-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen des aus der
deutschen Patentanmeldung 10 2011 101 068.1 bekannten Spineboards, also einer Vorrichtung zum Transport einer tatsächlich oder möglicherweise wirbelsäulenverletzten Person.
-
Die bereits beschriebene Vorrichtung ermöglichst eine zumeist ausreichende Fixierung der Wirbel in ihrer Lage. In einigen Fällen kann eine komfortablere Lagerung der Person gewünscht sein, und/oder eine weitergehende Fixierung des Kopfes und/oder der Wirbel. Hierzu stellt die vorliegende Weiterentwicklung Lösungen bereit, wie sie in den nebengeordneten Ansprüchen angegeben sind.
-
Unter einem ersten Aspekt weist das Spineboard eine längsverlaufende Ausnehmung in der Oberfläche des Mittelbereichs des Hauptteils des Spineboards, und eine auf der Ausnehmung aufliegende Vakuummatratze zur Stabilisierung der Wirbelsäule bei Benutzung auf. In der Vakuummatratze kann eine Schaumstoffeinlage vorgesehen sein, wobei der Schaumstoff zweckmäßig offenporig ist und sich bei Absaugen der Luft aus der Vakuummatratze deshalb zusammenzieht. Die Schaumstoffeinlage kann im Gesäßbereich und/oder im Schulterbereich angeordnet sein, jedoch im Lendenbereich fehlen. Die Vakuummatratze kann sich über das Mittelteil des Kopffixierungsteils hinaus erstrecken, was ermöglicht, dort das Ventil für die Evakuierung anzuordnen, so dass die transportierte Person bei der Bedienung nicht im Wege ist.
-
Unter einem zweiten Aspekt weist das Spineboard eine Längspositionsverstelleinrichtung zur wählbaren Einstellung einer Position des Mittelteils in Bezug auf die Längsrichtung des Spineboards auf, welche insbesondere zwei Flachmaterialstreifen umfasst. Diese können zwischen dem Mittelteil und einer Grundplatte oder einer darauf liegenden Matratze angeordnet und an beiden Enden daran befestigt sein. Zweckmäßig sind sie in Längsrichtung mittig hintereinander angeordnet und jeweils zwischen 5 und 15 cm breit, wodurch genügend Stabilität gegenüber Verdrillen bereitgestellt ist.
-
Unter einem dritten Aspekt weist das Spineboard seitlich in Außenrandnähe an dem Kopffixierungsteil angeordnete Durchgangsöffnungen für ein Gurtsystem, ein Stirnpolster und ein Gurtsystem zur seitlichen Befestigung an den Durchgangsöffnungen und zur mittigen Befestigung an dem Stirnpolster auf. Dabei kann die seitliche Befestigung durch Gurtschlaufen gebildet sein, die insbesondere mittels Kombinationen aus Klett- und Flauschkomponenten öffen- bzw. schließbar sind. Ferner können die Durchgangsöffnungen dazu ausgebildet und angeordnet sein, dass Schultergurte durch sie hindurch führbar sind, um den Oberkörper der transportierten Person zu sichern. Schließlich kann die mittige Befestigung durch eine Kombination aus Klett- und Flauschkomponente bereitgestellt sein.
-
Bevorzugte Ausführungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. In der nachfolgenden Beschreibung werden weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung vorgestellt.
-
1 zeigt ein weiterentwickeltes Spineboard mit zentraler Ausnehmung ohne die Vakuummatratze;
-
2A, B zeigen einen Längsschnitt durch eine aufliegende Vakuummatratze; und
-
3 zeigt eine Seitenansicht einer Positionsverstelleinrichtung für die Kopffixierung.
-
In der 1 ist ein Spineboard 1 mit Haupt- 3 und Kopffixierungsteil 5 (rechte Seite) gezeigt, wobei längs der Mittellinie (strichpunktiert) eine oberflächliche Ausnehmung 7 im Hauptteil vorgesehen ist. Diese Ausnehmung 7 ist je nach gewünschter Polsterung beispielsweise etwa 0,5–2 cm tief, oder etwa 0,8 bis 1,5 cm. Ihre Breite kann 15 bis 25 cm betragen, bevorzugt etwa 17 bis 22 cm. Es ist zweckmäßig, wenn sie sich vom Ende des Hauptteils bis in den Gesäß- bzw. Steißbeinbereich erstreckt; gewöhnlich liegt die Unterkante dann etwa in der Mitte (in Längsrichtung) des Spineboards, oder etwa 90 bis 100 cm entfernt vom kopfseitigen Rand des Kopffixierungsteils 5. An den beiden Seitenrändern sind jeweils mehrere Griffdurchführungen 9, 9' angeordnet, um Helfern zu ermöglichen, das Spineboard zu tragen. Die mittige Ausnehmung erstreckt sich nicht ganz durch die Dicke des Hauptteils, damit dort genügend Unterstützung für die Wirbelsäule der aufgelagerten Person nebst der aufliegenden Vakuummatratze verbleibt.
