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Gegenstand der Erfindung ist ein mehrkomponentiges Lebensmittel, ein Verfahren zu dessen Herstellung und dessen Verwendung als Vorrichtung.
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DE 3941490 A1 beschreibt eine Süßware in Bonbonform zum Verzehr durch den Menschen und gleichzeitiger Zuführung von Stoffen, die die körperliche Leistungsfähigkeit unterstützen. Die Süßware umfasst einen aus einer Fruchtgummimasse bestehenden Kern sowie einer äußeren Drageeumhüllung, welche lösliche Mineralstoffe in verteilter Form enthält. Die Drageeumhüllung ist von dem Kern nicht zerstörungsfrei trennbar.
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US 6,004,334 A betrifft eine Zungenreinigungsvorrichtung aus einem löslichen Bonbon, dessen geriffelte Oberseite die Zungenreinigungsfunktion erfüllen soll. Die Rückseite besteht aus einer Fruchtgummimasse, die fest mit der Bonbonmasse verbunden ist. Eine Trennung der beiden Bestandteile ist zerstörungsfrei nicht möglich.
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EP 0323686 A1 beschreibt ein Lebensmittelprodukt mit einer Abdeckung beziehungsweise Verpackung, in der das Lebensmittelprodukt eingebunden ist. Ein ähnliches Produkt wird in dem
US-Patent 4,902,519 beschrieben.
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DE 3217409 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Süßwarenformteilen, wobei mit Formbrettstempeln in ein Formpuder von Puderkästen Formbetten und darüber hinaus Vertiefungen eingedrückt werden, die etwa eine halbkugelförmige Gestalt aufweisen. Die Puderkästen werden danach aus einer Formbetteindrückstellung, in der sie stillstanden, in eine Nebenstellung bewegt, in der sie wiederum stillstehen. In dieser Nebenstellung werden in die Vertiefungen Süßwarenkugeln eingebracht, die danach Energiestation in die Süßwarenmasse eingegossen werden. Dazu wird mit einem besonderen Kugelspender gearbeitet, der die Süßwarenkugeln aus einigen Zentimetern Höhe in die Vertiefungen einfallen lässt. Hierbei sind jedoch die Bestandteile der Süßware nicht zerstörungsfrei voneinander trennbar.
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DE 19652923 C1 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gummibonbonwaren aus mindestens zwei unterschiedlichen Massen, insbesondere Fruchtgummibonbonmassen, die jedoch nicht zerstörungsfrei voneinander trennbar sind. Analoge Bonbonwaren sind auch in der
DE 19849816 C1 beschrieben.
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Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein mehrkomponentiges Lebensmittel aus wenigstens zwei zerstörungsfrei trennbaren/lösbaren Lebensmittelkomponenten (2, 3) zur Verfügung zu stellen. Die unterschiedlichen Lebensmittelkomponenten (2, 3) sollen dabei unterschiedliche Funktionen erfüllen können oder aber auch unterschiedlichen Geschmackserlebnissen dienen.
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird in einer ersten Ausführungsform gelöst durch ein mehrkomponentiges Lebensmittel (1) aus wenigstens zwei zerstörungsfrei trennbaren/lösbaren Lebensmittelkomponenten (2, 3), wobei eine erste Lebensmittelkomponente (2) einen nach außen offenen Hohlraum (4) aufweist, in den eine zweite Lebensmittelkomponente (3) formschlüssig oder kraftschlüssig eingreift.
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Lebensmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung umfassen auch Nahrungsergänzungsmittel, Medizinprodukte, Medikamente sowie Mittel zur Prophylaxe.
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Der Hohlraum (4) und damit auch die Lebensmittelkomponente (3) kann beliebige geometrische Formen umfassen, beispielsweise die Form einer Kappe, eines Topfes, eines Ringes, einer Büchse, eines Kegels, eines Zylinders, einer angeschnittenen Kugel, eines Quaders, einer Pyramide, eines Hohlprofils oder eines Schlauches annehmen. Der Hohlraum (4) kann auch der Geometrie einer menschlichen Zunge angepasst sein.
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Die auf dem Markt befindlichen Lebensmittel, insbesondere Teigwaren einschließlich Backwaren, Cerealien, Kornprodukte sowie Süßwaren, wie beispielsweise Fruchtgummis, sind fast ausschließlich reliefartig zweidimensional ausgeprägt. Es bedarf häufig eines sehr großen technischen Aufwands, um ”vollständig” dreidimensionale Lebensmittel, insbesondere Süßwaren, wie Fruchtgummimassen, zu erstellen.
