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Die
Erfindung betrifft eine Baugruppe für ein Sicherheitsgurtsystem
mit einem Gurtschloßbringer und
einem Straffmechanismus.
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Gurtschloßbringer
variieren die Lage eines Gurtschlosses des Sicherheitsgurtsystems
in Abhängigkeit
von der Fahrsituation. Setzt sich ein Fahrzeuginsasse auf den Fahrzeugsitz,
wird das Gurtschloß zunächst in
eine sogenannte Komfortstellung verfahren, in der es für den Fahrzeuginsassen
gut zugänglich
ist, so daß dieser
die Steckzunge des Sicherheitsgurtsystems bequem einstecken kann.
Danach wird das Gurtschloß in
die normale Betriebsposition verfahren. In der Komfortstellung liegt
das Gurtschloß meist
höher über dem
Fahrzeugboden als in der normalen Betriebsposition. Zum Verfahren
des Gurtschlosses ist ein Bringantrieb vorgesehen, der auf eine
eher langsame, aber dafür
sehr oft wiederholbare Bewegung ausgelegt ist. Hier kommt zum Beispiel
ein Antrieb mit einem Elektromotor in Frage.
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Erleidet
das Fahrzeug jedoch einen Unfall, so soll der Fahrzeuginsasse sicher
auf dem Fahrzeugsitz zurückgehalten
werden, ohne daß eine
unnötig
große
Vorverlagerung stattfindet. Zu diesem Zweck sind Gurtstraffer bekannt,
die das Gurtschloß vom
Fahrzeuginsassen wegbewegen, um die sogenannte Gurtlose aus dem
Sicherheitsgurtsystem zu entfernen, damit das Gurtband straff am
Körper
des Fahrzeuginsassen anliegt. Aufgrund der kurzen Zeiten, die in
diesem Fall zur Verfügung
stehen, ist in der Regel der für
den Gurtschloßbringer
verwendete Bringantrieb zu langsam, um die Straffbewegung auszuführen. Es
ist daher günstig,
einen zusätzlichen Straffmechanismus
vorzusehen, der lediglich im Fall eines Unfalls zum Einsatz kommt.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein derartiges Sicherheitsgurtsystem
dahingehend zu verbessern, daß auf
einfache Weise ein Gurtschloßbringer
um einen zusätzlichen
Straffmechanismus erweitert wird.
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Erfindungsgemäß ist hierzu
in einer Baugruppe für
ein Sicherheitsgurtsystem mit einem Gurtschloßbringer und einem Straffmechanismus
vorgesehen, daß der
Gurtschloßbringer
ein Gurtschloß und
einen mit dem Gurtschloß über ein
erstes Kraftübertragungsmittel
verbundenen Bringantrieb und der Straffmechanismus einen vom Bringantrieb
separaten Straffantrieb aufweist, der im Straffall eine Straffkraft
auf das erste Kraftübertragungsmittel
ausübt,
wobei ein Kopplungsmittel vorgesehen ist, das erst im Straffall
das erste Kraftübertragungsmittel
mit dem Straffantrieb verbindet. Der Straffmechanismus wird nur
im Straffall, also bei einem Unfall oder einer Pre-Crash-Situation,
wirksam und wird auch erst dann mit dem Gurtschloß verbunden.
Im normalen Betrieb bleibt der Straffmechanismus vom ersten Kraftübertragungsmittel
und dem Gurtschloß vollkommen
entkoppelt, und auch der Straffantrieb wird nicht aktiviert. Sollte
jedoch eine Gurtstraffung erforderlich sein, so wird der Straffmechanismus
aktiviert, und der Straffantrieb wird über das Kopplungsmittel mit
dem ersten Kraftübertragungsmittel
und damit mit dem Gurtschloß verbunden,
um dieses in einer Straffrichtung zu bewegen, so daß die Gurtlose
aus dem Sicherheitsgurtsystem entfernt wird.
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Das
erste Kraftübertragungsmittel
ist in einer bevorzugten Ausführungsform
ein Seil, vorteilhaft ein Drahtseil, das zwischen dem Gurtschloß und dem Bringantrieb
liegt. Dieses Seil weist jedoch vorzugsweise eine so hohe Eigensteifigkeit
auf, daß auch eine
Schubbewegung des Bringantriebs auf das Gurtschloß übertragbar
ist, zum Beispiel um dieses in die Komfortstellung zu verfahren.
