DE102012007633B4 - Fahrzeugsitz mit einem Verstellbeschlag - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Neigungsversteller für die Neigung einer Rückenlehne relativ zu dem Sitzteil eines Fahrzeugsitzes, insbesondere unter Verwendung eines Taumelgetriebes. Zu Aufbau und Funktion derartiger Neigungsversteller wird auf die Druckschrift
WO 2006/040303 A2 - Es ist ferner bekannt, Neigungsversteller für Fahrzeugsitze mit einer Freischwenkfunktionalität auszustatten, so dass beispielsweise ein Nachvorneklappen der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes möglich ist, um einen leichteren Einstieg in das Fahrzeug zu ermöglichen oder um eine Tischfunktionalität zu ermöglichen. Bisher bekannt sind für diese Funktionalität Lösungen, bei denen beim Vorgang des Freischwenkens der Rückenlehne das Taumelgetriebe feststehend mit dem Sitzteil des Fahrzeugsitzes verbunden ist und nicht mitgeschwenkt wird. Dies bedeutet, dass die Schnittstelle der Freischwenkfunktionalität bei bekannten Lösungen zwischen Taumelgetriebe und der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes ist. Beispielsweise offenbart
DE 20 2010 015 143 U1 einen Beschlag für einen Fahrzeugsitz, wobei ein zweites Beschlagteil und ein drittes Beschlagteil separat voneinander ausgebildet und drehfest zueinander angeordnet sind, und ein erster Umklammerungsring und ein zweiter Umklammerungsring separat voneinander ausgebildet sind.DE 15 80 540 B lehrt einen Gelenkbeschlag für Sitze mit verstellbarer Lehne, insbesondere Kraftfahrzeugsitze, bei denen ein dem Sitz zugeordneter fester Gelenkteil und ein der Lehne zugeordneter schwenkbarer Gelenkteil über eine Schwenkachse miteinander verbunden sind und dem festen Gelenkteil ein Innenzahnrad zugeordnet ist.DE 10 2005 058 367 A1 offenbart einen Fahrzeugsitz, mit einem Sitzrahmen, einem Lehnenrahmen und einem an diesem befestigten Motor, einem Drehverstellbeschlag mit einer am Lehnenrahmen befestigten lehnenseitigen und einer sitzseitigen Beschlagshälfte, die durch eine vom Motor angetriebene Welle relativ zueinander verdrehbar sind, und einer Verriegelungseinrichtung, die durch ein Betätigungsmittel von ihrer Verriegelungsstellung in eine Freigabestellung zum Vorklappen des Lehnenrahmens in eine Funktionsstellung verstellbar ist. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kraftfahrzeugsitz mit einem Neigungsverstellbeschlag zu schaffen, wobei der Neigungsverstellbeschlag bei vorgegebener Belastungsauslegung vergleichsweise klein, leicht und kostengünstig realisierbar ist und wobei ferner eine besonders gute Anpassbarkeit an eine Vielzahl von unterschiedlichen fahrzeugtypindividuellen Gegebenheiten möglich ist.
- Die Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, mit einem Verstellbeschlag, mit einem Lehnenteil und mit einem Sitzteil gemäß Anspruch 1 gelöst.
- Hierdurch ist es erfindungsgemäß in vorteilhafter Weise möglich, den Verstellbeschlag besonders klein und damit auch gewichtsmäßig besonders leicht auszubilden und ferner auch eine große Variabilität hinsichtlich der Anpassung an unterschiedliche Strukturteilen, insbesondere Lehnenstrukturteilen, von unterschiedlichen Fahrzeugtypen mit einem sehr geringen Anpassungsaufwand zu realisieren und gleichzeitig den Neigungsverstellbeschlag mit einer sehr großen Lastaufnahmefähigkeit bereitzustellen.
