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Die Erfindung bezieht sich auf ein Handwerkzeug, das zumindest der Trennung von zwei zusammensteckbaren Bauelementen dient, mit einem länglichen Grundkörper, der an seinem einem Ende einen Handgriff und an seinem anderen Ende einen durch einen Anschlag begrenzten Aufnahmebereich für eines der beiden Bauelemente aufweist, der umgeben ist von zumindest zwei mit Haken versehenen Greifkrallen, die über das eine Bauelement schiebbar und in übergeschobenem Zustand durch eine entlang des Grundkörpers verschiebbare Hülse an das eine Bauelement andrückbar sind, wobei die Haken eine Kante des aufgenommenen einen Bauelements hintergreifen. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf Anwendungen des Handwerkzeugs.
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Handwerkzeuge sind möglichst einfach aufgebaut und verfügen nicht über einen elektrischen Antrieb. Sie werden von Hand bedient und setzen ausschließlich die menschliche Arbeitskraft in einfachen Arbeitsvorgängen ein. Die bekanntesten Handwerkzeuge sind Hammer, Schraubendreher und Zange. Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem Handwerkzeug, das dem Trennen oder Verbinden von zwei zusammensteckbaren Bauelementen dient, insbesondere durch einfaches Abziehen oder Aufstecken des einen Bauelements auf das andere, beispielsweise zum Herstellen und Trennen von einfachen Steckverbindungen. In der Unterwasser-Messtechnik werden spezielle Unterwassersteckverbindungen benutzt, die z. B. eine elektrische Verbindung zwischen Sensoren und einer zentralen Unterwassereinheit herstellen. Mehrere Sensorstecker befinden sich dabei in enger Nachbarschaft auf den Endkappen eines zylindrischen Druckgehäuses. Die Sensorstecker mit den daran anschließenden Unterwasserkabeln sind relativ klein und damit schwer greifbar. Beim Aufstecken eines Sensorsteckers muss relativ starker Druck ausgeübt werden, um eine Gummidichtung über den eingebauten Stecker schieben zu können. Dabei kann es zu Beschädigungen des kostenintensiven Unterwasserkabels oder des eingebauten Steckerelements kommen. Dies ist besonders problematisch, wenn sich erzeugte Beschädigungen erst schleichend im Betrieb zeigen, wodurch wertvolle Standzeit verloren geht. Entsprechend problematisch ist auch das Abziehen eines solchen Sensorsteckers vom eingebauten Steckerelement, bei dem ebenfalls das Unterwasserkabel, der Sensorstecker und das eingebaute Steckerelement beschädigt werden können. Hinzu kommen noch bei einer im Einzelfall durchzuführenden Unterwassermontage der zusätzliche Wasserdruck und die Behinderung des Monteurs durch die erforderliche Tauchausrüstung. Wegen der in der Regel herrschenden beengten Platzverhältnisse müssen ggfs. sogar einzelne Sensoren oder die gesamte Zentraleinheit aus dem Messsystem ausgebaut werden, um eine Montage beispielsweise auf dem Labortisch unter günstigeren Verhältnissen zu ermöglichen. Bislang werden derartige Sensorstecker in der Regel von Hand auf das eingebaute Steckerelement aufgesteckt und auch wieder von Hand getrennt. Diese erfordert viel Geschick, Geduld und auch Kraft.
