-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach Anspruch 1.
-
Unterschiedliche Verfahren zur Herstellung von Klappverdecken für Fahrzeuge sind bekannt und weit verbreitet. Ein Klappverdeck und ein dafür vorgesehenes Herstellungsverfahren ist in dem europäischen Patent
EP 0 884 207 B1 , das auf die Anmelderin zurückgeht, beschrieben. Hieraus ist es bereits bekannt, bei einem Fahrzeugverdeck ein erstes Verdeckflächenelement mit einem anderen Konstruktionselement unter Vermittlung eines PUR-Elementes (PUR = Polyurethan) zu verbinden. Gemäß dieser Druckschrift kann das PUR-Element zwei Verdeckflächenelemente miteinander verbinden, oder ein Verdeckflächenelement mit einer Heckscheibe, oder ein Verdeckflächenelement mit einem Gestängeteil, oder ein Verdeckflächenelement mit einer Dachrinne.
-
Aus der
EP 1 033 270 B1 der Anmelderin ist des weiteren ein Klappverdeck für ein Fahrzeug bekannt, bei dem das Gießharz-Wulstelement einen äußeren Verdeckbezug mit einer Scheibe verbindet. Zusätzlich ist innerhalb des Wulstelementes eine Steckaufnahme angeordnet, die eine Verbindung des Wulstelementes mittels Steckverbindungselementen mit einem Innenhimmel, also dem inneren Verdeckbezug, ermöglicht.
-
Eine Weiterbildung dieses Klappverdeckes ist in der
DE 20 2006 017 746 U1 beschrieben, die ebenfalls auf die Anmelderin zurück geht. In dieser Druckschrift ist ebenfalls ein Gießharzprofil beschrieben, welches eine Steckaufnahme zur Anordnung des Innenhimmels aufweist.
-
Die beiden zuletzt genannten Druckschriften beschreiben bereits die Möglichkeit, in einem Gießharz-Wulstelement eine hinterschnittene Aufnahme unterzubringen. In den Druckschriften ist nicht beschrieben, wie die hinterschnittene Aufnahme in dem Gießharz-Wulstelement erzeugt wird.
-
Praktisch erfolgte dies in den vergangenen Jahren in den Fertigungsbetrieben der Anmelderin grundsätzlich derart, dass die Gießform als Formbestandteil ein patrizenartiges Profil aufwies, welches einen Kopfbereich und einen Halsbereich aufweist, wobei der Kopfbereich gegenüber dem Halsbereich verbreitert ist.
-
Nach dem Aushärten der Gießmasse wurde das so gebildete Gießharz-Wulstelement aus der Form herausgenommen. Es fand bei festgehaltener Gießform insoweit eine Zwangsentformung von dem patrizenartigen Profil statt. In dem Wulstelement bildete sich ein zu dem patrizenartigen Profil komplementär ausgebildetes matrizenartiges Profil. Dieses bildete eine Aufnahmenut.
-
Ausgehend von dem beschriebenen Verfahren zur Herstellung eines Klappverdecks für Fahrzeuge nach dem Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein verbessertes Verfahren anzugeben, welches eine sicher beherrschbare Fertigung zulässt.
-
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1.
-
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren soll ein Klappverdeck für Fahrzeuge hergestellt werden, wobei das Klappverdeck im gefertigten Zustand ein Gießharz-Wulstelement aufweist, welches insbesondere aus Polyurethan (PUR) besteht. Das Gießharz-Wulstelement ist im montierten Zustand in einem Verbindungsbereich zwischen einem äußeren Verdeckflächenelement und zumindest einem weiteren Verdeckelement angeordnet. Beispielsweise kann das Gießharz-Wulstelement zwischen einem äußeren Verdeckbezug und einer Scheibe angeordnet sein, und diese beiden Elemente des Klappverdeckes miteinander mechanisch fest und dicht verbinden.
