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Die Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Weiter betrifft die Erfindung einen Kraftfahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
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Auch betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
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Zudem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes mittels einer Verstellvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
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Aus dem Stand der Technik sind Kraftfahrzeuge mit Sitzen bekannt, bei denen die Position der Rückenlehne, insbesondere in Bezug auf ein Sitzteil, verstellbar ist. Die Verstellung erfolgt über einen an dem Sitz angeordneten Hebelmechanismus oder eine andere dort festgelegte Betätigungseinrichtung. Dabei sind stufenlose Verstellungen mittels Aktuatoren und diskontinuierliche Verstellung, das heißt stufenweise Verstellung mittels mechanischer Lösungen bekannt. Bei den mechanischen Verstellungen ist für ein Verstellen eine Verriegelung oder Arretierung der Verstellung zum Verstellen zu lösen und zum Arretieren zu verriegeln. Dies erfolgt über einen Hebel, über den eine Kraft auf einen Rastbeschlag übertragen wird. Eine Kraftübertragung erfolgt dabei proportional, das heißt, eine zu übertragende Kraft steigt mit dem Hebelweg an bzw. bei einer Drehbewegung steigt das Drehmoment mit dem Verdrehwinkel an. Aufgrund von Zwischenstellungen der Rastbeschläge ist ein Verstellen schon bei nicht ganz entriegeltem Rastbeschlag möglich Bei einem Verstellen in Zwischenstellungen kommt es zu ungewünschten Nebeneffekten wie Geräuschentwicklung beim Verstellen oder erhöhter Verschleiß.
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Aus der
DE 38 00 924 C2 ist ein Fahrzeugsitz, mit einer Verstellvorrichtung für die Rückenlehne bekannt, bestehend aus einem ortsfesten Lagerbock, einem am Lagerbock schwenkbar gelagerten Schwenkarm, der an der Rückenlehne befestigt und mittels einer Verriegelungseinrichtung in wählbaren Winkelstellungen festlegbar ist, wobei die Verstellvorrichtung in Richtung auf den Sitzbenutzer von einem Abdeckteil verdeckt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerbock am Sitzteil befestigt ist und die übrigen Teile der Verstellvorrichtung innerhalb der Rückenlehne angeordnet und mit ihr verbunden sind, und dass das Abdeckteil fest mit einem Teil der Verstellvorrichtung verbunden ist und einen Schlitz aufweist, in welchen ein nach oben ragender Bereich des Lagerbocks beim Vorklappen der Rückenlehne taucht. Für einen Bedienungskomfort der Verstellvorrichtung ist eine Betätigungseinheit vorgesehen, welche mittels seines Rückstellmechanismusses in eine Ausgangsstellung zurückgestellt wird.
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Der Rückstellmechanismus umfasst zusätzliche Bauteile wie Federn und dergleichen, welche aufwendig zu montieren sind. Zudem ist ein Spiel in den bekannten Vorrichtungen vorhanden, welches einen Bedienkomfort nachteilige beeinflusst.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung zu schaffen, welche eine einfachere und komfortablere Rückstellmöglichkeit gewährleistet. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kraftfahrzeug, einen Kraftfahrzeugsitz, eine Verstellvorrichtung sowie ein Verfahren hierzu zu schaffen, bei denen der der Rückstellmechanismus verbessert ist und ein Spiel reduziert ist.
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Diese und weitere Aufgaben werden ausgehend von einer Verstellvorrichtung gemäß dem Anspruch 1, einem Kraftfahrzeugsitz gemäß dem Anspruch 12, einem Kraftfahrzeug gemäß dem Anspruch 13 und einem Verfahren gemäß dem Anspruch 14 in Verbindung mit deren Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass bei einer Verstellvorrichtung zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes, insbesondere eine diskontinuierliche Verstellvorrichtung zum Verstellen einer Rücklehnenposition des Kraftfahrzeugsitzes, umfassend mindestens eine Verriegelungseinrichtung, die mindestens eine Übersetzungseinheit aufweist, welche mit mindestens einem Zugkraftelement zur Betätigung gekoppelt ist, und eine Rückstelleinrichtung, welche die Übersetzungseinheit in einen Ausgangszustand zurückstellt, vorgesehen ist, dass die Rückstelleinrichtung zumindest teilweise in dem Zugkraftelement integriert ist. Ein Verstellen einer Rückenlehne erfolgt durch Kraftaufbringen auf die Rückenlehne. Dabei ist die Rückenlehne bevorzugt vorgespannt, sodass eine Vorspannkraft in Richtung einer aufrechten Sitzposition und entgegen einer zurückgeschwenkten Position wirkt. Um die Rückenlehne oder ein Lehnenteil zu verschwenken, wird eine Kraft bevorzugt durch einen auf dem Sitz sitzenden Benutzer ausgeübt, bevorzugt durch ein gegen die Rücklehne Anlehnen. Damit eine ungewollte Verstellung der Rücklehne verhindert ist, umfasst die Verstellvorrichtung eine Sperrvorrichtung oder Arretierung, die das ungewollte Verstellen verhindert. Die Arretierung ist bevorzugt als Rastbeschlagseinheit ausgebildet, bei der zwei Rastbeschlagsteile miteinander wirken. Diese sind für ein Verstellen zu entriegeln, sodass eine Sitzverstellung erfolgen kann. Die Verstellvorrichtung umfasst die Rastbeschlagseinheit. Bei einer Verriegelung stehen die zwei Rastbeschlagsteile im Eingriff, beispielsweise mittels einer Verzahnung. Um ein Verstellen zu ermöglichen, werden die Rastbeschlagsteile auseinanderbewegt, sodass diese nicht mehr im Eingriff