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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs.
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Kraftfahrzeuge weisen eine Vielzahl von Sensoren und Systemen auf, die herkömmlich nur während der Fahrt in Benutzung sind. Den Großteil seiner Lebensdauer befindet sich das Kraftfahrzeug jedoch in einem Zustand des Parkens. Die Vielzahl von Sensoren und Systemen bleiben herkömmlich während der Parkzeit im Zustand des Parkens des Kraftfahrzeugs ungenutzt.
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Es ist wünschenswert, ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs anzugeben, das die Nutzungszeit des Kraftfahrzeugs erhöht.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs ein Ermitteln eines Parkzustands des Kraftfahrzeugs. Das Verfahren umfasst ein Bereitstellen von mindestens einer Funktion des Kraftfahrzeugs für mindestens einen Nutzer außerhalb des Kraftfahrzeugs, wenn der ermittelte Parkzustand des Kraftfahrzeugs ein Zustand des Parkens ist, unabhängig von einer Authentifizierung über einen dem Kraftfahrzeug zugeordneten Fahrzeugschlüssel.
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Der Parkzustand des Kraftfahrzeugs ist entweder der Zustand des Parkens oder ein Zustand des Nichtparkens, in dem das Kraftfahrzeug in Betrieb ist und beispielsweise bewegt wird. Die mindestens eine Funktion des Kraftfahrzeugs wird herkömmlich während der Fahrt beziehungsweise während des Betriebs des Kraftfahrzeugs verwendet. Nachdem der Zustand des Parkens des Kraftfahrzeugs ermittelt wurde, wird die mindestens eine Funktion auch zusätzlich bereitgestellt, während das Kraftfahrzeug parkt. Die Funktion wird für einen Nutzer außerhalb des Kraftfahrzeugs bereitgestellt. Die mindestens eine Funktion ist also von außerhalb des Kraftfahrzeugs nutzbar. Insbesondere ist die mindestens eine Funktion von außerhalb des Kraftfahrzeugs aufrufbar beziehungsweise initiierbar. Somit ist es für einen externen Nutzer, der sich außerhalb des Kraftfahrzeugs befindet, möglich, die mindestens eine Funktion des parkenden Kraftfahrzeugs zu nutzen. Somit ist die mindestens eine Funktion auch während der Zeit nutzbar, in der sich das Kraftfahrzeug nicht im Zustand des Fahrbetriebs befindet. Die Nutzungszeit der mindestens einen Funktion wird somit erhöht, da der Zustand des Parkens der häufigste Zustand des Kraftfahrzeugs ist.
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Der zugeordnete Fahrzeugschlüssel ist gemäß Ausführungsformen jegliches Medium, dass eingerichtet ist, den Zugang zu dem Kraftfahrzeug zu ermöglichen und/oder den Motor beziehungsweise die Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs zu starten. Insbesondere ist ein Schließsystem des Kraftfahrzeugs durch den zugeordneten Fahrzeugschlüssel entriegelbar. Zum Entriegeln des Schließsystems und zum Starten des Kraftfahrzeugs wird über den Fahrzeugschlüssel eine Authentifizierung an das Kraftfahrzeug übermittelt. Ist der Fahrzeugschlüssel einer der dem Kraftfahrzeug zugeordneten Fahrzeugschlüssel, wird die übermittelte Authentifizierung von dem Kraftfahrzeug als gültig erkannt und das Schließsystem entriegelt und/oder der Motor beziehungsweise die Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs gestartet.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen umfasst das Ermitteln des Parkzustands ein Ermitteln einer Anzahl von Passagieren in dem Kraftfahrzeug. Das Ermitteln des Parkzustands umfasst gemäß Ausführungsformen weiterhin ein Ermitteln eines Zustands des Schließsystems des Kraftfahrzeugs. Der ermittelte Parkzustand des Kraftfahrzeugs ist der Zustand des Parkens, wenn die ermittelte Anzahl von Passagieren Null entspricht und der ermittelte Zustand des Schließsystems verriegelt ist. Dem Parkzustand des Kraftfahrzeugs wird gemäß Ausführungsformen der Zustand des Parkens zugeordnet, wenn sich im Kraftfahrzeug keine Passagiere aufhalten und das Kraftfahrzeug verriegelt ist.
