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Die Erfindung betrifft ein Verstellgestell für einen Schalensitz, mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.
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Ein derartiger Schalensitz weist in der
DE 10 2007 045 340 A1 ein Verstellgestell mit zwei seitlich gegenüber ortsfest angeordneten oder längsverstellbar und in verschiedenen Längslagen arretierbaren Seitenträgern und zwei dazwischen mit einem Abstand hintereinander angeordneten Querrohren auf, die jeweils mit einer Sitzschale des Schalensitzes verbunden sind. Eine Höheneinstellung des Schalensitzes erfolgt über jeweils zwei hintereinander angeordnete, mit einem zugeordneten Seitenträger gelenkig verbundene Pendelstützen. Zur zusätzlichen Längseinstellung des Schalensitzes können die seitlichen Pendelstützen mit einer seitlichen Oberschiene verbunden sein, die gegenüber einer karosseriefesten Unterschiene längsverstellbar und in der eingestellten Längslage arretierbar ist. Ein zusätzlicher Verriegelungsmechanismus soll bei einem Crashfall an einem Gurtschloss auftretende Crashkräfte aufnehmen und dadurch eine Verstellbewegung des Sitzgestells verhindern oder begrenzen. Zusätzlich wird bei einem Crash eine Gurtstraffereinrichtung aktiviert. Der Verriegelungsmechanismus weist zwei seitlich gegenüber mit einer Höhenerstreckung ausgebildete Langlöcher auf, in denen ein Querrohr oder eine Stange im Querrohr höhenverstellbar und in verschiedenen Höhenlagen über eine kraft- und/oder formschlüssig wirkende Halteeinrichtung fixierbar ist. Der die Langlöcher aufweisende Verriegelungsmechanismus ist nicht geeignet, um den beispielsweise in eine gewünschte Höhenlage auf den Sitzbenutzer eingestellten Schalensitz zu arretieren. Die gesamte Verstell- und Arretiereinrichtung des Schalensitzes weist viele Bauteile auf, die kostenaufwändig zu fertigen sind, einen entsprechenden Bauraum erfordern und das Gewicht des Schalensitzes erhöhen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verstellgestell für einen Schalensitz mit den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruches 1 anzugeben, das in einfacher Weise zumindest eine Einstellung der Höhe und/oder Neigung des Schalensitzes ermöglicht.
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Diese Aufgabe ist durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Das Verstellgestell für einen Schalensitz weist zwei seitlich gegenüber ortsfest angeordnete oder längsverstellbar und in verschiedenen Längslagen arretierbare Seitenträger auf, zwischen denen mit einem Abstand hintereinander zwei Querrohre angeordnet sind, die jeweils mit einer Sitzschale des Schalensitzes verbunden sind. In wenigstens zwei seitlich gegenüber mit einer Höhenerstreckung ausgebildeten Langlöchern ist ein Querrohr oder eine Stange im Querrohr höhenverstellbar und in verschiedenen Höhenlagen über eine kraft- und/oder formschlüssige Halteeinrichtung fixierbar angeordnet. Die Langlöcher sind zumindest mittelbar in den Seitenträgern ausgebildet. Jeweils im Bereich eines Langloches ist ein Fixierteil angeordnet, das manuell zwischen einer Fixierlage und einer Freigabelage verstellbar ist. Das Fixierteil ermöglicht in seiner Freigabelage eine Höhenverstellbewegung des Querrohres oder der Stange im Querrohr jeweils im Langloch, wodurch die Sitzschale des Schalensitzes und damit der Schalensitz vorne oder hinten in seiner Höhenlage veränderbar ist. Nach einem Einstellen der Höhenlage des Schalensitzes beispielsweise im vorderen oder hinteren Bereich, kann das Fixierteil manuell über ein Bedienelement in eine Fixierlage verstellt werden, in der das Fixierteil ein Verstellen der verstellbaren Querachse oder der darin angeordneten verstellbaren Stange jeweils im Langloch kraft- und/oder formschlüssig wirkend verhindert. Auf diese Weise kann der Schalensitz in seiner Neigung um eine reelle oder virtuelle ortsfeste oder ortsveränderliche Querachse eingestellt und dann fixiert werden. Die Mittelachse einer zumindest im Wesentlichen nicht höhenverstellbaren oder nicht höhenverstellten höhenverstellbaren Querachse kann dabei zumindest näherungsweise