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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Stanzbearbeitung von insbesondere aus Folienmaterial bestehenden, bogenförmigen Substraten mit einem Rotationsstanzwerk, das wenigstens einen mit Stanzwerkzeugen bestückten Stanzzylinder und einen hierauf abrollenden Gegenstanzzylinder aufweist, der als mit wenigstens einer Greiferreihe versehener, mit einer Anlegeeinrichtung zusammenwirkender Greiferzylinder ausgebildet ist, und mit einer dem Stanzwerk zugeordneten Trenneinrichtung zur Trennung von durch den Stanzvorgang gebildeten Gut- und Abfallteilen.
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Eine Vorrichtung dieser Art ist beispielsweise aus der
EP 1 283 765 B2 bekannt. Bei dieser bekannten Anordnung enthält die Trenneinrichtung einen neben dem Arbeitsspalt zwischen Stanzzylinder und Gegenstanzzylinder angeordneten Tisch, der mit dem Gegenstanzzylinder einen Durchtrittsspalt bildet, über welchen der von einer Greiferreihe des Gegenstanzzylinders gehaltene Abfallbogen nach dem Stanzvorgang abgeführt wird, während die ausgestanzten und dementsprechend mit dem durch die Greifer geführten Bogen nicht mehr zusammenhängenden Gutteile in Folge ihrer Eigensteifigkeit unter Abspreizung von der gebogenen Umfangsfläche des Gegendruckzylinders in ihre gestreckte Form zurückfedern und auf den neben dem Arbeitsspalt angeordneten Tisch auflaufen sollen. Eine derartige Trenneinrichtung ist daher ersichtlich nur zur Verarbeitung vergleichsweise steifer, dicker Substrate, wie Karton und dergleichen geeignet. Bei der Verarbeitung dünner, flexibler Substrate mit wenig Eigensteifigkeit, wie Kunststofffolien etc. wie sie beispielsweise zur Herstellung von Inmold-Etiketten Verwendung finden, ergibt sich bei der bekannten Anordnung jedoch die Gefahr, dass die ausgestanzten Gutteile in Folge ihrer Labilität zumindest teilweise nicht vom gebogenen Gegenstanzzylinder abgespreizt werden, sondern auf diesem liegen bleiben und dementsprechend mit den Abfallbogen über dem Spalt zwischen Tisch und Gegenstanzzylinder abgeführt werden. Die bekannte Anordnung erweist sich daher als nicht universell einsatzfähig und zuverlässig genug.
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Die
DE 42 29 699 A1 zeigt und beschreibt einen zu einem Schneidwerk einer Rollenrotationsmaschine gehörenden Schneidzylinder mit einer Vorrichtung zur Beseitigung von Abfallstücken des Bedruckstoffs. Der Schneidzylinder besitzt einen drehbaren, mit seitlichen Lagerzapfen versehenen Mantel und eine gegenüber diesem stationäre, in den Mantel hineinragende Achse. Zwischen dieser stationären Achse und dem rotierbaren Mantel ist ein Ringraum vorgesehen, der durch zwei axiale Dichtleisten der Achse in zwei Kammern unterteilt wird. Die genannte Achse ist mit zwei über seitlich abgehende Leitungen an eine Druckluftquelle bzw. Saugzugquelle angeschlossenen Axialbohrungen versehen, die jeweils über eine Radialbohrung mit dem vorstehend erwähnten zwischen Achse und Mantel vorgesehenen Ringraum kommunizieren. Der Mantel ist mit zwei diametral einander gegenüberliegenden Reihen von Radialbohrungen versehen, die jeweils vom Ringraum abgehen und umfangsseitig in einem durch seitliche Dichtleisten begrenzten streifenförmigen Bereich münden. Bei einer Drehung des Mantels kommunizieren die Bohrungsreihen abwechselnd mit der mit Saugzug bzw. Blasluft beaufschlagten Kammer des Ringraums. Diese bekannte Anordnung ist nur dort geeignet, wo über die ganze Bedruckstoffbreite reichende, streifenförmige Abfallstücke anfallen, nicht jedoch für Fälle, bei denen aus bogenförmigen Substraten Gutteile ausgestanzt werden, die durch Trennung von den Abfallteilen gewonnen werden.
