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Die Erfindung betrifft einen Beschlag zur verdeckten Anordnung im Falz zwischen einem Flügel und einem Rahmen eines Fensters, einer Tür oder dergleichen, mit einem rahmenseitig zu befestigenden Lagerband eines Rahmenecklagers, einem flügelseitig zu befestigenden Flügelecklager und einem Flügelschwenklager, wobei am Lagerband ein Flügeltragarm gelenkig gelagert ist und wobei eine mit dem Lagerband und dem Flügeltragarm gekoppelte Ausstelleinrichtung vorgesehen ist, mittels der das Flügelschwenklager beim Aufschwenken des Flügels relativ zum Lagerband ausgeschwenkt wird.
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Verdeckt angeordnete Beschläge der eingangs genannten Art, die auch als verdeckt liegende Beschläge bezeichnet werden, sind aus der Praxis bereits seit langem bekannt. Grundsätzlich wird zwischen verdeckt angeordneten Beschlägen und außenseitig sichtbaren Beschlägen unterschieden. Außenseitig sichtbare Beschläge haben den Vorteil, dass es aufgrund der Anordnung der Beschläge auf dem Rahmen grundsätzlich möglich ist, dass der Flügel bis zu 180° aufgeschwenkt wird. Der Nachteil derartiger Beschläge liegt in dem äußerlich-ästhetisch wenig ansprechenden Design, das sich durch die außenliegende Anordnung der Beschläge ergibt.
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Der vorgenannte Nachteil tritt bei verdeckt angeordneten Beschlägen nicht auf, da derartige Beschläge im geschlossenen Zustand des Flügels äußerlich nicht sichtbar sind, da sie im Falz zwischen dem Flügel und dem Rahmen angeordnet sind.
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Die vorliegende Erfindung ist auf solche verdeckt liegenden Beschläge gerichtet, bei denen das Flügelschwenklager beim Aufschwenken des Flügels herausgestellt wird, das heißt vom Rahmen weggeschwenkt wird. Diese Ausstell- oder Ausschwenkbewegung ist in der Regel erforderlich, um ein Aufschwenken des Flügels gegenüber dem Rahmen überhaupt zu ermöglichen.
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Von Nachteil bei dem bekannten, verdeckt angeordneten Schwenkbeschlag ist, dass der maximale Aufschwenkwinkel des Flügels gegenüber dem Rahmen in der Regel bei 90° und in Ausnahmefällen bei 110° liegt. Bei den aus der Praxis bekannten Lösungen ist aufgrund der gegebenen Mechanik der Beschläge und insbesondere der Ausstellsteuereinrichtung damit nur ein sehr begrenztes Aufschwenken des Flügels möglich.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, einen Beschlag der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, mit dem es möglich ist, den Flügel gegenüber dem Rahmen mehr als 90° und vorzugsweise bis zu 180° aufzuschwenken.
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Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe ist bei einem Beschlag der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Ausstellsteuereinrichtung einen Steuerhebel mit einer endseitig offenen Steuergabel und ein mit dem Flügelecklager gekoppeltes, mit der Steuergabel beim Schwenken des Flügels zusammenwirkendes Steuerelement aufweist. Durch die Kopplung des Flügelecklagers und damit des Flügels mit dem Steuerelement führt ein Aufschwenken des Flügels letztlich zu einer Bewegung des Steuerelements. Da das Steuerelement wiederum mit der endseitig offenen Steuergabel zusammenwirkt, ist es möglich, dass das Steuerelement zum Ausstellen des Flügelschwenklagers aufgrund des Aufschwenkens des Flügels zunächst mit der Steuergabel zusammenwirkt, aufgrund der endseitig offenen Steuergabel dann jedoch aus dieser austritt und eine weitergehende Schwenkbewegung des Flügels ermöglicht. Dabei ist es bei entsprechender Gestaltung der Steuergabel und des Steuerelements ohne weiteres möglich, dass ein Aufschwenken des Flügels relativ zum Lagerband über 90°, vorzugsweise über 110° und insbesondere bis zu 180° möglich ist.
