-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Transfer einer Transferschicht von einer Transferfolie auf einen Bedruckstoff. Hierzu wird zunächst in einem Auftragswerk eine Kleberschicht auf den Bedruckstoff übertragen und anschließend der Bedruckstoff mit der Kleberschicht einem Transferwerk zugeführt. Im Transferwerk wird der Bedruckstoff gemeinsam mit der Transferfolie durch einen Transferspalt hindurchgeführt. Hierbei ist der Transferspalt durch einen Transferzylinder und einen Gegendruckzylinder gebildet. Im Transferspalt wird die Transferschicht der Transferfolie auf die mit einer Kleberschicht versehenen Bereiche des Bedruckstoffes übertragen. Im Anschluss an diesen Übertrag wird der Bedruckstoff gemeinsam mit dem aufgetragenen Kleber und der übertragenen Transferschicht wenigstens einer Trocknungseinrichtung zugeführt und hier einer Trocknung unterzogen.
-
Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine Folientransfervorrichtung zum Transfer einer Transferschicht von einer Transferfolie auf einen Bedruckstoff umfassend ein Auftragswerk zum Auftragen einer Kleberschicht auf den Bedruckstoff, ein Transferwerk mit einem Transferzylinder und einem Gegendruckzylinder, die einen Transferspalt bilden zum Transfer der Transferschicht der Transferfolie auf den mit Kleber beaufschlagten Bereichen des Bedruckstoffes, wobei die Folientransfervorrichtung wenigstens eine Trocknungseinrichtung zum Trocknen des Klebers auf dem Bedruckstoff aufweist und wenigstens ein Bearbeitungswerk für einen weiteren Bearbeitungsschritt am Bedruckstoff vorhanden ist, wobei dieser Bearbeitungsschritt unabhängig vom Transfer der Transferschicht sein soll.
-
Bevorzugt betrifft die Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung, die für das sogenannte Kaltfolienprägen geeignet sind.
-
Beim Kaltfolienprägen wird eine Transferschicht von einem Trägermaterial auf einen Bedruckstoff übertragen.
-
Als Trägermaterial wird eine Trägerfolie verwendet. Auf der Transferschicht kann eine Haftschicht vorgesehen sein, die die Hafteigenschaften der Transferschicht mit einem Kleber auf dem Bedruckstoff verbessert. Die Schichten, die von dem Trägermaterial übertragen werden werden unabhängig von ihrem tatsächlichen Aufbau gemeinsam als Transferschicht bezeichnet.
-
Zum Übertragen der Transferschicht auf einen Bedruckstoff wird die Transferfolie zusammen mit dem Bedruckstoff durch einen Transferspalt hindurchgeführt. Der Transferspalt wird durch einen Transferzylinder und einen Gegendruckzylinder gebildet, die an einander anliegen. Transferzylinder und Gegendruckzylinder werden rotierend mit einer Anpresskraft aneinander angestellt, dass im Transferspalt die Transferschicht auf den Bedruckstoff übertragen wird.
-
Damit ein bereichsweiser Übertrag der Transferschicht auf den Bedruckstoff erfolgen kann wird der Bedruckstoff vor dem Folientransfer mit einer Kleberschicht versehen, die dem Bereich entspricht, in dem Folie übertragen werden soll.
-
Als Kleber kann ein farbloser Kleber, ein Kleber mit einer bestimmten Eigenfarbe oder auch ein entsprechend der Folie eingefärbter Kleber verwendet werden.
-
Bei der Transferschicht kann es sich im Wesentlichen um eine Metallschicht aber auch um andere Schichten handeln. Z. B. kann eine Aluminiumschicht vorgesehen sein, die je nach Bedarf auf einer gelb/goldenen Lackschicht oder einer silberfarbenen Lackschicht aufgebracht ist.
-
Des Weiteren kann als Transferschicht auch eine farblose Schicht z. B. aus PE-Folie verwendet werden, die so auf den Bedruckstoff übertragen wird, dass sie dort eine Schutzschicht bildet.
-
Eine Vorrichtung zum Kaltfolienprägen ist in der
US 8,100,160 B2 vorgestellt.
-
Hierbei findet das Kaltfolienprägen innerhalb einer Mehrfarbendruckmaschine statt. Der Bedruckstoff wird entlang eines vorgegebenen Transportpfades in der Druckmaschine transportiert. Bei dem Bedruckstoff kann es sich beispielsweise um Papierbogen, Pappe, Folie oder auch Rollen bzw. Bahnen handeln.
