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Die Erfindung betrifft eine zur Auflage auf einen Stützteller vorgesehene Lamellenschleifscheibe mit einer Mehrzahl von sich schindelartig überlappenden Schleiflamellen. Dabei sind die Schleiflamellen aus einem flexiblen Schleifmittel geschnitten und auf einem Träger insbesondere durch Aufkleben befestigt. In der Lamellenschleifscheibe ist eine zentrale Bohrung zur Halterung auf der Welle einer handgeführten Maschine vorgesehen. Die Erfindung betrifft zudem ein System aus einer solchen Lamellenschleifscheibe, einem aus stabilem Material gefertigten Stützteller und einer Spannmutter zur Halterung der Lamellenschleifscheibe auf dem Stützteller.
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Lamellenschleifscheiben sind in großer Vielzahl und in unterschiedlicher Ausführungsform bekannt. Dabei ist allen Ausführungsformen gleich, dass die einzelnen Lamellen aus Schleifmittel auf Unterlage geschnitten und auf einen Lamellenträger – meist in Form einer stabilen scheibenförmigen Unterlage – aufgeklebt sind. Die Ausführungsformen variieren hingegen in ihrer abrasiven Wirkung, die im Wesentlichen von der Form und Anzahl der Lamellen und von deren Belegung mit Schleifkörnern beeinflusst ist.
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Zudem sind auch je nach Einsatzgebiet unterschiedliche Ausformungen der starren, üblicherweise aus gewebe- oder faserverstärkten Kunststoff gefertigten Lamellenträger bekannt. In den meisten Fällen ist der die Lamellen tragende Trägerabschnitt senkrecht zur Rotationsachse. Um jedoch besser in der Fläche schleifen zu können, ist in einer besonderen Ausführungsform der Trägerabschnitt schräg, so dass sich die Spannschraube, für die auch eine zentrale Vertiefung im Lamellenträger vorgesehen sein kann, bei Auflage der schrägen Schleiffläche quasi von der zu bearbeitenden Fläche abhebt.
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Mit den bekannten Lamellenschleifscheiben wird bei hoher Standzeit der Scheiben eine ausgezeichnete Schleifwirkung in der Fläche erreicht. Nachteilig an den bekannten Lamellenschleifscheiben ist, dass sie insbesondere dann einem starken Verschleiß unterliegen, wenn ihr Außenrand übergebühr belastet wird. Eine solche Fehlbelastung tritt insbesondere dann auf, wenn die bedienende Person versucht, nicht flächige Konturen zu schleifen.
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Es stellt sich nunmehr die Aufgabe, eine Lamellenschleifscheibe der genannten Art vorzuschlagen, mit der bei hoher Standzeit auch ein Schleifen von Konturen möglich ist. Zudem ist es Aufgabe der Erfindung, ein für eine solche Lamellenschleifscheibe geeignetes System enthaltend einen Stützteller und eine Spannschraube vorzuschlagen.
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Diese Aufgaben werden gelöst von einer Lamellenschleifscheibe mit den Merkmalen des Anspruch 1 und einem System mit den Merkmalen des Anspruch 7. Weitere besonders bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung werden jeweils in den abhängigen Unteransprüchen genannt.
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Ein wesentlicher Grundgedanke der Erfindung liegt darin, für die Schleiflamellen ein flexibles und dabei reißfestes Schleifmittel vorzusehen, das ein reversibles Nachgeben der untereinander verbundenen Schleiflamellen zumindest im äußeren Randbereich ermöglicht. Dabei wird als äußerer Randbereich erfindungsgemäß derjenige Randbereich erachtet, der sich mindestens über das äußere Viertel des Radius der Lamellenschleifscheibe erstreckt. Zumindest in diesem Bereich soll sich die Lamellenschleifscheibe erfindungsgemäß elastisch an den zu schleifenden Gegenstand anlegen können.
