DE102011107960B3 - Munition - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Munition, insbesondere eine Übungsmunition (1) mit einem eine Geschosshülle (3) aufweisenden Geschosskörper (2), der eine vorzugsweise in der Luft explodierbare Ladung (5) enthält. Um zu erreichen, dass die Markierung eines Luftsprengpunktes – oder falls gewünscht, eines Aufschlagpunktes des Geschosskörpers (2) auf ein Ziel – über einen längeren Zeitraum deutlich sichtbar ist, schlägt die Erfindung vor, zur Markierung des Luftsprengpunktes oder des Aufschlagpunktes einen Markierstoff (10) zu verwenden. Hierzu umfasst die Geschosshülle (3) einen zentral angeordneten zylinderförmigen Block (4) mit einem eine Ladung (5) enthaltenden zentralen Ladungsraum (6), wobei der zylinderförmige Block (4) mindestens eine sich von dem Ladungsraum (6) radial bis zu dem äußeren Umfang des zylinderförmigen Blockes (4) erstreckende Druckentlastungsbohrung (8) aufweist. Der äußere Umfang des zylinderförmigen Blockes (4) ist ringförmig von einem Behälter (9) mit dem Markierstoff (10) umgeben, so dass nach Zündung der Ladung (5) der über die Druckentlastungsbohrung (8) auf den Markierstoff-Behälter (9) wirkende Gasdruck diesen sowie die sich außenseitig an den Markierstoff-Behälter (9) anschließende Geschosshülle (3) zerlegt und der Markierstoff (10) dadurch aus dem Geschosskörper (2) ausbringbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Munition bzw. Übungsmunition, insbesondere eine aus Handfeuerwaffen verschießbare Übungsmunition im vorzugsweise mittleren Kaliber, mit einem eine Geschosshülle aufweisenden Geschosskörper, der eine vorzugsweise in der Luft explodierbare Ladung enthält.
- Bei Handfeuerwaffen, mit denen Übungsmunition mit mittlerem Kaliber verschießbar sind, handelt es sich beispielsweise um Panzerfäuste oder Gewehre mit entsprechenden Zusatzeinrichtungen zum Verschießen derartiger Munition. Alternativen sind beispielsweise 40 mm Granatwerfer.
- Bei in der Luft explodierender Munition (üblicherweise auch als Air Burst Munition oder ABM bezeichnet) erfolgt eine Zerlegung des Geschosskörpers bereits vor dem Ziel, sodass im Bereich des jeweiligen Luftsprengpunktes eine Wolke von Splittern oder Submunition erzeugt wird. Für Übungszwecke wird die Air Burst Munition durch Munition ersetzt, bei der zur Markierung des Luftsprengpunktes eine Ladung zur Erzeugung eines Blitzes und gegebenenfalls auch eines Knalles gezündet wird. Allerdings ist der Luftsprengpunkt bei Verwendung bekannter Übungsmunition für den Schützen nur kurzzeitig und häufig relativ undeutlich sichtbar.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Übungsmunition der eingangs erwähnten Art anzugeben, bei der eine Markierung des Luftsprengpunktes – oder falls gewünscht, eine Markierung eines Aufschlagpunktes des Geschosskörpers auf ein Ziel – über einen gegenüber bekannter Übungsmunition längeren Zeitraum deutlich sichtbar ist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
- Die Erfindung beruht im Wesentlichen auf dem Gedanken, zur Markierung des Luftsprengpunktes einen (vorzugsweise farbigen) Markierstoff zu verwenden, der dann bevorzugt langsam zum Boden niedersinkt.
