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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Handhabung eines der optischen Personalisierung von Datenträgern dienenden Bandes, insbesondere eines Farbbandes, mit einem ersten Bevorratungsmodul für einen ersten Bandabschnitt des Bandes, mit einem zweiten Bevorratungsmodul für einen zweiten Bandabschnitt des Bandes und mit einer ersten Antriebseinheit zum Zuführen des Bandes zu dem zweiten Bevorratungsmodul, wobei das Band vor der Verwendung desselben für die optische Personalisierung der Datenträger in dem ersten Bevorratungsmodul gespeichert ist und wobei das Band nach der Verwendung desselben für die optische Personalisierung der Datenträger in dem zweiten Bevorratungsmodul gespeichert ist.
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Zur optischen Personalisierung von Datenträgern, beispielsweise Bankkarten, Kreditkarten, Gesundheitskarten oder dergleichen, wird heute üblicherweise ein Band, insbesondere ein Farbband, verwendet. Mithilfe des Bandes werden nutzerbezogene Daten, beispielsweise eine Kartenidentnummer, die Kontonummer des Nutzers oder dessen Name auf die Karte aufgebracht. Die mithilfe des Bandes auf die Karte aufgebrachten nutzerbezogenen Daten sind – quasi als Abbild – auch auf dem Farbband zu erkennen. Das Band ist demzufolge Träger vertraulicher, nutzerbezogener Daten (Abbilddaten).
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Das Band mit den Abbilddaten muss aus diesem Grund vor dem Zugriff Dritter, vor Missbrauch und Diebstahl geschützt werden. Aus diesem Grund wird das Band nach der Verwendung desselben bei der Herstellung der Datenträger dokumentiert vernichtet. Die Vernichtung erfolgt üblicherweise ortsfern durch externe Dienstleister. Zum Zwecke der Vernichtung wird das Band mit den Abbilddaten mechanisch zerstört, insbesondere geschreddert oder verbrannt.
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Um das Band mit den Abbilddaten bereits während der Herstellung der Datenträger dem Zugriff Dritter zu entziehen, weist die Vorrichtung zur Handhabung des Bandes heute üblicherweise ein erstes Bevorratungsmodul für einen ersten, unbenutzten Bandabschnitt des Bandes und ein zweites Bevorratungsmodul für einen zweiten Bandabschnitt des Bandes auf. In dem zweiten Bevorratungsmodul wird das Band nach der Verwendung desselben für die optische Personalisierung des Datenträgers aufbewahrt. Das zweite Bevorratungsmodul ist hierbei als geschlossenes Bevorratungsmodul so ausgebildet, dass zumindest der zweite Bandabschnitt des Bandes mit den Abbilddaten dem Zugriff Dritter, insbesondere auch dem Zugriff des Bedienpersonals, entzogen ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Handhabung eines der optischen Personalisierung von Datenträgern dienenden Bandes derart weiterzubilden, dass die Vernichtung des Bandes nach der Verwendung desselben zur optischen Personalisierung von Datenträgern vereinfacht wird und die Kosten für die Vernichtung sinken.
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Zur Lösung der Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass ein Vernichtungsmodul zur Zerstörung des Bandes nach der Verwendung desselben zur optischen Personalisierung der Datenträger und eine zweite Antriebseinheit vorgesehen sind, wobei mittels der zweiten Antriebseinheit das Band durch eine Auslassöffnung des zweiten Bevorratungsmoduls aus dem zweiten Bevorratungsmodul entnehmbar und dem Vernichtungsmodul zuführbar ist.
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Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass das Band nach der Verwendung desselben zur optischen Personalisierung von Datenträgern vor Ort in dem Vernichtungsmodul zerstört wird. Hierdurch kann ein maximaler Schutz vor Missbrauch und Diebstahl bewirkt werden. Zudem reduzieren sich die Kosten der Vernichtung, insbesondere die Logistikkosten, die mit dem Transport des Bandes zum die Datenvernichtung durchführenden Dienstleister verbunden sind.