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Prinzipiell gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten, die Schleiflamellen miteinander zu verbinden. Zum einen ist es möglich, sie gegeneinander zu verkleben, so dass sich die Verwendung eines Lamellenträgers für den Halt der Lamellen erübrigt. Zum Anderen ist es jedoch vorteilhaft, als Basis einen Lamellenträger vorzusehen, auf den die Schleiflamellen aufgebracht werden. Ein solcher kann seinerseits aus flexiblem Material sein, um die erfindungsgemäße Flexibilität zu erreichen. In diesem Fall resultiert die Stabilität aus dem starren Stützteller, auf den die Lamellenschleifscheibe aufgelegt wird, der jedoch von kleinerem Durchmesser sein muss, als die Lamellenschleifscheibe. Dementsprechend ist für die Schleiflamellen aus einem flexiblem Schleifmittel einen Träger vorzusehen, der den Schleiflamellen ihre Flexibilität zumindest in gewissem Maße belasst. Ein solcher Lamellenträger kann starr sein, aber nur einen Teil des Fächers aus den Schleiflamellen unterstützen. Insbesondere kann ein solcher Lamellenträger auch unmittelbar die Funktion eines Stütztellers haben, der auf der Welle der Schleifmaschine montiert wird. Lamellenträger und Stütztellers wären in dieser Ausführungsform eins. In einer besonders einfachen und zu bevorzugenden anderen Ausführungsform sind die Schleiflamellen jedoch auf einen Träger aus einem ebenso flexiblem Material aufgebracht, insbesondere aufgeklebt. Damit bilden der Träger und die darauf aufgeklebten Schleiflamellen eine flexible Einheit, die an sich aber noch nicht zur Montage auf einer Schleifmaschine taugt, sondern dazu noch eines separaten Stütztellers bedarf.
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Diese beiden Ausführungsformen haben die Gemeinsamkeit, dass der Lamellenträger den flexiblen Schleiflamellen zumindest im äußeren Randbereich keine feste Unterstützung bietet. Dabei sei als äußerer Randbereich die Zone bezeichnet, die sich mindestens über das äußere Viertel des Radius der Lamellenschleifscheibe erstreckt. Ein Lamellenträger aus flexiblem Material, insbesondere aus einem Gewebe, bietet entsprechend keinerlei feste Unterstützung, während ein fester Lamellenträger so zu dimensionieren ist, dass er den äußeren Randbereich nicht unterstützt.
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Mit einer solcherart erfindungsgemäßen Lamellenschleifscheibe ist eine schleifende Bearbeitung von Konturen möglich, da sich die an sich flexiblen Schleiflamellen zumindest in ihrem äußeren Randbereich an die Kontur anpassen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Schleiflamellen aus einem Material gefertigt werden, das durch eine solche Verwertung nicht zerstört wird. Als derartiges Material bietet sich ein Schleifgewebe in der Art eines Schleifleinens mit speziellem Schleifkorn an, das in Bändern auf dem Markt erhältlich ist und aus dem die Lamellen geschnitten werden können.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die Schleiflamellen in Form eines Viertelkreises mit entsprechendem Radius geschnitten, wobei die zentrale Bohrung ausgespart ist. Diese Schleiflamellen sind dann mit dem unter den anderen Schleiflamellen liegenden Endbereich auf den insbesondere kreisrunden oder ringförmigen Lamellenträger aufgeklebt. Mit derart viertelkreisförmigen Lamellen lässt sich eine flexible Lamellenschleifscheibe hoher Stabilität einfach herstellen.
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Wie schon erwähnt, ist es besonders vorteilhaft, wenn der Lamellenträger kreisrund aus einem ebenso flexiblem, insbesondere gewebeartigen, Material geschnitten ist und zumindest nahezu denselben Durchmesser wie die fertige Lamellenschleifscheibe hat. Vorteilhafterweise sind die Schleiflamellen und der Lamellenträger sogar aus demselben Material, insbesondere einem Gewebe ohne Schleifkörner, geschnitten, das für die Herstellung von Schleifmittel auf Unterlage Verwendung findet. Dabei ist natürlich in der Mitte auch die zentrale Bohrung vorzusehen. Auf einen derartigen Lamellenträger können die Schleiflamellen über ihre gesamte Breite aufgeklebt werden, so dass die Schleiflamellen besonders gut vor dem Abreißen geschützt sind und mithin eine robuste aber dennoch flexible Lamellenschleifscheibe entsteht.
