DE10201113C1 - Container mit veränderbarem Volumen - Google Patents
Container mit veränderbarem VolumenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Container mit veränderbarem Volumen, umfassend einen Grundcontainer (1), der an mindestens einer Seitenfläche um einen im wesentlichen quaderförmigen Anbau (6, 31, 32, 33, 34) erweiterbar ist, wobei Bodenfläche (3) und Dachfläche (2) eines Anbaus durch starre Flächenelemente gebildet werden, die von den Seitenflächen des Grundcontainers abklappbar sind. Erfindungsgemäß sind die drei Seitenflächen eines Anbaus (6, 31, 32, 33, 34) durch eine einzige flexible, luft- und staubdichte Folie (5) gebildet, die mit den beiden abklappbaren starren Flächenelementen (2, 3) verbunden ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Container mit veränderbarem Volumen nach dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1. Derartige Container werden als mobile Arbeitsräume
oder Wohnräume für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, z. B. im Sanitätswe
sen als mobile Operations- oder Behandlungsräume.
Nach dem Stand der Technik sind verschiedene konstruktive Varianten bekannt, um
den Innenraum von Containern genormter Transportabmessungen für eine militäri
sche oder zivile Nutzung zu vergrößern.
So ist z. B. in der DE 92 16 314 U1 ein Container beschrieben, bei dem zur Volu
menerweiterung schubladenförmige Ausschübe aus einem Grundcontainer ausge
fahren werden können, die zusammen mit starren Flächenelementen, die vom
Grundcontainer abgeklappt werden, einen quaderförmigen Anbau bilden.
Ein kastenförmige Ausschübe aufweisender Container ist in der EP 0 682 156 B1
beschrieben. Um die gleiche Bodenhöhe in Grundcontainer und Ausschub zu
erreichen, sind Mechanismen erforderlich, deren Betätigung nach einem Standort
wechsel die Wiederinbetriebnahme der Containerfunktion sowohl erheblich verzögert
als auch die Qualität der Luftdichtigkeit und der EMV-Dämmung gefährden kann.
Im praktischen Einsatz derartiger, auf beweglichen Ausschüben basierenden Contai
nern haben sich folgende schwerwiegenden Nachteile ergeben:
- - Die Erweiterbarkeit des Containernutzraumes ist maximal an zwei gegenüber liegenden Seiten des Grundcontainers möglich.
- - Die zwischen Grundcontainer und dagegen beweglichem Ausschub vorhandenen Dichtflächen bedürfen eines erheblichen Konstruktions- und Wartungsaufwands (insbesondere zur Fernhaltung von Schmutz), damit unter Berücksichtigung be stehender ABC- und EMV-Anforderungen eine einwandfreie Funktion sicherge stellt werden kann (EMV: elektromagnetische Verträglichkeit; ABC: atomar, biolo gisch, chemisch).
- - Die Ausschübe, die für den Transport in den Grundcontainer eingefahren werden müssen, sowie die Klapp- und Faltmechanismen zur Raumvergrößerung lassen eine Vorinstallation von Inneneinrichtung und Betriebsmitteln im Grundcontainer nur eingeschränkt zu. Dies verlängert die Inbetriebnahmezeit, nicht nur bei extre men Umweltbedingungen, erheblich.
- - Kontaminierte Außenflächen gelangen beim Einfahren der Ausschübe für den Transport in den Containerinnenraum. Damit eine Kontamination des Containe rinnenraums verhindert werden kann, muss vor dem Einfahren der Ausschübe zwingend eine Dekontamination vor Ort erfolgen.
Aus der US 5,761,854 ist ein Container beschrieben, bei dem zur Volumenvergröße
rung an zwei gegenüberliegenden Seitenflächen Anbauten vorgesehen sind. Die
Bodenfläche eines Anbaus wird durch ein vom Grundcontainer abklappbares, starres
Flächenelement gebildet. Dachfläche und eine Seitenfläche werden von einer
Abdeckung aus flexiblem Material, z. B. aus einer wasserdichten PVC-beschichteten
Polyesterfolie, gebildet, die von der Oberkante einer Seitenfläche des Grundcontai
ners bis zum containerfernen Rand des abgeklappten Flächenelements gespannt ist.
