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Die Erfindung betrifft eine Verfahrvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz, insbesondere zur verfahrbaren Anbindung des Kraftfahrzeugsitzes an eine Kraftfahrzeugstruktur, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Weiter betrifft die Erfindung eine Sitzbefestigung zum verfahrbaren Befestigen eines Kraftfahrzeugsitzes an einer Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
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Auch betrifft die Erfindung eine Kraftfahrzeugsitzeinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
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Zudem betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
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Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer Verfahrvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz, insbesondere zu Herstellung einer verfahrbaren Anbindung des Kraftfahrzeugsitzes an eine Kraftfahrzeugstruktur, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
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Nicht zuletzt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer Sitzbefestigung zum verfahrbaren Befestigen eins Kraftfahrzeugsitzes an einer Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
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Allgemein sind aus dem Stand der Technik Sitzschienen für Kraftfahrzeugsitze bekannt. Entlang dieser Sitzschienen ist ein Kraftfahrzeugsitz in Fahrzeuglängsrichtung verfahrbar. Dabei sind zwei parallele Sitzschienen vorgesehen, die jeweils seitlich – das heißt links und rechts – mit dem Kraftfahrzeugsitz und einer Kraftfahrzeugstruktur verbunden sind. Über diese Schienen ist der Kraftfahrzeugsitz in Richtung der Schienen verfahrbar.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Multifunktionsschiene zu schaffen, welche neben einer reinen Verfahrfunktion noch weitere Funktionen, beispielsweise eine zusätzliche Krafteinleitung, gewährleistet. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine und/oder mehrere benutzerfreundlichere Schiene(n) zu schaffen, die mit weniger Aufwand zu installieren sind.
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Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Befestigung für einen Kraftfahrzeugsitz sowie einen Kraftfahrzeugsitz zu schaffen, die leicht installierbar sind.
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Schließlich ist es noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verfahren hierzu und ein Kraftfahrzeug zu schaffen.
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Diese und weitere Aufgaben werden ausgehend von einer Verfahrvorrichtung gemäß dem Anspruch 1, einer Sitzbefestigung gemäß dem Anspruch 10, einer Kraftfahrzeugsitzeinrichtung gemäß dem Anspruch 12, einem Kraftfahrzeug gemäß dem Anspruch 13, einem Verfahren zum Herstellen einer Verfahrvorrichtung gemäß Anspruch 14 und einem Verfahren zum Herstellen einer Sitzbefestigung gemäß Anspruch 15 in Verbindung mit deren Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass bei einer Verfahrvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz, insbesondere zur verfahrbaren Anbindung des Kraftfahrzeugsitzes an eine Kraftfahrzeugstruktur, umfassend mindestens eine Befestigungseinheit für eine Verriegelungseinheit zum Verriegeln des Kraftfahrzeugsitzes an der Verfahrvorrichtung, vorgesehen ist, dass die Befestigungseinheit überstandsfrei in die Verfahrvorrichtung integriert ausgebildet ist, sodass die Befestigungseinheit zumindest seitlich nicht über die Verfahrvorrichtung hinausragt. Ein Kraftfahrzeugsitz kann ein beliebiger Kraftfahrzeugsitz, beispielsweise auch eine Sitzreihe, eine Sitzbank, mehrere Kraftfahrzeugsitze, sein. Die Verfahrvorrichtung umfasst eine Befestigungseinheit, mit welcher ein relativ zu der Verfahrvorrichtung bewegbarer, insbesondere klappbarer Kraftfahrzeugsitz gegen eine Bewegung bzw. ein Klappen gesichert werden kann. Beispielsweise ist bei einem sogenannten Easy Entry System, bei dem ein Kraftfahrzeugsitz zum erleichterten Einsteigen aus einem Einstiegsbereich wegklappbar ist, eine Verriegelungseinheit vorgesehen, die mit der Befestigungseinheit zusammenwirkt. Die Verriegelungseinheit ist bevorzugt an dem Kraftfahrzeugsitz angeordnet. Über eine vorzugsweise an dem Lehnenteil des Kraftfahrzeugsitzes angeordnete Betätigungseinheit wird die Verriegelungseinheit betätigt. Über einen