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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wenden einer Verpackungsschachtel, die mittels einer Fördervorrichtung längs einer Förderstrecke transportiert wird. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Wenden einer Verpackungsschachtel.
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In einer Verpackungsmaschine wird ein Produkt, beispielsweise eine Creme, in eine Verpackung, beispielsweise eine Tube eingefüllt, wobei die Verpackung in vielen Fällen noch mit einer zusätzlichen Umverpackung versehen wird, bei der es sich um eine aus Karton bestehende Verpackungsschachtel handeln kann. Es ist jedoch auch möglich, dass eine entsprechende Verpackungsschachtel direkt als Verpackung für ein Produkt verwendet wird.
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Die in einer sogenannten endlosen Reihe anfallenden gefüllten Verpackungsschachteln können dann zu größeren Gebinden von mehreren Verpackungsschachteln zusammengefasst werden, wobei diese Gebinde wiederum beispielsweise mittels einer Kunststofffolie umgeben, verpackt und fixiert werden können.
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Wenn die Verpackungsschachtel eine quaderförmige Gestalt besitzt, kann durch Stapelung mehrerer Verpackungsschachteln ein kompaktes Gebinde gebildet werden. Etwas schwieriger ist dies, wenn die Verpackungsschachtel asymmetrisch ausgebildet ist. Es ist beispielsweise bekannt, eine an sich quaderförmige Verpackungsschachtel mit einer dünnen, seitlich hervorstehenden Lasche auszugestalten, auf der weitere Produktinformationen und/oder Werbeinformationen aufgedruckt sind. Diese dienen dazu, in einem Geschäft die Aufmerksamkeit der Käufer auf sich zu ziehen. Bei Stapelung mehrerer entsprechender Verpackungsschachteln zur Bildung eines Gebindes, stehen die Laschen der jeweils letzten Verpackungsschachteln des Gebindes seitlich hervor und erschweren somit die Anbringung einer äußeren Kunststofffolie und vergrößern den für das Gebinde notwendigen Bauraum.
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Es ist bekannt, dieses Problem zu vermeiden oder zumindest zu verringern, indem die Verpackungsschachteln der oberen Lage des Stapels in einer um 180° gedrehten Ausrichtung angeordnet werden. Dazu ist es notwendig, die Verpackungsschachtel vor der Zusammenstellung des Gebindes um beispielsweise 180° drehen. Zu diesem Zweck ist innerhalb der Verpackungsmaschine oder in einer nachgeschalteten Station eine sogenannte Stolperkante ausgebildet, gegen die die Verpackungsschachtel transportiert wird und an der sie sich zumindest einmal überschlägt und dadurch um 90° gedreht wird. Zur Erzielung einer Drehung um 180° sind zwei Stolperkanten hintereinander angeordnet.
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Dieses Vorgehen zum Wenden einer Verpackungsschachtel bringt akzeptable Ergebnisse, solange die Verpackungsschachteln mit relativ geringer Geschwindigkeit transportiert werden. In einer modernen Verpackungsmaschine ist die Transportgeschwindigkeit einer Verpackungsschachtel jedoch so hoch, dass sie eine sehr hohe kinetische Energie inne hat, die bei Verwendung einer Stolperkante zu einer undefinierten Überschlagsbewegung der Verpackungsschachtel führt. Darüber hinaus treten beim Auftreffen der Verpackungsschachtel auf die Stolperkante so hohe Kräfte auf, dass die Gefahr der Beschädigung der Verpackungsschachtel besteht. Ein definiertes und jederzeit reproduzierbares Wenden einer Verpackungsschachtel ist in einer modernen Verpackungsmaschine mit der Verwendung einer Stolperkante nicht zu erreichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem ein definiertes Wenden einer Verpackungsschachtel auch bei hohen Transportgeschwindigkeiten zuverlässig gewährleistet ist. Darüber hinaus soll eine Vorrichtung zum Wenden einer Verpackungsschachtel geschaffen werden, die einen einfachen Aufbau besitzt und eine sichere und zuverlässige Durchführung des Verfahrens gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei wird die Verpackungsschachtel mittels einer Fördervorrichtung längs einer Förderstrecke transportiert und dabei an entgegengesetzten Seiten jeweils mit einer Haltebacke in Anlage gebracht und durch Drehen der Haltebacken während des Transportes längs der Förderstrecke gewendet. Am Ende der Förderstrecke besitzt die Verpackungsschachtel dann eine um beispielsweise 180° gedrehte Ausrichtung und kann einer weiteren Verarbeitung zugeführt werden.