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Kerngedanke der Erfindung ist es demzufolge, dass Band mit den Abbilddaten vor Ort zu vernichten. Der Prozess der Vernichtung erfolgt demzufolge im ohnehin gesicherten Bereich der Datenträgerherstellung. Der Bereich der Datenträgerherstellung ist üblicherweise als Sicherheitsbereich nur ausgewählten Personen zugänglich. Überdies können Sicherheits- und Personenkontrollen beim Betreten und Verlassen des Sicherheitsbereichs realisiert werden. Dem Missbrauch bzw. Diebstahl des Bandes mit den Abbilddaten ist demzufolge vorgebeugt.
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Das Vernichtungsmodul kann beispielsweise nach Art eines Schredders ausgebildet sein und das Band mechanisch zerstören. Ebenfalls kann das Band thermisch oder anderweitig dauerhaft zerstört werden.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dem zweiten Bevorratungsmodul wenigstens eine Erfassungseinheit zum Erfassen des Füllstands des zweiten Bevorratungsmoduls zugeordnet. Die Erfassungseinheit kann hierzu geeignete Sensoren aufweisen. Ebenso kann vorgesehen sein, dass die Erfassungseinheit sensorlos ausgebildet. Beispielsweise können zur sensorlosen Erfassung des Füllstands des zweiten Bevorratungsmoduls geeignete elektrische Signale der ersten Antriebseinheit oder der zweiten Antriebseinheit von einem Steuermodul der Vorrichtung ausgewertet werden. Beispielsweise kann als elektrisches Signal der ersten oder zweiten Antriebseinheit ein Motorstrom derselben ausgewertet werden. Vorteilhaft kann durch die Überwachung des Füllstands des zweiten Bevorratungsmoduls ein Überlaufen des zweiten Bevorratungsmoduls und infolge dessen ein Stillstand der Fertigungsanlage für die Datenträger verhindert werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist ein Steuermodul vorgesehen, welches mit der wenigstens einen Erfassungseinheit und der zweiten Antriebseinheit derart zusammenwirkt, dass die zweite Antriebseinheit in Abhängigkeit von einem von der Erfassungseinheit bereitgestellten Betätigungssignal aktiviert bzw. deaktiviert wird. Vorteilhaft wird hierdurch ein Automatisierungsgrad erreicht, der die selbsttätige Vernichtung des die Abbilddaten aufweisenden Bandabschnitts in Abhängigkeit vom Füllstand des zweiten Bevorratungsmoduls erlaubt. Das zweite Bevorratungsmodul kann demzufolge ein geringeres Speichervolumen aufweisen als das erste Bevorratungsmodul. Dies ist zum einen unter Bauraumaspekten vorteilhaft, zum anderen wird hierdurch gewährleistet, dass der zweite Bandabschnitt mit den Abbilddaten weniger lange bevorratet und zeitnah in dem Vernichtungsmodul zerstört wird.