entsprechenden Mechanismus erfolgt ein Zusammenwirken mit der Befestigungseinheit, sodass eine Bewegung des Kraftfahrzeugsitzes relativ zu der Verfahrvorrichtung freigegeben oder gesperrt ist. Die Befestigungseinheit ist bevorzugt an der Verfahrvorrichtung ausgebildet, um die Relativbewegung zu verhindern. Insbesondere ist die Befestigungseinheit in die Verfahrvorrichtung integriert ausgebildet. Dabei sieht eine Ausführungsform vor, dass die Befestigungseinheit überstandsfrei, zumindest in eine seitliche Richtung überstandsfrei in die Verfahrvorrichtung integriert ausgebildet ist. Bevorzugt ist die Befestigungseinheit in alle Richtungen überstandsfrei in die Verfahrvorrichtung integriert. Dabei ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass die Befestigungseinheit in einer Vertiefung der Verfahrvorrichtung ausgebildet ist. Vorzugsweise ist eine Befestigungseinheit vorgesehen. In anderen Ausführungsformen sind mehrere Befestigungseinheiten vorgesehen, wobei mindestens eine der mehreren Befestigungseinheiten in die Verfahrvorrichtung integriert, insbesondere überstandsfrei integriert, ausgebildet ist. Die Befestigungseinheit ist in einer Ausführungsform als separates Bauteil ausgebildet, welches mit der Verfahrvorrichtung verbunden ist. In einer anderen Ausführungsform ist die Befestigungseinheit einteilig mit mindestens einem weiteren Bauteil der Verfahrvorrichtung ausgebildet. In einer Ausführungsform weist die Befestigungseinheit einen Hinterschnitt oder dergleichen auf, sodass eine Verriegelungseinheit in diesen Hinterschnitt eingreifen kann. Beispielsweise ist die Befestigungseinheit als bügelförmiger Bolzen, als Schlitz, also Nut, als Stift oder dergleichen ausgebildet. Vorzugsweise ist die Befestigungseinheit aus einem crashsicheren und/oder stabilen Material ausgebildet, sodass evtl. auf den Kraftfahrzeugsitz wirkende Kräfte aufgenommen werden können und der Sitz sich nicht ungewollt relativ zu der Verfahrvorrichtung bewegt. In einer Ausführungsform ist eine Überlasteinheit, beispielsweise in Form einer Materialinstabilität vorgesehen, um ein Nachgeben bei Erreichen eines vorgegebenen Lastwertes zu bewirken. Die Materialinstabilität kann beispielsweise in Form einer Sollbruchstelle oder einem Materialeinschluss erfolgen.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Verfahrvorrichtung eine sitzseitige Bewegungseinrichtung aufweist, an welcher die Befestigungseinheit angeordnet ist. Die sitzseitige Bewegungseinrichtung ist ortsfest mit dem Kraftfahrzeugsitz verbunden. Weiter ist die Bewegungseinrichtung ausgebildet, um in einer korrespondierenden Führung bewegbar geführt zu werden.
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Entsprechend ist in einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Verfahrvorrichtung eine kraftfahrzeugseitige Führungseinrichtung aufweist, an welcher die sitzseitige Bewegungseinrichtung verfahrbar aufgenommen ist. Die kraftfahrzeugseitige Führungseinrichtung ist ortsfest mit der Kraftfahrzeugstruktur verbunden. Die Kraftfahrzeugstruktur kann eine beliebige Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs sein. Weiter weist die Führungseinrichtung eine Aufnahme auf, in welcher die Bewegungseinrichtung zumindest teilweise angeordnet ist. Dabei ist die Aufnahme vorzugsweise als Spalt, Schlitz, Nut, Langloch oder als sonstiger Freiraum ausgebildet. Insbesondere sind die Führungseinrichtung und die Bewegungseinrichtung schienenförmig, beispielsweise als entsprechende Profilschienen, längliche Biege- und/oder Stanzteile oder dergleichen ausgebildet. In einer Ausführungsform ist die schienenförmige Bewegungseinrichtung gleitbar in der schienenförmigen Führungseinrichtung ausgebildet.
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In noch einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die sitzseitige Bewegungseinrichtung eine Fangeinheit aufweist, welche einen Fangabschnitt zum Zusammenwirken mit einer korrespondierenden Gegenfangeinheit aufweist. Die Fangeinheit ist zum Auffangen von auf den Sitz und somit auf die Verfahrvorrichtung weitergeleiteten Kräften ausgebildet. Diese bildet eine Verstärkung oder Stabilisierung der Verfahrvorrichtung bzw. der Bewegungseinrichtung aus. Über diese Fangeinheit werden Kräfte aufgenommen und das Risiko einer Beschädigung der Verfahrvorrichtung reduziert. Die aufgenommenen Kräfte werden beispielsweise über den entsprechenden Fangabschnitt abgeleitet, zum Beispiel auf eine Gegenfangeinheit.