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Die Verpackungsschachteln werden in bekannter Weise in sogenannter endloser Reihe in gegenseitigem Abstand hintereinander gefördert bzw. zugeführt. Eine zu wendende Verpackungsschachtel wird zwischen zwei ebenfalls längs der Förderstrecke bewegte Haltebacken eingeführt, woraufhin die Haltebacken zusammenfahren und die Verpackungsschachteln zwischen sich aufnehmen. Dabei kann die Verpackungsschachtel zwischen den Haltebacken eingespannt werden, d. h. in kraftflüssiger Weise gehalten sein, alternativ oder zusätzlich dazu ist es jedoch auch möglich, dass die Verpackungsschachtel zwischen den Haltebacken in formschlüssiger Weise gehalten ist. Sobald die Verpackungsschachtel sicher fixiert ist, werden die Haltebacken um den gewünschten Winkel gedreht, wobei die Haltebacken die Verpackungsschachtel mitnehmen und entsprechend dem gewünschten Drehwinkel wenden. Anschließend fahren die Haltebacken wieder auseinander und geben die Verpackungsschachtel frei.
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Weitere Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus der folgenden Beschreibung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei die Merkmale einzeln oder in Kombination bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Verwendung finden können.
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Hinsichtlich der Vorrichtung wird die oben genannte Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Wenden einer Verpackungsschachtel mit den Merkmalen des Anspruchs 3 gelöst. Die Vorrichtung besitzt dabei zumindest eine Wendeeinheit, die eine Haltevorrichtung mit zumindest zwei Haltebacken, zwischen denen die Verpackungsschachtel anordbar ist, eine Verstellvorrichtung, mittels der die Haltebacken zwischen einer die Verpackungsschachtel zwischen sich haltenden Haltestellung und einer die Verpackungsschachtel freigebenden Freigabestellung verstellbar sind, und zumindest eine Drehvorrichtung aufweist, mit der auf die Verpackungsschachtel durch Drehung zumindest einer der Haltebacken eine Drehbewegung aufbringbar ist.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass mehrere Wendeeinheiten in einer Fördervorrichtung angebracht und mit dieser in Transportrichtung transportierbar sind. Bei der Fördervorrichtung handelt es sich vorzugsweise um eine endlos umlaufende Fördervorrichtung beispielsweise in Form eines Kettenförderers oder eines Bandförderers.
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Vorzugsweise wird die Verpackungsschachtel an einem axialen Ende der endlos umlaufenden Fördervorrichtung einer Wendeeinheit zugeführt und in dieser in gewünschter Weise gewendet, während die Wendeeinheit mit der Fördervorrichtung in Transportrichtung transportiert wird. Am Ende der Fördervorrichtung wird die gewendete Verpackungsschachtel abgegeben und einer Weiterbearbeitung zugeführt.
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Da nicht jede Verpackungsschachtel der endlosen Reihe von Verpackungsschachteln gewendet werden soll, ist die Wendeeinheit so ausgestaltet, dass sie die aufgenommene Verpackungsschachtel aufnehmen und in Transportrichtung transportieren und am Ende der Fördervorrichtung abgeben kann, ohne dass die Verpackungsschachtel gewendet wird. Eine entsprechende Steuerung gibt entsprechende Steuerungssignale an die Vorrichtung, die die Befehle enthalten, ob die Wendeeinheit die Verpackungsschachtel wenden oder in ihrer ursprünglichen Ausrichtung belassen soll.
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Vorzugsweise besitzt die Wendeeinheit eine senkrecht zur Transportrichtung verlaufende Querführung, auf der vorzugsweise zwei seitlich beabstandete Halter sitzen und längs der Querführung verstellbar gelagert sind. Die Halter tragen vorzugsweise jeweils einen der Haltebacken, zwischen denen die Verpackungsschachtel aufgenommen werden kann.
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Um die zwischen den Haltebacken angeordnete Verpackungsschachtel zu fixieren bzw. zu ergreifen, kann vorgesehen sein, dass entweder die Halter zusammen mit den Haltebacken senkrecht zur Transportrichtung und insbesondere längs der Querführung aufeinander zu bewegt werden, es ist jedoch auch möglich, dass die Fixierung der Verpackungsschachtel alleine durch eine Relativbewegung der Haltebacken senkrecht zur Transportrichtung erfolgt.