stehen. Die hierzu erforderliche Kraft bzw. die Bewegung hierfür wird über die Kraftübertragungseinrichtung übertragen. Bei der Relativbewegung der beiden Rastbeschlagsteile gibt es zwischen den beiden Endpositionen oder Endzuständen – Verriegelung und Freigabe – während des Auseinanderbewegens verschiedene Zwischenstellungen. Bei einigen dieser Zwischenstellungen ist ein Verstellen möglich, obwohl die Rastbeschlagsteile noch leicht im Eingriff stehen. Um die Rastbeschlagsteile auseinander zu bewegen, ist die Kraftübertragungseinrichtung vorgesehen, mit der eine Kraft zum Verriegeln und Entriegeln mindestens auf die Rastbeschlagseinheit übertragbar ist. Die Kraft resultiert dabei entsprechend in eine Relativbewegung der Rastbeschlagsteile. Um eine Kraft, die über die Kraftübertragungseinrichtung auf die Rastbeschlagseinheit übertragen wird, so einzusetzen, dass ein Verstellen erst bei einem kompletten Auseinanderbewegen der Rastbeschlagsteile erfolgt, ist eine Krafübersetzungseinrichtung vorgesehen. Die Kraftübertragungseinrichtung ist dazu ausgebildet, den Zustand, in welchem die Rastbeschlagsteile komplett voneinander entfernt sind und ein Verstellen ohne Kontakt der Rastbeschlagsteile durchzuführen ist, schneller und mit einer spürbaren Rückkopplung an den Bediener durchzuführen. Hierzu wird die übertragende Kraft, die beim Stand der Technik im Wesentlichen proportional oder linear zum Weg übertragen wird, mittels der Kraftübertragungseinrichtung übersetzt, insbesondere variierbar übersetzt. Die Kraftübertragungseinrichtung und die Kraftübersetzungseinrichtung sind in einer Ausführungsform integriert ausgebildet. Bevorzugt erfolgt die Übersetzung degressiv, sodass bei Erreichen einer Entkopplungsstelle, das heißt einer Stelle oder Zustand, in dem die Rastbeschlagsteile komplett nicht mehr im Eingriff sind, spürbar weniger Kraft auf die Kraftübertragungseinrichtung aufzubringen ist, also eine entsprechende Rückkopplung an den Bediener gegeben wird. Dabei ist die Verstellvorrichtung so ausgebildet, dass die Kraftübertragungseinrichtung leichtgängiger wird, wenn die Entkopplungsstelle oder ein Entkopplungszustand erreicht ist. In einer Ausführungsform ist eine Kraftübertragungseinrichtung vorgesehen. In anderen Ausführungsformen sind mehrere Kraftübertragungseinrichtungen vorgesehen, beispielsweise zwei, drei oder mehrere. Die mehreren Kraftübertragungseinrichtungen sind in einer Ausführungsform gekoppelt, beispielsweise in Reihe geschaltet oder parallel geschaltet. Eine weitere Ausführungsform sieht eine Kraftübersetzungseinrichtung vor. Eine andere Ausführungsform sieht mehrere Kraftübersetzungseinrichtungen vor. Die mehreren Kraftübersetzungseinrichtungen sind in einer Ausführungsform gekoppelt, beispielsweise in Reihe geschaltet oder parallel geschaltet. Die Kraftübertragungseinrichtung ist in einer Ausführung als Hebel, Getriebe oder dergleichen ausgebildet, das heißt, die Kraftübertragungseinrichtung umfasst einen Übersetzungsabschnitt, bei dem eine Kraft übersetzt wird. Die Kraft wird jedoch unabhängig von einem Winkel oder einem Weg der Kraftübertragunsgeinrichtung übersetzt, sodass stets ein vorbestimmtes Übersetzungsverhältnis vorliegt. Die Kraftübersetzungseinrichtung stellt eine zusätzliche Übersetzung bereit. Insbesondere ist die Kraftübersetzungseinrichtung derart ausgebildet, dass unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse realisierbar sind. Hierzu ist die Kraftübersetzungseinrichtung relativ zu der Kraftübertragungseinrichtung veränderbar, insbesondere bewegbar, beispielsweise translatorisch und/oder rotatorisch bewegbar.
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Um die Verstellvorrichtung zu bedienen oder betätigen, ist eine Bedieneinheit vorgesehen. In einer Ausführungsform umfasst die Bedieneinheit eine Übersetzungseinheit, welche beispielsweise als Drehhebel ausgebildet. In einer anderen Ausführungsform ist die Übersetzungseinheit als Mitnehmer ausgebildet, auf welchem ein Bedienhebel sitzt. Die Übersetzungseinheit ist bevorzugt an einer Drehahse der Verstellvorrichtung angeordnet, um das Sitzteil und das Lehnenteil um diese zu bewegen und so ein Entriegeln der Verstellvorrichtung bzw. der Verriegelungseinrichtung zu bewirken. Die Bedieneinheit ist entsprechend mit der Übersetzungseinheit gekoppelt. Damit die Verriegelungseinrichtung nicht in einem entriegelten Zustand verbleibt, sondern stets in einen sperrenden oder verriegelnden Zustand zurückgeführt wird, ist ein Rückstellmechanismus bzw. eine Rückstelleinrichtung vorgesehen. Erfindungsgemäß ist die Rückstelleinrichtung zumindest teilweise in dem Zugkraftelement integriert ausgebildet. Das Zugkraftelement verbindet zwei seitliche zueinander beabstandete Verriegelungseinrichtungen der Verstellvorrichtung. Bevorzugt ist das Zugrkaftelement als seilartiges Element ausgebildet, welches im Wesentlichen zur Zugkraftübertragung ausgebildet ist. Eine Druckkraft wird nicht oder im Wesentlichen nicht bzw. vernachlässigbar übertragen.
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Die Verstellvorrichtung zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes, insbesondere eine diskontinuierliche Verstellvorrichtung zum Verstellen einer Rücklehnenposition des Kraftfahrzeugsitzes bzw. eines Lehnenteils relativ zu einem Sitzteil des Kraftfahrzeugsitzes, umfasst mindestens zwei Verriegelungseinrichtungen, die über mindestens eine Betätigungseinrichtung betätigbar sind. Dabei können die Verriegelungseinrichtungen in Reihe mit der Bedieneinheit geschaltet sein.
