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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schutzhelm, insbesondere für Auto-, Motorrad-, Quad-, Motorboot- oder Radfahrer, vorzugsweise Rennfahrer, oder Sportler wie beispielsweise Reiter, Fallschirmspringer, Inlineskater, Bungee-Jumper und insbesondere Alpinsportler wie Ski- oder Snowboard(renn)fahrer oder Bergsteiger.
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Ein Schutzhelm schützt den Kopf des Trägers vor direktem Umgebungskontakt, insbesondere mit Kanten, Reibflächen oder dergleichen.
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Um zusätzlich die Belastung günstiger zu verteilen und einen Aufprall zu dämpfen, insbesondere Energie abzubauen, ist es, beispielsweise aus der
WO 2010/064057 A1 , bekannt, Airbags auf der Außenseite vorzusehen, die bei einem Unfall befüllt werden, sich dabei entfalten und den Helm umgeben.
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Nachteilig benötigen die ungefüllten, gefalteten Airbags viel Bauraum und verschlechtern zudem die Aerodynamik des Schutzhelms.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Schutzhelm zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist ein Schutzhelm eine Schale auf. Die Schale kann ein- oder mehrteilig ausgebildet sein, In einer bevorzugten Weiterbildung weist die Schale eine, vorzugsweise härtere, ein- oder mehrlagige Außenschale, insbesondere aus Kunststoff, und eine, vorzugsweise weichere, ein- oder mehrlagige Innenschale auf. Insbesondere kann die Innenschale eine geschäumte Lage und/oder ein, vorzugsweise textiles, Innenfutter aufweisen.
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Der Schutzhelm weist vorzugsweise einen oder mehrere Expansionskörper mit einer elastischen Membran, die jeweils einen oder mehrere Hohlräume vollständig oder teilweise begrenzt, und eine Füllfluidquelle auf, die zur unfallinitiierten Befüllung dieses Hohlraums bzw. dieser Hohlräume unter elastischer Expansion der Membran eingerichtet ist.
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Unter einer Membran im Sinne der vorliegenden Erfindung wird insbesondere ein Körper verstanden, dessen Wandstärke im Verhältnis zu seiner Oberfläche in einem elastisch nicht verformten Zustand klein ist, insbesondere ein Körper, bei dem der Quotient von Wandstärke dividiert durch Oberfläche höchstens 0,05%, bevorzugt höchstens 0,01% beträgt, wie dies beispielsweise bei einer rechteckigen Platte mit 10 cm Kantenlänge und 1 mm Wandstärke der Fall ist (1/(100 × 100) = 0,01%). Unter einer elastischen Membran im Sinne der vorliegenden Erfindung wird insbesondere eine Membran verstanden, die elastisch stark verformbar ist, insbesondere eine Membran, deren Reißdehnung, beispielsweise im Zugversuch nach DIN 53504, wenigstens 100% und vorzugsweise wenigstens 500% beträgt und/oder deren Elastizitätsmodul bei Raumtemperatur höchstens 0,5 GPa, vorzugsweise höchstens 0,1 GPa beträgt. Eine elastische Membran weist in einer bevorzugten Ausführung ein oder mehrere Elastomere auf, in einer bevorzugten Weiterbildung besteht sie aus diesem Elastomer bzw. diesen Elastomeren. Ein Elastomer kann insbesondere Natur- oder synthetischer Kautschuk, Gummi, Silikon oder ein thermoplastischer Elastomer (TPE) sein.
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Expansionskörper mit elastischen Membranen können im Vergleich zu gefalteten Airbags vorteilhafterweise besser verstaut werden. Zusätzlich oder alternativ können sie den Vorteil bieten, nach Expansion und Entlüftung einfacher wiederverwendet zu werden, insbesondere ohne erneut gefaltet werden zu müssen.
