DE102011111821A1

DE102011111821A1 - Faltschachtel und Zuschnittteil zur Herstellung der Faltschachtel

Info

Publication number: DE102011111821A1
Application number: DE201110111821
Authority: DE
Inventors: Ralf Degenhardt
Original assignee: Smurfit Kappa Herzberger Papierfabrik GmbH
Current assignee: Smurfit Kappa Herzberger Papierfabrik GmbH
Priority date: 2011-08-26
Filing date: 2011-08-26
Publication date: 2013-02-28

Abstract

Eine Faltschachtel aus Karton oder Pappe mit einer mit im Wesentlichen zylindrischen Produkten, insbesondere Flaschen (17), befüllbaren Kammer (16), zumindest bestehend aus einem ein- oder zweiteiligen Bodenteil (1) und zwei sich gegenüberliegenden, mit dem Bodenteil (1) über je eine Faltlinie (3a, 3b) verbundenen Seitenteilen (2a, 2b), wobei jedes Seitenteil (2a, 2b) mit mindestens einem Durchbruch (6, 7) versehen ist, der von der Faltlinie (3a, 3b) geschnitten wird, zeichnet sich dadurch aus, dass jedes Seitenteil (2a, 2b) mit mindestens einem Verstärkungsstreifen (10, 11; 12, 13) versehen ist, der zumindest einen Teil der Faltlinie (3a, 3b) abdeckt. Ferner betrifft die Erfindung ein Zuschnittteil zur Herstellung einer Faltschachtel.