-
2A zeigt einen Längsschnitt durch die Vakuummatratze 11, die in bzw. auf die in 1 gezeigte Ausnehmung gelegt wird. In der dargestellten Phase ist die Matratze 11 belüftet, weswegen die eingelegten Schaumstoffmatten 13 aus offenporigem Schaummaterial relativ dick sind. Das Granulat 15 verteilt sich gleichmäßig im verbleibenden Raum innerhalb der Matratze 11. Mit der Anordnung im Gesäß- (links) und im Schulterbereich (rechts) erzielt man den besonderen Vorteil, dass, auch wenn transportierte Personen zuweilen noch längere Zeit auf der Matratze liegen, Druckstellen vermieden werden, die sich ohne Polsterung bilden könnten. Andererseits kann der Schaumstoff auch den gesamten Boden der Ausnehmung 7 bedecken. In der in 2B gezeigten Phase ist die Matratze evakuiert. Dadurch ziehen sich die offenen Poren des Schaumstoffs zusammen; im Lendenbereich, wo die Wirbelsäule einen Bogen nach oben beschreibt, verbleibt mehr des unterstützenden Materials, wie in der 2B durch einen mittigen Hügel 17 angedeutet.
-
Die 3 zeigt, in schematischer Seitenansicht, einen einfachen Mechanismus zur Lageverstellung der Kopffixiereinheit 19: In dieser Variante ist die aus der Hauptanmeldung bekannte, mehrfach abwinkelbare Kopfpolsterung 21, 23 über zwei in Längsrichtung hintereinander angeordnete, an der darunter ggf. befindlichen Vakuummatratze oder aber an einer Grundplatte 25 befestigte Flachmaterialstreifen 27', 27'' verschieblich montiert. Diese Anordnung (sogenannte Roll-Verbindung) ermöglicht zwei Einstellungen in unterschiedlichem Abstand von dem Hauptteil (der sich links außerhalb des dargestellten Bereichs befindet), so dass unterschiedlich großen Personen die Kopfpolsterung durch Verschieben in Pfeilrichtung angepasst werden kann.
-
Ohne besondere Abbildung wird ein Gurtsystem vorgeschlagen, bei dem die bei Benutzung an den Kopf der transportierten Person angelegte Kopffixierungseinheit zusätzlich seitlich dadurch verspannt wird, dass das Gurtsystem mittels linker und rechter Gurtschlaufen an Griffdurchführungen befestigt wird, die im kopfseitigen Bereich des Spineboards an beiden Seitenrändern vorgesehen sind (Bezugszeichen 9' in 1). Darüber hinaus ist das Gurtsystem innen mittig mit einer Klett- oder Flauschkomponente versehen, die komplementär ist zu einer Flausch- bzw. Klettkomponente, die mittig (im Stirnbereich) außen an der Kopfpolsterung bereitgestellt ist. Werden diese Komponenten nach Anlegen der Kopfpolsterung und des Gurtsystems miteinander in Kontakt gebracht, ergibt sich eine sehr stabile Sicherung gegen Drehbeschleunigungen, die beim Transport auf den Kopf wirken könnten. Zusätzlich kann noch ein Kinngurt nebst Kinnpolster angelegt werden, wenn dies zweckmäßig ist. Auch die Kinnsicherung kann an den Griffdurchführungen 9' befestigt sein.
-
Ebenfalls ohne eigene Darstellung ist ein Zusatznutzen der oben angesprochenen Griffdurchführungen 9' im Kopfteil: Es können nämlich Schultersicherungsgurte, mittels derer die transportierte Person samt Spineboard an einem Untergestell gehaltert wird, durch diese Durchführungen geführt sein, wo sie in besonders günstigem Winkel zum Oberkörper verlaufen, z. B. zu einem Gurtschloss in Körpermitte, wo die Schultergurte auf einen Beckengurt treffen und mit diesem verbindbar sind.
-
Übrigens kann die Vakuummatratze im Falle ihrer Nichtbenutzung auf dem Spineboard verbleiben, da sie sehr wenig aufträgt und einen gewissen Liegekomfort bereitstellt.
-
Die Hauptanmeldung, und damit auch die vorliegende Zusatzanmeldung, bezieht sich auf folgende Gegenstände:
- 1. Ein Spineboard zum Transport einer wirbelsäulenverletzten Person, mit einem in sich starren Hauptteil, und einem dauerhaft, insbesondere einstückig mit dem Hauptteil verbundenen Kopffixierungsteil mit einem in sich starren Mittelteil und seitlich daran vorzugsweise gelenkig angebrachten Seitenteilen.
- 2. Das Spineboard nach 1., wobei der Hauptteil ein kopfseitiges in sich starres Trageteil und ein daran quergelenkig angebrachtes in sich starres fußseitiges Trageteil sowie eine Arretierung aufweist, mittels derer kopf- und fußseitiges Trageteil im gestreckten Zustand starr miteinander verbindbar sind.
