-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Leuchtenmodul für eine Innenraumbeleuchtung eines Fahrzeugs. Das Leuchtenmodul umfasst eine Leiterplatine, eine Lichtquelle, welche an der Leiterplatine befestigt ist, und einen Lichtbaustein mit einer Lichteintrittsfläche und einer Lichtaustrittsfläche zum Ein- und Austreten von Licht, welches von der Lichtquelle ausgesendet wird. Die Erfindung betrifft ferner ein Fahrzeugteil mit einem Hohlraum, in dem ein solches Leuchtenmodul angeordnet ist.
-
Innenraumbeleuchtungen eines Fahrzeugs haben mehrere Einsatzgebiete. Sie werden für die Beleuchtung von Bedienelementen und Ablagefächern benötigt, z.B. einem Handschuhfach oder einem seitlichen Türfach. Sie können lokal als Leseleuchte eingesetzt werden oder allgemein für eine behagliche Lichtinszenierung verwendet werden. Dabei ist bei der Konzeption der Innenraumleuchten zu berücksichtigen, dass diese einerseits in dem teilweise knapp bemessenen Raum in der Innenverkleidung angeordnet werden müssen und andererseits die Fahrzeuginsassen, insbesondere den Fahrer des Fahrzeugs, nicht blenden dürfen.
-
Die
US 5 149 187 A beschreibt ein Beleuchtungssystem zur Innenbeleuchtung eines Fahrzeugs, bei dem insbesondere eine Blendung durch ungezielt ausgesendetes Licht vermieden werden soll. Dazu werden Glühlampen in der Verkleidung des Dachhimmels und der Türen derart angeordnet, dass von ihnen ausgesendetes Licht von den Sitzpositionen nicht direkt sichtbar ist. Die Glühlampen sind beispielsweise in einem Gehäuse in einem Hohlraum eines Türgriffs angeordnet, wobei am Lichtausgangspunkt vor dem Gehäuse eine Linse abgestützt ist, die auf einen Bereich der darunter liegenden Armablage gerichtet ist.
-
In der
WO 2009/089109 A1 ist ein Beleuchtungssystem zur Innenbeleuchtung eines Fahrzeugs beschrieben. Dabei kann ein Lichtleiter in eine Öffnung in einem Zuziehgriff der Fahrzeugtür angeordnet werden, um die seitliche Türverkleidung und die Armablage zu beleuchten. Der Lichtleiter wird an einem davon beabstandeten Ort von einer LED (LED = Light Emitting Diode) mit Licht gespeist, wobei zwischen LED und Lichtleiter eine Linse angeordnet ist, um eine verbesserte Lichteinkopplung in den Lichtleiter zu erzielen.
-
Die die Merkmale vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1 aufweisende
DE 196 54 358 A1 beschreibt eine Beleuchtungsanordnung zur Beleuchtung des Innenraums oder von Ablageschalen für Kraftfahrzeuge. Die Beleuchtungsanordnung weist eine LED auf, deren Licht in einen Lichtleiter eingespeist wird. An einer Austrittsseite des Lichtleiters tritt das Licht großflächig aus und tritt dann durch einen Lichdiffusor hindurch.
-
Aus der
DE 100 50 817 A1 ist ein Beleuchtungssystem für Kraftfahrzeugkomponenten bekannt, welches mehrere flexible Lichtleiter aufweist. Die Lichtleiter werden von einer Lichtquelle gespeist und übertragen das Licht zu den Kraftfahrzeugkomponenten. Die Lichtleiter sind auf ihrer Einkoppelungsseite in einer Einkoppelhülse angeordnet. Sowohl die Lichtquelle als auch die Einkoppelhülse sind auf einer Leiterplatte angeordnet und befestigt. Bei den Kraftfahrzeugkomponenten handelt es sich um Bedien- oder Anzeigeelemente, die in einer Bedienfront eingebettet sind.