Anstelle eines Seils könnte
natürlich
auch eine Stange, eine Zahnstange oder ein anderes geeignetes Mittel
eingesetzt werden.
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In
einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
ist das erste Kraftübertragungsmittel
durch ein Verbindungselement gebildet, das zwischen dem Gurtschloß und dem
Spindelreiter verläuft,
und einem Formteil, das das Verbindungselement wenigstens teilweise
umgibt. Das Verbindungselement kann beispielsweise ein Seil, etwa
ein Drahtseil sein. Das Formteil besteht vorteilhaft aus einer Kette
von Formelementen, die mit dem Verbindungselement verbunden, z.
B. darauf aufgereiht, sind. Bevorzugt erstreckt sich das Formteil
zwischen Gurtschloß und Spindelreiter.
Das Verbindungselement erstreckt sich hingegen bevorzugt über den
Spindelreiter hinaus auch auf dessen dem Gurtschloß abgewandten
Seite.
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Der
Bringantrieb weist vorzugsweise eine drehbar gelagerte Gewindespindel
und einen auf der Spindel verfahrbar angeordneten Spindelreiter
auf. Der Bringantrieb kann über
einen Elektromotor verfügen,
der die Gewindespindel in beide Richtungen drehen kann. Über die
lineare Bewegung des Spindelreiters, die auf das erste Kraftübertragungsmittel übertragen
wird, wird das Gurtschloß in
seine jeweiligen Stellungen verfahren.
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Um
zu verhindern, daß im
Straffall der Bringantrieb die Straffbewegung behindert, kann erfindungsgemäß vorgesehen
sein, daß im
Straffall das erste Kraftübertragungsmittel
vom Bringantrieb entkoppelt wird. Durch diese Entkopplung kann das
erste Kraftübertragungsmittel
unabhängig
vom Straffantrieb bewegt werden.
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Das
erste Kraftübertragungsmittel
ist beispielsweise durch eine Durchführung des Spindelreiters geführt, in
der es sich nach der Entkopplung ungehindert gegenüber dem
Spindelreiter bewegen kann.
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Die
Entkopplung ist beispielsweise so gelöst, daß vor dem Straffall das erste
Kraftübertragungsmittel
mit dem Bringantrieb über
ein erstes Halteelement mit einer Sollbruchstelle verbunden ist,
die bei der im Straffall durch den Straffantrieb auf das erste Kraftübertragungsmittel
ausgeübten
Kraft nachgibt, so daß die
Verbindung zwischen erstem Kraftübertragungsmittel
und Bringantrieb unterbrochen wird. Vor dem Straffall bewegt der
Bringantrieb das erste Kraftübertragungsmittel
und damit das Gurtschloß.
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Insbesondere
ist ein am ersten Kraftübertragungsmittel
befestigter Stopper vorgesehen. Der Stopper ist vorzugsweise so
ausgebildet, daß er,
zum Beispiel durch Klemmen, fest am ersten Kraftübertragungsmittel befestigt
ist und in Anlage an den Spindelreiter kommen kann, wenn eine Kraft
auf das Gurtschloß ausgeübt wird,
die das Gurtschloß entgegen der
Straffrichtung belastet. Eine solche Kraft entsteht beispielsweise,
wenn der Fahrzeuginsasse am Gurtband zieht. Der Vorteil dieser Gestaltung
liegt darin, daß das
erste Halteelement nur die geringen, beim Verfahren des Gurtschlosses
durch den Bringantrieb auftretenden Kräfte aushalten muß, nicht
aber normale Belastungskräfte
im Fahrbetrieb, da diese vom Stopper aufgenommen werden, ohne das
erste Halteelement zu belasten. Bei einer Bewegung in Gegenrichtung,
also in Straffrichtung, durch eine Kraft auf ein dem Gurtschloß abgewandtes
Ende des ersten Kraftübertragungsmittel
bewegt sich hingegen der Stopper vom Spindelreiter weg, und das
erste Halteelement kann abscheren.