- Erfindungsgemäß ist es bei der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass die Schnittstelle der Freischwenkfunktionalität entgegen den bekannten Lösungen zwischen dem Sitzteil des Fahrzeugsitzes und dem Taumelgetriebe angeordnet ist. Hierdurch können verschiedene Vorteile realisiert werden. Zum einen kann die Verriegelung der Freischwenkfunktionalität auf sehr kleinem Bauraum erfolgen, so dass zum einen hierfür wenig Platz beansprucht wird, zum anderen aber auch bei einer gleichen Festigkeit weniger große Bauteile verwendet werden können, so dass ferner auch ein geringeres Gewicht bei gleicher Funktionalität erreichbar ist. Weiterhin ist es bei der vorliegenden Erfindung vorteilhaft möglich, dass für einen Neigungsversteller mit und ohne eine solche Freischwenkfunktionalität eine größere Anzahl an Gleichteilen verwendet werden können, so dass eine größere Stückzahl dieser Gleichteile möglich ist und somit die Kosten gesenkt werden können. Ferner ist es erfindungsgemäß auch möglich, dass verschiedenste Befestigungskonzepte zur Befestigung des Neigungsverstellers an der Rückenlehne oder an dem Sitzteil möglich werden, beispielsweise solche Befestigungskonzepte, bei denen der Neigungsversteller mehr oder weniger weit vom Bereich der Drehachse des Neigungsverstellers (in radialer Richtung) entfernt (auf einer ersten Seite des Neigungsverstellers) an der Rückenlehne bzw. (auf einer der ersten Seite des Neigungsverstellers gegenüberliegenden zweiten Seite) an dem Sitzteil befestigt werden kann, beispielsweise durch Schweißung.
- Erfindungsgemäß weist das Verstellgetriebe ein äußeres, dem Lehnenteil zugewandtes Getriebeteil und ein inneres, dem Sitzteil zugewandtes Getriebeteil auf, wobei die Freischwenkeinheit einen Haltering aufweist, wobei der Haltering mit dem äußeren Getriebeteil des Verstellgetriebes drehfest verbunden ist, insbesondere verschweißt ist, und wobei der Haltering die axiale Positionierung des inneren und äußeren Getriebeteils sichert. Hierdurch ist es vorteilhaft möglich, dass ein besonders kompakter und dennoch stabiler Aufbau des Getriebeteils und damit des Neigungsverstellers realisierbar ist.
- Erfindungsgemäß weist die Freischwenkeinheit einen Freischwenkbeschlag sowie wenigstens eine Verriegelungsklinke auf, wobei der Freischwenkbeschlag mit dem inneren Getriebeteil des Verstellgetriebes drehfest verbunden ist und bezüglich des inneren Getriebeteils zentriert ist.
- Erfindungsgemäß weist die Freischwenkeinheit einen Verstellbereichsring auf, wobei der Verstellbereichsring bezüglich des inneren Getriebeteils zentriert ist und mit dem bezüglich des äußeren Getriebeteils zentrierten Haltering derart wirkverbunden vorgesehen ist, dass der Verstellbereichsring und der Haltering im Wesentlichen drehfest zueinander positioniert sind, so dass die Winkelposition der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes auf den Verstellbereichsring übertragen wird. Hierdurch kann in besonders vorteilhafter Weise eine Übertragung der Lage der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes, d. h. des Lehnenteils, auf die Freischwenkeinheit übertragen werden.
- Erfindungsgemäß sind der Verstellbereichsring und der Haltering derart wirkverbunden vorgesehen, dass eine auf einer Taumelbewegung des Verstellgetriebes beruhende Ausgleichsbewegung zwischen dem Verstellbereichsring und dem Haltering kompensierbar ist. Dies ist erfindungsgemäß beispielsweise mit einem radial und axial abstehenden Eingreifelement (entweder am Haltering oder aber am Verstellbereichsring) und mit einem Aufnahmeelement am jeweils anderen Ringelement (d. h. entweder am Verstellbereichsring oder am Haltering) möglich.
- Erfindungsgemäß weist der Verstellbereichsring entlang seiner Umfangsrichtung Bereiche auf, die den Verstellbereich der Rückenlehne definieren, insbesondere durch eine veränderte Höhe des Verstellbereichsrings in radialer Richtung. Hierdurch kann in einfacher Weise die Einstellung der Rückenlehne in die Funktionalität der Freischwenkeinheit eingehen, wobei hierdurch ferner eine einfache Anpassbarkeit an verschiedene Fahrzeugtypen bzw. an verschiedene Schwenkwinkel realisierbar ist.