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Bestandteil der vorliegenden Erfindung sind nicht nur die direkt ineinander greifenden Lebensmittelkomponenten (2, 3) sondern auch die getrennte Kombination der jeweiligen Lebensmittelkomponenten (2, 3), insbesondere, wenn sich diese in einer gemeinsamen Verpackung befinden.
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Von Vorteil ist es, die beiden Lebensmittelkomponenten (2, 3) ganz unterschiedlich zu wählen, zum Beispiel zuckerfreien Kaugummi als Lebensmittelkomponente (2) und zuckerfreies Hartbonbon als Lebensmittelkomponente (3).
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann es sich bei dem erfindungsgemäßen Lebensmittel auch um eine Vielzahl von Lebensmittelkomponenten (2, 3) handeln, die kaskadenförmig in einander greifen können. Dies umfasst beispielsweise auch die Bildung von kettenförmigen Lebensmitteln.
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Besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung besteht die erste und/oder die zweite Lebensmittelkomponente (2, 3) aus Teigwaren oder Süßwaren. Hilfreich für die zerstörungsfreie Trennung/Lösung der Lebensmittelkomponenten (2, 3) ist eine unterscheidbare Elastizität, um die Lebensmittelkomponente (3) die sich wenigstens teilweise in dem nach außen offenen Hohlraum (4) der ersten Lebensmittelkomponente (2) befindet herauszuziehen. Notwendig für die zerstörungsfreie Trennung/Lösung der Lebensmittelkomponenten (2, 3) ist eine unterscheidbare Elastizität, wenn der Hohlraum (4) Unterschnitte (13, 13a) aufweist. Dementsprechend ist es im Sinne der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt, dass die Lebensmittelkomponente (2) aus nachgiebigem, insbesondere elastischem Material, insbesondere Fruchtgummi, Weichbonbon, Lakritz Kaugummimasse, Speiseeis, Brot- und Backwaren sowie Käse besteht. Gegebenenfalls kann die Flexibilität oder Elastizität der Lebensmittelkomponente (2, 3) auch erst in einem nachfolgenden Behandlungsschritt des Lebensmittels (1) beispielsweise durch Kochen (Beispiel Nudeln) erzielt werden.
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Als neuer Spiel/Spaßfaktor kann der Konsument die zweite Lebensmittelkomponente (3) durch Druck mit den Fingern, Zähnen, Lippen oder der Zunge auf die erste Lebensmittelkomponente (2) heraus schnellen lassen und gegebenenfalls mit dem Mund auffangen. Die erste Lebensmittelkomponente (2) kann sich dabei noch in einer flexiblen Kunststoffform befinden, so dass der Kunde auch die erste Lebensmittelkomponente (2) nicht notwendigerweise direkt mit den Fingern berühren muss. Eine flexible Kunststoffform wird gegebenenfalls erst bei dem Befestigen einer Zungensüßigkeit auf der Zunge entfernt, so dass auch dieser Vorgang ohne direkte Berührung der Lebensmittelkomponente mit den Händen erfolgen kann.
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Erfindungsgemäß können auch Lutscher hergestellt werden. Diese sind mindestens zweischichtig/zweiteilig. Die beispielsweise äußere Schicht kann aus Fruchtgummi, Kaugummimasse, Weichbonbonmasse bestehen und die zweite innere Lebensmittelkomponente (2) (Süßware) aus Hartbonbonmasse, wie ein normaler Lutscher. Der Stiel wird beim Herstellungsvorgang in das Hartbonbon nach üblichen Verfahren eingebracht. Die Lebensmittelkomponente (3) ist dabei bereits ein fertiger Lutscher mit Stiel.
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Während die erste Lebensmittelkomponente (2) beispielsweise (Süßware) vorzugsweise aus elastischem Material, insbesondere Fruchtgummi, Weichbonbon und/oder Lakritz besteht, ist es im Sinne der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt, wenn die zweite Lebensmittelkomponente (3) aus nicht elastischem Material, insbesondere aus Hartbonbon oder Schokolade besteht.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das erfindungsgemäße Lebensmittel (1) dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lebensmittelkomponente (2) eine strukturierte äußere Oberfläche (5) und/oder eine davon gleich oder verschieden strukturierte innere Oberfläche (6) des Hohlraums (4) aufweist. Erfindungsgemäß sind somit alle denkbaren Oberflächen mit Rippen, Noppen oder Gewindestrukturierungen denkbar.