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Die
DE 2019320 A zeigt einen Rotationsquerschneider mit zwei zusammenwirkenden Messerzylindern, von denen einer mit einigen Reihen von seinem Messer benachbarten Sauglöchern versehen ist und mit einem ebenfalls mit einigen Reihen von Sauglöchern versehenen Transportzylinder zusammenwirkt, dessen Saugzug aktiviert wird, wenn der Saugzug des Messerzylinders abgeschaltet wird. Diese bekannte Anordnung dient dazu, von einer laufenden Bahn blattförmige Abschnitte abzutrennen und vom Schnittbereich wegzuführen. Zur Trennung von bei der Verarbeitung bogenförmiger Produkte durch einen Stanzvorgang gebildeter Gutteile und Abfallteile ist auch diese bekannte Anordnung nicht geeignet.
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Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung eingangs erwähnter Art mit einfachen und kostengünstigen Mitteln so zu verbessern, dass auch bei der Verarbeitung dünner, wenig Eigensteifigkeit aufweisenden Substrate eine hohe Zuverlässigkeit erreicht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass jeder Stanzzylinder zur Bildung der Trenneinrichtung, mittels welcher die aus einem von Greifern des Gegenstanzzylinders gehaltenen Bogen ausgestanzten Teile im Arbeitsspalt zwischen Stanzzylinder und Gegenstanzzylinder an den Stanzzylinder ansaugbar und bis zur Übergabe an ein nachgeordnetes, weiterführendes Transportsystem auf dem Stanzzylinder haltbar sind, mit einer Saugeinrichtung zum Ansaugen und mit einer Blaseinrichtung zum Abblasen der zugeordneten Teile versehen ist, wobei jeder Stanzzylinder mit über seine Mantelfläche verteilten, als Radialbohrungen ausgebildeten Strömungskanälen versehen ist, denen innerhalb von durch Schnittkanten begrenzten Flächenbereichen vorgesehene Ausnehmungen einer auf dem zugeordneten Stanzzylinder aufgenommenen Werkzeugplatte zugeordnet sind und die von als Axialbohrungen ausgebildeten Verteilerkanälen abgehen, die im Bereich wenigstens einer Stirnseite mit voneinander getrennten, mit Saugzug bzw. Blasluft beaufschlagbaren Bogenkanälen kommunizieren, die wenigstens einem an einer Stirnseite des zugeordneten Stanzzylinders anliegenden, stationären Abdeckring zugeordnet sind.
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Dadurch, dass die als Radialbohrungen ausgebildeten Strömungskanäle über die ganze Mantelfläche des zugeordneten Stanzzylinders verteilt sind, ist sichergestellt, dass in jedem Fall einer oder mehrere dieser Strömungskanäle in eine flächenhaft ausgebildete Ausnehmung einer auf dem Stanzzylinder aufgenommenen Werkzeugplatte münden und dementsprechend im Bereich innerhalb der werkzeugseitigen Schnittkanten eine Saugkraft zum Ansaugen der ausgestanzten Teile bzw. Abstoßkraft zum Abstoßen der vorher angesaugten Teile aufbauen können. In Folge der Verteilung der als Radialbohrungen ausgebildeten Strömungskanäle über die ganze Mantelfläche des zugeordneten Stanzzylinders ist auch sichergestellt, dass der vorstehende Vorteil nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit bei jeder auf dem Stanzzylinder aufgenommenen Werkzeugplatte erreicht wird, was eine universelle Verwendbarkeit ermöglicht. Dadurch, dass die den Radialbohrungen zugeordneten, als Axialbohrungen ausgebildeten Verteilerkanäle mit stirnseitig angeordneten Bogenkanälen kommunizieren, können die genannten Axialbohrungen vergleichsweise umfangsnah angeordnet sein, so dass die hiervon abgehenden Radialbohrungen nur über eine vergleichsweise geringe, radiale Tiefe gehen müssen. Dies erleichtert in vorteilhafter Weise nicht nur die Herstellung und begünstigt eine Verteilung der genannten Radialbohrungen über die ganze Mantelfläche, sondern hat auch strömungstechnische Vorteile. In Folge der ermöglichten, umfangsnahen Anordnung der Axialbohrungen können vergleichsweise viele dieser Axialbohrungen am Umfang vorgesehen sein. Da die diesen zugeordneten, stirnseitigen Bogenkanäle einen großen Querschnitt aufweisen können, ergeben sich insgesamt vergleichsweise große Stömungsquerschnitte, so dass viele Radialbohrungen versorgt werden können und dennoch ein schneller Saugzug bzw. Druckaufbau erreicht wird. Dieser Vorteil wird durch die kurze Länge der Radialbohrungen noch begünstigt, die trotz eines kleinen Bohrungsdurchmessers den Strömungswiderstand absenkt. Insgesamt wird daher eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit gewährleistet, so dass vergleichsweise hohe Rotationsgeschwindigkeiten des Rotationsstanzwerks möglich sind.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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So kann der Gegenstanzzylinder vorteilhaft als doppelformatiger Zylinder ausgebildet sein, der mit zwei einander diametral gegenüberliegenden Greiferreihen versehen ist. Mit Hilfe eines doppelformatigen Zylinders lässt sich auch bei vergleichsweise großer Zylinderlänge und hohen Arbeitsdrücken eine hohe Stabilität und Laufruhe erreichen.