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Stand der Technik
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Aus der
DE 102 31 527 C1 ist ein Handwerkzeug zum Lösen eines Kupplungsstücks von einem Gegen-Kupplungsstück bekannt, wobei das Kupplungsstück mit einer flexiblen Leitung und das Gegen-Kupplungsstück mit einem feststehenden Aggregat verbunden ist. Das Handwerkzeug weist einen länglichen Grundkörper auf, der nach der Art einer Zange aus zwei Griffelementen aufgebaut, die ungefähr mittig durch einen Drehpunkt miteinander verbunden sind. Am einen Ende der Griffelemente befinden sich Handgriffe, an ihrem anderen Ende bilden die beiden Griffelemente einen Aufnahmebereich für das Kupplungsstück. Dabei wird dieser Aufnahmebereich durch zusammenwirkende Halbrundungen in den Längskanten der beiden Griffelemente gebildet und weist keinen Anschlag auf. Die Enden der beiden Griffelemente oberhalb der Halbrundungen wirken als Greifkrallen, die axial über das Kupplungsstück geschoben werden und es greifen. Durch eine Abknickung der beiden Griffelemente zwischen den Greifkrallen und dem Drehpunkt ergibt sich eine Hebelauflage. Nach dem Greifen des Kupplungsstücks kann dieses über die Hebelauflage herausgehebelt werden, wobei sich auch eine Drehbewegung ergibt. Diese kann schädigend auf das Kupplungsstück und die Kupplung einwirken. Durch das Fehlen eines Anschlags ist mit dem Handwerkzeug nur eine Trennung durchzuführen, bei einer Verbindung würde ggfs. das Kupplungsstück durchrutschen bzw. bei zu großer Andruckkraft durch die Greifkrallen beschädigt werden.
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Ein weiteres zangenähnliches Handwerkzeug mit zwei Griffelementen ist aus der
DE 100 19 450 A1 bekannt, das zusätzlich noch eine Führung zur Aufnahme eines Kabels aufweist, das koaxial mit einem Stecker verbunden ist. Weiterhin ist der Greifkopf lös- und drehbar mit dem Grundkörper verbunden und kann durch Austausch an den jeweils zu lösenden Stecker angepasst werden. Dabei ist das Handwerkzeug zum Abziehen des Steckers ausgebildet und weist daher auch keinen Anschlag für den Stecker auf, sodass ein Verbinden des Steckers mit dem festen Steckerteil nicht möglich ist. Zangenähnliche Handwerkzeuge sind insbesondere auch Unterwasser schwer handhabbar.
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Aus der
US 2008/0172800 A1 ist ein einfaches Handwerkzeug zum Aufstecken eines Steckers mit einem koaxialen Kabel auf eine Steckerbuchse bekannt. Das Handwerkzeug weist einen länglichen Grundkörper mit einem Handgriff an seinem einen Ende und einem durch einen Anschlag begrenzten Aufnahmebereich an seinem anderen Ende auf. In den Aufnahmebereich ist der Stecker einlegbar, wobei das Kabel ein kurzes Stück in einer Nut geführt wird. Beim Aufstecken des Steckers auf die Steckerbuchse wird der Stecker gegen den Anschlag gedrückt. Ein Abziehen des Steckers von der Steckerbuchse ist mit diesem Handwerkzeug nicht möglich.
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Ein Handwerkzeug, das nur zum Abziehen von Kontakten einsetzbar ist, ist aus der
US 2011/0131801 A1 bekannt. Es weist einen länglichen Grundkörper mit einem Handgriff an seinem einen Ende und einen durch einen Anschlag begrenzten Aufnahmebereich an seinem anderen Ende auf. Dieser Aufnahmebereich ist umgeben von zwei mit Haken versehenen Greifkrallen, die über das Bauelement schiebbar sind. Dabei werden die Greifkrallen leicht aufgebogen und hintergreifen eine Kante des aufgenommenen Kontakts.
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Ein Handwerkzeug, das sowohl zum Aufstecken als auch zum Abziehen eines Bauelements von einem anderen geeignet ist und einen einfachen länglichen Grundkörper aufweist, ist aus der
DE 41 04 622 A1 bekannt. Hierbei handelt es sich bei den Bauelementen um Zündkerzen für Autos, die in Kerzenfassungen montiert und demontiert werden sollen. An einem länglichen Grundkörper des Handwerkzeugs befindet sich am einen Ende ein Handgriff und am anderen Ende ein Aufnahmebereich für die Zündkerze bzw. deren Sockel. Entlang des Grundkörpers verläuft eine Nut zur Aufnahme des koaxialen Zündkerzenkabels. Im Aufnahmebereich sind zwei Nuten mit Greifkrallen vorgesehen, die seitlich über spezielle Biegelaschen oder Vorsprünge an der Zündkerze greifen und diese während der Montage/Demontage festhalten. Arretierungsmittel für die Greifkrallen sind nicht vorgesehen.