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Gemäß Ausführungsformen wird der Zustand des Parkens zugeordnet, wenn zusätzlich eine Eingabe eines Nutzers des Kraftfahrzeugs erfolgt ist, beispielsweise ein Stoppen einer Brennkraftmaschine und/oder das Einlegen einer vorgegebenen Schalterposition einer Gangschaltung, beispielsweise die Parkstellung einer Automatikschaltung.
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Die Anzahl der Passagiere im Kraftfahrzeug ist insbesondere über Innenraumsensoren ermittelbar. Der verriegelte Zustand des Schließsystems ist ebenfalls über Sensoren ermittelbar beziehungsweise wird der Zustand gespeichert, wenn das Auto durch den Nutzer verriegelt wird. Werden die beiden Zustände entsprechend den Vorgaben für den Zustand des Parkens erkannt, ist es für den Nutzer außerhalb des Kraftfahrzeugs möglich, die mindestens eine Funktion des Kraftfahrzeugs zu nutzen. Der Nutzer außerhalb des Kraftfahrzeugs ist gemäß Ausführungsformen der Besitzer und Benutzer des Kraftfahrzeugs. Alternativ oder zusätzlich ist der Nutzer gemäß weiteren Ausführungsformen ein davon verschiedener Nutzer, der nicht Besitzer des Kraftfahrzeugs ist.
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Bei Elektrofahrzeugen wird gemäß Ausführungsformen dem Parkzustand der Zustand des Parkens zugeordnet, wenn das Kraftfahrzeug mit einer externen Stromversorgung gekoppelt ist. Der Zustand des Parkens wird zugeordnet, wenn die Akkus des Elektrofahrzeugs aufgeladen werden. Bei Elektrofahrzeugen wird gemäß weiteren Ausführungsformen dem Parkzustand der Zustand des Parkens zugeordnet, wenn die ermittelte Anzahl von Passagieren Null entspricht und der ermittelte Zustand des Schließsystems verriegelt ist und wenn die Akkus des Elektrofahrzeugs nicht aufgeladen werden, beispielsweise wenn das Elektrofahrzeug parkt ohne mit einer externen Stromversorgung gekoppelt zu sein.
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Gemäß Ausführungsformen wird zusätzlich die Anzahl von Passagieren in dem Kraftfahrzeug und der Zustand des Schließsystems des Kraftfahrzeugs ermittelt, um den Parkzustand zu ermitteln.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen wird bei Elektrofahrzeugen auf das Ermitteln der Anzahl von Passagieren in dem Kraftfahrzeugs und des Zustands des Schließsystems des Kraftfahrzeugs beim Ermitteln des Parkzustands verzichtet. Der Parkzustand wird lediglich abhängig von der Kopplung des Kraftfahrzeugs mit der externen Stromversorgung ermittelt.
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Gemäß Ausführungsformen wird die mindestens eine Funktion des Kraftfahrzeugs zusammen mit einer bereitgestellten Identifizierung des Kraftfahrzeugs bereitgestellt. Somit ist eine sichere Nutzung für den Nutzer außerhalb des Kraftfahrzeugs möglich, da durch die Identifizierung ein Missbrauch vermeidbar ist.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen umfasst das Verfahren ein Empfangen einer weiteren Authentifizierung. Die mindestens eine Funktion wird bereitgestellt, wenn die weitere Authentifizierung mit einer vorgegebenen Authentifizierung übereinstimmt. Die weitere Authentifizierung ist von der Authentifizierung über den zugeordneten Fahrzeugschlüssel zum Öffnen des Kraftfahrzeugs verschieden. Das Kraftfahrzeug empfängt die weitere Authentifizierung von dem Nutzer außerhalb des Kraftfahrzeugs, der die mindestens eine Funktion des Kraftfahrzeugs nutzen will. Die mindestens eine Funktion des Kraftfahrzeugs wird für den Nutzer außerhalb des Kraftfahrzeugs bereitgestellt, wenn seine Authentifizierung mit einer vorgegebenen Authentifizierung übereinstimmt. Somit wird die Sicherheit erhöht, da lediglich bekannten Authentifizierungen, beispielsweise von registrierten Nutzern, eine Nutzung der mindestens einen Funktion des Kraftfahrzeugs ermöglicht wird.