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Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, dass dem doppelformatigen Gegenstanzzylinder zwei am Umfang des Gegenstanzzylinders gegeneinander versetzte, einfachformatige Stanzzylinder zugeordnet sind, von denen jeder eine Saugeinrichtung zum Trennen der ausgestanzten Teile von den auf dem Gegenstanzzylinder verbleibenden Teilen enthält. Eine Anordnung mit mehreren, hintereinander angeordneten Stanzzylindern ermöglicht in vorteilhafter Weise auch die Herstellung von Gutteilen, die mit Ausschnitten versehen sind.
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In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen können die Zylinder des Stanzwerks mit seitlichen, aufeinander abrollenden Schmitzringen versehen sein. Auf diese Weise lässt sich die Weite des Arbeitsspalts exakt einstellen und einhalten, was sich vorteilhaft auf die Lebensdauer und Schnittqualität der Stanzwerkzeuge auswirkt.
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Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass der Gegenstanzzylinder im Bereich seiner seitlichen Enden mit jeweils wenigstens einer umlaufenden Reihe radialer Strömungskanäle versehen ist, die in einem von der Übernahme der Bogen von der Anlegeeinrichtung bis über einen letzten Arbeitsspalt hinausreichenden Winkelbereich mit Saugzug und im Bereich einer mit dem Gegenstanzzylinder zusammenwirkenden, weiterführenden Transporteinrichtung mit Blasluft beaufschlagbar sind. Diese Maßnahmen stellen sicher, dass die Bogenseitenkanten der vom Gegenstanzzylinder übernommenen, bogenförmigen Substrate während des Stanzvorgangs gehalten werden und nicht flattern können, was eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit ermöglicht. Gleichzeitig ist sichergestellt, dass die die radialen Strömungskanäle durchströmende Luft eine Kühlung der seitlichen Schmitzringe bewirkt, so dass deren Erwärmung und damit Ausdehnung in Grenzen bleibt, was sich ebenfalls vorteilhaft auf die erreichbare Genauigkeit auswirkt.
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Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, dass eine vom Gegenstanzzylinder wegführende Transporteinrichtung als zu einer Abfallaufnahmeeinrichtung führende Bandführung ausgebildet ist, deren am Gegenstanzzylinder anliegende Seite mit über eine Saugwalze geführten Lochbändern versehen ist. Hierdurch ist sichergestellt, dass die nach dem letzten Stanzvorgang auf dem Gegenstanzzylinder noch vorhandenen Abfallbogen zuverlässig vom Gegenstanzzylinder entfernt und entsorgt werden.
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Vorteilhaft ist auf jedem Stanzzylinder wenigstens eine mit erhabenen Schnittlinien versehene, als Wickelplatte ausgebildete Werkzeugplatte aufspannbar, die durch zylinderseitig vorgesehene Magnete gehalten wird, zwischen denen die zylinderseitigen Radialbohrungen positioniert sind. Diese Maßnahmen führen in vorteilhafter Weise zu kurzen Rüst- und Umrüstzeiten, was sich vorteilhaft auf die erzielbare Wirtschaftlichkeit auswirkt.