-
Zusätzlich weist das Gießharz-Wulstelement im fertig hergestellten Zustand des Klappverdeckes eine hinterschnittene Aufnahme auf, beispielsweise eine hinterschnittene Aufnahmenut auf, die in dem Wulstelement angeordnet ist. In diese Nut kann eine Steckverbinderleiste eingesteckt werden, an der der Innenhimmel befestigt, z. B. festgenäht oder festgeklebt ist.
-
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das Gießharz-Wulstelement alternativ aber auch einen Verbindungsbereich zwischen einem äußeren Verdeckflächenelement und einem Konstruktionselement des Verdeckes, wie z. B. einem Gestängeelement oder einer Regenrinne oder einem zweiten Verdeckflächenelement, angeordnet sein.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht zunächst vor, dass zumindest ein Abschnitt des äußeren Verdeckflächenelementes, vorteilhafterweise der gesamte Randbereich des äußeren Verdeckflächenelementes, der einen Ausschnitt in dem äußeren Verdeckflächenelement umgibt, in eine Gießform eingebracht, insbesondere eingelegt wird.
-
Darüber hinaus ist vorgesehen, dass ein Abschnitt eines Opferprofils in die Gießform eingebracht wird. Vorteilhafterweise wird das gesamte Opferprofil, vorzugsweise auch entlang dem gesamten Scheibenrand umlaufend, in die Gießform eingebracht. Das Opferprofil kann beispielsweise ein aus einem relativ weichen Material, wie Silikon, bestehendes Profil sein, welches lediglich der Ausbildung der hinterschnittenen Aufnahme, also z. B. der hinterschnittenen Aufnahmenut, in dem Wulstelement dient. Sobald die Aufnahme gebildet ist, wird dieses Profil geopfert, d. h. es wird nicht mehr gebraucht, und kann entsorgt werden. Lediglich der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass bei einer Ausführungsform das Opferprofil auch mehrmals verwendet werden kann, d. h. bei der Fertigung unterschiedlicher Verbindungsbereiche eingesetzt werden kann.
-
Das Opferprofil wird nach dem Aushärten der PUR-Gießmasse von dem so gebildeten Wulstelement gelöst. In Folge der Entfernung des Opferprofils von dem Wulstelement wird eine Aufnahme, z. B. eine durchgehende, nutförmige Aufnahme, in dem Wulstelement bereitgestellt.
-
Das Opferprofil weist zumindest einen Halsbereich und einen Kopfbereich auf. Der Kopfbereich ist gegenüber dem Halsbereich verbreitert ausgebildet. Dieser Kopfbereich bildet später, nach dem Aushärten des Wulstelementes, den Aufnahmeraum, in dem verbreiterte Anbindungsbereiche einer Steckverbinderleiste, Halteflächen in dem Aufnahmeraum hintergreifend, untergebracht sind.
-
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nach dem Einbringen von Verdeckflächenelement, gegebenenfalls weiterem Verdeckelement, und von dem Opferprofil eine Gießmasse in die Gießform eingebracht. Die Gießmasse verteilt sich in der Gießform so, dass zumindest der Kopfbereich des Opferprofils von der Gießmasse umgeben wird. Anschließend lässt man die Gießmasse aushärten. Der Verfahrensschritt d) des Anspruches 1 ist dabei so zu verstehen, dass die Gießmasse so lange in der Gießform belassen wird, bis sie, ohne dass eine wesentliche Formänderung des auf diese Weise gebildeten Wulstelementes eintritt, aus der Gießform entnehmbar ist. Diese Betrachtung ist insoweit wesentlich, als dass das Gießharz-Wulstelement, auch wenn die vorgeschriebene Trockenzeit erreicht ist, niemals vollständig hart ist, und in der Regel eine gewisse, wenn auch geringe, Flexibilität aufweisen kann.
-
Anschließend kann das Verdeckflächenelement zusammen mit dem daran festgelegten, ausgehärteten Wulstelement, sowie zusammen mit dem ggf. ebenfalls bereits daran festgelegten, weiteren Verdeckelement, aus der Gießform entnommen werden. Schließlich wird das Opferprofil aus dem Wulstelement herausgelöst. Hierdurch kann eine hinterschnittene Aufnahme in dem Wulstelement bereitgestellt werden.