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Die Verpackungsschachtel kann zwischen den Haltebacken nur in formschlüssiger Weise, d. h. durch entsprechende Hinterschneidungen gehalten sein, alternativ oder zusätzlich dazu kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Verpackungsschachteln zwischen den Haltebacken einspannbar ist, d. h. in kraftflüssiger Weise gehalten ist.
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Die aufeinander zu und voneinander weg gerichtete Bewegung der Halter und/oder der Haltebacken ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung mittels zumindest einer 1. Steuerkurve gesteuert, die vorzugsweise an der endlos umlaufenden Fördervorrichtung ausgebildet ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass die erste Steuerkurve in Transportrichtung verläuft und dass ein erster Führungsschuh in die erste Steuerkurve eingreift. Der erste Führungsschuh ist beispielsweise an dem Halter angebracht, der die zugeordnete Haltebacke trägt. Durch Eingriff des ersten Führungsschuhs in die erste Steuerkurve kann eine Bewegung des Halters und damit der Haltebacke senkrecht zur Transportrichtung erreicht werden, während die Wendeeinheit bzw. der Halter mittels der Fördervorrichtung in Transportrichtung bewegt wird.
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Um eine Drehung der Haltebacke und somit ein Wenden der Verpackungsschachtel zu bewirken, kann eine eigene Antriebsvorrichtung vorgesehen sein. Konstruktiv einfacher und auch weniger störungsanfällig ist es jedoch, die Drehbewegung von der Bewegung der Wendeeinheit in Transportrichtung abzuleiten. Zu diesem Zweck ist in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Drehvorrichtung ein Getriebe aufweist, mit dem eine von einer zweiten Steuerkurve abgegriffene Bewegung in eine Drehbewegung der Haltebacke umsetzbar ist. Dabei kann die zweite Steuerkurve in Transportrichtung verlaufen und vorzugsweise ist ein zweiter Führungsschuh vorgesehen, der in die zweite Steuerkurve eingreift. Wenn die Wendeeinheit mittels der Fördervorrichtung in Transportrichtung bewegt wird, wird über die zweite Steuerkurve auf den zweiten Führungsschuh eine senkrecht zur Transportrichtung verlaufende Bewegung aufgebracht, die beispielsweise mittels einer Gewindestange in eine Drehbewegung der Haltebacke umgesetzt werden kann. Auf diese Weise ist die zusätzliche Anordnung eines Antriebsmotors vermieden.
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Wie bereits erwähnt wurde, ist es üblicherweise nicht notwendig, dass jede Verpackungsschachtel der endlosen Reihe von Verpackungsschachteln gewendet wird. Um zwischen dem Status ”Wenden” und dem Status ”nicht wenden” in einfacher Weise umschalten zu können, ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die zweite Steuerkurve, die die Drehbewegung der Haltebacke initiiert, abschnittsweise von zwei nebeneinander verlaufenden Abschnitten gebildet ist, zwischen denen mittels einer Weiche geschaltet werden kann. Dabei verläuft einer der Abschnitte der zweiten Steuerkurve vorzugsweise parallel zur ersten Steuerkurve und der andere Abschnitt verläuft senkrecht zur Transportrichtung versetzt zu diesem.
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Wenn die Verpackungsschachtel nicht gewendet werden soll, verläuft die zweite Steuerkurve vorzugsweise über ihre gesamte Länge parallel zur ersten Steuerkurve, so dass keine Drehbewegung initiiert wird. Wenn jedoch eine Drehbewegung gewünscht ist, wird die Weiche von der Steuervorrichtung so geschaltet, dass der zweite Führungsschuh in denjenigen Abschnitt der zweiten Steuerkurve eintritt, der senkrecht zur Transportrichtung versetzt zu dem zur ersten Steuerkurve parallel verlaufenden Abschnitt verläuft. Dadurch wird eine Querbewegung des zweiten Führungsschuhs senkrecht zur Transportrichtung ausgeführt, die in genannter Weise in eine Drehbewegung der Haltebacke umgesetzt wird.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
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1 Eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Wenden von Verpackungsschachteln,
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2 einen Vertikalschnitt durch die Vorrichtung gemäß 1 vor Erfassen der Verpackungsschachtel,
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3 eine Aufsicht auf die Vorrichtung mit nur einer Wendeeinheit vor Erfassen der Verpackungsschachtel,
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4 eine 2 entsprechende Darstellung nach Erfassen der Verpackungsschachtel,
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5 eine 3 entsprechende Darstellung nach dem Erfassen der Verpackungsschachtel,
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6 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß 5,
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7 eine 3 entsprechende Darstellung in einer ersten Phase des Wendevorgangs,
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8 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß 7,
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9 eine 3 entsprechende Darstellung in einer zweiten Phase des Wendevorgangs,
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10 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß 9,
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11 eine 3 entsprechende Darstellung in einer dritten Phase des Wendevorgangs,
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12 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß 11,
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13 eine 2 entsprechende Darstellung nach Beendigung des Wendevorgangs,
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14 eine 3 entsprechende Darstellung nach Beendigung des Wendevorgangs,
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15 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß 14,
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16 eine 3 entsprechende Darstellung nach Freigabe der Verpackungsschachtel und
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17 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß 16.
