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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Warnen eines Nutzers eines Kraftfahrzeugs vor einer Kollisionsgefahr des Kraftfahrzeugs mit einem Objekt sowie ein Kraftfahrzeug mit einem Innenraum, einer Innenraumbeleuchtungsvorrichtung zum Beleuchten des Innenraums, einer Steuervorrichtung, mittels der ein Beleuchtungszustand der Innenraumbeleuchtungsvorrichtung steuerbar ist und einer Sensorvorrichtung, mittels der eine Kollisionsgefahr des Kraftfahrzeugs mit einem Objekt ermittelbar ist.
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Verfahren und Assistenzsysteme zum Warnen eines Nutzers eines Kraftfahrzeugs vor einer Kollisionsgefahr mit einem Objekt sind bekannt. Insbesondere sind sogenannte Einparkassistenten bekannt, die durch akustische und/oder optische Signale eine Annäherung des Kraftfahrzeugs an ein Objekt signalisieren. Die Annäherung wird mittels geeigneter Sensorvorrichtungen, beispielsweise Ultraschallsensoren, ermittelt, wobei auf Basis entsprechender Sensorsignale die akustische und/oder optische Warnung an einen Nutzer des Kraftfahrzeugs ausgegeben wird. Außerdem sind Systeme bekannt, die eine Umgebung des Kraftfahrzeugs dem Nutzer darstellen, beispielsweise in Form einer Abbildung einer Umgebung des Kraftfahrzeugs, wobei die Kollisionsgefahr auslösende Objekte für den Nutzer des Kraftfahrzeugs erkennbar werden. Die
DE 10 2005 023 002 A1 betrifft ein Türöffnungssystem, bei dem mittels einer ansteuerbaren Antriebseinheit die Kraftfahrzeugtüren aufgeschwenkt werden. Mit mindestens einem Sensor in der Fahrzeugtür wird beim Öffnen der Tür das Umfeld abgetastet und die Distanzen zu sich im Umgebungsbereich befindlichen Objekten gemessen. Während des Öffnens der Tür wird laufend die aktuelle Distanz zwischen der sich öffnenden Tür und den benachbarten Objekten gemessen. Die Abstandsmessung wird hierbei aus den Sensorsignalen und den geometrischen Gegebenheiten der Kraftfahrzeugtür sowie aus dem Einbauort des Sensors mit einem Mikrocontroller von der zu diesem Zweck implementierten Software durchführbar. Die im Mikrocontroller implementierte Ablaufsteuerung steht weiterhin mit einer Bedieneinheit in Kommunikationsverbindung. Die Bedieneinheit enthält für jede mit dem System zu öffnende Tür ein Betätigungselement, mit dem der Fahrer des Kraftfahrzeuges z. B. per Knopfdruck die Ablaufsteuerung im Mikrocontroller starten und initiieren kann. Mit der Ablaufsteuerung wird über eine Kommunikationsverbindung die ansteuerbare Antriebseinheit des Türöffnungssystems angesteuert und die Tür so weit geöffnet, bis entweder ein Sicherheitsabstand zu einem im Schwenkbereich der Kraftfahrzeugtür befindlichen Hindernis erreicht wird oder bis die Tür vollständig geöffnet ist. Die
DE 10 2008 036 009 A1 betrifft ein Verfahren zum Schutz eines Fahrzeugs vor einer Kollision im Park- und Rangierbereich, wobei das Fahrzeug eine Umfeldsensorik zur Detektion von Objekten im Umfeld des Fahrzeugs aufweist, umfasst die folgenden Schritte: – Erfassen der Sensorinformationen der Umfeldsensorik des Fahrzeugs, – Erstellen einer Umfeldkarte aus den Sensorinformationen der Umfeldsensorik, – Bestimmung der Fahrzeugeigenbewegung, und – Bestimmen der Kollisionswahrscheinlichkeit des Fahrzeugs mit in der Umgebung des Fahrzeugs befindlichen Umfeldobjekten aus der in der Umfeldkarte abgebildeten Umfeldobjekten unter Berücksichtigung der Fahrzeugeigenbewegung. Dabei wird unter einem Fahrzeug hier insbesondere ein Kraftfahrzeug oder ein Kraftfahrzeuggespann, d. h. ein Kraftfahrzeug mit einem Anhänger, verstanden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Möglichkeit bereitzustellen, um einen Nutzer eines Kraftfahrzeugs vor einer Kollisionsgefahr des Kraftfahrzeugs mit einem Objekt gezielter, diskreter und/oder mit einer erhöhten Wertanmutung zu warnen, insbesondere eine Möglichkeit bereitzustellen, eine solche Warnung mit Hilfe von bereits in dem Kraftfahrzeug verbauten Funktionselementen zu ermöglichen, insbesondere für einen Fall, bei dem die Kollisionsgefahr von einem Betätigen einer Klappe des Kraftfahrzeugs ausgeht.
