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Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsgurtanordnung für einen Fahrzeugsitz eines Fahrzeuges und ein Fahrzeug mit der Sicherheitsgurtanordnung.
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Sicherheitsgurtanordnungen sind in nahezu jedem Fahrzeug integriert und schützen einen Insassen, der auf dem Fahrzeugsitz sitzt, bei einem Aufprall vor Verletzungen. Zumeist muss ein Sicherheitsgurt der Sicherheitsgurtanordnung von Hand durch den Insassen ausgezogen und verschlossen werden. Aus dem Stand der Technik sind bereits Sicherheitsgurtanordnungen bekannt geworden, bei denen die Anlage des Sicherheitsgurts unterstützt bzw. teilautomatisiert ist.
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Beispielsweise offenbart die Druckschrift
DE 25 33 438 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, einen halbautomatischen oder halb passiven Anschnallgurt, der in Abhängigkeit einer Öffnungs- oder Schließstellung einer Fahrzeugtür bewegbar angeordnet ist. Insbesondere ist der Anschnallgurt durch einen Haken mit der Fahrzeugtür verbunden, so dass der Anschnallgurt bei Öffnung der Fahrzeugtür in eine das Einsteigen erleichternde Position gebracht wird. Beim Schließen der Fahrzeugtür und bei besetztem Fahrzeugsitz wird der Haken motorisiert derart verschoben, dass der Anschnallgurt in eine Position gebracht wird, in der er den Fahrgast festhält.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine funktional verbesserte Sicherheitsgurtanordnung bereit zu stellen. Diese Aufgabe wird durch eine Sicherheitsgurtanordnung mit den Merkmalen des Anspruches 1 und durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird eine Sicherheitsgurtanordnung für einen Fahrzeugsitz eines Fahrzeuges vorgeschlagen. Vorzugsweise ist das Fahrzeug als ein PKW, LKW oder Bus ausgebildet.
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Beispielsweise handelt es sich bei dem Fahrzeugsitz um einen Fahrer- oder Beifahrersitz oder um einen Sitz einer hinteren Sitzreihe des Fahrzeugs.
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Die Sicherheitsgurtanordnung umfasst eine Anschnallvorrichtung, die vorzugsweise dazu ausgebildet ist, einen Insassen des Fahrzeugs auf dem Fahrzeugsitz bei einem Aufprall oder Unfall zu sichern und/oder zurückzuhalten.
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Die Anschnallvorrichtung umfasst mindestens einen Gurt, der vorzugsweise als ein Hüftgurt, als ein 3-Punkt-, 4-Punkt- oder 6-Punkt-Gurt ausgebildet ist. Beim Hüftgurt wird der Gurt von einer Fahrzeugsitzseite über die Oberschenkel des Insassen, insbesondere auf Hüft- und/oder Bauchhöhe, zur anderen Fahrzeugsitzseite gezogen und dort geschlossen. Beim 3-Punkt-Gurt zieht der Insasse den Gurt von einer Schulterseite des Insassen (links oder rechts) aus schräg zu einer der Schulterseite gegenüber liegenden Fahrzeugsitzseite und schließt ihn dort. 4-Punkt- oder 6-Punkt-Gurte erstrecken sich von beiden Schulterseiten zu beiden Fahrzeugsitzseiten und werden ähnlich wie Hosenträger angelegt. Zumeist werden sie mittig über den Oberschenkeln, insbesondere auf Hüft- und/oder Bauchhöhe, geschlossen.
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Zum Schließen des Gurtes weist die Anschnallvorrichtung mindestens einen ersten Verschlusspartner und mindestens einen zweiten Verschlusspartner auf. Die beiden Verschlusspartner bilden zusammen einen Verschluss des Gurtes.
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Beispielsweise ist der erste Verschlusspartner als eine Gurtzunge und der zweite Verschlusspartner als eine Gurtzungenaufnahme ausgebildet. Vorzugsweise ist der erste Verschlusspartner in dem zweiten Verschlusspartner befestigt, wenn er darin eingerastet und nur durch eine manuelle Betätigung des Insassen von diesem wieder lösbar ist. Wenn der Insasse durch die Verbindung der beiden Verschlusspartner sicher auf dem Fahrzeugsitz angeschnallt ist, befinden sich die Verschlusspartner in einer Sicherungsposition.
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Bevorzugt ist, dass sich beide Verschlusspartner in der Sicherungsposition auf der gleichen Fahrzeugsitzseite angeordnet sind. Insbesondere befinden sich beide Verschlusspartner in der Sicherungsstellung auf der linken oder rechten Fahrzeugsitzseite, wenn der Gurt als ein 3-Punkt-Gurt ausgebildet ist. Als 4- oder 6-Punkt-Gurt ist die Sicherungsposition vorzugsweise mittig über den Oberschenkeln, insbesondere auf Hüft- und/oder Bauchhöhe, des auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Insassen angeordnet.
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Die Verschlusspartner befinden sich in einer Grundposition, wenn der Fahrzeugsitz unbesetzt ist. Dabei sind der erste und zweite Verschlusspartner voneinander beabstandet angeordnet. Vorzugsweise ist der erste Verschlusspartner in der Grundposition in Fahrtrichtung des Fahrzeugs auf einer linken Seite neben dem/am Fahrzeugsitz und der rechte Verschlusspartner gegenüberliegend auf einer rechten Seite neben dem/am Fahrzeugsitz, insbesondere am Gurt seitlich neben einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes, angeordnet. Dies ist bevorzugt der Fall, wenn der Gurt als der 3-Punkt-Gurt oder als der Hüftgurt ausgebildet ist. Möglich ist, dass die Verschlusspartner zusammen mit dem Fahrzeugsitz in eine Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar angeordnet sind.
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Optional können der erste und/oder zweite Verschlusspartner in der Grundposition auch auf Schulter- oder Kopfhöhe des Insassen, z. B. in einer Fahrzeugsitz nahen B-Säule oder Sitzanbindung, beabstandet voneinander angeordnet sein. Dies ist z. B. der Fall, wenn der Gurt als 4-Punkt- oder 6-Punkt-Gurt ausgebildet ist.