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Entsprechend sieht eine andere Ausführungsform vor, dass die kraftfahrzeugseitige Führungseinrichtung eine Gegenfangeinheit aufweist, welche einen Gegenfangabschnitt zum Zusammenwirken mit der korrespondierenden Fangeinheit aufweist. Die Gegenfangeinheit wirkt über den Gegenfangabschnitt mit der Fangeinheit zusammen, sodass die dort aufgefangenen Kräfte über die Gegenfangeinheit in die Kraftfahrzeugstruktur abgeleitet werden können. Der Gegenfangabschnitt und/oder der Fangabschnitt ist beispielsweise hakenförmige oder mit Hinterschnitt ausgebildet, beispielsweise auch als Bördelung oder dergleichen. Dabei wirken der Fangabschnitt und der Gegenfangabschnitt derart zusammen, dass diese bevorzugt ineinander greifen. Insbesondere bei einem Belastungsfall greifen die Abschnitte ineinander ein, sodass eine Kraftableitung und/oder eine Kraftabsorption, beispielsweise durch Verformung, realisiert ist. Vorzugsweise sind die Abschnitte als gebogene Schienenränder oder Blechränder ausgebildet. In anderen Ausführungsformen sind lappenartige Vorsprünge oder dergleichen ausgebildet. Die Fangeinheit und/oder die Gegenfangeinheit ist bevorzugt als schienenförmiges Teil ausgebildet.
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Noch eine Ausführungsform sieht vor, dass die Fangeinheit zusammenwirkend bewegbar zu der Gegenfangeinheit angeordnet ist, sodass bei einem Verfahren der Bewegungseinrichtung in der Führungseinrichtung die Fangeinheit entlang der Gegenfangeinheit verfahrbar ist. Vorzugsweise sind die Fangabschnitte derart miteinander verbunden, dass eine Bewegung in Erstreckungsrichtung der Verfahrvorrichtung ermöglicht ist. Hierzu liegen die Fangabschnitte aneinander an.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Bewegungseinrichtung eine Basisbewegungseinheit aufweist, mit welcher die Fangeinheit ortsfest verbunden ist. Die Basisbewegungseinheit ist bevorzugt schienenförmig, beispielsweise als Profilschiene oder als schlittenähnlicher Körper ausgebildet. Dabei ist die Basisbewegungseinheit zum Verfahren, insbesondere gleiten in und/oder entlang einer Basisführungseinheit ausgebildet.
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Entsprechend ist vorgesehen, dass die Führungseinrichtung eine Basisführungseinheit aufweist, mit welcher die Gegenfangeinheit ortsfest verbunden ist. Die Basisführungseinheit weist bevorzugt eine Führungsaufnahme für die Basisbewegungseinheit auf, entlang welcher die Basisbewegungseinheit bewegbar verfahrbar ist. Bevorzugt ist die Aufnahme als Schlitz, Nut, Langloch oder dergleichen ausgebildet. Die Basisführungseinheit ist entsprechend als schienenförmiges Element, beispielsweise als Führungsschiene, Profilschiene, Biege- und/oder Stanzteil oder dergleichen ausgebildet.
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Wiederum eine Ausführungsform sieht vor, dass die Basisbewegungseinheit mit der Basisführungseinheit, insbesondere mit einem Bewegungsabschnitt mit einem Führungsabschnitt zusammenwirkt, sodass die Basisbewegungseinheit verfahrbar entlang der Basisführungseinheit geführt ist. Die Abschnitte sind insbesondere als Wandungen der entsprechenden Bauteile ausgebildet. Die Wandungen sind entsprechend für ein aneinander Gleiten ausgebildet. Beispielsweise sind reibungsreduzierende Mittel wie Schmierungen, Beschichtungen, Lager, Roll- und/oder Wälzkörper zwischen den Einheiten bzw. Abschnitten vorgesehen, um eine Relativbewegung zu erleichtern.