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Das
erste Haltemittel kann beispielsweise einen ersten Abreißpin umfassen,
der eine Sollbruchstelle aufweist, an der das erste Halteelement
nachgibt, wenn eine bestimmte Kraft überschritten wird. Die Kraft
wird im Straffall vom Straffantrieb geliefert.
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Das
erste Kraftübertragungsmittel
kann am Spindelreiter des Bringantriebs über das erste Haltelement befestigt
sein, so daß nach
dem Lösen
des ersten Haltemittels das erste Kraftübertragungsmittel gegenüber dem
Spindelreiter in Straffrichtung frei beweglich ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Stopper am Spindelreiter des Bringantriebs über das
erste Halteelement so befestigt, daß diese Befestigung im Straffall
gelöst
wird. Vor dem Straffall wird die Bewegung des Spindelreiters über den
Stopper auf das erste Kraftübertragungsmittel übertragen.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das erste Halteelement vorzugsweise als Verbindung zwischen
Formteil und Spindelreiter ausgebildet. Vor dem Straffall ist das
Formteil am Spindelreiter über
das erste Halteelement befestigt, so daß die Bewegung des Spindelreiters über das Formteil
auf das Gurtschloß übertragen
werden kann.
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Der
Straffmechanismus umfaßt
vorzugsweise ein zweites Kraftübertragungsmittel,
das sich bei einer Aktivierung des Straffantriebs in einer Straffrichtung
bewegt. Die Gestaltung des zweiten Kraftübertragungsmittels ist nahezu
beliebig, es kann sich dabei zum Beispiel um ein Seil oder eine
Stange handeln. Es ist jedoch günstig,
wenn es sich parallel zur Erstreckung des ersten Kraftübertragungsmittels
bewegt, um eine Kraftkopplung aufbauen zu können.
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Bevorzugt
umfaßt
das Kopplungsmittel ein erstes Bauteil, das am erstes Kraftübertragungsmittel angeordnet
ist und ein zweites Bauteil, das am zweiten Kraftübertragungsmittel
angeordnet ist.
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Vorteilhaft
ist das erste Bauteil vor dem Straffall ortsfest gehalten, beispielsweise
an einem fahrzeugfesten Bauteil befestigt, so daß es sich nicht mit dem ersten
Kraftübertragungsmittel
mitbewegt, wenn dieses durch den Bringantrieb bewegt wird. Auf diese Weise
ist gewährleistet,
daß die
Anordnung der beiden Bauteile zueinander stets exakt bestimmt ist.
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Das
erste Bauteil kann durch ein zweites Halteelement befestigt sein,
vorzugsweise am fahrzeugfesten Bauteil, wobei das zweite Halteelement im
Straffall durch die Zugkraft des Straffantriebs gelöst wird.
Auch das zweite Halteelement wird ab einer bestimmten Belastung
zerstört,
ist etwa als Abreißpin gestaltet,
der zwischen dem ersten Bauteil und dem fahrzeugfesten Bauteil vorgesehen
ist. Das zweite Halteelement verhindert dabei, daß sich das
erste Bauteil vor dem Straffall mit dem ersten Kraftübertragungsmittel
mitbewegt.
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Außerdem hält das zweite
Haltelement bevorzugt das ersten Bauteil auf Abstand zum ersten Kraftübertragungsmittel,
so daß sich
das erste Kraftübertragungsmittel
vor dem Straffall ungehindert bezüglich des ersten Bauteils bewegen
kann.
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Bei
einer Bewegung des zweiten Kraftübertragungsmittels
in Straffrichtung kann dann beispielsweise das zweite Bauteil mit
dem ersten Bauteil in Eingriff kommen, so daß das zweite Bauteil das erste Bauteil
in Straffrichtung mitnimmt. Dabei wird vorzugsweise das zweite Haltemittel
abgeschert, so daß sich
auch das erste Bauteil bezüglich
des fahrzeugfesten Bauteils bewegen kann.