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Die Sicherheitsgurtanordnung umfasst eine Gurttransportvorrichtung, die vorzugsweise als ein elektromechanisches Verstellsystem ausgebildet ist. Die Gurttransportvorrichtung weist einen ersten aktiven, insbesondere motorbetriebenen, Aktor auf. Optional ergänzend kann der erste aktive Aktor einem Getriebe zugeordnet sein.
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Beispielsweise ist der erste Aktor als ein/e Transportkette, -gurt, -bügel ausgebildet. Vorzugsweise ist der erste Aktor in einem Gehäuse angeordnet, insbesondere darin eingefahren, aufgerollt oder gefaltet.
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Beispielsweise ist der das Gehäuse im Bereich des Fahrzeugsitzes, in einem Fahrzeugboden oder in der Fahrsäule angeordnet. Bevorzugt ist, dass der erste Aktor aus dem Gehäuse heraus benachbart oder beabstandet neben dem ersten Verschlusspartner zunehmend ausfahrbar ist, wobei er sich beim Herausfahren zunehmend, z. B. teleskopartig, verlängern kann. Hierbei kann der erste Aktor z. B. gekrümmt, elliptisch oder mit einer gewissen Trajektorie ausgefahren werden. Optional ist der erste Aktor mit einem Seilsystem kombinierbar. Bevorzugt nimmt der erste Aktor im ausgefahrenen Zustand eine vom eingefahrenen Zustand unterschiedliche geometrische Form an.
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Der erste Aktor ist dazu ausgebildet, bei belegtem Fahrzeugsitz den ersten Verschlusspartner auf den zweiten Verschlusspartner zu zu bewegen und die Sicherungsposition für den Insassen vorzubereiten. Alternativ bewegt der erste Aktor bei belegtem Fahrzeugsitz den ersten Verschlusspartner auf den zweiten Verschlusspartner zu und überführt diese in die Sicherungsposition.
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Bei belegtem Fahrzeugsitz bedeutet insbesondere einen Belegungszustand des Fahrzeugsitzes.
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Vorzugsweise umfasst die Gurttransportvorrichtung eine Sensoreinrichtung, die insbesondere am oder im Sitz integriert ist und/oder unterhalb einer Sitzfläche des Fahrzeugsitzes angeordnet ist. Insbesondere ist die Gurttransportvorrichtung dazu ausgebildet, eine Belegung des Fahrzeugsitzes zu erfassen. Optional umfasst die Gurttransportvorrichtung eine Steuereinrichtung, die dazu ausgebildet ist, einem dem ersten Aktor zugeordnetem Motor der Gurttransportvorrichtung zu aktivieren, wenn die Sensoreinrichtung die Belegung des Fahrzeugsitzes erfasst hat.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung fährt der erste Aktor bei belegtem Fahrzeugsitz nahe dem ersten Verschlusspartner aus dem Gehäuse aus und koppelt diesen über ein Kopplungselement an sich, sodass der erste Aktor den ersten Verschlusspartner mit sich führen kann. Vorzugsweise bewegen sich der erste Aktor und der erste Verschlusspartner zusammen über beide Oberschenkel hinweg auf die gegenüberliegende Fahrzeugsitzseite, wo der zweite Verschlusspartner angeordnet ist. Dies ist beispielsweise beim 3-Punkt-Gurt oder Hüftgurt der Fall. Alternativ führt der erste Aktor den ersten Verschlusspartner, insbesondere beim 4-Punkt- oder 6-Punkt-Gurt, von einer Seite (links oder rechts) auf Schulterhöhe des Insassen bis mittig über dessen Oberschenkel zum dort angeordneten zweiten Verschlusspartner. Optional kann der erste Aktor den ersten Verschlusspartner von der Schulterhöhe auch bis zur linken oder rechten Fahrzeugsitzseite überführen, wo der zweite Verschlusspartner angeordnet ist.
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Um die Sicherungsposition für den Insassen vorzubereiten, nähert der erste Aktor den ersten Verschlusspartner an den zweiten Verschlusspartner vorzugsweise nur soweit an, dass zwischen diesen ein maximaler Abstand von vorzugsweise 400 mm, insbesondere 300 mm, im Speziellen 200 mm besteht. Insbesondere nimmt in diesem Fall nicht der erste Aktor die Verbindung zwischen den beiden Verschlusspartnern vor, sondern der Insasse selbst.
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Um den ersten und zweiten Verschlusspartner in die Sicherungsposition zu überführen, nähert der erste Aktor den ersten Verschlusspartner vorzugsweise soweit an den zweiten Verschlusspartner an, dass beide miteinander verrasten und/oder fest miteinander verbunden sind und der Insasse dadurch sicher angeschnallt ist.
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Alternativ ist der erste aktive Aktor dazu ausgebildet, den ersten Verschlusspartner bei belegtem Fahrzeugsitz auf den zweiten Verschlusspartner zu bewegen und zur Bereitstellung in eine Zwischenposition zu überführen. Die Zwischenposition ist vorzugsweise mittig oberhalb der Oberschenkel, insbesondere auf Becken- und/oder Bauchhöhe, des Insassen angeordnet ist. Somit befindet sich die Zwischenposition vorzugsweise oberhalb, insbesondere mittig zur Sitzfläche des Fahrzeugsitzes. Dies ist beispielsweise beim 3-Punkt-Gurt oder Hüftgurt der Fall.