-
Das Herauslösen des Opferprofils aus dem Wulstelement ist denkbar einfach, und kann ohne größeren Kraftaufwand bewerkstelligt werden. Dies ist möglich, da das Material, aus dem das Opferprofil besteht, so gewählt wird, dass es weicher ist, als das Material des ausgehärteten Wulstelementes. Das Opferprofil ist insoweit zumindest in einem gewissen Maße kompressibel oder flexibel, so dass der verbreiterte Kopfbereich des Opferprofils durch den schmalen Halsbereich in dem Wulstelement hindurchgelangen kann.
-
Das Fertigungsverfahren ist insoweit gegenüber dem Stand der Technik deutlich vereinfacht. Es gewährleistet eine hohe Prozesssicherheit, da auf Grund der Wahl der relativ unterschiedlichen Materialeigenschaften des Materials des Opferprofils und des Materials des ausgehärteten Wulstelementes eine sichere Entformbarkeit und die Erzielung einer Aufnahmenut in dem Wulstelement erreicht wird.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht ein Bereitstellen einer hinterschnittenen Aufnahme in dem Gießharz-Wulstelement, ohne dass das Herauslösen des ausgehärteten Gießharz-Wulstelementes aus der Form mit Problemen behaftet ist. Bei dem Verfahren des Standes der Technik war ein Lösen des Verdeckflächenelementes mit daran angebrachtem Gießharz-Wulstelement aus der Gießform heraus nur mit sehr hohem Aufwand möglich, da das patrizenartige Profil, welches von der Gießmasse umhüllt wurde, Bestandteil der Werkzeugform war, und aus einem entsprechend harten Material, nämlich in der Regel aus Metall, bestand. Das Polyurethan-Material der ausgehärteten Gießmasse ist zwar in gewissem Maße flexibel und kompressibel, so dass unter Aufwand hoher Kräfte eine Zwangsentformung des Polyurethan-Wulstelementes aus der Gießform gelang. Es bereitete aber unter Berücksichtigung der Fertigungstoleranzen, sowie unter Berücksichtigung der gewünschten Hinterschneidungen teilweise erhebliche Mühe, das ausgehärtete Gießharz-Wulstelement überhaupt zu entformen.
-
Schließlich konnte beim Stand der Technik, gerade wegen der schwierigen Zwangsentformbarkeit, eine vollständig umlaufende Aufnahmenut nicht vorgesehen, sondern es wurden lediglich bereichsweise hinterschnittene Aufnahmen in dem Gießharz-Wulstelement bereitgestellt.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Opferprofil über seine gesamte axiale Länge einen konstanten Querschnitt auf. Der Kopfbereich ist auf diese Weise durchgängig ausgebildet. Diese vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht die Fertigung eines Klappverdeckes, bei der in dem Wulstelement eine den Scheibenrand vollständig umlaufende Aufnahmenut vorhanden ist. Hierdurch kann die Montage eines Innenhimmels an dem Wulstelement deutlich vereinfacht werden. Außerdem können hierdurch Kräfte, die bei der Befestigung des Innenhimmels an dem Wulstelement auftreten, optimal verteilt werden. Punktuelle Belastungen im Verbindungsbereich zwischen Innenhimmel und Wulstelement werden dabei vermieden. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn das Verfahren eingesetzt wird, um ein Klappverdeck herzustellen, das einen Verbindungsbereich aufweist, bei dem das Gießharz-Wulstelement ein äußeres Verdeckflächenelement mit einer Scheibe verbindet, und zusätzlich eine Aufnahmenut zur Befestigung einer Steckverbinderleiste eines Innenhimmels in dem Wulstelement vorgesehen ist.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Opferprofil ein Extrusionsprofil. Dies ermöglicht eine besonders preisgünstige Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung weist das Opferprofil über seine axiale Länge verteilt mehrere voneinander beabstandet angeordnete Kopfbereiche auf. Hier ist das Opferprofil selbst zwar durchgehend ausgebildet. Es sind allerdings nur diskrete, d. h. voneinander gesonderte oder beabstandet ausgebildete Kopfbereiche vorgesehen, die in dem ausgehärteten Gießharz-Wulstelement voneinander beabstandete, hinterschnittene Aufnahmen erzeugen.