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Da die Herstellung der Datenträger sequentiell erfolgt, erfolgt auch der Vorschub des bei der optischen Personalisierung der Datenträger verwendeten Bandes sequentiell. Indem dem Vernichtungsmodul das zweite Bevorratungsmodul als Speicher für den zweiten Bandabschnitt vorgelagert ist, kann die Vernichtung des die Abbilddaten aufweisenden Bandabschnitts vom Arbeitstakt der Fertigungsanlage für die Datenträger entkoppelt erfolgen. Dies schont insbesondere die zweite Antriebseinheit, da beispielsweise zunächst 100 Datenträger personalisiert werden können und dann anschließend der zweite Bandabschnitt mit den Abbilddaten dieser 100 Datenträger in einem Arbeitsschritt zerstört wird.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind dem zweiten Bevorratungsmodul eine erste Erfassungseinheit zum Ermitteln eines ersten kritischen Füllstands des zweiten Bevorratungsmoduls und eine zweite Erfassungseinheit zum Ermitteln eines zweiten kritischen Füllstands des zweiten Bevorratungsmoduls zugeordnet. Hierbei wirken die erste und die zweite Erfassungseinheit mit dem Steuermodul der Vorrichtung derart zusammen, dass die zweite Antriebseinheit durch ein Betätigungssignal der ersten Erfassungseinheit aktiviert und durch ein Betätigungssignal der zweiten Erfassungseinheit deaktiviert wird. Vorteilhaft wird hierdurch der Automatisierungsgrad weiter erhöht. Die zweite Antriebseinheit kann in Abhängigkeit der Betätigungssignale der ersten Erfassungseinheit und der zweiten Erfassungseinheit betrieben werden. Hierbei können kostengünstig verfügbare Erfassungseinheiten verwendet werden, die einfach und robust ausgeführt sind.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist dem zweiten Bevorratungsmodul eine zusätzliche Erfassungseinheit zugeordnet, wobei die zusätzliche Erfassungseinheit mit einem für die Handhabung des Datenträgers zuständigen weiteren Steuermoduls zusammenwirkt und diesem weiteren Steuermodul ein Betätigungssignal zur Verfügung stellt. Beispielsweise kann das Betätigungssignal der zusätzlichen Erfassungseinheit als ein Notsignal ausgebildet sein derart, dass das weitere Steuermodul einen übergeordneten Prozess, insbesondere den Fertigungsprozess für die Datenträger beim Anliegen des Notsignals unterbricht. Vorteilhaft ergibt sich hierdurch eine hohe Prozesssicherheit. Es wird verhindert, dass bei einem Defekt der ersten oder zweiten Erfassungseinheit und/oder bei einem Defekt der zweiten Antriebseinheit und/oder bei einem Defekt des Vernichtungsmoduls das zweite Bevorratungsmodul überläuft und die Fertigungsanlage in einen unzulässigen bzw. undefinierten Zustand gerät. Insofern wird durch das Vorsehen der zusätzlichen Erfassungseinheit die Prozesssicherheit weiter erhöht.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist als erste Erfassungseinheit bzw. als zweite Erfassungseinheit bzw. als zusätzliche Erfassungseinheit ein Sensor vorgesehen, insbesondere ein Lichtschrankensensor oder ein Näherungssensor oder ein Abstandssensor. Vorteilhaft kann die Ermittlung des Füllstands des zweiten Bevorratungsmoduls in einfacher Weise erfolgen. Es ergibt sich eine robuste und in der Praxis häufig genutzte Ausführungsform, die durch eine hohe Zuverlässigkeit gekennzeichnet ist und kostengünstig realisiert werden kann.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Band im Bereich zwischen dem zweiten Bevorratungsmodul und dem Vernichtungsmodul verdeckt geführt. Vorteilhaft kann ein Auslesen der Abbilddaten auf dem zweiten Bandabschnitt verhindert werden, wenn das Band in dem zweiten Bevorratungsmodul verdeckt gespeichert und/oder dem Vernichtungsmodul verdeckt zugeführt wird. Hierdurch ergeben sich ein hohes Maß an Sicherheit und ein verbesserter Schutz vor Missbrauch.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist dem zweiten Bevorratungsmodul und dem Vernichtungsmodul ein Gehäuse zugeordnet. Das Gehäuse ist als ein geschlossenes Gehäuse ausgebildet derart, dass die auf den zweiten Bandabschnitt vorhandenen Abbilddaten nicht einsehbar sind. Vorteilhaft kann das Band durch das Vorsehen eines Gehäuses sowohl verdeckt geführt als auch vor mechanischem Zugriff geschützt werden. Hierdurch verbessert sich die Manipulationssicherheit weiter.