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Dabei versteht es sich, dass ein Aufschwenken bis zu jedem Einzelwert, der zwischen 110° und 180° liegt, also 111°, 112°, 113° ... 178°, 179° und 180°, als maximaler Aufschwenkwert möglich ist, auch wenn der Einzelwert nicht konkret angegeben ist. Hinzuweisen ist darauf, dass es bei der Erfindung sogar grundsätzlich möglich ist, ein Aufschwenken über 180° vorzunehmen, wenngleich dies üblicherweise nicht unbedingt zweckmäßig ist. Letztlich bietet die Erfindung damit die gleichen Vorteile wie bei außenliegenden Beschlägen, also ein maximales Aufschwenken des Flügels bis zu 180°, wobei sich beim maximalen Aufschwenken gleichzeitig der positive Effekt ergibt, dass auch der Falz des Flügels aus dem Öffnungsbereich des Rahmens herausgeschwenkt wird, also eine vollständige Durchsicht durch die Rahmenöffnung möglich ist.
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Im Übrigen ist bei der Erfindung vorgesehen, dass der Beschlag und insbesondere die Ausstellsteuereinrichtung derart ausgebildet ist, dass der Schwenkwinkel zwischen dem Lagerband und dem Flügeltragarm beim Aufschwenken des Flügels unverändert bleibt, sobald das Steuerelement aus der Steuergabel ausgetreten ist. Bevorzugt ist es in diesem Zusammenhang, dass die vorgenannte Situation bei einem Flügelwinkel zwischen 90° und 100° auftritt. Dabei ist es grundsätzlich anzustreben, dass die für eine Flügelstellung von 135° benötigte Ausstellweite bereits beim Verlassen der Steuergabel erreicht wird. Der Winkel von 135° beim Aufschwenken des Flügels wird als kritischer Winkel bezeichnet. Bei der vorliegenden Erfindung kommt es jedoch nicht darauf an, ob die für den 135°-Öffnungswinkel benötigte Ausstellweite erst beim Aufschwenken von 135° oder aber schon vorher, also bei einem geringeren Aufschwenkwinkel erreicht wird. Letztlich sollte, um optimale Winkelverhältnisse und geringe Spaltgrößen zu haben, der maximale Schwenkwinkel bzw. der Abstand des Flügelschwenklagers zum Rahmen bei einer Aufschwenkstellung des Flügels von 135° so gewählt werden, dass ein minimaler Abstand zwischen dem Überschlag des Flügels und dem Rahmen entsteht.
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Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Beschlages ist festgestellt worden, dass es ausgesprochen zweckmäßig ist, dass die Ausstelleinrichtung derart ausgebildet und/oder angeordnet ist, dass sich bei einem Aufschwenken des Flügels um 90° zwischen dem Lagerband und dem Flügeltragarm ein Schwenkwinkel zwischen 15° und 29°, vorzugsweise zwischen 18° und 26° und vorzugsweise zumindest im Wesentlichen von 21,7° ergibt. Alternativ kann auch auf den Abstand des Flügelschwenklagers zur Mittelachse des Lagerbandes abgestellt werden. Bei einem Aufschwenken des Flügels um 90° ergibt sich ein Abstand zwischen 30 mm und 50 mm, insbesondere zwischen 35 mm und 45 mm und vorzugsweise von zumindest im Wesentlichen 40 mm. Hinzuweisen ist an dieser Stelle darauf, dass dem vorgenannten Abstand eine größere Bedeutung als dem Schwenkwinkel zukommt. Der Abstand korrespondiert letztlich mit der Ausstellweite, die erforderlich ist, um den Flügel gegenüber dem Rahmen aufschwenken zu können. Dem gegenüber kann der Winkel durchaus variieren, und zwar in Abhängigkeit der Länge des Flügeltragarms.