die Schwenkachse bilden, um die der Schalensitz beim Einstellen seiner vorderen oder hinteren Höhenlage schwenkbar ist. Ebenso können eine vordere Querachse und eine hintere Querachse des Schalensitzes oder jeweils eine darin angeordnete Stange über jeweils zwei seitlich, vorzugsweise symmetrisch gegenüber angeordnete Langlöcher zumindest in der Höhenlage verstellt werden, wodurch der Schalensitz vorne und/oder hinten in seiner Höhenlage und in seiner Neigung eingestellt werden kann. Ein gleichzeitiges oder aufeinander folgendes Einstellen des Schalensitzes vorne und hinten kann auch derart erfolgen, dass der Schalensitz mit oder ohne eine Veränderung der Neigung des Schalensitzes während dem Einstellen nach dem Einstellen gegenüber der Ausgangslage lediglich eine Höhenverstellbewegung und eventuell eine Längsbewegung ausgeführt hat. Selbstverständlich kann auch nur die Neigung des Schalensitzes oder die Neigung des Schalensitzes zusätzlich eingestellt werden. Eine eventuelle Längsbewegung des Schalensitzes bei einer Veränderung seiner Höhenlage kann durch den Verlauf der Langlöcher vorgegeben oder zumindest beeinflusst werden, wobei die Langlöcher zumindest bereichsweise einen geraden und/oder gekrümmten Verlauf und eventuell eine unterschiedliche Langlochbreite aufweisen können. Das Fixierteil kann auf sehr unterschiedliche Weise in seine Fixierlage verstellt die betreffende, in eine gewünschte Höhenlage eingestellte Querachse oder eine eventuell darin angeordnete Stange kraft- und/oder formschlüssig fixieren. Lediglich beispielhaft kann hierfür eine Verzahnung am Fixierteil vorgesehen sein, die in der Fixierlage des Fixierteiles formschlüssig mit einer Gegenverzahnung zusammen wirkt, die beispielsweise zumindest mittelbar an einem Seitenträger ausgebildet oder angeordnet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
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1 Ein erfindungsgemäßes Verstellgestell in einer Schrägansicht,
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2 einen Vertikalschnitt durch das Verstellgestell der 1 im Bereich des vorderen Querrohrs,
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3 eine vergrößerte Darstellung des in 1 mit III bezeichneten Ausschnitts,
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4 eine vergrößerte Darstellung des in 1 mit IV bezeichneten Ausschnitts und
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5 eine Ansicht des ersten Seitenträgers der 1 aus der entgegen gesetzten Richtung wie in 1 dargestellt.
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1 zeigt eine Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Verstellgestells für einen Schalensitz. Das Verstellgestell weist einen ersten Seitenträger 3 und einen dazu parallel verlaufenden zweiten Seitenträger 4 auf, die im eingebauten Zustand in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet und jeweils längenverschieblich in Schienen (nicht dargestellt) geführt sind, um den Schalensitz (nicht dargestellt) in seinem Abstand zum Armaturenbrett in unterschiedlichen Entfernungen festlegen zu können. Zwischen den beiden Seitenträgern 3, 4 ist im vorderen Bereich (in 1 links) ein vorderes Querrohr 1 angebracht. Parallel hierzu ist im hinteren Bereich ein hinteres Querrohr 2 zwischen den beiden Seitenträgern 3, 4 angeordnet. Über geeignete Verbindungslaschen 23 sind diese beiden Querrohre 1, 2 mit der Sitzschale (nicht dargestellt) des Schalensitzes fest verbunden.
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Das vordere Querrohr 1 kann über einen Höheneinstellmechanismus, der weiter unten noch ausführlich erläutert wird, in verschiedenen Positionen, die vertikal übereinander liegen, festgelegt werden. Das gleiche gilt bezüglich des hinteren Querrohrs 2, wobei die beiden Höheneinstellmechanismen getrennt voneinander bedienbar und festlegbar sind. Dadurch erhält man die Möglichkeit, den Schalensitz sowohl in seiner Höhe als auch in seiner Neigung verstellen zu können. Es wäre auch möglich, dies mit nur einem Verstellelement, das über ein Gestänge oder Ähnlichem mit dem Höhenverstellmechanismus verbunden ist, auszuführen.