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Vorteilhaft ist, dass der erste Aktor automatisch aktiviert wird, wenn der Insasse auf den Fahrzeugsitz sitzt. Durch die Aktivierung des Aktors erfolgt ein automatischer Anschnallvorgang des Insassen. Alternativ wird der Anschnallvorgang für den Insassen automatisch vorbereitet. Dadurch kann vermieden werden, dass der Insasse vergisst, sich anzuschnallen oder aus Bequemlichkeitsgründen darauf verzichtet. Somit kann in vorteilhafter Weise nicht nur der Komfort im Fahrzeug gesteigert werden, sondern auch eine Sicherheit im Fahrzeug erhöht werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Gurttransportvorrichtung einen zweiten aktiven Aktor, der vorzugsweise wie der erste Aktor ausgebildet ist und ebenfalls im Gehäuse angeordnet ist. Alternativ kann dem zweiten Aktor ein separates Gehäuse zugeordnet sein. Vorzugsweise wird auch der zweite Aktor durch die Steuereinrichtung aktiviert und aus dem Gehäuse zunehmend und/oder teleskopartig ausgefahren, wenn die Sensoreinrichtung die Sitzbelegung erkennt. Dabei fährt der zweite Aktor vorzugsweise benachbart oder beabstandet neben dem zweiten Verschlusspartner aus. Insbesondere bewegt sich der zweite Aktor bis zur Zwischenposition. Vorzugsweise werden beide Aktoren durch den gleichen elektrischen Antrieb, optional einschließlich eines möglichen Getriebes, angetrieben.
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Vorzugsweise erfolgt das Verfahren des ersten und zweiten Aktors in die Zwischenposition zeitgleich oder zeitüberschneidend. Jedoch ist auch ein zeitversetztes Verfahren der beiden Aktoren möglich, wobei zum Beispiel zuerst der erste Aktor in Richtung der Zwischenposition bewegt wird und anschließend oder der zweite Aktor. Optional kann das Verfahren der beiden Aktoren auch zeitüberlappend erfolgen.
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Optional ist der zweite Aktor dazu ausgebildet, den ersten Verschlusspartner in der Zwischenposition vom ersten Aktor zu übernehmen. Hierfür weist der zweite Aktor vorzugsweise ein Übernahmeelement auf, welches z. B. endseitig am zweiten Aktor angeordnet ist. Das Übernahmeelement ist dazu ausgebildet, den zweiten Aktor mit dem ersten Verschlusspartner zu verbinden, indem er sich mit einem Übergabeelement des ersten Aktors oder des ersten Verschlusspartners verbindet. Optional umfasst die Gurttransportvorrichtung eine Hilfseinrichtung zur erleichterten Zusammenführung der Übernahmeeinrichtung und der Übergabeeinrichtung.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung gibt der erste Aktor den ersten Verschlusspartner über eine Entkopplungseinrichtung frei, nachdem sich das Übernahmeelement mit dem Übergabeelement in der Zwischenposition verbunden hat. Somit wird die Übernahme des zweiten Verschlusspartners durch den zweiten Aktor ermöglicht. Insbesondere wird der zweite Aktor mit dem ersten Verschlusspartner in der Zwischenposition gekoppelt.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung ist der zweite Aktor dazu ausgebildet, dem vom ersten Aktor übernommenen ersten Verschlusspartner in die Sicherungsposition zu überführen. Dort verbindet der zweite Aktor den ersten und zweiten Verschlusspartner miteinander, so dass der Insasse auf dem Fahrzeugsitz sicher angeschnallt ist. Vorzugsweise führt der zweite Aktor den ersten Verschlusspartner derart zur Sicherungsposition, dass dieser durch die Bewegung in den zweiten Verschlusspartner einrastet und mit diesem fest verschlossen ist, so dass der Insasse sicher angeschnallt ist.
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Möglich ist auch, wie bereits zuvor beschrieben, dass der Insasse die letztendliche Verrastung zwischen den beiden Verschlusspartnern zur Erreichung der Sicherungsposition manuell vornimmt, wobei er den maximalen Abstand von vorzugsweise 400 mm, insbesondere 300 mm, im Speziellen 200 mm zwischen den beiden Verschlusspartnern überbrückt und diese so miteinander verbindet.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist der zweite Aktor dazu ausgebildet, den zweiten Verschlusspartner von der Grundposition in die Zwischenposition zu überführen, wenn der Sitz belegt ist. Vorzugsweise steuert die Steuereinrichtung den zweiten Aktor bei Erfassung der Sitzbelegung durch die Sensoreinrichtung dazu an, sich in der Grundposition, z. B. über das oder ein weiteres Kopplungselement, mit dem zweiten Verschlusspartner zu koppeln und sich zusammen von der Grundposition in die Zwischenposition zu bewegen. Der zweite Verschlusspartner kann optional auch direkter Bestandteil des zweiten Aktors sein.
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Vorzugsweise erfolgt gleichzeitig, zeitversetzt oder zeitüberlappend die Überführung des ersten Verschlusspartners durch den ersten Aktor aus dessen Grundposition in die Zwischenposition. Insbesondere treffen beide Aktoren und beide Verschlusspartner in der Zwischenposition aufeinander, sodass diese in der Zwischenposition durch die Bewegung eines der oder beider Aktoren miteinander verbunden werden können. Optional verbindet der zweite Aktor den zweiten Verschlusspartner mit dem vom ersten Aktor bereitgestellten ersten Verschlusspartner in der Zwischenposition, wobei der erste Verschlusspartner in den zweiten Verschlusspartner formschlüssig einrastet.
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Eine mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der zweite Aktor dazu ausgebildet ist, die miteinander verbundenen ersten und zweiten Verschlusspartner von der Zwischenposition in die Sicherungsposition zu überführen. Vorzugsweise bewegt der zweite Aktor die beiden miteinander verrasteten Verschlusspartner zur einen Seite des Fahrzeugsitzes, auf der sich die Sicherungsposition befindet. In der Sicherungsposition angekommen, ist der Insasse sicher auf dem Fahrzeugsitz angeschnallt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst der erste und/oder zweite Aktor eine Transportkette, ein Transportband oder einen Transportbügel, der/das insbesondere Druck- und/oder Zugkräfte übertragen kann. Der erste und/oder zweite Aktor ist/sind vorzugsweise zusammen in dem Gehäuse der Gurttransportvorrichtung angeordnet und aus diesem ausfahrbar oder in diesen einfahrbar, wenn die Sensoreinrichtung die Sitzbelegung erfasst. Möglich ist, dass der erste und/oder zweite Aktor im Gehäuse gefaltet oder aufgerollt angeordnet ist/sind oder dort geparkt sind.