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Ein Hohlraum kann, wenigstens im Wesentlichen, vollständig bzw. ganz von einer elastischen Membran begrenzt werden, indem diese doppelwandig bzw. schlauchartig ausgeführt ist. Dies stellt viel Expansionsmaterial zur Verfügung und kann so eine größere Expansion ermöglichen. Gleichermaßen kann ein Hohlraum auch nur teilweise von einer elastischen Membran begrenzt werden, indem diese einwandig und, wenigstens im Wesentlichen fluiddicht, vorzugsweise an ihrem Rand, mit der Schale verbunden ist, die ihrerseits eine Wand des Hohlraums definiert. Gegenüber einer doppelwandigen Ausführung kann dies den Bauraum reduzieren.
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Ein Hohlraum kann im befüllten Zustand eine vorgegebene Form bzw. Kontur aufweisen, insbesondere linien-, schlangen, spiral-, kreis-, ring-, finger-, kreuz-, kasten- und/oder wabenförmig sein. Auf diese Weise können günstige Kontaktflächen dargestellt und/oder der Expansionskörper in den Helm aerodynamisch integriert werden.
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Die Füllfluidquelle ist vorzugsweise zur unfallinitiierten Befüllung des Hohlraums bzw. der Hohlräume mit einem Füllfluid unter elastischer Expansion der Membran eingerichtet, insbesondere mit einem Gas, vorzugsweise mit Luft. Hierzu kann die Füllfluidquelle eine Steuereinrichtung aufweisen, die dazu eingerichtet ist, auf Basis eines Aktivierungssignals, welches beispielsweise von einem oder mehreren Abstands-, Verzögerungs-, Verformungs- und/oder Kraftsensoren an die Steuereinrichtung übertragen wird, einen oder mehrere Hohlräume des Expansionskörpers oder der Expansionskörper zu befüllen. Die Steuereinrichtung kann hierzu insbesondere eine Recheneinheit zur Verarbeitung des Aktivierungssignals, eine Ventileinrichtung, um die Füllfluidquelle strömungstechnisch mit dem Hohlraum bzw. den Hohlräumen zu verbinden, und/oder eine Zündeinrichtung zur pyrotechnischen Freisetzung von Füllfluid aufweisen.
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Eine Füllfluidquelle ist im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere dann zur unfallinitiierten Befüllung eingerichtet, wenn sie die Befüllung automatisch einleitet, insbesondere durchführt, sobald ein bevorstehender oder eingetretener Unfall erfasst worden ist. In einer vorteilhaften Weiterbildung kann ein Expansionskörper auch vor einem Unfall bereits, insbesondere manuell und/oder variabel, teilbefüllt sein, beispielsweise, indem ein Träger den Expansionskörper mittels einer Pumpe befüllt. Vorzugsweise sind in dieser Weiterbildung ein oder mehrere Hohlräume, die zwischen Schale und Kopf angeordnet sind, vorab befüllbar, um sich an die Kopfkontur anzupassen und den Helm besser zu fixieren und/oder den Tragekomfort zu erhöhen. Die Füllfluidquelle ist dann bevorzugt dazu eingerichtet, den jeweiligen Hohlraum unfallinitiiert automatisch mit bzw. bis zu einem vorgegebenen Fülldruck und/oder Füllvolumen zu befüllen, welcher bzw. welches vorzugsweise größer ist als ein maximaler Fülldruck bzw. ein maximales Füllvolumen, mit bzw. bis zu dem der Hohlraum vorab, nicht unfallinitiiert befüllbar ist, um bei einem Unfall eine stärkere Fixierung und/oder Dämpfung zu realisieren. Gleichermaßen ist es möglich, auch bei einem Unfall einen oder mehrere solcher innerer Hohlräume nicht weiter zu befüllen, wenn diese bereits vorab vollständig befüllt bzw. expandiert sind. Allgemein wird unter einem unfallinitiierten Befüllen im Sinne der vorliegenden Erfindung daher insbesondere ein automatisches, vollständiges Befüllen, vorzugsweise bis zu einem vorgegebenen Fülldruck und/oder Füllvolumen, verstanden. In einer bevorzugten Ausführung sind ein oder mehrere Expansionskörper im Ausgangszustand, d. h. bevor ein bevorstehender oder eingetretener Unfall erfasst worden ist, wenigstens im Wesentlichen unbefüllt, um ihren Stauraum zu minimieren.