-
In der
DE 195 28 093 A1 wird ein Diebstahlschutzsystem für ein Kraftfahrzeug beschrieben, bei dem um ein Zündschloss eine ringförmige Antenne einer Wegfahrsperre angeordnet ist. Damit ein Schlüsselloch des Zündschlosses beleuchtet werden kann, ist eine Beleuchtungseinrichtung vorhanden, die zugleich als Träger für die Antenne dient. Die Antenne und die Beleuchtungseinrichtung werden von einer Steuereinheit der Wegfahrsperre angesteuert.
-
Der
DE 20 2007 011 316 U1 ist eine Beleuchtungseinrichtung für Ablagen oder Fächer im Innenraum von Fahrzeugen, bspw. für ein Tür- oder Handschuhfach, zu entnehmen. Die Beleuchtungseinrichtung umfasst mindestens eine Lichtquelle, eine Antennen- und/oder Sensorvorrichtung zur Erzeugung eines elektrischen Feldes und zur Erfassung einer Bewegung im elektrischen Feld. Die Antennen- und/oder Sensorvorrichtung weist eine erste Seite und dieser gegenüber eine zweite Seite auf, ferner eine Steuereinheit zum Ansteuern der Lichtquelle und des Betriebs der Antennen- und/oder Sensorvorrichtung. Auf der zweiten Seite der Antennen- und/oder Sensorvorrichtung ist eine Abschirmung angeordnet, die die Antennen- und/oder Sensorvorrichtung abdeckt, um das elektrische Feld abzuschirmen, welches von der Antennen- und/oder Sensorvorrichtung erzeugt wird. Hierdurch soll vermieden werden, dass sich elektrische Felder oder deren Veränderungen auf die Antennen- und/oder Sensorvorrichtung auswirken.
-
Die
DE 10 2010 062 967 A1 offenbart einen Befestigungsdübel zur Befestigung eines Schwellers oder eines Verkleidungsteils an eine Fahrzeugkarosserie. Der Befestigungsdübel weist eine Beleuchtungsvorrichtung mit einem Leuchtmittel auf, mit dem ein Umgebungsraum des Befestigungsdübels bzw. des Verkleidungsteils beleuchtet werden kann.
-
Schließlich kann der
DE 10 2010 043 296 A1 eine Innenraumbeleuchtung für Kraftfahrzeuge mit einem Lichtemittermodul entnommen werden, welches eine LED und einen Sensor umfasst. Die LED und der Sensor stehen über eine Steuereinheit in Verbindung. Im Lichtemittermodul sind ein der LED gegenüberliegender Lichtleiter und eine Optik vorhanden. Die Optik zweigt einen Teil der Lichtstrahlen der LED vor deren Eintritt in den Lichtleiter in Richtung des Sensors ab, damit diese Lichtstrahlen vom Sensor detektiert werden können.
-
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Leuchtenmodul der eingangs genannten Art sowie eine Anordnung eines solchen Leuchtenmoduls in einem Hohlraum eines Fahrzeugteils bereitzustellen, welche flexibel an das jeweilige Innenraumdesign angepasst werden können, welche wenig Bauraum benötigen und eine einfache und kostengünstige Montage erlauben. Insbesondere soll es möglich sein, dass die Lichtabstrahlcharakteristik des von der Lichtquelle ausgesandten Lichts angepasst werden kann.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Leuchtenmodul mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Fahrzeugteil mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
-
Bei dem Leuchtenmodul ist die Leiterplatine an dem Lichtbaustein befestigt. Dies erlaubt eine einfache und kostengünstige Herstellung des Leuchtenmoduls ohne zusätzliches Gehäuse. Des Weiteren wird hierdurch eine platzsparendere Montage ermöglicht. Die auf der Leiterplatine befestigte Lichtquelle ist somit direkt mechanisch mit dem Lichtbaustein gekoppelt, weshalb die Lichtquelle in festem räumlichen Bezug zu dem Lichtbaustein steht.
-
Erfindungsgemäß ist zwischen der Lichteintrittsfläche und der Lichtaustrittsfläche im Lichtbaustein eine Linse ausgebildet. Hierdurch kann die Lichtabstrahlcharakteristik des von der Lichtquelle ausgesandten Lichts angepasst werden. Je nach Formgebung der Lichteintrittsfläche und Lichtaustrittsfläche des Lichtbaustein können somit Winkelbereiche erzeugt werden, in denen Licht fokussiert wird, divergiert und/oder gestreut wird.
