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Es wird eine Beschichtungsanlage für einen Kunststoffprofilstrang beschrieben. Die Beschichtungsanlage weist mindestens eine Beschichtungsstation auf, durch die der variabel extrudierte Kunststoffprofilstrang in einer Transportrichtung geführt wird. Mindestens eine Sprühdüse ist zum Beschichten des Kunststoffprofilstrangs in mindestens einer Sprührichtung relativ zu der Transportrichtung ausgebildet, wobei die mindestens eine Sprühdüse in der Beschichtungsstation angeordnet ist.
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Aus der Druckschrift
DE 197 06 804 A1 ist dazu ein Verfahren zum Herstellen von Gleitlack beschichteten Profilen für die Industrie und ein Gleitlackprofil bekannt. Insbesondere können Dichtungsprofile aus elastomeren Material für die verschiedensten Einsatzzwecke kostengünstig und absolut lagerstabil und mit geringem Reibungskoeffizienten ausgebildet und hergestellt werden, wenn die Profile aus einem nicht Lack abstoßenden Material hergestellt und nach Verlassen eines Extruders mit einem auf die Oberfläche des Profils aufgebrachten Gleitlack beschichtet werden. Dabei kommt es zu einer Verzahnung der Profiloberfläche mit dem Gleitlack, so dass entsprechend lange Standzeiten erreicht werden können. Dabei wird mit dem bekannten Verfahren eine durchgängig von Luftblasen freie, gleichmäßige Beschichtung erreicht.
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Die aus Kautschuk, Kunststoffen oder entsprechenden Gemischen bestehenden Profile werden für die unterschiedlichsten Bereiche benötigt und für Rundum-Dichtungen von beweglichen Fensterscheiben gegenüber einem Profilrahmen eingesetzt. Die Profile werden dazu variabel extrudiert und beispielsweise in einer Salzschmelze vulkanisiert oder getempert, um anschließend weiter behandelt zu werden und um mit einer die Weiterverarbeitung begünstigenden Beschichtung versehen zu werden. Auch kann diese Beschichtung insbesondere im Kraftfahrzeugbau dazu dienen, besonders beanspruchte Flächen der Dichtung vor einem schnellem Verschleiß zu schützen.
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Eine herkömmliche Beschichtungsanlage, die derartige Gleitlacke aufbringen soll, weist dazu mindestens eine Sprühdüse auf, die relativ zu der Transportrichtung in mindestens eine Sprührichtung auszurichten ist. Die Reproduzierbarkeit der manuellen Ausrichtung derartiger Sprühdüsen ist jedoch begrenzt, so dass es mindestens in der Anlaufphase des Beschichtens eines Kunststoffprofilstrangs zu Einlaufschwierigkeiten kommt und durch eine nicht optimal eingestellte Sprühdüse kann beim Beschichten ein relativ hoher Ausschuss verursacht werden.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, die Reproduzierbarkeit der Beschichtung eines Kunststoffprofilstrangs zu verbessern und die Rüstzeiten zu verkürzen.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit dem Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich mit den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
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Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Beschichtungsanlage für einen Kunststoffprofilstrang. Die Beschichtungsanlage weist mindestens eine Beschichtungsstation auf, durch die der Kunststoffprofilstrang in einer Transportrichtung geführt wird. Mindestens eine Sprühdüse ist zum Beschichten des Kunststoffprofilstrangs in mindestens einer Sprührichtung relativ zu der Transportrichtung ausgebildet. Die mindestens eine Sprühdüse ist in der Beschichtungsstation angeordnet. In der Beschichtungsstation ist mindestens ein frei programmierbarer Roboter mit mindestens einer Haltevorrichtung an einem Arbeitsarm, der in wenigstens zwei Translationsrichtungen und in mindestens zwei Rotationsrichtungen einstellbar ist, angeordnet. An der mindestens einen Haltevorrichtung des Roboterarms ist die mindestens eine Sprühdüse fixiert.
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Durch den Einsatz mindestens eines Roboters zum Ausrichten und Fixieren der Sprühdüse wird nicht nur die Reproduzierbarkeit deutlich erhöht, sondern es werden auch Varianten, sowohl in der Schichtdicke als auch in Schichtdickenvariationen in Bezug auf den Querschnitt des zu beschichtenden Profils, reproduzierbar möglich, die bisher nicht in der Qualität und Varianz möglich sind. Durch den Einsatz eines programmierbaren Roboters zum Halten und Ausrichten der mindestens einen Sprühdüse kann eine ausreichende Schichtdicke und eine Gleichförmigkeit der Schichtdicke erreicht werden.