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Gemäß Ausführungsformen wird die weitere Authentifizierung über eine Funkverbindung empfangen, beispielsweise über einen Funkschlüssel oder über eine kontaktlose Datenverbindung über kurze Strecken, beispielsweise eine Near Field Communication Verbindung (NFC-Verbindung), mit einem mobilen Endgerät, beispielsweise eines Handys.
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Gemäß Ausführungsformen wird als Funktion des Kraftfahrzeugs ein Zugang zu einem Kommunikationssystem bereitgestellt. Das Kommunikationssystem umfasst beispielsweise eine Mobilfunkverbindung, so dass über das Kommunikationssystem beispielsweise telefoniert werden kann. Alternativ oder zusätzlich umfasst die Bereitgestellte Funktion das Bereitstellen von Audio- und/oder Videodaten. Beispielsweise wird das Lautsprecher und/oder Mikrofonsystem des Kraftfahrzeugs bereitgestellt. Gemäß weiteren Ausführungsformen wird die Hupe des Kraftfahrzeugs zur Ausgabe eines akustischen Warnsignals bereitgestellt.
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Gemäß Ausführungsformen werden Videokameras des Kraftfahrzeugs bereitgestellt, so dass die Videodaten, die von den Videokameras erzeugt werden, von dem Nutzer außerhalb des Kraftfahrzeugs weiter verarbeitbar sind.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen wird ein Projektor des Kraftfahrzeugs bereitgestellt. Der Projektor ist beispielsweise in das herkömmliche Scheinwerfersystem des Kraftfahrzeugs integriert oder ein zusätzlicher Videoprojektor, der Bilder und oder Videos nach außerhalb des Kraftfahrzeugs projizieren kann.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen wird ein Radarsystem und/oder ein Nachtsichtsystem des Kraftfahrzeugs bereitgestellt.
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Alternativ oder zusätzlich umfasst das Bereitstellen der mindestens einen Funktion das Bereitstellen von Daten von Umweltsensoren. Beispielsweise werden die Daten von Näherungssensoren, Temperatursensoren, Regensensoren und/oder GPS-Empfängern (GPS: Global Positioning System) bereitgestellt. Das Bereitstellen der Funktion umfasst gemäß Ausführungsformen das Bereitstellen von Geodaten, die über ein Navigationssatellitensystem, beispielsweise GPS, ermittelt wurden.
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Alternativ oder zusätzlich umfasst das Bereitstellen des Zugangs zu dem Kommunikationssystem ein Bereitstellen eines Zugangs zu einer Datenschnittstelle zur Übermittlung von Daten, beispielsweise über WLAN oder Bluetooth.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen umfasst das Bereitstellen der Funktion bei Kraftfahrzeugen mit Brennkraftmaschinen, insbesondere Diesel- oder Benzinmotoren, ein Bereitstellen von Energie. Beispielsweise können die Akkus von einem anderen Elektrofahrzeug mit der bereitgestellten Energie aufgeladen werden.
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Der Nutzer außerhalb des Kraftfahrzeugs ist gemäß Ausführungsformen ein weiteres Kraftfahrzeug. Das weitere Kraftfahrzeug ist insbesondere ein von dem Kraftfahrzeug, das die mindestens eine Funktion bereitstellt, verschiedenes Kraftfahrzeug desselben Herstellers des Kraftfahrzeugs.
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Alternativ oder zusätzlich ist der Nutzer außerhalb des Kraftfahrzeugs gemäß Ausführungsformen ein Serviceportal, beispielsweise das Serviceportals eines Kraftfahrzeugherstellers. Das Serviceportal ist eingerichtet, die Funktion des Kraftfahrzeugs zu nutzen und Daten zu empfangen und für wiederum weitere Kraftfahrzeuge und/oder andere Nutzer, beispielsweise für die Polizei, bereitzustellen.