- In einer weiteren Ausführungsform ist die Freischwenkeinheit dazu vorgesehen, eine harte Verriegelung (hard lock) in der freigeschwenkten Position mit einer Verriegelungsbewegung im Sinne einer lediglich durch eine aktive Aufhebung zu entriegelnden Einrastbewegung der wenigstens einen Verriegelungsklinke in der freigeschwenkten Position zu ermöglichen, bzw. wenn die Freischwenkeinheit vorgesehen ist, eine weiche Verriegelung (soft lock) in der freigeschwenkten Position zu ermöglichen. Auch hierdurch ist eine einfache Anpassbarkeit an verschiedene Fahrzeugtypen realisierbar.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
-
1 zeigt eine Explosionsdarstellung einer Ausführungsform des Neigungsverstellers gemäß der vorliegenden Erfindung. -
2 zeigt eine Seitenansicht der Ausführungsform des Neigungsverstellers. -
3 und4 zeigen jeweils Schnittdarstellungen der Ausführungsform des Neigungsverstellers. -
5 zeigt eine perspektivische Darstellung der Ausführungsform des Neigungsverstellers. -
6 bis10 zeigen jeweils Seitenansichten der Ausführungsform des Neigungsverstellers teilweise gemäß verschiedener Schnittebenen, d. h. unter teilweise Ausblendung von Teilen des Neigungsverstellers. -
11 bis13 zeigen jeweils Seitenansichten einer weiteren Ausführungsvariante der Ausführungsform des Neigungsverstellers. -
14 zeigt eine perspektivische Darstellung der Ausführungsform des Neigungsverstellers. -
15 zeigt eine Schnittdarstellung der Ausführungsform des Neigungsverstellers. -
16 bis20 zeigen jeweils den Neigungsversteller in eingebautem Zustand. - Die
1 bis20 stellen schematisch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Neigungsverstellers für einen Fahrzeugsitz bzw. von Teilen des Fahrzeugsitzes oder des Verstellbeschlags in verschiedenen Ansichten dar. - Der Fahrzeugsitz weist eine mittels des Neigungsverstellbeschlags neigungseinstellbare Rückenlehne, nachfolgend auch als Lehnenteil bezeichnet, und ein Sitzteil auf. Der Neigungsverstellbeschlag, nachfolgend auch als Neigungsversteller
1 oder Verstellbeschlag1 bezeichnet, trägt dabei jeweils das Bezugszeichen1 . Dieser Verstellbeschlag1 umfasst insbesondere ein Verstellgetriebe5 vom Typ eines Taumelgetriebes. Alternativ dazu kann der Verstellbeschlag1 auch als ein sogenannter Rastbeschlag ausgeführt sein, wobei jedoch im Rahmen der vorliegenden Beschreibung vorrangig von einem Getriebebeschlag, insbesondere in Form eines Taumelgetriebes ausgebildet, ausgegangen wird. - Das Verstellgetriebe
5 weist ein innenverzahntes sogenanntes äußeres Getriebeteil auf sowie ein außenverzahntes sogenanntes inneres Getriebeteil. Die äußere Innenverzahnung und die innere Außenverzahnung weisen eine unterschiedliche Anzahl von Zähnen auf, so dass mit einer Exzenteranordnung die Winkeleinstellung des äußeren und des inneren Getriebeteils relativ zu einander durch Drehen der Exzenteranordnung verändert werden kann. - Bei einem Verstellbeschlag ohne eine Freischwenkfunktionalität wird eines der äußeren und inneren Getriebeteile an einem Strukturteil bzw. Hauptstrukturteil der Rückenlehne und das andere der äußeren und inneren Getriebeteile an einem Strukturteil bzw. Hauptstrukturteil des Sitzteils befestigt. Zur Bereitstellung der Freischwenkfunktionalität ist es notwendig, dass eine zusätzliche Drehbarkeit bzw. Schwenkbarkeit entweder zwischen dem der Rückenlehne zugewandten Getriebeteil des Verstellgetriebes