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Selbst wenn in einer Extruderlinie bei Bedarf unterschiedliche Profile gefahren werden, so dass es zu vermehrten Rüstzeiten kommt, was bei einem herkömmlichen manuellen Ausrichten der Düsen zu Ausschussproduktionen führen kann, da ein derartiger Prozess von der Justierung durch entsprechendes Personal abhängig ist, kann nun ein derartiger Beschichtungsprozess durch Einsatz des vorprogrammierbaren Roboters standardisiert und verbessert werden. Prozessschwankungen, die sonst offensichtlich sind und durch einen erheblichen Overspray für den Gleitlack ausgeglichen werden müssen, werden nun durch den Einsatz des Roboters derart minimiert, dass nicht nur Gleichförmigkeit und Reproduzierbarkeit verbessert werden, sondern auch der Verbrauch an Beschichtungslack minimiert werden kann. Durch den Einsatz verhältnismäßig kleiner Lackierroboter von wenigen 10 cm Höhe in einer entsprechenden Beschichtungskammer, kann eine exakte Position der jeweiligen Spraydüse wiederholungsgenau eingestellt und programmiert werden.
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Wenn es zu Umrüstvorgängen durch Änderung des Querschnitts eines Kunststoffprofilstrangs kommt, muss lediglich das Program für diesen Querschnitt aufgerufen und dem Roboter zugeführt werden. Das Risiko beim Umrüsten ist reduziert und damit reduziert sich auch die Rüstzeit und der Anfahrausschuss. Falls das Profil schwankt, kann auch mithilfe des programmierbaren Roboters auf derartige Schwankungen reagiert werden und ein lageorientiertes Beschichten erfolgen. Der Roboter kann dazu lageunabhängig stehend, hängend oder schräg angeordnet sein. Derartige programmierbare Roboter können auch explosionsgeschützt sein, so dass es möglich ist, Lösungsmittel enthaltende Lacke zu applizieren.
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In einer Ausführungsform weist die Beschichtungskammer eine Einlassöffnung, eine Auslassöffnung, das Einlassführungselement und das Auslassführungselement und die Beschichtungsstation mit mindestens dem einen Roboter und der mindestens einen Sprühdüse auf. Dabei sind die Einlassöffnung und die Auslassöffnung an den Querschnitt des Kunststoffprofilstrangs angepasst und weisen mindestens die doppelte Querschnittsfläche des Kunststoffprofilstrangs als Öffnungsfläche auf, um sicherzustellen, dass der Einlass und der Auslass bei einem hohen Durchsatz von beispielsweise 20 Metern pro Minute ohne Behinderung an der Einlassöffnung und/oder der Auslassöffnung sichergestellt werden können.
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Ferner kann die Kammer der Beschichtungsanlage stromabwärts in Bezug auf eine Extrudereinrichtung einer Kunststoffextruderanlage angeordnet sein, was mit dem Vorteil verbunden ist, dass die relativ hohe Extrudertemperatur von bis zu 200°C genutzt werden kann, um den Gleitlack trocknen zu lassen. Dazu wird die Kammer der Beschichtungsanlage in einem Bereich des extrudierten Kunststoffprofilstrangs angeordnet, in dem der Kunststoffprofilstrang eine Temperatur TST von TST ≥ 100°C aufweist, so dass eine wässrige Flüssigkeit verdampfen kann.
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Weiterhin ist es vorgesehen, dass der Arbeitsarm ausgebildet ist, um einerseits die Haltevorrichtung mit der mindestens einen Sprühdüse vorprogrammiert auf den Kunststoffprofilstrang ausrichten und andererseits die Haltevorrichtung von dem Kunststoffprofilstrang wegschwenken zu können. Die Sprühdüse ist darüber hinaus ausgebildet, vorprogrammiert einen Sprühstrahl ein- und ausschalten zu können. Das Wegschwenken aus einer Arbeits- bzw. Beschichtungsposition in eine Abschalt oder Ruheposition ist durch den programmierbaren Roboter nun möglich.
