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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben eines Kleidungsstücks sowie ein gefärbtes Kleidungsstück.
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Der Verkaufserfolg von Kleidungsstücken hängt nicht unwesentlich von ihrer Färbung und Farbgestaltung ab. Daher ist es von Interesse, eine interessante Farbgestaltung von Kleidungsstücken zu ermöglichen, insbesondere bei sogenannten ”stone-washed” Kleidungsstücken mit einem etwas verwaschenen Aussehen.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine einfache Möglichkeit zur Farbgestaltung von Kleidungsstücken zu bieten.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Es wird ein Verfahren zum Färben eines Kleidungsstücks mit mindestens einer Naht beschrieben. Die Naht ist von mindestens einem Stoffbereich des Kleidungsstücks umgeben. Das Verfahren umfasst den Schritt des Aufbringens einer Färbemischung auf mindestens einen Teil der Naht und/oder einen zumindest einen Teil der Naht umfassenden und/oder umgebenden Teil des Stoffbereichs, wobei die Färbemischung ein Bindemittel und ein Farbpigmente umfassendes Farbmittel umfasst. Ferner umfasst das Verfahren den Schritt des Fixierens der Färbemischung. Somit kann die Färbemischung im Bereich der Naht aufgebracht werden. Durch das Aufbringen der Färbemischung im Bereich der Naht kann der Nahtbereich mit einem anderen Farbton versehen werden als der Rest des Kleidungsstücks, insbesondere einem dunkleren Farbton. Ein durch ein Bindemittel gebundenes Farbpigment zeigt bei einem Auswaschvorgang, wie beispielsweise einem stone-wash Vorgang, ein anderes Verhalten als ein mit Farbstoff gefärbter Stoffbereich, wodurch sich neue Farbeffekte erreichen lassen. Das Kleidungsstück kann ein vernähtes Kleidungsstück sein. Es ist vorstellbar, dass das Kleidungsstück ungefärbt oder vorgefärbt ist.
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Das Verfahren kann den Schritt des Färbens des Kleidungsstücks mit einem Farbstoff umfassen. Dieser Schritt kann vor dem Aufbringen einer Färbemischung vorgesehen sein. Somit kann das Kleidungsstück insgesamt gefärbt oder vorgefärbt werden, bevor gezielt Nahtbereiche mit einer Färbemischung bedeckt werden.
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Das Verfahren kann ferner den Schritt des Auswaschens des Kleidungsstücks umfassen. Das Auswaschen kann unter Verwendung von Partikeln und/oder Steinen und/oder Enzymen erfolgen. Dabei kann einerseits ein Farbstoff eines bereits gefärbten oder vorgefärbten Kleidungsstücks ausgewaschen werden. Andererseits kann eine Abriebwirkung auf von der Färbemischung bedeckte Teile des Kleidungsstücks erzeugt werden werden.
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Es wird auch ein Kleidungsstück mit mindestens einer Naht beschrieben, welches nach einem hierin beschriebenen Verfahren gefärbt ist.
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Darüber hinaus wird ein Kleidungsstück mit einer Naht beschrieben, die von mindestens einem Stoffbereich des Kleidungsstücks umgeben ist, wobei der Stoffbereich in einem pigmentierten Bereich ein Bindemittel aufweist, welches Farbpigmente eines Farbmittels mit Stofffasern des pigmentierten Bereichs verbindet. Ein derartiges Kleidungsstück kann mit einer interessanten Farbgebung versehen werden. Der pigmentierte Bereich kann die Naht umfassen und/oder umgeben.
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Allgemein kann das Bindemittel ein Harz sein. Ein derartiges Material lässt sich gut mit einem Farbpigmente umfassenden Farbmittel vermischen und bietet einen zuverlässigen Halt an Stofffasern.
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Es kann allgemein vorgesehen sein, dass das Bindemittel ein Copolymer ist. In dieser Gruppe finden sich Bindemittel mit geeigneten Eigenschaften zum Anbinden von Farbpigmenten an Stofffasern.