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Konstruktiv ist es von Vorteil, dass der Steuerhebel einerseits an dem Lagerband gelenkig und in einer vorzugsweise einen Bogen aufweisenden Kulisse über einen Kulissenstein verschieblich gelagert und andererseits am Flügeltragarm gelenkig gelagert ist. Auf diese Weise lässt sich sehr einfach die Ausstellbewegung des Flügeltragarms gewährleisten. Gleichzeitig lässt insbesondere durch eine bogenförmige Kulisse eine besondere Öffnungsbewegung der Steuergabel gewährleisten, die das Zusammenwirken der Steuergabel mit dem Steuerelement begünstigt. Hinzuweisen ist darauf, dass es grundsätzlich auch möglich ist, dass der Flügeltragarm über ein translatorisches Gelenk, wie dies zuvor im Zusammenhang mit dem Steuerhebel beschrieben worden ist, gelagert ist. In diesem Fall wäre der Steuerhebel dann über ein reines Drehgelenk am Lagerband gelagert.
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Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist es im Übrigen in konstruktiver Hinsicht vorteilhaft, das Steuerelement als in einem vorgegebenen Abstand versetzt zum Flügelschwenklager bzw. dessen Lagerachse angeordneten Steuernocken auszubilden. Das Steuerelement bewegt sich dann also nicht auf der Achse des Flügelschwenklagers, sondern versetzt dazu. Der Versatz bzw. die Anordnung des Steuernockens und im Übrigen die Ausbildung der Steuergabel ist dabei derart, dass der Steuernocken während des Aufschwenkens des Flügels aus der geschlossenen Flügelstellung, also der 0°-Flügelstellung, in eine erste Öffnungsstellung, bei der es sich beispielsweise um die 90°-Flügelstellung handeln kann, aber auch eine andere, über 90° liegende Flügelstellung möglich ist, mit der Steuergabel in Eingriff ist und bei einem weiteren Aufschwenken aus der ersten Öffnungsstellung in eine weitere Öffnungsstellung sich außer Eingriff mit der Steuergabel befindet. Bevorzugt verlässt der Steuernocken die Steuergabel also nach der ersten Öffnungsstellung, was ein weiteres Aufschwenken des Flügels ermöglicht. Dem gegenüber kann die Steuergabel in der ersten Öffnungsstellung verbleiben. Wird der Flügel anschließend zurückgeschwenkt, fängt die Steuergabel den Steuernocken wieder ein, während ein weiteres Rückschwenken des Flügels dazu führt, dass der Steuernocken in der Steuergabel zwangsgeführt wird und damit die Rückstellbewegung der Ausstellsteuereinrichtung bewirkt.
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Um ein sicheres Einfangen des Steuernockens durch die Steuergabel beim Rückschwenken des Flügels aus der weiteren Öffnungsstellung in die erste Öffnungsstellung in jedem Falle zu gewährleisten, ist es wichtig, dass die ausgestellte Steuergabel in der Stellung verbleibt, in der der Steuernocken die Steuergabel verlassen hat. Zu diesem Zweck ist bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass an der Außenseite der Steuergabel eine Arretiermulde vorgesehen ist und das Flügelschwenklager einen außenseitig mit der Steuergabel zusammenwirkenden Lagerabschnitt aufweist. Die Ausbildung der Arretiermulde und des Lagerabschnitts ist dann so, dass der Lagerabschnitt beim weiteren Aufschwenken aus der ersten Öffnungsstellung in die weitere Öffnungsstellung in die Arretiermulde eintaucht und dabei vorzugsweise zumindest im Wesentlichen spielfrei mit dem Lagerabschnitt an der Arretiermulde anliegt. Die Arretiermulde und der daran zumindest im Wesentlichen spielfrei anliegende Lagerabschnitt ermöglichen ein weiteres Aufschwenken bei gleichzeitiger Fixierung bzw. Arretierung des Steuerhebels in dieser Position. Erst beim Rückschwenken, wenn der Steuernocken wieder in die Steuergabel geführt wird, löst sich der Lagerabschnitt aus der Arretiermulde und gibt damit die Bewegung des Steuerhebels frei. Konstruktiv ist dies insbesondere dadurch gelöst, dass der Lagerabschnitt zumindest einen Kreisbogenabschnitt aufweist, während die Arretiermulde entsprechend kreisbogenabschnittsförmig ausgebildet ist. Darüber hinaus weist der Lagerabschnitt zumindest einen abgeflachten Bereich auf, der eine Bewegung gegenüber dem Steuerhebel ermöglicht.