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Der Kraftfahrzeugsitz umfasst eine Rückenlehne oder einen Lehnteil und ein Sitzteil. Das Lehnenteil und der Sitzteil sind über eine Verstellvorrichtung verstellbar miteinander verbunden. Dabei weist die Verstellvorrichtung eine Drehachse auf, um welche das Lehnenteil relativ zu dem Sitzteil verschwenkbar oder klappbar ist, sodass ein Winkel zwischen Sitzteil und Lehnenteil je nach Benutzerwunsch einstellbar ist. Um das Lehnenteil in einer gewünschten Position zu arretieren, weist die Verstellvorrichtung mindestens eine Verriegelungsrichtung auf. Bevorzugt ist an jeder Seite des Kraftfahrzeugsitzes bzw. der Verstellvorrichtung je eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen.
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Bevorzugt weist die Verstellvorrichtung zwei Verriegelungseinrichtungen auf, eine an jeder Seite des Kraftfahrzeugsitzes. Die Verriegelungseinrichtungen weisen jeweils einen separaten Verriegelungsmechanismus auf. Damit die Verriegelungseinrichtungen synchron die Verstellvorrichtung entriegeln, sind diese miteinander verschaltet bzw. gekoppelt. Die Verschaltung ist in einer Ausführungsform parallel ausgeführt. Bevorzugt sind die Verriegelungseinrichtungen in Reihe geschaltet. Weiterhin ist zum synchronen Öffnen der Verriegelungseinrichtungen eine entsprechende Synchronisierung erforderlich. Das Koppeln der beiden Verriegelungseinrichtungen erfolgt bevorzugt über ein Zugkraftelement, insbesondere durch einen Bowdenzug.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass jede Verriegelungseinrichtung eine Hebeleinheit aufweist, über welche die Verriegelungseinrichtung betätigbar ist und/oder eine zu übertragende übersetzubar ist. Die Hebeleinheit ist drehfest auf einer Drehachse der Verriegelungseinrichtung angeordnet. Bei einer Betätigung, das heißt einer Rotation, der Hebeleinheit wird die Drehachse mitrotiert und die Verriegelungseinrichtung entsperrt, sodass sich die Rückenlehne bzw. das Lehnenteil verstellen lässt. Die Hebeleinheit fungiert bevorzugt als Kraftübersetzungseinheit und/oder als Kraftübertragungseinheit.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Hebeleinheiten an unterschiedlichen Verriegelungseinrichtungen unterschiedlich zueinander ausgebildet sind, sodass jede Verriegelungseinrichtung eine unterschiedliche Verriegelungscharakteristik aufweist. Damit die einzelnen Verriegelungseinrichtungen, die in Reihe geschaltet sind, synchron öffnen, müssen die einzelnen Hebeleinheiten unterschiedlich ausgebildet sein. Insbesondere weisen die Hebeleinheiten unterschiedliche Hebelarme auf.
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Für ein Rückstellen der als Hebeleinheit ausgeführten Übersetzungseinheit ist der Rückstellmechanismus vorgesehen. Dieser ist zumindest teilweise in dem als Bowdenzug ausgebildeten Zugkraftelement integriert.
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Eine Ausführungsform sieht entsprechend vor, dass das Zugkraftelement zumindest teilweise einen in Zugrichtung elastischen Abschnitt aufweist. Über diesen elastischen Abschnitt ist eine Rückstellfunktion realisierbar.
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Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass der elastische Abschnitt als elastisches Material, beispielsweise als Federstahl ausgebildet ist. Entsprechend umfasst der Bowdenzug den elastischen Federstahl, mit welchem sich eine Rückstellfunktion realisieren lässt. Alleine aufgrund der federnden Eigenschaften ist eine Rückstellfunktion durch den Bowdenzug realisiert.
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In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Rückstelleinrichtung weiter eine Umlenkung in einem Verbindungsbereich des Zugkraftelements mit der Übersetzungseinrichtung aufweist, entlang welcher das Zugkraftelement zumindest teilweise verläuft. Das Zugkraftelement ist mit der Übersetzungseinrichtung zur Kraftübertragung und/oder Kraftübersetzung verbunden. Die Übersetzungseinrichtung ist als Drehhebel ausgebildet. Für eine Rückstellung des Drehhebels weist dieser eine Umlenkung auf, entlang welcher der Bowdenzug bzw. dessen elastischer Abschnitt verläuft. Die Umlenkung ist beispielsweise als gekrümmter oder gebogender Hebelarm ausgebildet. Entsprechend ist der Bowdenzug teilweise um die Umlenkung gewunden. Bei einem Drehen des Drehhebels wird somit der Bowdenzug, genauer der elastische Abschnitt belastet, wobei sich der Bowdenzug elastisch verformt. Wird eine Kraft zum Drehen der Übersetzungseinrichtung aufgehoben, so komprimiert sich der Bowdenzug bzw. dessen elastischer Abschnitt in seine ungedehnte Ausgangssituation zurück. Hierbei wird die Übersetzungseinheit mit zurückgedreht, sodass eine Rückstellung realisiert ist. Durch die Umlenkung ist eine entsprechende Kraftübersetzung gewährleistet, welche ein Zurückstellen ermöglicht. Der Bowdenzug liegt dabei zumindest abschnittsweise an einer Oberfläche der Umlenkung an. Aufgrund einer Reibungskraft an einem Kontaktbereich mit der Oberfläche wird ein entsprechendes Drehmoment bewirkt, welches ein Rückstellen unterstützt.