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Vorzugsweise
ist das erste Bauteil so ausgebildet, daß es durch den Eingriff des
zweiten Bauteils in kraftschlüssige
Verbindung mit dem ersten Kraftübertragungsmittel
kommt. Hierbei ist zum Beispiel eine Verklemmung vorteilhaft, da
diese auf einfache Weise durch eine Relativbewegung zustande kommen
kann. Es ist aber auch ein Kupplungsmechanismus denkbar oder ein
mechanischer Eingriff von spitzen Vorsprüngen, die in das erste Kraftübertragungsmittel
eindringen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, daß das
erste Bauteil und/oder das zweite Bauteil eine Rampe aufweist und
die Bauteile so aufeinander abgestimmt sind, daß sie sich senkrecht zur Straffrichtung
gegeneinander bewegen, wenn das erste und das zweite Bauteil im
Straffall miteinander in Eingriff kommen. Diese Bewegung wird durch
die Rampe verursacht, wobei das jeweils andere Bauteil eine geeignete
Gegenstruktur aufweist, die sich an der Rampe entlangbewegt. Bei
der Gegenstruktur kann es sich beispielsweise um eine zweite Rampe,
eine gerundete Fläche
oder auch die Oberfläche
einer Kugel handeln. Als Rampe kommen natürlich auch andere Koppelungselemente
in Frage, z. B. Kegelflächen,
Keilflächen
oder dergleichen.
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Vorteilhaft
wird bei der Bewegung der Bauteile gegeneinander ein Klemmabschnitt
des ersten Bauteils gegen das erste Kraftübertragungsmittel gepreßt. Bei
der radialen Bewegung zum ersten Kraftübertragungsmittel hin erfolgt
eine Verschiebung des Klemmabschnitts in Richtung zum ersten Kraftübertragungsmittel.
Der Klemmabschnitt kann dabei ein integraler Bestandteil des ersten
Bauteils sein oder ein separater Klemmkörper, wie eine Walze oder eine Kugel.
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Vorzugsweise
ist der Straffantrieb als pyrotechnischer Antrieb oder als mechanischer
Kraftspeicher, zum Beispiel als Feder, ausgebildet, der einmalig
in einem Straffall in Betrieb genommen wird.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der beigefügten
Zeichnungen. In diesen zeigen:
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1 schematisch
den Aufbau einer erfindungsgemäßen Baugruppe
gemäß einer
ersten Ausführungsform;
und
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2 schematisch
den Aufbau einer erfindungsgemäßen Baugruppe
gemäß einer
zweiten Ausführungsform.
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Die
in 1 dargestellte Baugruppe 10 umfaßt einen
Gurtschloßbringer
mit einem Gurtschloß 12,
das über
ein erstes Kraftübertragungsmittel 14 mit
einem Bringantrieb 16 verbunden ist, und einen Straffmechanismus
mit einem vom Bringantrieb separaten Straffantrieb 18,
der im Straffall ein zweites Kraftübertragungsmittel 20 in
einer Straffrichtung S bewegen kann. Zwischen dem Straffantrieb 18,
genauer hier dem Kraftübertragungsmittel 20,
und dem ersten Kraftübertragungsmittel 14 ist
ein Kopplungsmittel 22 vorgesehen, das erst im Straffall
das erste Kraftübertragungsmittel 14 mit
dem Straffantrieb 18 verbindet.
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Der
Bringantrieb 16 des Gurtschloßbringers besitzt einen Elektromotor 24,
der eine Gewindespindel 26 in beide Drehrichtungen drehen
kann. Auf der Gewindespindel 26 ist ein Spindelreiter 28 angebracht,
der so geführt
ist, daß er
bei einer Drehung der Gewindespindel 26 entlang dieser
verfährt,
wobei die Verfahrrichtung abhängig
vom Drehsinn der Gewindespindel 26 ist. Bewegt sich der
Spindelreiter in der Figur nach links in Richtung R1,
wird das Gurtschloß 12 in
die Komfortstellung verfahren. Bewegt sich der Spindelreiter 28 in
Richtung R2 (in der Figur nach rechts),
bewegt sich das Gurtschloß 12 in
seine normale Betriebsstellung. Der Gurtschloßbringer ist in der Figur in
seiner Komfortstellung, wenn der Spindelreiter 28 am linksseitigen
Ende der Gewindespindel 26 liegt und in seiner normalen
Betriebsstellung, wenn sich der Spindelreiter 28 am rechtsseitigen Ende
der Gewindespindel 26 befindet.