-
In einem ersten Druckwerk der Druckmaschine wird auf den Bedruckstoff statt einer Farbe ein Kleber übertragen. Zum bereichsweisen Auftragen des Klebers ist in diesem Druckwerk eine entsprechend bebilderte Druckplatte aufgespannt und der Kleber wird wie eine herkömmliche Offsetdruckfarbe auf den Bedruckstoff übertragen. Solch ein Kleber auftragendes Druckwerk wird als Auftragswerk bezeichnet.
-
Der Bedruckstoff wird dann weiter in ein zweites Druckwerk transportiert. In diesem zweiten Druckwerk sind der Gegendruckzylinder und der Gummituchzylinder als Teile des Transferwerks ausgebildet, der Gummituchzylinder ist dann der Transferzylinder.
-
Im Bereich dieses zweiten Druckwerkes befindet sich ein Folienmodul mit einer Transferfolienvorratswelle und einer Transferfoliensammelwelle. Über Zwischenrollen einer Folienführungseinrichtung wird die Folie als Transferfolienbahn von der Transferfolienvorratswelle zum Transferspalt und weiter zur Transferfoliensammelwelle geführt. Die Transferfolienbahn kann auch kürzer als Folienbahn bezeichnet werden.
-
Zum Transfer der Transferschicht auf den Bedruckstoff werden die Transferfolienbahn und der Bedruckstoff mit der bereichsweisen Kleberschicht gemeinsam entlang ihrer jeweiligen Transportpfade so durch den Transferspalt hindurchgeführt, dass die Transferschicht auf der Kleberschicht aufliegt. Mit einem Anpressdruck wird dann im Transferspalt die Transferschicht auf den Bedruckstoff übertragen. Durch den Kleber wird die Transferschicht dann von der Transferfolie abgenommen.
-
In einem folgenden Presswerk wird auf die übertragene Transferschicht eingewirkt, so dass eine Dauerhaftigkeit der Folienauflage erreicht wird.
-
Aus der
US 8,105,455 B2 ist es bekannt, dass die Folientransfervorichtung eine herkömmliche Offsetdruckmaschine sein kann, z. B. eine Vierfarbenmaschine. Bei dem Transferwerk und bei den nachfolgenden Werken kann es sich um Weiterverarbeitungswerke der Druckmaschine handeln, insbesondere können hier weitere Druckwerke vorgesehen sein. Als Weiterverarbeitungs- oder Weiterbehandlungswerke der Druckmaschine können auch Lack- Anilox-, Perforier-, Stanz-, Rill-, Schneid- oder Prägewerke vorgesehen sein.
-
Sowohl in der
US 8,100,160 B2 , wie auch in der
US 8,105,455 B2 ist es vorgesehen, dass der Bedruckstoff mit der aufgebrachten Transferschicht nach dem Transferwerk noch weitere Weiterverarbeitungseinrichtungen, d. h. Weiterbehandlungswerke der Druckmaschine durchläuft.
-
Diese Weiterbehandlungswerke können insbesondere während der Verwendung der Druckmaschine als Folientransfervorrichtung inaktiv gesetzt sein und nur dann wirksam auf den Bedruckstoff einwirken, wenn dieser nicht mit einer Transferschicht beaufschlagt wurde. Das Folientransferwerk kann dann, ebenso wie das Kleber-Auftragswerk als herkömmliches Druckwerk verwendet werden.
-
Allerdings ist es auch möglich, dass die Weiterbehandlungswerke aktiv während der Nutzung der Druckmaschine als Folientransfervorrichtung verwendet werden.
-
Der mit der Transferschicht beaufschlagte Bedruckstoff wird dann durch einen Spalt des Weiterbehandlungswerkes hindurchgeführt. In diesem Spalt kann der Bedruckstoff mit der aufgebrachten Transferschicht einem weiteren Anpressdruck ausgesetzt sein. Bei dem Weiterbehandlungswert kann es sich z. B. um ein herkömmliches Druckwerk einer Druckmaschine handeln. Der Spalt ist dann ein Druckspalt dieses Druckwerkes und wird durch den Gummituchzylinder und den an den Gummituchzylinder angestellten Gegendruckzylinder gebildet.