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Der der Erfindung nächstliegende Stand der Technik wird in der
DE 20 1010 000 012 U1 offenbart. Beschrieben wird ein Handwerkzeug, das speziell dem Abziehen von Schutzdeckeln von Radmuttern als zusammengesteckte Bauelemente dient. Das Handwerkzeug weist einen länglichen Grundkörper mit einem Knebelgriff an seinem einen Ende und einen durch einen Anschlag begrenzten Aufnahmebereich an seinem anderen Ende auf. Dieser Aufnahmebereich ist umgeben von drei mit Haken versehenen Greifkrallen, die über einen Schutzdeckel auf einer Radmutter schiebbar sind, bis der Schutzdeckel an den Anschlag anschlägt. In diesem übergeschobenem Zustand wird entlang des Grundkörpers eine Hülse verschoben und dadurch die Greifkrallen an den Schutzdeckel angedrückt, sodass diese den Rand des Schutzdeckels umfassen. Nunmehr ist der Schutzdeckel einfach von der Radmutter abziehbar. Arretierungsmittel für die Hülse im übergeschobenen Zustand sind nicht vorgesehen. Ein Aufsetzen des Schutzdeckels auf die Radmutter ist mit dem beschriebenen Handwerkzeug jedoch nicht vorgesehen.
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Aufgabenstellung
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Ausgehend von dem zuvor beschriebenen gattungsgemäßen Handwerkzeug mit Grundkörper, Aufnahmebereich, Hülse und Handgriff ist die Aufgabe für die vorliegende Erfindung darin zu sehen, eine solche Weiterbildung anzugeben, die sowohl das Abziehen als auch das Aufsetzen des einen Bauelements auf das andere ermöglicht. Dabei soll die erfindungsgemäße Weiterbildung so einfach gestaltet sein, dass das Handwerkzeug auch für das Trennen und Verbinden von elektrischen Steckverbindungen, insbesondere sogar unter Wasser unter erschwerten Montagebedingungen, anwendbar ist. Die erfindungsgemäße Lösung für diese Aufgabe ist dem Hauptanspruch zu entnehmen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen aufgezeigt und im Folgenden im Zusammenhang mit der Erfindung – ebenso wie vorteilhafte Anwendungen der Erfindung – näher erläutert.