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Exemplarisch wird im Folgenden die Höhenverstellbarkeit des ersten Querrohrs 1 ausgeführt. Der Höheneinstellmechanismus für das hintere Querrohr 2 ist weitgehend gleich aufgebaut, wie derjenige des vorderen Querrohres 1, wobei weiter unten noch auf die Unterschiede zwischen den beiden Höheneinstellmechanismen eingegangen wird.
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Die grundlegende Ausgestaltung des Höheneinstellmechanismus für das vordere Querrohr 1 lässt sich am Besten einer Kombination der 1 und 2 entnehmen, wobei im Folgenden auch auf die vergrößerte Darstellung des in 1 mit III bezeichneten Ausschnitts gemäß der 3 Bezug genommen wird.
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Im vorderen Bereich der beiden Seitenträger 3, 4 ist jeweils ein im Wesentlichen vertikal verlaufendes Langloch ausgebildet; und zwar am ersten Seitenträger 3 ein erstes Langloch 17 und am zweiten Seitenträger 4 ein zweites Langloch 19. In 2 ist ein Vertikalschnitt durch das vordere Querrohr 1 dargestellt, so dass sich die jeweiligen Langlöcher 17, 19 vertikal zwischen den dargestellten Begrenzungen erstrecken. Das erste Langloch 17 wird dabei von einer ersten Gegenverzahnung 5 umschlossen, die zumindest mittelbar an dem Seitenträger 3 gebildet ist und deren Zähne horizontal verlaufen sowie in der Form wie eine Rundverzahnung ausgebildet sind. Für das dritte Langloch 19 am zweiten Seitenträger 4 gilt prinzipiell dasselbe, wie zum ersten Langloch 17 ausgeführt, wobei dieses von einer dritten Gegenverzahnung 7 umgeben ist, die zumindest mittelbar an dem Seitenträger 3 ausgebildet sind und deren Zähne gleich ausgebildet und ausgerichtet sind wie diejenigen der ersten Gegenverzahnung 5 am Seitenträger 3.
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Mit diesen Gegenverzahnungen 5, 7 an den Seitenträgern 3, 4 kann jeweils eine Verzahnung eines Fixierteiles 9, 11 formschlüssig zusammen wirken, wodurch eine einheitliche, formschlüssig wirkende Vorrichtung gebildet ist, die eine einfach lösbare Verbindung bei alternativ sicherer Festlegung ermöglicht. Hierzu befindet sich an dem in 2 links dargestellten dritten Fixierteil 11 eine dritte Gegenverzahnung 7. Das dritte Fixierteil 11 weist ebenfalls horizontal verlaufende Zähne auf, die invers zu denjenigen der dritten Gegenverzahnung 7 ausgebildet sind und somit einen Formschluss zwischen der dritten Gegenverzahnung 7 des dritten Fixierteiles 11 in gewissen vertikal übereinander liegenden Positionen erreicht werden kann, wenn eine Welle des einen Elements auf ein Tal des anderen Elements fällt.
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Am rechten Ende in 2 befindet sich eine im Wesentlichen spiegelbildlich zu der gerade beschriebenen am linken Ende der 2 angeordneten Festlegevorrichtung ausgebildete Festlegevorrichtung. Bei dieser greift ein erstes Fixierteil 9 mit ebenfalls horizontal verlaufenden und rund ausgeführten Zähnen in die dazu invers ausgebildeten Zähne der ersten Gegenverzahnung 5 ein, wenn eine Spannposition vorliegt.