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Gemäß Ausführungsformen ist es durch das Bereitstellen der mindestens einen Funktion möglich, von außerhalb des Kraftfahrzeugs eine Verbindung zu einer Notrufzentrale herzustellen. Dabei wird die Funktion des Kraftfahrzeugs, und insbesondere das Kommunikationssystem mit der Mobilfunkverbindung und der Lautsprecher und das Mikrofon genutzt, während das Kraftfahrzeug parkt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Weiterbildungen ergeben sich aus den nachfolgenden in Verbindung mit der Figur erläuterten Beispielen.
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Die einzige Figur zeigt eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs und eines externen Nutzers.
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Die Figur zeigt schematisch ein Kraftfahrzeug 100. Das Kraftfahrzeug 100 umfasst eine Passagiererkennung 101 zur Ermittlung einer Anzahl von Passagieren in dem Kraftfahrzeug 100. Das Kraftfahrzeug 100 umfasst eine Schließsystemerkennung 102 zur Ermittlung, ob das Kraftfahrzeug verriegelt ist. Das Kraftfahrzeug 100 umfasst ein Audio- und/oder Videosystem 104. Das Kraftfahrzeug 100 umfasst weiterhin ein Kommunikationssystem 105 sowie ein Satellitennavigationssystem 106, beispielsweise GPS. Das Kraftfahrzeug 100 umfasst Umweltsensoren 107. Das Kraftfahrzeug 100 umfasst ein Steuersystem 110, das mit der Passagiererkennung 101, der Schließsystemerkennung 102, dem Audio- und/oder Videosystem 104, dem Kommunikationssystem 105, dem Satellitenortungssystem 106 sowie den Umweltsensoren 107 gekoppelt ist, um diese zu steuern.
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Gemäß Ausführungsformen ist das Kraftfahrzeug 100 ein Elektrofahrzeug mit einem Elektromotor und Akkus zur Speicherung von elektrischer Energie. Das Kraftfahrzeug 100 weist gemäß Ausführungsformen eine Kopplung 103 auf zur Kopplung mit einer externen Stromversorgung. Die Akkus des Elektrofahrzeugs sind über die externe Stromversorgung aufladbar.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen ist das Kraftfahrzeug 100 ein Benzin- oder Diesel- oder Gas-Kraftfahrzeug mit einer entsprechenden Brennkraftmaschine. Die Kopplung 103 dient gemäß Ausführungsformen zum Bereitstellen von elektrischer Energie, die von einem Generator bereitgestellt wird, der von der Brennkraftmaschine angetrieben wird.
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Ein Nutzer 200 befindet sich außerhalb des Kraftfahrzeugs 100. Der Nutzer 200 ist gemäß Ausführungsformen ein weiteres Kraftfahrzeug 201 und/oder einer Serviceportal 202 und/oder ein menschlicher Benutzer 203.
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Gemäß Ausführungsformen weist der Nutzer 200 einen Funkschlüssel 204 und/oder ein mobiles Endgerät 205 auf, beispielsweise ein Handy.
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Gemäß Ausführungsformen wird eine Funkverbindung 302 von dem Nutzer 200 zu dem Kraftfahrzeug 100 initiiert. Eine Verbindung 301 von dem Kraftfahrzeug 100 zu dem Nutzer 200 ermöglicht die Nutzung von mindestens einer Funktion des Kraftfahrzeugs 100 durch den Nutzer 200.
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Beispielsweise wird als Funktion des Kraftfahrzeugs 100 die Passagiererkennung 101 und/oder die Schließsystemerkennung 102 und/oder die Kopplung 103 und/oder das Audio-Videosystem 104 und/oder das Kommunikationssystem 105 und/oder das Satellitennavigationssystem 106 und/oder die Umweltsensoren 107 für den Nutzer 200 bereitgestellt beziehungsweise Daten der Passagiererkennung 101 und/oder der Schließsystemerkennung 102 und/oder der Kopplung 103 und/oder des Audio-Videosystems 104 und/oder des Kommunikationssystems 105 und/oder des Satellitennavigationssystems 106 und/oder der Umweltsensoren 107.