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind an dem Gehäuse eine Öffnung und eine der Öffnung zugeordnete Verschlusseinheit vorgesehen, wobei die Verschlusseinheit als eine wiederverschließbare bzw. abschließbare Verschlusseinheit ausgeführt ist und ein Schließmodul aufweist. Als Schließmodul kann beispielsweise ein Sicherheitsschloss vorgesehen sein. Vorteilhaft kann durch das Vorsehen einer verschließbaren Öffnung der Schutz des Bandes vor Manipulation gesichert und zugleich ein Wartungszugang realisiert werden, der es erlaubt, das Band in die Vorrichtung einzulegen oder im Falle eines unvorhergesehenen Defekts, beispielsweise einer Durchtrennung des Bandes, die Vorrichtung zeitnah instand zu setzen und die Ausfallzeiten zu reduzieren.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der zweite Bandabschnitt in dem zweiten Bevorratungsmodul schlingenförmig geführt. Vorteilhaft wird durch das schlingenförmige Führen des zweiten Bandabschnitts einer Beschädigung des Bandes bei der Bevorratung, beispielsweise durch ein Verknicken oder Verknoten, vorgebeugt. Demzufolge verbessert sich die Zuverlässigkeit der Prozessführung.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das zweite Bevorratungsmodul als ein Tänzerspeicher ausgebildet mit einer Tänzerrolle, welche ein Gewicht aufweist derart, dass der zweite Bandabschnitt in dem zweiten Bevorratungsmodul durch die Gewichtskraft der Tänzerrolle auf Spannung gehalten ist. Vorteilhaft kann hierdurch das zweite Bevorratungsmodul passiv ausgebildet sein. Auf eine weitere, dem zweiten Bevorratungsmodul zugeordnete Antriebseinheit kann demzufolge verzichtet werden. Das zweite Bevorratungsmodul ist insofern kostengünstig und mechanisch robust gebildet.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Tänzerrolle in dem zweiten Bevorratungsmodul in eine Vertikalrichtung linear geführt. Vorteilhaft ergibt sich durch die Linearführung der Tänzerrolle in dem zweiten Bevorratungsmodul eine hohe Zuverlässigkeit. Zugleich erlaubt die Führung der Tänzerrolle in Vertikalrichtung die Nutzung der Gewichtskraft der Tänzerrolle zum Spannen des zweiten Bandabschnitts.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die Erfassungseinheiten verteilt entlang eines Verstellwegs der Tänzerrollen angeordnet. Vorteilhaft kann hierdurch aus der Position der Tänzerrolle auf den Füllstand des zweiten Bevorratungsmoduls geschlossen werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein Blockschaltbild einer Fertigungsanlage zur Herstellung von Datenträgern mit einer Vorrichtung zur optischen Personalisierung der Datenträger und
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2 eine Prinzipdarstellung der Vorrichtung zur optischen Personalisierung der Datenträger gemäß 1.
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1 zeigt eine Fertigungsanlage zum Herstellen von Datenträgern, insbesondere Bankkarten, Kreditkarten, Gesundheitskarten oder dergleichen. Die Fertigungsanlage umfasst exemplarisch vier Arbeitsstationen 1, 2, 3, 4 für die Herstellung der Datenträger sowie eine Vorrichtung 5 zur optischen Personalisierung der Datenträger. Die Arbeitsstationen 1, 2, 3, 4 werden während der Herstellung der Datenträger sequentiell durchlaufen. Im Bereich der Arbeitsstation 3 wird dem Datenträger mittels der Vorrichtung 5 ein Band 6, insbesondere ein Farbband 6, zugeführt. Mittels des Bandes 6 werden nutzerbezogene Daten, beispielsweise eine Kontonummer, eine Kreditkartennummer oder der Name des Karteninhabers, auf dem Datenträger aufgebracht.
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Die Fertigungsanlage weist ein zentrales Steuermodul 7 auf, welches mit den Arbeitsstationen 1, 2, 3, 4 zusammenwirkt und die Abläufe bei der Herstellung der Datenträger koordiniert. Das zentrale Steuermodul 7 ist zudem datentechnisch mit der Vorrichtung gekoppelt.