5 oder zwischen dem dem Sitzteil zugewandten Getriebeteil des Verstellgetriebes5 vorgesehen ist. Erfindungsgemäß ist die Drehbarkeit oder Schwenkbarkeit zur Realisierung der Freischwenkfunktionalität zwischen dem Verstellgetriebe5 und dem Hauptstrukturteil des Sitzteils vorgesehen. Zu diesem Zweck weist der Verstellbeschlag1 gemäß der vorliegenden Erfindung eine Freischwenkeinheit60 auf, die in1 besonders gut erkennbar ist. Das Verstellgetriebe5 ist mit einem Haltering6 verbunden, der dafür sorgt, dass das Verstellgetriebe5 (d. h. das innere Getriebeteil und das äußere Getriebeteil) axial verbunden bleibt. Der Haltering6 wird hierzu mit dem äußeren Getriebeteil des Verstellgetriebes verbunden, insbesondere verschweißt. - Der Fahrzeugsitz weist ein erstes Hauptstrukturelement
10 und ein zweites Hauptstrukturelement20 auf, welche über den Neigungsverstellbeschlag neigungseinstellbar und freischwenkbar miteinander verbunden sind. Insbesondere ist das erste und zweite Hauptstrukturelement10 ,20 als Seitenteile der Rückenlehne bzw. des Sitzteils des Fahrzeugsitzes ausgebildet, so dass mittels einer Anordnung jeweils zweier erster Hauptstrukturelemente10 und zweier zweiter Hauptstrukturelemente20 sowie jeweils eines Neigungsverstellbeschlags1 zwischen einem ersten Hauptstrukturelement10 und einem zweiten Hauptstrukturelement20 ein stabiler Fahrzeugsitz realisierbar ist. Im Folgenden wird der Einfachheit halber das erste Hauptstrukturelement10 vorrangig als Seitenteil bzw. Hauptstrukturelement der Rückenlehne bezeichnet und es wird das zweite Hauptstrukturelement20 vorrangig als Seitenteil bzw. Hauptstrukturelement des Sitzteils bezeichnet. - Ein Anbindungsbeschlagteil
7 zur Anbindung des Verstellbeschlags an das Sitzteil bzw. das Hauptstrukturelement des Sitzteils, ist drehbar gegenüber einem Freischwenkbeschlag61 vorgesehen. Der Freischwenkbeschlag61 ist zur Realisierung der Verschwenkfunktionalität mit einer Außenlagerfläche in einer Innenlagerfläche des Anbindungsbeschlags7 gelagert. Weiterhin ist der Freischwenkbeschlag mit dem inneren Getriebeteil des Verstellgetriebes5 verbunden, insbesondere verschweißt. Die Freischwenkeinheit60 weist neben dem Freischwenkbeschlag61 ferner eine erste Verriegelungsklinke62 , eine zweite Verriegelungsklinke63 , eine Klinkendrehachse64 , eine erste Feder65 , eine zweite Feder66 , einen Verstellbereichsring67 , einen Schienenlösering68 und ein Gehäuseelement69 auf. - Die erste Verriegelungsklinke
62 dient zur Sicherung des Freischwenkbeschlags61 für eine Unfallsituation. Die erste Verriegelungsklinke62 ist in ihrer Verriegelungsposition derart mit dem Freischwenkbeschlag61 verriegelt, dass sich weder in einer Vorwärtsunfallsituation noch in einer Rückwärtsunfallsituation ein öffnendes Moment ergibt. Dies wird mittels einer ersten Verriegelungsverzahnung der ersten Verriegelungsklinke62 und einer entsprechenden Gegenverzahnung des Freischwenkbeschlags61 erzielt. Die zweite Verriegelungsklinke63 dient dem Toleranzausgleich im Normalbetrieb des Verstellbeschlags1 , d. h. dem Spielausgleich. Die zweite Verriegelungsklinke63 weist eine zweite Verriegelungsverzahnung auf, die mit einer entsprechenden Gegenverzahnung des Freischwenkbeschlags61 verriegelt. Die erste Feder65 dient der Vorspannung der ersten Verriegelungsklinke62 in die Verriegelungsrichtung und die zweite Feder66 dient der Vorspannung der zweiten Verriegelungsklinke63 in die Verriegelungsrichtung. - Bei einer Betätigung der Freischwenkfunktionalität, beispielsweise für den Fall eines Nachvorneklappens der Rückenlehne zum Zwecke des besseren Zugangs zu einer hinteren Sitzreihe des Fahrzeugs (sog. easy entry Position der Rückenlehne), wird zunächst die erste Verriegelungsklinke