-
Weitere Vorteile ergeben sich aus den nicht zitierten Unteransprüchen, sowie anhand der nachfolgenden Beschreibung der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen hervor.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren nach Anspruch 10.
-
Um Wiederholungen zu vermeiden, wird im Wesentlichen auf die Ausführungen zu den obigen Ansprüchen verwiesen, die im Wesentlichen analog gelten können. Im Unterschied zu den Ausführungen, die oben zu Anspruch 1 ergangen sind, ist anzumerken, dass sich Anspruch 10 auf ein Verfahren bezieht, bei dem das Opferprofil zwar einen Kopfbereich aufweist, nicht aber zwingend einen gegenüber dem Kopfbereich schmaler ausgebildeten Halsbereich. Beispielsweise kann das Opferprofil einen Querschnitt aufweisen, der im Wesentlichen rechteckförmig ausgebildet ist. In einem solchen Verfahren können auf erfindungsgemäße Weise Wulstelemente hergestellt werden wie sie im Querschnitt in 10 dargestellt sind. Diese Wulstelemente weisen eine Aufnahmenut 17 auf, die im Wesentlichen hinterschneidungsfrei ausgebildet ist. Bezüglich dieser Erfindung gelten die obigen Ausführungen bei entsprechender Würdigung durch den Fachmann aber im Wesentlichen analog.
-
Insbesondere können in erfindungsgemäßer Weise die bezüglich der Ansprüche 1 bis 9 beschriebenen Merkmale, auch einzeln, mit den Merkmalen des Anspruches 10 kombiniert werden.
-
Die Erfindung bezieht sich gemäß einem weiteren Aspekt auf ein Klappverdeck nach Anspruch 11.
-
Die Besonderheit besteht hier darin, dass das Wulstelement eine Aufnahmenut aufweist, die Hinterschneidungen aufweist, wobei die Aufnahmenut durchgehend ausgebildet ist, und sich entlang dem gesamten Scheibenrand erstreckt. Die Aufnahmenut weist einen konstanten oder einen im Wesentlichen konstanten Querschnitt auf.
-
Dadurch, dass die Aufnahmenut durchgehend ausgebildet ist und entlang ihres gesamten Querschnittes Hinterschneidungen aufweist, kann die Montage eines Innenhimmels unter Zuhilfenahme eines entsprechenden Steckverbinders, wie zum Beispiel einer Steckverbinderleiste gem. 9, besonders zeitsparend erfolgen. Insbesondere bietet die Anordnung einer in Axialrichtung, also in Umlaufrichtung, verlaufenden Aufnahmenut mit einem konstanten Querschnitt mit Hinterschneidungen versehen, die Möglichkeit, Toleranzen auszugleichen, dadurch, dass die steckerartigen Ansätze, die himmelseitig fest sind und zur Befestigung des Himmels an den Wulstelementen dienen, in Axialrichtung entlang der Aufnahmenut verschoben werden oder an frei wählbaren Axialpositionen montiert werden können.
-
Die Erfindung bezieht sich gemäß einem weiteren Aspekt auf ein Klappverdeck nach Anspruch 12.
-
Hier ist im Unterschied zu Anspruch 11 vorgesehen, dass zwar das Wulstelement durchgehend ausgebildet ist und sich entlang des gesamten Scheibenrandes umlaufend erstreckt. Die in dem Wulstelement angeordnete Aufnahmenut ist allerdings sozusagen unterbrochen ausgebildet. So sind mehrere Axialabschnitte einer hinterschnittenen Aufnahmenut vorgesehen, die jeweils in Axialerstreckung sehr groß ausgebildet sind, und zwar erheblich größer als im Stand der Technik. Im Stand der Technik war es lediglich bekannt, axial sehr kurz gehaltene hinterschnittene Aufnahmeöffnungen vorzusehen, die nicht als Aufnahmenut bezeichnet werden können. Deren Axialerstreckung war allerdings deutlich kleiner als 15 mm und betrug beispielsweise nur 3 oder 5 mm.