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Entsprechend ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass die Übersetzungseinrichtung als um eine Drehachse drehbarer Drehhebel ausgebildet ist. Der Drehhebel weist einen zentralen Teil auf, mit welchem der Drehhebel drehfest auf der Drehachse der jeweiligen Verriegelungseinrichtung sitzt, ggf. mit einem gewissen Spiel in Umfangsrichtung. Ein Drehen des Drehhebels bewirkt somit ein Drehen der Drehachse und somit eine Betätigung der Verriegelungseinrichtung. Der Drehhebel weist bevorzugt mindestens einen Hebelarm, bevorzugt zwei und/oder mehrere Hebelarme auf. Die Hebelarme sind in einer Ausführungsform gleich ausgebildet. In andere Ausführungsformen sind die Hebelarme unterschiedliche ausgeführt.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine Bedieneinheit vorgesehen ist, die beabstandet von der Übersetzungseinrichtung angeordnet ist. Zur Betätigung der Verstellvorrichtung und somit der mehreren, insbesondere zwei, Verriegelungseinrichtungen ist eine einzige Bedieneinheit vorgesehen. Diese ist mit mindestens einer Übersetzungseinrichtung gekoppelt. Bevorzugt ist die Bedieneinheit mit genau einer der mehreren Übersetzungseinheiten gekoppelt. Die Kopplung erfolgt bevorzugt mittels eines Zugkraftelements, insbesondere mittels eines Bowdenzugs. Auf diese Weise lässt sich die Bedieneinehit entfernt von der Übersetzungseinrichtung anordnen. Der Bowdenzug fungiert hier als Kraftübertragungseinrichtung. Die Kraftübersetzung erfolgt über Hebelarme an der Übersetzungseinheit und/oder der Bedieneinheit Der Bowdenzug weist in einer Ausführungsform mindestens einen elastischen Abschnitt, insbesondere mindestens einen Abschnitt aus einem elastischen Material, insbesondere aus Federstahl auf. Auf diese Weise ist die Bedieneinheit elastisch mit der Übersetzungseinrichtung oder Übersetzungseinheit gekoppelt.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Bedieneinheit als um eine Drehachse drehbarer Drehhebel ausgebildet ist. Auf diese Weise ist in die Bedieneinheit eine Übersetzungsfunktion integriert. Die Übersetzung erfolgt entsprechend einer Form eines Hebelarms oder mehrerer Hebelarme des Drehhebels. Der Drehhebel ist bevorzugt um eine von der Drehachse der Verriegelungseinrichtung beabstandeten Drehachse angeordnet. In einer Ausführungsform ist die Bedieneinheit oder Betätigungseinheit als ein Betätigunsghebel ausgebildet, der auf einem als Drehhebel ausgebildeten Mitnehmer sitz. Der Mitnehmer weist eine entsprechende Aufnahme für den Betätigungs- oder Bedienhebel auf.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine Verbindungsstelle des Zugkraftelements mit der Übersetzungseinrichtung beabstandet von der Drehachse an einem Ende der Umlenkung ausgebildet ist, sodass ein Drehmoment an der Kontaktstelle von Zugkraftelement und Umlenkung resultiert. Das als Bodwdenzug ausgebildet Zugkraftelement, welches die beiden benachbarten und beabstandeten Verriegelungseinrichtungen koppelt, ist mit je einem Ende oder mit einer Verbindungsstelle an der Übersetzungseinrichtung befestigt. Dabei ist der Bowdenzug beabstandet von der Drehachse, auf welcher die Übersetzungseinrichtung angeordnet ist, mit der Übersetzungseinrichtung verbunden. Auf diese Weise kann ein Drehmoment um die Drehachse ausgeübt werden. Der Abstand von der Drehachse ist einstellbar, beispielweise über die Form der Hebelarme, an welchen das Zugkraftelement in einer Ausführungsform angeordnet ist. In einer Ausführungsform ist das Zugkraftelement an einem Ende der Umlenkung ausgebildet, sodass sich das Zugkraftelement an die Umlenkung anschmiegt. Durch die versetzte Anordnung zu der Drehachse und das zumindest teilweise Umwickeln der Umlenkung ist ein Drehmoment zum Rotieren der Übersetzungseinrichtung realisierbar.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens einer der Drehhebel bzw. einer der Hebeleinrichtungen oder allgemeiner eine der Übersetzungseinrichtungen oder Bedieneinheiten mit einem Spiel, insbesondere mit einem Spiel in Umfangsrichtung, spielbehaftet auf der jeweiligen Drehachse sitzt. In einer Ausführungsform sitzt die Übersetzungseinrichtung mit einem Spiel auf der korrespondierenden Drehachse. Die Übersetzungseinrichtung weist hierzu in Umfangsrichtung und/oder in radiale Richtung ausgebildete Anformungen und/oder Ausnehmungen auf, beispielsweise in Form von Nuten und/oder Zähnen. Mit diesen greift die Übersetzungseinrichtung in entsprechend korrespondierende Anformungen und/oder Ausnehmungen, beispielsweise korrespondierene Zähne und/oder Nuten, an der Drehachse oder an mit dieser verbundenen Bauteilen ein, sodass eine Art spielbehaftete Zahnverbindung zwischen Übersetzungseinrichtung und Drehachse realisiert ist. Dabei sind die Anformungen und/oder Ausnehmungen der Übersetzungseinrichtung zumindest in eine Umfangsrichtung oder Drehrichtung größer als die Anformungen und/oder Ausnehmungen der Drehachse bzw. der damit verbundenen Bauteile zur Aufnahme der Übersetzungseinrichtung.
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In einer anderen Ausführungsform sitzt die Bedieneinheit mit Spiel auf der entsprechenden Drehachse, insbesondere mit einem umfänglichen Spiel. Die Bedieneinheit weist hierzu in Umfangsrichtung und in radiale Richtung ausgebildete Anformungen und/oder Ausnehmungen auf, beispielsweise in Form von Nuten und/oder Zähnen. Mit diesen greift die Übersetzungseinrichtung in entsprechend korrespondierende Anformungen und/oder Ausnehmungen, beispielsweise korrespondierene Zähne und/oder Nuten, an der Drehachse oder an mit dieser verbundenen Bauteilen ein, sodass eine Art spielbehaftete Zahnverbindung zwischen Bedieneinheit und Drehachse realisiert ist. Dabei sind die Anformungen und/oder Ausnehmungen der Bedieneinheit zumindest in eine Umfangsrichtung größer als die Anformungen und/oder Ausnehmungen der Drehachse bzw. der damit verbundenen Bauteile zur Aufnahme der Übersetzungseinrichtung. Insbesondere weisen die Bedieneinheit und die Übersetzungseinrichtung einen Drehhebel auf, mit denen diese jeweils an der entsprechenden Drehachse angeordnet sind. Insofern weist mindestens einer der Drehhebel, insbesondere weisen alle Drehhebel, ein Spiel, insbesondere ein umfängliches Spiel in Bezug auf die Drehachse auf. Somit erfolgt eine Drehmomentübertragung über bzw. auf das Zugkraftelement verzögert.