62 aus ihrer Verriegelungsposition um die Klinkendrehachse64 gedreht und anschließend die zweite Verriegelungsklinke63 . Hierdurch wird der zum Entriegeln der Freischwenkeinheit60 benötigte Kraftaufwand verringert, insbesondere im Fall von Paniksituationen. - Beim Freischwenken dreht sich die Rückenlehne zusammen mit dem Verstellgetriebe
5 und dem Freischwenkbeschlag gegenüber dem Anbindungsbeschlag7 . Hierbei sind die erste und zweite Verriegelungsverzahnungen der Verriegelungsklinken62 ,63 derart (mittels einer Drehung der Verriegelungsklinken62 ,63 um die Klinkendrehachse64 ) angehoben, so dass der Freischwenkbeschlag61 relativ zu den Verriegelungsklinken62 ,63 sich drehen kann. Nachdem der Freischwenkbeschlag61 relativ zu den Verriegelungsklinken62 ,63 wieder zurückgedreht ist, verriegeln die Verriegelungsklinken62 ,63 , wobei zuerst die erste Verriegelungsklinke62 und anschließend die zweite Verriegelungsklinke63 verriegelt, so dass Spielfreiheit gewährleistet wird. - Der Verstellbereichsring
67 und der Haltering6 sind derart miteinander verbunden, dass eine Relativdrehung nicht über größere Drehwinkelbereiche möglich ist. Hierzu ist in der dargestellten Ausführungsform des Verstellbeschlags1 beispielsweise vorgesehen, dass der Verstellbereichsring67 ein radial und axial abstehendes Eingreifelement aufweist, welches dauerhaft in einer Ausnehmung des Halterings6 eingreift. Hierdurch kann die Taumelbewegung, die der Haltering6 relativ zum Freischwenkbeschlag61 ausführt, ausgeglichen werden, so dass der Taumelbewegung des Halterings6 eine oszillierende Rotationsbewegung des Verstellbereichsrings67 um wenige Winkelgrade entspricht, der Verstellbereichsring67 jedoch abgesehen von dieser Ausgleichsbewegung drehfest mit dem Haltering6 verbunden ist, so dass die Winkelposition der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes auf den Verstellbereichsring67 übertragen wird. - Der Verstellbeschlag
1 gemäß der vorliegenden Erfindung ermöglicht es, entweder eine sogenannte harte Verriegelung (in englischer Sprache ein sogenannter ”hard lock”) in der freigeschwenkten Position zu erlauben oder aber eine sogenannte weiche Verriegelung (in englischer Sprache ein sogenannter ”soft lock”) zu realisieren. Dies wird durch den Verstellbereichsring67 ermöglicht, der zusammen mit der Anordnung aus der Rückenlehne, dem äußeren Getriebeteil und dem Haltering6 gedreht wird. Die Ausführungsform mit weicher Verriegelung ist in den Figuren außer den11 ,12 und13 dargestellt. Die Ausführungsvariante mit harter Verriegelung ist in den11 ,12 und13 dargestellt. In den11 ,12 und13 ist besonders gut sichtbar, dass der Verstellbereichsring67 bei der Ausführungsvariante mit harter Verriegelung ein Verriegelungselement67' aufweist, das beispielsweise in Form einer Nase bzw. eines Vorsprungs dafür sorgt, dass in Wechselwirkung mit der zweiten Verriegelungsverzahnung der zweiten Verriegelungsklinke63 eine Verriegelung in der freigeschwenkten Position (in der Regel die nach vorne geschwenkte Position) der Rückenlehne erfolgt. Zur Lösung dieser Verriegelung ist es bei einer harten Verriegelung (”hard lock”) erforderlich, dass diese Verriegelung aktiv aufgehoben wird (etwa durch eine Betätigung der zweiten Verriegelungsklinke63 ). Bei der Ausführungsform mit weicher Verriegelung ist das Verriegelungselement67' am Verstellbereichsring67 nicht vorhanden, so