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Besonders bevorzugt greift die äußere Oberfläche (7) schraubenartig in eine mutterförmige Gewindeoberfläche (6) ein. Gegebenenfalls lassen sich mit Hilfe der vorliegenden Erfindung Lebensmittel (1) verwirklichen, bei denen die Lebensmittelkomponente (3) in den Hohlraum (4) durch Luftausschnitte, Ausnehmungen oder Vorsprünge gehalten wird.
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In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es besonders bevorzugt, dass die zweite Lebensmittelkomponente (3) eine strukturierte äußere Oberfläche (7) aufweist. Diese greift in den Hohlraum (4) der ersten Lebensmittelkomponente (2) ein. Ganz besonders bevorzugt in diesem Sinne ist es, dass die Oberfläche (6) des Hohlraums (4) und die Oberfläche (7) einander kongruent sind. Kongruent im Sinne der vorliegenden Erfindung ist dahingehend zu verstehen, dass die Oberflächen sich nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip gestalten, beispielsweise die äußere Oberfläche (7) schraubenartig in eine mutterförmige gewindeartige innere Oberfläche (6) eingreift. Zur zerstörungsfreien Trennung/Lösung der Lebensmittelkomponenten (2, 3) kann es im Sinne der vorliegenden Erfindung erforderlich sein, dass sich zwischen den Oberflächen (6) und (7) ein Trennmittel befindet. Dieses kann beispielsweise Bienenwachs oder Honig umfassen, für den Fall, dass die Lebensmittelkomponenten (2, 3) aufgrund ihrer Klebrigkeit ansonsten miteinander verkleben würden. Alternativ ist es jedoch auch möglich, als Trennmittel feste pulverförmige oder kristalline Substanzen, beispielsweise Zucker oder kristalline organische Säuren einzusetzen, die aufgrund ihres festen Aggregatzustandes eine Trennung der Lebensmittelkomponenten (2, 3) ermöglichen. Das Trennmittel kann also neben der Funktion der beiden Lebensmittelkomponenten (2, 3) auch eine Haftfunktion erfüllen, damit die beiden Lebensmittelkomponenten (2, 3) nicht auseinander fallen. Dies ist beispielsweise durch Zucker möglich, der bei Wärmeeinwirkung oder gegebenenfalls Feuchtigkeit aufnimmt und dabei teilweise oder vollständig gelöst wird. Diese Schicht hat dann einen gewissen Klebeeffekt, der jedoch die zerstörungsfreie Trennung/Lösung der Lebensmittelkomponente (2, 3) nicht beeinträchtigt.
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Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht in einem Verfahren zur Herstellung eines mehrkomponentigen Lebensmittels (1) aus wenigstens zwei zerstörungsfrei trennbaren/lösbaren Lebensmittelkomponenten (2, 3), wobei man
- (a) die äußere Form der zweiten Lebensmittelkomponente (3) herstellt, beispielsweise ausprägt,
- (b) die äußere Form der ersten Lebensmittelkomponente (2) herstellt, beispielsweise ausprägt,
- (c) die zweite Lebensmittelkomponente (3) stempelförmig in die noch wenigstens teilweise oder vollständig flüssige Masse der ersten Lebensmittelkomponente (2) eindrückt und
- (d) die erste Lebensmittelkomponente (2) erhärtet.
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Bei dem Herstellungsvorgang einer noch im flüssigen Zustand befindlichen Lebensmittelkomponente (2) wird mindestens eine zweite bereits vorgefertigte Lebensmittelkomponente (3) beziehungsweise mindestens eine Form mit dieser ersten zu erstellenden Lebensmittelkomponente (2) zerstörungsfrei lösbar/trennbar verbunden. Nach dem Lösen/Heraustrennen der zweiten Lebensmittelkomponente (3) entsteht bei der ersten Lebensmittelkomponente (2) eine dreidimensionale Form. Es handelt sich in der Regel um eine einseitig offene Hohlform, die gegebenenfalls auch Unterschnitte enthalten kann.