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Die Fertigungsanlage wird üblicherweise in einem Sicherheitsbereich einer Kartenfirma betrieben. Die nutzerbezogenen Daten, die mittels des in der Vorrichtung 5 der Arbeitsstation 3 zugeführten Bandes 6 auf die Datenträger aufgebracht werden, sind vertraulicher Natur und müssen vor dem unberechtigten Zugriff Dritter geschützt werden. Da nach der optischen Personalisierung der Datenträger Abbilddaten der auf dem Datenträger aufgebrachten nutzerbezogenen Daten auf dem Band 6 vorhanden sind, muss das Band 6 anschließend vernichtet werden.
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Die Vorrichtung 5 weist als zentrale Komponenten ein erstes Bevorratungsmodul 8, ein zweites Bevorratungsmodul 9, ein Vernichtungsmodul 10, ein Vorrichtungs-Steuermodul 11, ein zwischen dem ersten Bevorratungsmodul 8 und dem zweiten Bevorratungsmodul 9 angeordnetes Vorschubmodul 12 sowie eine mit dem Vorschubmodul 12 zusammenwirkende Antriebseinheit 13 auf. Ferner sind dem zweiten Bevorratungsmodul 9 insgesamt drei Erfassungseinheiten 14, 15, 16 zugeordnet. Das Vernichtungsmodul 10 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel nach Art eines Schredders 10 ausgebildet. Der Schredder 10 weist eine zweite Antriebseinheit 17, ein von der zweiten Antriebseinheit 17 betätigtes Schneidwerk 18 sowie einen Speicher 19 zur Aufnahme des Schnittguts 20 auf. In dem ersten Bevorratungsmodul 8 ist demzufolge ein erster Bandabschnitt des Bandes 6 und in dem zweiten Bevorratungsmodul 9 ein zweiter Bandabschnitt des Bandes 6 bevorratet, wobei der zweite Bandabschnitt die Abbilddaten der auf die Datenträger aufgebrachten nutzerbezogenen Daten aufweist.
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Das Band 6 wird vor der Zuführung desselben zu der die optische Personalisierung durchführenden Arbeitsstation 3 in dem ersten Bevorratungsmodul 8 bevorratet. Nach der Verwendung des Bandes 6 für die optische Personalisierung sind Abbilddaten der auf den Datenträgern aufgebrachten persönlichen Daten auf dem Band 6 gespeichert. Das Band 6 wird nach der Verwendung desselben für die optische Personalisierung der Datenträger mittels des von der ersten Antriebseinheit 13 angetrieben Vorschubmoduls 12 dem zweiten Bevorratungsmodul 9 zugeführt. Die Zuführung erfolgt sequentiell im Takt der Fertigungsanlage. Demzufolge wird die erste Antriebseinheit 13 über das den Arbeitsstationen 1, 2, 3, 4 zugeordnete zusätzliche Steuermodul 7 im Arbeitstakt betrieben. Nach jeder Personalisierung eines Datenträgers wird das Band 6 ein Stück weit in Richtung des zweiten Bevorratungsmoduls 9 gefördert und das zweite Bevorratungsmodul 9 füllt sich im Takt der Arbeitsstationen 1, 2, 3, 4.
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Ein Füllstand des zweiten Bevorratungsmoduls 9 wird mithilfe von insgesamt drei Erfassungseinheiten 14, 15, 16 überwacht. Die Erfassungseinheiten 14, 15, 16 sind beispielsweise als Sensoren realisiert. Ein erster Sensor 14 liefert hierbei einen ersten kritischen Füllstand des zweiten Bevorratungsmoduls 9, ein zweiter Sensor 15 einen zweiten kritischen Füllstand und ein dritter Sensor 16 einen dritten kritischen Füllstand.
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Der erste Sensor 14 und der zweite Sensor 15 wirken mit dem Steuermodul 11 der Vorrichtung 5 derart zusammen, dass die zweite Antriebseinheit 17 in Abhängigkeit von dem Füllstand des zweiten Bevorratungsmoduls 9 charakterisierenden Betätigungssignalen des ersten Sensors 14 und des zweiten Sensors 15 aktiviert bzw. deaktiviert werden kann. Die zweite Antriebseinheit 17 kann demzufolge unabhängig vom Arbeitstakt der Fertigungsanlage betrieben werden. Allein der Füllstand des zweiten Bevorratungsmoduls 9 entscheidet über die Betätigung des Vernichtungsmoduls 10.