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Das erfindungsgemäße Handwerkzeug ist zunächst gekennzeichnet durch einen durch den Grundkörper, die Hülse und den Handgriff verlaufenden offenen Kanal. In diesen Kanal kann ein elektrisches Kabel in das Innere des Grundkörpers eingelegt werden. Weiterhin weist die Hülse erfindungsgemäß eine Verriegelung auf, die der Arretierung der Hülse in übergeschobenem Zustand der Hülse über den Aufnahmebereich dient. Schließlich ist erfindungsgemäß eine Buchse vorgesehen, die bei der Verbindung der beiden Bauelemente Verwendung findet. Diese Buchse weist einen Schlitz von der Breite des Kanals und einen radialen Randsteg auf, der als Anschlag gegen das zu verbindende Bauelement dient. Die Buchse ist stirnseitig in den Aufnahmebereich des Grundkörpers einsetzbar, wobei der Schlitz kongruent mit dem offenen Kanal und der Randsteg vom Grundkörper wegzeigend ausrichtbar ist. Durch die Buchse wird ein bifunktionales Handwerkzeug zur Verfügung gestellt, mit dem zusammengesteckte Bauelemente nicht nur getrennt, sondern auch getrennte Bauelemente wieder zusammengesteckt werden können. Das Handwerkzeug dient somit sowohl dem Trennen als auch dem Herstellen beispielsweise von elektrischen Steckverbindungen, insbesondere auch an schwer zugänglichen Einbaupositionen und Einsatzorten. Durch den offenen Kanal kann ein elektrisches Kabel, das beispielsweise an einen koaxialen Rundstecker, wie er häufig für Messgeräte eingesetzt wird, angeschlossen ist, in das Innere des gesamten Handwerkzeug eingelegt werden. Damit ist das Kabel aus dem direkten Handhabungsbereich des Handwerkzeugs entfernt und stört nicht bei den Arbeitsvorgängen. Weiterhin ist es geschützt vor möglichen Abknickungen. Durch die Arretierung kann die Hülse während der Demontage nicht zurückrutschen und die Greifkrallen ungewünscht freigeben. Ein Freigeben des abzuziehenden Bauelements, beispielsweise eines Steckers von einem Gegenstecker, ist damit sicher verhindert. Insbesondere bei Unterwasserarbeiten ist es wichtig, dass Arbeitsabläufe möglichst nur einmal durchgeführt werden und sofort bei erstem Durchgang funktionieren. Somit müssen die Greifkrallen nur einmal über den Stecker geschoben werden, um diesen sicher abziehen zu können.
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Unterwassersteckverbindungen müssen sicher gegen versehentliches Trennen und gegen das Eindringen von Wasser im verbundenen Zustand geschützt sein, damit es nicht zu Kurzschlüssen kommt. Dazu weist beispielsweise der Gegenstecker, also das Bauelement mit den Aufnahmebuchsen für die Steckkontakte („Steckdose”), einen Gummirand mit einer inneren umlaufende Nut auf. Der Stecker, also das Bauelement mit den Steckkontakten, weist einen Gummikörper auf, aus dem die Steckkontakte herausragen und der auf seiner Außenseite eine umlaufende Wulst besitzt. Oft ist der Stecker stationär an einem Messgerät angeordnet, wogegen der Gegenstecker beweglich ist. Er ist mit dem Unterwasserkabel verbunden und muss auf den festen Stecker zur Herstellung der elektrischen Verbindung aufgeschoben und zur Trennung der elektrischen Verbindung wieder abgezogen werden. Beim Aufschieben des Gegensteckers auf den Stecker muss dabei die Nut im Gegenstecker über die Wulst am Stecker geschoben werden. Das erfordert bereits einen erheblichen Kraftaufwand. Nach dem Aufstecken wird noch die Luft aus dem Gummirand ausgedrückt, sodass sich eine festsitzende, wasserfeste Verbindung von Stecker und Gegenstecker ergibt. Durch das erzeugte „Vakuum” erhöht sich nochmals die Verbindungskraft zwischen Stecker und Gegenstecker. Diese muss beim Abziehen des Gegensteckers vom Stecker überwunden werden, was einen erheblichen Kraftaufwand bedeutet. Bei Verwendung des Handwerkzeugs nach der Erfindung können solche Unterwassersteckverbindungen nun besonders einfach und ohne Beschädigungen von Stecker und Gegenstecker, der Kabel und der Geräte getrennt, aber auch hergestellt werden. Beim Trennen der Verbindung umfasst das Handwerkzeug den Gegenstecker, ein Ziehen am Kabel, was zu starken Beschädigungen führen kann, ist vermieden. Durch die Greifkrallen, die über den vorderen Rand des Gegensteckers greifen, wird beim Abziehen des Handwerkzeugs nach der Erfindung das Eindringen von Luft zwischen Stecker und Gegenstecker ermöglicht, sodass die „Unterdruckhaltekraft” aufgehoben wird. Es muss dann noch der Kraft- und Formschluss zwischen Stecker und Gegenstecker überwunden werden.