-
Wird der Bedruckstoff mit der Transferschicht nun durch solch einen Spalt hindurchgeführt, so ergibt sich das Problem, dass durch die hier herrschenden Andruckkräfte noch nicht ausgehärteter Kleber oder nicht getrockneter Kleber auf den Gummituchzylinder oder entsprechende andere Zylinder des an das Transferwerk anschließenden Werkes übertragen wird und sich hier aufbaut. Dieser hier vorhandene Kleber kann sich nachteilig auswirken, indem in nachfolgenden Maschinentakten Folie durch diesen Kleber von dem Bedruckstoff wieder abgezogen wird.
-
Aus der
DE 10 2008 042 937 A1 ist es dafür bekannt, eine entsprechende Trocknungseinrichtung direkt im Anschluss an das Transferwerk bereitzustellen, um hier den Kleber durchzutrocknen bzw. durchzuhärten.
-
Es hat sich herausgestellt, dass hierbei immer noch kein optimaler Folienübertrag ohne Beeinträchtigung durch ein nachfolgendes Bearbeitungswerk erfolgen kann.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, die oben genannten Probleme aus dem Stand der Technik wenigstens zu verringern.
-
Diese Aufgabe der Erfindung wird in Verfahrenshinsicht durch ein gattungsgemäßes Verfahren gelöst, bei dem der Bedruckstoff mit der Transferschicht vor der Trocknung wenigstens einem weiteren von dem Folientransferverfahren unabhängigen Bearbeitungsschritt ausgesetzt wird und dass nach dem Transfer der Transferschicht und vor dem unabhängigen Bearbeitungsschritt keine Trocknung der Kleberschicht erfolgt.
-
Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass durch eine Trocknung zwischen einem weiteren Bearbeitungsschritt und dem Folientransfer eine Abspaltung der bereits übertragenen Transferfolienschicht im Bearbeitungswerk vergrößert wird. Durch eine entsprechende erste Trocknung erst nach dem Bearbeitungsschritt wird die Qualität der übertragenen Schritte nachgewiesenermaßen verbessert. Dieses könnte daran liegen, dass ggf. noch keine vollständige Aushärtung des Klebers im nachfolgenden Bearbeitungswerk erreicht ist und der Kleber auch durch noch so kleine Drücke im Bearbeitungswerk unter der Transferfolie herausgequetscht wird und sich so gerade in einem sehr klebrigen Zustand auf einem entsprechenden Zylinder des Bearbeitungswerkes niederschlägt. Dieses wird durch die Trocknung zwischen einem folgendem und einem übernächsten Werk nach dem Folientransfer vermieden, somit die Qualität des Druckproduktes verbessert.
-
In Vorrichtungshinsicht wird die Aufgabe der Erfindung durch eine gattungsgemäße Folientransfervorrichtung gelöst, bei der die wenigstens eine Trocknungseinrichtung dem Bearbeitungswerk nachgeordnet ist und zwischen dem Transferwerk und dem Bearbeitungswerk keine Trocknungseinrichtung bereitgestellt ist, die Bereitstellung einer Trocknungseinrichtung im Bereich zwischen dem Transferwerk und dem Bearbeitungswerk behindert wird oder eine Trocknungseinrichtung im Bereich zwischen dem Transferwerk und dem Bearbeitungswerk vorhanden oder deaktiviert ist.
-
Hierdurch kann erfolgreich eine entsprechende Vortrocknung vor dem nachfolgenden Bearbeitungswerk verhindert werden, wobei insbesondere auch eine Fehlbedienung durch einen Benutzer vermieden wird.
-
Verfahrensmäßig ist in einer Weiterführung der Erfindung vorgesehen, dass entsprechend zwischen dem Transferwerk und einem dem unabhängigen Bearbeitungsschritt ausübenden Bearbeitungswerk wenigstens eine Trocknungseinrichtung bereitgestellt ist oder bereitgestellt werden kann und dass das Vorhandensein einer Trocknungseinrichtung erkannt wird und das Aktivieren oder Bereitstellen der Trocknungseinrichtung unterbunden wird. Hierfür ist in Vorrichtungshinsicht eine entsprechende Kontrolleinrichtung vorhanden, die wenigstens die bereitgestellten Trocknungseinrichtungen kontrolliert und entsprechend einen Einbau einer Trocknungseinrichtung zwischen dem Transferwerk und dem Bearbeitungswerk durch Zwangsmittel verhindert oder eine dort vorhandene Trocknungseinrichtung deaktiviert, sobald das Transferwerk auch als Transferwerk betrieben wird.