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Um eine Festlegung des vorderen Querrohrs 1 – und somit des Schalensitzes im vorderen Bereich – zu erreichen, wird innerhalb des vorderen Querrohrs 1 eine vordere Stange 13 geführt. An den beiden Enden des vorderen Querrohrs 1, an denen die vordere Stange 13 aus diesem herausragt, sind Abschlussstücke 22 angeordnet, die u. a. dazu dienen, dass sich kein Schmutz oder andere Verunreinigungen im vorderen Querrohr 1 absetzen können. An dem in 2 links dargestellten Ende der ersten Stange 13 ist diese so mit dem dritten Fixierteil 11 verbunden, dass sie sich an diesem abstützt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine verbreiterte Abplattung, die von links an das dritte Fixierteil 11 anschließt, dieses durchdringt und fest mit diesem verbunden ist.
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Am rechten Ende der vorderen Stange – in 2 rechts dargestellt und in 1 vorne liegend – endet die vordere Stange 13 nicht im unmittelbaren Anschluss an das erste Fixierteil 11, sondern läuft noch ein Stück aus. Das Ende dieser vorderen Stange 13 ist fest mit einem vorderen Verstellelement 15 verbunden, das die Form eines Spannhebels aufweist. Dieser ist in zwei Extrempositionen festlegbar. Dargestellt ist die Spannposition des vorderen Verstellelements 15, in der der Spannhebel horizontal verläuft. Bei einer Drehung des Verstellelements 5 um 90° um die Achse der vorderen Stange 13 taucht der in 3 links dargestellte Nocken 24 entlang einer Kurve in einen mit dem ersten Fixierteil 9 fest verbundenen Zwischenteil 26 ein.
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Die Festlegung der Höheneinstellvorrichtung an den beiden Seitenträgern 3, 4 erfolgt dadurch, dass das vordere Verstellelement 15 in die in den 1 bis 3 dargestellte Position mit horizontaler Ausrichtung des Spannhebels gebracht wird. Dabei wird der vordere Nocken 24, mittels der Steuerkurve des vorderen Zwischenteiles 26 vom ersten Seitenträger 3 weg bewegt. Da das vordere Verstellelement 15 fest mit der vorderen Stange 13 verbunden ist, wird dessen linkes Ende in 2 nach rechts gezogen. Dadurch wird das dritte Fixierteil 11 in formschlüssigen Eingriff mit der dritten Gegenverzahnung 7 gebracht, indem deren Zähne miteinander kämmen. Gleichzeitig wird auf der rechten Seite der 2 das erste Fixierteil 9 in Richtung auf die erste Gegenverzahnung 5 gedrückt, bis auch hier ein formschlüssiger Eingriff zwischen den sich gegenüberliegenden Zähnen gegeben ist. Aufgrund dieser formschlüssigen Verbindung an beiden Seitenträgern 3, 4 ist das vordere Querrohr 1 in seiner Position gegenüber den Seitenträgern 3, 4 sicher festgelegt. Diese Spannbewegung kann auch durch Exzenterhebel anstelle der Nockenelemente bewirkt werden.
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Nachdem das vordere Verstellelement 15 in seine Verschiebeposition gebracht wurde, also gegenüber den Darstellungen der 1 bis 3 um 90° gedreht wurde, befindet sich der vordere Nocken 24 des Verstellelements 15 in der Vertiefung des vorderen Zwischenteiles 26, so dass der Formschluss zwischen drittem Fixierteil 11 und dritter Gegenverzahnung 7 aufgehoben wird, da das linke Ende der vorderen Stange 13 nach links gedrückt wird und geeignete Vorrichtungen das erste und dritte Fixierteil 9, 11 jeweils nach außen drücken. Dann sind beide Fixierteile 9, 11 gegenüber den Gegenverzahnungen 5, 7 frei bewegbar. Diese Bewegung kann jedoch aufgrund der Langlöcher 17, 19 nur in vertikaler Richtung erfolgen, da die vordere Stange 13 durch diese Langlöcher 17, 19 vertikal geführt wird. Somit ist eine Höheneinstellung des vorderen Querrohres 1 und somit des (nicht dargestellten) Schalensitzes über die gesamte Länge der Langlöcher 17, 19 möglich, deren oberes und unteres Ende die Anschläge bilden.
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Vom Grundsatz her ist die Höheneinstellung des hinteren Querrohres 2 gleich ausgestaltet wie die zuvor beschriebene Höheneinstellung des vorderen Querrohres 1. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist jedoch ein Unterschied im Hinblick auf die beiden Langlöcher 18, 20 gegeben. Die Unterschiede sind am Besten in den 1, 4 und 5 zu erkennen.