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Der dritte Sensor 16 wirkt als zusätzlicher Sensor 16 mit dem zentralen Steuermodul 7 der Fertigungsanlage zusammen. Das Betätigungssignal des dritten Sensors 16 ist beispielsweise als Notsignal ausgebildet. Wenn der dritte kritische Füllstand des zweiten Bevorratungsmoduls 9 erreicht ist und das Notsignal an dem zentralen Steuermodul 7 anliegt, kann von dem zentralen Steuermodul 7 der sequentielle Herstellungsprozess der Datenträger in den Arbeitsstationen 1, 2, 3, 4 unterbrochen werden.
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Optional kann vorgesehen sein, dass die einwandfreie Funktion der zweiten Antriebseinheit 17 von dem zentralen Steuermodul 7 und/oder von dem Steuermodul 11 der Vorrichtung 5 überwacht wird. Zur Prüfung der Funktion der zweiten Antriebseinheit 17 kann beispielsweise der Motorstrom überwacht werden. Ein Ausfall der Antriebseinheit 17 kann dann beispielsweise detektiert werden, wenn nach Signalgabe der Sensoren 14, 15, 16 die Antriebseinheit 17 aktiviert sein würde und zugleich der Motorstrom unterhalb eines Grenzwerts liegt, der eine Nichtfunktion der Antriebseinheit 17 kennzeichnet. In diesem Fall kann die Herstellung der Datenträger von dem zentralen Steuermodul 7 der Arbeitsstationen 1, 2, 3, 4 ebenfalls unterbrochen oder das Bedienpersonal insbesondere durch optische oder akustische Signale auf die Fehlfunktion aufmerksam gemacht werden.
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Optional kann ferner vorgesehen sein, dass die zweite Antriebseinheit 17 nur dann betrieben werden kann, wenn der Vorratsspeicher 19 dem Schneidwerk 18 korrekt zugeordnet ist. Zu diesem Zweck kann beispielsweise ein nicht dargestellter Positionssensor vorgesehen sein und mit dem Steuermodul 11 der Vorrichtung 5 zusammenwirken.
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Die Fertigungsanlage gemäß 1 ist lediglich exemplarisch als eine Fertigungsanlage mit vier Arbeitsstationen 1, 2, 3, 4 dargestellt. Es können selbstverständlich weitere Arbeitsstationen vorgesehen sein. Ebenso können weniger als die vier Arbeitsstationen 1, 2, 3, 4 ausgebildet sein. Ebenfalls nur exemplarisch erfolgt die optische Personalisierung der Datenträger in der Arbeitsstation 3. Die optische Personalisierung kann an jeder anderen Arbeitsstation erfolgen. In diesem Fall wird das Band 6 der entsprechenden Arbeitsstation mittels der Vorrichtung 5 zugeführt und vernichtet.
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Das zweite Bevorratungsmodul 9 der Vorrichtung 5 kann gemäß 2 beispielsweise nach Art eines Tänzerspeichers 9 ausgebildet sein. Der Tänzerspeicher 9 weist hierbei eine Tänzerrolle 25 auf, die in einer Vertikalnut 26 in Vertikalrichtung 33 linear geführt ist. Die Tänzerrolle 25 wirkt mit dem zweiten Bandabschnitt des Bandes 6 derart zusammen, dass beim Betreiben des Vorschubmoduls 12 die Tänzerrolle 25 entlang eines durch die Vertikalnut 26 definierten Verstellwegs 34 abgesenkt und das zweite Bevorratungsmodul 9 gefüllt wird. Beim Betreiben des Schneidwerks 18 wird demgegenüber der zweite Bandabschnitt aus dem Bevorratungsmodul 9 herausgefördert. Das Bevorratungsmodul 9 weist hierzu eine dem Vernichtungsmodul 10 zugeordnete Auslassöffnung 27 auf. Die Sensoren 14, 15, 16 sind dem Verstellweg 34 verteilt zugeordnet. Der erste Sensor 14 liefert als ersten kritischen Füllstand Informationen über einen Mindestfüllstand des zweiten Bevorratungsmoduls 9. Der zweite Sensor 15 wird betätigt, sobald das zweite Bevorratungsmodul 9 soweit gefüllt ist, dass die zweite Antriebseinheit 17 betätigt werden soll. Sofern beispielsweise aufgrund eines Defekts der zweiten Antriebseinheit 17 das zweite Bevorratungsmodul 9 nach Erreichen des zweiten kritischen Füllstands nicht geleert wird, kann der außergewöhnliche Betriebszustand dem Bedienpersonal etwa durch das akustische bzw. optische Warnsignal angezeigt werden. Ein von dem dritten Sensor 16 geliefertes Notsignal kann schließlich zu einem Notaus führen und den Herstellungsprozess der Datenträger unterbrechen, sofern der dritte kritische Füllstand erreicht wird.