-
Hierdurch kann vorteilhafterweise erreicht werden, dass die gesamte Folientransfervorrichtung auch als herkömmliche Druckmaschine Verwendung finden kann, wenn nämlich alle Werke der Folientransfervorrichtung als Druckwerke ausgeführt sind und auch als solche betrieben werden, wird das entsprechend erkannt und die Trocknungseinrichtungen können über die Kontrolleinrichtung wie Trocknungseinrichtungen einer herkömmlichen Druckmaschine angesteuert werden. Das Transferwerk kann dann entsprechend vorrichtungsmäßig als Offsetwerk oder als anderes Druckwerk ausgewählt und betrieben werden, d. h. eine Übertragung einer Transferschicht findet nicht statt. Dem Transferspalt wird dann auch keine Transferfolie zugeführt. Es werden dann in allen beteiligten Werken andere Bearbeitungsschritte als Folientransfer zumindest aber in dem Transferwerk kein Folientransfer vorgenommen. Im einfachsten Fall kann die Folientransfervorrichtung dann als gewöhnliche Vier- oder Mehrfarbendruckmaschine verwendet werden. Da diese Druckmaschine dann insbesondere so ausgelegt ist, dass übertragene Farbe durch die Trocknungseinrichtungen getrocknet wird, können auch die Trocknungseinrichtungen im Bereich zwischen dem ursprünglichen Transferwerk und dem nachfolgenden Bearbeitungswerk eingesetzt und/oder aktiviert werden, die dann dafür vorgesehen sind, auch hier Druckfarbe zu trocknen.
-
Vorteilhafterweise handelt es sich bei dem verwendeten Kleber und/oder den verwendeten Farben um UV-Farbe bzw. UV-aktivierbaren Kleber, bei den Trocknungseinrichtungen handelt es sich dann um UV-Trockner, die beispielsweise den Kleber durch UV-Bestrahlung vernetzen und aushärten können. Insbesondere können Trocknungseinrichtungen auch vor dem Transferwerk zusätzlich bereitgestellt werden, die den übertragenen Kleber bereits voraktivieren, so dass er einen besonders klebrigen Zustand im Transferspalt aufweist.
-
Verfahrenstechnisch ist dafür das Transferwerk entsprechend als Druckwerk oder als Transferwerk anwählbar, wobei bei einer Anwahl als Transferwerk das Aktivieren oder Bereitstellen der entsprechenden Trocknungseinrichtung zwischen Transferwerk und nachfolgendem Bearbeitungswerk unterbunden wird.
-
Um eine weitere Bearbeitung des Bedruckstoffes zu ermöglichen, ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass der Bedruckstoff nach dem Bearbeitungsschritt im nachfolgenden Bearbeitungswerk einer Trocknung ausgesetzt wird und nach dieser Trocknung der Bedruckstoff wenigstens einem weiteren unabhängigen Bearbeitungsschritt ausgesetzt wird. Diese Bearbeitungsschritte erfolgen dabei in eigenständigen Druck- oder Bearbeitungswerken der Druckmaschine. So kann es sich vorteilhafterweise gerade auch um das Bedrucken des Bedruckstoffes handeln. Hierfür ist insbesondere vorgesehen, dass nach dem nachgeordneten Bearbeitungsschritt eine entsprechende Trocknungseinichtung zwischen diesem nachgeordneten Bearbeitungswerk und einem weiteren Bearbeitungswerk vorgesehen ist.
-
Es kann sich bei den Bearbeitungswerken und den entsprechenden Bearbeitungsschritten natürlich auch um andere Bearbeitungsschritte und -werke innerhalb einer Druckmaschine oder einer anderen bogenverarbeitenden Maschine handeln, die entsprechend den Bedruckstoff unabhängig von dem Folientransferverfahren im hier beschriebenen Transferwerk bearbeiten. Bei den Bearbeitungswerken kann es sich neben einem Druckwerk auch alternativ oder zusätzlich um Präge-, Stanz-, Rill-, Lack- oder weitere Veredelungswerke handeln. Natürlich kann es sich auch um ein weiteres unabhängiges Transferwerk mit entsprechendem Auftragswerk handeln, welches aber unabhängig von dem hier beschriebenen Transferwerk ist.
-
Um einen wie oben geschilderten UV-Kleber aufzutragen, ist entsprechend das Auftragswerk hierzu geeignet, und wenigstens eine Trocknungseinrichtung zwischen dem nachfolgenden Bearbeitungswerk und einem darauf anschließenden Bearbeitungswerk ist ein UV-Trockner.