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Vorzugsweise wird der erste Aktor bei Bewegung des ersten Verschlusspartners von der Grundposition in die Zwischenposition oder in die Sicherungsposition aus dem Gehäuse ausgefahren bzw. verlängert. Optional wird der zweite Aktor von der Grundposition des zweiten Verschlusspartners bis zur Zwischenposition oder sogar bis zur gegenüberliegenden Fahrzeugsitzseite aus dem Gehäuse ausgefahren bzw. verlängert.
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Insbesondere wird der erste Aktor wieder in das Gehäuse eingefahren, wenn er die beiden Verschlusspartner in der Sicherungsposition miteinander verrastet hat oder wenn er den ersten Verschlusspartner in der Zwischenposition an den zweiten Aktor übergeben hat.
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Ebenso wird optional der zweite Aktor nach Übernahme des ersten Verschlusspartners in der Zwischenposition wieder in das Gehäuse zurück gefahren, wodurch sich gleichzeitig der erste Verschlusspartner in Richtung des zweiten Verschlusspartners zur Sicherungsposition bewegt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Kopplungselement, mit dem der erste Aktor den ersten Verschlusspartner und/oder den daran befestigten Gurt an sich koppelt, als ein Form- und/oder Kraftschlusselement, insbesondere als ein Mitnehmer, ein Befestigungsring, ein Mitnahmebügel, oder als ein Niet, ein Knopf, eine Schraube etc. ausgebildet. Insbesondere ist das Kopplungselement endseitig am ersten Aktor befestigt. Bevorzugt ist, dass das Kopplungselement ein Bestandteil des ersten Aktors ist.
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Das Kopplungselement ist vorzugsweise dazu ausgebildet, den ersten Aktor mit dem ersten Verschlusspartner und/oder den daran befestigten Gurt, insbesondere durch form- und oder kraftschlüssige Kopplungsmechanismen, miteinander zu koppeln.
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Beispielsweise fährt der Mitnehmer zusammen mit dem ersten Aktor so zum ersten Verschlusspartner, dass dieser in den Mitnehmer eingeschoben und von diesem mitgeführt wird. Optional umgreift der Befestigungsring den ersten Verschlusspartner oder den daran angeordneten Gurt und koppelt den ersten Aktor, z. B. über einen aktor- oder gurtintegrieten Knopf/Erhebung mit dem ersten Verschlusselement.
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Möglich ist auch, dass der zweite Aktor das Kopplungselement, insbesondere in der Ausbildung als Niet, Knopf oder Schraube, etc. umfasst und dadurch mit dem zweiten Verschlusspartner oder dem Übernahmeelement gekoppelt ist.
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In einer möglichen Umsetzung der Erfindung ist die Übergabeeinrichtung, mit der der erste Verschlusspartner an den zweiten Aktor, insbesondere in der Zwischenposition, übergeben wird, als eine weitere Gurtzunge ausgebildet. Vorzugsweise ist die Übergabeeinrichtung benachbart oder beabstandet neben dem ersten Verschlusspartner angeordnet.
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Beispielsweise ist die Übernahmeeinrichtung, mit der der zweite Aktor den ersten Verschlusspartner, insbesondere in der Zwischenposition, übernimmt, als eine weitere Gurtzungenaufnahme ausgebildet. Vorzugsweise rastet die Übergabeeinrichtung zur Übernahme des ersten Verschlusspartners in die Übernahmeeinrichtung ein, wodurch der erste Verschlusspartner mit dem zweiten Aktor gekoppelt wird.
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Eine mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Hilfseinrichtung zur Zusammenführung der Übernahmeeinrichtung und der Übergabeeinrichtung am Mitnehmer angeordnet ist und als eine langgestreckte Führungsbahn, insbesondere Kurvenschablone, ausgebildet ist. Auf der Führungsbahn kann die Übernahmeeinrichtung in Richtung der Übergabeeinrichtung geführt werden. Die Zusammenführung der Übergabeeinrichtung mit der Übernahmeeinrichtung kann optional durch magnetische Anziehungskräfte unterstützt werden.
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In einer möglichen Umsetzung der Erfindung ist die Hilfseinrichtung als ein Greifhaken ausgebildet, der endseitig am zweiten Aktor angeordnet ist. Die Hilfseinrichtung dient dazu, das Übergabeelement zu ergreifen und zum Übernahmeelement zu führen. Somit erleichtert die Hilfseinrichtung die Übernahme des ersten Verschlusspartners durch den zweiten Aktor.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Entkopplungseinrichtung, über die sich der erste Aktor vom ersten Verschlusspartner zur Freigabe und/oder Übergabe an den zweiten Aktor entkoppelt, als ein mit dem ersten Aktor formschlüssig und/oder magnetisch verbundener Zapfen ausgebildet ist. Vorzugsweise kann der Zapfen zur Freigabe und/oder Übergabe des ersten Verschlusspartners an den zweiten Aktor über eine Umpolung oder Entmagnetisierung vom ersten Aktor entkoppelt werden. Alternativ sind auch gängige Entriegelungsmechanismen zur Entkopplung möglich.
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Alternativ oder optional ergänzend umfasst der zweite Aktor die Entkopplungseinrichtung, um bei Bedarf vom zweiten Verschlusspartner oder vom Übernahmeelement entkoppelt werden zu können.
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In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist der erste und/oder zweite Aktor einstückig mit dem mindestens einen Gurt verbunden. Bevorzugt ist, da beiden Bauteile bei der einstückigen Verbindung nicht zerstörungs- oder beschädigungsfrei voneinander trennbar sind. Vorzugsweise ist der erste und/oder zweite Aktor form-, kraft- und/oder stoffschlüssig mit dem Gurt verbunden. Insbesondere ist der erste und/oder zweite Aktor zusammen mit dem Gurt in einem Gurtvorratsbehältnis des Gurtes angeordnet, wobei diese zusammen aus dem Gurtvorratsbehältnis ein- oder ausfahrbar sind. Beispielsweise werden die Aktoren dann durch einen Motor, der eine Gurtrückhaltefunktion umsetzt, betrieben.
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Optional umfasst die Anschnallvorrichtung in dieser Ausgestaltung die Gurttransportvorrichtung.