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Durch Einsetzen der Buchse in den Aufnahmebereich des Handwerkzeugs nach der Erfindung kann dieses in einfacher Weise nicht nur zum Trennen sondern auch zum Herstellen beispielsweise einer solchen Unterwasserverbindung eingesetzt werden. Dazu muss nur das Kabel in den Kanal im länglichen Grundkörper eingelegt und die Buchse von hinten gegen den konzentrischen Gummikörper des Gegensteckers rund um das elektrische Kabel gedrückt werden. Die Buchse nimmt dabei das durch den Schlitz eingelegte Kabel auf und leitet es in den Grundkörper weiter. Durch manuelles Spannen des Kabels ist eine sichere Führung des Gummikörpers des Gegensteckers an der Stirnseite der Buchse möglich. In dieser gehaltenen Position wird der Gegenstecker dann auf den Stecker aufgesetzt und durch Druckausübung auf die Buchse und damit auf den Gummikörper des Gegensteckers aufgesteckt werden. Das Überwinden der Aufsteckkraft kann dabei problemlos und ohne Beschädigungen an den einzelnen Bauelementen der elektrischen Verbindung erfolgen.
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Bei dem aus der
DE 20 2010 000 012 U1 bekannten Handwerkzeug wird der Aufnahmebereich nur von den Greifkrallen definiert, die entsprechend ungeschützt sind. Bei der Erfindung kann vorteilhaft und bevorzugt der Aufnahmebereich von einem Aufnahmering gebildet werden, in den die Greifkrallen integriert und somit auch seitlich geschützt sind. Insbesondere kann der Aufnahmering einer besonders einfachen Befestigung der Buchse für die Verbindungsfunktion des Handwerkzeugs dienen. Dazu kann die Buchse in den Aufnahmering beispielsweise einfach eingesteckt oder geklemmt oder über ein Gewinde eingedreht werden. Weiterhin kann vorteilhaft bei der Erfindung die Hülse im Aufnahmebereich durch die Greifkrallen fixiert sein, deren Haken dann im übergeschobenen Zustand der Hülse über den Randsteg greifen. Somit ist die Hülse in einfacher Form verliersicher angeordnet. Dabei bilden dann auch die Haken den Anschlag gegen das zu verbindende Bauelement. Andere Befestigungen der Buchse im Aufnahmebereich, beispielsweise durch ein Schraubgewinde oder eine federbelastete Kugelraste, sind aber auch ohne Weiteres realisierbar, wobei hierbei dann das Vorsehen eines Aufnahmerings von Vorteil ist. Werden auch die Haken als Anschlag genutzt, ist es weiterhin vorteilhaft, wenn zwei diametral gegenüberliegende Greifkrallen mit breiten Haken im Aufnahmebereich vorgesehen sind.
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Zum Verbinden von zwei Bauelementen wird bei dem Handwerkzeug nach der Erfindung die Buchse benötigt, die in den Aufnahmebereich bzw. in den Aufnahmering eingesetzt wird. Zum Trennen der Verbindung könnte die Buchse im Aufnahmebereich verbleiben, wenn ihr Innendurchmesser zur Aufnahme des abzutrennenden Bauelements geeignet ist. Einfacher ist es, die Buchse zur Durchführung eines Trennvorgangs aus dem Aufnahmebereich zu entfernen und vorteilhaft und bevorzugt außerhalb des Aufnahmebereichs am Grundkörper, an der Hülse oder am Handgriff anzuordnen. Beispielsweise kann am Handgriff, der bevorzugt und vorteilhaft als Knebelgriff ausgebildet sein kann, außen am Knebel in der Mitte oberhalb des als Stiel ausgebildeten länglichen Grundkörpers eine Bohrung vorgesehen sein, in die die Buchse verliersicher einsteckbar ist. Dabei kann eine einfache Reibhalterung oder eine Verschlusskappe zur Sicherung vorgesehen sein.