-
Eine Ausführungsform der Erfindung, aus der sich auch weitere erfindungsgemäße Vorteile ergeben können, auf die die Erfindung aber nicht beschränkt ist, ist in der einzigen Figur dargestellt.
-
Die einzige 1 zeigt eine Folientransfervorrichtung 1, welche im Wesentlichen auf einer herkömmlichen Offset-Druckmaschine basiert.
-
Der Folientransfervorrichtung 1 werden über einen Anleger 18 Bedruckstoffe in Form von Bogen 9 zugeführt. Weiter umfasst die Folientransfervorrichtung 1 ein Auftragswerk 2 zum Auftragen einer Kleberschicht auf den Bogen 9. Das Auftragswerk 2 entspricht einem herkömmlichen Druckwerk einer Bogenoffset-Druckmaschine, wobei eine entsprechend belichtete Druckplatte 24 auf einem Plattenzylinder 23 eingespannt ist, welche dafür sorgt, dass der Kleber nur in Bereichen, in denen eine Transferfolienschicht auf den Bogen 9 übertragen werden soll, auf den Bogen 9 gelangt.
-
Des Weiteren umfasst die Folientransfervorrichtung 1 ein Transferwerk 3, welches im Wesentlichen auf einem herkömmlichen Druckwerk basiert, wobei auf dieses Druckwerk ein Modul aufgesetzt wurde, welches eine Vorratsrolle 5 zum Bevorraten einer Transferfolie 4 und eine Sammelrolle 8 zum Aufrollen verbrauchter Transferfolie 4 aufweist. Die Transferfolie 4 wird von der Vorratsrolle 5 über weitere Folienbahnführungen 6 zu einem Druckspalt bzw. einem Transferspalt 7 des Transferwerks 3 geführt, wo die Transferfolie 4 auf einen Bogen 9 aufgelegt wird und gemeinsam mit diesem durch den Transferspalt 7 hindurchgeführt wird. Im Transferspalt 7 wird Druck auf die Transferfolie 4 und den Bogen 9 ausgeübt, so dass eine Transferschicht der Transferfolie 4 in den Bereichen, auf denen auf dem Bogen 9 Kleber aufgebracht wurde anhaftet und von der Transferfolie 4 abgezogen wird. Die so verbrauchte Transferfolie 4 wird über weitere Folienbahnführungen 6 zur Sammelrolle 8 geführt und dort aufgewickelt.
-
Der Transferspalt 7 des Transferwerkes 3 wird durch einen Gummituchzylinder 19 und einen Gegendruckzylinder 20 gebildet. Der Bogen 9 wird mittels Greifern am Gegendruckzylinder 20 gehalten und so gemeinsam mit der Transferfolie 4 durch den Transferspalt 7 hindurchgeführt. Bei dem Gummituchzylinder 19 handelt es sich um den herkömmlichen Gummituchzylinder 19 eines Druckwerkes.
-
Der Bogen 9 wird innerhalb der Folientransfervorrichtung 1 nach dem Folienübertrag im Transferwerk 3 mittels Transfertrommeln 22 durch weitere Bearbeitungswerke, hier in Form von Druckwerken 15 und 19, hindurchgeführt, bevor er zum Ausleger 17 transportiert wird.
-
In dem hier gezeigten Fall basiert die Folientransfervorrichtung 1 im Wesentlichen auf einer herkömmlichen Vierfarbenoffset-Druckmaschine. Es können aber auch mehr Druckwerke 15, 16 hinter und/oder vor dem Transferwerk 3 bzw. vor dem Auftragswerk 2 bereitgestellt werden. Des Weiteren können auch Lackwerke vorgesehen sein, die insbesondere als Auftragswerk 2 oder Transferwerk 3 zur Verfügung gestellt werden können. Auch weitere Bearbeitungsschritte ausführende Bearbeitungswerke, die von Druckwerken verschieden sind, können in der Folientransfervorrichtung vorhanden sein, ebenso, wie UV-Trockner im Bereich der Auslage.
-
Das Auftragswerk 2 ist hierbei so ausgeführt, dass es geeignet ist, UV-Kleber auf dem Bogen 9 aufzutragen. Um diesen Kleber bereits vorzuhärten, können auch UV-Trockner zwischen dem Auftragswerk 2 und dem Transferwerk 3 vorhanden sein.