Dachfläche und Seitenfläche des Anbaus sind geneigt, so dass sich ein zeltartiger,
nicht-rechteckigen Querschnitt des Anbaus ergibt. Die beiden übrigen Seitenflächen
des Anbaus bleiben offen.
Nachteilig an diesem Container ist es, dass aufgrund des nicht-rechteckigen
Querschnitts des Anbaus die Nutzung des Innenraums für
Standardinneneinrichtungen nur eingeschränkt möglich ist.
Zur Stützung der flexiblen Abdeckung sind zusätzliche Elemente nach Art eines
Zeltgestänges notwendig, was die Aufbauzeit erheblich verlängert.
Da im Betriebszustand der Anbau nach außen offen ist, kann eine ABC-Dichtigkeit
mit diesem Containertyp nicht erreicht werden.
Darüber hinaus befindet sich in der Transportkonfiguration des Containers die flexible
Abdeckung innerhalb des Containers, was im Falle einer Kontamination von
Containeraußenflächen zu den bereits erwähnten Problemen führt.
In der US 3,633,324 ist ein Wohnwagen mit veränderbarem Volumen beschrieben,
der einen Grundkörper umfasst, welcher an einer Seitenfläche um einen
quaderförmigen Anbau erweiterbar ist. Dabei werden Bodenfläche und Dachfläche
des Anbaus durch starre Flächenelemente gebildet, die von den Seitenflächen des
Grundkörpers abklappbar sind. Die drei Seitenflächen den Anbaus werden durch
eine einzige flexible Folie gebildet, die mit den beiden abklappbaren starren
Flächenelementen permanent verbunden ist. Mit diesem Wohnwagen kann eine
variable Vergrößerung des Innenraums bei kurzen Aufbauzeiten erreicht werden. Da
die Folie beim Umbau nicht in den Innenraum hineingezogen wird, kann
insbesondere auch eine Verschmutzung des Innenraums beim Umbau von der
Betriebskonfiguration in die Transportkonfiguration des Wohnwagens erreicht
werden. Nachteilig an diesem Wohnwagen ist die geringe mechanische Stabilität
sowie die geringe thermische Isolation des Anbaus, die auch keinen Splitterschutz
ermöglicht.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, einen erweiterbaren Container zu schaffen,
der neben einer erhöhten mechanischen Stabilität der Anbauten einen hohen Anteil
an bereits fest vorinstallierter Ausrüstung ermöglicht, so dass die Aufbau- und
Inbetriebnahmezeiten wesentlich verringert werden können.
Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung bildet eine durchgehende flexible, luft- und staubdichte Folie
die drei äußeren Seitenflächen eines den Containerinnenraum erweiternden quader
förmigen Anbaus, wobei die Folie mit starren, vom Grundcontainer abklappbaren
Flächenelementen für Bodenfläche und Dachfläche verbunden ist.
Eine derartige Erweiterung des Containers ist an 1 bis 4 Seitenflächen des
Grundcontainers möglich. Somit kann eine wesentliche Erweiterung des
Containerinnenraums erzielt werden. Die Größe der Erweiterung kann dabei durch
die Anzahl von Anbauten sowie den Ort der Anbauten (entlang der Längsseite oder
der Querseite des quaderförmigen Grundcontainers) sehr variabel an den jeweiligen
Einsatzfall angepasst werden.
Eventuell kontaminierte Außenflächen werden bei Herstellung des
Transportzustandes des Containers nicht in den Innenraum hineingezogen.
Der Container weist eine hohe Dichtigkeit gegen äußere chemische und
physikalische Störeinflüsse unter allen Umgebungsbedingungen von Transport,
Verlastung, Auf-/Abbau und Einsatz auf.
Die Luft- und Staubdichtigkeit sowie ABC-Dichtigkeit wird dabei durch die
geschlossene, über die drei Seitenwände reichende Folie erreicht, die mit dem
starren Bodenelement und dem Dachelement fest und luftdicht verbunden ist.
Die flexible, faltbare Folie besteht vorteilhafterweise aus einem elastischen Material,
das UV- und temperaturbeständig ist, z. B. Gummi, beschichtetes Polyester u. ä.).