dass diese Verriegelung dann aufgehoben wird, wenn eine ausreichend große Kraft (bzw. ein Drehmoment) wirkt, durch die bzw. durch das die Rückenlehne wieder aus der freigeschwenkten Position in die Normalposition überführt wird. Durch die (abgesehen von der oben angesprochenen Ausgleichsbewegung) weitgehend drehfeste Verbindung zwischen dem Haltering6 und dem Verstellbereichsring67 ergibt sich durch den Bezug auf den Verstellbereichsring67 eine konstante Verriegelungsposition in der Freischwenksituation der Rückenlehne. - Der Verstellbereichsring
67 weist entlang seiner Umfangsrichtung auch Bereiche auf, die den Verstellbereich der Rückenlehne definieren. Solche Bereiche sind derart vorgesehen, dass sie in Radialrichtung beispielsweise eine veränderte Höhe bzw. Dicke des Verstellbereichsrings67 aufweisen. In den8 ,9 und10 ist dies besonders gut sichtbar: der Verstellbereichsring67 weist zwei Änderungen bzw. Stufen hinsichtlich seiner radialen Erstreckung auf, wodurch ein Bereich von etwa 100° definiert wird, der dem Freischwenkbereich entspricht. Sowohl in einer Einstellung der Rückenlehne in maximaler Freischwenkposition (typischerweise nach vorne, vgl.8 ) als auch in einer Einstellung der Rückenlehne am hinteren Ende des Komfortverstellbereichs (vgl.10 ) stößt bzw. schlägt die Stufe im Verstellbereichsring67 an einen Anschlag61' des Freischwenkbeschlags an und begrenzt damit die Versteilbarkeit bzw. Verschwenkbarkeit der Rückenlehne. Hierdurch ist es erfindungsgemäß in vorteilhafter Weise möglich, dass eine Änderung der möglichen Verschwenkbereiche (insbesondere für unterschiedliche Fahrzeuge) lediglich durch einen unterschiedlichen Verstellbereichsring67 und bei ansonsten verwendeten Gleichteilen realisierbar ist. Hierdurch ist eine besonders gute und einfache Anpassbarkeit des erfindungsgemäßen Verstellbeschlags1 an unterschiedliche Fahrzeugtypen möglich. - Erfindungsgemäß ist es ferner möglich, dass mittels des Schienenlöserings
68 eine Betätigung der Entriegelung der Längsverstellung von Längsverstellschienen des Fahrzeugsitzes bewirkt wird. Diese Funktionalität wird betätigt, wenn die Rückenlehne die vordere Grenze des Komfortverstellbereichs verlässt und in Richtung zur vorderen Freischwenkposition verschwenkt wird. Die Betätigung bzw. Drehung des Schienenlöserings68 ist ebenfalls mit der Drehung des Verstellbereichsrings67 gekoppelt, so dass die Entriegelung der Sitzlängsverstellung unabhängig von der eingestellten Komforteinstellung der Neigung der Rückenlehne immer bei der gleichen Freischwenkposition erfolgt. - Erfindungsgemäß ist die Betätigung der Freischwenkfunktionalität (d. h. die Drehung der ersten und zweiten Verriegelungsklinke
62 ,63 um die Klinkendrehachse64 in ihre Freigabeposition, in der der Freischwenkbeschlag61 gegenüber den Verriegelungsklinken62 ,63 drehbar ist) entweder möglich durch ein Betätigungselement, das am Sitzteil des Fahrzeugsitzes befestigt ist, oder aber durch ein Betätigungselement, das an der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes befestigt und mittels eines Übertragungsmittels, etwa ein Bowdenzug, auf die Verriegelungsklinken62 ,63 wirkt. - Der Verstellbeschlag
1 ist derart modular aufgebaut, dass das Verstellgetriebe6 (mit angefügtem Haltering6 ) entweder mit dem erfindungsgemäßen Anbindungsbeschlag7 mit Freischwenkfunktionalität oder aber mit einem sitzteilseitigen Beschlag ohne Freischwenkfunktionalität angebunden werden kann. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Verstellbeschlag