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Besonders bevorzugt ist es im Übrigen, dass am Flügeltragarm, am Lagerband und/oder am Steuerhebel Ausnehmungen zur Bildung eines Freiraums zur Aufnahme eines randseitigen Überschlags des Flügels vorgesehen sind. Letztlich ist sowohl der Steuerhebel, als auch der Flügeltragarm in der maximalen Aufschwenkstellung des Flügels von 180° so eingeschnitten bzw. ausgenommen, dass der Überschlag des Flügels aufgenommen werden kann. Bedarfsweise ist es in diesem Zusammenhang auch möglich, eine entsprechende Ausnehmung an dem Lagerband vorzunehmen. Die vorgenannten Ausnehmungen am Flügeltragarm und/oder Steuerhebel und/oder Lagerband stellen letztlich ”Materialweglassungen” oder ”-wegnahmen” dar, die die Festigkeit des betreffenden Bauteils nicht beeinträchtigen.
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Um ein einfaches Ein- und Aushängen des Flügels zu gewährleisten, ist vorgesehen, dass das Flügelecklager lediglich mit dem Flügeltragarm im Bereich des Flügelschwenklagers verbunden ist. Es ist also nur eine Verbindungsstelle vorgesehen. Bei der Erfindung wird das Flügelecklager am Flügel vormontiert, während der Flügeltragarm Teil der Baugruppe des Rahmenecklagers ist, das am Rahmen vormontiert ist. Da lediglich eine Verbindungsstelle vorgesehen ist, lässt sich das Ein- und Aushängen des Flügels sehr schnell und einfach realisieren.
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Um den Flügel im Rahmen in einfacher Weise justieren zu können, sind am Flügelecklager und/oder am Rahmenecklager Justiermittel zur Höhenverstellung, Seitenverstellung und/oder Andruckverstellung vorgesehen. So kann beispielsweise am unteren Flügelecklagerabschnitt eine Stellschraube zur Höhenverstellung vorgesehen sein, die auf eine Lagerbuchse des Flügelschwenklagers wirkt. In gleicher Weise kann eine Andruckverstellung erfolgen, wenn eine weitere Stellschraube von vorn oder hinten auf die Lagerbuchse wirkt und diese bei entsprechender Einstellung verschiebt. Auch kann über das Lagerband eine Verstellung, insbesondere eine Seitenverstellung, vorgenommen werden. Hierzu kann am Lagerband ein mit dem Lagerbolzen des Flügeltragarms verbundener, verstellbarer Schieber vorgesehen sein, dessen Verstellung beispielsweise über eine Stellschraube zu einer Verstellung des Lagerbolzens führt.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung und der Zeichnung selbst. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es zeigt
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1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Beschlages mit Rahmenecklager und Flügelecklager in 90°-Flügelstellung,
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2 eine der 1 entsprechende Ansicht des Beschlages in 180°-Flügelstellung,
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3 eine perspektivische Untersicht des Beschlages aus 1,
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4 eine Ansicht des an einem Rahmen befestigten Beschlages in 180°-Flügelstellung,
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5 eine Untersicht des an einem Flügel befestigten Beschlages mit um 180° aufgeschwenktem Flügel,
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6 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Beschlag in geschlossener Flügelstellung,
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7 eine Untersicht des Beschlages aus 6,
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8 eine Draufsicht auf den Beschlag aus 6 in 90°-Flügelstellung,
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9 eine Untersicht des Beschlages aus 8,
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10 eine Ansicht des Beschlages aus 6 in 180°-Flügelstellung und
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11 eine Unteransicht des Beschlages aus 10.