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Das
erste Kraftübertragungsmittel 14 läuft zwischen
dem Gurtschloß 12 und
dem Spindelreiter 28 durch eine Umlenkung 29.
Die Umlenkung 29 ist so ausgebildet, daß das Gurtschloß 12 über den
gesamten Straffweg verfahren werden kann.
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Über die
Umlenkung 29 kann die Ausrichtung des Gurtschlosses 12 an
die jeweiligen Fahrzeugbedingungen adaptiert werden. Dies erlaubt,
die im wesentlichen langgestreckte Baugruppe aus Bringantrieb 16,
Kopplungsmittel 22 und Straffantrieb 18 horizontal
im Fahrzeug zu montieren, zum Beispiel im Bereich einer unteren
Befestigungsschiene für den
Fahrzeugsitz.
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In
diesem Fall könnte
eine etwaig vorhandene Sitzhöhenverstellung
ausgeglichen werden, indem der Gurtschloßbringer als zusätzliche
Funktion eine Sitzhöhenanpassung
erhält, über die
die Komfortstellung und die Betriebsstellung des Gurtschloßbringers
an die aktuelle Sitzhöhe
angepaßt
werden.
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Im
Spindelreiter 28 ist eine Durchführung 30 ausgebildet,
durch die das erste Kraftübertragungsmittel 14 hindurch
verläuft.
Das erste Kraftübertragungsmittel 14 ist
in der Durchführung 30 hier
ohne wesentliche Klemmung angeordnet. Unmittelbar nach dem Spindelreiter 28 (auf
der vom Gurtschloß 12 abgewandten
Seite des Spindelreiters 28) ist ein Stopper 32 fest
am ersten Kraftübertragungsmittel 14 befestigt,
zum Beispiel durch Klemmen. Der Stopper 32 liegt vorzugsweise
unmittelbar am Spindelreiter 28 an.
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Bei
einer Krafteinwirkung auf das Gurtschloß 12 vom Spindelreiter 28 weg
in Richtung R1 (entgegengesetzt der Straffrichtung
S), wie sie bei Zug auf das Gurtschloß 12 durch den daran
eingesteckten Sicherheitsgurt (nicht gezeigt) erfolgen kann, wird
die Zugkraft vom Stopper 32 auf den Spindelreiter 28 übertragen.
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Der
Stopper 32 ist mit dem Spindelreiter 28 über ein
erstes Halteelement 34 fest verbunden, das hier als Abreißpin gestaltet
ist. Das erste Halteelement 34 weist optional eine Sollbruchstelle 36 auf, die
oberhalb einer bestimmten Kraftschwelle nachgibt, so daß die Verbindung
zwischen Stopper 32 und Spindelreiter 28 gelöst wird.
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Die
Verbindung zwischen dem ersten Kraftübertragungsmittel 14 und
dem Spindelreiter 28 über das
erste Halteelement 34 könnte
natürlich
auch in einer anderen, dem Fachmann ersichtlichen Weise verwirklicht
sein.
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Das
erste Halteelement 34 bzw. dessen Sollbruchstelle 36 sind
so stark ausgelegt, daß sie
einer normalen Bewegung des Gurtschloßbringers problemlos standhalten.
Insbesondere ist hier die Verfahrbewegung in Richtung R1 in
die Komfortstellung des Gurtschlosses 12 zu nennen, bei
der der Spindelreiter 28 das erste Kraftübertragungsmittel 14 über das
erste Halteelement 34 und den Stopper 32 hinter
sich herzieht. Sowohl bei der Rückbewegung in
Richtung R2 in die normale Betriebsposition
als auch bei Zug auf das Gurtschloß 12 im normalen Fahrbetrieb
schützt
die Anlage des Stoppers 32 am Spindelreiter 28 das
erste Haltelement 34 vor zu hoher Belastung.
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Das
mit dem Straffantrieb 18 verbundene zweite Kraftübertragungsmittel 20 erstreckt
sich abschnittsweise parallel zu einem Endabschnitt 38 des ersten
Kraftübertragungsmittels 14,
das auf der dem Gurtschloß abgewandten
Seite 12 durch die Durchführung 30 hindurch
ragt.