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Es ist im Sinne der vorliegenden Erfindung vorteilhaft, eine Lebensmittelkomponente (3) zur Formung einer anderen Lebensmittelkomponente (2) zu nutzen, da ein Verschlucken dieser Lebensmittelkomponente (3) keine Gesundheitsgefahr darstellt. Gegebenenfalls kann anstelle der Lebensmittelkomponente (3) auch ein anderer Gegenstand zur Formung der Lebensmittelkomponente (2) eingesetzt werden. Die zur Formung eingesetzten Materialien können gegebenenfalls in einem späteren Verfahrensschritt durch eine weitere Lebensmittelkomponente (3) ersetzt werden.
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Erfindungsgemäß wird eine Lebensmittelkomponente (3) in eine erste Lebensmittelkomponente (2) hineingedrückt beziehungsweise bei dessen Herstellungsvorgang so platziert, dass die erste Lebensmittelkomponente (2) mit der zweiten Lebensmittelkomponente (3) (lösbar) verbunden ist. Nachdem die beiden Teile voneinander getrennt wurden, verbleibt im ersten Teil eine Oberflächenveränderung oder eine Vertiefung. Es entsteht eine dreidimensionale ausgeprägte Form einer Lebensmittelkomponente.
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Alternativ zu Eintauchverfahren zur Herstellung der Lebensmittelkomponente (2) durch Eintauchen einer Positivform unter Materialabscheidung an der Positivform und anschließender Trennung von der Positivform ist es auch möglich, die Lebensmittelkomponente (2) dadurch herzustellen, dass man eine Positivform der Lebensmittelkomponente (3) übergießt, wodurch der Hohlraum (4) der Lebensmittelkomponente (2) gebildet wird. In analoger Weise lässt sich auch die Lebensmittelkomponente (3) herstellen.
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Die auf dem Markt befindlichen Süßwaren, beispielsweise Fruchtgummimassen sind fast ausschließlich reliefartig zweidimensional ausgeprägt.
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Es bedarf eines großen technischen Aufwandes, um dreidimensional ausgeprägte Lebensmittel, insbesondere Süßwaren wie Fruchtgummimasse zu erstellen. Das Problem besteht hier insbesondere bei einer Fruchtgummimasse darin, dass diese im flüssigen Zustand klebrig ist und lange Aushärtungszeiten benötigt.
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Erfindungsgemäß können nunmehr dreidimensional ausgeprägte Lebensmittel, insbesondere Süßwaren mit einer Tiefenwirkung und einem offenen Hohlraum (4) hergestellt werden.
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Die Tiefenwirkung des ersten Lebensmittels (2) wird dabei durch die zweite Lebensmittelkomponente (3) bewirkt.
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Handelt es sich bei der zweiten Lebensmittelkomponente (3) um eine Süßware, die erst vom Konsumenten entfernt wird, so ist der Konsument selbst an dem Herstellungsprozess der dreidimensionalen Süßware beteiligt.
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Im Süßwarenbereich kann bei der Herstellung von dreidimensionalen Fruchtgummis sogar auf die seit Jahrzehnten bewährte einfache und preiswerte Methode, die flüssige Fruchtgummimasse in Stärkepulverformen zu gießen, zurückgegriffen werden. Nachdem die flüssige Fruchtgummimasse in die Vertiefungen eingegossen wurde, kann gegebenenfalls nach einer gewissen Abkühlzeit, aber bevor die Masse vollständig erhärtet ist, eine zweite Süßware, beziehungsweise eine weitere Lebensmittelkomponente (3), gegebenenfalls ein zweites Fruchtgummi, das bereits erhärtet ist, hineingedrückt, dauerhaft bis zur Erhärtung gehalten oder nur kurzzeitig hinein getaucht werden (Tauchmethode).
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Die flüssige Masse wird teilweise durch die zweite Lebensmittelkomponente (3) verdrängt. Nach dem Aushärten können die nunmehr verbundenen Süßwaren den üblichen Schritten unterzogen werden, von dem Stärkepulver befreit und gegebenenfalls mit weiterem Bienenwachs behandelt werden.
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Der Konsument kann, wenn er es möchte, die zweite Lebensmittelkomponente (3) von der ersten Lebensmittelkomponente (2) zerstörungsfrei trennen/entfernen und sie jeweils einzeln oder gleichzeitig verzehren und/oder den freigelegten Hohlraum mit seiner Zunge ertasten und zu einem neuen Geschmackserlebnis gelangen. Die erste Lebensmittelkomponente (2) kann gegebenenfalls auch an der Zunge platziert werden, um eine neue Spiel-/Spaß- und Genussvariante zu ermöglichen.