-
Vorteilhafterweise ist der Lichtbaustein einstückig. Er besteht insbesondere aus einem formstabilen, transparenten Material. Der Lichtbaustein besteht insbesondere in dem Bereich, in dem die Linse ausgebildet ist, und in dem Bereich, bei dem die Leiterplatine befestigt ist, aus demselben transparenten, lichtleitenden Material. Der Lichtbaustein ist insbesondere nur aus einem einzigen Material hergestellt, z.B. aus PMMA (Polymethylmethacrylat) oder PC (Polycarbonat). Diese Materialien lassen sich einfach und kostengünstig mittels Spritzgießen verarbeiten. Sie erfüllen außerdem die für einen Lichtbaustein erforderlichen mechanischen und optischen Eigenschaften. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Lichtbausteins wird eine Verringerung der Einzelteile bei gleichbleibender Funktion und hoher lichttechnischer Anmutung erreicht. Der Lichtbaustein dient nämlich sowohl als Halterung für die Leiterplatine als auch als optisches Element.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist im Lichtbaustein wenigstens eine Führungsnut ausgebildet, die im Wesentlichen senkrecht zur optischen Achse des von der Lichtquelle ausgesandten Lichts verläuft. Die Lichtquelle ist dabei als Leuchtdiode ausgebildet, die auf der Leiterplatine befestigt ist. Die Leiterplatine ist in der wenigstens einen Führungsnut im Lichtbaustein derart befestigt, dass die Lichtquelle in der optischen Achse der Linse angeordnet ist. Hierdurch wird die optische Justierung vereinfacht, weil bei der Befestigung der Leiterplatine in der Führungsnut der Lichtquelle nur ein Freiheitsgrad bleibt. Ferner begünstigt dies den Austausch der Leiterplatine, wenn die Leiterplatine und/oder die Leuchtdiode defekt sind und ersetzt werden müssen.
-
Im Wesentlichen senkrechte Ausrichtungen sind im Sinne der Erfindung Ausrichtungen, bei denen die zueinander ausgerichteten Teile einen Winkel in einem Bereich um die 90°, z.B. zwischen 70° und 110°, insbesondere zwischen 85° und 95°, bilden. Dabei umfasst die Formulierung „im Wesentlichen“ des Weiteren, dass die angegebenen Teile nicht notwendigerweise planparallel definiert sind, sondern vielmehr leicht gekrümmt ausgestaltet sein können, und daher an einem Punkt lokal exakt senkrecht, aber niemals über einen nicht punktförmigen Bereich senkrecht zueinander ausgerichtet sein können. Im Falle der Linse ergibt sich, dass durch eine Streucharakteristik ggf. mehrere optische Achsen anzugeben wären. Eine im Wesentlichen senkrechte Ausrichtung bezieht sich dann typischerweise auf die Hauptlichtaustrittsrichtung.
-
Die Leiterplatine umfasst insbesondere die elektrischen Leitungen und die Steuerung der Leuchtdiode. Die Befestigung der Leiterplatine in der Führungsnut kann z.B. durch Quetschen erfolgen. Dabei können zusätzlich Rastmittel und Gegenrastmittel in der Leiterplatine und/oder der Führungsnut im Lichtbaustein angeordnet sein, sodass die Leiterplatine an der vorgesehenen Position, an welcher die Leuchtdiode in der optischen Achse der Linse liegt, einfach einrastet. Gegebenenfalls kann die Leiterplatine auch bis zu einem Anschlag in die Führungsnut eingeschoben werden und dann mit an sich bekannten Befestigungsmitteln kraft- oder formschlüssig arretiert werden.