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Bei einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass der Stoffbereich mit einem Farbstoff gefärbt ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass der Stoffbereich, welche die mindestens eine Naht umfasst und/oder umgibt und/oder das gesamte Kleidungsstück mit einem Farbstoff gefärbt oder vorgefärbt ist. Insbesondere kann eine Färbung mit einem solchen Farbstoff eine Grundfärbung oder Vorfärbung des Kleidungsstücks bewirken, bevor beispielsweise eine Färbemischung mit einem Bindemittel auf das Kleidungsstück und/oder den Teil des Stoffbereiches aufgebracht wird, welcher die Naht umfasst und/oder umgibt. Beispielsweise ein Aufsprühen auf einen ungefärbten Bereich kommt aber selbstverständlich ebenfalls in Betracht.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Farbpigmente einen dunkleren Farbton ergeben als der Farbstoff. Somit kommt der pigmentierte Bereich besonders gut zur Geltung und bietet zusammen mit der Naht einen optischen ”Rahmen” für das Kleidungsstück.
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Es können mehrere pigmentierte Bereiche vorhanden sein, die durch Bereiche getrennt sind, in welchen Farbpigmente durch eine Auswaschung von dem Bindemittel gelöst sind. Eine derartige Trennung unterschiedlicher Bereiche mit Bindemittel kann beispielsweise durch einen Auswaschvorgang bewirkt werden, wie etwa einem stone-wash oder enzyme-wash Vorgang. Bei dem Auswaschvorgang können durch Abriebeffekte Farbpigmente stellenweise aus einem Bereich abgerieben werden, in dem eine Färbemischung aufgebracht ist. Dies ermöglicht eine ungewöhnliche Farbgestaltung eines Kleidungsstücks.
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Es kann ein Kleidungsstück mit mindestens einer Naht vorgesehen sein, die von mindestens einem Stoffbereich des Kleidungsstücks umgeben ist, wobei bei dem Kleidungsstück eine Färbemischung auf mindestens einen Teil der Naht und/oder einen zumindest einen Teil der Naht umfassenden und/oder umgebenden Teil des Stoffbereichs aufgebracht ist, wobei die Färbemischung fixiert ist. Die Färbemischung umfasst ein Bindemittel und ein Farbpigmente umfassendes Farbmittel. Das Kleidungsstück kann mit einem Farbstoff gefärbt sein. Es ist vorstellbar, dass das Kleidungsstück ausgewaschen ist. Das Bindemittel kann ein Harz sein. Es ist allgemein vorstellbar, dass das Bindemittel ein Copolymer ist. Der Stoffbereich kann mit einem Farbstoff gefärbt sein. Es kann vorgesehen sein, dass die Farbpigmente einen dunkleren Farbton ergeben als der Farbstoff. Es können mehrere pigmentierte Bereiche vorhanden sein, die durch Bereiche getrennt sind, in welchen Farbpigmente durch eine Auswaschung von dem Bindemittel gelöst sind.
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Im Rahmen dieser Beschreibung kann ein Farbstoff ein lösliches Farbmittel bezeichnen, und beispielweise ein Direktfarbstoff und/oder ein reaktiver Farbstoff sein. Ein Farbstoff kann insbesondere wasserlöslich und/oder in einer Lauge löslich sein. Davon zu unterscheiden sind als Farbpigmente bezeichnete unlösliche Farbmittel. Der Begriff Farbmittel stellt dabei einen Oberbegriff für Farbpigmente und Farbstoffe dar. Ein Farbpigmente umfassendes Farbmittel kann aus Farbpigmenten bestehen. Das Kleidungsstück kann aus mindestens einem Stoffstück vernäht sein. Ein Stoffstück kann dabei aus einem Stoff und/oder einer Stoffmischung hergestellt sein. Insbesondere kann das Kleidungsstück und/oder ein Stoffstück aus Baumwolle, Wolle und/oder Nylon bestehen. Ein Stoffbereich kann einen Teilbereich eines Stoffstückes bezeichnen. Eine Naht kann in einem Stoffbereich des Kleidungsstücks vorgesehen sein und/oder zwei oder mehr Stoffbereiche und/oder Stoffstücke des Kleidungsstücks miteinander verbinden. Eine Naht kann beispielsweise eine einfache Naht, eine Einzelnaht, eine Ziernaht oder eine Doppelnaht sein. Ein Kleidungsstück kann mehrere Nähte aufweisen, die