- 3. Das Spineboard nach 1. oder 2., wobei der Kopffixierungsteil ein auf dem Mittelteil und den Seitenteilen angeordnetes, teilweise mit Granulat gefülltes Kissen aufweist, vorzugsweise mit einem ersten Gurt, der dazu ausgebildet ist, bei Benutzung von dem einen Seitenteil über die Stirn der transportierten Person zu dem seitlich gegenüberliegenden Seitenteil zu verlaufen.
- 4. Das Spineboard nach einem von 1. bis 3., mit einem in sich starren, kopfseitig gelenkig an dem Mittelteil anbrachten Stirnteil, welches bei Benutzung in einer aufrechten Position fixierbar ist, vorzugsweise mittels eines von dem einen Seitenteil um das Stirnteil zu dem seitlich gegenüberliegenden Seitenteil verlaufenden Gurt oder Flauschband, wobei das Stirnteil dazu vorgesehen ist, die transportierte Person am kopfwärtigen Abrutschen zu hindern.
- 5. Das Spineboard nach einem von 1. bis 4., wobei je Seite zwei Seitenteile vorgesehen sind.
- 6. Das Spineboard nach einem von 1. bis 5., wobei die Seitenteile an dem Mittelteil und ggf. untereinander derart gelenkig miteinander verbunden sind, dass sie sich im flachliegenden Zustand gegeneinander abstützen und so eine ebene Oberfläche bilden.
- 7. Das Spineboard nach einem von 1. bis 6., mit seitlichen Einkerbungen zwischen Haupt- und Kopffixierungsteil zum Aufnehmen von über die Schultern der zu transportierenden Person verlaufenden ersten Sicherungsgurten.
- 8. Das Spineboard nach einem von 1. bis 7., mit fußseitig angeordneten Hervorstehungen und einem zwischen diesen befestigbaren, bei Benutzung fußseitig um die Füße der zu transportierenden Person herum verlaufenden zweiten Sicherungsgurt, welcher vorzugsweise längenverstellbar ist und dazu vorgesehen ist, die transportierte Person am fußwärtigen Abrutschen zu hindern.
- 9. Das Spineboard nach einem von 1. bis 8., wobei die Oberseite des Hauptteils im Querschnitt konkav ausgebildet ist, um die transportierte Person am seitlichen Abrutschen zu hindern.
- 10. Die Verwendung des Spineboards nach einem von 1. bis 9., zum Transportieren einer wirbelsäulenverletzten Person.
-
Der Fachmann wird erkennen, dass die Weiterentwicklungen jeweils für sich oder in ihrer Kombination nützlich sind. Eine erste Zusatzanmeldung Nr. 10 2011 102 930.7, deren Maßnahmen mit denen der vorliegenden zweiten Zusatzanmeldung ebenfalls kombiniert werden können, bezieht sich auf folgende Gegenstände:
- 1. Spineboard nach Anmeldung Nr. 10 2011 101 068.1 , mit Öffnungen in den klappbaren Seitenteilen, um bei Benutzung einen Zugang zu den Ohren der zu transportierenden Person bereitzustellen.
- 2. Spineboard nach 1., wobei der Mittelteil längsverschieblich an dem Hauptteil angebracht ist.
- 3. Spineboard nach 2., wobei die Längsverschieblichkeit mittels zweier in Längsrichtung des Spineboards verlaufender Langlöcher bereitgestellt ist.
- 4. Spineboard nach einem von 1. bis 3., wobei die Seitenteile Kopfklemmen aufweisen, deren Abstand voneinander im Benutzungsfall auf die Größe des Kopfes der zu transportierenden Person einstellbar ist.
- 5. Spineboard nach 4., wobei die Kopfklemmen gelenkig angebracht sind und/oder Einstellschrauben aufweisen.
- 6. Spineboard nach Anmeldung Nr. 10 2011 101 068.1 oder nach einem von 1. bis 5., mit an einem kopfendseitigen, gelenkig an dem Mittelteil angebrachten Querteil seitlich angeordneten Winkeln, die in einem aufgestellten Zustand des Querteils die aufgestellten Seitenteile umgreifen.
- 7. Spineboard nach Anmeldung Nr. 10 2011 101 068.1 oder nach einem von 1. bis 6., mit einem daran befestigbaren Quergurt zum Führen über die Unterschenkel der zu transportierenden Person.
- 8. Spineboard nach 7., wobei der Quergurt und der fußseitig um die Füße der zu transportierenden Person herumgeführte Fußgurt einstückig ausgebildet sind.
- 9. Spineboard nach 7. oder 8., wobei überstehende Enden des Quergurts als Fußgurt zur Sicherung gegen fußwärtiges Abrutschen der transportierten Person ausgebildet sind.
- 10. Spineboard nach Anmeldung Nr. 10 2011 101 068.1 oder nach einem von 1. bis 9., ferner umfassend seitlich an dem Hauptteil befestigbare, einen Schaumstoff und/oder ein Gas enthaltende Schwimmkörper.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102011101068 [0001, 0017, 0017, 0017, 0017]