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Damit ist der Vorteil verbunden, dass abhängig von der durch die Beschichtungsstation transportierten Länge des Kunststoffprofilstrangs die Schichtdicke und Beschichtung mit dem Gleitlack abschnittsweise vorgesehen werden kann, ohne dass die sonst beim Ab- und Zuschalten von in einem Sprühstrahl stehenden Übergangsbereiche die Qualität der Beschichtung mindern. Somit ist es von Vorteil, das Ein- und Ausschalten der Sprühdüse erst im weggeschwenkten Zustand vorzunehmen und das Programm des Roboters so einzustellen, dass unterschiedliche Lackdicken durch Ein- und Ausschwenken der Sprühdüse über die Länge des Kunststoffprofilstrangs variiert werden.
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Die Beschichtungsstation ist ausgebildet zum Beschichten des Kunststoffprofilstrangs eines Fahrzeugdichtungsprofils mit einer Gleitlackschicht ausgebildet. Um eine derartige Gleitlackschicht auf einem Fahrzeugdichtungsprofil herzustellen, weist in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung die Sprühdüse eine erste Zuleitung für eine wässrige Flüssigkeit und ein zweite Zuleitung für eine in wässriger Flüssigkeit emulgierende Gleitlackflüssigkeit auf. Die beiden Flüssigkeiten werden dann in einem Volumen der Sprühdüse intensiv ineinander gemischt und auf den über 100°C heißen Kunststoffprofilstrang aufgesprüht. Dabei verdampft die wässrige Flüssigkeit, während die emulgierte Gleitlackflüssigkeit eine antrocknende dauerfeste Gleitbeschichtung bildet.
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Dabei sind die erste Zuleitung und die zweite Zuleitung ausgebildet, vorprogrammiert ein vorgegebenes Mischungsverhältnis einer wässrigen Flüssigkeit zu einer in wässriger Flüssigkeit emulgierenden Gleitlackflüssigkeit der Sprühdüse zu zuleiten. Das hat zusätzlich den Vorteil, dass das Mischungsverhältnis unterschiedlichen Anforderungen an die Schichtdicke während des Lackiervorgangs angepasst werden kann. Durch beispielsweise Erhöhen des Anteils an wässriger Flüssigkeit kann die Dicke der Gleitlackschicht vermindert werden, während durch Erhöhen des Anteils der emulgierenden Gleitlackkomponente die Beschichtungsdicke für den Gleitlack vergrößert werden kann.
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Eine Beschichtungskammer, wie sie oben erwähnt wird, weist vorteilhafterweise vier Seitenwände, eine Bodenwand und eine Deckenwand auf, wobei der Roboter einen Befestigungssockel aufweist und in der Beschichtungsstation an einer der sechs Wände der Kammer mittels seines Befestigungssockels fixiert sein kann. Damit gewinnt der Einsatz des Roboters eine hohe Flexibilität verglichen zu herkömmlichen und im Stand der Technik bekannten Sprühdüsenringen, auf denen die Sprühdüsen manuell fixiert und ausgerichtet werden können.
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In einer weiteren Ausführungsform sind mehrere Beschichtungsstationen zwischen dem Einlassführungselement und dem Auslassführungselement in Transportrichtung hintereinander mit jeweils mindestens einem Roboter angeordnet. Dadurch kann in einfacher Weise die Schichtdicke verdoppelt, verdreifacht oder abhängig von der Anzahl der hintereinander angeordneten Beschichtungsstationen beliebig vervielfacht werden. Wird nur eine Sprühdüse einer Beschichtungsstation eingeschaltet, kann eine Grundierung erreicht werden. Werden zwei Sprühdüsen gleichzeitig hintereinander gefahren, so ergibt sich eine doppelte Gleitlackdicke. Werden alle hintereinander geschalteten Sprühdüsen der hintereinander angeordneten Beschichtungsstationen eingeschaltet, so kann eine vielfache Schichtdicke erreicht werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass ein einzelner Roboter in der Beschichtungsstation angeordnet ist und die Haltevorrichtung drei Sprühdüsen am freien Ende des Arbeitsarms derart hält, dass eine erste Sprühdüse der Haltevorrichtung senkrecht auf eine obere Fläche des Kunststoffprofilstrangs, eine zweite Sprühdüse der Haltevorrichtung auf eine rechte Seitenfläche des Kunststoffprofilstrangs und eine dritte Sprühdüse der Haltevorrichtung auf eine linke Seitenfläche des Kunststoffprofilstrangs ausgerichtet sind. Eine derartige Haltevorrichtung, die von einem Arbeitsarm eines programmierbaren Roboters gehalten wird, hat den Vorteil, dass einerseits alle drei Sprühdüsen gleichzeitig zu- und weggeschwenkt werden können, andererseits kann lediglich die Halterung für alle drei Sprühdüsen gemeinsam die Sprühstrahlausrichtung relativ zur Transportrichtung ändern, so dass eine individuelle Steuerung der Ausrichtungswinkel der einzelnen Sprühdüsen nicht vorgesehen ist.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind drei Roboter in der Beschichtungsstation angeordnet, die jeweils eine Haltevorrichtung für eine einzelne Sprühdüse am freien Ende des Arbeitsarms derart halten, dass eine erste Sprühdüse eines ersten Roboters senkrecht auf eine obere Fläche des Kunststoffprofilstrangs, eine zweite Sprühdüse eines zweiten Roboters auf eine rechte Seitenfläche des Kunststoffprofilstrangs und eine dritte Sprühdüse eines dritten Roboters auf eine linke Seitenfläche des Kunststoffprofilstrangs ausgerichtet sind. Damit wird die Anzahl der einzusetzenden und programmierbaren Roboter zwar erhöht, jedoch können deutlich mehr Varianten für das Beschichten eines Kunststoffprofilstrangs mit entsprechend gespeicherte Beschichtungsprogrammen vorgesehen werden.