-
In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Leuchtenmoduls ist an der Außenseite des Lichtbausteins eine Halteschiene ausgebildet, welche im Wesentlichen senkrecht zur optischen Achse der Linse ausgerichtet ist und mittels welcher der Lichtbaustein an einem Fahrzeugteil im Innenraum des Fahrzeugs befestigbar ist. Dies erleichtert weiterhin die Montage des Leuchtenmoduls in einem Hohlraum eines Fahrzeugteils. Die Befestigungsart des Lichtbausteins nach außen mittels der Halteschiene an dem Fahrzeugteil kann dabei in ähnlicher Weise wie die Befestigung der Leiterplatine in der Führungsnut im Lichtbaustein erfolgen.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung sind die wenigstens eine Führungsnut im Innern des Lichtbausteins und die wenigstens eine Halteschiene an der Außenseite des Lichtbausteins parallel zueinander ausgerichtet und liegen in einer Ebene, sodass der Lichtbaustein in dieser Ebene einen Wulst aufweist. Durch die Ausnutzung des Bauraums der nach außen gerichteten Halteschiene für die Einbringung einer Führungsnut nach innen kann der Materialeinsatz bei gleicher mechanischer Stabilität optimiert werden. Ferner kann das Leuchtenmodul besonders platzsparend geformt werden.
-
In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Leuchtenmoduls sind je zwei gegenüberliegende Führungsnute im Lichtbaustein und je zwei gegenüberliegende Halteschienen an der Außenseite des Lichtbausteins ausgebildet. Dies sorgt für größere laterale Stabilität bei der Anordnung der Leiterplatine im Lichtbaustein und bei der Anordnung des Leuchtenmoduls im Hohlraum eines Fahrzeugteils.
-
Das erfindungsgemäße Fahrzeugteil für ein Fahrzeug umfasst einen Hohlraum, der in einem eingebauten Zustand des Fahrzeugsteils im Fahrzeug zum Fahrzeuginnenraum hin geschlossen oder mit einem Blendenteil abdeckbar ist, und eine von dem geschlossenen oder abgedeckten Hohlraum nach außen kommunizierende Öffnung, die bei eingebautem Zustand des Fahrzeugsteils im Fahrzeug in den Fahrzeuginnenraum gerichtet ist. Das erfindungsgemäße Fahrzeugteil ist dadurch gekennzeichnet, dass in dem Hohlraum ein zuvor beschriebenes, erfindungsgemäßes Leuchtenmodul angeordnet ist, wobei die im Lichtbaustein ausgebildete Linse wenigstens teilweise in die Öffnung hineinragt. In dieser Anordnung lässt sich das erfindungsgemäße Leuchtenmodul in einfacher Weise in dem Fahrzeugteil positionieren.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung schließt die Lichtaustrittsfläche der Linse die Öffnung im Fahrzeugteil nach außen ab, wobei die Form der Lichtaustrittsfläche an die Form und die Krümmung des Fahrzeugteils im Bereich um die Öffnung angepasst ist. Das Leuchtenmodul ist somit auf der Oberfläche des Fahrzeugteils nicht ertastbar. Dies ist ästhetisch vorteilhaft. Die Anpassung der Form der Lichtaustrittsfläche bietet somit höhere Designfreiheiten für das Fahrzeugteil.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fahrzeugteils ist die Form der Lichteintrittsfläche der Linse an die Form und die Krümmung des Fahrzeugteils im Bereich um die Öffnung angepasst ist, sodass bei Anordnung des Leuchtenmoduls in dem Hohlraum des Fahrzeugteils die durch die angepasste Lichtaustrittsfläche veränderte Lichtcharakteristik gegenüber einer unangepassten Lichtaustrittsfläche kompensiert wird. Hierdurch kann die Fokussier- und Streucharakteristik der in dem Leuchtenmodul ausgebildeten Linse unabhängig von der Form und der Krümmung des Fahrzeugteils im Bereich um die Öffnung erreicht werden, auch wenn gleichzeitig aus ästhetischen Gründen die Lichtaustrittsfläche an der Außenseite des Leuchtmoduls die Öffnung im Fahrzeugteil passgenau abdecken soll.