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Das in 4 dargestellte zweite Langloch 18 am ersten Seitenträger 3 ist nach oben hin offen ausgestaltet. Dies führt dazu, dass eine dieses zweite Langloch 18 umgebende zweite Gegenverzahnung 6 im Wesentlichen U-förmig – nach oben geöffnet – ausgebildet ist. Außerdem sind die vertikalen Begrenzungsflächen des zweiten Langloches 18 nicht beide vertikal ausgerichtet. Nur die in 4 rechts dargestellte (also hintere) Begrenzungsfläche verläuft vertikal, die vordere Begrenzungsfläche (in 4 links und in 5 rechts dargestellt) ist hingegen zur Vertikalen geneigt ausgebildet, so dass sich das zweite Langloch 18 nach unten hin nach vorne aufweitet. Aufgrund dieser Ausgestaltung mit Aufweitung nach unten und offenem Ende oben ist es möglich, das hintere Querrohr 2 um die von der vorderen Stange 13 gebildete Achse nach oben aus dem zweiten Langloch 18 heraus zu schwenken. Voraussetzung hierfür ist zusätzlich, dass das im hinteren Bereich des zweiten Seitenträgers 4 ausgebildete vierte Langloch 20 sich ebenso nach unten und vorne hin aufweitet und nach oben geöffnet ist. Obwohl dies den Figuren nicht zu entnehmen ist, trifft dies zu. Es ist also möglich, den Schalensitz nach vorne und oben zu schwenken, so dass ein Zustieg auf die Rücksitze durch die Fahrertür möglich ist. Durch die Ausformung des Langloches 18, 20 der hinteren Gegenverzahnung 6, 8 ist es ferner möglich, den Längenunterschied bei verschiedenen Nutzpositionen auszugleichen. Bei paralleler Ausformung des hinteren Langloches 18, 20 würde es zu einem Verklemmen kommen und es wäre lediglich eine parallele Höhenverstellung möglich. Prinzipiell muss die Form der beiden hinteren Langlöcher 18, 20 so sein, dass zu jeder Position der vorderen Stange 13 in den vorderen Langlöchern 17, 19 eine kreisbogenförmige Bewegung der hinteren Stange 14 in den hinteren Langlöchern 18, 20 ermöglicht wird. Somit ergibt sich eine von der Form und Länge der vorderen Langlöcher 17, 19 abhängige Fläche für die hinteren Langlöcher 18, 20.
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Um ein unbeabsichtigtes Herausfahren der hinteren Stange 14 aus den Langlöchern 18, 20 zu verhindern – also bei einer Position des hinteren Verstellelements 16 in Verschiebeposition und bei Entlastung des Bereichs oberhalb des hinteren Querrohrs 2 durch den Sitzbenutzer – was dazu führen würde, dass keine Festlegung des hinteren Querrohrs 2 mehr möglich wäre, ist noch eine Sicherungsvorrichtung vorhanden, die die obere Öffnung des zweiten Langloches 18 so lange verschließt, bis der Sitzbenutzer aktiv einen Sicherungshebel 28 bedient. Diese Sicherungsvorrichtung ist durch den Fachmann in mannigfaltiger Ausgestaltung realisierbar, wobei nur darauf zu achten ist, dass die obere Öffnung des zweiten Langloches 18 nur nach Bedienung des Sicherungshebels 28 erfolgen kann. Vom Prinzip her ist dies im Ausführungsbeispiel dadurch erreicht, dass über ein Hebelarmsystem eine Schranke nach oben geschwenkt wird.
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Aufgrund der Rundverzahnung der Gegenverzahnungen 5–8 und der Fixierteile 9– –12 ist es so gut wie nicht möglich, eine Verriegelung an Positionen zu erreichen, bei denen nicht eine Welle einer Zahnreihe in ein Tal der zugeordneten Zahnreihe eingreift. Vielmehr erfolgt quasi immer eine Zentrierung und ein Einlaufen in eine solche Position.