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Die eine Funktion des Kraftfahrzeugs 100 oder die Vielzahl von Funktionen des Kraftfahrzeugs 100 werden dem Nutzer 200 dann zur Nutzung bereitgestellt, wenn sich das Kraftfahrzeug 100 in einem Zustand des Parkens befindet. Der Zustand des Parkens wird beispielsweise durch das Steuersystem 110 erkannt, wenn durch die Passiererkennung 101 ermittelt wurde, dass sich kein Passagier in dem Kraftfahrzeug 100 befindet und durch die Schließsystemerkennung 102 erkannt wurde, dass das Kraftfahrzeug 100 verriegelt ist.
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Das Audio- und/oder Videosystem 104 umfasst insbesondere ein Mikrofon oder mehrere Mikrofone zur Aufzeichnung von Audiosignalen. Das Audio- und/oder Videosystem 104 umfasst insbesondere eine Kamera oder eine Vielzahl von Kameras zur Aufzeichnung von Videosignalen. Das Audio- und/oder Videosystem 104 umfasst insbesondere einen Lautsprecher oder eine Vielzahl von Lautersprechern zur Wiedergabe von Audiosignalen. Das Audio- und/oder Videosystem 104 umfasst gemäß Ausführungsformen einen Projektor oder eine Vielzahl von Projektoren zur Wiedergabe von Videosignalen.
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Das Kommunikationssystem 105 umfasst insbesondere eine Mobilfunkverbindung mit einem Mobilfunkanbieter. Das Kommunikationssystem 105 umfasst gemäß Ausführungsformen eine WLAN-Schnittstelle und/oder eine Car-to-Car-Schnittstelle.
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Durch das Audio- und/oder Videosystem 104 zusammen mit dem Kommunikationssystem 105 ist eine Kommunikation über die Mobilfunkschnittstelle des Kraftfahrzeugs 100 durch den Nutzer 200 von außerhalb des Kraftfahrzeugs 100 möglich, wenn das Kraftfahrzeug 100 parkt.
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Die Umweltsensoren 107 umfassen insbesondere mindestens einen aus Temperatursensor, Regensensor, Näherungssensor und Helligkeitssensor. Die Daten der Umweltsensoren 107 werden dem Nutzer 200 außerhalb des Kraftfahrzeugs 100 bereitgestellt, wenn sich das Kraftfahrzeug 100 in seinem Zustand des Parkens befindet.
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Gemäß Ausführungsformen befindet sich das weitere Kraftfahrzeug 201 beispielsweise in unmittelbarer Nähe des Kraftfahrzeugs 100 und nutzt direkt die bereitgestellten Funktionen des Kraftfahrzeugs 100. Insbesondere werden die Funktionen des Kraftfahrzeugs 100 gemeinsam mit einer Identifikation des Kraftfahrzeugs 100 bereitgestellt. Das Kraftfahrzeug 201 empfängt die Identifikation des Kraftfahrzeugs 100. Das Kraftfahrzeug 201 überprüft die Gültigkeit der Identifizierung. So ist ein Missbrauch vermeidbar, da das Kraftfahrzeug 201 nur die Daten nutzt, die von gültigen Kraftfahrzeugen 100 bereitgestellt werden.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen befindet sich das weitere Kraftfahrzeug 201 in einer Entfernung zu dem Kraftfahrzeugs 100, so dass eine direkte Nutzung der Funktionen nicht möglich ist. Das weitere Kraftfahrzeug 201 nutzt die bereitgestellten Funktionen des Kraftfahrzeugs 100 dann beispielsweise mittelbar über das Serviceportal 202, das Daten von dem Kraftfahrzeug 100 empfängt und diese für das weitere Kraftfahrzeug 201 bereitstellt. Beispielsweise sind das Kraftfahrzeug 100 und das weitere Kraftfahrzeug 201 über eine Mobilfunkverbindung jeweils mit dem Serviceportal 202 verbunden. Beispielsweise stellt das Kraftfahrzeug 100 durch die Umweltsensoren 107 und/oder das Audio- und/oder Videosystem 104 ermittelte Daten zur Verfügung, die Stauinformationen und/oder Wetterinformationen und/oder Informationen über eine Parkplatzsituation und/oder weitere Informationen umfassen, wie beispielsweise Zustände von Signalanlagen, in der unmittelbaren Umgebung des Kraftfahrzeugs 100.