Im Hinblick auf eine ausreichende EMV-Dämpfung kann die Folie insbesondere
durch eine leitfähige Gewebematte verstärkt sein, deren Maschenweite entsprechend
der gewünschten Qualität der EMV-Dämpfung gewählt wird. Das gleiche Ziel kann
man durch eine entsprechende Metallisierung der Folie erreichen.
Erfindungsgemäß werden die durch die Folie gebildeten
Seitenflächen eines Anbaus durch vorinstallierte Einrichtungselemente, wie z. B.
Schränke, Geräteträger oder Regale, die im Containerinnenraum vorhanden sind und
mit ihrer Rückwand an die Folieninnenfläche verschiebbar sind, verstärkt,
wodurch die gesamte Containereinheit mechanisch stabilisiert wird. Durch diese
Maßnahme kann gleichzeitig eine Wärmedämmung erreicht werden, indem auf der
der Folie zugewandten Seite der Einrichtungselemente Wärmedämmungsschichten
aufgebracht sind. In analoger Weise ist auch ein Splitterschutz möglich, wobei durch
eine den konkreten Anforderungen entsprechenden Materialwahl die Beschusssi
cherheit gegen leichte Waffen und Splitter sichergestellt wird.
Alternativ können eine oder mehrere der durch die flexible Folie gebildeten Seitenflä
chen eines Anbaus durch separate, starre Flächenelemente verstärkt werden. Diese
können z. B. steckbar sein. In einer anderen Ausführung können diese Flächenele
mente mittels geeigneter Verriegelungen und Scharniere in mehrere, unterer einan
der gelenkig verbundene Teilflächenelemente aufgeteilt sein, um den Stauraum in
der Transportkonfiguration den konstruktiven Anforderungen anzupassen.
In einer besonders vorteilhaften Ausführung können diese separaten, starren Flä
chenelemente von den beweglichen Einrichtungselementen abklappbar angeordnet
sein.
Diese zusätzlichen starren Flächenelemente zur Verstärkung der Seitenflächen eines
Anbaus werden sämtlich auf der Innenseite der Folie angeordnet, so dass die Folie
immer den äußeren Abschluss des Containeranbaus bildet.
Auch mit diesen separaten, starren Flächenelementen zur Verstärkung der Seitenflä
chen eines Anbaus kann durch entsprechende Materialwahl sowie zusätzlich aufge
brachte Schichten eine Wärmedämmung sowie ein Splitterschutz realisiert werden.
In Ergänzung zur Vorinstallation von Ausrüstungseinheiten innerhalb der bewegli
chen Einrichtungselemente bleibt im Grundcontainer Raum für feste Einbauten an
Boden und Decke, der in bekannten Containern in der Transportkonfiguration von
den Ausschüben besetzt ist. Es wird somit ein erhöhter Anteil an vorinstallierter
Ausrüstung erreicht. Insgesamt wird somit eine bedeutende Verkürzung der Aufbau-
und Inbetriebnahmezeit des Containers erreicht.
In einem oder mehreren der Anbauten kann vom Grundcontainer oder im Grundcon
tainer selbst ein Technikraum abgeteilt werden, in dem die Klimaanlage mit Frisch
luftfilterung, ggf. auch eine Diesel-Generator-Einheit untergebracht ist. Die Ein
gangstür kann leicht in einem Anbau oder im Grundcontainer angeordnet werden.
Dieser Anbauraum entspricht dann einem Windfang, auch geeignet, um kontami
nierte Bekleidung vor dem Eintritt in den Container abzulegen (Schleusenfunktion)
oder den Austritt von Licht (Lichtschutz) zu verhindern.
Die am Grundcontainer vorhandenen Scharniere zum Abklappen der Flächenele
mente für Bodenfläche und Dachfläche eines Anbaus werden durch elastische
Materialien abgedeckt. Die flexiblen Abdeckungen passen sich der momentanen
Stellung der Flächenelemente in Transportkonfiguration und Betriebskonfiguration
an.
Der erfindungsgemäße Container entspricht allen international gültigen mechani
schen Anforderungen hinsichtlich der Geometrie, des Transports und der Stapelbar
keit.