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Die Höhen- und Neigungsverstellung des Schalensitzes ist durch das dargestellte Verstellgestell durch den Sitzbenutzer des Schalensitzes, auch während er auf dem Schalensitz sitzt, möglich. Hinsichtlich der Höhenverstellung des vorderen Querrohrs 1 ist dies unproblematisch, da die Belastung des Sitzes zwar im hinteren Bereich dauerhaft gegeben ist, im vorderen Bereich eine Variation möglich ist durch Druck mit den Oberschenkeln bzw. Entlastung im vorderen Bereich und Druck des Oberkörpers gegen die Rückenschale. Dadurch wird die notwendige Kraft zur Verstellung der Höhe des vorderen Querrohrs 1 problemlos aufgebracht. Im Hinblick auf die Höhenverstellung des hinteren Querrohrs 2 ist eine Entlastung während des Sitzens allerdings nur sehr aufwendig durchführbar. Um dem Sitzbenutzer die Möglichkeit zur komfortablen Einstellung der Höhe des hinteren Querrohrs 2 zu geben, wird das hintere Querrohr 2 gegen eine Federkraft nach oben gedrückt. Hierzu ist eine permanent wirkende Kraft, insbesondere eine Federkraft, nötig. Im vorliegenden Fall ist dies dadurch realisiert, dass im Bereich des vorderen Querrohrs 1 eine Torsionsfeder 21 angeordnet ist, die versucht, den hinteren Teil nach oben zu drücken. Somit wird eine Einstellung des hinteren Querrohrs 2 bezüglich der Höhe dadurch erreicht, dass der Sitzbenutzer Druck im hinteren Bereich ausübt oder den Druck wegnimmt.
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Sobald die für den Sitzbenutzer gewünschte Höhe des hinteren Querrohrs 2 erreicht wird, kann über das hintere Verstellelement 16 die Festlegung des hinteren Querrohrs 2 über die hintere Stange 14 erfolgen, wie dies oben schon im Hinblick auf die Festlegung des vorderen Querrohrs 1 mittels des vorderen Verstellelements 15 und der vorderen Stange 13 ausführlich beschrieben wurde.
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Bei nicht paralleler Verstellung des vorderen Querrohrs 1 und des hinteren Querrohrs 2 in den vorderen Länglöchern 17, 19 gegenüber den hinteren Langlöchern 18, 20 wird ein Winkelausgleich benötigt. Das bedeutet, dass die Achsen und Stangen 13, 14 gegeneinander verdrehbar sein müssen. Wird das hintere Verstellelement 16 jedoch während der Vorklappung aus der Führung entfernt, könnten sich die Verstellelemente 15, 16 so gegeneinander verdrehen, dass eine einfache Rückführung in die übliche Verwendungsposition nicht oder nur schwierig möglich ist. Dies wird durch ein elastisches Koppelelement (nicht dargestellt) zwischen dem jeweiligen Querrohr beziehungsweise dem dazugehörigen Querrohrstutzen 29 und der zugeordneten Stange 13, 14 ermöglicht. Die benötigte Beweglichkeit zwischen dem Querrohr 1, 2 beziehungsweise dem Querrohrstutzen 29 und der Stange 13, 14 resultiert aus der Elastizität des Koppelelements. Das Koppelelment kann dafür in 5 innerhalb des Querrohrstutzens 29 als ein ringförmiger Gummipuffer eingesetzt sein, der gegen seine Elastizität zwischen dem Querrohrstutzen 29 und der hinteren Stange 14 gepresst ist.