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Der
Straffantrieb 18 kann auf jede geeignete Weise ausgebildet
sein, zum Beispiel als pyrotechnischer Linear- oder Rotationsantrieb
oder als ein über einen
Kraftspeicher, zum Beispiel eine Feder, betriebenen Antrieb, der
das zweite Kraftübertragungsmittel 20 durch
Schub- oder Zugbewegung in Straffrichtung S bewegt. Die Bewegung
des Straffantriebs 18 erfolgt dabei in so kurzer Zeit um
einen ausreichenden Betrag, um das Gurtschloß 12 bei einem Unfall ausreichend
schnell und ausreichend weit zu verlagern und die Gurtlose aus dem
Sicherheitsgurtsystem zu entfernen, bevor vorzugsweise eine zu große Vorverlagerung
des Fahrzeuginsassen stattgefunden hat.
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Das
Kopplungsmittel 22 umfaßt ein erstes Bauteil 40,
das am ersten Kraftübertragungsmittel 14 angeordnet
ist und ein zweites Bauteil 42, das am zweiten Kraftübertragungsmittel 20 angeordnet
ist. Das zweite Bauteil 42 ist bereits vor dem Straffall
fest mit dem zweiten Kraftübertragungsmittel 20 verbunden,
zum Beispiel durch Verklemmen oder Verpressen. Hingegen ist das
erste Bauteil 40 vor dem Straffall nicht mit dem ersten
Kraftübertragungsmittel 14 verbunden,
sondern so angeordnet, daß sich
das erste Kraftübertragungsmittel 14 frei
gegenüber
dem ersten Bauteil 40 bewegen kann. Das erste Bauteil 40 ist über ein
zweites Halteelement 46 ortsfest an einem fahrzeugfesten
Bauteil 44 befestigt. Das fahrzeugfeste Bauteil 44 kann
beispielsweise Teil einer Sitzunterschiene sein oder ein an einem
geeigneten Teil der Karosserie befestigtes Halteteil.
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Das
zweite Haltelement 46 ist wie das erste Halteelement 34 mit
einer Sollbruchstelle ausgestattet und wird zerstört, wenn
eine bestimmte Kraftschwelle bei einer Krafteinwirkung in Straffrichtung
S überschritten
wird. Das zweite Halteelement 46 und das fahrzeugfeste
Bauteil 44 sind in der Figur nur schematisch dargestellt
und natürlich
so angeordnet, daß eine
Bewegung des ersten Kraftübertragungsmittels 14 in
Straffrichtung S nicht behindert wird.
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Das
erste Bauteil 40 umfaßt
einen senkrecht zur Erstreckung des ersten Kraftübertragungsmittels 14 in
Radialrichtung r beweglichen Klemmabschnitt 48, der vor
dem Straffall durch das zweite Halteelement 46 beabstandet
vom ersten Kraftübertragungsmittel 14 gehalten
ist. Der Klemmabschnitt 48 ist hier ein einstückiger Bestandteil
des ersten Bauteils 40, könnte aber genausogut ein separates
Teil, z. B. ein Klemmkörper,
sein.
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An
wenigstens einem der beiden Bauteile 40, 42 ist
eine Rampe 50 ausgebildet (im hier gezeigten Fall an beiden
Bauteilen 40, 42), die bei einer Bewegung des
zweiten Bauteils 42 in Straffrichtung S eine Bewegung des
Klemmabschnitts 48 in Radialrichtung r senkrecht zur Straffrichtung
S zum ersten Kraftübertragungsmittel 14 hin
bewirkt. Durch diese Bewegung gelangt der Klemmabschnitt 48 des
ersten Bauteils 40 in festen Eingriff mit dem ersten Kraftübertragungsmittel 14,
so daß eine
kraftschlüssige Verbindung
zwischen dem Klemmabschnitt 48 und dem ersten Kraftübertragungsmittel 14 entsteht.