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Optional umfasst die Sicherheitsgurtanordnung einen z. B. pyrotechnisch arbeitenden Gurtstraffer, der in der Gurttransportvorrichtung oder der Anschnallvorrichtung integriert ist.
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In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung umfasst die Gurttransportvorrichtung die Anschnallvorrichtung, wobei der Gurt einstückig mit dem ersten und zweiten Aktor verbunden ist und zusammen mit diesem/diesen im Gehäuse angeordnet ist.
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Möglich ist im Rahmen der Erfindung, dass die Steuereinrichtung die Anschnallvorrichtung und/oder die Gurttransportvorrichtung dazu angesteuert, haptische Signale, wie z. B. eine Vibration des Gurtes und/oder eines der oder beider Aktoren, zu erzeugen, um den Insassen auf Verkehrssituationen und/oder Gefahren hinzuweisen. Hierzu ist die Steuereinrichtung vorzugsweise mit Sensoren, z. B. mit Abstands- und/oder Näherungssensoren, Kameras, etc., verbunden, die auf einer Außenseite des Fahrzeugs angeordnet sind. Alternativ oder optional ergänzend können auch Sensoren im Fahrzeuginnern Signale an die Steuereinrichtung liefern, um eine Aufmerksamkeit oder Schläfrigkeit des Fahrers zu überwachen und ihn dann haptisch zu warnen. Möglich ist weiterhin, dass die Gurttransportvorrichtung und/oder die Anschnallvorrichtung dazu ausgebildet ist/sind, eine Gurtlose in einer Pre-Crash-Situation durch eine Gurtstraffung zu regulieren.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit der Sicherheitsgurtanordnung nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach den Ansprüchen 1 bis 14.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer Sicherheitsgurtanordnung für einen Fahrzeugsitz;
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2 eine andere Seitenansicht der Sicherheitsgurtanordnung aus 1;
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3 einer Abwandlung der Sicherheitsgurtanordnung aus den 1 und 2;
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4 die Sicherheitsgurtanordnung aus den 1–3 in einer Frontansicht;
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5 eine Seitenansicht einer alternativen Sicherheitsgurtanordnung;
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6 die Sicherheitsgurtanordnung aus den 1–5 in einer weiteren Frontansicht;
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7a bis 7e eine Abwandlung der Sicherheitsgurtanordnung aus den 1–5 in verschiedenen Positionen;
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8a–8b Detaildarstellungen der Sicherheitsgurtanordnung aus den 7a–7e;
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9 eine Seitenansicht einer alternativen Sicherheitsgurtanordnung;
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10 eine Seitenansicht einer Abwandlung der Sicherheitsgurtanordnung;
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11; 12a–12b alternative Detailansichten eines ersten Aktors und eines ersten Verschlusspartners der Sicherheitsgurtanordnung;
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12c–12d alternative Detaildarstellungen der Sicherheitsgurtanordnung.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Seitenansicht einer Sicherheitsgurtanordnung 1, die einem Fahrzeugsitz 2 eines nicht dargestellten Fahrzeugs zugeordnet ist, als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der Fahrzeugsitz ist in der Seitenansicht auf einer linken Fahrzeugsitzseite L gezeigt.
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Das Fahrzeug kann als ein PKW, LKW oder Bus ausgebildet sein, der Fahrzeugsitz als ein Fahrer- oder Beifahrersitz oder als ein Sitz einer hinteren Sitzreihe des Fahrzeugs.
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Die Sicherheitsgurtanordnung 1 umfasst eine Anschnallvorrichtung 3, welche einen Gurt 4 umfasst, der als ein 3-Punkt-Gurt ausgebildet ist. Der Gurt 4 tritt auf Höhe der linken Schulter eines auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Insassen 5 (siehe 4), z. B. aus einer Fahrzeugsäule des Fahrzeugs, aus. Durch eine Zugbewegung des Insassen 5 ist der Gurt 4 aus einem in der Fahrzeugsäule integrierten Gurtvorratsbehältnis 6 ausziehbar und nach Lösen der Zugbewegung automatisch wieder darin einziehbar.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann der Gurt auch als ein 4-Punkt-Gurt ausgebildet sein. Insbesondere ist der Gurt 4 gemäß den Pfeildarstellungen der 4 verziehbar. So kann er z. B. von der linken zur rechten Fahrzeugsitzseite oder umgekehrt gezogen werden. Alternativ kann der Gurt von der rechten oder linken Schulter des Insassen 5 quer über einen Oberkörper des Insassen gezogen werden. Dabei kann der Gurt 4 entweder auf einer der beiden Fahrzeugsitzseiten R; L oder mittig, insbesondere im Hüft- oder Bauchbereich des Insassen 5, zum Anschnallen geschlossen werden.
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Gemäß den 1 und 2 umfasst die Anschnallvorrichtung 3 einen ersten Verschlusspartner 7 und einen zweiten Verschlusspartner 8, wobei der erste Verschlusspartner 7 in einer Grundposition G der linken Fahrzeugsitzseite L und der zweite Verschlusspartner 8 in einer Grundposition G einer rechten Fahrzeugsitzseite R angeordnet sind. Die Verschlusspartner 7; 8 sind so im Fahrzeugsitz verankert, dass sie zusammen mit diesem in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar sind.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel, insbesondere wenn es sich um den 4-Punkt- oder um einen 6-Punkt-Gurt handelt, kann die Grundposition auch auf der rechten oder linken Seite auf Schulterhöhe des Insassen angeordnet sein.
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Der erste und zweite Verschlusspartner 7; 8 bilden zusammen einen Verschluss der Anschnallvorrichtung 3. Der erste Verschlusspartner 7 ist als eine Gurtzunge ausgebildet, der zweite Verschlusspartner 8 als eine Gurtzungenaufnahme. Somit können die beiden durch ein Einschieben des ersten Verschlusspartners 7 in den zweiten Verschlusspartner 8 durch einen Einrastvorgang in einer Sicherungsposition S (3) miteinander sicher verbunden werden, sodass der Insasse auf dem Fahrzeugsitz sicher angeschnallt ist.
