden Erfindung gemachten Ausführungen entsprechend auch für die erfindungsgemäße Vorrichtung.
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Gemäß einem letzten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt, welches eine Vorrichtung gemäß dem vorgenannten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst. Dieses Fahrzeug kann ein Streifenfahrzeug einer Behörde sein, welches u. a. dazu eingesetzt wird, Streifenfahrten vorzunehmen oder den fließenden Verkehr aus parkender Position zu überwachen.
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Zu guter Letzt wird vorgeschlagen, ein mobiles System als Mobileinheit, wie vorstehend erläutert, aufzubauen, welches jedoch nicht selbst in einem Fahrzeug verbaut ist. Man ersetze daher die Begriffe ”fahrzeugbasiert” durch ”mobileinheitsbasiert”, um sinngemäß ein System zu erhalten, welches beispielsweise unabhängig von einem Fahrzeug am Straßenrand positioniert werden kann oder von einem Fahrzeug in ein anderes Fahrzeug übertragen werden kann, ohne Funktionseinbußen oder strukturelle Änderungen erforderlich zu machen. Ein solches System kann also ein Sensorsystem, eine Offline-Datenbank, eine Vergleichseinrichtung (z. B. umfassend einen Mikroprozessor), eine Sendeempfangseinrichtung (z. B. Sendeempfänger mit Antenne) und eine Signalisierungseinrichtung (z. B. eine Anzeige in einem Gehäuse des Systems) umfassen. Mit anderen Worten weist das erfindungsgemäße mobile System die funktionsrelevanten Merkmale der zuvor diskutierten Vorrichtung zur Kontrolle von Verkehrsteilnehmern anhand von Kraftfahrzeugkennzeichentafeln auf, um die Schritte des oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens auch unabhängig von einem bestimmten Fahrzeug bzw. außerhalb eines Fahrzeugs durchführen zu können.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Die vorstehend genannten Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden anhand der beigefügten Zeichnungen weiter veranschaulicht, in welchen
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1 eine schematische Übersicht der Komponenten einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs im Kontext eines erfindungsgemäßen Systems; und
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2 ein Flussdiagramm, visualisierend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
zeigen.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt ein Streifenfahrzeug 10 und ein im Umfeld des Streifenfahrzeugs befindliches zweites Fahrzeug 20. Das zweite Fahrzeug 20 hat eine Kraftfahrzeugkennzeichentafel 1, welche sich im Erfassungsbereich eines durch eine optische Kamera 2 dargestellten Sensorsystems des Streifenfahrzeugs befindet. Die Kamera 2 ist mit einem Mikroprozessor 4 als Verarbeitungs- und/oder Vergleichseinheit verbunden. Der Mikroprozessor 4 kann aus einer fahrzeugbasierten Detenbank 3 anonymisierte Datensätze repräsentierend Kennzeichen von Amtsinteresse abrufen. Diese Kennzeichen werden mit Kennzeichen, welche per Zeichenerkennung aus den Videodaten der Kamera 2 erhalten worden sind, verglichen. Erst im Ansprechen auf ein positives Vergleichsergebnis sendet der Mikroprozessor 4 über eine Antenne 5 der Sendeempfangseinheit eine Anfrage über eine Funkverbindung 8, das Internet 30 und/oder eine weitere Funkverbindung 9 an die zentrale Datenbank 7. Erst in der dargestellten zentralen Datenbank 7 werden auffällige Kennzeichen mit weiteren Informationen verknüpft und in umgekehrter Richtung (durch die Funkverbindungen 9, 8 und/oder das Internet 30) verschlüsselt an das Streifenfahrzeug 10 gesendet. Anschließend werden die Informationen entschlüsselt und für die Fahrzeugbesatzung relevante Informationen auf einer Anzeigeeinheit 6 dargestellt.
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2 zeigt ein Flussdiagramm, veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels für das erfindungsgemäße Verfahren. Das Verfahren wird eingeleitet durch eine Anwenderinteraktion (z. B. Zündung ”EIN”) oder eine separate Betätigung einer für das System vordefinierten Betätigungseinrichtung. In Schritt 100 erkennt bzw. sichtet eine Kamera 2 das Umfeld eines Streifenfahrzeugs 10. Sobald ein mittels einer optischen Zeichenerkennung identifiziertes Kraftfahrzeugkennzeichen aus dem Videomaterial extrahiert worden ist, wird das korrespondierende Kennzeichen in Schritt 200 mit einer fahrzeugbasierten Datenbank 3 verglichen. Sofern in Schritt 300 entschieden wird, dass keines der in der fahrzeugbasierten Datenbank 3 hinterlegten Kennzeichen 1 mit dem erfassten Kennzeichen übereinstimmen (N), beginnt das Verfahren in Schritt 100 erneut damit, Fahrzeugumfelddaten zu erfassen und potentielle Kennzeichen zu extrahieren. Wird in Schritt 300 jedoch eine Übereinstimmung festgestellt (Y), erfolgt in Schritt 400 ein verschlüsselter Abruf weiterführender, mit dem betreffenden Kennzeichen korrespondierender Daten und eine Signalisierung an die Besatzung des Streifenfahrzeugs 10. In Schritt 500 wird überprüft, ob eine Abbruchbedingung erfüllt ist. Eine solche kann beispielsweise ein Ausschalten des Zündungssignals und/oder eine vordefinierte Betätigung durch die Fahrzeugbesatzung sein. Ist dies nicht der Fall (N), fährt des Verfahren in Schritt 100 mit einer optischen Sichtung des Umfeldes des Streifenfahrzeugs 10 fort. Ist die Abbruchbedingung erfüllt (Y), endet das Verfahren.
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Es ist ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung, eine automatisierte Kontrolle von Verkehrsteilnehmern anhand von Kraftfahrzeugkennzeichen mit dem (beispielsweise in Deutschland) bestehenden Verbot einer Vorratsdatenspeicherung in Einklang zu bringen, indem in einem ersten Schritt routinemäßig erfasste Kraftfahrzeugkennzeichen im Umfeld eines Streifenfahrzeugs zunächst mit einer anonymisierten, vorrichtungsbasierten Datenbank abgeglichen und ausschließlich im Falle eines positiven Ergebnisses (”Treffer”) weiterführende Daten aus einer fahrzeugbasierten Datenbank abgerufen werden und dabei geographische Daten zum Erfassungsort des Kraftfahrzeugkennzeichens mit selbigem in Verbindung zu bringen. Zusätzlich wird erfindungsgemäß eine Verknüpfung personen- und/oder fahrzeugbezogener Daten mit dem erfassten Kraftfahrzeugkennzeichen verhindert und auch der Besatzung des Streifenfahrzeugs erst bei hinreichendem Anlass eine entsprechende Information zur Verfügung gestellt.
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Auch wenn die vorliegende Erfindung und die enthaltenen Aspekte in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungsfiguren und den darin enthaltenen Ausführungsbeispielen vorstehend im Detail beschrieben worden sind, verbleiben Veränderungen, Kombinationen und Hinzufügung weiterer Merkmale als im Bereich des fachmännischen Könnens zum Bereich der vorliegenden Erfindung gehörig, deren Schutzbereich durch die beigefügten Ansprüche definiert wird.