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Eine in 1 dargestellte Vorrichtung 10 zum Wenden von Verpackungsschachteln K besitzt eine Fördervorrichtung 11 in Form eines endlos umlaufenden Kettenförderers. Die Fördervorrichtung 11 weist zwei nebeneinander auf Abstand angeordnete längliche Grundgehäuse 14 auf, die außenseitig jeweils in ihren Endbereichen mit einem Kettenrad 12 versehen sind. Die Kettenräder 12 sind an dem jeweiligen Grundgehäuse 14 drehbar gelagert, wobei die beiden vorderen Kettenräder und die beiden hinteren Kettenräder 12 jeweils über eine Welle 38 miteinander drehfest verbunden sind.
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Jedem Grundgehäuse 14 ist eine (nur abschnittsweise dargestellte) Kette 13 zugeordnet, die sich über die beiden Kettenräder 12 des jeweiligen Grundgehäuses 14 erstreckt. In 2 ist ein Antriebsmotor 19 schematisch angedeutet, der auf einer der Wellen 38 sitzt und somit beide Ketten 13 antreibt.
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Über den Umfang der Fördervorrichtung 11 sind mehrere Wendeeinheiten 20 angeordnet, von denen in den Figuren nur einige beispielhaft dargestellt sind. Jede Wendeeinheit 20 ist an ihren axialen Enden über Kettenschuhe 18 mit der jeweiligen Kette 13 verbunden. Bei Betrieb der Fördervorrichtung 11 werden die Wendeeinheiten 20 parallel zum Verlauf der Ketten 13 über den Umfang der Fördervorrichtung 11 bewegt, wobei die Wendeeinheiten 20 auf der Oberseite der Fördervorrichtung 11 gemäß 1 von links nach rechts in Transportrichtung T transportiert werden.
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Jede Wendeeinheit 20 besitzt eine Querführung 33 in Form von zwei sich senkrecht zur Transportrichtung T erstreckenden Führungsstangen 35, die an ihren axialen Enden mit den Kettenschuhen 18 verbunden sind. Auf den Führungsstangen 35 sitzen zwei jochförmige Halter 23, die Teil einer Haltevorrichtung 30 zum Halten der Verpackungsschachtel K sind und längs der Führungsstangen 35 verstellbar sind. In jedem Halter 23 ist eine parallel zu den Führungsstangen 35 verlaufende Führungsstange 29 angeordnet, auf der ein Steuerblock 27 längs verschieblich sitzt. Der Steuerblock 27 steht in Gewindeeingriff mit einer an dem jochförmigen Halter 23 drehbar, aber unverschieblich gelagerten Gewindestange 25, die auf der der Mittellängsachse X (siehe 3) der Vorrichtung zugewandten Innenseite aus dem Halter 23 hervorsteht und an diesem Ende eine Haltebacke 24 trägt. Die beiden Halter 23 der Wendeeinheit 20 weisen somit einander zugewandte Haltebacken 24 auf, die an ihren einander zugewandten Stirnseiten jeweils eine Ausnehmung 36 aufweisen, in die die Verpackungsschachtel K mit ihrem axialen Ende eingeführt werden kann.