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Um die Stabilität der flexiblen Lamellenschleifscheibe weiter zu erhöhen, ist es besonders vorteilhaft, wenn in die zentrale Bohrung eine Spannmutter eingepresst und/oder eingeklebt wird. Diese hat vorteilhafterweise eine die zentrale Bohrung durchdringende Hülse mit Innengewinde und einen Flansch, der in einem Innenbereich auf der Schleiffläche aufliegt und diesen überdeckt. Auf diese Weise wird die Struktur der auf den Lamellenträger aufgeklebten Schleiflamellen auf Seiten der Schleiffläche stabilisiert. Bei montierter Lamellenschleifscheibe hält der Flansch die Schleiflamellen durch eine Klemmung, wobei die klemmende Innenfläche des Flansches in bestimmter Weise, beispielsweise durch eine Verzahnung oder durch Verklebung, mit den Schleiflamellen verbunden werden kann. Solche mittels der Spannschraube stabilisierten flexiblen Lamellenschleifscheiben sind vom Anwender leicht zu handhaben und können als solches Endprodukt auf dem Markt vertrieben werden.
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Ein weiterer wesentlicher Grundgedanke der Erfindung liegt auch darin, zu dieser Art von flexiblen Lamellenschleifscheiben spezielle Stützteller aus stabilem Material zur Verfügung zu stellen, der Einsatz mit der erfindungsgemäßen Flexibilität der Lamellenschleifscheiben korreliert. Schließlich ist es nicht im Sinne der Erfindung, den Lamellenschleifscheiben ihre erfindungsgemäße Flexibilität durch starre Stützteller zu nehmen. Somit ist es ein wesentlicher Teil der Erfindung, für diejenigen Lamellenträger, die aus einem flexiblem Material gefertigt sind, Stützteller mit einem Durchmesser zur Verfügung zu stellen, der kleiner als der Durchmesser der aufzusetzenden Lamellenschleifscheibe ist. Dabei hat sich heraus gestellt, dass es besonders vorteilhaft ist, den Durchmesser des Stütztellers mindestens 10%, besser noch mindestens 15% kleiner, als den Durchmesser der Lamellenschleifscheibe vorzusehen.
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Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, Stützteller mit verschiedenen Durchmessers zur Verfügung zu stellen, die sich jeweils in der Breite der Randbereiche unterscheiden. Je kleiner der Durchmesser des Stütztellers, desto größer der Überhang der Lamellenschleifscheibe und damit der flexible Bereich. Mit einer Auswahl verschiedener Durchmesser lässt sich die Flexibilität der Scheibe für den Nutzer individuell auf den geplanten Einsatz einstellen und sogar verändern, wobei gilt, je kleiner der Durchmesser des Stütztellers, desto größer die Flexibilität der Schleifscheibe. Ein solcher Satz verschiedener Stützteller wird vorteilhafterweise im Set vertrieben, so dass der Nutzer lediglich ein solches Set benötigt, um sich verschiedener Stützteller zur Einstellung der Flexibilitäten zu bedienen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die Stützteller aus Kunststoff gespritzt, wobei jeweils im Bodenbereich eine Metallscheibe mit Bohrung als Widerlager zur Spannmutter eingespritzt ist. Ein solcher Stützteller kann bequem auf die Maschine aufgesetzt und mit der Spannschraube unter Einschluss der Lamellenschleifscheibe fixiert werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform hat der Stützteller eine zentrale Vertiefung, deren Tiefe so groß ist, dass sie die idealerweise möglichst flach gestaltete Spannmutter komplett aufnehmen kann. Außerhalb der Vertiefung ist einen Randbereich zur flächigen Auflage der Lamellenschleifscheibe vorzusehen. Die Spannmutter zieht sich beim Einspannen in die Vertiefung, so dass die Schleifscheibe eine plane Oberfläche zum Schleifen bekommt. Um die eingespannte Scheibe wieder lösen zu können, ist es höchst vorteilhaft, wenn die Spannmutter entsprechende Strukturen, wie Bohrungen, aufweist, die sich von Außen durch ein Werkzeug anpacken lassen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der 1 und 2 beschrieben. Dabei zeigt
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1: eine Lamellenschleifscheibe in Aufsicht und
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2: ein System aus Lamellenschleifscheibe Lamellenträger und Stützteller.