In den folgenden Figuren werden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Container, der an der Längswand des Grundcon
tainers einen ausklappbaren Anbau aufweist. Dieser umfasst an seinen Seitenwän
den eine flexible Folie sowie einen strukturversteifenden, ausschiebbaren Wand
schrank,
Fig. 2 die flexible Folie, welche die drei vertikalen Seitenflächen zwischen Dache
lement und Bodenelement eines Anbaus bildet, sowie deren Anschluss an den
Grundcontainer,
Fig. 3 einen schematisierten Horizontalschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Container mit 4 Anbauten,
Fig. 4a und b eine Momentaufnahme des Bewegungsablaufs beim Ausklappen von
Dachelement und Bodenelement eines Anbaus für zwei verschiedene Ausführungen
eines Bodenelements,
Fig. 5a und b ein konstruktives Detail zur Scharnierabdichtung für das Scharnier
zwischen abklappbarem Bodenelement eines Anbaus und dem Grundcontainer bzw.
zwischen abklappbarem Dachelement eines Anbaus und dem Grundcontainer,
Fig. 6 Bodenelement, Dachelement und Wandschrank mit daran montierten
klappbaren starren Flächenelementen in der Transportkonfiguration in einer Ansicht
von oben (bei entferntem Dach des Grundcontainers),
Fig. 7 die Ansicht auf einen Container mit Anbau, wobei insbesondere die Anord
nung der Steller für die Boden- und Dachelemente zu erkennen ist,
Fig. 8 den unteren Teil eines beweglichen Schranks zur Strukturverstärkung in der
Betriebskonfiguration des Containers.
In Fig. 1 ist im Vertikalschnitt eine Ausführung des erfindungsgemäßen Containers in
der Transportkonfiguration dargestellt. An der vertikalen Seitenfläche des Grundcon
tainers 1 ist der Anbau 6 zur Erweiterung des Containerinnenraums vorhanden. Der
Grundcontainer 1 entspricht z. B. einem 20' ISO Container. Das vom Grundcontainer
1 abklappbare Dachelement 2 des Anbaus 6 sowie das abklappbare Bodenelement 3
das Anbaus 6 sind im Bereich des oberen bzw. unteren Rands einer Seitenfläche des
Grundcontainer 1 angelenkt. Anstatt wie in Fig. 1 gezeigt horizontal angelenkt,
können Bodenelement und Dachelement in einer alternativen Ausführung auch
vertikal am Grundcontainer angelenkt sein. Das Bodenelement 3 kann aus einem
einzigen oder mehreren, untereinander gelenkig verbundenen Teilflächenelementen
bestehen. Die vorzugweise außerhalb des Anbaus 6 angesetzten momenten
ausgleichenden Hubzylinder 2' und 3' für das Abklappen von Dach- und Bodenele
ment 2, 3 können als Gasfeder, Elektroantrieb mit Spindel oder als Hydrauliksteller
ausgebildet sein. Diese Hubzylinder oder Steller sind entsprechend dem Eigenge
wicht von Dach- bzw. Bodenelement und der Position des Anlenkpunkts (Moment)
dimensioniert, so dass auch größere Längen der beiden Steller 2', 3' eine Anordnung
nebeneinander notwendig machen können. Die Belastbarkeit des Bodenelements 3
kann durch eine Strebe oder Halteseil 4 erhöht werden.
Die elastische und faltbare Folie 5 ist fest mit Dachelement 2, Bodenelement 3 sowie
dem Grundcontainer 1 verbunden. Sie bildet die drei vertikalen Seitenflächen des
Anbaus 6 und umschließt somit mantelförmig den Innenraum des Anbaus 6 von drei
Seiten. Eine zum Grundcontainer 1 offene, oder auch mit Schranktüren verschließba
re, Schrankwand 7 ist auf Rollen 8 beweglich innerhalb des Containerinnenraums
vorhanden. In der Transportkonfiguration des Containers befindet sich die Schrank
wand 7, die typischerweise vorinstallierte Ausrüstungsgegenstände gemäß den
zivilen oder militärischen Anforderungen enthält, im Grundcontainer 1. Zur Erreichung
des Betriebskonfiguration wird sie aus dem Grundcontainer 6 in die in Fig. 1 gezeigte
Position herausgeschoben, in der sich ihre Rückwand unmittelbar an oder in nur
geringem Abstand zu der äußere Folie 5 befindet.