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In 1 ist ein Beschlag 1 zur verdeckten Anordnung im Falz zwischen einem Flügel 2, der in den 6 und 8 bis 11 lediglich über einen Pfeil dargestellt ist, und einem Rahmen 3 eines Fensters oder einer Tür gezeigt. Der Beschlag 1 weist als Baugruppen ein Rahmenecklager 4 und ein Flügelecklager 5 auf. Im Übrigen weist der Beschlag ein Flügelschwenklager 6 auf, über das der Flügel 2 gegenüber dem Rahmen 3 verschwenkt werden kann.
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Zur Befestigung des Rahmenecklagers 4 am Rahmen dient ein Lagerband 7. Zur Baugruppe des Rahmenecklagers 4 gehört neben dem Lagerband 7 ein Flügeltragarm 8, der über ein Gelenk 9 mit dem Lagerband 7 schwenkbar oder gelenkig verbunden ist. Weiterhin weist das Rahmenecklager 4 eine mit dem Lagerband 7 und dem Flügeltragarm 8 verbundene Ausstellsteuereinrichtung 10 auf, mittels der das Flügelschwenklager 6 und damit der Flügel 2 beim Aufschwenken des Flügels 2 relativ zum Lagerband 7 ausgeschwenkt wird.
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Vorgesehen ist nun, dass die Ausstellsteuereinrichtung 10 einen Steuerhebel 11 mit einer endseitig offenen Steuergabel 12 und ein mit dem Flügelecklager 5 gekoppeltes, mit der Steuergabel 12 beim Schwenken des Flügels 2 zusammenwirkendes Steuerelement 13 aufweist. Das Flügelecklager 5 ist nach Kopplung mit dem Rahmenecklager 4 form- und/oder kraftschlüssig verbunden, wobei das Steuerelement 13 über das Flügelschwenklager 6 mit dem Flügelecklager 5 gekoppelt ist. Dadurch führt ein Schwenken des Flügels 2 zu einer Bewegung des Steuerelements 13, das wiederum mit der endseitig offenen Steuergabel 12 zusammenwirkt.
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Weiterhin ist der Beschlag 1 derart ausgebildet, dass der Schwenkwinkel α zwischen dem Lagerband 7 bzw. dessen Längsachse L und dem Flügeltragarm 8 bzw. dessen Längsachse M beim Aufschwenken des Flügels 2 jedenfalls dann, wenn das Steuerelement 13 aus der Steuergabel 12 austritt, konstant bleibt. Letztlich korrespondiert der Schwenkwinkel α mit dem Abstand a der Schwenkachse des Flügelschwenklagers 6, so dass sich der Abstand a beim Aufschwenken des Flügels über 90° hinaus bis zu einem Flügelwinkel von zumindest 135° entweder vergrößert oder unverändert bleibt, und zwar jedenfalls solange, bis das Steuerelement 13 aus der Steuergabel 12 austritt. Dieser Zustand des Austretens ist im dargestellten Ausführungsbeispiel bei einem Flügelwinkel im Bereich von 90° bis 100° erreicht.
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Bei der in den 8 und 10 dargestellten Aufschwenkbewegung, bei der die Richtung des Flügels 2 mit einem Pfeil dargestellt ist, ist es so, dass der Abstand a bei der in 8 dargestellten Stellung mit 90° abgeschwenktem Flügel 2 zumindest im Wesentlichen 40,3 mm beträgt. Der Schwenkwinkel α liegt hierbei etwa bei 21,7°. In etwa der gleiche Abstand a und gleiche Schwenkwinkel α ergeben sich bei der in 10 dargestellten Stellung mit 180° abgeschwenkten Flügel 2. Allenfalls ergibt sich eine geringfügige Vergrößerung des Abstands und des Schwenkwinkels von bis zu 10%.