-
In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fahrzeugteils, insbesondere für seitlich im Fahrzeug montierte Fahrzeugteile, ist das Leuchtenmodul derart im Fahrzeugteil befestigt, dass bei eingebautem Zustand des Fahrzeugsteils im Fahrzeug die im Wesentlichen senkrecht zur optischen Achse der Linse ausgerichtete Halteschiene in einer in Querrichtung des Fahrzeugs verlaufenden Gegen-Nut im Hohlraum des Fahrzeugteils befestigt ist. Dabei ist die Öffnung im Fahrzeugteil insbesondere nach unten bzw. schräg nach unten gerichtet, um eine Blendung der Fahrzeuginsassen zu vermeiden. Das Blendenteil weist vorzugsweise eine Flächennormale im Wesentlichen in Querrichtung des Fahrzeugs auf, sodass die Befestigung in Querrichtung des Fahrzeugs eine einfache Montage und gegebenenfalls eine einfache Reparatur erlaubt.
-
Das erfindungsgemäße Fahrzeugteil ist beispielsweise eine Fahrzeugtür mit einem Griff, insbesondere dem Zuziehgriff der Fahrzeugtür, und einer Armablage, wobei das Leuchtenmodul derart im Griff angeordnet ist, dass die Armablage und/oder Bedienelemente in der Fahrzeugtür und/oder der Türinnenbereich beleuchtbar ist. Alternativ kann das erfindungsgemäße Fahrzeugteil auch z.B. ein Dachhimmel oder ein Cockpit-Teil oder dergleichen sein. Erfindungsgemäß kann für diese Fahrzeugteile eine harmonische Lichtinszenierung erzielt werden.
-
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug zu den Figuren näher erläutert.
- 1 zeigt ein Fahrzeug in einer Teilschnittdarstellung mit einem Blick auf die Innenseite der rechten Fahrzeugtür, die mit einem Leuchtenmodul gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ausgestattet ist,
- 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Leuchtenmoduls gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 3 zeigt eine schematische Schnittansicht des erfindungsgemäßen Leuchtenmoduls aus der 2,
- die 4 und 5 zeigen das in der 2 und 3 dargestellte erfindungsgemäße Leuchtenmodul, welches in einem Hohlraum des Zuziehgriffs einer Fahrzeugtür gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung angeordnet ist, und
- 6 zeigt eine Ansicht einer Fahrzeugtür, welche von einem erfindungsgemäßen im Zuziehgriff der Fahrzeugtür angeordneten Leuchtenmodul beleuchtet wird.
-
In der 1 ist ein Fahrzeug 1 in einer Teilschnittdarstellung mit einem Blick auf die Innenseite der rechten Fahrzeugtür 10 dargestellt. Die Fahrzeugtür 10 umfasst insbesondere einen Zuziehgriff 11 zum Zuziehen der Fahrzeugtür 10 von innen. Der Zuziehgriff 11 verläuft von vorne oben schräg nach hinten unten wobei er nach hinten horizontal in eine Armablage 12 übergeht. Oberhalb des Zuziehgriffs 11 ist der Türöffnungshebel 13 zum Entriegeln des Türschlosses und Öffnen der Fahrzeugtür 10 angeordnet. In dem vorderen unteren Bereich unterhalb des Zuziehgriffs 11 ist ein Ablagefach 14 in der Fahrzeugtür 10 vorgesehen. Die Fahrzeugtür 10 ist ferner mit einem Leuchtenmodul 20 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ausgestattet, wie dies im Folgenden näher erläutert wird.
-
In den 2 und 3 ist ein Leuchtenmodul 20 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Dabei ist das Leuchtenmodul 20 in der 2 in einer perspektivischen Ansicht und in der 3 in einer schematischen Schnittansicht dargestellt.
-
Das Leuchtenmodul 20 umfasst einen Lichtbaustein 23, der einstückig aus einem formstabilen, transparenten Material hergestellt wurde. Er wurde vorzugsweise aus einem harten Kunststoff, z.B. PMMA (Polymethylmethacrylat) oder PC (Polycarbonat) als ganzes Stück in einem Verfahrensschritt hergestellt, z B. gespritzt. Der Lichtbaustein kann auf diese Weise mit einem Volumen im Bereich von einem Kubikzentimeter sehr klein und kompakt hergestellt werden. Im Ausführungsbeispiel betragen Breite, Länge und Höhe je 13 mm, 9,5 mm und 7,6 mm.