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Die Aufgabe ist bei ein Verfahren zum Warnen eines Nutzers eines Kraftfahrzeugs vor einer Kollisionsgefahr des Kraftfahrzeugs mit einem Objekt, mit einem Ermitteln der Kollisionsgefahr dadurch gelöst, dass ein Warnen des Nutzers vor der Kollisionsgefahr mittels einer zum Beleuchten eines Innenraums des Kraftfahrzeugs vorgesehenen Innenraumbeleuchtungsvorrichtung erfolgt. Vorteilhaft erfolgt das Warnen mittels der ohnehin vorgesehenen Innenraumbeleuchtungsvorrichtung. Unter einer Innenraumbeleuchtungsvorrichtung kann eine beliebige in dem Kraftfahrzeug vorgesehene Möglichkeit zum Beleuchten des Innenraums, insbesondere eine Innenraumleuchte, eine Hintergrundbeleuchtung, eine Ambientebeleuchtung und/oder Ähnliches verstanden werden. Unter zum Beleuchten vorgesehene Innenraumbeleuchtungsvorrichtung kann verstanden werden, dass diese speziell zum Zwecke einer Beleuchtung des Innenraum vorgesehen ist, also explizit nicht im Sinne einer Signal- und/oder Warnleuchte, die zwar ebenfalls zum Signalisieren Licht in den Innenraum des Kraftfahrzeugs abgibt, aber nicht zum Zwecke der Beleuchtung des Innenraums vorgesehen ist. Grundsätzlich kann unter der zum Zwecke der Beleuchtung des Innenraums vorgesehenen Innenraumbeleuchtungsvorrichtung die Summe aller Leuchtmittel verstanden werden, die zum Erzeugen einer Stimmung und/oder eines bestimmten Lichtes in dem Innenraum vorgesehen sind. Vorteilhaft ist die Innenraumbeleuchtungsvorrichtung ohnehin an dem Kraftfahrzeug vorgesehen, wobei ein Leuchtzustand der Innenraumbeleuchtungsvorrichtung einstellbar ist, insbesondere eine Helligkeit, eine Leuchtfarbe und/oder Ähnliches. Vorteilhaft kann diese Innenraumbeleuchtungsvorrichtung zusätzlich auch zum Warnen des Nutzers vor der Kollisionsgefahr verwendet werden, so dass diese nicht nur zum Beleuchten des Innenraums und/oder zum Erzeugen einer gewissen Stimmung verwendet wird, sondern auch zum Wiedergeben einer entsprechenden Warnmeldung zum Warnen des Nutzers.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 2 durchgeführt. Vorteilhaft kann mit Hilfe von unterschiedlichen Farben eine gute Signalisierung der Kollisionsgefahr stattfinden.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 3 durchgeführt. Vorteilhaft sind die Farben Rot und Grün als Signalfarben für hohe Gefahr = Rot und niedrige Gefahr = Grün allgegenwärtig bekannt. Vorteilhaft kann dadurch besonders gut und intuitiv die Signalisierung der Kollisionsgefahr erfolgen. Gegebenenfalls kann ein Übergang von dem Rotton in einen Gelbton in einen Grünton erfolgen, falls die Kollisionsgefahr abnimmt und ein Übergang von dem Grünton in den Gelbton in den Rotton, falls die Kollisionsgefahr zunimmt. Ein Zunehmen und/oder ein Abnehmen der Kollisionsgefahr kann insbesondere mit Hilfe einer die Kollisionsgefahr beschreibenden Kollisionsgefahrengröße erfolgen, insbesondere mittels eines Abstandes. Dabei kann ein sich verringernder oder ein vergleichsweise kleiner Abstand mit einer hohen Kollisionsgefahr und ein sich vergrößernder Abstand und/oder ein vergleichsweise großer Abstand mit einer kleinen Kollisionsgefahr gleichgesetzt werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 4 durchgeführt. Vorteilhaft kann die Änderung der Leuchtintensität die Kollisionsgefahr auf einfache Art und Weise signalisieren. Es ist denkbar, dazu die Leuchtintensität zu modulieren und/oder abhängig von der Kollisionsgefahr zu erhöhen und/oder zu erniedrigen, insbesondere ein Blinken und/oder Aufblitzen der Innenraumbeleuchtungsvorrichtung vorzusehen.