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Zur Gewährleistung eines hohen Automationsgrads kann das dem letzten Stanzzylinder am Umfang des Gegenstanzzylinders zugeordnete, weiterführende Transportsystem ein zweckmäßig durch eine oberhalb einer Makulaturaufnahmeeinrichtung vorgesehene Makulaturweiche unterbrochenes Transportband aufweisen, an das ein Beschleunigungsaggregat anschließt, dem ein oberhalb einer vorteilhaft mit einer Non-Stop-Einrichtung versehenen Stapeleinrichtung angeordnetes, mit einem Ausheber zusammenwirkendes Sternrad nachgeordnet ist. Diese Maßnahmen ermöglichen eine störungsfreie Bildung exakter Stapel von vom Stanzwerk abgeführten Gutteilen, was deren Weiterverarbeitung erleichtert.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnung näher entnehmbar.
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In der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Stanzmaschine von der Seite,
- 2 einen schematischen Längsschnitt durch den Gegenstanzzylinder der Anordnung gemäß 1,
- 3 eine schematische Seitenansicht des Gegenstanzzylinders,
- 4 einen schematischen Längsschnitt eines Stanzzylinders der Anordnung gemäß 1,
- 5 eine Innnenansicht eines seitlichen, stationären Abdeckrings der Anordnung gemäß 4,
- 6 eine perspektivische Ansicht eines unterhalb des Stanzwerks vorgesehenen Untergestells mit vom Gegenstanzzylinder wegführender Bandführung und
- 7 einen Querschnitt durch einen im Untergestell angeordneten Schredder.
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Hauptanwendungsgebiet der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung von aus dünnem flexiblem Material ohne nennenswerte Eigensteifigkeit, wie Kunststofffolien etc., bestehenden Etiketten, insbesondere sogenannten Inmold-Etiketten, die bei der Herstellung von Kunststoffbehältern, wie Farbkübeln etc., bereits in die Form eingelegt werden.
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Die der 1 zugrunde liegende Stanzmaschine enthält ein Stanzwerk 1, dem eine Anlegeeinrichtung 2 zum Anlegen bogenförmiger Substrate vor geordnet und eine Auslegeeinrichtung 3 zum Auslegen und Abstapeln der hergestellten Gutteile sowie ein Schredder 4 zur Zerkleinerung der Abfallteile nachgeordnet sind. Die Anlegeeinrichtung 2 ist ein Bogenanleger üblicher Bauart mit einem Anlegetisch 5, auf dem ein Schuppenstrom mit einander unterlappenden Bogen einer Ziehmarke 6 zugeführt wird, der ein rotierendes Greifersystem 7 zugeordnet ist, das den jeweils angelegten Bogen erfasst und dem Stanzwerk 1 zuführt.
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Das Stanzwerk 1 ist als Rotationsstanzwerk ausgebildet, das einen mit einer geschliffenen Umfangsfläche versehenen, messerlosen Gegenstanzzylinder 8 aufweist, der auf wenigstens einem mit Stanzwerkzeugen versehenen Stanzzylinder 9 abrollt. Der Gegenstanzzylinder 8 ist als Greiferzylinder ausgebildet, der mit wenigstens einer über die Zylinderlänge durchgehenden Greiferreihe 10 versehen ist, die mit dem Greifersystem 7 zusammen wirkt. Im dargestellten Beispiel ist der Gegenstanzzylinder 8 als doppelformatiger Zylinder ausgebildet, der zwei bogenförmige Substrate am Umfang aufnehmen kann und dementsprechend mit zwei diametral einander gegenüberliegenden Greiferreihen 10 versehen ist. Der dabei sich ergebende, vergleichsweise große Zylinderdurchmesser führt zu einer hohen Stabilität.