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Die Füllfluidquelle kann insbesondere einen oder mehrere pyrotechnische und/oder Druckgasgeneratoren aufweisen. Diese können mit dem Schutzhelm über eine oder mehrere Füllfluidleitungen verbunden und selbst beispielsweise an bzw. in einem Kraftfahrzeug, Rucksack oder dergleichen angeordnet sein. In einer bevorzugten Weiterbildung weist die Füllfluidquelle einen oder mehrere Mikrogasgeneratoren (MGG) auf. Diese können in einer bevorzugten Weiterbildung als bauliche Einheit mit einem Expansionskörper ausgebildet und insbesondere direkt an oder sogar in einem Hohlraum des Expansionskörpers angeordnet sein. In einer bevorzugten Ausführung ist die Füllfluidquelle, wenigstens teilweise, an der Schale befestigt. Vorzugsweise ist die Füllfluidquelle autonom an der Schale befestigt, insbesondere einschließlich einer Steuereinrichtung, einer oder mehrerer Sensoren zur Erfassung eines bevorstehenden oder eingetretenen Unfalls und einem Mittel zum Erzeugen und/oder Ausgeben von Füllfluid, insbesondere einem oder mehreren Mikrogasgeneratoren.
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In einer bevorzugten Ausführung sind ein oder mehrere äußere Hohlräume in einem befüllten Zustand auf einer Außenseite der Schale angeordnet. Auf diese Weise kann ein Aufprall der Schale gedämpft und so Energie abgebaut und/oder die Belastung besser verteilt werden. Infolgedessen kann die Schale selbst dünnwandiger ausgeführt werden.
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Zusätzlich oder alternativ können ein oder mehrere innere Hohlräume in einem befüllten Zustand auf einer Innenseite der Schale angeordnet sein. Auf diese Weise kann der Kopf im Helm bei einem Unfall fixiert und zusätzlich die Verzögerungscharakteristik verbessert und/oder die Belastung besser verteilt werden. In einer bevorzugten Weiterbildung sind innere Hohlräume entsprechend einem Spalt zwischen Helmschaleninnenseite und Kopf des Helmträgers konturiert, um bei Befüllung möglichst rasch und spielfrei zu expandieren.
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Wenigstens ein äußerer und/oder innerer Hohlraum kann im befüllten Zustand in einer bevorzugten Weiterbildung in einem rostralen Bereich angeordnet sein, insbesondere in einem Stirn- und/oder Kinnbereich. Zusätzlich oder alternativ kann wenigstens ein äußerer und/oder innerer Hohlraum im befüllten Zustand in einer bevorzugten Weiterbildung in einem cranialen Bereich angeordnet sein, insbesondere im Bereich einer Schädelplatte. Zusätzlich oder alternativ kann wenigstens ein äußerer und/oder innerer Hohlraum im befüllten Zustand in einer bevorzugten Weiterbildung in einem lateralen Bereich angeordnet sein, insbesondere im Bereich eines Kiefers, Wangen- und/oder Jochbeins und/oder Ohrs. Zusätzlich oder alternativ kann wenigstens ein äußerer und/oder innerer Hohlraum im befüllten Zustand in einer bevorzugten Weiterbildung in einem dorsalen Bereich angeordnet sein, insbesondere im Bereich des Hinterkopfes und/oder der obersten Halswirbel.
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Zusätzlich oder alternativ kann in einer bevorzugten Ausführung wenigstens ein unterer Hohlraum in einem befüllten Zustand von einer Unterkante der Schale wegragen. In einer bevorzugten Weiterbildung stützt sich ein unterer Hohlraum im befüllten Zustand auf der Brust, den Schultern und/oder dem Rücken des Helmträgers ab. Hierdurch kann insbesondere eine Belastung der Halswirbelsäule reduziert werden.
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In einer bevorzugten Weiterbildung kommunizieren zwei oder mehr Hohlräume miteinander. Insbesondere kann ein äußerer Hohlraum mit einem oder mehreren äußeren Hohlräumen und/oder einem oder mehreren inneren und/oder unteren Hohlräumen kommunizieren. Zusätzlich oder alternativ kann ein innerer Hohlraum mit einem oder mehreren inneren Hohlräumen und/oder einem oder mehreren unteren Hohlräumen kommunizieren. Durch miteinander kommunizierende Hohlräume kann das Befüllungsverhalten verbessert und/oder der notwendige Stauraum reduziert werden.