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Der Benutzer 203 ist gemäß Ausführungsformen eine Person, die sich in unmittelbarer Umgebung des Kraftfahrzeugs 100 befindet. Dem Benutzer 203 wird die Nutzung der Funktion des Kraftfahrzeugs 100 gemäß Ausführungsform erst nach einer erfolgreichen Authentifizierung ermöglicht. Zur Authentifizierung wird beispielsweise der Funkschlüssel 204 verwendet, der zwar nicht der dem Kraftfahrzeug 100 zugeordnete Fahrzeugschlüssel zum öffnen des Kraftfahrzeugs 100 und Starten des Motors ist, beispielsweise aber der Funkschlüssel zu einem weiteren Kraftfahrzeug desselben Herstellers des Kraftfahrzeugs 100. Der Funkschlüssel kann beispielsweise einen Schalter aufweisen, der nach Betätigung ein Authentifizierungssignal an das Kraftfahrzeug 100 übermittelt, das den Benutzer des Funkschlüssels 204 als berechtigten Nutzer authentifiziert.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen erfolgt die Authentifizierung über das mobile Endgerät 205. Insbesondere umfasst das mobile Endgerät 205 eine NFC-Schnittstelle. Über das mobile Endgerät 205 wird beispielsweise eine Authentifizierung von dem Serviceportal 202 eingeholt und über die NFC-Schnittstelle an das Kraftfahrzeug 100 übertragen.
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Der Benutzer 203 nutzt die Funktionen des Kraftfahrzeugs 100 beispielsweise in einer Notfallsituation. Beispielsweise kann der Benutzer 203 das Kraftfahrzeug 100 als Notrufsäule nutzen und mittels des Kraftfahrzeugs 100 eine Verbindung zu einer Notrufzentrale 206 herstellen. Durch das Audio- und/oder Videosystem 104 in Verbindung mit dem Kommunikationssystem 105 ist es dem Benutzer 203 möglich von außerhalb des Kraftfahrzeugs 100 mit der Notrufzentrale 206 zu kommunizieren. Gleichzeitig werden beispielsweise Daten, die von den Umweltsensoren 107 des geparkten Fahrzeugs 101 ermittelt werden, an die Notrufzentrale 206 übermittelt. Beispielsweise werden Informationen über die aktuelle Position des Kraftfahrzeugs 100 und/oder Videosignale aus der unmittelbaren Umgebung des Kraftfahrzeugs 100 und/oder Informationen über die Anzahl von Personen in der unmittelbaren Umgebung des Kraftfahrzeugs 100 übermittelt. Gemäß Ausführungsformen wird die Verbindung zu der Notrufzentrale 206 durch eine Betätigung eines außen am Kraftfahrzeug 100 angeordneten Schalters, beispielsweise eines Fingerabdrucksensors, hergestellt. Gemäß Ausführungsformen weist das Kraftfahrzeug 100 außen ein Mirkofon und/oder einen Lautsprecher auf.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen ist es dem Benutzer 203 von außerhalb des Kraftfahrzeugs 100 möglich, in einer Notfallsituation die Hupe und/oder das Scheinwerfersystem des Kraftfahrzeugs 100 zu aktivieren, um so auf sich aufmerksam zu machen.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen ist es dem Benutzer 203 möglich, in einer Notfallsituation das Schließsystem des Kraftfahrzeugs 100 zu öffnen und so das Kraftfahrzeug 100 als Zufluchtsort zu nutzen.