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Dem Gegenstanzzylinder 8 sind im dargestellten Beispiel zwei am Umfang in seiner Drehrichtung hintereinander angeordnete Stanzzylinder 9 zugeordnet. Dies ermöglicht die Herstellung von Gutteilen mit ausgestanzten Fenstern. Diese werden durch Zusammenwirken des Gegenstanzzylinders 8 mit dem in Drehrichtung ersten, in 1 rechts positionierten Stanzzylinder 9 ausgestanzt. Danach werden durch zusammenwirken des Gegenstanzzylinders 8 mit dem in Drehrichtung zweiten, in 1 links positionierten Stanzzylinder 9 die mit einem oder mehreren Fenstern versehenen Etiketten etc. ausgestanzt. Die vom ersten Stanzzylinder 9 ausgestanzten Abfallteile und vom zweiten Stanzzylinder 9 ausgestanzten Gutteile werden von den Stanzzylindern 9 in jeweiligen Arbeitsspalten übernommen und weggeführt. Das restliche Abfallteil in Form des mit Ausstanzungen versehenen Restbogens bleibt auf dem Gegenstanzzylinder 8 und wird von diesem weggeführt.
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Die Zylinder des Stanzwerk 1 sind, wie sich aus den 2 und 4 ergibt, mit seitlichen, aufeinander abrollenden Schmitzringen 11 versehen, was eine exakte, gegenseitige Positionierung der Zylinder des Stanzwerks 1 und damit Einstellung der Arbeitsspalte zwischen den Zylindern ermöglicht. Den Schmitzringen 11 des Gegenstanzzylinders 8 sind den Stanzzylindern 9 gegenüberliegende Stützrollen 12 zugeordnet, welche auf einfache Weise exakt einstellbar sind und damit die seitlichen Lager des Gegenstanzzylinders entlasten und einen ruhigen Lauf gewährleisten können.
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Um eine saubere, flatterfreie Auflage der an ihrer Vorderkante durch die Greifer einer Greiferreihe 10 gehaltenen Bogen an der Umfangsfläche des Gegenstanzzylinders 8 zu gewährleisten, sind geeignete Mittel vorgesehen. Hierzu ist der Gegenstanzzylinder 8, wie in 2 erkennbar ist, im Bereich seiner seitlichen Enden mit jeweils wenigsten einer umlaufenden Reihe radialer Strömungskanäle 13 versehen, die in einem von der Übernahme der Bogen vom Greifersystem 7 bis über den letzten Arbeitsspalt hinausreichenden Winkelbereich mit Saugzug beaufschlagbar sind. Zum Abgeben der Bogen an ein weiterführendes Transportorgan werden die radialen Strömungskanäle 13 mit Blasluft beaufschlagt.
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Die radialen Strömungskanäle 13 sind zweckmäßig im Bereich der Fuge zwischen den Schmitzringen 11 und der benachbarten Zylinderstirnseite angeordnet. Zweckmäßig sind die radialen Strömungskanäle 13 einfach als radiale Einkerbungen bzw. Einfräsungen der Schmitzringe 11 ausgebildet. Diese sind mit einer in 3 angedeuteten, auf einem zur Zylinderachse konzentrischen Teilkreis angeordneten Reihe von nebeneinander angeordneten axialen Bohrungen 14 versehen, von denen jeweils wenigstens ein radialer Strömungskanal 13 abgeht. Die axialen Bohrungen 14 kommunizieren mit seitlichen, schmitzringseitig offenen, stationären Bogenkanälen 15, die in an die seitlichen Außenflanken der Schmitzringe angestellten, stationären Abdeckringen 16 angeordnet sind. Die Bogenkanäle 15 können dabei einfach als schmitzringseitig offene Bogennuten in die Abdeckringe 16 eingefräst sein.
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In der Praxis besitzen die Bogenkanäle, wie aus 3 erkennbar ist, zwei voneinander getrennte Kanalabschnitte 15a, b, die mit Saugzug bzw. Blasluft beaufschlagbar sind. Der erste Bogenkanalabschnitt 15a wird mit Saugzug beaufschlagt und reicht von dem dem Greifersystem 7 zugewandten Umfangsbereich bis weit über den dem zweiten Stanzzylinder 9 am Umfang des Gegenzylinders 8 zugewandten Bereich hinaus, bis kurz vor den einem weiterführenden Transportsystem 17 zugewandten Bereich des Gegenstanzzylinders 8. Der zweite Bogenkanalabschnitt 15 b wird mit Blasluft beaufschlagt und befindet sich im Bereich des Einlaufs des weiterführenden Transportsystems 17. Hierdurch ist sichergestellt, dass die auf dem Gegenstanzzylinder 8 aufgenommenen Bogen während der Durchführung der Stanzvorgänge zuverlässig gehalten und beim Erreichen des vom Gegenstanzzylinders 8 abgehenden Transportsystems 17 zuverlässig an dieses übergeben werden.