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Die Erfindung schließt weiter die technische Lehre ein, dass bei einer Sitzbefestigung zum verfahrbaren Befestigen eines Kraftfahrzeugsitzes an einer Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs, umfassend mindestens zwei zueinander beabstandete Sitzbefestigungsvorrichtungen, die mit dem Kraftfahrzeugsitz und mit der Tragstruktur verbunden sind, vorgesehen ist, dass mindestens zwei der Sitzbefestigungsvorrichtungen gleich ausgebildet sind. Aus Stabilitätsgründen sind zur verfahrbaren Befestigung eines Kraftfahrzeugsitzes an einer Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs zwei Sitzbefestigungsvorrichtungen vorgesehen. Die Sitzbefestigungsvorrichtungen erstrecken sich in eine Verfahrrichtung, bevorzugt in eine Kraftfahrzeuglängsrichtung. Dabei sind die Sitzbefestigungsvorrichtung beabstandet voneinander, insbesondere quer zu der Erstreckungsrichtung, angeordnet. Die Sitzbefestigungsvorrichtungen verlaufen bevorzugt parallel. Auch ein nichtparalleler Verlauf ist in einer Ausführungsform vorgesehen, wobei hier entsprechende Ausgleichsmittel zum Ausgleichen eines variierenden Abstandes vorgesehen sind. In anderen Ausführungsformen sind mehrere Sitzbefestigungsvorrichtungen vorgesehen, beispielsweise drei, vier, fünf oder mehr. Mindestens zwei der Sitzbefestigungsvorrichtungen sind gleich ausgebildet, sodass Montagefehler aufgrund eines Vertauschens von rechter und linker Sitzbefestigungsvorrichtung verhindert sind. Das heißt, die Sitzbefestigungsvorrichtung lässt sich beidseitig, sowohl links als auch rechts, zur Sitzbefestigung einsetzen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens zwei der Sitzbefestigungsvorrichtung als Verfahrvorrichtung wie zuvor beschrieben ausgebildet sind. Dabei ist die Befestigungseinheit zumindest seitlich ohne Überstand über die Verfahrvorrichtung ausgebildet. Insbesondere ist die Befestigungseinheit mittig an der Verfahrvorrichtung ausgebildet. Auf diese Weise ist seitlicher Vorsprung der Befestigungseinheit verhindert, sodass ein Verletzungsrisiko minimiert ist. Zudem ist eine verbesserte Kraftableitung realisiert.
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Zudem schließt die Erfindung weiter die technische Lehre ein, dass bei einer Kraftfahrzeugsitzeinrichtung, umfassend mindestens einen Kraftfahrzeugsitz, der über mindestens eine Verbindungseinheit an einer Kraftfahrzeugstruktur eines Kraftfahrzeugs angeordnet ist, vorgesehen ist, dass die Verbindungseinheit als Sitzbefestigung wie vorstehend beschrieben ausgebildet ist. Die Kraftfahrzeugsitzeinrichtung umfasst beispielsweise einen einzelnen Kraftfahrzeugsitz, mehrere einzelne Kraftfahrzeugsitze oder miteinander zu einer Kraftfahrzeugsitzbank verbundene Kraftfahrzeugsitze. Insbesondere ist die Kraftfahrzeugsitzeinrichtung als hintere Sitzbank ausgebildet, beispielsweise als zweite, dritte oder weitere Sitzbank.
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Die Erfindung schließt außerdem die technische Lehre ein, dass bei einem Kraftfahrzeug, umfassend mindestens eine Sitzvorrichtung, vorgesehen ist, dass die Sitzvorrichtung als vorstehend beschriebene Kraftfahrzeugsitzeinrichtung ausgebildet ist. Das Kraftfahrzeug ist bevorzugt ein beliebiges Personenkraftfahrzeug, beispielsweise ein Cabrio, eine Limousine, ein SUV, ein Kleinbus, ein Van, ein Minivan, ein Minibus, ein Reisebus oder dergleichen. Bevorzugt weist das Kraftfahrzeug mindestens eine hintere Sitzbank oder Sitzreihe auf, die als Kraftfahrzeugsitzeinrichtung ausgebildet ist. Bevorzugt weist die Kraftfahrzeugsitzeinrichtung ein sogenanntes Easy Entry System auf, mit dem eine Relativbewegung des Sitzes zu der Verfahrvorrichtung realisierbar ist.