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 5 durchgeführt. Vorteilhaft kann auf intuitive Art und Weise die drohende Kollisionsgefahr von dem Nutzer des Kraftfahrzeugs wahrgenommen werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 6 durchgeführt. Vorteilhaft kann durch das Ändern und/oder Beleuchten des bestimmten Beleuchtungsortes eine weitere Information an den Nutzer übertragen werden. Außerdem kann insbesondere vorteilhaft eine diskrete Information des Nutzers erfolgen, insbesondere so, dass weitere Insassen des Kraftfahrzeugs die Signalisierung nicht oder nur sehr schwach wahrnehmen, insbesondere durch diese nicht gestört werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 7 durchgeführt. Vorteilhaft kann durch das Bestimmen und/oder Auswählen des Beleuchtungsortes dem Nutzer eine Richtung signalisiert werden, in der sich das Objekt relativ zu dem Kraftfahrzeug befindet. Vorteilhaft kann der voraussichtliche Kollisionsort des Kraftfahrzeuges mit dem Objekt von dem Nutzer anhand des dazu bestimmten Beleuchtungsortes erahnt und/oder ausgemacht werden. Insbesondere ist es denkbar, dass der Innenraum quasi durchsichtig wird, so dass virtuell das mit dem Kraftfahrzeug zu kollidieren drohende Objekt in dem Innenraum dargestellt wird. Dazu kann die Innenraumbeleuchtungsvorrichtung eine Flächenbeleuchtungsvorrichtung aufweisen, die in Farbe und/oder Intensität separat ansteuerbar ist, insbesondere so ansteuerbar ist, dass der bestimmte Beleuchtungsort beleuchtbar ist. Alternativ oder zusätzlich kann das Beleuchten des bestimmten Beleuchtungsortes mittels ausrichtbaren Lichtquellen und/oder einer Vielzahl von bereits ausgerichteten und separat angesteuerten Lichtquellen, beispielsweise eines Leuchtarrays, erfolgen. Insbesondere ist der Beleuchtungsort so gewählt, dass dieser auf einer dem Objekt gegenüberliegenden Seite einer Außenhaut des Kraftfahrzeugs im Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordnet ist.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 8 durchgeführt. Vorteilhaft kann die Signalisierung dort erfolgen, wo der Nutzer des Kraftfahrzeugs die Gefahr auslöst. Bei dem Beispiel einer Klappe, insbesondere einer Seitentüre des Kraftfahrzeugs, ist es möglich, dass ein Betätigen, also ein Öffnen und/oder Schließen der Klappe die Kollision mit dem Objekt auslöst. Für diesen Fall, dass der Nutzer durch das Betätigen der Klappe die Kollisionsgefahr erhöht, kann vorteilhaft diese Kollisionsgefahr genau dort signalisiert werden, wo der Nutzer diese auslöst, nämlich umgebend und/oder benachbart zu dem Betätigungselement, das er zum öffnen und/oder Schließen der Klappe betätigt. Vorteilhaft ist gegebenenfalls auch ein Blick des Nutzers auf das Betätigungselement gerichtet, da er dieses üblicherweise zunächst mit seinem Blick aufsucht und dann erst betätigt. Außerdem ist es häufig der Fall, dass beim öffnen der Blick zunächst noch eine Weile auf dem Betätigungselement verharrt, also die eigentliche Gefahrenquelle versehentlich nicht wahrgenommen wird, wobei gerade in solchen Fällen vorteilhaft die Warnung sehr gut wahrgenommen werden kann.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 9 durchgeführt. Vorteilhaft kann das Einblenden der Warnmeldung in den Außenspiegel zusätzlich erfolgen, insbesondere falls eine hohe Umgebungslichtstärke herrscht, insbesondere Tageslicht vorhanden ist, so dass eine Wahrnehmung der Warnung noch deutlicher erfolgen kann. Vorteilhaft sind auch Systeme zum Einblenden von Warnmeldungen, insbesondere in Form sogenannter Totwinkelassistenten gegebenenfalls an entsprechend ausgestatteten Kraftfahrzeugen bereits vorhanden. Vorteilhaft können diese ohnehin vorhandenen Signalisierungsmittel zusätzlich zum Einblenden der Warnmeldung zum Warnen vor der Kollisionsgefahr genutzt werden.