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Ein Abstand des zweiten Sensors 15 vom dritten Sensor 16 kann so bemessen sein, dass dem Bedienpersonal nach dem akustischen bzw. optischen Warnsignal eine ausreichende Reaktionszeit zur Verfügung steht. Wenn beispielsweise 1000 Karten pro Stunde hergestellt werden und eine Reaktionszeit von 90 Sekunden realisiert werden soll, muss für die optische Personalisierung von 40 Datenträgern erforderliches Band 6 zusätzlich in dem Bevorratungsmodul 9 gespeichert werden, bevor nach Auslösen des zweiten Sensors 15 der dritte Sensor 16 aktiviert wird.
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Durch die Ausbildung des Bevorratungsmoduls 9 als Tänzerspeicher wird der zweite Bandabschnitt in dem zweiten Bevorratungsmodul 9 schlaufen- bzw. schlingenförmig geführt. Es wird hierdurch ein ausreichendes Speichervolumen realisiert und zugleich ein zuverlässiges Speicherkonzept realisiert, welches einer Beschädigung des Bandes 6 bzw. einem Bandsalat vorbeugt.
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Um eine unbedingte Vertraulichkeit der nutzerbezogenen Daten zu gewährleisten und den Zugriff Dritter auf die Abbilddaten des zweiten Bandabschnitts des Bandes 6 zu verhindern, weist das zweite Bevorratungsmodul 9 ein geschlossen ausgebildetes Gehäuse 28 auf. Das Gehäuse 28 weist die Auslassöffnung 27 sowie eine zusätzliche Öffnung 29 auf, die in ihrer Größe und Lage so ausgeführt bzw. so bemessen ist, dass das Band 6 initial in die Vorrichtung 5 eingelegt und für den Fall eines Defekts im Bereich des zweiten Bevorratungsmoduls 9 ein Wartungszugriff zu demselben möglich ist. Die weitere Öffnung 29 ist durch eine Verschlusseinheit 30 mit einem nicht dargestellten Schließmodul verdeckt. Die Verschlusseinheit 30 ist durch das Verschließmodul, welches beispielsweise als Sicherheitsschloss ausgebildet ist, in einer Schließposition gehalten, in der die Öffnung 29 von der Verschlusseinheit 30 überdeckt und ein Zugriff Dritter auf den in dem Bevorratungsmodul 9 geführten zweiten Bandabschnitt des Bands 6 nicht möglich ist.
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Als Vernichtungsmodul 10 kann beispielsweise ein im Wesentlichen handelsüblicher Schredder 10 dem Gehäuse 28 so zugeordnet sein, dass das Band 6 nach dem Durchtritt durch die Auslassöffnung 27 unmittelbar von dem Vernichtungsmodul 10 aufgenommen wird. Ein verbleibender Spalt 31 zwischen dem Gehäuse 28 und dem Vernichtungsmodul 10 kann beispielsweise durch ein elastisches Abdeckelement 32, insbesondere eine Bürste oder eine Gummilippe, verschlossen werden.