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Die Erfindung schließt zudem auch die technische Lehre ein, dass bei einem Verfahren zum Herstellen einer Verfahrvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz, insbesondere zu Herstellung einer verfahrbaren Anbindung des Kraftfahrzeugsitzes an eine Kraftfahrzeugstruktur, umfassend den Schritt Anordnen einer Befestigungseinheit für eine Verriegelungseinheit zum Verriegeln des Kraftfahrzeugsitzes an der Verfahrvorrichtung, vorgesehen ist, dass das Anordnen den Schritt umfasst, Anordnen der Befestigungseinheit überstandsfrei integriert in die Verfahrvorrichtung, sodass die Befestigungseinheit zumindest seitlich nicht über die Verfahrvorrichtung hinausragt. Bei der Herstellung wird die Befestigungseinheit somit nicht seitlich, sondern bevorzugt etwa mittig an der Verfahrvorrichtung ausgebildet. Bevorzugt wird eine Ausnehmung oder dergleichen vorgesehen, in welche die Befestigungseinheit montiert, angeordnet oder ausgebildet wird.
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Die Erfindung schließt zudem auch die technische Lehre ein, dass bei einem Verfahren zum Herstellen einer Sitzbefestigung zum verfahrbaren Befestigen eins Kraftfahrzeugsitzes an einer Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs, umfassend den Schritt Verbinden von mindestens zwei zueinander beabstandeten Sitzbefestigungsvorrichtungen an dem Kraftfahrzeugsitz und an der Tragstruktur verbunden, vorgesehen ist, dass das Verbinden den Schritt umfasst, Verbinden von mindestens zwei gleich ausgebildeten Sitzbefestigungsvorrichtungen. Anstelle einer Montage von zwei unterschiedlichen Verfahrvorrichtungen für unterschiedliche Seiten, beispielsweise eine rechte Seite und eine linke Seite, eines Sitzes, werden links und rechts die gleichen Verfahrvorrichtungen verwendet. Auf diese Weise sind Montagefehler reduziert.
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben oder ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind. Für gleiche oder ähnliche Bauteile oder Merkmale werden dabei einheitliche Bezugszeichen verwendet. Merkmale oder Bauteile verschiedener Ausführungsformen können kombiniert werden, um so weitere Ausführungsformen zu erhalten. Sämtliche aus den Ansprüchen der Beschreibung oder Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumliche Anordnung und Verfahrensschritte, können so für sich als auch in verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Es zeigen:
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1 schematisch in einer Perspektivansicht eine Kraftfahrzeugsitzeinrichtung mit einer Sitzbefestigung betrachtet von einer Heckseite eines Kraftfahrzeugs,
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2 schematisch in einer Perspektivansicht eine Sitzbefestigung mit zwei Verfahrvorrichtungen,
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3 schematisch in einer Perspektivansicht einen Ausschnitt einer Verfahrvorrichtung,
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4 schematisch in einer Querschnittsansicht die Verfahrvorrichtung nach 3 gemäß dem Schnitt A-A,
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5 schematisch in einer Perspektivansicht einen Ausschnitt einer Gegenfangeinheit der Verfahrvorrichtung,
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6 schematisch in einer Perspektivansicht einen Ausschnitt einer Verfahrvorrichtung ohne Fangeinheit und Gegenfangeinheit,
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7 schematisch in einer Perspektivansicht eine Fangeinheit,
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8 schematisch in einer Vorderansicht eine Befestigungseinheit und
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9 schematisch in einer Perspektivansicht ein Verbindungselement der Verfahrvorrichtung.
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In den 1 bis 9 ist ein Ausführungsbeispiel bzw. sind Bauteile eines Ausführungsbeispiels der Erfindung dargestellt. Für gleiche oder ähnliche Bauteile werden gleiche Bezugszeichen verwendet. Eine detaillierte Beschreibung bereits beschriebener Bauteile wird aus Gründen der besseren Übersicht weggelassen.
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1 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht eine Kraftfahrzeugsitzeinrichtung 10 mit einer Sitzbefestigung 100 betrachtet von einer Heckseite eines Kraftfahrzeugs (hier nicht dargestellt). Die Kraftfahrzeugsitzeinrichtung 10 umfasst zwei Kraftfahrzeugsitze oder kurz Sitze 11, die gemeinsam zu einer Sitzbank 12 ausgebildet sind. Die Sitzbank 12 gemäß 1 ist als hintere Sitzbank 12 oder Sitzreihe ausgebildet, beispielsweise als zweite, dritte oder weitere Sitzreihe.