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Auf der umlaufenden Oberfläche jedes länglichen Grundgehäuses 14 ist eine erste Steuerkurve 21 in Form einer umlaufenden Nut ausgebildet, in die ein erster Führungsschuh 26 verschieblich eingreift, der mit dem Halter 23 verbunden ist. Wenn die Wendeeinheit 20 durch Antrieb der Ketten 13 in Transportrichtung T bewegt wird, wird der erste Führungsschuh 26 entlang der ersten Steuerkurve 21 verschoben. Aufgrund der aus 3 ersichtlichen Formgebung der ersten Steuerkurve 21 können dabei die Halter 23 eine aufeinander zugerichtete und eine voneinander weggerichtete Bewegung senkrecht zur Transportrichtung ausführen. Auf diese Weise ist eine Verstellvorrichtung 31 gebildet, mittels der die Haltebacken 24 zwischen einer die Verpackungsschachtel K zwischen sich haltenden Haltestellung und einer die Verpackungsschachtel K freigebenden Freigabestellung verstellt werden können.
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Neben der ersten Steuerkurve 21 ist in den länglichen Grundgehäusen 14 jeweils eine zweite nutartige Steuerkurve 22 ausgebildet, in die ein zweiter Führungsschuh 28 eingreift, der mit dem Steuerblock 27 verbunden ist. Wenn die Wendeeinheit 20 in Transportrichtung T transportiert wird, wird der zweite Führungsschuh 28 entlang der zweiten Steuerkurve 22 verschoben, wodurch auf den Steuerblock 27 eine Verstellung in Längsrichtung der Führungsstange 25, d. h. senkrecht zur Transportrichtung T aufgebracht werden kann. über den Gewindeeingriff des Steuerblockes 27 mit der Gewindestange 25, der ein Getriebe 34 darstellt, wird die Gewindestange 25 in Drehung versetzt, was zu einer Drehung der Haltebacke 24 führt. Auf diese Weise ist eine Drehvorrichtung 32 gebildet, mit der auf die Verpackungsschachtel K durch Drehen der Haltebacken 24 eine Drehbewegung aufgebracht werden kann.
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Wie 3 zeigt, verläuft die zweite Steuerkurve 22 zunächst im wesentlichen parallel zur ersten Steuerkurve 21 und verzweigt im Bereich einer nur schematisch dargestellten Weiche 37 in zwei nebeneinander verlaufende Abschnitte 22.1 und 22.2. Der Abschnitt 22.1 verläuft weiterhin parallel zu der ersten Steuerkurve 21, während der zweite Abschnitt 22.2 gegenüber dem Abschnitt 22.1 senkrecht zur Transportrichtung T in Richtung der Längsachse X nach innen versetzt verläuft.
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Wenn der zweite Führungsschuh 28 entlang dem ersten Abschnitt 22.1 der zweiten Steuerkurve 22 bewegt wird, wird der Steuerblock 27 zwar zusammen mit dem Halter 23 senkrecht zur Transportrichtung T verstellt, jedoch führt er relativ zu dem Halter 23 keine Bewegung längs der Führungsstange 29 aus, d. h. die Gewindestange 25 und somit die Haltebacke 24 wird nicht gedreht.
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Wenn die Weiche 37 betätigt wird und der zweite Führungsschuh 28 in dem nach innen versetzten Abschnitt 22.2 der zweiten Steuerkurve bewegt wird, führt der Steuerblock 27 eine Verstellbewegung längs der Führungsstange 29 aus, wodurch die Gewindestange 25 und somit die Haltebacke 24 gedreht werden. Je nach Stellung der Weiche 37, die von einer nicht dargestellten Steuerung der Vorrichtung angesprochen wird, werden somit entweder die Haltebacken 24 gedreht oder bleiben in ihrer Ausrichtung.
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Die Verpackungsschachteln K werden mittels eines nur schematisch angedeuteten Zuführförderers 15 in endloser Reihe zugeführt. Der Zuführförderer 15 besitzt zwei in Transportrichtung T ausgerichtete, parallel auf Abstand nebeneinander angeordnete, endlos umlaufende Zuführbänder 16, die auf ihrer Außenseite mit hervorstehenden Positioniernasen 17 versehen sind. Mittels des Zuführforderers 15 kann eine Verpackungsschachtel K zwischen die sich in ihrer zurückgezogenen Freigabestellung befindlichen Haltebacken 24 mit Spiel eingeführt werden, wie es in 2 dargstellt ist. Wenn die Wendeeinheit 20 längs der Transportrichtung T transportiert wird, führen die beiden Haltebacken 24 eine aufeinander zugerichtete Bewegung aus, indem jeweils der erste Führungsschuh 26 jedes Halters 23 in der zugeordneten ersten Steuerkurve 21 verschoben wird und dadurch dem jeweiligen Halter eine Querverschiebung längs der Führungsstange 35 aufzwingt. In dieser Phase wird die Verpackungsschachtel K noch mittels des Zuführförderers 15 in ihrer Ausrichtung zwischen den beiden Haltebacken 24 gehalten, bis die Haltebacken 24 die Verpackungsschachtel K in ihrer jeweiligen Ausnehmung 36 aufnehmen und zwischen sich festspannen, wie es in 4 dargestellt ist. Der Zuführförderer 15 gibt dann die Verpackungsschachtel K frei.