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Im Übrigen ist der Beschlag 1 bzw. die Ausstellsteuereinrichtung 10 derart ausgebildet, dass ein Aufschwenken des Flügels 2 relativ zum Lagerband 7 bis 180° möglich ist. Grundsätzlich wäre es natürlich auch möglich, die Aufschwenkbewegung auf einen bestimmten Aufschwenkwinkel zwischen 110° und 180° zu beschränken oder aber ein Aufschwenken über 180° zu ermöglichen. Jedoch wird das Aufschwenken auf 180° als Endstellung als sehr günstig angesehen.
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Des Weiteren sind die Hebelverhältnisse des Flügeltragarms 8 und des Steuerhebels 11 so, dass sich eine Untersetzung der Schwenkbewegung des Flügels 2 zum Schwenkwinkel α zwischen dem Lagerband 7 und dem Flügeltragarm 8 ergibt. Dies verdeutlicht insbesondere der Vergleich der 6 und 8. Bei der Darstellung gemäß 8 beträgt der Schwenkwinkel α zumindest im Wesentlichen 21,7°. Dem gegenüber ist der Flügel um 90° aufgeschwenkt.
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Wie sich im Übrigen aus den einzelnen Figuren ergibt und zuvor bereits erwähnt worden ist, ist das Steuerelement 13 derart dem Flügelschwenklager 6 bzw. dem Flügelecklager 5 verbunden, dass ein Schwenken des Flügels 2 unmittelbar auf das Steuerelement 13 wirkt. Dies wird im Ergebnis durch die zumindest mittelbare Kopplung bzw. den Formschluss des Flügelecklagers 5 mit dem Steuerelement 13 erzeugt.
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Der Steuerhebel 11 selbst ist einerseits an dem Lagerband 7 über ein Gelenk 14 und im Übrigen in einer Kulisse 15 über einen Kulissenstein 16 gelagert. Die Kulisse 15 weist dabei einen Bogenabschnitt auf, um eine bestimmte, entsprechend vorgegebene Verschiebebahn des Steuerhebels 11 zu gewährleisten. Im Übrigen ist der Steuerhebel 11 mit dem Flügeltragarm 8 über ein Gelenk 17 verbunden.
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Hinzuweisen ist darauf, dass es grundsätzlich auch möglich ist, das Gelenk 14 nur als Drehgelenk (wie das zuvor beschriebene Gelenk 9) und das Gelenk 9 (wie das zuvor beschriebene Gelenk 14) als translatorisches Gelenk auszuführen. Letztlich ergibt sich hierdurch funktional kein Unterschied.
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Wie sich insbesondere aus den 8 bis 11 ergibt, sind am Flügeltragarm 8, am Lagerband 7 sowie am Steuerhebel 11 Ausnehmungen zur Bildung eines Freiraums 18 zur Aufnahme eines randseitigen Überschlags 19 des Flügels 2 vorgesehen. Letztlich lässt sich der Freiraum 18 konstruktiv dadurch realisieren, dass in der maximal aufgeschwenkten Stellung, wie sie beispielsweise in 5 dargestellt ist, der notwendige Raum für den Überschlag 19 eingezeichnet wird und dann eine entsprechende Materialwegnahme an den dort vorgesehenen Bauteilen, nämlich dem Lagerband 7 und/oder dem Steuerhebel 11 und/oder dem Flügeltragarm 8 vorgenommen wird. Letztlich kann in ähnlicher Weise der optimale Schwenkwinkel α bzw. Abstand a des Flügelschwenklagers 6 zum Rahmen 3 ermittelt werden, wenn der Flügel 2 sich in einem Flügelwinkel von 135° befindet und der Abstand des Überschlags 19 zum Rahmen 2 gerade so ist, dass der Überschlag 19 beim Schwenken des Flügels 2 nicht am Rahmen 3 anschlägt.