- Bekannt sind bereits Markierungspatronen beispielsweise aus der
EP 1 735 582 B1 , die den Aufschlagpunkt markieren. Eine weitere patronierte Übungsmunition mit Markierungsaufgabe ist derDE 10 2004 017 464 A1 entnehmbar. Nach Aufschlag derartiger Munitionen wird ein Markierungsgemisch freigesetzt, das beispielsweise einen Nebel im sichtbaren oder auch nicht sichtbaren Bereich erzeugt, eine Farbmarkierung bewirkt oder am Aufschlagpunkt eine Wärmebild schafft (WO 2011/011217 A1 WO 2011/019695 A1 DE 10 3007 034 546 A1 beschäftigt sich mit einer Zielmarkierungsmunition, deren im Ogivenbereich befindliche Behälter einen Markierungsstoff beinhaltet. Damit der Markierungsstoff nach Aufschlag der Munition austreten kann, wird ein Überdruck erzeugt, beispielsweise durch eine Gaskartusche mit Auslösemechanismus. Eine weitere Munition zur Farbmarkierung beschreibt dieEP 0 890 819 A1 . Dieser sind diverse Markierungsgemische entnehmbar. Aus derDE 30 31 369 C3 ist zudem ein Geschosskörper bekannt, welcher eine in der Luft explodierende Ladung aufweist. - Um eine Markierung in der Luft zu realisieren, umfasst die Geschosshülle des Geschosskörpers einen zentral angeordneten zylinderförmigen Block mit einem eine Ladung enthaltenden zentralen Ladungsraum, wobei der zylinderförmige Block mindestens eine sich von dem Ladungsraum radial bis zu dem äußeren Umfang des Blockes erstreckende Druckentlastungsbohrung aufweist. Der zylinderförmige Block weist vorzugsweise jedoch mehrere, über den Umfang gleichmäßig verteilt angeordnete, sich radial nach außen erstreckende Druckentlastungsbohrungen auf. Der äußere Umfang des zylinderförmigen Blockes ist ringförmig von einem Behälter mit einem Markierstoff umgeben, sodass nach Zündung der Ladung der über die Entlastungsbohrung auf den Markierstoff-Behälter wirkende Gasdruck diesen sowie die sich außenseitig an den Markierstoff-Behälter anschließende Geschosshülle zerlegt und der Markierstoff dadurch aus dem Geschosskörper ausbringbar ist. Vorzugsweise wird die Ladung der Munition derart gewählt, dass zusätzlich zu dem Ausbringen des Markierstoffes bei Erreichen des Luftsprengpunktes auch ein Knall und/oder ein Blitz erzeugt werden. Damit wird eine visuelle, als auch akustische Signatur des Luftsprengpunktes insbesondere für schultergeschossene Waffen im Airburst geschaffen.
- Vorzugsweise besteht der zylinderförmige Block aus einem Material wie Kunststoff, da er sich in diesem Fall besonders leicht und kostengünstig (etwa als Spritzgußteil) herstellen läßt. Allerdings sollte es sich um ein Material bzw. um einen Kunststoff handeln, der bei der Explosion der Ladung nicht selbst zerstört wird, damit der Markierstoff definiert aus dem Geschoßkörper ausgebracht werden kann. Um ein homogenes Ausbringen des Markierungsstoffes zu erreichen, kann es ferner vorteilhaft sein, wenn die der Geschosshülle zugewandte Außenwand des Markierstoff-Behälters, und gegebenenfalls auch die Geschosshülle, mit Sollbruchstellen versehen ist (sind).
- Um also zu erreichen, dass die Markierung eines Luftsprengpunktes – oder falls gewünscht, eines Aufschlagpunktes des Geschosskörpers auf ein Ziel – über einen längeren Zeitraum deutlich sichtbar ist, wird zur Markierung des Luftsprengpunktes oder des Aufschlagpunktes ein Markierstoff verwendet, der einen zentral angeordneten zylinderförmigen Block mit einer Ladung enthält, wobei der zylinderförmige Block mindestens eine sich vom Ladungsraum radial bis zu dem äußeren Umfang des zylinderförmigen Blockes erstreckende Druckentlastungsbohrung aufweist. Nach Zündung der Ladung wirkt ein Gasdruck über die Druckentlastungsbohrung auf den Markierstoff-Behälter, wodurch die sich außenseitig an den Markierstoff-Behälter anschließende Geschosshülle zerlegt und der Markierstoff dadurch aus dem Geschosskörper ausbringbar ist. Die Menge des ausbringbaren Markierstoffs ist durch den Querschnitt der Druckentlastungsbohrungen als auch der Menge den Markierstoff verteilende Ladung einstellbar bzw. beeinflussbar.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden, anhand einer Figur erläuterten Ausführungsbeispiel.