-
Wenigstens zwischen dem auf das Transferwerk 3 nachfolgenden Druckwerk 15 und dem darauf folgenden Druckwerk 16 sind UV-Trockner 12, 13 bereitgestellt. Zusätzlich können auch zumindest auch UV-Trockner 10, 11 zwischen dem Transferwerk 13 und dem nachfolgenden Druckwerk 15 bereitgestellt sein. Bei diesen UV-Trocknern 10, 11, 12, 13 sind hier zwei unterschiedliche Gattungen dargestellt. Es kann sich dabei um Außentrockner 10, 12 handeln, die außerhalb der Gegendruckzylinder 20 und der Transfertrommeln 22 bereitgestellt sind und so auf die Oberfläche des Bogens 9 einwirken, welcher entweder gerade im Druckwerk 15 mit Farbe oder im Transferwerk 3 mit einer Transferschicht beaufschlagt wurde. Bei den UV-Trocknern kann es sich auch um UV-Innentrockner 11, 13 handeln, die im Inneren einer Transfertrommel 22 bereitgestellt sind und ebenfalls auf die im vorigen Werk beaufschlagte Oberfläche des Bogens 9 einwirken.
-
Die UV-Trockner 10, 11, 12, 13 sind dabei jeweils mit einer Kontrolleinrichtung 14 verbunden, wobei die Kontrolleinrichtung 14 so ausgeführt wird, dass sie jeweils Informationen darüber erhält, in welcher Art und Weise das Transferwerk 3 verwendet wird. Wird das Transferwerk 3 zum Transfer von Transferschicht von der Transferfolie 4 auf den Bogen 9 verwendet, so ist vorgesehen, dass die Kontrolleinrichtung 14 die UV-Trockner 10, 11, welche zwischen dem Transferwerk 3 und dem Druckwerk 15 angeordnet sind, deaktiviert bzw. für den Fall, dass diese UV-Trockner 10, 11 aus der Folientransfervorrichtung 1 entnommen wurden, durch geeignete Zwangsmaßnahmen verhindert, dass diese UV-Trockner 10, 11 während der Verwendung der Folientransfervorrichtung zum Folientransfer in die entsprechenden Stationen zwischen dem Transferwerk 3 und dem Druckwerk 15 eingeführt werden können. Für die Zwangsmaßnahmen sind Zwangsmittel 21 im Bereich der Positionen für die UV-Trockner 10, 11 bereitgestellt, welche entsprechend von der Kontrolleinrichtung 14 angesteuert werden und so mittels Zwangsmaßnahmen einen entsprechenden Einbau der UV-Trockner 10, 11 verhindern. Sind die UV-Trockner 10, 11 bereits eingebaut, so werden bei Anwahl des Transferwerks 3 zum Transfer von Transferschicht der Transferfolie 4 auf den Bogen 9 die UV-Trockner 10, 11 entsprechend mittels der Kontrolleinrichtung 14 stillgelegt, d. h. sie werden deaktiviert und können keine UV-Strahlung mehr auf den Bogen 9 abgeben. Entsprechend ist die Verbindung zwischen der Kontrolleinrichtung 14 zu den UV-Trocknern 10, 11 hier gestrichelt dargestellt. Auf jeden Fall werden auch dann weiterhin die UV-Trockner 12, 13, welche zwischen dem auf das Transferwerk 3 folgenden Druckwerk 15 und dem darauf folgenden Druckwerk 16 angeordnet sind, weiterhin durch die Kontrolleinrichtung 14 aktiviert gehalten. Alternativ kann die Kontrolleinrichtung 14 auch ausschließlich mit den UV-Trocknern 10, 11, welche zwischen dem Transferwerk und dem nachfolgenden Druckwerk 15 angeordnet sind, verbunden sein und diese immer dann deaktivieren, bzw. ihren Einbau über Zwangsmittel 21 verhindern, wenn das Transferwerk 3 zum Transfer von der Transferfolienschicht verwendet wird.