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Die Sicherungsposition S befindet sich in dem gezeigten Ausführungsbeispiel der 3 auf der rechten Fahrzeugsitzseite R, wenn der Insasse auf dem Fahrzeugsitz sitzt und der erste Verschlusspartner 7 mit dem zweiten Verschlusspartner 8 dort sicher verbunden ist.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann die Sicherungsposition S, insbesondere beim 4-Punkt- oder 6-Punkt-Gurt auch mittig oberhalb der Oberschenkel, insbesondere auf Bauch- oder Hüfthöhe des Insassen 5, angeordnet sein.
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Gemäß 1 umfasst die Sicherheitsgurtanordnung 1 eine Gurttransportvorrichtung 9 mit einem ersten aktiven, insbesondere motorbetriebenen, Aktor 10. Der erste Aktor 10 ist z. B. als eine Transportkette/-band/-gurt zur Übertragung von Zug- und/oder Druckkräften ausgebildet. Der erste Aktor 10 kann elastisch und/oder gekrümmt ausgebildet sein und/oder ist mit einem Seilsystem kombinierbar.
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Der erste Aktor 10 ist aus einem an der Rück- oder Unterseite des Fahrzeugsitzes 2 angeordneten Gehäuse 11 ausfahrbar und wieder dahin einfahrbar ist. Der erste Aktor 10 wird auf der linken Fahrzeugsitzseite L durch ein Form- und/oder Kraftschlusselement 14 seitlich am Fahrzeugsitz 2 gehalten und nahe oder benachbart zum ersten Verschlusspartner 7 ausgefahren.
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Die Gurttransportvorrichtung 9 umfasst eine nicht gezeigte Sensoreinrichtung, die unterhalb einer Sitzfläche des Fahrzeugsitzes 2 angeordnet ist und eine Belegung des Fahrzeugsitzes 2 erfasst. Die Gurttransportvorrichtung 9 umfasst weiterhin eine Steuereinrichtung, die bei Erfassen der Sitzbelegung durch die Sensoreinrichtung den ersten Aktor 10 ansteuert und/oder aktiviert.
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Wie in 4 gezeigt, steuert die Steuereinrichtung den ersten Aktor 10 dazu an, den ersten Verschlusspartner 7 auf den zweiten Verschlusspartner 8 zuzubewegen, sobald die Sensoreinrichtung die Belegung des Fahrzeugsitzes 2 erfasst. Hierbei wird der erste Aktor 10 motorgetrieben aus dem Gehäuse 11 ausgefahren, wobei er dabei den ersten Verschlusspartner S greift und an sich koppelt und über einen linken Oberschenkel 12l des Insassen 5 hinweg bzw. am Abdomen des Insassen 5 vorbei bewegt.
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Der erste Aktor 10 ist dazu ausgebildet, den ersten Verschlusspartner 7 in die Sicherungsposition S gemäß 3 zu überführen. Hierfür koppelt sich der erste Aktor 10 über ein Kopplungselement 15 (11; 12a–12c) mit dem ersten Verschlusspartner 7, wenn er aus der Grundposition G herausfährt. Das Kopplungselement 15 ist dazu ausgebildet, den ersten Verschlusspartner 7 an den ersten Aktor 10 zu koppeln und optional ergänzend diesen wieder vom ersten Aktor 10 zu entkoppeln.
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Wenn der erste Aktor 10 mit dem ersten Verschlusspartner 7 gekoppelt ist, bewegt sich der erste Aktor 10 zusammen mit dem ersten Verschlusspartner 8 über einen rechten Oberschenkel 12r des Insassen 5 soweit auf den zweiten Verschlusspartner 8 zu, dass er diesen in den zweiten Verschlusspartner 8 einschieben und dort einrasten lassen kann (siehe hierzu 5). Somit sind die Verschlusspartner 7; 8 in der Sicherungsposition S gemäß 3 sicher miteinander verbunden, wodurch der Insasse 5 auf dem Fahrzeugsitz 2 angeschnallt ist.
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Alternativ überführt der erste Aktor 10 den ersten Verschlusspartner 8 zur Bereitstellung in eine Zwischenposition Z, wie es in 6 genauer gezeigt ist. Die Zwischenposition Z ist oberhalb und mittig der Oberschenkel 12 und auf Hüft- bzw. Bauchhöhe des Insassen 5 angeordnet.
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In der Zwischenposition 8 ist der erste Verschlusspartner 7 für einen in den 7a bis 7e gezeigten zweiten aktiven, insbesondere motorbetriebenen, Aktor 13 der Gurttransportvorrichtung 3 bereitgestellt. Der zweite Aktor 13 wird durch den gleichen Motor wie der erste Aktor 10 betrieben. Alternativ kann der zweite Aktor 13 einem weiteren Motor zugeordnet sein.
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Der zweite Aktor 13 ist wie der erste Aktor 10 als eine Transportkette/-band/-gurt zur Übertragung von Zug- und/oder Druckkräften ausgebildet. Auch er kann elastisch und/oder gekrümmt ausgebildet sein und/oder ist mit einem Seilsystem kombinierbar.
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Der zweite Aktor 13 ist in dem Gehäuse 11 angeordnet bzw. aufgerollt oder geparkt, wobei er aus diesem von der rechten Fahrzeugsitzseite R aus nahe oder benachbart am zweiten Verschlusspartner 8 vorbei bis über den rechten Oberschenkel 12r hinaus ausfahrbar ist (siehe hierzu die 7b und 7c). Alternativ ist der zweite Aktor 13 sogar bis über den linken Oberschenkel 12l hinaus ausfahrbar, um dort den zweiten Verschlusspartner 8 mit dem ersten Verschlusspartner 7 zu verbinden und ggf. dort in die Sicherungsposition zu bringen.
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In 7a ist die Sicherheitsgurtanordnung 1 mit dem ersten und zweiten Verschlusspartner 7; 8 und dem ersten und zweiten Aktor 10; 13 in der Grundstellung G gezeigt. Der erste und zweite Aktor 10; 13 sind größtenteils im Gehäuse 11 verstaut.