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Werden die Nocken 24 beziehungsweise die Exzenterhebel in die Verschiebeposition gebracht, werden durch geeignete Federelemente wie zum Beispiel Gummipuffer und/oder Federn geeigneter Bauart die Fixierteile 9–12 beidseitig nach außen gedrückt, dass es zu keinem Formschluss mit den Gegenverzahnungen 5–8 mehr kommt und diese dann einfach gegeneinander in der Höhe verschiebbar sind. In 2 wären solche Federelemente jeweils zwischen Gegenverzahnung 5, 7 und zugeordnetem Fixierteil 9, 11 angeordnet und würden diese voneinander wegdrücken. Diese Federelemente sind in 2 allerdings aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
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Die Erfindung ist selbstverständlich von dem einzigen Ausführungsbeispiel abweichend ausführbar. Das Verstellgestell für einen Schalensitz weist zwei seitlich gegenüber ortsfest angeordnete oder längsverstellbar und in verschiedenen Längslagen arretierbare Seitenträger auf, zwischen denen zwei mit einem Abstand hintereinander angeordneten Querrohre angeordnet sind, die jeweils mit einer Sitzschale des Schalensitzes verbunden sind. Mit wenigstens zwei seitlich gegenüber mit einer Höhenerstreckung ausgebildeten Langlöchern, in denen ein Querrohr oder eine Stange im Querrohr höhenverstellbar und in verschiedenen Höhenlagen über eine an sich beliebige kraft- und/oder formschlüssige Halteeinrichtung fixierbar ist. Die Langlöcher sind zumindest mittelbar in den Seitenträgern ausgebildet. Jeweils im Bereich eines Langloches ist ein Fixierteil angeordnet, das manuell zwischen einer Fixierlage und einer Freigabelage verstellbar ist und in seiner Freigabelage eine Höhenverstellbewegung des Querrohres oder der Stange im Querrohr in dem Langloch ermöglicht und in seiner Fixierlage kraft- und/oder formschlüssig wirkend verhindert.
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Das Fixierteil weist beispielsweise eine Verzahnung auf, die in der Fixierlage in eine Gegenverzahnung eingreift, die zumindest mittelbar an einem Seitenträger gebildet ist. Beispielsweise eine Gegenverzahnung ist im Randbereich eines Langloches ausgebildet. Beispielsweise in diesem Fall kann in der Fixierlage des Fixierteiles die Verzahnung des Fixierteiles in Achsrichtung des Querrohres axial von innen oder außen in die Gegenverzahnung eingreifen, die beispielsweise zumindest mittelbar am Seitenträger ausgebildet ist. In dem Querrohr kann eine Stange axial verstellbar sein, die beispielsweise an beiden Stirnbereichen des Querrohres aus dem Querrohr axial heraus ragt. Bei Verwendung einer Stange kann diese beispielsweise an einem Stirnbereich eine radiale Erweiterung aufweisen, die in der Fixierlage des Fixierteiles ein Fixierteil axial von außen stützt. Das Fixierteil kann eine an die Stange angepasste Sack- oder Durchgangsöffnung aufweisen, in welche die Stange beispielsweise mit keinem oder einem geringen radialen Spiel axial eingreift. Das manuell verstellbare Verstellelement kann beispielsweise in dem von der radialen Erweiterung abgewandten Stirnbereich der Stange entweder um eine zur Mittelachse der Stange senkrechte Achse manuell schwenkbar oder drehfest jeweils mit der Stange verbunden sein. An dem Verstellelement kann zumindest mittelbar ein Nocken ausgebildet sein, der beim Verstellen des Verstellelements mit einem Gegennocken an einem benachbarten Fixierteil zumindest mittelbar zusammen wirkend die Stange axial verlagert und damit die einer Stange zugeordneten Fixierteile axial entgegengesetzt verstellt. Dadurch kann beispielsweise ein axialer Zahneingriff der Verzahnungen der zugeordneten Fixierteile in jeweils benachbarte Gegenverzahnungen am Seitenträger bewirkt werden. Das Fixierteil kann von einem zugeordneten Federelement in die Freigabelage belastet sein. In der Fixierlage des Fixierteiles kann ein Nocken des manuell schwenkbar oder drehfest jeweils mit der Stange verbundenen Verstellelements von dem Gegennocken des benachbarten Fixierteiles weg verdreht sein und beispielsweise entweder axial in eine Rastvertiefung