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Wird die Bedieneinheit betätigt, also gedreht, so bewegt sich zuerst die Bedieneinheit relativ zu der entsprechenden Drehachse, bis das Spiel überwunden ist. Das Zugkraftelement, welches zu Beginn der Bewegung schlaff ist, wird während der Überwindungs des Spiels gestrafft und ggf. elastisch gedehnt. Ohne Spiel erfolgt die Kraft sofort und der elastische Abschnitt wird gedehnt. Nach der Überwindung des Spiels wird das Drehmoment über das gestraffte Zugkraftelement auf die Übersetzungseinrichtung übertragen. Dabei wird zunächst das Spiel der Übersetzungseinrichtung zu der korrespondierenden Drehachse überwunden, sofern vorhanden. Dabei wird das Zugkraftelement, welches zuvor lose oder schlaff zwischen den beiden Übersetzungseinrichtungen der beiden Verriegelungseinrichtungen angeordnet war, gestrafft, gespannt oder elastisch ausgelängt. Nach Überwindung des Spiels wird das übersetzte Drehmoment der Übersetzungseinrichtung über das Zugkraftelement an die benachbarte Übersetzungseinrichtung übertragen.
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Entsprechend sieht eine Ausführungsform vor, dass an dem Drehhebel der Übersetzungseinrichtung zwei in unterschiedliche Drehrichtungen wirkende Zugkraftelemente angeordnet sind. Ein Zugkraftelement wirkt in eine erste Drehrichtung zur Kraftübertragung an die Bedieneinheit. Ein anderes Zugkraftelement wirkt in die entgegengesetze Richtung zur Kraftkopplung mit der benachbarten Übersetzungseinrichtung. Auf diese Weise ist eine einfache Rückstellung mittels Zugkraftelementen gewährleistet.
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Noch eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass das Spiel mindestens eines Drehhebels derart bemessen ist, dass dieses einem Straffungsweg und/oder einem Federweg des Zugkraftelements entspricht, sodass mindestens ein Zugkraftelement von einem ungestrafften in einen gestrafften Zustand während der Bewegung innerhalb des Spiels gebracht ist. In einer Ausgangsposition, das heißt einem verriegelten Zustand der Verriegelungseinrichtung und einem unbetätigten Zustand der Bedieneinheit, ist mindestens eines der Zugkraftelemente, bevorzugt sind beide Zugkraftelemente oder alle Zugkraftelemente schlaff, das heißt ungespannt. Bei einer Betätigung nach Überwindung des Spiels der Bedieneinheit und/oder der Übersetzungseinheit ist das Zugkraftelement bzw. sind die Zugkraftelemente gestrafft, insbesondere gespannt, in einer Ausführungsform noch ungedehnt. Bevorzugt wird das Zugkraftelement nach Überwindung des jeweiligen Spiels gestrafft, ohne dabei elastisch verformt zu werden. Nach der Überwindung bei weiter einwirkender Kraft wird das Zugkraftelement innerhalb eins elastischen Bereichs zunächst gedehnt oder gelängt, bis etwa eine Grenze des elastischen Bereichs erreicht ist. Danach erfolgt die volle Kraftübertragung in dem ausgelängten Bereich. Bei Kraftaufhebung erfolgt somit zunächst ein Komprimieren und dann ein Erschlaffen des Zugkraftelements.
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Weiter schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Kraftfahrzeugsitz, insbesondere einem Kraftfahrzeugsitz mit zu einem Sitzteil verstellbarer Rückenlehne, umfassend mindestens einen Verstellmechanismus zum Verstellen der Rückenlehne, vorgesehen ist, dass der Verstellmechanismus als vorstehend beschriebene Verstellvorrichtung ausgebildet ist Der Kraftfahrzeugsitz ist in einer Ausführungsform als Einzelsitz ausgebildet. In einer anderen Ausführungsform ist der Kraftfahrzeugsitz als Sitzsbank ausgebildet. Die Sitzbank weist in einer Ausführungsform geteilte Rückenlehne auf, die sich über eine vorstehend beschriebene Verstellvorrichtung einzeln und/oder gemeinsam verstellen lassen. Ein rastbeschlagsnaher Teil der Kraftübertragungseinrichtung ist an dem Kraftfahrzeugsitz ausgebildet. Der rastbeschlagsferne Teil der Kraftübertragungseinheit ist beabstandet zu dem Kraftfahrzeugsitz angeordnet, beispielsweise in einem Frontbereich des Kraftfahrzeugs oder in einem Türbereich.
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Weiter schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Kraftfahrzeug, insbesondere einem Personenkraftfahrzeug, umfassend mindestens eine Sitzeinheit für einen Fahrzeuginsassen, vorgesehen ist, dass die Sitzeinheit als ein vorstehend beschriebener Kraftfahrzeugsitz ausgebildet ist. Das Kraftfahrzeug ist beispielsweise als Limousine, Kombi, Coupé, Geländewagen, (Klein-)Bus oder dergleichen ausgebildet.
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Nicht zuletzt schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Verfahren zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes mittels einer Verstellvorrichtung mit mindestens zwei Verriegelungseinrichtungen, insbesondere zum Verstellen einer Rücklehnenposition des Kraftfahrzeugsitzes mittels einer diskontinuierlichen Verstellvorrichtung mit mindestens zwei Verriegelungseinrichtungen, umfassend die Schritte Bewegen einer Bedieneinheit, wobei bei dem Bewegen ein Spiel überwunden wird, wodurch ein Zugkraftelement gestrafft wird. Vor der Kraftübertragung erfolgt ein Straffen des Zugkraftelements zur Kraftübertragung. Bei der Kraftübertragung wird das Zugkraftelement innerhalb elastischer Grenzen gedehnt. Bei Nachlassen der Krafteinwirkung erfolgt aufgrund der elastischen Rückstellkraft des Zugkraftelements, insbesondere des Federstahldrahts des Bowdenzugs, ein Rückstellen der Übersetzungseinrichtung bzw. der Bedieneinheit. Auf diese Weise ist eine zumindest teilweise integrierte Rückstelleinrichtung in dem Zugkraftelement realisiert. Unterstützt wird die Rückstellung durch die Hebelarme und/oder die Umlenkung, welche ein für die Rückstellung günstiges Übersetzungsverhältnis realisieren. Insbesondere durch die Umlenkung erfolgt eine Unterstützung der elastischen Verformung des Federstahldrahts.