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Alternativ kann die flüssige Fruchtgummimasse der ersten Lebensmittelkomponente (2) auch in Form aus verzehrbarem Kunststoff gegossen werden. Vorteilhaft sind Plastikformen, die später gleichzeitig Verpackungsfunktionen übernehmen können. Die zweite Lebensmittelkomponente, insbesondere die Süßware, sollte, wenn sie groß und schwer ist und Gefahr läuft, die reiche Masse zu durchdringen, von außen gehalten werden bis ein gewisser Abkühlungs- und damit Härtegrad der ersten Lebensmittelkomponente, insbesondere Süßware, erreicht ist. Die zweite Lebensmittelkomponente (3), kann aber alternativ auch durch eine Plastikform ersetzt werden. Vorteilhaft ist es, wenn diese Plastikform flexibler ist, als die ausgehärtete Süßwarenkomponente (3), damit auch unterschnittige Bereiche beim Herauslösen nicht zu sehr gedehnt werden müssen. Je nach Lebensmittelkomponente (2, 3) kann es ansonsten zu einem Bruch der ersten zu erstellenden Lebensmittelkomponente (2) kommen. Die zweite Form schafft einen Hohlraum in der herzustellenden Vorrichtung.
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Von Vorteil sind beispielsweise Gewindegänge oder Unterschnitte, in der zweiten Lebensmittelkomponente (3), die bei dem Herstellungsprozess auf die erste Lebensmittelkomponente (2) übertragen werden können.
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Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung ist auch die Herstellung von zungengerecht geformtem Speiseeis möglich.
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Ein weiteres Verfahren im Sinn der vorliegenden Erfindung besteht in einem Tauchverfahren, wobei man beispielsweise eine Form in flüssige Fruchtgummimasse eintaucht und diese etwas erhärten lässt. Wiederholt man den Vorgang gegebenenfalls unter Einsatz eines Trennmittels mit einer anderen flüssigen Süßwarenkomponente in einer anderen Geschmacksrichtung, Farbe usw. gelangt man auf diese Weise zu einem beschichteten, kaskadenartigen Aufbau.
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Tauchverfahren an sich sind bekannt. Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung sollen jedoch offene Hohlformen entstehen, die gegebenenfalls Unterschnitte aufweisen. Dazu verwendet man entweder flexible Lebensmittelkomponenten mit einem gewissen Rückstellungseffekt oder gestaltet einen Stempel flexibler, so dass er beim Lösen die Lebensmittelkomponente (2) möglichst nicht aufdehnt.
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Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin auch flüssige/zähflüssige Lebensmittelkomponenten die wenigstens zwei Farb- und/oder Geschmacksbestandteile enthalten, der Gestalt, dass sie wie ein Strudel teilweise verrührt eingebracht werden. Diese Struktur bleibt auch dann erhalten, wenn die zweite Lebensmittelkomponente (3) in die erste gedrückt wird. Die zweite Lebensmittelkomponente (3) kann auch hineingedreht werden, wodurch die verrührte erste Süßwarenmasse noch stärker verrührt oder erstmalig verrührt wird. Die dabei entstehende Süßware hat nach dem Erhärten einen entsprechenden mindestens zweifarbigen und gegebenenfalls eine geschmackliche Besonderheit mit einem strudelartigen Verlauf. Dies kann dazu genutzt werden, die Gewindegänge, die an der zweiten Lebensmittelkomponente (3) als Negativform vorliegen, andersfarbig und/oder andersgeschmacklich zu gestalten. Alternativ kann auch an der zweiten Lebensmittelkomponente (3) oder der zweiten Form Farbbestandteile und/oder Geschmacksbestandteile angebracht werden, die durch die Wärme und/oder den flüssigen Zustand der ersten Süßware gelöst oder aktiviert werden.