in einem Stirnbereich des Fixierteiles oder eines Zwischenteiles axial eingreifen oder an einem Stirnbereich des Fixierteiles oder des Zwischenteiles axial anliegen. Ebenso kann das Verstellement oder ein damit verbundenes Teil von einer Rückstellfeder derart belastet sein, dass das Fixierelement in die Fixierlage belastet und in der Fixierlage ausreichend stabil festgehalten ist. Das vordere und hintere Querrohr können jeweils über eine seitliche Verbindungslasche mit der Sitzschale des Schalensitzes verbunden sein. Das vordere Querrohr und das hintere Querrohr oder eine in dem vorderen und/oder hinteren Querrohr angeordnete vordere bzw. hintere Stange kann in jeweils seitlich gegenüber mit einer Höhenerstreckung ausgebildeten Langlöchern höhenverstellbar und in verschiedenen Höhenlagen über eine kraft- und/oder formschlüssig wirkende Halteeinrichtung fixierbar sein. Die hinteren und/oder vorderen Langlöcher können derart nach oben offen ausgebildet sein, dass das in den Langlöchern höhenverstellbare Querrohr oder die darin angeordnete Stange aus den Langlöchern nach oben austreten kann. Eine vorgesehene Verzahnung am Fixierteil oder eine Gegenverzahnung beispielsweise zumindest mittelbar an einem Seitenträger kann eine Verzahnung oder Gegenverzahnung mit im Wesentlichen vertikal übereinander angeordneten Zähnen aufweisen. Die andere Gegenverzahnung oder Verzahnung kann beispielsweise wenigstens einen im Wesentlichen horizontal verlaufenden Zahn oder wenigstens zwei im Wesentlichen horizontal verlaufende, übereinander angeordnete Zähne aufweisen. Eine separat zu bedienenden Sicherungsvorrichtung kann in einer Sicherungsposition einen Austritt des Querrohrs oder der im Querrohr angeordneten Stange aus den nach oben offenen Langlöchern verhindern. Eine Verzahnung am Fixierteil und eine damit zusammen wirkende Gegenverzahnung zumindest mittelbar an einem Seitenträger können jeweils durch aufeinander abgestimmte Rundverzahnungen gebildet sein. Wenigstens eine Unterstützungsfeder kann das hintere Querrohr zumindest mittelbar nach oben belasten. Die Unterstützungsfeder kann beispielsweise eine Torsionsfeder sein, die beispielsweise zwischen einem Seitenträger und dem vorderen Querrohr angeordnet ist. Die vorderen oder hinteren Langlöcher können so ausgebildet sein, dass in jeder einstellbaren Höhenlage des Schalensitzes ein kinematisch bedingter Abstandsausgleich zwischen den Querachsen bzw. zwischen den darin angeordneten Stangen sowie beim nach vorne Klappen des Schalensitzes möglich ist. Eine Verdrehsicherung kann zwischen dem hinteren Querrohr und der darin angeordneten Stange vorgesehen sein, die auf Grund ihrer Eigenelastizität eine erforderliche Verdrehung zwischen dem hinteren Querrohr und der hinteren Stange ermöglicht, wenn sich die hintere Stange in den hinteren Langlöchern befindet, und die Stange in ihre ursprüngliche Position belastet. Die mit den Querrohren verbundene Sitzschale des Schalensitzes kann mit wenigstens einem weiteren Schalensitzteil verbunden sein, das beispielsweise höhen- und/oder winkeleinstellbar mit der Sitzschale verbunden ist und beispielsweise eine Schulterstütze bildet. Der Schalensitz kann auch eine integrierte oder separate Kopfstütze aufweisen, die beispielsweise höhen- und/oder winkeleinstellbar mit der Sitzschale oder mit einem weiteren Schalensitzteil verbunden ist, das beispielsweise eine Schulterstütze bildet. Ein Sitzbenutzer kann den Schalensitz schnell in eine gewünschte Lage einstellen. Hierzu sind lediglich ein oder zwei Verstellelemente manuell zu verstellen. Die Sitzeinstellung kann von einem auf dem Schalensitz befindlichen Sitzbenutzer vorgenommen werden. Die Verstellbereiche des Schalensitzes sind mit einem üblichen Fahrzeugsitz vergleichbar. Der Schalensitz kombiniert den Seitenhalt einer Sitzschale mit den Verstellmöglichkeiten eines üblichen Fahrzeugsitzes. Der Entwicklungsaufwand ist gegenüber einem üblichen Fahrzeugsitz geringer, da weniger toleranzbehaftete und verschleißanfällige Bauteile verwendet sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007045340 A1 [0002]