Die Schrankwand 7 - oder alternativ ein Geräteträger, Regal oder ein sonstiges
Einrichtungselement - schafft mit entsprechender Verriegelung, z. B. Bolzen mit
Kniehebel, eine steife Verbindung zwischen Dachelement 2 und Bodenelement 3,
dargestellt durch die Mittellinien 9 und 9'. Eine entsprechende Verbindung kann auch
an den hier nicht dargestellten weiteren Seitenflächen des Anbaus 6, die parallel zur
Papierebene liegen, hergestellt werden.
Alternativ zu der Verwendung der Einrichtungselemente 7 für die Verstärkung der
von der Folie gebildeten Seitenflächen des Anbaus 6 können auch z. B. steckbare,
plattenförmige Flächenelemente eingesetzt werden, die auf der Innenseite der Folie 5
angeordnet werden.
Zur Verringerung der für die Klimatisierung des Containers notwendigen thermischen
Leistung muss eine zusätzliche Wärmedämmung vorhanden sein, die den gesamten
Container umhüllt. Vorteilhaft wird in den Bereichen, in denen die Außenwand durch
die Rückwand eines Schrankes 7 verstärkt wird, eine Wärmedämmungsschicht 10
direkt an dieser Rückwand angebracht. Bodenelement 3, Dachelement 2 sowie die
zusätzlichen Flächenelemente zur Verstärkung der Seitenflächen sind im Interesse
eines möglichst geringen Wärmedurchgangs als Sandwich mit z. B. PU-Schaum oder
als mehrschichtige Platte mit Dämmmaterial und fester innerer und äußerer Beplan
kung ausgebildet.
Die perspektivische Darstellung gemäß Fig. 2 verdeutlicht die Einspannung der luft-,
schmutz- und EMV-dichtenden Folie 5 zwischen starrem Dachelement 2 und starrem
Bodenelement 3. Sie bildet die drei nach außen gerichteten vertikalen Seitenflächen
eines Anbaus. Das Dachelement 2 ragt in der gezeigten Ausführung in Längsrichtung
über die durch die Folie 5 gegebene Begrenzung hinaus, um hier beidseitig den
zugeordneten Steller (2', Fig. 1) anzulenken. Die Streifen 11 und 12, die die Endbe
reiche der Folie 5 bilden, werden an der Wand des Grundcontainers (in der Fig. 2
nicht eingezeichnet) dicht befestigt. Ein Mannloch 13, beispielsweise in der Längs
wand des Anbaus, dient der Sicherheit des im Container beschäftigten Personals im
Falle einer Störung des Verriegelungsmechanismus der Tür (Fluchtöffnung). Die
trittfeste elastische Bahn 14 deckt das Scharnier zwischen dem Boden des Grund
containers 1 und dem Bodenelement 3 des Anbaus 6 ab. In analoger Weise deckt
der Streifen 14a das Scharnier zwischen dem Dach des Grundcontainers 1 und dem
Dachelement des Anbaus ab.
Wie in der Fig. 3 gezeigt, lassen sich gemäß der Erfindung an allen 4 Seiten eines
Grundcontainers 1 Anbauten 31, 32, 33 und 34 anbringen. Die Anordnung der
Elemente in der Transportkonfiguration ist ebenfalls, und zwar gestrichelt, dargestellt.
Jeder Anbau wird von der Folie 5 mantelförmig umschlossen. Einige der von der
Folie gebildeten Seitenflächen (hier diejenigen Seitenflächen, die senkrecht zu der
Richtung stehen, in die der Grundcontainer durch den jeweiligen Anbau erweitert
wird) eines Anbaus werden durch Einrichtungselemente (Schrankwände 36) ver
stärkt. Die übrigen von der Folie gebildeten Seitenflächen werden durch ein- oder
mehrteilige, steckbare oder mittels Scharnier klappbare starre Flächenelemente 35
verstärkt. In der in Fig. 3 gezeigten, besonders vorteilhaften Ausführung sind diese
Flächenelemente 35 an der Schrankwand 36 des jeweiligen Anbaus angelenkt.
In einer konstruktiven Variante kann auch an einer Seitenwand, die parallel zu der
Richtung steht, in die der Grundcontainer 1 durch den jeweiligen Anbau erweitert
wird, ein Schrank 37 zur Strukturverstärkung befestigt werden.