Diese Verbindung bewirkt eine Kopplung zwischen dem ersten Bauteil 40 und
dem ersten Kraftübertragungsmittel 14 und über das
zweite Bauteil 42 und das zweite Kraftübertragungsmittel 20 mit
dem Straffantrieb 18 des Straffmechanismus.
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Im
hier gezeigten Fall gleiten bei Aktivierung des Straffantriebs 18 die
beiden Rampen 50 aneinander entlang, wobei der Klemmabschnitt 48 des
ersten Bauteils 40 an das erste Kraftübertragungsmittel 14 gepreßt wird.
Sobald die Klemmwirkung hoch genug ist, daß das erste Bauteil 40 das
erste Kraftübertragungsmittel 14 in
Straffrichtung S mitnimmt, wirkt eine Kraft auf das zweite Halteelement 46.
Bei Überschreiten
der Haltekraft des zweiten Halteelements 46 schert dieses
vom fahrzeugfesten Bauteil 44 ab, und das erste Kraftübertragungsmittel 14 wird
durch das erste Bauteil 40 in Straffrichtung S mitgenommen.
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Durch
die Zugbewegung am Endabschnitt 38 des ersten Kraftübertragungsmittels 14 in
Straffrichtung S wird auch die Sollbruchstelle 36 des ersten Haltelements 34 zwischen
dem Stopper 32 und dem Spindelreiter 28 über Gebühr belastet,
so daß die Sollbruchstelle 36 nachgibt.
Damit ist die Verbindung des ersten Kraftübertragungsmittels 14 zum
Spindelreiter 28 und damit zum Bringantrieb 16 unterbrochen,
und das erste Kraftübertragungsmittel 14 kann sich
entkoppelt vom Bringantrieb 16 in Straffrichtung S bewegen.
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In
der Folge wird das Gurtschloß 12 vom Fahrzeuginsassen
wegbewegt und die Gurtlose aus dem Sicherheitsgurtsystem beseitigt,
so daß der
Gurt gestrafft wird.
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In 2 ist
eine zweite Ausführungsform
gezeigt. Die dort gezeigte Baugruppe 100 unterscheidet sich
von der oben beschriebenen Ausführungsform lediglich
in der Form der Kopplung zwischen Gurtschloß 12 und Bringantrieb 16.
Für alle
gemeinsamen Komponenten werden deswegen die bereits eingeführten Bezugszeichen
weiterverwendet.
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Zwischen
dem Gurtschloß 12 und
dem Spindelreiter 28 ist das erste Kraftübertragungsmittel 14 durch
ein Verbindungselement und ein Formteil, das das Verbindungselement
umgibt, gebildet, wobei das Formteil ebenfalls an der Kraftübertragung
vom Spindelreiter 28 zum Gurtschloß 12 beteiligt ist.
Das Verbindungselement ist beispielsweise durch das Drahtseil realisiert,
das in der ersten Ausführungsform
alleinig das erste Kraftübertragungsmittel
bildet und erstreckt sich wie oben beschrieben durch die Durchführung 30 im
Spindelreiter 28.
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Das
Formteil besteht hier aus einer Kette aus Formelementen 260,
die jeweils das Verbindungselement umgeben. Jedes der Formelemente 260 weist eine
Durchführung
auf, mit der es auf das Verbindungselement aufgefädelt ist,
so daß sich
die Formelemente 260 auf dem Verbindungselement wie Perlen
auf einer Kette aufreihen. In 2 sind die
Formelemente 260 aus Gründen
der Anschaulichkeit transparent dargestellt.
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Zwischen
benachbarten Formelementen 260 besteht eine Verbindung,
die eine Bewegung von einem der Formelemente 260 auf seine
jeweiligen Nachbarn überträgt. Die
Formelemente 260 sind so gestaltet, daß sie bei einer Schubbewegung
des Spindelreiters 28 in Richtung R1 diese
auf das Gurtschloß 12 übertragen,
z. B. um das Gurtschloß 12 in die
Komfortstellung zu verfahren. Das dem Gurtschloß 12 benachbarte der
Formteile 260 ist vorzugsweise am Gurtschloß 12 befestigt.