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Die Aufgabe ist außerdem bei einem Kraftfahrzeug mit einem Innenraum, einer Innenraumbeleuchtungsvorrichtung zum Beleuchten des Innenraums, einer Steuervorrichtung, mittels der ein Beleuchtungszustand der Innenraumbeleuchtungsvorrichtung steuerbar ist, einer Sensorvorrichtung, mittels der eine Kollisionsgefahr des Kraftfahrzeugs mit einem Objekt ermittelbar ist, dadurch gelöst, dass zum Warnen des Nutzers vor der Kollisionsgefahr der Beleuchtungszustand zusätzlich in Abhängigkeit der Kollisionsgefahr steuerbar ist. Vorteilhaft kann der Nutzer des Kraftfahrzeugs mittels der ohnehin vorhandenen Innenraumbeleuchtungsvorrichtung vor der Kollisionsgefahr gewarnt werden. Dazu ist vorteilhaft der Beleuchtungszustand nicht nur zum Einstellen einer bestimmten Helligkeit, Farbe und/oder zum Erzeugen eines Ambientes, sondern auch zusätzlich in Abhängigkeit der Kollisionsgefahr steuerbar. Vorteilhaft erfüllt die Innenraumbeleuchtungsvorrichtung damit zwei Funktionen, nämlich das Beleuchten des Innenraums und das Warnen vor der Kollisionsgefahr. Das Kraftfahrzeug ist insbesondere eingerichtet, ausgelegt, konstruiert und/oder ausgerüstet mit einer Software zum Durchführen eines vorab beschriebenen Verfahrens. Insofern ergeben sich die vorab beschriebenen Vorteile.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale bilden für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf ein eine Innenraumbeleuchtungsvorrichtung und eine Sensorvorrichtung aufweisendes Kraftfahrzeug;
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2 eine schematische Ansicht von innen auf eine Klappe des in 1 dargestellten Kraftfahrzeugs;
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3 eine schematische Ansicht einer Seitenwand von innen des in 1 dargestellten Kraftfahrzeugs; und
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4 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Warnen eines Nutzers des in den 1–3 dargestellten Kraftfahrzeugs vor einer Kollisionsgefahr des Kraftfahrzeugs mit einem Objekt.
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1 zeigt eine schematische Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug 1, das von einem Nutzer 3 genutzt wird. Das Kraftfahrzeug 1 befindet sich in einer Situation eines ruhenden Verkehrs, alternativ oder zusätzlich in einer Situation eines langsamen Verkehrs, insbesondere eines Rangier- und/oder Parkbetriebs. Unter einem langsamen Verkehr können insbesondere Verkehrszustände mit Geschwindigkeiten <30 km/h, insbesondere <15 km/h, insbesondere <10 km/h, insbesondere <5 km/h, verstanden werden. In der Darstellung gemäß der 1 befindet sich das Kraftfahrzeug 1 beispielhaft innerhalb einer Parklücke, die von vier säulenartigen Objekten 7 umgeben ist, was bei einem Ein- und/oder Ausfahren in die/aus der Parklücke dem langsamen Verkehr und bei einem Ein- und/oder Aussteigen dem ruhenden Verkehr entspricht. Von den Objekten 7 geht dabei eine Kollisionsgefahr 5 aus.