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In 1 ist in Aufsicht eine Lamellenschleifscheibe gezeigt, die zum Zwecke der Übersichtlichkeit nur zwei sich schindelartig überlappender Schleiflamellen 1 aufweist. Die Schleiflamellen 1 sind aus einem flexiblen und beständigen Schleifmittel, insbesondere aus einem Schleifleinen, geschnitten und vermittels eines Lamellenträgers 2 insofern untereinander verbunden, als die Schleiflamellen 1 mit ihrer unten liegenden Kante 3 auf den Lamellenträger aufgeklebt sind. Wobei die Verklebung der einzelnen Lamellen nicht über dem gesamten Durchmesser des Trägers vorgesehen werden muss und der Träger nicht zwingend die gesamte Fläche des Schleifmittels abdecken muss. Der Lamellenträger 2 ist kreisrund und hat nahezu denselben Durchmesser wie die Lamellenschleifscheibe respektive die Schleiflamellen 1. Der Lamellenträger 2 ist aus demselben Material wie die Schleiflamellen 1 geschnitten. Die Lamellenschleifscheibe wird somit von den auf den Lamellenträger 2 aufgeklebten Schleiflamellen 1 gebildet.
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Die Lamellenschleifscheibe weist eine zentrale Bohrung 4 zur Halterung auf der Welle einer handgeführten Maschine auf. In dieser Ausführungsform ist eine Spannmutter 5 mit einem die Oberfläche der Schleiflamellen überdeckenden Flansch vorgesehen, die in die Bohrung 4 eingepresst ist und eine die zentrale Bohrung durchdringende Hülse mit Innengewinde aufweist. Die Spannmutter 5 trägt zur Stabilität und damit zur besseren Handhabung der ansonsten weichen Lamellenschleifscheibe bei.
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Erfindungsgemäß ist das Schleifmittel, aus dem die Schleiflamellen und der Lamellenträger geschnitten sind, flexibel und ermöglicht ein reversibles Nachgeben der Lamellenschleifscheibe, wobei die Lamellenschleifscheibe dafür vorgesehen ist, auf einem stabilen Stützteller 6 zur Auflage zu kommen, 2. Der Stützteller 6 hat einen geringeren Durchmesser als die Lamellenschleifscheibe und weist eine zentrale Vertiefung 7 zur Aufnahme der Spannmutter und einen Randbereich 8 zur flächigen Auflage der Lamellenschleifscheibe auf. Dadurch, dass der Durchmesser des Stütztellers 6 kleiner als der der Lamellenschleifscheibe ist, kann die Flexibilität der aufgespannten Lamellenschleifscheibe im äußeren Randbereich 9 beibehalten werden. Dieser äußere Randbereich erstreckt sich mindestens über das äußere Viertel des Radius der Lamellenschleifscheibe. Es ist ein wesentlicher Aspekt der Erfindung, Stützteller verschiedenen Durchmessers zur Verfügung zu stellen, deren Randbereiche jeweils unterschiedliche Breiten haben. Die Stützteller sind aus Kunststoff gespritzt und weisen jeweils im Bodenbereich eine Metallscheibe 10 mit Bohrung als Widerlager zur Spannmutter auf.