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Erfindungsgemäß sollte die zweite Lebensmittelkomponente (3) oder die entsprechende Stempelform mit einem Trennmittel versehen werden. Trennmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung beinhalten beispielsweise Bienenwachs, Öl/Fette sowie Stärken oder auch eine gegebenenfalls verzehrbare Folie. Die zweite Lebensmittelkomponente (3) kann bereits, nach dem die Masse erkaltet ist, herausgezogen werden. Alternativ kann sie belassen werden und wird erst vor dem Verzehr von dem Konsumenten selbst entfernt. Die zweite Lebensmittelkomponente (3) sollte relativ weich sein, aber dennoch den Druck beim Eintauchen in die noch flüssige Lebensmittelkomponente (2) standhalten können. Ein späteres Entfernen ist dann leicht möglich, wenn die zweite Lebensmittelkomponente (3) wiederum flexibler und weicher ist als die erstellte Lebensmittelkomponente (2). Alternativ kann im Sinne der vorliegenden Erfindung naturgemäß auch eine Hohlform oder aufgeblasene Form Verwendung finden, deren Füllmittel, beispielsweise Pulver, Flüssigkeit oder Gas vor der Entformung abgelassen wird.
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Die erste Lebensmittelkomponente und/oder die zweite Lebensmittelkomponente (3) kann an ihrer äußeren Oberfläche mit verschiedenen Stoffen versehen sein, die eine spätere Entformung erleichtert. Stoffe, die eine klebrige Konsistenz hinterlassen, können den späteren Halt der Süßware an der Zunge verbessern helfen; geschmackliche Veränderungen im Inneren der Süßware sind ebenfalls möglich, außen zum Beispiel sauer und innen süß, oder innen ganz scharf oder die zweite Form kann aufgelutscht werden oder zerdrückt, zerbissen werden und gibt spezielle Stoffe ins Innere des Lebensmittels (1) in den Hohlraum (4) und damit letztlich auf die Zunge oder den Mundraum ab.
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Eine alternative Vorgehensweise besteht darin, zunächst eine flüssige Lebensmittelkomponente (2) in eine Vertiefung aus Stärkepulver oder in eine Kunststoffform zu gießen. Anschließend wird die noch zähflüssige Oberfläche dieser Lebensmittelkomponente (2) mit einer flexiblen gegebenenfalls verzehrbaren Kunststofffolie abgedeckt, die beispielsweise aus Silikon/Kautschuk oder Zellophan bestehen kann. Ein Stempel, beispielsweise aus Kunststoff, Metall, Gips oder einer Lebensmittelkomponente (3) drückt diese mit einer Kunststofffolie abgedeckte zähflüssige Masse hinein und erzeugt dort einen offenen Hohlraum. Die Folie verhindert ein Verkleben mit dem Stempel und stabilisiert die dreidimensional ausgeprägte Form des Lebensmittels (1). Nach dem Erhärten der Lebensmittelkomponente (2) wird der Stempel entfernt. Die Folie kann verbleiben und von dem Konsumenten vor dem Verzehr entfernt werden oder gegebenenfalls verzehrt werden.
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Das Stempeln in das Stärkepulver kann auch mittels (relativ kleiner) Lebensmittelkomponenten (3) erfolgen. Diese müssen, damit sie einen Innenform in der zu erstellenden Lebensmittelkomponente (2) bilden können, kleiner sein als die Form, die sie durch ihre Impression hinterlassen würden. Damit diese relativ kleinen Formen größere Impressionen im Stärkepulver hinterlassen können, müssen diese Formen in dem Stärkepulver in alle Richtungen um beispielsweise 1 bis 4 mm (entsprechend der gewünschten Schichtdicke) des neuen Lebensmittels (1) bewegt werden. Alternativ kann auch der Stärkepulverkasten in alle Richtungen oder nur horizontal und die Stempelform vertikal bewegt werden.
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Zur Vergrößerung einer konischen, dreieckigen oder kugelförmigen Impression genügt es, diese ganz einfach tiefer in das Stärkepulver hineinzudrücken und bei der anschließenden Formung der Lebensmittelkomponente entsprechend circa 1 bis 4 mm weniger tief hineinzugeben.
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Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht in der Verwendung des erfindungsgemäßen Lebensmittels, insbesondere eine Süßware mit einem zungengerechten Hohlraum (
4) als Vorrichtung, mit der durch die Zunge eine Betätigung durchführbar ist. Insoweit wird auf die
DE 102007031369.3 verwiesen. Zungengerecht im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass der Hohlraum (
4) für die menschliche Zunge, insbesondere Zungenspitze, angepasst ist.
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In der 1 wird ein erfindungsgemäßes Lebensmittel (1) dargestellt, das die beiden Lebensmittelkomponenten (2, 3) umfasst, welche zerstörungsfrei voneinander trennbar/lösbar sind.