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Die Stanzzylinder 9 sind mit nicht näher dargestellten, auswechselbaren Stanzwerkzeugen versehen. Hierzu ist zweckmäßig eine als flexible Wickelplatte ausgebildete Werkzeugplatte vorgesehen, die mit erhabenen Schnittlinien versehen ist, welche mit der gehärteten und geschliffenen Oberfläche des Gegendruckzylinders 8 zusammenwirken. Zum Halten der nicht näher dargestellten Werkzeugplatte sind die Stanzzylinder 9 mit in 4 erkennbaren, umfangsseitig angeordneten Magneten versehen. Diese sind zweckmäßig als in axialer Richtung verlaufende, in umfangsseitige Längsnuten der Stanzzylinder 9 eingelegte Magnetleisen 19 ausgebildet.
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Die durch die auf den Stanzzylindern 9 aufgenommenen Stanzwerkzeuge aus den zu verarbeitenden Substraten ausgestanzten Teile müssen von dem auf dem Gegenstanzzylinder 8 verbleibenden Rest der Substrate getrennt werden. Die hierzu vorgesehene Trenneinrichtung ist als auf den Stanzzylindern 9 jeweils vorgesehene Saugeinrichtung ausgebildet, mittels welcher die aus einem von den Greifern einer Greiferreihe 10 des Gegenstanzzylinders 8 gehaltenen bogenförmigen Substraten ausgestanzten Teile im Arbeitsspalt zwischen dem Gegenstanzzylinder 8 und dem betreffenden Stanzzylinder 9 angesaugt und bis zur Übergabe an ein nachgeordnetes, weiterführendes Transportsystem am betreffenden Stanzzylinder 9 gehalten werden. Die Übergabe erfolgt durch Abblasen, d. h. durch Beaufschlagung mit Blasluft mittels einer geeigneten Blaseinrichtung.
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Hierzu ist jeder der Stanzzylinder 9, wie in 4 angedeutet ist, mit über seine Mantelfläche verteilten, als Radialbohrungen ausgebildeten, radialen Strömungskanälen 20 versehen, die von als Axialbohrungen ausgebildeten Verteilerkanälen 21 abgehen, die im Bereich wenigstens einer Stirnseite des betreffenden Stanzzylinders 9 mit einem stationären Bogenkanal 22 kommunizieren, der gemäß 5 wiederum zwei von einander getrennte Bogenkanalabschnitte 22a, b enthält, die mit Saugzug bzw. Blasluft beaufschlagbar sind, ähnlich wie die Bogenkanalabschnitte 15a, b beim Gegenstanzzylinder 8. Die von den durch Axialbohrungen gebildeten Verteilerkanälen 21 abgehenden radialen Strömungskanäle 20 bilden praktisch über die Zylinderlänge durchgehende Bohrungsreihen. Diese befinden sich zweckmäßig im Bereich der zwischen den mit Umfangsabstand angeordneten Magnetleisten 19 vorhandenen Stegen des Stanzzylinderumfangs.
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Die als Wickelplatte ausgebildete Werkzeugplatte ist innerhalb ihrer Schnittkanten, d. h. in den durch die Schnittkanten begrenzten Flächenbereichen mit den zylinderseitigen, radialen Strömungskanälen 20 zugeordneten Ausnehmungen versehen. Diese sind zweckmäßig vergleichsweise großflächig ausgebildet, so dass in jedem Fall ein oder mehrere radiale Strömungskanäle 20 in eine derartige Ausnehmung münden und dementsprechend im Bereich innerhalb der werkzeugseitigen Schnittkanten eine Saugkraft zum Ansaugen der ausgestanzten Teile bzw. Abstoßkraft zum Abstoßen der vorher angesaugten Teile aufbauen können.