jeweils unterschiedlich ausgebildet sein können. Ein Kleidungsstück kann insbesondere vor dem Färben bereits vernäht sein, insbesondere bereits vollständig vernäht sein. Es ist vorstellbar, dass das Kleidungsstück vor dem Färben, insbesondere vor dem Aufbringen eines Färbemittels, ungefärbt und/oder weiß ist. Nach dem Färben des Kleidungsstücks kann allgemein ein Trocknungsprozess vorgesehen sein, welcher vor dem Aufbringen der Färbemischung durchgeführt werden kann. Das Färben kann insbesondere mit einem wasserlöslichen Farbstoff erfolgen. Zum Bereitstellen einer Grundfarbe oder einer Vorfärbung des Kleidungsstücks kann das Kleidungsstück mit einem Farbstoff gefärbt werden. Dies ist allerdings nicht notwendig. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ein ungefärbtes Kleidungsstück oder ein Kleidungsstück mit der Grundfarbe Weiß an mindestens einer Naht mit einer Färbemischung bedeckt wird und/oder nur an den bedeckten Nähten einen Farbton trägt. Das Bindemittel, insbesondere ein Harz und/oder ein Copolymer, kann beim Fixieren mit Stofffasern des Kleidungsstücks vernetzt werden. Das Fixieren der Färbemischung kann ein Fixieren des Bindemittels umfassen, insbesondere ein Aushärten des Bindemittels. Dazu kann beispielsweise das Kleidungsstück in einem Aushärteofen bei einer ausreichend hohen Temperatur behandelt werden, die von den Eigenschaften des verwendeten Bindemittels abhängt. Das Auswaschen des Kleidungsstücks kann nach dem Fixieren der Färbemischung und/oder des Bindemittels erfolgen. Es ist vorstellbar, dass alle oder nur einige der Nähte des Kleidungsstücks mit einer Färbemischung bedeckt werden. Es ist auch vorstellbar, dass eine Naht nur teilweise mit einer Färbemischung bedeckt wird und ein weiterer Teil unbedeckt bleibt. Es können ein oder mehrere pigmentierte Bereiche vorgesehen sein, die voneinander durch Bereiche ohne Bindemittel getrennt sein können. Ein pigmentierter Bereich kann ein Teilbereich des Stoffbereichs sein. Ein pigmentierter Bereich kann insbesondere zwischen einer Doppelnaht vorgesehen sein und/oder die Einzelnähte einer Doppelnaht umgebende Bereiche umfassen. Es kann vorgesehen sein, das ein pigmentierter Bereich an einen Teilbereich des Stoffbereichs und/oder des Kleidungsstücks anschließt, in welchem kein Bindemittel vorhanden ist. Analog kann ein eine Färbemischung und/oder ein Bindemittel umfassender Bereich an einen Bereich ohne Färbemischung und/oder ohne Bindemittel anschließen. Damit ergibt sich ein deutlicher farblicher Kontrast. Ein pigmentierter Bereich kann sich aus einem Bereich ausbilden, auf welchem ein Färbemittel aufbracht worden ist. Durch das Abreiben von Farbpigmenten kann der pigmentierte Bereich kleiner sein als der Bereich, auf welchem ein Färbemittel aufgebracht wurde. Das Bindemittel ist zweckmäßigerweißse derart ausgewählt, dass es an Stofffasern des Kleidungsstücks im entsprechenden Bereich anzubinden und/oder sich damit zu vernetzen vermag, insbesondere im die Naht umfassenden und/oder diese umgebenden Teil des Stoffbereichs. Gleichzeitig kann das Bindemittel derart ausgewählt sein, dass es die gewünschten Farbpigmente zu binden vermag. Das Aufbringen einer Färbemischung kann insbesondere das Bestreichen, Besprühen und/oder Bepinseln mindestens eines Teils des Stoffbereichs mit der Färbemischung bedeuten. Es kann vorgesehen sein, dass durch das Aufbringen der Färbemischung zumindest ein bestimmter Teil einer Naht und/oder ein diesen Teil der Naht umgebender und/oder umfassender Stoffbereich mit der Färbemischung bedeckt wird oder ist. Ein für eine Naht verwendetes Garn kann beim Ausbringen einer Färbemischung von der Färbemischung bedeckt werden. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass ein pigmentierter Bereich Garn einer Naht umfasst und/oder umgibt. Es können auch Stoffbereiche des Kleidungsstücks mit einer Färbemischung bedeckt werden, in denen keine Naht vorhanden ist und/oder in denen kein Garn aufgenommen ist.