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Gemäß 7b fahren beide Aktoren 10; 13 aus dem Gehäuse 11 in Richtung oberhalb der Oberschenkel 12r; 12l aus, sobald die Sensoreinrichtung erkennt, dass der Fahrzeugsitz 2 besetzt ist. Dabei greift der erste Aktor 10 den ersten Verschlusspartner 7 beim Ausfahren aus dem Gehäuse 11 und/oder koppelt sich mit diesem über das Kopplungselement 15 (8a; 11; 12a–c).
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In 7c ist gezeigt, dass sich der erste Verschlusspartner 7 zusammen mit dem ersten Aktor 10 in Richtung der Zwischenposition Z bewegt, die mittig oberhalb der Oberschenkel 12l; 12r des Insassen 5 angeordnet ist. Gleichzeitig oder zeitversetzt mit der Bewegung des ersten Aktors 10 zur Zwischenposition Z verfährt auch der zweite Aktor 13 aus dem Gehäuse 11 über den rechten Oberschenkel 12r zur Zwischenposition Z. Wenn beide Aktoren 10; 13 in der Zwischenposition Z angekommen sind und dort aufeinander treffen, übergibt der erste Aktor 10 den ersten Verschlusspartner 7 an den zweiten Aktor 13.
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Zur Übergabe des ersten Verschlusspartners 7 an den zweiten Aktor 13 umfasst der erste Aktor 10 oder der erste Verschlusspartner 7 ein Übergabeelement 17 (siehe 12b–12d). Der zweite Aktor 13 weist zur Übernahme des ersten Verschlusspartners 7 ein Übernahmeelement 18 auf, das in 12c und 12d gezeigt ist.
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Die beiden Aktoren 10; 13 nähern sich soweit in der Zwischenposition Z aneinander an, sodass das Übernahmeelement 18 das Übergabeelement 17 kontaktiert und sich miteinander verbinden, sodass der erste Verschlusspartner 7 mit dem zweiten Aktor 13 gekoppelt ist.
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Mit oder nach der Kopplung des ersten Verschlusspartners 7 an den zweiten Aktor 13 löst sich der erste Aktor 10 vom ersten Verschlusspartner durch eine Entkopplungseinrichtung 16, die in den 11; 12a–12c gezeigt ist. Somit gibt der erste Aktor 10 den ersten Verschlusspartner 7 für den zweiten Aktor 13 frei. Ggf. kann dieser Vorgang auch manuell vom Insassen unterstützt werden.
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Wie in 7e gezeigt, fährt der erste Aktor 10 ohne das erste Verschlusselement 7 zurück zur linken Fahrzeugsitzseite L und wird dabei in das Gehäuse 11 eingefahren und darin verstaut. Der zweite Aktor 13 überführt den ersten Verschlusspartner 7 auf die rechte Fahrzeugsitzseite R, wobei auch er wieder in das Gehäuse 11 einfährt.
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Wenn der zweite Aktor 13 mit dem ersten Verschlusspartner 7 auf der rechten Fahrzeugsitzseite R angekommen ist, führt er den ersten Verschlusspartner 7 und den zweiten Verschlusspartner 8 zusammen, sodass diese miteinander form- und/oder kraftschlüssig verbunden sind und sodass der Insasse 5 sicher auf dem Fahrzeugsitz 2 angeschnallt ist. Nun befindet sich der erste und zweite Verschlusspartner 7; 8 in der Sicherungsposition S.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel überführt der zweite Aktor 13 den zweiten Verschlusspartner 6 in die Zwischenposition Z, wo nach dem Verfahren des ersten Aktors 10 zusammen mit dem ersten Verschlusspartner 7 die Verbindung beider Verschlusspartner 7; 8 erfolgt. Nach dem Einrasten des ersten Verschlusspartners 7 in den zweiten Verschlusspartner 8 in der Zwischenposition Z löst der erste Aktor 10 die Kopplung mit dem ersten Verschlusspartner 7 durch die Entkopplungseinrichtung 16 und fährt in die Grundposition G zur linken Fahrzeugsitzseite zurück. Der zweite Aktor 13 überführt die miteinander verrasteten Verschlusspartner 7; 8 in die Sicherungsposition S auf der rechten Seite des Fahrzeugsitzes R. Sobald der zweite Aktor 13 die Verschlusspartner 7; 8 in die Sicherungsposition S überführt hat, ist der Insasse 5 sicher auf dem Fahrzeugsitz 2 angeschnallt.
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In einer Abwandlung bewegt sich der zweite Aktor 13 zusammen mit dem zweiten Verschlusspartner 8 bis Grundposition G des ersten Verschlusspartners 7 auf der linken Fahrzeugsitzseite L und verbindet die beiden Verschlusspartner 7 dort. Anschließend überführt er die beiden verbundenen Verschlusspartner 7; 8 gemäß 9 in die Sicherungsposition S auf der rechten Fahrzeugsitzseite R.
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Ein alternatives Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß den 8b und 10 sieht vor, dass die Anschnallvorrichtung 3 die Gurttransportvorrichtung 9 umfasst. Hierbei sind der erste und zweite Aktor 10; 13 einstückig, insbesondere nicht beschädigungsfrei trennbar, mit dem Gurt 3 verbunden.
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Optional umfasst die Sicherheitsgurtanordnung, insbesondere die Anschnallvorrichtung 3 und/oder die Gurttransportvorrichtung 9 eine nicht gezeigte Gurtstraffereinrichtung.
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Beispielsweise sind der erste und zweite Aktor 10; 13 formschlüssig oder stoffschlüssig mit dem Gurt verbunden. Dadurch sind die Aktoren 10; 13 zusammen mit dem Gurt 3 im Gurtvorratsbehältnis 6 angeordnet und daraus ausrollbar. In dieser Ausführung ist der erste Verschlusspartner 7 endseitig am ersten Aktor und der zweite Verschlusspartner 8 endseitig am zweiten Aktor 13 angeordnet. In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann auch nur einer der gurtintegrierten Aktoren 10; 13 vorgesehen sein.