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Wie eingangs bereits erwähnt, besteht der Beschlag 1 aus den beiden Baugruppen des Rahmenecklagers 4 und des Flügelecklagers 5. Zur Verbindung dieser beiden Baugruppen dient ein Kupplungsstück 20, das in einer nicht dargestellten Öffnung des Flügeltragarms 8 drehbeweglich und bevorzugt unverlierbar gelagert ist und damit den relevanten Teil des Flügelschwenklagers darstellt. Die Verbindung des Kupplungsstücks 20 mit dem Flügelecklager 5 ist im Einzelnen nicht dargestellt. Diese Verbindung kann letztlich form- und/oder reibschlüssig realisiert sein. So kann beispielsweise in dem Kupplungsstück 20 ein Schlitz vorgesehen sein, in den formschlüssig ein entsprechender Bolzen des Flügelecklagers 5 eingreift. Die Verbindung der beiden Baugruppen nur über das Kupplungsstück 20 ermöglicht jedenfalls eine relativ einfache Montage und Demontage eines Flügels.
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Wie sich beispielsweise aus 9 ergibt, ist das Steuerelement 13 im Abstand e versetzt zum Flügelschwenklager 6 angeordnet. Das Steuerelement 13 bewegt sich damit auf einer Steuerkurve im Abstand e um die Achse des Flügelschwenklagers 6. Im Übrigen handelt es sich bei dem Steuerelement 13 um einen Steuernocken, der während des Aufschwenkens des Flügels 2 aus der geschlossenen Flügelstellung, die in den 5 und 6 dargestellt ist, in eine erste Öffnungsstellung, die in den 8 und 9 dargestellt ist, mit der Steuergabel 12 in Eingriff ist. Dabei entspricht die Öffnungsweite der Gabelöffnung der Steuergabel 12 zumindest im Wesentlichen dem Außendurchmesser des Steuernockens, so dass dieser möglichst spielfrei in der Steuergabel 12 geführt ist. Wie sich aus einem Vergleich der 9 und 11 ergibt, tritt der Steuernocken nach Überschreiten der 90°-Flügelstellung aus der Gabelöffnung der Steuergabel 12 aus. Das Austreten erfolgt bei einer Flügelstellung zwischen 90° und 100°, wobei jeder Einzelwert innerhalb des Intervalls möglich ist. Bei Erreichen der 180°-Flügelstellung, die in 11 dargestellt ist, ist das Steuerelement 13 vollständig aus der Steuergabel 12 ausgetreten und befindet sich in einigem Abstand von der Steuergabel 12.
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Unter weiterer Bezugnahme auf die 9 und 11 ist es so, dass an der Außenseite der Steuergabel 12 eine Arretiermulde 21 vorgesehen ist. Die Arretiermulde 21 hat einen kreisbogenförmigen Verlauf. Im Übrigen weist das Kupplungsstück 20 des Flügelschwenklagers 6 einen außenseitig mit der Steuergabel 12 bzw. der Aretiermulde 21 zusammenwirkenden Lagerabschnitt 22 auf. Der Lagerabschnitt 22 weist eine im Wesentlichen kreisrunde Form, letztlich in Art einer Scheibe auf, die einen abgeflachten Bereich 23 aufweist. Die Aretiermulde 21, der Lagerabschnitt 22 und der daran vorgesehene abgeflachte Bereich 23 sind derart ausgebildet, dass bis kurz vor Erreichen der 90°-Flügelstellung der abgeflachte Bereich 23 zur Arretiermulde 21 zeigt, während der abgeflachte Bereich 23 beim weiteren Schwenken des Flügels über die 90°-Flügelstellung hinaus die Aretiermulde 21 verlässt, so dass der Lagerabschnitt 22 bei diesem weiteren Aufschwenken in die Arretiermulde 21 eintaucht (9). Dabei ergibt sich dann eine zumindest im Wesentlichen spielfreie Selbsthemmung. Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang, dass sich die Selbsthemmung durch die Aretiermulde 21 und den Lagerabschnitt 22 möglichst dann ergibt, wenn das Steuerelement 13 die Steuergabel verlässt.
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Im Übrigen können grundsätzlich am Rahmenecklager 4 und/oder am Flügelecklager 5 Justiermittel zur Höhenverstellung, Seitenverstellung und/oder Andruckverstellung vorgesehen sein.