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Zum Ermitteln der von den Objekten 7 ausgehenden Kollisionsgefahr 5 weist das Kraftfahrzeug 1 eine Sensorvorrichtung 27 auf. Die Sensorvorrichtung 27 weist eine Vielzahl von einzelnen Sensoren auf, die in 1 mittels Quadraten symbolisiert sind. Bei den Sensoren der Sensorvorrichtung 27 kann es sich insbesondere um Ultraschallsensoren zum Messen einer Entfernung zwischen dem entsprechenden Sensor und dem entsprechenden der Objekte 7 handeln.
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Die Sensorvorrichtung 27 erzeugt ein Sensorsignal, insbesondere eine Vielzahl von Einzelsensorsignalen, insbesondere eine Vielzahl von einzelnen Abständen zu dem jeweiligen der Objekte 7. Dieses Sensorsignal beziehungsweise die Einzelsignale werden einer Steuervorrichtung 25 zugeführt und von dieser verarbeitet. Beispielhaft ist lediglich ein Signalweg von einem Einzelsensor der Sensorvorrichtung 27, der in einer Klappe 17, insbesondere einer linken vorderen Seitentür, des Kraftfahrzeugs 1 verbaut ist, in 1 eingezeichnet. Die Klappe 17 ist in einem teilgeöffneten Zustand in 1 dargestellt und droht eines der Objekte 7 zu berühren beziehungsweise mit diesem zu kollidieren. Unter der Kollisionsgefahr 5 kann ein Auffahren des gesamten Kraftfahrzeugs 1 auf eines der Objekte 7 oder lediglich ein Anschlagen und/oder Kollidieren einer Außenhaut eines beweglichen Teils des Kraftfahrzeugs 1 beziehungsweise der Klappe 17 an einem der Objekte 7 verstanden werden.
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Wie in 1 zu erkennen, droht die teilweise geöffnete Klappe 17, falls diese noch weiter geöffnet wird, an einem Kollisionsort 15 mit dem Objekt 7 zu kollidieren. Diese Kollisionsgefahr 5 kann in Form des entsprechenden Sensorsignals an die Steuervorrichtung 25 weitergemeldet und dort verarbeitet werden.
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Um den Nutzer 3 des Kraftfahrzeugs 1 vor dieser drohenden Kollision, also der Kollisionsgefahr 5 zu warnen, kann ein Beleuchtungszustand einer Innenraumbeleuchtungsvorrichtung 11 des Kraftfahrzeugs 1 gesteuert werden. Diese Steuerung übernimmt die entsprechende Ausgangssignale der Sensorvorrichtung 27 verarbeitende Steuervorrichtung 25. Die Innenraumbeleuchtungsvorrichtung 11 dient grundsätzlich zum Zwecke einer Beleuchtung eines Innenraums 9 des Kraftfahrzeugs 1. Vorteilhaft kann diese zusätzlich zum Signalisieren und/oder Anzeigen der Kollisionsgefahr 5 genutzt werden.
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Gemäß einer Alternative ist vorgesehen, dass mittels der Steuervorrichtung 25 ein bestimmter Beleuchtungsort 13 mittels der Innenraumbeleuchtungsvorrichtung 11 beleuchtet wird. Bevorzugt kann durch das Auswählen des bestimmten Beleuchtungsortes 13 der Kollisionsort 15, an dem das Objekt 7 mit dem Kraftfahrzeug 1 zu kollidieren droht, dem Nutzer 3 symbolisiert werden. In 1 ist beispielhaft an einem hinteren rechten Kotflügel ein Kollisionsort 15 mit einem der Objekte 7 eingezeichnet. Es ist zu erkennen, dass der Beleuchtungsort 13 so gewählt ist, dass dieser zwischen dem Nutzer 3 und dem Objekt 7, mit dem die Kollision an dem Kollisionsort 15 droht, liegt. Dies ist mittels einer Blickrichtung 39 in 1 symbolisiert. Die Blickrichtung 39 des Nutzers 3 ist auf das Objekt 7 gerichtet. Vorteilhaft ist der bestimmte Beleuchtungsort 13 so gewählt, dass die Blickrichtung 39 gleichermaßen in Richtung des bestimmten Beleuchtungsortes 13 und des Objektes 7, von dem die Kollisionsgefahr 5 herrührt, zeigt. Vorteilhaft kann dadurch dem Nutzer 3 des Kraftfahrzeugs 1 angezeigt werden, an welcher Stelle die Kollisionsgefahr 5 droht, insbesondere der Kollisionsort 15 angezeigt werden.