- 5
- Verstellgetriebe
- 6
- Haltering
- 7
- Anbindungsbeschlagteil
- 10
- erstes Hauptstrukturelement
- 20
- zweites Hauptstrukturelement
- 60
- Freischwenkeinheit
- 61
- Freischwenkbeschlag
- 61'
- Anschlag
- 62
- erste Verriegelungsklinke
- 63
- zweite Verriegelungsklinke
- 64
- Klinkendrehachse
- 65
- erste Feder
- 66
- zweite Feder
- 67
- Verstellbereichsring
- 67'
- Verriegelungselement
- 68
- Schienenlösering
- 69
- Gehäuseelement
Claims (3)
- Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit einem Verstellbeschlag (
1 ), mit einem Lehnenteil und mit einem Sitzteil, wobei der Verstellbeschlag (1 ) ein Verstellgetriebe (5 ) zur Neigungseinstellung des Lehnenteils relativ zum Sitzteil um eine Drehachse aufweist, wobei der Verstellbeschlag (1 ) eine Freischwenkeinheit (60 ) aufweist, wobei die Freischwenkeinheit (60 ) funktional zwischen dem Sitzteil und dem Verstellgetriebe (5 ) derart angeordnet ist, dass das Verstellgetriebe (5 ) zusammen mit dem Lehnenteil mitgeschwenkt wird, wenn die Freischwenkeinheit (60 ) entriegelt ist und das Lehnenteil relativ zum Sitzteil verschwenkt wird, wobei das Verstellgetriebe (5 ) ein äußeres, dem Lehnenteil zugewandtes Getriebeteil und ein inneres, dem Sitzteil zugewandtes Getriebeteil aufweist, wobei die Freischwenkeinheit (60 ) einen Haltering (6 ) aufweist, wobei der Haltering (6 ) mit dem äußeren Getriebeteil des Verstellgetriebes (5 ) drehfest verbunden ist und wobei der Haltering (6 ) die axiale Positionierung des inneren und äußeren Getriebeteils sichert, dadurch gekennzeichnet, dass die Freischwenkeinheit (60 ) einen Freischwenkbeschlag (61 ) sowie wenigstens eine Verriegelungsklinke (62 ,63 ) aufweist, wobei der Freischwenkbeschlag (61 ) mit dem inneren Getriebeteil des Verstellgetriebes (5 ) drehfest verbunden ist und bezüglich des inneren Getriebeteils zentriert ist, wobei die Freischwenkeinheit (60 ) einen Verstellbereichsring (67 ) aufweist, wobei der Verstellbereichsring (67 ) bezüglich des inneren Getriebeteils zentriert ist und mit dem bezüglich des äußeren Getriebeteils zentrierten Haltering (6 ) derart wirkverbunden vorgesehen ist, dass der Verstellbereichsring (67 ) und der Haltering (6 ) im Wesentlichen drehfest zueinander positioniert sind, so dass die Winkelposition der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes auf den Verstellbereichsring (67 ) übertragen wird, wobei der Verstellbereichsring (67 ) und der Haltering (6 ) derart wirkverbunden vorgesehen sind, dass eine auf einer Taumelbewegung des Verstellgetriebes (5 ) beruhende Ausgleichsbewegung zwischen dem Verstellbereichsring (67 ) und dem Haltering (6 ) kompensierbar ist, wobei der Verstellbereichsring (67 ) entlang seiner Umfangsrichtung Bereiche aufweist, die den Verstellbereich der Rückenlehne durch eine veränderte Höhe des Verstellbereichsrings (67 ) in radialer Richtung definieren. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Freischwenkeinheit (
60 ) vorgesehen ist, eine harte Verriegelung (hard lock) in der freigeschwenkten Position mit einer Verriegelungsbewegung im Sinne einer lediglich durch eine aktive Aufhebung zu entriegelnden Einrastbewegung der wenigstens einen Verriegelungsklinke (62 ,63 ) in der freigeschwenkten Position zu ermöglichen. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Freischwenkeinheit (
60 ) vorgesehen ist, eine weiche Verriegelung (soft lock) in der freigeschwenkten Position zu ermöglichen.
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