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Die Verriegelung der Hülse im über den Aufnahmebereich und die Greifkrallen übergeschobenen Zustand verhindert ein Zurückrutschen der Hülse beim Einsatz des Handwerkzeugs. Vorteilhaft und bevorzugt kann die Verrieglung als Bajonettverschluss ausgebildet sein, wobei zumindest ein am Grundkörper befestigter Stift in eine Nut in der Hülse durch radiale Drehung der Hülse einschiebbar ist. In axialer Richtung ist der Stift dann fixiert, das Lösen erfolgt durch einfache Rückdrehung der Hülse. Besonders leicht, kostengünstig, unempfindliche gegen Wassereinwirkung und mit einem guten Auftrieb kann das Handwerkzeug nach der Erfindung gestaltet werden, wenn vorzugsweise und vorteilhaft der Grundkörper, der Handgriff und zumindest die Hülse aus einem Kunststoffmaterial bestehen. Für eine gute Festigkeit ist es darüber hinaus vorteilhaft, wenn die Greifkrallen aus Metall bestehen. Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind den Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
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Es existiert eine Vielzahl von Bauelementen, die mit dem Handwerkzeug nach der Erfindung zusammengesteckt und auch wieder getrennt werden können. Die Vorteile des Handwerkzeugs nach der Erfindung liegen in seiner robusten Einfachheit und großen Kraftübertragbarkeit sowie in der Möglichkeit, auch schwer zugängliche Steckverbindungen einfach erreichen zu können. Bevorzugt und vorteilhaft kann das Handwerkzeug nach der Erfindung bei der Trennung und/oder Verbindung von zwei elektrischen Steckerelementen angewendet werden, wobei zumindest das eine Steckerelement konzentrisch mit einem elektrischen Kabel verbunden ist. Zur Durchführung der Verbindung der beiden Steckerelemente wird die oben beschriebene Buchse im Aufnahmebereich des Grundkörpers anzuordnen. Zur Durchführung der Trennung der beiden Steckerelemente wird die Buchse bevorzugt außerhalb des Aufnahmebereichs, beispielsweise am Grundkörper, an der Hülse oder am Handgriff, angeordnet. Als bevorzugte Anwendung für das Handwerkzeug nach der Erfindung zum Verbinden und Trennen von zwei zusammengesteckten Bauelementen in Form von zwei elektrischen Unterwasser-Steckerelementen wurden bereits weiter oben spezielle Unterwassersteckverbindungen genannt, die insbesondere auch Unterwasser und damit unter extrem erschwerten Bedingungen verbunden oder getrennt werden müssen. Weitere Details der Erfindung werden nachfolgend im Zusammenhang mit speziellen Ausführungsbeispielen aufgezeigt.
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Ausführungsbeispiele
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Das Handhabungswerkzeug nach der Erfindung wird im Folgenden anhand der schematischen Figuren noch weitergehend erläutert. Dabei zeigt schematisch
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1 das Handwerkzeug,
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2 das Handwerkzeug in der Anwendung des Abziehens und
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3 das Handwerkzeug in der Anwendung des Aufsteckens.
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Die 1 zeigt ein Handwerkzeug 01, das der Trennung und Verbindung von einem Stecker 02 und einem Gegenstecker 03 als Bauelemente 22 einer elektrischen Verbindung dient, die auch Unterwasser einsetzbar ist. Das Handwerkzeug 01 weist einen stielähnlichen, länglichen Grundkörper 04 auf, an dessen einen Ende ein Handgriff 05, im Ausführungsbeispiel in der Form eines Knebelgriffs 06, angeordnet ist. An seinem anderen Ende weist der Grundkörper 04 einen Aufnahmebereich 07 auf, der über den Stecker 02 oder den Gegenstecker 03 (je nach dem, welches Bauelement nicht ortfest angeordnet ist) schiebbar ist. Im gewählten Ausführungsbeispiel wird der Aufnahmebereich 07 von einem Aufnahmering 08 gebildet. Der Aufnahmebereich 07 ist umgeben von zwei diametral gegenüberliegenden Greifkrallen 09, die an ihrem freien Ende Haken 10 aufweisen.