-
In den Figuren zeigen:
-
1 in einer schematischen, insbesondere nicht maßstäblichen, perspektivischen, abgebrochenen Rückansicht ein Kraftfahrzeug mit einem Verdeck,
-
2 in einer schematischen, abgebrochenen Schnitt-Darstellung einen Schnitt durch den Verbindungsbereich zwischen Scheibe, äußerem Verdeckstoff und Innenhimmel, etwa gemäß Schnittlinie II-II in 1,
-
3 in einer schematischen, abgebrochenen Schnittdarstellung ein Ausführungsbeispiel einer Gießform mit in die Gießform eingelegtem Scheibenrand und in die Gießform eingelegtem äußeren Verdeckbezug, und angedeutetem, noch nicht in die Werkzeugform eingebrachtem Opferprofil,
-
4 in einer Darstellung gemäß 3 die Werkzeugform mit eingebrachtem Opferprofil,
-
5 in einer Darstellung gemäß 4 den Verbindungsbereich nach Einbringen der Gießmasse,
-
6 in einer Darstellung gemäß 5 den Verbindungsbereich nach der Entnahme des Verbindungsbereiches aus der Gießform,
-
7 den Verbindungsbereich gemäß 6 nach Entnahme des Opferprofils aus dem Wulstelement,
-
8 in einer schematischen Innenansicht in abgebrochener Darstellung den Verdeckbereich um die Scheibe herum, mit gestrichelt angedeuteter, durchgehender Aufnahmenut,
-
9 ein weiteres Ausführungsbeispiel in einer Darstellung gemäß 8, mit mehreren beabstandet voneinander angeordneten Steckaufnahmen.
-
10 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verbindungsbereiches, und zwar in einer Darstellung gemäß 7, wobei hier ein Wulstelement nach einem Verfahren gemäß Anspruch 10 gefertigt worden ist, und
-
11 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Klappverdecks in einer Darstellung gemäß 8, wobei hier die Erfindung gemäß Anspruch 12 zum Tragen kommt.
-
Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
-
Das Klappverdeck ist in seiner Gesamtheit in den Figuren der Einfachheit halber mit 10 bezeichnet. Der Übersichtlichkeit halber sind gleiche, oder miteinander vergleichbare Teile oder Elemente, auch soweit sie unterschiedlichen Ausführungsbeispielen zuzuordnen sind, in den nachfolgenden Figuren mit gleichen Bezugszeichen, teilweise unter Hinzufügung kleiner Buchstaben bezeichnet.
-
1 zeigt anhand eines Kraftfahrzeuges 11, welches nur abgebrochen dargestellt ist, ein Ausführungsbeispiel eines mit einem erfindungsgemäßen Verfahren gefertigten Klappverdecks 10. Das erfindungsgemäße Klappverdeck 10 kann einen Außenverdeckstoff 13 und einen Innenverdeckstoff 20, einen sogenannten Innenhimmel, aufweisen. In dem Klappverdeck 10 ist heckseitig eine Scheibe 12 vorgesehen. Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Verdeck 10 weist ausweislich 2 einen Verbindungsbereich 29 auf, der anhand 2 wie folgt beschrieben werden soll:
-
2 zeigt in abgebrochener Darstellung die Außenscheibe 12, deren äußerer Rand mit 14 bezeichnet ist. Die Scheibe 12 ist in einem Ausschnitt des äußeren Verdeckbezuges 13 angeordnet, und zwar derart, dass ein umlaufender Rand 15 des äußeren Verdeckstoffes 13, der den Ausschnitt in dem äußeren Verdeckstoff umgibt, bei Betrachtung des Querschnittes der 2 in zumindest geringfügig überlappender Anordnung zu dem Rand 14 der Scheibe angeordnet ist. Der Rand 15 des äußeren Verdeckstoffes 13 und der Scheibenrand 14 sind über ein Gießharz-Wulstelement 16, z. B. aus Polyurethan, mechanisch fest und dicht miteinander verbunden.