Im Anbau 33 ist eine Eingangstür 38 eingezeichnet. Die Funktion dieses Anbaus als
Windfang kann mittels eines Vorhangs 39 oder dicht abschließender Tür zwischen
Anbau 33 und Mittelteil 1 verbessert werden (Windfang, Schleuse, Lichtschutz).
Den Bewegungsablauf zwischen Transportkonfiguration und Betriebskonfiguration
des Containers verdeutlicht Fig. 4a und b. Fig. 4a und Fig. 4b unterscheiden sich nur
in soweit, dass das Bodenelement 3 nach Fig. 4b aus zwei Teilflächenelementen, die
gelenkig miteinander verbunden sind, besteht, während das Bodenelement 3 nach
Fig. 4a in sich nicht beweglich ist.
Gemäß den Pfeilen 40, 41, 41' und 42 werden Dachelement 2 und Bodenelement 3
ausgeklappt. Zu allen Zeiten vor, während und nach dem Klappvorgang ist die Folie 5
in allen Positionen fest mit Dachelement 2 und Bodenelement 3 verbunden. Damit
gelangt keine der Außenwände, egal ob starr oder elastisch ausgebildet, beim
Rückbau in die Transportkonfiguration in den Innenraum des Containers. Somit kann
mit dem erfindungsgemäßen Container die Transportkonfiguration erreicht werden,
ohne dass eine Dekontamination zu befürchten ist. Eine Kontamination der Außen
wände muss also nicht am Ort der Kontamination erfolgen. Zu den dargestellten
Zeitpunkten befinden sich die Einrichtungselemente (Schrank 7), die später zur
Verstärkung verwendet werden, noch innerhalb des Grundcontainers.
Fig. 5a und b zeigen eine beispielhafte konstruktive Ausführungsform der Scharnier
anlenkung mit elastischer Abdeckung 14, geeignet für horizontal und vertikal ange
ordnete bewegliche Wandverbindungen. Die Abdeckungen 14 falten sich entspre
chend der momentanen Stellung von Bodenelement 3 und Dachelement 2. Gezeigt
ist die Situation in der Transportkonfiguration (Fig. 5a) und in der Betriebskonfigurati
on (Fig. 5b).
Mit Fig. 6 als Horizontalschnitt durch eine Wand 60 des Grundcontainers, die für
einen Anbau durchbrochen ist, wird die Position von Dachelement 2, Bodenelement
3, beweglicher Schrankwand 36 und vertikal klappbaren Flächenelementen zur
Verstärkung der von der Folie gebildeten Seitenflächen eines Anbaus genauer
dargestellt (Transportkonfiguration). Ein Flächenelement 35 kann ein- oder zweiflü
gelig ausgebildet sein. Auf beiden Seiten des ausklappbaren Bodenelements 2 sind
die Steller 2' erkennbar. Die Folie 5 faltet sich zwischen Dachelement 2 und Bo
denelement 3.
Fig. 7 zeigt einen erfindungsgemäßen Container, wobei in dieser Seitenansicht
genau ein Anbau zu erkennen ist. Die flexible Folie bildet die drei Seitenflächen des
Anbaus (wobei in dieser Ansicht nur eine Seitenfläche zu erkennen ist). Seitlich
versetzt, außerhalb des Anbaus, befinden sich die zwei Steller, 2' und 3', wobei die
Steller 2' des Dachelements 2 an den Vorsprüngen 72 und die Steller 3' des Bo
denelements 3 an den aus dem Bodenelement 3 hervorstehenden Bolzen 73
angelenkt sind.
Um dem auf Rollen 80 beweglichen Schrank 36 einen Anschlag zu geben, ist in Fig.
8 am Boden 3 ein umlaufender Bord 81 vorgesehen. Durch diesen werden zur
formschlüssigen Verriegelung in der ausgefahrenen Position des Schrankes 36 die
Bolzen 82 an der Längs- und die Bolzen 83 an den Schmalseiten eingeführt und
gesichert.