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben oder ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind. Für gleiche oder ähnliche Bauteile oder Merkmale werden dabei einheitliche Bezugszeichen verwendet. Merkmale oder Bauteile verschiedener Ausführungsformen können kombiniert werden, um so weitere Ausführungsformen zu erhalten. Sämtliche aus den Ansprüchen der Beschreibung oder Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumliche Anordnung und Verfahrensschritte, können so für sich als auch in verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Es zeigen:
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1 schematisch eine teilweise Explosionsdarstellung eines Ausschnitts einer Verstellvorrichtung,
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2a schematisch die Verstellvorrichtung mit Zugkraftelement in einer ersten Position,
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2b schematisch die Verstellvorrichtung mit Zugkraftelementen in einer zweiten Position,
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3 schematisch einen vergrößerten Ausschnitt der Verstellvorrichtung,
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4 schematisch ein Kräftediagramm der Verriegelungseinrichtung,
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5a schematisch den Ausschnitt nach 3 mit einer Übersetzungseinrichtung mit Zugkraftelementen in einer ersten Position und
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5b schematisch den Ausschnitt nach 5a mit einer Übersetzungseinrichtung ohne Zugkraftelement in einer zweiten Position.
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Die 1 bis 5b zeigen in unterschiedlichen Ansichten und unterschiedlichen Detaillierungsgraden eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung 100. Die 4 zeigt einen Kraftverlauf an bestimmten Bauteilen der Verstellvorrichtung 100.
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Die Verstellvorrichtung 100 verbindet einen Lehnenteil 10 eines hier nicht näher dargestellten Kraftfahrzeugsitzes mit einem Sitzteil 20 des Kraftfahrzeugsitzes. Dabei sind das Lehnenteil 10 und das Sitzteil 20 über die Verstellvorrichtung 100 klappbar miteinander bzw. zueinander verbunden. Das Lehnenteil 10 und das Sitzteil 20 sind zweiteilig ausgebildet, wobei das Lehnenteil 10 zwei seitlich beabstandete Lehnenteilabschnitte 11 und das Sitzteil 20 zwei korrespondierende, seitlich beabstandete Sitzteilabschnitte 21 aufweist, von denen jeweils nur eins dargestellt ist. Dargestellt ist jeweils eine Seite der Verstellvorrichtung 100. In der hier dargestellten Ausführungsform weist das Lehnenteil 10 zusätzlich an jedem Lehnenteilabschnitt 11 ein Lehnenadapterteil 12 auf. Das Sitzteil 20 weist entsprechend an jedem Seitenabschnitt ein Sitzadapterteil 22 auf. In der hier dargestellten Ausführungsform sind die Sitzadapterteile 22 in die Seitenteilabschnitte 21 und somit in das Sitzteil 20 integriert, das heißt einteilig mit diesen, ausgebildet. An jeder Seite weist die Verstellvorrichtung 100 eine Verriegelungseinrichtung 110 auf.
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Die Verriegelungseinrichtungen 110 umfassen jeweils zwei Rastbeschlagseinheiten, die bei einem Sperren durch die Verriegelungseinrichtungen 110 miteinander im Eingriff stehen und für ein Entriegeln der Verriegelungseinrichtungen 110 entsprechend nicht im Eingriff stehen. Eine detaillierte Beschreibung der Verstellvorrichtung 100 erfolgt nachstehend im Zusammenhang mit den 1 bis 5b. Gleiche oder ähnliche Bauteile werden mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Eine ausführliche Beschreibung bereits beschriebener Bauteile entfällt aus Gründen der besseren Übersicht.
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1 zeigt schematisch eine teilweise Explosionsdarstellung eines Ausschnitts der Verstellvorrichtung 100. Die Verstellvorrichtung 100 umfasst neben der Verriegelungseinrichtung 110 die Bedieneinheit 120. Über die Verstellvorrichtung 110 sind der bzw. das Lehnenteil 10 und der bzw. das Sitzteil 20 miteinander klappbar verbunden. Das Sitzteil 20 und das Lehnenteil 10 sind in dieser Ausführung als Tragstruktur des hier nicht vollständig dargestellten Fahrzeugsitzes ausgebildet, wobei in der 1 nur die für das unmittelbare Verständnis der Erfindung wesentlichen Bauteile dargestellt sind.
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In 1 ist eine der beiden seitlich voneinander beabstandeten Verriegelungseinrichtungen 110 dargestellt. Um die beiden seitlich beabstandeten Verriegelungseinrichtungen 110 gemeinsam über die gemeinsame Betätigungseinheit oder Bedieneinheit 120 zu betätigen und somit die gesamte Verstellvorrichtung 100 über die eine gemeinsame Bedieneinheit 120 zu betätigen, sind die beiden Verriegelungseinrichtungen 110 miteinander gekoppelt. Dabei sind die Verriegelungseinrichtungen 110 in Serie geschaltet. Das heißt, die Verriegelungseinrichtungen 110 sind über ein Zugkraftelement 130, das hier als Bowdenzug 131 ausgebildet ist, miteinander gekoppelt.
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Die dargestellte Verriegelungseinrichtung 110 ist mit der Bedieneinheit 120 gekoppelt. Die Kopplung der Bedieneinheit 120 mit der Verriegelungseinrichtung 110 erfolgt hier ebenfalls über ein Zugkraftelement 130, das hier ebenfalls als Bowdenzug 132 ausgebildet ist.