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Das
dem Spindelreiter 28 benachbarte Formteil 260 ist
fest mit dem ersten Halteelement 234 verbunden, das in
dieser Ausführungsform
als Lochscheibe gestaltet ist, deren Außenumfang an der Innenseite
der Durchführung 30 befestigt
ist. Der Innenumfang der Lochscheibe kann optional am Verbindungselement
befestigt sein. Am ersten Haltelement 234 oder am Spindelreiter 28 im
Bereich der Verbindung mit dem ersten Haltelement 234 ist
eine Sollbruchstelle 236 ausgebildet, die bei Überschreiten
einer vorbestimmten Kraftschwelle nachgibt, so daß die Verbindung
zwischen dem ersten Halteelement 234 und dem Spindelreiter 28 gelöst wird.
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Der
Stopper 32 ist in dieser Ausführungsform nur am Verbindungselement,
nicht aber am Spindelreiter 28 befestigt.
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Bewegt
sich der Spindelreiter 28 in Richtung R1,
wird die Schubkraft vom Spindelreiter 28 über das erste
Halteelement 234 auf die Kette aus Formelementen 260 übertragen.
Entlang dieser Kette wird die Kraft von Formelement 260 zu
Formelement 260 und schließlich an das Gurtschloß 12 weitergeben.
Das erste Halteelement 234 ist so gestaltet, daß es dieser Belastung
standhält.
Das Verbindungselement wird im wesentlichen unbelastet mitgezogen.
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Bei
einer Bewegung des Spindelreiters 28 in Richtung R2 kommt der Spindelreiter 28 sofort
in Anlage an den Stopper 32, so daß die Bewegung auf diesen übertragen
wird. Da der Stopper 32 fest mit dem Verbindungselement
verbunden ist, wird auch das Gurtschloß 12 bewegt, wobei
die Formelemente 260 mitbewegt werden. Dabei wird das erste
Halteelement 234 im wesentlichen nicht belastet.
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Auch
bei einer Zugbewegung am Gurtschloß 12 wird, wie bei
der ersten Ausführungsform,
die Kraft über
den Stopper 32 an den Spindelreiter 28 übertragen,
ohne das erste Halteelement 234 wesentlich zu belasten.
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Statt
eines Drahtseils kann als Verbindungselement natürlich auch ein anderes geeignetes
Kraftübertragungsmittel
verwendet werden. Dieses läßt sich
zusammen mit beliebigen geeigneten Formteile einsetzen.
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Wird
der Straffantrieb 18 aktiviert, schafft das Kopplungsmittel 42 eine
Verbindung zwischen dem zweiten Kraftübertragungsmittel 20 und
dem ersten Kraftübertragungsmittel 14,
wie oben beschrieben. Der Stopper 32 wird vom Spindelreiter 28 weg
belastet. Die gesamte Straffkraft liegt kurzzeitig an der Verbindung
zwischen dem ersten Halteelement 234 und dem Spindelreiter 28 an,
bis die zwischen Spindelreiter 28 und den Formelementen 260 vorgesehene Sollbruchstelle 236 nachgibt.
Jetzt kann sich das erste Kraftübertragungsmittel 14 (sowohl
das Verbindungselement als auch die Formelemente 260) frei gegenüber dem
Spindelreiter 28 bewegen. Das Verbindungselement inklusive
der Formelemente 260 wird durch die Durchführung 30 gezogen,
und das Gurtschloß 12 bewegt
sich wie oben beschrieben in seine Straffposition.
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Natürlich konnte
der Straffantrieb 18 einen nicht gezeigten Mechanismus
zur Kraftbegrenzung aufweisen, um eine Kraft auf den Fahrzeuginsassen in
bestimmten Grenzen zu halten.
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Sowohl
der Bringantrieb als auch die Kopplungsmittel können auf beliebige, dem Fachmann
geläufige
Art verwirklicht werden. Sämtliche
beschriebene Merkmale lassen sich auch unabhängig voneinander ausführen oder
nach dem Ermessen des Fachmanns kombinieren. Wesentlich ist lediglich,
daß der Straffantrieb
erst im Straffall mit dem ersten Kraftübertragungsmittel verbunden
wird, wobei es vorteilhaft ist, wenn gleichzeitig das erste Kraftübertragungsmittel
vom Bringantrieb entkoppelt wird.