-
Der Lichtbaustein 23 weist eine trichterförmige Aushöhlung auf, die einen Innenraum oder Zwischenraum in dem Lichtbaustein 23 bilden. In diesem Innenraum sind auf zwei gegenüberliegenden Innenwänden des Lichtbausteins 23 jeweils eine Führungsnut 27 gebildet, welche sich in die Innenwände hinein erstrecken. An den dazu korrespondierenden Außenwänden des Lichtbausteins 23 sind je zwei Halteschienen 28 angeordnet, welche nach außen von den Außenwänden hervortreten und an welchen der Lichtbaustein 23 an einem Fahrzeugteil im Innenraum des Fahrzeugs 1, insbesondere der Fahrzeugtür 10, befestigbar ist. Die Führungsnute 27 im Innern des Lichtbausteins 23 und die Halteschienen 28 an der Außenseite des Lichtbausteins 23 sind parallel zueinander ausgerichtet und liegen in einer Ebene, sodass der Lichtbaustein 23 in dieser Ebene einen Wulst aufweist.
-
Das Leuchtenmodul 20 umfasst des Weiteren eine Leiterplatine 21, auf welcher eine Leuchtdiode 22 angeordnet ist. Die Leiterplatine 21 umfasst die elektrischen Leitungen und die Ansteuerung für die Leuchtdiode 22 und dient dabei als Halterung der Leuchtdiode 22, die Kontakt allein zu der Leiterplatine 21 hat. Eine Lichteintrittsfläche 24 im Innern des Lichtbausteins 23 und eine Lichtaustrittsfläche 25 an der Außenseite des Lichtbausteins 23 bilden für von der Leuchtdiode 22 ausgesandtes Licht eine Linse 26. Die Führungsnute 27 und die Halteschienen 28 sind dabei im Wesentlichen senkrecht zur optischen Achse A dieser Linse 26 ausgerichtet. Die Leiterplatine 21 ist in die gegenüberliegenden Führungsnuten 27 einschiebbar und kann durch Verquetschen in Position gehalten werden, sodass die Leuchtdiode 22 in der optischen Achse A angeordnet ist.
-
Je nach gewünschtem Effekt kann die Lichtausstrahlcharakteristik fokussierende, divergierende und/oder streuende Bereiche aufweisen. So kann für einen bestimmten Bereich eine Fokussierung für einen Lesespot gewünscht sein, für den umgebenden Bereich aber ein Streulicht oder divergierende Lichtstrahlen gewünscht werden. Die Form und die Krümmung der Lichteintrittsfläche 24 ist an die Form und die Krümmung der Lichtaustrittsfläche 25 angepasst, sodass die gewünschte Lichtausstrahlcharakteristik erreicht wird.
-
In den 4 und 5 ist das mit Bezug zu den 2 und 3 beschriebene Leuchtenmodul 20 dargestellt, wie dieses in einem Hohlraum 15 des Zuziehgriffs 11 einer Fahrzeugtür 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung angeordnet ist. Der Zuziehgriff 11 weist dabei einen Hohlraum 15 auf, der bei eingebautem Zustand der Fahrzeugtür 10 im Fahrzeug 1 zum Fahrzeuginnenraum hin mit einer Griffabdeckung 16 (siehe 6) verblendet ist. Die Griffabdeckung 16 verhindert, dass die unästhetisch anmutende funktionale Innenausstattung des Zuziehgriffs 11, die neben dem Leuchtenmodul 20 auch noch die dazugehörigen elektrischen Zuleitungen umfasst, für die Fahrzeuginsassen direkt sichtbar ist und dass die Fahrzeuginsassen durch Streulicht des Leuchtenmoduls 20 geblendet werden. Für Montagezwecke, insbesondere für die Montage und/oder den Austausch des Leuchtenmoduls 20, kann die Griffabdeckung 16 entfernt werden.
-
Im Zuziehgriff 11 ist des Weiteren eine von dem abgedeckten Hohlraum 15 nach außen kommunizierende Lichtöffnung 17 vorgesehen, die bei eingebautem Zustand der Fahrzeugtür 10 im Fahrzeug 1 in den Fahrzeuginnenraum gerichtet ist. Die Lichtöffnung 17 ist dabei nicht in der Griffabdeckung 16, sondern in jenem Teil des Zuziehgriffs 11 angeordnet, der mit der Fahrzeugtür 10 integral ausgebildet ist und auf einem dem Türinnenbereich 18 seitlich zugewandten Abschnitt des Zuziehgriffs 11 liegt.