Description

Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel aus Karton oder Pappe mit einer mit im Wesentlichen zylindrischen Produkten, insbesondere Flaschen, befüllbaren Kammer, zumindest bestehend aus einem ein- oder zweiteiligen Bodenteil und zwei sich gegenüberliegenden über je eine Faltlinie mit dem Bodenteil verbundenen Seitenteilen, wobei jedes Seitenteil mit mindestens einem Durchbruch versehen ist, der von der Faltlinie geschnitten wird.
Eine solche Faltschachtel ist beispielsweise aus der DE 20 2008 016 703 U1 oder der DE 601 12 788 T2 bekannt.
Die Faltschachtel kann seitlich offen oder teilgeschlossen sein. Sie besteht aus einem einzigen Packstoff, beispielsweise Vollpappe oder Kraftkarton. Der Zuschnitt, aus dem die Faltschachtel zusammengefaltet und geklebt wird, ist einteilig ausgebildet. In der Logistik werden speziell im Bereich der Verpackungen hohe Anforderungen an die Festigkeit gestellt. Die Durchbrüche im Boden sind dazu vorgesehen, dass das Füllgut entsprechend fest umschlossen wird und auch mit der Verpackung zusammen transportiert werden kann. Mehrere Faltschachteln, die beispielsweise als so genannte Six-Packs ausgebildet sind, können in einem Pinolenkasten zusammengefasst werden. Die Faltschachtel muss feuchtigkeitsfest sein, weil einzelne Flaschen zerbrechen können oder sich beispielsweise an ihrer Außenseite Kondenswasser bilden kann, das dann den Bodenbereich der Faltschachtel durchfeuchten kann. Um die Stabilität und die Feuchtigkeitsfestigkeit zu gewährleisten, kommt häufig Primärfasermaterial, insbesondere Kraftkarton, zum Einsatz, um ein Einreißen der Verpackung im Bodenbereich, insbesondere wenn sie durchfeuchtet ist, zu vermeiden.
Steigende Rohstoffpreise und ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen bedingt eine Reduzierung des Materialeinsatzes und/oder den Einsatz von Recyclingmaterial, wie Vollpappe. Dieses Material bringt aber auch Schwachpunkte im Hinblick auf die Stabilität und somit auf die Erfüllung der Transportfunktion einer Flaschenverpackung mit sich. Die kürzeren Fasern der Recyclingpappe bedingen ein schnelleres Einreißen, insbesondere im Bodenbereich mit mehreren Durchbrüchen nebeneinander und daraus resultierenden kleinen Materialbrücken zwischen den Durchbrüchen.
Die notwendige Festigkeit wird aus Vollpappe nur in wenigen, sehr speziellen Fällen erreicht. Mit der Dicke der Vollpappe steigt zwar die Festigkeit, es steigen aber auch die Materialkosten. Wird die Pappe zu dick, lässt sich das Zuschnittteil schwer automatisiert falten.
Von dieser Problemstellung ausgehend soll die vorstehend beschriebene Faltschachtel hinsichtlich ihrer Festigkeits- und Stabilitätseigenschaften verbessert werden.
Zur Problemlösung zeichnet sich eine gattungsgemäße Faltschachtel dadurch aus, dass jedes Seitenteil mit mindestens einem Verstärkungsstreifen versehen ist, der zumindest einen Teil der Faltlinie abdeckt.
Durch diesen Verstärkungsstreifen, der einseitig auf das Zuschnittteil aufgeklebt werden kann, wird die Faltschachtel partiell nur in dem Bereich verstärkt, der aufgrund der Durchbrüche rissgefährdet ist. Dadurch kann Material eingespart werden, weil die Stärke des Zuschnittteiles an sich reduziert werden kann, und es ist außerdem möglich, kurzfasrige aus Recyclingmaterial bestehende Vollpappe zu verwenden. Der Verstärkungsstreifen kann aus Pappe, Papier oder Kunststoff bestehen und bevorzugt die Faltlinie auch vollständig abdecken. Die Faltschachtel kann mit einem ein- oder zweiteiligen Deckelteil versehen sein, das über weitere Faltlinien mit dem Seitenteil verbunden ist, und jedes Seitenteil kann mindestens einen weiteren Durchbruch aufweisen, der den oberen Bereich des eingesetzten Produktes sicher umgreifen kann. Wenn dieser Durchbruch auch von den weiteren Faltlinien geschnitten wird, können auch hier Verstärkungsstreifen vorgesehen sein, die zumindest Teile der Faltlinien abdecken.
Vorzugsweise sind zwei Verstärkungsstreifen vorgesehen. Die Verstärkungsstreifen können in Längsrichtung oder in Querrichtung der Seitenteile verlaufen. Vorzugsweise decken sie zumindest auch einen Teil der weiteren Faltlinien ab, wenn das vorstehend beschriebene Deckelteil an der Faltschachtel vorhanden ist.
Wenn die Verstärkungsstreifen in Querrichtung der Seitenteile verlaufen, decken sie die Faltlinien vorzugsweise vollständig ab.
Die in Längsrichtung verlaufenden Verstärkungsstreifen erstrecken sich vorzugsweise vollständig über die Randbereiche des Zuschnittteiles. Die Herstellung des Zuschnittteiles wird dadurch vereinfacht.
Mit Hilfe einer Zeichnung sollen zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung nachfolgend näher erläutert werden. Es zeigen:
1 eine Faltschachtel in perspektivischer Darstellung,
2 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Zuschnittteiles,
3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Zuschnittteiles.
1 zeigt ein so genanntes Six-Pack, eine Faltschachtel aus Pappe, in die sechs Flaschen eingesetzt sind. Die Faltschachtel besteht aus dem Bodenteil 1 und den sich gegenüberliegenden Seitenteilen 2a, 2b. Die Seitenteile 2a, 2b sind über Faltlinien 3a, 3b vom Bodenteil 1 getrennt. Ebenfalls durch Faltlinien 4a, 4b von den Seitenteilen 2a, 2b abgetrennt sind die beiden den Deckel 5 bildenden Deckelteile 5a, 5b. Zum Verschließen der Faltschachtel werden die beiden Deckelteile 5a, 5b miteinander verklebt. Im Bodenteil 1 und in den Deckelteilen 5a, 5b sind Durchbrüche 6, 7, 8, 9 vorgesehen, die parallel zueinander beabstandet sind und die Faltlinien 3a, 3b; 4a, 4b schneiden.
Wie 2 zeigt, sind die Seitenteile 2a, 2b mit ausgestanzten Durchbrüchen 6, 7, 8, 9 versehen, von denen jeweils drei Stück nebeneinander angeordnet sind. Die Durchbrüche 6, 7 umfassen die Flaschen 17 an ihrem Boden und die Durchbrüche 8, 9 die Flaschenhälse im oberen Bereich. Die Durchbrüche 6, 7 und 8, 9 reichen über die Faltlinien 3a, 3b und 4a, 4b hinweg. Sie werden also von den Faltlinien 3a, 3b, 4a, 4b geschnitten. Insbesondere der Bereich von den äußeren Ausnehmungen 6, 7 zum Rand der Verpackung hin ist stark beansprucht, da hier nur ein geringer Materialrest R verbleibt. Dieser Bereich ist, insbesondere wenn die Verpackung feucht wird, rissgefährdet. Zur Verstärkung dieser Bereiche R sind in Längsrichtung der Seitenteile 2b, 2a zwei Verstärkungsstreifen 10, 11 einseitig auf dem Zuschnittteil aufgeklebt. Die Verstärkungsstreifen 10, 11 reichen in Längsrichtung L über die volle Länge der Seitenränder und verstärken die äußeren Bereiche der Faltlinien 3a, 3b; 4a, 4b. Denkbar wäre es auch, die Verstärkungsstreifen 10, 11 nicht über die volle Länge auszuführen, sondern nur im Bereich der Faltlinien 3a, 3b; 4a, 4b vorzusehen. Die Verstärkungsstreifen 10, 11 können aus Pappe, Papier oder aus Kunststoff bestehen. Sie können selbstklebend ausgeführt sein.
3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Zuschnittteiles. Die Verstärkungsstreifen 12, 13; 14, 15 verlaufen hier in Querrichtung Q der Seitenteile 2a, 2b und decken die Faltlinien 3a, 3b; 4a, 4b vollständig ab. Da die Belastung der Faltschachtel im Bereich des Deckels 5 weniger hoch ist als im Bereich des Bodens 1, können die Verstärkungsstreifen 14, 15 in vielen Fällen auch eingespart werden.
Bei den Ausführungsbeispielen ist der Boden 1 der Faltschachtel einteilig und der Deckel 5 zweiteilig ausgebildet. Es kann aber auch eine Faltschachtel mit einem einteiligen Deckel und einem zweiteiligen Boden ausgebildet werden, so wie dies beispielsweise in der DE 601 12 788 T2 offenbart ist.
Bezugszeichenliste