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Der Bogenkanal 22 bzw. die Bogenkanalabschnitte 22a, b sind als bogenförmige Nuten eines stationären, an eine zugeordnete Stirnseite des Zylinderballens des betreffenden Stanzzylinders 9 angestellten Abdeckrings 23 ausgebildet. Der mit Saugzug beaufschlagbare Bogenkanalabschnitt 22a erstreckt sich vom Bereich des Arbeitsspalts zwischen dem betreffenden Stanzzylinder 9 und Gegenstanzzylinder 8, vorzugsweise von einem dem genannten Arbeitsspalt etwas vorgeordneten Bereich, bis kurz vor einen einer weiterführenden Transporteinrichtung zugewandten Bereich des betreffenden Stanzzylinders 9. Der mit Blasluft beaufschalgbare Bogenkanalabschnitt 22b ist demgegenüber vergleichsweise kurz und ist dem einer weiterführenden Transporteinrichtung zugewandten Bereich des Stanzzylinders 9 zugeordnet. Die Bogenkanalabschnitte 22a, b können unterschiedlichen Abdeckringen 23 oder einem gemeinsamen Abdeckring 23 zugeordnet sein. Bei der Ausführung gemäß 4 und 5 sind im Bereich beider Stirnseiten des Stanzzylinders 9 angeordnete, gleiche Abdeckringe 23 vorgesehen, die jeweils die beiden Bogenkanalabschnitte 22a, b enthalten, wobei jedoch nur der Bogenkanalabschnitt 22a der einen Seite mit Saugzug und der Bogenkanalabschnitt 22b der anderen Seite mit Blasluft beaufschlagt werden, wie durch die entsprechenden Anschlüsse 24, 25 angedeutet ist. Der jeweils andere Bogenkanalabschnitt ist blind. Dies ermöglicht die Verwendung gleicher Abdeckringe 23.
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Die vom ersten Stanzzylinder 9 ausgestanzten Teile sind in der Regel Abfallteile, die abgesaugt werden. Hierzu ist dem ersten Stanzzylinder 9 am Umfang des Gegenstanzzylinders 8 ein mit einer Absaugleitung 26 verbundener Absaugtrichter 27 zugeordnet, in welchen der betreffende Stanzzylinder 9 mit einem dem Arbeitsspalt zwischen ihm und dem Gegenstanzzylinder 8 nachgeordneten Umfangsbereich eintaucht, wie 1 erkennen lässt. Im Bereich des Saugtrichters 27 erfolgt dementsprechend eine Blasluftbeaufschlagung der radialen Strömungskanäle 20 dieses Stanzzylindes 9, wodurch die vorher angesaugten Abfallteile abgestoßen werden. Die vom zweiten Stanzzylinder 9 ausgestanzten Teile sind in der Regel Gutteile, die mittels der oben bereits erwähnten Auslegeeinrichtung 9 ausgelegt und gesammelt werden soll.
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Die Auslegeeinrichtung 3 enthält ein an das Stanzwerk 1 anschließendes Transportband 28, das als mit einem Saugkasten 29 zusammenwirkendes Saugband ausgebildet ist. Das Transportband 28 enthält zwei mit Abstand hintereinander angeordnete Abschnitte zwischen denen eine oberhalb eines Kastens 30 zur Aufnahme von Makulatur angeordnete Makulaturweiche 31 vorgesehen ist, die zweckmäßig so steuerbar ist, dass beim Anfahrvorgang anfallende Makulatur automatisch ausgeschleust wird. An den in Transportrichtung vorderen, der Makulaturweiche 31 nachgeordneten Bandabschnitt 28a schließt sich ein Beschleunigungsaggregat 32 an, mittels dessen die Geschwindigkeit der ausgelegten Teile erhöht wird. Diese werden dementsprechend mit gegenüber der Rotationsgeschwindigkeit des Stanzwerks 1 erhöhter Geschwindigkeit in die Fächer eines nachgeordneten Sternrads 33 eingeschossen, dessen Unterseite ein Ausheber 34 zugeordnet ist, der die Fächer des Sternrads 33 leert. Dem Ausheber 34 ist eine Stapeleinrichtung 35 zugeordnet, in welcher aus den ankommenden Gutteilen bestehende Päckchen bzw. Stapel gebildet werden können. Um Betriebsunterbrechungen zu vermeiden, ist die Stapeleinrichtung 35 zweckmäßig mit einer Non-Stop-Einrichtung versehen, wie durch zwei Aufnahmerechen 36 angedeutet ist.