-
In dem Hohlraum 15 ist ein mit Bezug zu den 2 und 3 beschriebenes Leuchtenmodul 20 derart angeordnet, dass die im Lichtbaustein 23 ausgebildete Linse 26 in die Lichtöffnung 17 hineinragt und diese nach außen abschließt. Die Form der Lichtaustrittsfläche 25 ist dabei an die Form und die Krümmung des Zuziehgriffs 11 im Bereich um die Lichtöffnung 17 so angepasst, dass diese durch Ertasten als solches kaum noch wahrzunehmen ist.
-
Die Montage des Leuchtenmoduls 20 im Hohlraum 15 des Zuziehgriffs 11 erfolgt nun, indem die Halteschienen 28 in jeweils einer Gegen-Nut 29 im Hohlraum 15 durch Einschieben und Verquetschen befestigt werden. Die Gegen-Nute 29 verlaufen - wenn die Fahrzeugtür 10 im Fahrzeug 1 eingebaut und geschlossen ist - in Querrichtung des Fahrzeugs 1. Dies erlaubt insbesondere ein einfaches auswechseln gegebenenfalls defekter Leuchtenmodule 20.
-
Die im Allgemeinen asymmetrische Geometrie der von dem ausgesandten Licht getroffenen Fläche im Innenraum des Fahrzeugs 1 und die unterschiedlichen Anforderungen bezüglich fokussierender, divergierender oder streuender Lichtbereiche sowie die Anpassung der Lichtaustrittsfläche 25 an die Form und die Krümmung der Fahrzeugtür 10 im Bereich um die Lichtöffnung 17 im Zuziehgriff 11 erfordern es, dass bei Anordnung des Leuchtenmoduls 20 im Hohlraum 15 der Fahrzeugtür 10 die durch die angepasste Lichtaustrittsfläche 25 veränderte Lichtcharakteristik durch eine entsprechende Form und Krümmung der Lichteintrittsfläche 24 kompensiert wird. Die Lichteintrittsfläche 24 kann also nach Vorgabe der Geometrie des Zuziehgriffs 11 und der zu erzielenden Lichtausstrahlcharakteristik berechnet werden und die Spritzgussform für den Lichtbaustein 23 entsprechend ausgeformt werden.
-
In der 6 ist eine Ansicht einer Fahrzeugtür 10 dargestellt, welche von einem zuvor beschriebenen im Zuziehgriff 11 der Fahrzeugtür 10 angeordneten Leuchtenmodul 20 beleuchtet wird. Das Leuchtenmodul 20 ist dabei derart im Zuziehgriff 11 angeordnet ist, dass bei eingeschalteter Leuchte sich ein beleuchteter Bereich B ergibt, der Teile der Armablage 12 und darauf angeordnete Bedienelemente 19, z.B. zum Bedienen der elektrischen Fensterheber, fokussierend beleuchtet. Des Weiteren können Teile des Türinnenbereichs 18 sowie ein in der Fahrzeugtür 10 vorgesehenes Ablagefach 14 diffus beleuchtet werden, um ein harmonisches Raumgefühl zu erzeugen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeug
- 10
- Fahrzeugtür
- 11
- Zuziehgriff
- 12
- Armablage
- 13
- Türöffnungshebel
- 14
- Ablagefach
- 15
- Hohlraum
- 16
- Griffabdeckung
- 17
- Lichtöffnung
- 18
- Türinnenbereich
- 19
- Bedienelemente
- 20
- Leuchtenmodul
- 21
- Leiterplatine
- 22
- Leuchtdiode
- 23
- Lichtbaustein
- 24
- Lichteintrittsfläche
- 25
- Lichtaustrittsfläche
- 26
- Linse
- 27
- Führungsnut
- 28
- Halteschiene
- 29
- Gegen-Nut
- A
- Optische Achse
- B
- Beleuchteter Türbereich