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Die Kraftfahrzeugsitzeinrichtung 10 ist an einer Kraftfahrzeugstruktur 20 verfahrbar befestigt. Hierzu ist die Kraftfahrzeugsitzeinrichtung 10 mit der Sitzbefestigung 100, die hier zwei Verfahrvorrichtungen 110 umfasst, verbunden. Jede Verfahrvorrichtung 110 ist weiter mit der Kraftfahrzeugstruktur 20 verbunden. Dabei ist die jeweilige Verbindung mit der Kraftfahrzeugstruktur 20 bzw. mit der Kraftfahrzeugsitzeinrichtung 10 ortsfest ausgebildet. Das Verfahren der Kraftfahrzeugsitzeinrichtung 10 relativ zu der Kraftfahrzeugstruktur 20 erfolgt über eine Relativbewegung verschiedener Bauteile der Verfahrvorrichtung 110 zueinander, wie im Folgenden beschrieben.
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2 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht eine Sitzbefestigung 100 mit zwei Verfahrvorrichtungen 110. Die Verfahrvorrichtungen 110 sind gleich ausgebildet. Dabei sind die Verfahrvorrichtungen 110 für beide Seiten – das heißt für die linke und die rechte Seite – eines Sitzes 11 bzw. einer Sitzbank 12 geeignet. Die Sitzbefestigung 100 ist zum verfahrbaren Befestigen des Kraftfahrzeugsitzes 11 bzw. der Sitzbank 12 an der Tragstruktur 20 des Kraftfahrzeugs ausgebildet. Dabei umfasst die Sitzbefestigung 100 die zwei zueinander beabstandeten, als Verfahrvorrichtung 110 ausgebildeten Sitzbefestigungsvorrichtungen, die mit dem Kraftfahrzeugsitz 11 und mit der Tragstruktur 20 verbunden sind. Die zwei Sitzbefestigungsvorrichtungen 110 sind gleich ausgebildet. Vorliegend umfassen die Sitzbefestigungsvorrichtungen 110 genau zwei Verfahrvorrichtungen 110, die entsprechend gleich ausgebildet sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Verfahrvorrichtungen 110 in eine Fahrzeuglängsrichtung (Pfeile) ausgerichtet. Entsprechend sind die Verfahrvorrichtungen 110 für eine Bewegung eines Kraftfahrzeugsitzes 11 in diese Erstreckungsrichtung ausgelegt. Jede Verfahrvorrichtung 110 ist zur verfahrbaren Anbindung des Kraftfahrzeugsitzes 11 an die Kraftfahrzeugstruktur 20 ausgebildet. Der Sitz 11 ist für ein Easy Entry System geeignet. Dazu umfasst die Verfahrvorrichtung 110 eine Befestigungseinheit 120 für eine Verriegelungseinheit des Easy Entry Systems zum Verriegeln des Kraftfahrzeugsitzes 11 an der Verfahrvorrichtung 110. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Befestigungseinheit 120 in die Verfahrvorrichtung 110 integriert ausgebildet, sodass die Befestigungseinheit 120 zumindest seitlich, das heißt quer zur Fahrzeuglängsrichtung, nicht über die Verfahrvorrichtung 110 hinausragt.
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Die Verfahrvorrichtung 110 weist eine sitzseitige Bewegungseinrichtung 130 auf, an und/oder in welcher die Befestigungseinheit 120 angeordnet ist.
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Weiter weist die Verfahrvorrichtung 110 eine kraftfahrzeugseitige Führungseinrichtung 140 auf, an und/oder in welcher die sitzseitige Bewegungseinrichtung 130 verfahrbar aufgenommen ist.
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Zudem weist die sitzseitige Bewegungseinrichtung 130 eine Fangeinheit 150 auf, welche einen Fangabschnitt 151 zum Zusammenwirken mit einer korrespondierenden Gegenfangeinheit 160 aufweist.
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Entsprechend weist die kraftfahrzeugseitige Führungseinrichtung 140 die Gegenfangeinheit 160 auf, welche einen Gegenfangabschnitt 161 zum Zusammenwirken mit der korrespondierenden Fangeinheit 150 aufweist. Der Aufbau der Verfahrvorrichtung 110 ist im Folgenden detaillierter beschrieben.