Kabelverbindungen zwischen dem Grundcontainer und den Anbauten lassen sich so
anordnen, dass beim Übergang von der Transport- in die Betriebskonfiguration und
zurück kein Zusammenstecken bzw. Trennen notwendig wird. Zur direkten Klimatisie
rung der Anbauten kann der Wärmeträger (Kältemittel, Sole oder Luft) durch Schläu
che und einfache Trennstellen (Schnellkupplungen) geführt werden. Auch eine
Anordnung ohne Trennstellen ist möglich, wenn die Leitungen mit den Schränken
nach außen gezogen werden und mit diesen die Verdampfer mit Gebläse bzw.
flüssigkeitsdurchflossenen Wärmetauscher mit Gebläse verbunden sind.
Zur Verteilung der klimatisierten Luft in den Anbauten können auch in bekannter
Weise leicht von der Decke lösbare poröse Schläuche vorgesehen werden.
Claims (11)
1. Container mit veränderbarem Volumen, umfassend einen Grundcontainer (1), der
an mindestens einer Seitenfläche um einen im wesentlichen quaderförmigen Anbau
(6, 31, 32, 33, 34) erweiterbar ist, wobei Bodenfläche (3) und Dachfläche (2) eines
Anbaus durch starre Flächenelemente gebildet werden, die von den Seitenflächen
des Grundcontainers abklappbar sind, wobei die drei Seitenflächen eines Anbaus
(6, 31, 32, 33, 34) durch eine einzige flexible, luft- und staubdichte Folie (5) gebildet
werden, die mit den beiden abklappbaren starren Flächenelementen (2, 3) verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, dass einer oder mehrere der von der Folie gebildeten
Seitenflächen eines Anbaus (6, 31, 32, 33, 34) durch bewegliche Einrichtungselemente
(7, 36) des Containers, wie Schrank, Regal- oder Geräteträgereinheiten, die mit ihrer
Rückseite an die Innenseite der durch die Folie (5) gebildeten Seitenflächen
bewegbar sind, verstärkt werden, wobei die beweglichen Einrichtungselemente (7, 36)
mit Bodenfläche (3) und Dachfläche (2) des Anbaus verriegelt werden.
2. Container nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (5) aus
einem temperatur- und UV-beständigen Kunststoffmaterial mit oder ohne
Metallisierung besteht.
3. Container nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (5)
durch eine leitfähige Gewebematte verstärkt ist.
4. Container nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass eine oder mehrere der von der Folie gebildeten Seitenflächen
eines Anbaus (6, 31, 32, 33, 34) durch zusätzliche starre Flächenelemente (35), die auf
der Innenseite der durch die Folie (5) gebildeten Seitenflächen angebracht sind,
verstärkt werden.
5. Container nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die zusätzlichen starren Flächenelemente (35) steckbar,
klappbar oder aus mehreren, gelenkig verbundenen Teilflächenelementen bestehen.
6. Container nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die zusätzlichen starren Flächenelemente (35) von den beweglichen
Einrichtungselementen (7, 36) abklappbar sind.
7. Container nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass auf der Rückseite der beweglichen Einrichtungselemente
(7, 36) oder auf den zusätzlichen starren Flächenelementen (35)
Wärmedämmungsschichten (10) und/oder Schichten zur Erzielung der
Beschusssicherheit aufgebracht sind.
8. Container nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass Kabel und Leitungsverbindungen zur Energieversorgung,
Belüftung und/oder Klimatisierung des Containers elastisch mit den beweglichen
Einrichtungselementen (7, 36) verbunden sind.
9. Container nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Anbauten mit in den beweglichen Einrichtungselementen
(7, 36) befindlichen Verdampfern oder Gebläsekonvektoren klimatisierbar und/oder
belüftbar sind.
10. Container nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die von dem Grundcontainer (1) abklappbaren
Flächenelemente für Bodenfläche (3) und Dachfläche (2) eines Anbaus
(6, 31, 32, 33, 34) mittels manuell, hydraulisch oder elektrisch betätigbarer Stellglieder
(2', 3') klappbar sind.
11. Container nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die von dem Grundcontainer (1) abklappbaren
Flächenelemente für Bodenfläche (3) und Dachfläche (2) eines Anbaus
(6, 31, 32, 33, 34) mehrere, untereinander gelenkig verbundene Teilflächenelemente
umfassen.
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