-
In dem Gießharz-Wulstelement 16 ist auf der zum Fahrzeuginnenraum hin gewandten Seite eine Nut oder Aufnahme 17 angeordnet. Die Aufnahme 17 weist einen innen liegenden, verbreiterten Abschnitt auf. Mit anderen Worten ist die Aufnahme 17 mit Hinterschneidungen versehen.
-
Ausweislich 2 kann in fertig montierten Zustand des Klappverdeckes 10 ein Steckansatz 19 einer Steckverbinderleiste 18 in die Aufnahme 17 eingreifen. Die Steckverbinderleiste 18 ist mit dem Innenhimmel 20 verbunden. Hierzu ist z. B. ein Randbereich 21 des Innenhimmels 20 um einen Steg 22 der Leiste 18 herumgeschlagen, und mit dem Steg 22 verbunden, beispielsweise durch eine Naht oder durch eine Klebung. Alternativ können auch nicht dargestellte Steckverbinderleisten Einsatz finden, die in einen Saum des Innenhimmels eingenäht sind.
-
Die Steckverbinderleiste 18 und der Innenhimmel 20 sind vormontiert. Zur Befestigung des Innenhimmels 20 an dem Wulstelement 16, wird die Steckverbinderleiste 18 mit dem Steckansatz 19 in die Aufnahme 17 eingesetzt. Die beiden Federlaschen 30a, 30b des Steckansatzes 19 können dabei radial einwärts, entgegen der Federkraft verlagert werden, und können, sobald die Federlaschen 30a, 30b den schmalen Halsbereich der Aufnahme 17 passiert haben, radial aufweitend die Halteflächen der Aufnahme 17, wie in 2 gezeigt, hintergreifen, und sorgen für einen sicheren Halt der Steckverbinderleiste 18 an dem Wulstelement 16.
-
Im Folgenden soll beschrieben werden, wie der Verbindungsbereich 29 gemäß 2 in einem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung zur Herstellung eines Klappverdeckes 10 hergestellt werden kann: Ausweislich 3 werden vorzugsweise die gesamte Scheibe 12 und der gesamte, den Ausschnitt im äußeren Verdeckstoff 13 umgebende Verdeckstoffrand 15 in eine Gießform eingelegt. Dargestellt ist auf Grund der abgebrochenen Darstellung der 3 lediglich der Scheibenrand 14 und der Verdeckstoffrand 15.
-
Die Gießform ist in 3 lediglich angedeutet, und dort mit den Komponenten 23a, 23b, 23c beschrieben. Die Gießform ist vorteilhafterweise allseitig umschlossen, zumindest aber derartig aufgebaut, dass die Gießmasse, nachdem sie eingefüllt worden ist, nicht unbeabsichtigt entweichen kann.
-
3 zeigt sehr schematisch einen Gießformboden 23a, in den die Scheibe 12 und der Verdeckstoffrand 15 in überlappender Anordnung eingelegt sind. Bei einer anderen, nicht dargestellten alternativen Ausführungsform der Erfindung wird ein äußeres Verdeckflächenelement nicht mit einer Scheibe 12, sondern mit einem anderen Verdeckelement, z. B. einem Gestängeteil, oder mit einer Dachrinne, oder mit einem anderen Verdeckflächenelement, verbunden, wobei dieses andere Verdeckelement gemeinsam mit dem ersten Verdeckflächenelement in die Gießform eingesetzt wird. Diese anderen Varianten sind allerdings in den Zeichnungen nicht dargestellt.
-
Die Gießformteile 23b und 23c decken gemäß 3 die Gießform bis auf eine Öffnung 24 nach oben ab. In die Öffnung 24 kann ein in 3 angedeutetes Opferprofil 25 aus Silikon, oder aus einem anderen geeigneten weichen Material, eingesetzt werden. Das Opferprofil weist einen schmalen Halsabschnitt 27 und einen demgegenüber verbreiterten Kopfabschnitt oder Kopfbereich 26 auf.