- In der Figur ist schematisch der Längsschnitt einer erfindungsgemäßen (Übungs-)Munition
1 dargestellt, bei der es sich beispielsweise um eine aus einem Granatwerfer verschießbare 40 mm (Übungs-)Granate handelt. Die Munition1 umfasst einen Geschosskörper2 mit Geschosshülle3 , die durch gestrichelte Linien angedeutet sind. - Die Geschosshülle
3 umfasst einen zentral angeordneten zylinderförmigen Block4 aus bevorzugt Kunststoff mit einem eine Ladung5 , beispielsweise eine Knall-Blitz-Ladung, enthaltenden zentralen Ladungsraum6 . Dabei ist die Ladung5 über einen Kanal7 von einer nicht dargestellten Zündladung zündbar. Außerdem weist der zylinderförmige Block4 vorzugsweise mehrere, über den Umfang gleichmäßig verteilt angeordnete, sich von dem Ladungsraum6 radial nach außen erstreckende Druckentlastungsbohrungen8 auf. - Der äußere Umfang des zylinderförmigen Blockes
4 ist ringförmig von einem Behälter9 aus Kunststoff umgeben, der einen Markierstoff10 enthält. Dabei ist die der Geschosshülle3 zugewandte Außenwand11 des Markierstoff-Behälters9 bevorzugt mit sich in Richtung der Längsachse100 der Munition1 erstreckenden Sollbruchstellen versehen (nicht weiter dargestellt). - Vor oder bei dem Abschießen der Übungsmunition
1 wird ein bodenseitig in der Munition1 angeordneter Zeitzünder (nicht dargestellt) derart programmiert, dass die Ladung5 bereits vor einem Auftreffen des Geschosskörpers2 auf einem Ziel gezündet wird. Der dadurch in den Druckentlastungsbohrungen8 entstehende Druck sorgt dafür, dass der Markierstoff-Behälter9 entlang der Sollbruchstellen bricht und die Geschosshülle3 reißt, sodass der Markierstoff10 nach außen geschleudert wird und der Luftsprengpunkt für den Schützen deutlich sichtbar ist. Gleichzeitig nimmt hier der entsprechende Schütze ein durch die Ladung5 verursachtes Lichtsignal (Blitz) und kurz darauf ein akustisches Signal (Knall) wahr. - Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann es sich bei der Übungsmunition statt um Granatwerfer-Munition auch um aus anderen Waffen verschießbare Munition handeln.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- (Übungs-)Munition
- 2
- Geschosskörper
- 3
- Geschosshülle
- 4
- zylinderförmiger Block
- 5
- Ladung, Knall-Blitz-Ladung
- 6
- Ladungsraum
- 7
- Kanal
- 8
- Druckentlastungsbohrung
- 9
- Behälter, Markierstoff-Behälter
- 10
- Markierstoff
- 11
- Außenwand
- 100
- Längsachse
Claims (6)
- Munition (
1 ), insbesondere Übungsmunition, mit einem eine Geschosshülle (3 ) aufweisenden Geschosskörper (2 ), der eine vorzugsweise in der Luft explodierbare Ladung (5 ) enthält, mit den Merkmalen: a) die Geschosshülle (3 ) umfasst einen zentral angeordneten zylinderförmigen Block (4 ) mit einem die Ladung (5 ) enthaltenden zentralen Ladungsraum (6 ), b) der zylinderförmige Block (4 ) weist mindestens eine sich von dem Ladungsraum (6 ) radial bis zu dem äußeren Umfang des zylinderförmigen Blockes (4 ) erstreckende Druckentlastungsbohrung (8 ) auf, c) der äußere Umfang des zylinderförmigen Blockes (4 ) ist ringförmig von einem Behälter (9 ) mit einem Markierstoff (10 ) umgeben, sodass nach Zündung der Ladung (5 ) der über die Druckentlastungsbohrung (8 ) auf den Markierstoff-Behälter (9 ) wirkende Gasdruck diesen sowie die sich außenseitig an den Markierstoff-Behälter anschließende Geschosshülle (3 ) zerlegt und der Markierstoff (10 ) aus dem Geschosskörper (2 ) ausbringbar ist. - Munition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zylinderförmige Block (
4 ) mehrere, über den Umfang gleichmäßig verteilt angeordnete, sich radial nach außen erstreckende Druckentlastungsbohrungen (8 ) aufweist. - Munition nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zylinderförmige Block (
4 ) bevorzugt aus Kunststoff besteht. - Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Geschosshülle (
3 ) zugewandte Außenwand (11 ) des Markierstoff-Behälters (9 ) mit Sollbruchstellen versehen ist. - Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Markierstoff-Behälter (
9 ) bevorzugt aus Kunststoff besteht. - Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Ladung (
5 ) um eine Ladung handelt, mit der sowohl ein akustisches Signal wie ein Lichtsignal erzeugbar sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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R012 | Request for examination validly filed | ||
R018 | Grant decision by examination section/examining division | ||
R020 | Patent grant now final |
Effective date: 20120623 |
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R082 | Change of representative |
Representative=s name: DREISS PATENTANWAELTE PARTG MBB, DE |
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