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3 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht einen Ausschnitt der Verfahrvorrichtung 110. Die 4 zeigt schematisch in einer Querschnittsansicht die Verfahrvorrichtung 110 nach 3 gemäß dem Schnitt A-A. Anhand der beiden Fig. Ist der Aufbau der Verfahrvorrichtung 110 deutlich erkennbar. Die Bewegungseinrichtung 130 umfasst die Fangeinheit 150 und eine Basisbewegungseinheit 170, mit welcher die Fangeinheit 150 ortsfest verbunden ist. Dabei ist die Fangeinheit 150 über zwei Nieten 180 mit der Basisbewegungseinheit 170 ortsfest verbunden. Die Basisbewegungseinheit 170 ist als schienen- oder strangförmiges Blechteil ausgebildet. An dessen sitzseitiger Seite ist die Fangeinheit 150 befestigt. Die Fangeinheit 150 weist eine Aufnahme 190 für die Befestigungseinheit 120 auf. Dabei ist die Aufnahme 190 als Vertiefung ausgebildet. In der Vertiefung sind seitliche an Wandungen Ausnehmung vorgesehen, in welche die bügelförmige Befestigungseinheit 120 aufgenommen ist. Dabei verlaufen Schenkel 121 der U-förmig ausgebildeten Befestigungseinheit 120 parallel zur Fahrzeuglängsachse entlang einer inneren Seite der Fangeinheit 150. Das Verbindungsteil 122 der Schenkel 121 ragt quer über die Vertiefung, welche in diesem Bereich eine nutförmige Durchgangsöffnung aufweist. Somit ist eine hinterschnittartige Befestigungseinheit 120 im Bereich der Fangeinheit 150 realisiert, welche überstandsfrei ausgebildet ist.
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Die Basisbewegungseinheit 170 und die Fangeinheit 150 wirken mit der Führungseinrichtung 140 zusammen. Dabei ist die Basisbewegungseinheit 170 in einer entsprechenden nutförmigen oder langlochförmigen Ausnehmung 191 einer Basisführungseinheit 200 der Führungseinrichtung 140 aufgenommen. Eine Innenkontur der Ausnehmung 191 korrespondiert zu einer Außenkontur Basisbewegungseinheit 170, sodass diese gleitbar in der Führungseinrichtung 140 gelagert ist. Die Basisführungseinheit 200 ist als etwa U-förmiges Biege- und/oder Stanzblechteil ausgebildet und durch entsprechende Umbördelung bzw. oder Biegung der Wandung mit einer etwa U-förmigen Ausnehmung ausgebildet. Die Basisführungseinheit 200 ist teilweise in der Gegenfangeinheit 160 aufgenommen, die ebenfalls etwa U-förmig ausgebildet ist Die Gegenfangeinheit 160 ist im Querschnitt etwa C-förmig ausgebildet. Dabei weist die Gegenfangeinheit 160 Gegenfangabschnitte 161 auf, die eine Art Hinterschnitt bilden. Mit dem Hinterschnitt wirkt die Gegenfangeinheit 160 mit dem korrespondierenden Fangabschnitt 151 der Fangeinheit 150 zusammen. Die Fangeinheit 150 greift dabei mit den Fangabschnitten 151 zwischen der Basisführungseinheit 200 und der Gegenfangeinheit 160 in den Hinterschnitt des korrespondierenden Gegenfangabschnitts 161 ein. Auf diese Weise ist die Fangeinheit 150 gegen eine vertikale Bewegung, das heißt nach oben weg von der Führungseinrichtung 140 gesichert. Eine Bewegung entlang der Führungseinrichtung 140 ist freigegeben. Gleiches gilt analog für die Basisbewegungseinheit 170. Diese weist als Sicherung gegen eine vertikale Bewegung, das heißt eine nach oben gerichtete Bewegung weg von der Führungseinrichtung 140, einen Wandungsabschnitt auf, mit welchem die Basisbewegungseinheit 170 in einen korrespondierenden Wandungsabschnitt der Basisführungseinheit 200 zusammenwirkt. Beide Wandungsabschnitte weisen jeweils einen Hinterschnittbereich 171, 201 auf, sodass eine Bewegung in Erstreckungsrichtung ermöglicht ist, eine auseinanderführende Bewegung in vertikale Richtung jedoch verhindert ist.