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Im weiteren Verlauf der Transportbewegung der Wendeeinheit 20 in Transportrichtung T ist die Verpackungsschachtel K sicher zwischen den beiden Haltebacken 24 gehalten. Wenn der zweite Führungsschuh 28 dem ersten Abschnitt 22.1 der zweiten Steuerkurve 22 folgt, d. h. während des gesamten Transportes parallel zum ersten Führungsschuh 26 in der ersten Steuerkurve 21 bewegt wird, wird die Verpackungsschachtel K nicht gedreht oder gewendet. Am Ende der Fördervorrichtung 11 fahren die beiden Haltebacken durch eine entsprechende Formgebung der ersten Steuerkurve 21 wieder auseinander, woraufhin die Verpackungsschachtel K abgenommen wird, wie es durch den Pfeil A in 1 angedeutet ist.
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Wenn jedoch die Weiche 37 so geschaltet ist, dass der zweite Führungsschuh 28 dem zweiten Abschnitt 22.2 der zweiten Steuerkurve 22 folgt, wird die Verpackungsschachtel gedreht oder gewendet, was im Folgenden anhand der 4 bis 17 erläutert werden soll.
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4 zeigt den Zustand, in dem die Verpackungsschachtel K zwischen den Haltebacken 24 eingespannt ist, ohne dass bisher eine Drehung der Verpackungsschachtel K stattgefunden hat. Die Halter 23 befinden sich noch vor der Weiche 37 der zweiten Steuerkurve, wie es in 5 dargestellt ist.
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Die Verpackungsschachtel K ist beispielhaft als ein Quader mit einer zeitlich hervorstehenden Lasche (siehe 6) dargestellt, um das Wenden der Verpackungsschachtel K zu verdeutlichen. Bei einer weiteren Bewegung der Wendeeinheit 20 in Transportrichtung kommen die Halter 23 in den Bereich der Weiche 37. In dem Abschnitt 22.2 der zweiten Steuerkurve 22 wird über den Eingriff des zweiten Führungsschuhs 28 in die zweite Steuerkurve 22 dem Steuerblock 27 eine Bewegung längs der Führungsstange 29 aufgezwungen, was in genannter Weise zu einer Drehung der Gewindestangen 25 und auch der Haltebacken 24 und somit der dazwischen gehaltenen Verpackungsschachteln K führt, wie es in den 7 bis 12 dargestellt ist. Am Ende der Drehbewegung ist die Verpackungsschachtel K um 180° um ihre senkrecht zur Transportrichtung T verlaufende Längsachse gedreht, so dass die Lasche L, die ursprünglich in Transportrichtung wies (siehe 5 und 6) nunmehr in Gegenrichtung zur Transportrichtung T weist (siehe 14 und 15).
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In der letzten Phase der Transportbewegung verlaufen die erste Steuerkurve 21 und auch der zweite Abschnitt 22.2 der zweiten Steuerkurve 22 parallel zueinander, so dass keine weitere Drehung der Verpackungsschachtel K stattfindet. Wenn diese das Ende der Transportbewegung längs der Fördervorrichtung 11 erreicht hat (siehe 16 und 17), fahren die Haltebacken 24 wieder auseinander und die Verpackungsschachtel K kann einer weiteren Behandlung zugeführt oder abgenommen werden, wie es durch den Pfeil A angedeutet ist.
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Die Wendeeinheit 20 wird dann umgelenkt und läuft auf der Unterseite der Grundgehäuse 14 wieder zum anderen Ende der Fördervorrichtung 11 zurück, an dem sie eine weitere Verpackungsschachtel K in üblicher Weise aufnimmt.