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Zur Montage wird das Rahmenecklager 4 am Rahmen 3 und das Flügelecklager 5 am Flügel 2 vormontiert. Um ein einfaches Ein- und Aushängen des Flügels 2 zu gewährleisten, gibt es letztlich nur die eine Schnitt- bzw. Verbindungsstelle zwischen die beiden Baugruppen über das Kupplungsstück 20.
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Die Funktion des Beschlages 1 lässt sich am deutlichsten aus den 6 bis 11 entnehmen. Wird der Flügel 2, ausgehend von der Darstellung gemäß den 6 und 7, um die Schwenkachse des Flügelschwenklagers 6 geschwenkt, wird dieser Schwenkbewegung in eine Drehbewegung des Steuerelements 13 umgesetzt. Aufgrund des Abstands e des Steuerelements 13 greift dieses in die Steuergabel 12 ein.
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Es darf an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass es bei der Erfindung grundsätzlich möglich ist, dass bei der 0°-Flügelstellung entsprechend den 6 und 7 nicht unbedingt erforderlich ist, dass sich das Steuerelement 13 bereits bei dieser Flügelstellung in der Steuergabel 12 befindet. Dies bedeutet, dass, wenn sich das Steuerelement 13 anfangs noch nicht in der Steuergabel 12 befindet, ein Aufschwenken des Flügels 2 zunächst noch nicht zu einer Ausstellbewegung führt. Jedenfalls ist es, wenngleich dies in den 6 und 7 nicht ersichtlich ist, so, dass in der 0°-Flügelstellung, also im geschlossenen Zustand, die Arretiermulde 21 im spielfreien Eingriff mit dem Lagerabschnitt 22 ist. Erst nach Eintritt des Steuerelements 13 in die Steuergabel 12 wird die Schwenkbewegung des Flügels 2 auf den Steuerhebel 11 übertragen. Dies veranlasst den Steuerhebel 11 einerseits zu einer Schwenkbewegung um das Gelenk 14 und im Übrigen zu einer translatorischen Bewegung des Gelenks 14 mit dem Kulissenstein 16 in der bogenförmigen Kulisse 15. Da der Steuerhebel 11 über das Gelenk 17 mit dem Flügeltragarm 8 und dieser wiederum über das Gelenk 9 mit dem Lagerbund 7 verbunden ist, erfolgt beim Schwenken des Flügels eine Ausstellbewegung des Flügelschwenklagers 6.
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Während des Aufschwenkens des Flügels 2 wird der Schwenkwinkel α bzw. der Abstand a kontinuierlich vergrößert, bis der Steuernocken bei einer Flügelstellung zwischen 90° und 100° aus der Steuergabel 12 austritt. Der Steuerhebel 11 wird dann durch den Lagerabschnitt 22, der in die Arretiermulde 21 eingreift, in seiner Position arretiert, während der Flügel 2 weiter aufschwenken kann. Die Aufschwenkbewegung kann dann bis in die 180°-Flügelstellung erfolgen, wobei nach Erreichen dieser Flügelstellung ein nicht dargestellter Anschlag zum Einsatz kommen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Beschlag
- 2
- Flügel
- 3
- Rahmen
- 4
- Rahmenecklager
- 5
- Flügelecklager
- 6
- Flügelschwenklager
- 7
- Lagerband
- 8
- Flügeltragarm
- 9
- Gelenk
- 10
- Ausstellsteuereinrichtung
- 11
- Steuerhebel
- 12
- Steuergabel
- 13
- Steuerelement
- 14
- Gelenk
- 15
- Kulisse
- 16
- Kulissenstein
- 17
- Gelenk
- 18
- Freiraum
- 19
- Überschlag
- 20
- Kupplungsstück
- 21
- Arretiermulde
- 22
- Lagerabschnitt
- 23
- abgeflachter Bereich
- a
- Abstand
- e
- Abstand
- L
- Längsachse
- M
- Längsachse
- α
- Schwenkwinkel