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen kann der Benutzer 203 Informationen empfangen, die von dem Kraftfahrzeug 100 bereitgestellt werden. Beispielsweise sucht der Benutzer 203 über sein mobiles Endgerät 205 den Parkplatz seines eigenen Kraftfahrzeugs in einer Parkgarage. Dazu gibt er die Kennung des eigenen Parkplatzes in das mobile Endgerät 205 ein. Das mobile Endgerät 205 kommuniziert über die Funkverbindung 302 mit dem Kraftfahrzeug 100 und nutzt beispielsweise die Scheinwerfer und/oder einen Projektor des Kraftfahrzeugs 100, um den Benutzer 203 effektiv zu seinem Parkplatz zu weisen, beispielsweise indem die Richtung zu dem Parkplatz angezeigt wird. Das Kraftfahrzeug 100 empfängt die benötigten Daten dafür beispielsweise über die Mobilfunkschnittstelle von dem Serviceportal.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen wird dem Benutzer 203 beziehungsweise dem weiteren Kraftfahrzeug 201 über das Kraftfahrzeug 100 ein WLAN-Access Point zur Verfügung gestellt, über den beispielsweise mittels der Mobilfunkschnittstelle eine Internetverbindung für den Benutzer 203 beziehungsweise für das weitere Kraftfahrzeug 201 herstellbar ist.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen werden die Daten der Näherungssensoren der Umweltsensoren 107 des Kraftfahrzeugs 100 an das Kraftfahrzeug 201 übertragen, wenn dieses unmittelbar neben dem Kraftfahrzeug 100 einparkt. Somit kann ein Auffahren des Kraftfahrzeugs 201 auf das geparkte Kraftfahrzeug 100 vermieden werden.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen ist es möglich mittels der Kameras des Kraftfahrzeugs 100 ein abseits gelegenes Gebiet zu überwachen, in dem das Kraftfahrzeug 100 parkt. Beispielsweise kann die Polizei nach einem gemeldeten Überfall oder einer anderen Meldung in dem entfernt liegenden Gebiet auf das Kraftfahrzeug 100, das in diesem Gebiet parkt, zugreifen und mittels der Kameras und/oder der Mikrofone des Kraftfahrzeugs 100 schnell eine Überwachung dieses Gebiets einleiten.
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Das Kraftfahrzeug 100 stellt in seinem parkenden Zustand eine Vielzahl von Funktionen, insbesondere der herkömmlich in dem Kraftfahrzeug 100 vorhandenen Hardware, zur Verfügung. Insbesondere stellt das Kraftfahrzeug 100 die Funktionen für den Nutzer 200 in unmittelbarer Umgebung zu dem parkenden Kraftfahrzeug 100 zur Verfügung. Gemäß Ausführungsformen stellt das Kraftfahrzeug 100 die Funktionen auf Nachfrage des Nutzers 200 zur Verfügung. Somit wird die herkömmliche vorhandene Hardware des Kraftfahrzeugs 100 nicht nur während des Fahrbetriebs des Kraftfahrzeugs 100 genutzt, sondern zusätzlich auch während das Kraftfahrzeug 100 parkt. Somit wird die Nutzungsdauer des Kraftfahrzeugs 100 erhöht. Weiterhin wird für den Benutzer 203, der sich in unmittelbarer Nähe zu dem Kraftfahrzeug 100 befindet, ein subjektives Sicherheitsgefühl erzeugt, da ihm bewusst ist, dass er notfalls Funktionen des geparkten Kraftfahrzeugs 100 nutzen kann. Zudem wird die subjektive Wertschätzung des Benutzers 203 für das geparkte Kraftfahrzeug 100 erhöht, da der Nutzer die Funktionen des geparkten Kraftfahrzeugs 100 wie beispielsweise WLAN-Schnittstelle zum Internet nutzen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Kraftfahrzeug
- 101
- Passagiererkennung
- 102
- Schließsystemerkennung
- 103
- Kopplung
- 104
- Audio-/Videosystem
- 105
- Kommunikationssystem
- 106
- Satellitennavigationssystem
- 107
- Umweltsensor
- 110
- Steuersystem
- 200
- Nutzer
- 201
- Kraftfahrzeug
- 202
- Serviceportal
- 203
- Benutzer
- 204
- Funkschlüssel
- 205
- Mobiles Endgerät
- 206
- Notrufzentrales
- 301
- Verbindung
- 302
- Funkverbindung