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Gemäß einer weiteren Alternative wird zusätzlich eine Warnmeldung 21 in einem Außenspiegel 23 des Kraftfahrzeugs 1 eingeblendet. Bei der Warnmeldung 21 kann es sich um eine solche Warnmeldung handeln, die üblicherweise auch von einem Totwinkelassistent ausgegeben wird. Vorteilhaft kann diese Möglichkeit zum Darstellen einer Warnmeldung innerhalb des Außenspiegels 23 in der Situation des ruhenden Verkehrs und/oder des Rangierbetriebs des Kraftfahrzeugs 1 auch dafür genutzt werden, die Kollisionsgefahr 5 der betätigten Klappe 17 mit dem entsprechenden der Objekte 7 zu signalisieren.
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2 zeigt eine schematische Ansicht von innen auf die in 1 gezeigte Klappe 17 des Kraftfahrzeugs 1.
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Die Klappe 17 weist eine Innenverkleidung 29 und eine Betätigungsvorrichtung 19 zum Betätigen der Klappe 17 auf.
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Die Innenverkleidung 29 weist einen Teil der Innenraumbeleuchtungsvorrichtung 11, insbesondere als Teil einer Ambiente-Beleuchtungsvorrichtung und/oder einer indirekten Beleuchtungsvorrichtung auf.
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Gemäß einer bevorzugten Alternative wird der Beleuchtungsort 13 so gewählt, dass er benachbart zu der Betätigungsvorrichtung 19 und/oder diese umgebend ist. Vorteilhaft kann, falls der Nutzer die Klappe 17 an der Betätigungsvorrichtung 19 betätigt und dadurch die Kollisionsgefahr 5 auslöst, unmittelbar benachbart und/oder umgebend zu der Betätigungsvorrichtung 19 vor der Kollisionsgefahr 5 gewarnt werden. Dazu kann insbesondere neben der Auswahl des Beleuchtungsortes 13 eine Farbintensität, eine Leuchtintensität und/oder eine Farbe, insbesondere von Rot nach Grün, falls die Kollisionsgefahr 5 abnimmt oder von Grün nach Rot, falls die Kollisionsgefahr 5 zunimmt, mittels der Innenraumbeleuchtungsvorrichtung 11 gesteuert werden.
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3 zeigt eine schematische Ansicht einer Seitenwand 31 von innen des in 1 gezeigten Kraftfahrzeugs 1. Die Seitenwand 31 weist ebenfalls einen Teil der Innenraumbeleuchtungsvorrichtung 11 auf, insbesondere in Form eines Leuchtfeldes 33. Das Leuchtfeld 33 macht den bestimmten Beleuchtungsort 13 aus. Mittels einer gestrichelten Umfangslinie ist in 3 ein von innen des Kraftfahrzeugs 1 eigentlich nicht sichtbares Objekt 7 eingezeichnet, von dem die Kollisionsgefahr 5 ausgeht. Außerdem ist die Blickrichtung 39 des Nutzers 3 des Kraftfahrzeugs 1 in 3 symbolisiert. Es ist zu erkennen, dass mittels des Leuchtfeldes 33 der Eindruck entsteht, als ob die Seitenwand 31 durchsichtbar wäre, so dass das Objekt 7, von dem die Kollisionsgefahr 5 ausgeht, auf einfache Art und Weise von dem Nutzer 3 ausgemacht werden kann, insbesondere auch dann, wenn der Nutzer 3 keine tatsächliche Sicht auf das Objekt 7 hat. Vorteilhaft kann mittels des Leuchtfeldes 33 der Innenraumbeleuchtungsvorrichtung 11, also über den Beleuchtungsort 13, der voraussichtliche Kollisionsort 15 mit dem Objekt 7 dem Nutzer 3 des Kraftfahrzeugs 1 signalisiert werden.
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4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Warnen des Nutzers 3 des in den 1–3 dargestellten Kraftfahrzeugs 1 vor der Kollisionsgefahr 5 des Kraftfahrzeugs 1 mit einem der Objekte 7.