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Für die Betätigung der Verriegelungseinrichtungen 110 ist an der Verriegelungseinrichtung 110 eine als Hebeleinheit 140a ausgebildete Übersetzungseinheit 140 vorgesehen. Die Hebeleinheit 140a ist auf einer Drehachse 150a der Verriegelungseinrichtung 110 angeordnet. Dabei ist die Hebeleinheit 140a drehfest mit der Drehachse 150a verbunden. Wird nun die Hebeleinheit 140a gedreht, so wird mit dieser die entsprechende Drehachse 150a ebenfalls gedreht, wodurch die entsprechende Verriegelungseinrichtung 110 entriegelt oder gesperrt wird. Dabei weist der jeweilige Rastbeschlag der Verriegelungseinrichtung 110 bevorzugt eine progressive Kraft-Weg-Charakteristik auf.
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Die Hebeleinheit 140a weist mindestens einen Hebelarm 142a auf, über welchen sich eine Kraftübersetzung realisieren lässt. Durch die als (Kraft-)Übersetzungseinheit und zugleich als Kraftübertragungseinheit fungierende Hebeleinheit 140a ist eine beliebige Kraft-Weg-Charakteristik an der jeweiligen Verriegelungseinrichtung 110 einstellbar. Gemäß 1 ist die dargestellte Hebeleinheit 140a der Verriegelungseinrichtung 110 über den Bowdenzug 131 mit der seitlich beabstandeten, hier nicht dargestellten Verriegelungseinrichtung 110 verbunden, sodass eine Bewegung der Hebeleinheit 140a auf die hier nicht dargestellte Hebeleinheit übertragen wird. Die Hebeleinheit 140a ist weiter über den Bowdenzug 132 mit einer weiteren Hebeleinheit 140c der Bedieneinheit 120 verbunden. Die Hebeleinheit 140c ist wie die Hebeleinheit 140a als drehbare Hebeleinheit 140c ausgebildet und ist hier insbesondere als Mitnehmer für einen nicht dargestellten Bedienhebel der Bedieneinheit 120 ausgebildet.
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Die dritte Hebeleinheit 140c ist um eine von der Drehachse 150a beabstandete Drehachse 150c drehbar. Die Drehachse 150c ist an dem Seitenteil 20 ausgebildet. Die weitere Hebeleinheit 140c sitz drehfest auf der Drehachse 150c. Über den Bowdenzug 132 ist die Bedieneinheit 120 an einer beliebigen Stelle an dem Sitzteil 20 über die Drehachse 150c anordenbar. Bevorzugt ist die Bedieneinheit 120 an dem Kraftfahrzeugsitz angeordnet. Durch ein Betätigen der Bedieneinheit 120 wird die Hebeleinheit 140c gedreht. Die Bewegung bzw. die Drehkraft wird über den Bowdenzug 132 an die Hebeleinheit 140a und von dort über den Bowdenzug 131 an die benachbarte Hebeleinheit übertragen. Um die jeweiligen Hebeleinheiten 140a, 140c nach Betätigung wieder in ihre Ausgangslage zu bewegen, ist eine Rückstelleinrichtung 170 vorgesehen. Die Rückstelleineinrichtung 170 ist teilweise in mindestens einem der Zugkraftelemente 130, genauer in mindestens einem der Bowdenzüge 131, 132, integriert ausgebildet. Hierzu weist der jeweilige Bowdenzug 131, 132 mindestens einen in Zugrichtung elastischen Abschnitt 133 auf. Bevorzugt umfasst der jeweilige Bowdenzug 131, 132 ein elastisches Material, insbesondere einen Federstahl. Diese ist in einem vorbestimmten Bereich bzw. dem Abschnitt 133 elastisch verformbar. Entsprechend weist der Federstahl einen Federweg auf, welcher für eine Rückstellung eingesetzt ist. Vorliegend umfassen beide Bowdenzüge 131, 132 einen elastisch verformbaren Bereich 133, welcher die Rückstellfunktion gewährleistet. Der Bowdenzug 132 verbindet die Hebeleinheit 140a mit der Hebeleinheit 140c. Der Bowdenzug 131 verbindet die Hebeleinheit 140a mit der hier nicht dargestellten Hebeleinheit der benachbarten Verriegelungseinrichtung. Auf diese Weise wirken die Bowdenzüge 131, 132 in unterschiedliche Drehrichtungen auf die Übersetzungseinheit 140 ein.
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2a zeigt schematisch die Verstellvorrichtung 100, genauer einen Ausschnitt, mit den Zugkraftelementen 130 in einer ersten Position. Die 2b zeigt schematisch die Verstellvorrichtung 100 mit den Zugkraftelementen 130 in einer zweiten Position.
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Auf der dargestellten Seite der Verstellvorrichtung 100 ist die Hebeleinheit 140a als Drehhebel 141a ausgebildet. Der Drehhebel 141a ist drehfest auf der Drehachse 150a der Verriegelungseinrichtung 110a angeordnet. Ein Hebelarm 142a und ein Hebelarm 143a ragen radial nach außen ab. An dem Hebelarm 142a ist der Bowdenzug 131 befestigt. An dem Hebelarm 143a ist der Bowdenzug 132 befestigt. Je nach Stellung des Hebelarms 143a überträgt dieser über die Krafteinleitung von dem Bowdenzug 132 ein Drehmoment auf die Drehachse 150a. Das Drehmoment wird übersetzt durch den Hebelarm 142a über den Bowdenzug 131 an die benachbarte Verriegelungseinrichtung 110 weitergeleitet. Der Hebelarm 142a ist mit einer Umlenkung 144 ausgebildet. Um diese verläuft an deren Oberfläche angeschmiegt der Bowdenzug 132. Von dem Hebelarm 143a verläuft der Bowdenzug 131 zu der als Mitnehmer für den Bedienhebel ausgebildeten Hebeleinheit 140c der Bedieneinheit 120. Beide Bowdenzüge 131, 132 sind in der dargestellten Ausführungsform schlaff, das heißt nicht gespannt. Die Hebeleinheit 140c liegt an einem Anschlag 146 an, sodass eine Drehung in Richtung des Anschlags 146 begrenzt ist.