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Die 5 und 11 zeigen den ersten Verschlusspartner 7, der über das Kopplungselement 15 an den ersten Aktor 10 gekoppelt ist. Das Kopplungselement 15, mit dem der erste Aktor 10 den ersten Verschlusspartner 7 zum Mitführen an sich koppelt, ist als ein Befestigungsring ausgebildet. Hierbei ist der Befestigungsring um den mit dem ersten Verschlusspartner 7 verbundenen Gurt 4 gelegt, sodass der erste Aktor 10 diesen mit sich führen kann.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel gemäß den 12a und 12b ist das Kopplungselement 15 als ein Mitnehmer ausgebildet. Der erste Verschlusspartner 7 wird beim Anfahren des ersten Aktors 10 im Mitnehmer aufgenommen und mit diesem mitgeführt.
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8a zeigt ein alternatives Kopplungselement 15, das als ein Niet oder Knopf ausgebildet ist und den zweiten Aktor 13 mit dem am zweiten Verschlusspartner 8 befestigten Gurt 4 koppelt.
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In den 12b bis 12d weist der erste Verschlusspartner 7 das Übergabeelement 17 auf, mit dem der erste Aktor 10 den ersten Verschlusspartner 7 an den zweiten Aktor 13 übergibt. Das Übergabeelement 17 ist als eine weitere Gurtzunge ausgebildet, welche beabstandet neben dem ersten Verschlusspartner 7 angeordnet ist.
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In den 12c und 12d ist die Verbindung zwischen dem Übernahme- und Übergabeelement 17; 18 gezeigt. Das Übernahmeelement 18 nähert sich dem Übergabeelement 17 an und schiebt sich darüber, so dass beide ineinander verrasten. Das Übernahmeelement 18 ist als eine weitere Gurtzungenaufnahme ausgebildet und endseitig am zweiten Aktor 13 angeordnet. Zur Übernahme des ersten Verschlusspartners 7 durch den zweiten Aktor 13 rastet die weitere Gurtzungenaufnahme in die weitere Gurtzunge ein, wodurch der erste Verschlusspartner 7 nach der Entkopplung vom ersten Aktor 10 mit dem zweiten Aktor 13 mitgeführt werden kann.
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Gemäß 12c weist den Mitnehmer zur erleichterten Annäherung des Übernahmeelements 18 an das Übergabeelement 17 eine Hilfseinrichtung 19 auf. Die Hilfseinrichtung 19 ist als eine Führungsbahn dazu ausgebildet, dem zweiten Aktor 13 die Übernahme des ersten Verschlusspartners 7 durch passgenaue Führung des Übernahmeelements 18 zum Übergabeelement 17 zu erleichtern.
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Das Übergabeelement 17 und das Übernahmeelement 18 werden gemäß dem Ausführungsbeispiel der 11 und 12a nicht benötigt, da der erste Aktor 10 hier über beide Oberschenkel 12r; 12l hinweg bis zum zweiten Verschlusspartner 8 auf der rechten Fahrzeugsitzseite R verfährt und den ersten Verschlusspartner 7 zur Überführung in die Sicherungsposition S dort direkt mit dem zweiten Verschlusspartner 8 sicher verbindet.
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Ebenfalls kann auf das Übergabe- und Übernahmeelement 17; 18 verzichtet werden, wenn der zweite Verschlusspartner 8 am endseitig am zweiten Aktor 13 angeordnet ist und die Verbindung des ersten und zweiten Verschlusspartners 7; 8 direkt in der Zwischenposition Z oder der Grundposition G auf der linken Fahrzeugsitzseite L erfolgt und der zweite Aktor 13 die verbundenen Verschlusspartner 7; 8 in die Sicherungsposition S auf der rechten Fahrzeugsitzseite R überführt.
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Gemäß den 3 und 12d ist die Entkopplungseinrichtung 16, die den ersten oder zweiten Aktor 10; 13 vom ersten Verschlusspartner 7 entkoppelt, als ein hakenförmiger Verstellmechanismus ausgebildet Der Verstellmechanismus ist stationär rechtsseitig am Fahrzeugsitz 2 nahe oder benachbart zum zweiten Verschlusspartner 8 angeordnet. Wenn der erste oder zweite Aktor 10; 13 den ersten Verschlusspartner 7 in den zweiten Verschlusspartner 8 einfährt, verrasten diese miteinander, sodass sie sich in der Sicherungsposition S befinden. Anschließend fährt der erste oder zweite Aktor 10; 13 weiter ein, wobei der Verstellmechanismus dann die Entkopplung des ersten oder zweiten Aktors 10; 13 vom Verschlusspartner 7 bzw. vom Übergabeelement 17 bewirkt. Dadurch kann der erste oder zweite Aktor 10; 13 wieder zurück in das Gehäuse 11 eingefahren werden.
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Gemäß den 8a–8b und 11; 12a–12c ist die Entkopplungseinrichtung 16, die den ersten Verschlusspartner 7 vom ersten Aktor 10 entkoppelt, z. B. als ein Zapfen ausgebildet. Zur Überführung des ersten Verschlusspartners 7 ist dieser mit dem ersten Aktor 10 oder dem Gurt form- und/oder kraftschlüssig, insbesondere durch eine Magnetverbindung, verbunden. Die form- und/oder kraftschlüssige Verbindung kann gelöst werden, wodurch der erste Verschlusspartner 7 vom ersten Aktor 10 freigegeben und/oder bereitgestellt wird. Eine solche Entkopplungseinrichtung 16 kann alternativ oder optional ergänzend auch dem zweiten Aktor 13 oder dem zweiten Verschlusspartner 8 zugeordnet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sicherheitsgurtanordnung
- 2
- Fahrzeugsitz
- 3
- Anschnallvorrichtung
- 4
- Gurt
- 5
- Insasse
- 6
- Gurtvorratsbehältnis
- 7
- erster Verschlusspartner
- 8
- zweiter Verschlusspartner
- 9
- Gurttransportvorrichtung
- 10
- erster Aktor
- 11
- Gehäuse
- 12l
- linker Oberschenkel
- 12r
- rechter Oberschenkel
- 13
- zweiter Aktor
- 14
- Form- und/oder Kraftschlusselement
- 15
- Kopplungselement
- 16
- Entkopplungseinrichtung
- 17
- Übergabeelement
- 18
- Übernahmeelement
- 19
- Hilfseinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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