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Ein oder mehrere Expansionskörper können in einem unbefüllten Zustand auf der Schale angeordnet sein, insbesondere, wenn die elastische Membran nur einwandig bzw. teilweise den jeweiligen Expansionskörper begrenzt.
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Gleichermaßen können ein oder mehrere Expansionskörper, wenigstens teilweise, in einer Aussparung der Schale angeordnet sein. In einer bevorzugten Weiterbildung sind der bzw. die Expansionskörper im unbefüllten Zustand von einer Abdeckung, insbesondere einer Folie, bedeckt, die bei Expansion entfernt oder zerstört, insbesondere zerrissen, wird. Insbesondere können ein oder mehrere Expansionskörper ganz oder teilweise in die Schale, insbesondere eine Lage einer Innenschale, eingeschäumt werden. Diese und/oder ein Innenfutter können dann eine integrale Abdeckung bilden.
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In einer bevorzugten Weiterbildung beträgt ein Reibkoeffizient, vorzugsweise ein Haft- oder Gleitreibkoeffizient, einer Außenseite einer elastischen Membran mit einer trockenen Asphaltoberfläche höchstens 0,3, insbesondere höchstens 0,2. Der Haftreibkoeffizient von Luftreifen auf trockenem Asphalt liegt bei ungefähr 0,55, auf trockenem Beton, Pflaster oder Schotter entsprechend höher. Indem der Reibkoeffizient der Außenseite der Membran niedriger gewählt wird und beispielsweise in der Größenordnung von Luftreifen auf nassem oder vereistem Asphalt liegt, wird die Gefahr eines allzu abrupten Abbremsens des helmbewehrten Kopfes vorteilhaft reduziert.
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In einer bevorzugten Weiterbildung weist eine Außenseite einer elastischen Membran einen Reibschutz auf. Dieser kann insbesondere durch eine Beschichtung und/oder durch Membranmaterial mit erhöhter Abrieb-, Schnitt- und/oder Hitzefestigkeit realisiert sein. In einer bevorzugten Weiterbildung weist eine Beschichtung einer Außenseite einer elastischen Membran gegenüber dem Membranmaterial eine größere Abrieb-, Schnitt- und/oder Hitzefestigkeit auf.
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In einer bevorzugten Weiterbildung weist ein Expansionskörper und/oder die Füllfluidquelle ein Entlüftungsmittel zur Einstellung der Dämpfungscharakteristik und/oder des Fülldruckes auf. Das Entlüftungsmittel kann insbesondere eine oder mehrere Öffnungen, Ventile und/oder Drosseln aufweisen, die ein Strömen, insbesondere Entweichen, von Füllfluid, vorzugsweise mit vorgegebener Fluidrate, ermöglichen. In einer bevorzugten Weiterbildung ist das Entlüftungsmittel veränderbar, etwa, indem Ventile geöffnet, geschlossen und/oder verstellt werden. Zusätzlich oder alternativ können ein oder mehrere Ventile und/oder Drosseln zwischen zwei oder mehr miteinander kommunizierenden Hohlräumen vorgesehen sein, um die Befüllungs- und/oder Entlüftungscharakteristik vorzugeben.
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Eine Membran kann ein- oder mehrlagig ausgebildet sein. Insbesondere können an einer Membran lokal Verstärkungselemente wie etwa Bänder, Flächenelemente oder Netze, vorzugsweise aus Textilmaterial, angeordnet sein, die einen größeren Elastizitätsmodul aufweisen und sich daher bei einem Befüllen weniger ausdehnen. Verstärkungselemente können insbesondere stoffschlüssig stellenweise oder im Wesentlichen mit einer kompletten Seite mit der Innen- und/oder Außenseite der Membran verbunden, beispielsweise verklebt, verschweißt, einlaminiert oder an- bzw. aufvulkanisiert sein. Die elastische Membran expandiert dann beim Befüllen im Wesentlichen gefesselt durch stellenweise mit ihr verbundene und als Fangbänder fungierende Verstärkungselemente bzw. neben den komplett mit ihr verbundenen Verstärkungselementen, so dass diese die Gestalt und Expansionscharakteristik der befüllten Membran beeinflussen.