-
Wie bereits ausgeführt, handelt es sich bei dem Transferwerk 3 im Wesentlichen um ein herkömmliches Druckwerk. Dieses Druckwerk kann für den Fall, dass gerade keine Transferschicht übertragen werden soll, auch weiterhin als Druckwerk verwendet werden. Dieses kann in einer Maschinensteuerung angewählt werden. Wenn das Transferwerk 3 als Druckwerk angewählt wird, so steht es nicht mehr zum Transfer von Transferfolienschicht zur Verfügung. Über entsprechende, hier nicht dargestellte Sensoren, wird dabei auch kontrolliert, dass keine Transferfolie 4 über die Folienbahnführungen 6 dem Transferspalt 7 zugeführt wird. Erst wenn diese Bedingungen erfüllt sind, sind in der Maschinensteuerung auch die UV-Trockner 10, 11 anwähl- und aktivierbar bzw. erst dann entsprechend an ihren Positionen zwischen dem Transferwerk 3 und dem nachfolgenden Druckwerk 15 einbaubar. Über die Maschinensteuerung können somit dann alle Druckwerke 2, 3, 15, 16, wozu nun auch das Auftragswerk 2 und das Transferwerk 3 gehören, und die jeweils dazugehörigen UV-Trockner 10, 11, 12, 13 angewählt und gesteuert werden. Wird das Transferwerk 3 über die Maschinensteuerung so angewählt, dass es ausschließlich zum Transfer einer Transferfolienschicht auf den Bogen 9 zur Verfügung steht, so sind die UV-Trockner 10, 11 zwischen dem Transferwerk 3 und dem nachfolgenden Druckwerk 15 wenigstens ausgegraut und nicht mehr anwählbar.
-
Auf diese Weise wird erreicht, dass die Folientransfervorrichtung 1 bei Auswahl des Transferwerks 3 als Druckwerk wie eine herkömmliche Druckmaschine über die Maschinensteuerung bedienbar ist. D. h. alle Druckwerke 2, 3, 15, 16 und auch alle UV-Trockner 10, 11 12, 13 und ggf. auch weitere hier nicht dargestellte UV-Trockner, bzw. Bearbeitungswerke können angesteuert, eingestellt und geregelt werden. Wird das Transferwerk 3 dagegen als reines Werk zum Transfer einer Transferfolienschicht auf den Bogen 9 ausgewählt, so ist die Maschinensteuerung entsprechend eingeschränkt. D. h. die UV-Trockner 10, 11 zwischen dem Transferwerk 3 und dem Druckwerk 15 sind nicht anwählbar, nicht aktivierbar bzw. ggf. auch gar nicht einbaubar.
-
Auf diese Weise kann beim Folientransfer verhindert werden, dass durch eine Verwendung von UV-Trocknern 10, 11 zwischen dem Transferwerk 3 und dem nachfolgenden Druckwerk 15 ein Zustand der Transferfolienschicht auf dem Bogen 9 erzeugt wird, welcher es unterstützt, dass Transferfolienpartikel und ggf. Kleber im darauffolgenden Druckwerk 15 vom Bogen 9 wieder abgehoben und auf dem da befindlichen Gummituchzylinder angereichert werden. Auf diese Art und Weise kann die Qualität des Druckbildes auf dem Bogen 9 erhöht werden, insbesondere dadurch, dass weiterhin die UV-Trockner 12, 13, welche zwischen dem Druckwerk 15 und einem weiteren Druckwerk 16 angeordnet sind im Übrigen über die Maschinensteuerung anwählbar und einstellbar sind. Auf diese Weise können die nachgeordneten UV-Trocknern 12, 13 so eingestellt werden, dass die Folie soweit mit dem Kleber und dem Bogen verbunden wird, dass sich insbesondere bei einem weiteren Überdrucken im nachfolgenden Druckwerk 16 keinerlei Partikel mehr ablösen und eine optimale Qualität des Druckproduktes mit dem übertragen Transferfolienbild ergibt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Folientransfervorrichtung
- 2
- Auftragswerk
- 3
- Transferwerk
- 4
- Transferfolie
- 5
- Vorratsrolle
- 6
- Folienbahnführung
- 7
- Transferspalt
- 8
- Sammelrolle
- 9
- Bogen
- 10, 12
- UV-Außentrockner
- 11, 13
- UV-Innentrockner
- 14
- Kontrolleinrichtung
- 15, 16
- Druckwerk
- 17
- Ausleger
- 18
- Anleger
- 19
- Gummituchzylinder
- 20
- Gegendruckzylinder
- 21
- Zwangsmittel
- 22
- Transfertrommel
- 23
- Plattenzylinder
- 24
- Druckplatte
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 8100160 B2 [0011, 0019]
- US 8105455 B2 [0018, 0019]
- DE 102008042937 A1 [0024]