-
Der Hohlraum 28 in der Gießform 23, der nachfolgend zur Aufnahme von Gießmasse dient, ist vorteilhaft derartig dimensioniert, dass er entlang dem gesamten Scheibenrand 14 umlaufend ausgebildet ist.
-
4 zeigt, dass das Opferprofil 25 derartig in die Öffnung eingesetzt werden kann, dass nach dem Einsetzen die Gießform komplett verschlossen ist. Nachfolgend kann der Hohlraum 28 mit Gießmasse 16 verfüllt werden. Diesen Zustand zeigt 5. Nach dem Aushärten der Gießmasse wird der Verbindungsbereich 29 aus der Gießform herausgelöst. Hierzu kann die Form teilweise geöffnet werden, bzw. der Verbindungsbereich herausgenommen werden. 6 zeigt den auf diese Weise entformten, d. h. aus der Gießform entnommenen Verbindungsbereich 29. Das Opferprofil 25 ist mit seinem Kopfbereich 26 noch in dem Wulstelement 16 befindlich. Nunmehr wird das Opferprofil 25 von dem Wulstelement 16 entfernt, und hierzu mit seinem Kopfbereich 26 aus der Aufnahme 17 durch kurzzeitige, radiale Kompression des Kopfbereiches 26 herausgelöst. Auf Grund der Wahl eines geeigneten Materials für das Opferprofil ist diese Kompression ohne weiteres möglich.
-
7 zeigt den Verbindungsbereich 29 nach dem Entformen des Opferprofils. Es verbleibt eine durchgehende Nut 17 mit einem verbreiterten Grund 31.
-
Die so gebildete Aufnahme 17 kann, wie zuvor anhand 2 beschrieben, zur Aufnahme einer Steckverbinderleiste 18 zum Zwecke der Befestigung eines Innenhimmels 20 an dem Wulstelement 16 dienen.
-
Ausweislich der schematischen Darstellung der 8 kann die Nut bzw. der Aufnahmeraum 17 durchgehend, d. h. entlang dem gesamten Scheibenrand 14 umlaufend, ausgebildet sein, oder sich zumindest entlang einem wesentlichen Teil des Umfanges des Scheibenrandes 14 erstrecken.
-
Alternativ dazu zeigt die 9, dass durch Wahl einer alternativen Geometrie eines Opferprofils auch voneinander beabstandet angeordnete, hinterschnittene Aufnahmen 17a, 17b, 17c in dem Wulstelement vorgesehen werden können. Hiermit wird eine lediglich punktuelle Befestigung einer Steckverbinderleiste 18 an dem Wulstelement 16 ermöglicht. Zur Erzeugung von geeigneten Opferprofilen mit voneinander beabstandeten, hinterschnittenen Aufnahmen 17a, 17b, 17c weisen die Opferprofile entlang ihrer axialen Erstreckung einen variierenden Querschnitt auf. Solche Opferprofile können voraussichtlich nicht als extrodierte Profile gefertigt werden. Hierzu geeignete Opferprofile können aber beispielsweise als Kunststoff-Spritzgussteile ausgebildet sein.
-
Geeignete Opferprofile können beispielsweise einen gemeinsamen Basisabschnitt aufweisen, der nur an einzelnen Stellen schmale Halsabschnitte und daran angeordnet verbreiterte Kopfabschnitte aufweist.
-
Alternativ können zur Erzielung einer einzelnen Aufnahme 17a, 17b, 17c auch einzelne, steckerartige oder pilzkopfartig ausgebildete Opferprofile vorgesehen sein.
-
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können sämtliche geeigneten Querschnittformen der Aufnahmen erzielt werden. Die in 7 schematisch dargestellte Ausführungsform kann auch abgewandelt werden.