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In einer bevorzugten Ausführung wird die Membran an der Schale klemmschlüssig, insbesondere durch Verschrauben oder Falzen, und/oder stoffschlüssig, insbesondere durch Kleben, Schweißen und/oder Vulkanisieren, befestigt.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung werden ein oder mehrere Hohlräume jeweils teilweise von einem Stoff begrenzt, der sich bei Befüllung entfaltet. Nach diesem Aspekt wird also die Vergrößerung des Hohlraumes beim Befüllen durch Kombination der elastischen Expansion der Membran und der Entfaltung eines demgegenüber weniger elastischen Stoffes dargestellt. Hierdurch kann insbesondere die Gestalt und Expansionscharakteristik beeinflusst werden, es können auch gegenüber Expansionskörpern, deren Hohlräume sich nur durch Expansion einer elastischen Membran vergrößern, größere Befüllungsvolumina realisiert werden.
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Unter einem Stoff wird vorliegend ein ein- oder mehrlagiges Gewebe verstanden, wie es beispielsweise von herkömmlichen, sich entfaltenden Airbags bekannt ist. Der Stoff kann mit der elastischen Membran insbesondere stoffschlüssig verbunden, vorzugsweise verklebt, verschweißt oder anvulkanisiert sein.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist eine Be- und/oder eine Entlüftungsöffnung in dem Stoff angeordnet. Auf diese Weise kann die Belastung, die am Umfang einer solchen Öffnung auftritt, über den hierfür besser geeigneten Stoff in den Expansionskörper eingetragen werden.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
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1 einen Schutzhelm nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung mit befüllten Expansionskörpern in einer perspektivischen Ansicht;
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2 einen Teilschnitt des Schutzhelms der 1 längs der Linie II-II; und
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3 eine Einzelheit „X” der 2 in vergrößerter Darstellung und unbefülltem Zustand.
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen Schutzhelm 1 nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung. Dieser ist exemplarisch als Integral- bzw. Vollvisierhelm mit fester Kinnpartie und schwenkbarem Visier ausgebildet, die Erfindung ist jedoch nicht hierauf beschränkt.
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Auf der Außenseite des Helms 1 sind rostral-cranial im Stirn- und oberen Bereich ein linienförmiger äußerer Hohlraum 10A eines Expansionskörpers 10 und symmetrisch hierzu rostral-lateral im Stirn- und Seitenbereich jeweils linienförmige äußere Hohlräume 20A, 30A eines Expansionskörpers angeordnet. An der Kinnpartie sind außenseitig weitere äußere Hohlräume 40A, 40B, 40C eines weiteren Expansionskörpers angeordnet. Zusätzlich ragt ein vordere unterer Hohlraum 50A, ein hinterer unterer Hohlraum 50B und ein diese verbindender unterer Ringhohlraum 50C eines weiteren Expansionskörpers von der Unterkante des Helms 1 weg, wobei sich der vordere untere Hohlraum 50A an einer Brust, der hintere untere Hohlraum 50B an einem Rücken und der Ringhohlraum 50C an den Schultern eines Trägers des Helms 1 abstützt (nicht dargestellt), um den Helm am Träger zu fixieren und so insbesondere die Gefahr von Halswirbelverletzungen zu reduzieren.
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2 zeigt einen Teilschnitt des Schutzhelms der 1 längs der Linie II-II, wobei zur kompakteren Darstellung der untere Expansionskörper nicht dargestellt ist. 3 zeigt die Einzelheit „X” der 2, wobei in 3 die Expansionskörper nicht befüllt sind.