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Einen Beitrag zur Reproduzierbarkeit stellen auch die Ausführungsformen der Einlassführungselemente und der Auslassführungselemente dar, die möglichst reibungsfrei den mit hoher Geschwindigkeit von bis zu 20 m/min transportierten Kunststoffprofilstrang aufnehmen und führen sollen. Durch das Einlassführungselement und das Auslassführungselement wird sichergestellt, dass der Abstand zwischen dem Kunststoffprofilstrang und den Sprühdüsen eingehalten wird und dass keine Verwölbungen, beispielsweise durch Reibeffekte an den Ein- oder Auslassführungselementen auftreten. Dazu weisen das Einlassführungselement und das Auslassführungselement jeweils eine Wälzlager gelagerte Tragrolle auf, die den Abstand zu den Sprühdüsen definieren und den Kunststoffprofilstrang tragen.
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Weiterhin ist es vorgesehen, dass mindestens das Einlassführungselement eine Tragrolle und quer zur Transportrichtung des Kunststoffprofilstrangs einstellbare rechte und linke Wälzlager gelagerte Seitenrollen aufweist. Durch die Seitenrollen wird sicher gestellt, dass der Kunststoffprofilstrang mittig durch die Beschichtungsstation beziehungsweise die Beschichtungsstationen geführt werden kann.
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Dazu ist es vorgesehen, dass die Wälzlager gelagerten Seitenrollen und die Tragrolle derart angeordnet sind, dass sie im Querschnitt ein nach oben offenes Trapez bilden, das sich zu der Tragrolle hin verjüngt. Damit kann erreicht werden, dass das Profil durch die seitlichen Führungsrollen zentriert auf den Tragrollen abgelegt und geführt wird.
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Eine Ausführungsform der Erfindung wird nun anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
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1 zeigt eine schematische Ansicht einer Beschichtungsstation einer Beschichtungsanlage gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
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2 zeigt eine schematische Ansicht einer Beschichtungsanlage gemäß 1 in Zusammenwirken mit einer Kunststoffextruderanlage.
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1 zeigt eine schematische Ansicht einer Beschichtungsstation 3 einer Beschichtungsanlage 1, die in einer Kammer 10 angeordnet ist. Dabei weist die Kammer 10 eine Bodenwand 23 und eine Deckwand 24 sowie Seitenwände 21 und 22 auf. Die hier gezeigte Beschichtungsstation 3 ist quer zur Transportrichtung des Kunststoffprofilstrangs 2 dargestellt, so dass die Umrisse eines Fahrzeugdichtungsprofils 16 als Kunststoffprofilstrang 2 sichtbar sind. Auf den durch diese Beschichtungsstation 3 transportierten Kunststoffprofilstrang 2 sind in der Kammer 10 drei Sprühstrahlen 15 gerichtet.