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In 2 ist eine Anwendung des Handwerkzeug 01 zum Abziehen des Gegensteckers 03 vom Stecker 02 dargestellt. Dazu wird der Aufnahmebereich 07 über den Gegenstecker 03 geschoben. Dann wird eine Hülse 11 entlang des Grundkörpers 04 über den Aufnahmebereich 07 geschoben und dadurch die Greifkrallen 09 an den Gummikörper 12 des Gegensteckers 03 gedrückt. Die Haken 10 an den Enden der Greifkrallen 09 greifen dann über eine Kante 23 des Gummikörpers 12 des Gegensteckers 03 und halten diesen beim Abziehen sicher fest. Damit während des Abziehens des Gegensteckers 03 vom Stecker 02 das Handwerkzeug 01 durch ein Zurückrutschen der Hülse 11 und damit Freigeben der Greifkrallen 09 nicht abrutscht, ist die Hülse 11 durch eine Verriegelung 13 im übergeschobenen Zustand arretierbar. Im gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Verriegelung 13 um einen Bajonettverschluss 24, bei dem zwei Stifte 14 am Grundkörper 04 angeordnet sind, die durch Drehung der Hülse 11 in zwei winklig geformte Nuten 25 in der Hülse 11 einschiebbar sind.
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In 3 ist eine Anwendung des Handwerkzeugs 01 zum Aufstecken des Gegensteckers 03 auf den Stecker 02 dargestellt. Dazu wird eine Buchse 15 in den Aufnahmering 08 und damit stirnseitig in den Aufnahmebereich 07 eingesetzt. Die Buchse 15 weist einen radialen Randsteg 16 auf, der als Anschlag 17 dient und im eingesetzten Zustand vom Grundkörper 04 wegzeigt. Mit dem radialen Randsteg 16 wird die Buchse 15 beim Aufstecken des Gegensteckers 03 auf den Stecker 02 gegen den Gegenstecker 03 von hinten gedrückt. Wird die Buchse 15 nicht benötigt, wird sie im gewählten Ausführungsbeispiel in einer Bohrung 18 an der Rückseite des Knebelgriffs 06 sicher verwahrt.
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Der Grundkörper 04, die Hülse 11 und der Handgriff 05 weisen einen Kanal 19 auf, durch den ein Kabel 20 des Gegensteckers 03 in das Innere des Grundkörpers 04 einlegbar ist. Die Buchse 15 weist einen Schlitz 21 auf, der mit dem Kanal 19 überdeckbar ist, sodass auch beim Verbinden unter Nutzung der Buchse 15 das Kabel 20 in das Innere des Grundkörpers 04 einlegbar und damit schätzbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Handwerkzeug
- 02
- Stecker
- 03
- Gegenstecker
- 04
- Grundkörper
- 05
- Handgriff
- 06
- Knebelgriff
- 07
- Aufnahmebereich
- 08
- Aufnahmering
- 09
- Greifkralle
- 10
- Haken
- 11
- Hülse
- 12
- Gummikörper
- 13
- Verriegelung
- 14
- Stift
- 15
- Buchse
- 16
- Randsteg
- 17
- Anschlag
- 18
- Bohrung
- 19
- Kanal
- 20
- Kabel
- 21
- Schlitz
- 22
- Bauelement
- 23
- Kante
- 24
- Bajonettverschluss
- 25
- Nut
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10231527 C1 [0003]
- DE 10019450 A1 [0004]
- US 2008/0172800 A1 [0005]
- US 2011/0131801 A1 [0006]
- DE 4104622 A1 [0007]
- DE 201010000012 U1 [0008]
- DE 202010000012 U1 [0013]