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Es kann ferner ein Verfahren vorgesehen sein, bei dem ein Kleidungsstück mit einem Farbstoff gefärbt wird. Vor dem Färben des Kleidungsstücks mit dem Farbstoff kann ein Bindemittel auf einen Stoffbereich des Kleidungsstücks aufgebracht werden, welcher mindestens eine Naht aufweist. Dabei kann insbesondere ein Teil eines Stoffbereiches des Kleidungsstücks mit Bindemittel bedeckt werden, welcher die Naht des Kleidungsstücks zumindest teilweise umfasst und/oder umgibt. Durch das Bindemittel wird der beim Färben erreichte Färbeeffekt mit Farbstoff im durch das Bindemittel bedeckten Bereich eingeschränkt. Das Bindemittel kann dabei ein geeignetes Harz und/oder Copolymer sein. Es kann zweckmäßig sein, wenn das Bindemittel es vermag, an Stofffasern des Stoffbereichs anzubinden und/oder sich mit ihnen zu vernetzen. In dieser Variante kann auch ein Bindemittel verwendet werden, welches keine Farbpigmente zu halten vermag. Das Bindemittel kann fixiert werden. Es ist ein Kleidungsstück vorstellbar, bei dem in einem Stoffbereich, der eine Naht zumindest teilweise umfassen kann, ein Bindemittel vorgesehen ist. Das Bindemittel kann fixiert, insbesondere ausgehärtet sein. Insbesondere kann das Kleidungsstück ein mit einem Farbstoff gefärbtes Kleidungsstück sein, bei dem in Bereichen, in welchen das Bindemittel vorhanden ist, eine hellere Färbung vorhanden ist als in Bereichen ohne Bindemittel. Es ist vorstellbar, bei einem Kleidungsstück sowohl Bereiche mit einem vor dem Färben mit einem Farbstoff aufgebrachten Bindemittel als auch Bereiche mit einem nach dem Färben mit einem Farbstoff aufgebrachten und gegebenenfalls fixierten Bindemittel einer Färbemischung vorzusehen. Dabei können für die vorgesehenen Schritte des Aufbringens von Bindemittel oder einer Färbemischung jeweils gleiche oder unterschiedliche Bindemittel verwendet werden. Somit können insbesondere die Verfahrensschritte und die unterschiedlichen Arten von gefärbten Nähten und/oder Stoffbereichen mit Nähten gemischt werden.
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Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen beispielhaft erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein Block-Diagramm eines Verfahrens zum Färben eines Kleidungsstücks; und
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2 ein Beispiel für einen Stoffbereich eines Kleidungsstück mit einer Naht.
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1 zeigt schematisch ein Block-Diagramm zum Färben eines Kleidungsstücks. Einzelne der hierin ausgeführten Schritte sind optional und können je nach Bedarf weggelassen werden. In einem Schritt S10 kann auf ein ungefärbtes, fertig vernähtes Kleidungsstück an bestimmten Stellen ein Bindemittel wie etwa ein Harz und/oder ein Copolymer aufgebracht werden. Das Bindemittel kann je nach Färbungsabsicht auf bestimmte Stoffbereiche aufgebracht werden, insbesondere auf Teile von Stoffbereichen, welche eine Naht umfassen und/oder umgeben. In einem darauf folgenden Schritt S12 kann das Bindemittel fixiert werden, etwa durch Aushärten in einem Aushärteofen. Dabei kann das Bindemittel insbesondere mit Stofffasern vernetzt werden. Nach dem Schritt S12 kann in einem Schritt S14 das Kleidungsstück mit den von dem Bindemittel bedeckten Bereichen einem Färbeprozess mit einem Farbstoff unterzogen werden. Der Farbstoff kann insbesondere ein Direktfarbstoff und/oder ein reaktiver Farbstoff sein. Dabei kann das Kleidungsstück insbesondere in einer den Farbstoff enthaltenden Lösung gewaschen werden. In einem folgenden Schritt S16 kann das gefärbte Kleidungsstück getrocknet werden. Nach dem Färben sind gegebenenfalls in einem Schritt S10 mit Bindemittel bedeckte Stoffbereiche