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Wie in 2b dargestellt ist, sitzt die Hebeleinheit 140c mit einem umfänglichen Spiel S1 auf der Drehachse 150c. Bei einer Betätigung der Bedieneinheit 120 wird die Hebeleinheit 140c um das als Winkelspiel ausgebildete Spiel S bewegt, wobei sich der Bowdenzug 132 spannt oder strafft. Nach einem Straffen wird die Kraft bzw. der Weg der Hebeleinheit 140c auf die Hebeleinheit 140a durch den Bowdenzug 132 übertragen. Wie in 3 genauer zu erkennen ist, sitzt die Hebeleinheit 140c ebenfalls mit einem Spiel 32 auf der Drehachse 150a.
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3 schematisch einen vergrößerten Ausschnitt der Verstellvorrichtung 110, bei dem der spielbehaftete Sitz der Hebeleinheit 140a auf der Drehachse 150a zu erkennen ist. Zusätzlich sind wirkende Kräfte F1 und F2 sowie ein Drehmoment D dargestellt. Bei einer Krafteinwirkung durch den Bowdenzug 131 schmiegt dieser sich im Bereich des Hebelarms 142a an dessen Oberfläche bzw. die Umlenkung 144 an. Dabei wirkt zum einen die resultierende Kraft F1 an der Kontaktstelle K, beispielsweise als Komponenten einer Reibungskraft. Zum anderen wirkt die von dem Bowdenzug 131 übertragene Zugkraft F2 an der Verbindungsstelle V mit der Übersetzungseinheit 140. Durch die Beabstandung der Verbindungsstelle V bzw. der Kontaktstelle K von der Drehachse 150a bzw. voneinander resultiert hieraus das eingezeichnete Drehmoment T. Ein entsprechendes Kraftdiagramm ist in 4 schematisch dargestellt.
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4 zeigt schematisch ein Kräftediagramm der Verriegelungseinrichtung 110. Dargestellt ist der Bowdenzug 131 und die Übersetzungseinheit 140 sowie die Kontaktstelle K und die Verbindungsstelle V. Die wirkenden Kräfte F1 und F2 sind voneinander um das Maß L beabstandet, wodurch das Drehmoment T von der Kräftedifferenz F1 – F2 bzw delta F × L wirkt. Der Betrag der Kräfte ist schematisch über den Verlauf des Bowdenzugs 131 eingezeichnet. Dabei verändert sich der Kraftverlauf je nach Drehung der Hebeleinheit 140a.
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5a zeigt schematisch den Ausschnitt nach 3 mit der Übersetzungseinrichtung 140 mit Zugkraftelementen 130 in einer ersten Position und 5b zeigt schematisch den Ausschnitt nach 5a mit einer Übersetzungseinrichtung ohne Zugkraftelemente 130 in einer zweiten Position. Anhand dieser Figuren ist die Funktionsweise der Rückstelleinrichtung 170 deutlich zu erkennen. Die Hebeleinheit 140c sitzt mit oder ohne Spiel S1 in Umfangsrichtung auf der Drehachse 150c. Dabei liegt ein Hebelarm der Hebeleinheit 140c an dem Anschlag 146 an. Der Bowdenzug 132 ist schlaff bzw. hängt leicht durch. Ebenso hängt der Bowdenzug 131 leicht durch. Die Hebeleinheit 140a sitzt mit einem Spiel S2 in Umfangsrichtung auf der Drehachse 150a. Dabei umgibt der Bowdenzug 131 die Umlenkung 144. Wird die Hebeleinheit 140c gedreht, so wird der Bowdenzug 132 gestrafft oder gespannt und eine Kraftübertragung an die Hebeleinheit 140a erfolgt. Diese wird ebenfalls gedreht – hier um die Drehachse 150a, wobei das Spiel S2 überwunden wird. Hierbei wird der Bowdenzug 131 gespannt. Erfolgt eine weitere Krafteinleitung, so wird diese Kraft weiter an den Bowdenzug 131 übertragen. Dieser wird in einem vorbestimmten Bereich elastisch gedehnt und die Kraft übertragen.
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In den 5a und 5b ist deutlich zu erkennen, wie die Hebeleinheit 140a mit dem Spiel S2 auf der Drehachse 150a sitzt. Dabei weist die Hebeleinheit 140a eine Art Verzahnung 147 auf, welche spielbehaftet in eine korrespondierende Verzahnung 148 greift, welche an der Drehachse 150a ausgebildet ist. In 5a liegt die Verzahnung 148 an Flanken 147a einer ersten Seite der Verzahnung 147 an. In 5b liegt die Verzahnung 148 an den Flanken 147a gegenüberliegenden Flanken 147b an.
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Es versteht sich, dass, obwohl in der vorstehenden Zusammenfassung und der ausführlichen Beschreibung der Figuren lediglich eine beispielhafte Ausführung beschrieben wurde, eine Reihe weiterer Ausführungen existiert. Vielmehr wird die vorstehende ausführliche Beschreibung dem Fachmann als geeignete Anleitung zum Ausführen zumindest einer beispielhaften Ausführungsform nutzen. Es versteht sich auch, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Lehnenteil (Rückenlehne)
- 11
- Lehnenteilabschnitt
- 12
- Lehnenadapterteil
- 20
- Sitzteil
- 21
- Sitzteilabschnitt
- 22
- Sitzadapterteil
- 100
- Verstellvorrichtung
- 110
- Verriegelungseinrichtung
- 120
- Bedieneinheit
- 130
- Zugkraftelement
- 131
- Bowdenzug
- 132
- Bowdenzug
- 133
- elastischer Abschnitt
- 140
- Übersetzungseinheit
- 140a
- Hebeleinheit
- 140c
- Hebeleinheit
- 141a
- Drehhebel
- 142a
- Hebelarm
- 143a
- Hebelarm
- 144
- Umlenkung
- 146
- Anschlag
- 147
- Verzahnung
- 147a
- Flanke
- 147b
- Flanke
- 148
- Verzahnung
- 150a
- Drehachse
- 150c
- Drehachse
- 170
- Rückstelleinrichtung
- S1
- (umfängliches) Spiel
- S2
- (umfängliches) Spiel
- F1, F2
- Kraft
- T
- Drehmoment
- L
- Abstand
- K
- Kontaktstelle
- V
- Verbindungsstelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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