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Zunächst wird die Kollisionsgefahr 5 ermittelt. Dies erfolgt insbesondere durch das Ermitteln einer die Kollisionsgefahr 5 beschreibenden Kollisionsgefahrgröße, insbesondere der Vielzahl der mittels der Sensorvorrichtung 27 erzeugbaren Sensorsignale. In einem ersten Schritt 35 wird die Kollisionsgefahr 5 ermittelt und entsprechend verarbeitet, insbesondere mittels der Steuervorrichtung 25.
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In einem zweiten Schritt 37 wird der Nutzer 3 vor der Kollisionsgefahr 5 mittels der zum Beleuchten des Innenraums 9 des Kraftfahrzeugs 1 vorgesehenen Innenraumbeleuchtungsvorrichtung 11 gewarnt. Dies erfolgt insbesondere wie vorab beschrieben durch das Ändern der Leuchtfarbe, insbesondere von Grün nach Rot mit zunehmender Kollisionsgefahr, und umgekehrt, insbesondere durch das Ändern der Leuchtintensität, insbesondere von schwach zu stark mit zunehmender Kollisionsgefahr, und umgekehrt, insbesondere durch ein Ändern und/oder Beleuchten des bestimmten Beleuchtungsortes 13 in Abhängigkeit von der Kollisionsgefahr 5, insbesondere durch das Anzeigen des voraussichtlichen Kollisionsortes 15 des Objektes 7 mit dem Kraftfahrzeug 1 mittels des Beleuchtungsortes 13, insbesondere des Leuchtfeldes 33. Insbesondere geht die Kollisionsgefahr 5 von dem Betätigen der Klappe 17 des Kraftfahrzeuges aus, wobei der Beleuchtungsort 13 benachbart und/oder umgebend zu der Betätigungsvorrichtung 19 zum Betätigen der Klappe 17 bestimmt ist. Insbesondere erfolgt alternativ oder zusätzlich das Einblenden der Warnmeldung 21 in den Außenspiegel 23 des Kraftfahrzeugs 1.
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Die Kollisionsgefahr 5 kann eine Kollisionsgefahrengröße aufweisen und/oder durch diese beschrieben werden, insbesondere den Kollisionsort 15; einen Abstand des Kraftfahrzeugs 1 zu dem Objekt 7, eine Zeit bis zu einem vorhergesagten Aufprall (TTC), eine Annäherungsgeschwindigkeit an das Objekt 7 aufweisen und/oder beschreiben.
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Insbesondere wird das Objekte 7 vor der Klappe 17 mittels der Sensorvorrichtung 27 sensiert und ein Abstand zwischen der Klappe 17 und dem Objekt 7 über die Innenraumbeleuchtungsvorrichtung 11, insbesondere einer Türgriffbeleuchtung der Klappe 17, dem Nutzer 3 angezeigt. Insbesondere wird dazu die Farbe und/oder Intensität der Innenraumbeleuchtungsvorrichtung 11 in Abhängigkeit des Abstands verändert. Insbesondere erfolgt also eine Anzeige einer über die Sensorvorrichtung 27 erfassten Kollisionsannäherung über die Farb- und/oder Intensitätsänderung der Innenraumbeleuchtungsvorrichtung 11, die insbesondere eine Ambientebeleuchtung aufweist. Vorteilhaft können Beschädigungen an dem Kraftfahrzeug 1 und/oder dem Objekt 7 verhindert oder zumindest gemindert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 3
- Nutzer
- 5
- Kollisionsgefahr
- 7
- Objekt
- 9
- Innenraum
- 11
- Innenraumbeleuchtungsvorrichtung
- 13
- Beleuchtungsort
- 15
- Kollisionsort
- 17
- Klappe
- 19
- Betätigungsvorrichtung
- 21
- Warnmeldung
- 23
- Außenspiegel
- 25
- Steuervorrichtung
- 27
- Sensorvorrichtung
- 29
- Innenverkleidung
- 31
- Seitenwand
- 33
- Leuchtfeld
- 35
- erster Schritt
- 37
- zweiter Schritt
- 39
- Blickrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005023002 A1 [0002]
- DE 102008036009 A1 [0002]