weniger stark eingefärbt als nicht durch das Bindemittel bedeckte Stoffbereiche. Ist keine Grundfärbung des Kleidungsstücks gewünscht, können beispielsweise die Schritte S10 bis S16 weggelassen werden. In einen Schritt S18 können Teile von Stoffbereichen des Kleidungsstücks, insbesondere Teile von Stoffbereichen, welche eine Naht umgeben und/oder umfassen, mit einer Färbemischung bedeckt werden. Die Färbemischung kann insbesondere ein Bindemittel und ein Farbpigmente umfassendes Farbmittel umfassen. Das Bindemittel kann das gleiche Bindemittel sein wie ein in einem Schritt S10 verwendetes oder ein anderes. Die Färbemischung kann insbesondere aufgesprüht, aufgestrichen, aufgepinselt oder anderweitig aufgetragen werden. In einem nachfolgenden Schritt S20 kann das Bindemittel fixiert werden, etwa durch Aushärten in einem geeigneten Aushärteofen. Dabei kann das Bindemittel mit Stofffasern des Kleidungsstücks vernetzt werden. Nach dem Schritt des Fixierens kann in einem Schritt S22 ein optionales Auswaschverfahren vorgesehen sein. Dabei kann beispielsweise ein stone-wash Verfahren mit Steinen und/oder Enzymen durchgeführt werden, um den Farbstoff aus dem Kleidungsstück zu verwaschen. Dabei kann in einem Bereich durch Abriebeffekte auch Farbpigment entfernt werden. Somit können sich pigmentierte Bereiche insbesondere um die Nähte herum und diese einschließend ergeben, in welchen Farbpigmente durch das Bindemittel gehalten sind sowie Bereiche mit Bindemittel, in denen Farbpigmente ganz oder teilweise abgerieben sind. Die abgeriebenen Bereiche erscheinen im Vergleich zu den pigmentierten Bereichen heller und können beispielsweise bis zu einer Färbung aufgehellt sein, welcher der Färbung der nicht durch die Färbemischung bedeckten Stoffbereiche des Kleidungsstücks entsprechen.
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2 zeigt schematisch ein Beispiel für einen Stoffbereich 10 eines Kleidungsstücks, welches beispielsweise durch ein mit Bezug auf 1 beschriebenes Verfahren gefärbt sein kann. Im Stoffbereich 10 ist eine Doppelnaht 12 mit einer ersten Naht 14 und einer zweiten Naht 16 vorgesehen. Zwischen der ersten Naht 14 und der zweite Naht 16 der Doppelnaht 12 und geringfügig über diese Nähte heraus erstreckt sich ein Bereich, in dem ein Bindemittel vorgesehen ist. Das Bindemittel ist durch ein Fixierverfahren mit Stofffasern vernetzt. Das Bindemittel kann beispielsweise in einem oben beschriebenen Verfahren aufgebracht und fixiert worden sein. In bestimmten Bereichen, die als pigmentierte Bereiche bezeichnet werden können, bindet des Bindemittel Farbpigmente. Die Farbpigmente können beispielsweise durch Aufbringen einer Färbemischung bereitgestellt sein. In anderen Bereichen sind die Farbpigmente während eines Auswaschvorgangs ausgewaschen oder abgerieben worden. Ein solcher Auswaschvorgang kann beispielsweise ein mit Bezug auf 1 beschriebener Vorgang sein. Somit ist in diesen Bereichen das Bindemittel mit den Stofffasern vernetzt, ohne dass Farbpigmente angebunden wären, oder mit einer verringerten Farbpigmentdichte im Vergleich zu den dunkleren Bereichen. Durch einen solchen Auswaschschritt können sich hier schematisch dargestellte abwechselnde Muster von helleren und dunkleren Farbbereichen in dem Stoffbereich ausbilden, in welchem das Bindemittel vorgesehen ist. Der Bereich mit Bindemittel schließt an einen durch einen Farbstoff gefärbten und durch den Auswaschvorgang leicht entfärbten Bereich 18 an, der deutlich heller gefärbt ist als die dunklen Bereiche mit Farbpigmenten, und der somit einen Farbgrundton des Kleidungsstücks trägt.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Stoffbereich
- 12
- Doppelnaht
- 14
- erste Naht
- 16
- zweite Naht
- 18
- Stoffbereich mit Grundton