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Die drei Sprühstrahlen 15 werden von drei Sprühdüsen 6, 26 und 27 gebildet. Dabei sind die Sprühdüsen 6, 26 und 27 jeweils in einer Haltevorrichtung 8 fixiert, die am freien Ende 28 von jeweils einem Arbeitsarm 9 eines programmierbaren Roboters 7, 20 bzw. 35 angeordnet sind. Der Roboter 7 ist über einen Befestigungssockel 25 an der Deckwand 24 der Kammer 10 fixiert und kann die Sprühdüse 6, die oberhalb des Kunststoffprofilstrangs 2 angeordnet ist, in Bezug auf eine Transportrichtung des Kunststoffprofilstrangs 2 mittels entsprechender Drehrichtungsänderungen sowohl auf dem Befestigungssockel 25 um die Achse 39 als auch an dem freien Ende 28 um die Achse 38 des Arbeitsarms 9 des vorprogrammierbaren Roboters 7 einstellen. Dabei kann durch eine Rotationsbewegung um die Achse 39 des Befestigungssockels 25 die Sprühdüse 6 aus der hier gezeigten Arbeitsposition in eine Abschaltposition geschwenkt werden. Durch eine entsprechende Drehbewegung um die Achse 38 an dem freien Ende 28 des Arbeitsarms 9 kann die Düse 6 aus der hier gezeigten senkrechten oberen Strahlrichtung SO in einen beliebigen Winkel zur Transportrichtung des Kunststoffprofilstrangs 2 ausgerichtet werden.
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Die obere erste Sprühdüse 6 wird von zwei Zuleitungen 18 und 19 versorgt, wobei eine erste Zuleitung 18 eine wässrige Flüssigkeit der Sprühdüse 6 zuführt und eine zweite Zuleitung 19 der Sprühdüse 6 eine in der wässrigen Flüssigkeit emulgierende Flüssigkeit eines Gleitlacks, der im Wesentlichen aus einem Kunststoffpolymer besteht, zuführt. Durch entsprechende Verwirbelung werden die beiden Flüssigkeiten in dem Düsenvolumen 29 intensiv gemischt und auf eine obere Fläche 31 des Kunststoffprofilstrangs 2 gesprüht.
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Der Kunststoffprofilstrang 2 weist dabei eine Temperatur von über 100°C auf, so dass die wässrige Flüssigkeit verdampft und sich eine Gleitlackschicht 17 bildet, wobei die Dicke der Gleitlackschicht 17 hier aus Darstellungsgründen übertrieben vergrößert ist. Durch ein hier nicht sichtbares, jedoch in 2 gezeigtes, hintereinander Anordnen von mehreren oberen ersten Düsen 6 kann eine Verdopplung oder Verdreifachung der Schichtdicke der Gleitlackschicht 17 wie es 1 bereits zeigt auf der oberen Fläche 31 des Kunststoffprofilstrangs 2 gegenüber den links und rechtsseitigen Beschichtungen erreicht werden.
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Sowohl auf der rechten Seitenwand 22 der Kammer 10 als auch auf der linken Seitenwand 21 ist jeweils ein weiterer Roboter 20 bzw. 35 angeordnet, der in dieser Ausführungsform die gleiche Bauart wie der erste Roboter 7 aufweist und somit gleiche Schwenk- und Drehfunktionen ausführen kann wie bereits oben erörtert. Der rechte Roboter 20 hält mit seinem Arbeitsarm 9 eine Haltevorrichtung 8, wobei das freie Ende 28 des Haltearms um eine Achse 38 gedreht beziehungsweise geschwenkt werden kann, so dass die rechte Strahlrichtung SR in Bezug auf die Transportrichtung des Kunststoffprofilstrangs vorprogrammiert verstellt werden kann. Außerdem kann mithilfe eines Schwenkens um die Achse 38 die rechte zweite Sprühdüse 26 aus der hier gezeigten Arbeitsposition in eine Abschaltposition geschwenkt werden. Die gleiche Möglichkeit besteht für die linke Sprühdüse 27, so dass die Strahlrichtung SL vorprogrammiert eingestellt werden kann und zusätzlich durch Drehen aus der hier gezeigten Arbeitsstellung in eine Ruhe- oder Abschaltstellung geschwenkt werden kann.
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Mit 2 wird eine schematische Ansicht der Beschichtungsanlage 1 gemäß 1 in Zusammenwirken mit einer Kunststoffextruderanlage 14 gezeigt. Die Kunststoffextruderanlage 14 weist eine Extrudereinrichtung 13 sowie eine Tempereinrichtung 41 auf, in der der extrudierte Kunststoffprofilstrang 2 aus der Extrudereinrichtung 13 vulkanisiert oder getempert wird, um entsprechend verbesserte elastomere Eigenschaften für den Kunststoffprofilstrang 2 zu erreichen. Dabei durchläuft der Kunststoffprofilstrang 2 in Transportrichtung R bei gleich bleibender Geschwindigkeit sowohl die Tempereinrichtung 41 als auch die nachfolgende Beschichtungsanlage 1.