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In der 2 wird eine äußere Form der Lebensmittelkomponente (3) in Form eines Stempels mit einer Oberfläche (7) in Richtung eines mit Stärkepulver gefüllten Kastens (10) bewegt.
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In der 3 wird dargestellt, dass die Form (3) bis zu einer durch die obere gestrichelte Linie definierten Markierung in das Stärkepulver eingedrungen ist.
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In der 4 wird dargestellt, dass die Form aus dem Stärkepulver entfernt wird und dabei eine Impression in dem Stärkepulver mit einer Oberflächenkonfiguration 11 erzeugt wird. Diese Oberflächenkonfiguration 11/Impression ist in 5 zum Teil mit einer flüssigen Lebensmittelkomponente (2) gefüllt, hier beispielsweise eine flüssige Fruchtgummimasse.
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In die noch flüssige Fruchtgummimasse (2) wurde ein Stempel mit der Konfiguration der zweiten Lebensmittelkomponente (3) hineingedrückt, wie dies in 6 dargestellt ist. Diese Form (3) ist bis zu einer zweiten Markierung dargestellt durch die untere gestrichelte Linie in den Stärkepulverkasten 10 eingedrückt.
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In der 7 ist ein Verfahrenszustand dargestellt, nachdem die Lebensmittelkomponente (2) einen gewissen Härtegrad erreicht hat und einen Hohlraum bildet. Die Form (3) ist somit aus der Lebensmittelkomponente (2) herausgezogen und hinterlässt eine Oberfläche (6) der Lebensmittelkomponente (2), die hier der Oberfläche (7) der Form (3) kongruent ist.
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Die 8 zeigt eine Lebensmittelkomponente (3) mit einer folienartigen Ummantelung 12. Die teilweise mit der Lebensmittelkomponente (2) gefüllte Impression wurde ebenfalls mit einer Folie 12a abgedeckt. In der 9 wird eine Lebensmittelkomponente (3) oder auch eine entsprechende Stempelform in einen Stärkepulverkasten (10) eingedrückt.
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In der 10 wird dargestellt, dass die Form (3) in horizontaler und vertikaler Richtung bewegt wird.
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Die 11 zeigt eine kugelige nach oben offene Form mit Unterschnitten (13, 13a), wobei die gestrichelte Linie (14, 14a) eine alternative kugelige Impression im Stärkepulver ohne Unterschnitte zeigt.
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12 zeigt die Form der 11, wobei diese teilweise mit einer Lebensmittelkomponente (2) gefüllt ist.
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In 13 wird eine kugelige Lebensmittelkomponente (3) dargestellt, die auf dem Weg ist, in die teilweise gefüllt Form der Lebensmittelkomponente (2) einzudringen. Circa 4/5 der unteren Kugeloberfläche ist mit einem Trennmittel, hier Zuckerkristallen bestreut beziehungsweise beschichtet.
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In der 14 ist die kugelige Form 3 in die Lebensmittelkomponente (2) eingedrungen. Die Lebensmittelkomponente (2) wurde zur Seite gedrängt und geformt. Die kugelige Form der Lebensmittelkomponente (3) wird von der Lebensmittelkomponente (2) bis zur Grenze des oberen 1/5 umschlossen.
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In der 15 wir dargestellt, dass sich zwischen der Lebensmittelkomponente (2) und der Lebensmittelkomponente (3) zusätzlich eine Folie (12a) befindet.
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In der 16 werden die innere Lebensmittelkomponente (3) und deren äußere Oberfläche (7) dargestellt. Hier besteht die äußere Oberfläche (7) aus einem Außengewinde. Kongruent damit ist die Lebensmittelkomponente (2) in der 17 deren innere Oberfläche (6) aus einem Innengewinde besteht. Somit ist es möglich, die beiden Lebensmittelkomponenten (2, 3) durch Ausdrehen voneinander zu trennen.
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Die 18 zeigt den kaskadenartigen Aufbau des erfindungsgemäßen Lebensmittels (1) bei dem die Lebensmittelkomponente (3) ebenfalls einen Hohlraum aufweist, in den die Lebensmittelkomponente (3a) eingreift.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3941490 A1 [0002]
- US 6004334 A [0003]
- EP 0323686 A1 [0004]
- US 4902519 [0004]
- DE 3217409 A1 [0005]
- DE 19652923 C1 [0006]
- DE 19849816 C1 [0006]
- DE 102007031369 [0046]