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5 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht einen Ausschnitt der Gegenfangeinheit 160 der Verfahrvorrichtung 110. Wie zuvor beschrieben, ist die Gegenfangeinheit 160 als etwa C-förmige Profilschiene ausgebildet, die hier als dünnwandiges Blechteil ausgebildet ist. Dabei sind die beiden C-förmigen Ende, welche den Gegenfangabschnitt bilden, als eine Art Umbördelung ausgebildet, sodass eine Art Hinterschnitt geschaffen ist. Zur Befestigung der Gegenfangeinheit 160 ist eine Durchgangsöffnung 162 vorgesehen, durch welche ein Niet 180 oder dergleichen durchgeführt werden kann.
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6 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht einen Ausschnitt der Verfahrvorrichtung 110 ohne Fangeinheit 150 und Gegenfangeinheit 160. Dargestellt sind somit die beiden Basiseinheiten Basisführungseinheit 200 und Basisbewegungseinheit 170. Dabei ist die Basisbewegungseinheit 170 in Erstreckungsrichtung bewegbar in der Basisführungseinheit 200, wie vorstehend beschrieben, aufgenommen. Um eine ungewollte Bewegung, hier nach oben, zu verhindern, sind beide Basiseinheiten 170, 200 mit jeweils korrespondierenden Hinterschnittbereichen 171, 201 ausgebildet. Die Basiseinheiten 170, 200 sind entsprechend mit einer dünnen Blechwandung ausgebildet, welche etwa C-Förmig geformt ist. Die C-Förmigen Hinterschnittbereiche 171, 201 greifen ineinander ein, sodass eine Bewegung in Erstreckungsrichtung ermöglicht ist und eine Bewegung in vertikale Richtung, das heißt senkrecht oder quer zu der Erstreckungsrichtung reduziert und/oder verhindert ist.
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7 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht die Fangeinheit 150. Die Fangeinheit 150 ist als dünnwandiges Blechteil ausgebildet, welches etwa U-Förmig geformt ist. Dabei ist in dem die beiden Schenkel 152 verbindenden Mittelteil 153 eine Vertiefung 154 vorgesehen. In den die Vertiefung 154 seitlich begrenzenden Wandungsabschnitten 155 sind quer gegenüberliegend Durchgangsöffnungen zur Aufnahme der Befestigungseinheit 120 vorgesehen.
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8 zeigt schematisch in einer Vorderansicht die Befestigungseinheit 120. Diese ist als U-förmiger Bügel mit zwei Schenkeln 121 und einem Verbindungsteil 122 dargestellt. Dabei ist der Bügel aus einem Rundmaterial hergestellt. Der Durchmesser des Rundmaterials ist so bemessen, dass dieser durch die Durchgangsöffnungen in die Ausnehmung in den Wandungsabschnitten 155 passt.
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9 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht ein Verbindungselement der Verfahrvorrichtung 110. Das Verbindungselement ist als Niete 180 ausgebildet. Mit dem Niet 180 ist eine feste und sichere Befestigung der Bauteile der Verfahrvorrichtung 110 gewährleistet.
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Es versteht sich, dass, obwohl in der vorstehenden Zusammenfassung und der ausführlichen Beschreibung der Figuren lediglich eine beispielhafte Ausführung beschrieben wurde, eine Reihe weiterer Ausführungen existiert. Vielmehr wird die vorstehende ausführliche Beschreibung dem Fachmann als geeignete Anleitung zum Ausführen zumindest einer beispielhaften Ausführungsform nutzen. Es versteht sich auch, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kraftfahrzeugsitzeinrichtung
- 11
- (Kraftfahrzeug-)Sitz
- 12
- Sitzbank, Sitzreihe
- 20
- Kraftfahrzeugstruktur
- 100
- Sitzbefestigung
- 110
- Verfahrvorrichtung
- 120
- Befestigungseinheit
- 121
- Schenkel
- 122
- Verbindungsteil
- 130
- Bewegungseinrichtung
- 140
- Führungseinrichtung
- 150
- Fangeinheit
- 151
- Fangabschnitt
- 152
- Schenkel
- 153
- Mittelteil
- 154
- Vertiefung
- 155
- Wandungsabschnitt
- 160
- Gegenfangeinheit
- 161
- Gegenfangabschnitt
- 170
- Basisbewegungseinheit
- 171
- Hinterschnittbereich
- 180
- Niet
- 190
- Aufnahme (Fangeinheit)
- 191
- Ausnehmung (Basisbewegungseinheit)
- 200
- Basisführungseinheit
- 201
- Hinterschnittbereich