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Die Beschichtungsanlage 1 weist eine Kammer 10 auf mit einer Einlassöffnung 11 für den extrudierten Kunststoffprofilstrang 2. Der Kunststoffprofilstrang 2 wird von einem Einlassführungselement 4 aufgenommen und über ein Auslassführungselement 5 einer Auslassöffnung 12 der Kammer 10 zugeführt. Dabei kann das Eingangselement 4, wie es 2A zeigt, eine Wälzlager gelagerte Tragrolle 34 und Seitenrollen 36 und 37 aufweisen, die den Kunststoffprofilstrang 2 seitlich führen. Dazu bilden die Seitenrollen 36 und 37 mit der Tragrolle 34 ein sich zur Tragrolle 34 hin verjüngendes Trapez, so dass der Kunststoffprofilstrang 2 auf die Tragrolle 34 hin geführt wird.
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In der in 2 gezeigten Kammer 10 sind drei Beschichtungsstationen 3, 30 und 40 hintereinander in Transportrichtung R des Kunststoffprofilstrangs 2 angeordnet. In jeder dieser Beschichtungsstationen 3, 30 und 40 können, wie 1 zeigt, mehrere Sprühdüsen über den Umfang des Kunststoffprofilstrangs 2 verteilt angeordnet sein. Zur Vereinfachung der Darstellung sind hier lediglich vertikal angeordnete Sprühdüsen 6, 26 und 27 in den Beschichtungsstationen 3, 30 und 40 gezeigt, wobei jede Sprühdüse durch einen entsprechenden Roboter 7, 20 und 35 auf den Kunststoffprofilstrang 2, der mit etwa 20 m/min in Transportrichtung R die drei gezeigten Beschichtungsstationen 3, 30 und 40 passiert, ausgerichtet wird.
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Wenn nur eine dieser drei hintereinander geschalteten Beschichtungsstationen 3, 30 oder 40 in Betrieb ist, so wird eine relativ dünne erste Schichtdicke erreicht. Durch Einschalten von gleichzeitig zwei Beschichtungsstationen beispielweise 3 und 30, 3 und 40 oder 30 und 40 wird die Schichtdicke verdoppelt und durch Hinzuschalten der dritten hier gezeigten Beschichtungsstation kann eine Verdreifachung der Dicke der aufgetragenen Gleitlackschicht erreicht werden, wie es beispielsweise in 1 bereits gezeigt ist. Komponenten mit den gleichen Funktionen wie in 1 werden mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet und nicht extra erörtert, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen sich eine weitere Erörterung der 2 erübrigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Beschichtungsanlage
- 2
- Kunststoffprofilstrang
- 3
- Beschichtungsstation
- 4
- Einlassführungselement
- 5
- Auslassführungselement
- 6
- erste Sprühdüse
- 7
- Roboter
- 8
- Haltevorrichtung
- 9
- Arbeitsarm
- 10
- Kammer
- 11
- Einlassöffnung
- 12
- Auslassöffnung
- 13
- Extrudereinrichtung
- 14
- Kunststoffextruderanlage
- 15
- Sprühstrahl
- 16
- Fahrzeugdichtungsprofil
- 17
- Gleitlackschicht
- 18
- erste Zuleitung für wässrige Flüssigkeit
- 19
- zweite Zuleitung für emulgierenden Gleitlack
- 20
- Roboter
- 21
- Seitenwand
- 22
- Seitenwand
- 23
- Bodenwand
- 24
- Deckwand
- 25
- Befestigungssockel
- 26
- Sprühdüse
- 27
- Sprühdüse
- 28
- freies Ende des Arbeitsarms
- 29
- Düsenvolumen
- 30
- Beschichtungsstation
- 31
- obere Fläche
- 32
- Seitenfläche
- 33
- Seitenfläche
- 34
- Tragrolle
- 35
- Roboter
- 36
- Seitenrolle
- 37
- Seitenrolle
- 38
- Achse
- 39
- Achse
- 40
- Beschichtungsstation
- 41
- Tempereinrichtung
- R
- Transportrichtung
- S
- Sprührichtung
- TST
- Temperatur des Kunststoffprofilstrangs
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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