-
Entscheidend ist, dass die in dem Wulstelement mittels eines Opferprofils 25 zu formende Aufnahme 17 einen verbreiterten Grund 31 aufweist, der zumindest einseitig angeordnete Halteflächen 32a, 32b bereitstellt, an denen entsprechende Steckansätze 19 einen Widerhalt finden.
-
Auch die dargestellte Werkzeugform ist nur schematisch zu verstehen, und kann beliebig geändert werden. Beispielsweise kann das Opferprofil 25 auch in eine geschlossene Gießform, die also keine separat vorgesehene Öffnung 24 zum Einstecken eines Opferprofils 25 aufweist, eingelegt werden und ggf. darin vor dem Einbringen der Gießmasse auch lagefixiert werden. Schließlich ist beispielsweise auch eine gegenüber der Darstellung in den Zeichnungen geometrisch umgekehrte Anordnung der Gießform möglich, bei der der Gießformboden gemäß 3 oben angeordnet ist.
-
10 zeigt schließlich ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgestalteten Verbindungsbereiches, der unter Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 10 hergestellt worden ist. Hier ist die Aufnahmenut 17 mit einem im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt ausgestattet, der frei ist von Hinterschneidungen. Zur Erzeugung dieser Aufnahmenut 17 ist ein Opferprofil (welches nicht dargestellt ist) verwendet worden, das einen Kopfabschnitt aufweist, das einen ebenso komplementär ausgebildeten Querschnitt aufweist.
-
Die Aufnahmenut 17 dient zur Aufnahme eines entsprechenden Steckverbinders, zum Beispiel einer nicht dargestellten Steckverbinderleiste, der ähnlich ausgestaltet sein kann, wie die in 2 mit 19 bezeichneten Steckansätze, wobei zur Bewerkstelligung einer Steckverbindung mit einem Wulstelement gemäß 10 der Querschnitt der Steckansätze entsprechend angepasst wird. Hier können geeignete Klemmmechanismen Anwendung finden. Beispielsweise können in die Aufnahmenut 17 gemäß 10, die einen hinterschneidungsfreien Querschnitt aufzeigt, auch Metallklammerelemente eingesetzt werden, die sich an der Wandung der Aufnahmenut 17 festkrallen können, und die ihrerseits einen Steckansatz eines Verbinderelementes des Himmels aufnehmen können.
-
Schließlich zeigt 11 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Klappverdeckes, wobei wiederum nur der Ausschnitt um die Heckscheibe 12 herum dargestellt ist.
-
11 deutet an, dass in Umlaufrichtung um die Scheibe 12 herum ein Gießharzwulstelement 16 durchgehend umlaufend angeordnet ist. Dies soll durch die gestrichelte Linie veranschaulicht werden.
-
In Umlaufrichtung, das heißt bezogen auf das Wulstelement 16 in dessen Axialrichtung, sind mehrere Segmente einer Aufnahmenut angeordnet. Diese Segmente sind lediglich beispielhaft dargestellt und mit den Bezugszeichen 17a, 17b, 17c und 17d, 17e, 17f bezeichnet. Die axiale Erstreckung A einer solchen Aufnahmenut 17a beträgt bei dem erfindungsgemäßen Klappverdeck gemäß 11 mehr als 15 mm, vorzugsweise mehr als 20 mm, weiter vorzugsweise mehr als 25 mm, weiter vorzugsweise mehr als 30 mm, weiter vorzugsweise mehr als 35 mm und schließlich weiter vorzugsweise mehr als 35 mm und schließlich weiter vorzugsweise mehr als 40 bzw. 45 mm.
-
Durch die axial sehr langgestreckt ausgebildeten Segmente von Aufnahmenuten 17a, 17b, 17c, 17d, 17e, 17f wird die Möglichkeit eines Toleranzausgleiches bei der Befestigung von Steckansätzen 19 bereit gestellt. Diese können in Axialrichtung an frei wählbaren Positionen festgelegt werden. Hierdurch kann die Montage eines Innenhimmels erheblich vereinfacht werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 0884207 B1 [0002]
- EP 1033270 B1 [0003]
- DE 202006017746 U1 [0004]