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Man erkennt in der Einzelheit der 3, dass der Helm 1 eine dünnere Außenschale 1.1 aus Kunststoff aufweist, die mit einer dickeren Schaumstoff-Innenschale 1.2 verbunden ist, welche innenseitig mit einem Futter 1.3 verkleidet ist. Zudem ist die Kopflinie K des Helmträgers eingezeichnet.
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Der doppelwandige Expansionskörper 10 ist im unbefüllten Zustand in der Schaumstoff-Innenschale 1.2 eingeschäumt, die hierzu entsprechende Taschen aufweist. Außenseitig sind Austrittsöffnungen für den Expansionskörper 10 mit Deckfolien 1.1A bedeckt, innenseitig sind die Taschen durch das Futter 13 bedeckt. Die rostral-lateralen Expansionskörper entsprechen in Aufbau und Funktion dem Expansionskörper 10.
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Erfasst eine Steuereinrichtung einer nicht im Einzelnen dargestellten Füllfluidquelle, beispielsweise mittels eines Abstands-, Beschleunigungs- und/oder Kraftsensors, eine bevorstehende oder erfolgte Kollision des Helms 1 mit der Umgebung, aktiviert die Steuereinrichtung Mikrogasgeneratoren MGG, die die Expansionskörper schlagartig mit Füllfluid befüllen.
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Diese expandieren unter elastischer Deformation ihrer elastischen Membrane in den in 1, 2 dargestellten Zustand und zerstören dabei längs Materialschwächungen (nicht dargestellt) die Deckfolien 1.1A bzw. das Futter 1.3.
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In diesem Zustand dämpfen die Expansionskörper einen Aufprall des Helms und verteilen die hierbei auftretenden Lasten günstig. Zusätzlich fixieren die inneren Hohlräume 10B (vgl. 2) den Kopf des Trägers im Helm 1. Nichtdargestellte Drosseln zwischen inneren und äußeren Hohlräumen sowie ebenfalls nicht dargestellte Entlüftungsöffnungen in den äußeren Hohlräumen 10A bis 40C sind so abgestimmt, dass sich eine gewünschte Dämpfungscharakteristik und ein gewünschter Fülldruck in den einzelnen Hohlräumen einstellt. Insbesondere befüllen die Mikrogasgeneratoren MGG die äußeren Hohlräumen 10A bis 30A mit einem höheren Druck, der nicht in die inneren Hohlräume übertritt, sondern sich vorher durch die Entlüftungsöffnungen nach außen abbaut. Auf diese Weise wird gleichermaßen durch die äußeren Hohlräume 10A bis 40C eine hohe Dämpfung erzielt, ohne den Kopf durch die inneren Hohlräume zu stark zu beaufschlagen.
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Rein exemplarisch weist im Ausführungsbeispiel der Expansionskörper im Bereich der Kinnpartie nur äußere Hohlräume 40A bis 40C auf. Diese sind zudem im Gegensatz zu den doppelwandigen oberen Expansionskörpern, bei denen die elastische Membran die Hohlräume jeweils vollständig begrenzt, einwandig ausgeführt, indem die elastische Membran an die Außenschale 1.1 anvulkanisiert ist und durch in der Schale integrierte Mikrogasgeneratoren MGG befüllt wird. Diese Unterschiede dienen der Erläuterung unterschiedlicher Ausgestaltungen, gleichermaßen kann auch dieser Expansionskörper doppelwandig und/oder mit inneren Hohlräumen ausgebildet sein, die oberen Expansionskörper einwandig und/oder ohne innere oder äußere Hohlräume.
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Obwohl in der vorhergehenden Beschreibung exemplarische Ausführungen erläutert wurden, sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Abwandlungen möglich ist. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den exemplarischen Ausführungen lediglich um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in keiner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung von mindestens einer exemplarischen Ausführung gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und Anordnung der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen ergibt. Bezugszeichenliste
1 | Schutzhelm |
1.1 | Außenschale |
1.1A | Deckfolie |
1.2 | geschäumte Innenschale |
1.3 | Innenfutter |
10 | Expansionskörper |
10A–40C | äußerer Hohlraum |
10B | innerer Hohlraum |
50A–50C | unterer Hohlraum |
MGG | Mikrogasgenerator (Füllfluidquelle) |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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