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Die Auslegeeinrichtung 3 kann mit dem Transportband 28 direkt mit dem letzten Stanzzylinder 9 zusammenwirken. Um bauliche Probleme zu vermeiden sind im dargestellten Beispiel zwischen dem zweiten Stanzzylinder 9 und dem Transportband 28 zwei aufeinander abrollende Transportzylinder 27 vorgesehen, welche die ankommenden Gutteile weiter aus dem Stanzwerk 1 heraustransportieren, so dass das Transportband 28 nicht bis zum zweiten Stanzzylinder 9 reichen muss. Die Transportzylinder 37 können wie die Stanzzylinder 9 mit einer entsprechenden Saugeinrichtung zum Ansaugen und Blaseinrichtung zum Abblasen der transportierten Teile versehen sein. Zur Vermeidung von Wiederholungen kann daher auf die obigen Ausführungen zur Saug- und Blaseinrichtung der Stanzzylinder 9 Bezug genommen werden. Dadurch, dass zwischen dem mit dem Transportband 28 zusammenwirkenden, zweiten Transportzylinder 37 ein hierauf und auf dem zweiten Stanzzylinder 9 abrollender, weiteren Transportzylinder 37 vorgesehen ist, ergibt sich am ausgangsseitigen Transportzylinder 37 dieselbe Drehrichtung wie am zweiten Stanzzylinder 9, was den Anbau den Transportbands 28 erleichtert.
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Die oben bereits erwähnte, vom Gegenstanzzylinder 9 wegführende Transporteinrichtung 17, die den Gegenstanzzylinder 8 mit dem nachgeordneten Schredder 4 verbindet, ist, wie aus 1 erkennbar ist, als Bandführung mit über Umlenkwalzen umgelenkten oberen und unteren Bändern ausgebildet. Die am Gegenstanzzylinder 8 anliegende Unterseite dieser Bandführung enthält, wie 6 zeigt, Lochbänder 38. Die dem Gegenstanzzylinder 8 benachbarte Umlenkwalze 39 ist daher als Saugwalze ausgebildet, die ähnlich wie die Transportzylinder 37 aufgebaut sein kann, wobei die Saugzugbeaufschlagung vom dem Gegenstanzzylinder 8 zugewandten Bereich bis zum Einlauf der Bandführung reicht und anschließend eine Blasluftbeaufschlagung erfolgt. Die genannte Transporteinrichtung 17 ist auf einem aus 6 ersichtlichen Gestell 39 aufgenommen, dass als Untergestell unter dem Gestell des Stanzwerks 1 positionierbar ist. Auf dem Gestell 39 können daher auch die den Schmitzringen 11 des Gegenstanzzylinders 8 zugeordneten Stützrollen 12 aufgenommen sein. Hierzu sind im Gestell 39 V-förmig ausgeschittene Träger 40 angebracht.
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Die von der Transporteinrichtung 17 abtransportierten Abfallteile werden entsorgt. Im dargestellten Beispiel ist zur Erleichterung der Entsorgung der oben bereits erwähnte, durch die Transporteinrichtung 17 beaufschlagbare Schredder 4 vorgesehen, der die zugeführten Abfallteile in schmale Streifen zerschneidet bzw. zerreißt. Der Schredder 4 enthält, wie am besten aus 7 ersichtlich ist, zwei parallele Arbeitswalzen 41, die mit gegenseitig auf Lücke gesetzten mit umfangsseitigen Zähnen versehen, Messerscheiben 42 versehen sind, die sich in radialer Richtung überschneiden, so dass die durchlaufenden, bogenförmigen Abfallteile zerrissen werden. Zwischen die Messerscheiben 42 greifen einen Durchlaufspalt begrenzende, zweckmäßig die Arbeitswalzen 41 umgreifende Abstreifer ein, die eine Wickelbildung verhindern.
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Vorstehend ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Die Erfindung ist hierauf jedoch nicht beschränkt.