1: Bodenteil
2a: Seitenteil
2b: Seitenteil
3a: Faltlinie
3b: Faltlinie
4a: Faltlinie
4b: Faltlinie
5: Deckel
5a: Deckelteil
5b: Deckelteil
6: Durchbruch
7: Durchbruch
8: Durchbruch
9: Durchbruch
10: Verstärkungsstreifen
11: Verstärkungsstreifen
12: Verstärkungsstreifen
13: Verstärkungsstreifen
14: Verstärkungsstreifen
15: Verstärkungsstreifen
16: Kammer
17: Flasche

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 202008016703 U1 [0002]
DE 60112788 T2 [0002, 0019]

Claims

Faltschachtel aus Karton oder Pappe mit einer mit im Wesentlichen zylindrischen Produkten, insbesondere Flaschen (17), befüllbaren Kammer (16), zumindest bestehend aus einem ein- oder zweiteiligen Bodenteil (1) und zwei sich gegenüberliegenden, mit dem Bodenteil (1) über je eine Faltlinie (3a, 3b) verbundenen Seitenteilen (2a, 2b), wobei jedes Seitenteil (2a, 2b) mit mindestens einem Durchbruch (6, 7) versehen ist, der von der Faltlinie (3a, 3b) geschnitten wird, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Seitenteil (2a, 2b) mit mindestens einem Verstärkungsstreifen (10, 11; 12, 13) versehen ist, der zumindest einen Teil der Faltlinie (3a, 3b) abdeckt.
Faltschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstärkungsstreifen (12, 13) die Faltlinie (3a, 3b) vollständig abdeckt.
Faltschachtel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstärkungsstreifen (10, 11; 12, 13) aufgeklebt ist.
Faltschachtel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstärkungsstreifen (10, 11; 12, 13) aus Pappe, Papier oder Kunststoff besteht.
Faltschachtel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein ein- oder zweiteiliges Deckelteil (5a, 5b) über weitere Faltlinien (4a, 4b) mit den Seitenteilen (2a, 2b) verbunden ist, und in jedem Seitenteil (2a, 2b) mindestens ein weiterer Durchbruch (8, 9) vorgesehen ist, der von den weiteren Faltlinien (4a, 4b) geschnitten wird.
Faltschachtel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Verstärkungsstreifen (10, 11; 12, 13) vorgesehen sind.
Faltschachtel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsstreifen (10, 11) in Längsrichtung (1) der Seitenteile (2a, 2b) verlaufen.
Faltschachtel nach Ansprüchen 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsstreifen (10, 11) zumindest auch einen Teil der weiteren Faltlinien (4a, 4b) abdecken.
Faltschachtel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsstreifen (12, 13) in Querrichtung (Q) der Seitenteile (2a, 2b) verlaufen und die Faltlinien (3a, 3b) vollständig abdecken.
Faltschachtel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwei weitere Verstärkungsstreifen (14, 15) vorgesehen sind, die in Querrichtung (Q) der Seitenteile (2a, 2b) verlaufen und die weiteren Faltlinien (4a, 4b) vollständig abdecken.
Faltschachtel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstoff der Faltschachtel Recyclingmaterial ist.
Zuschnittteil zur Herstellung einer Faltschachtel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche.