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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer Heckklappe oder einem Kofferraumdeckel, an dem ein ausfahrbarer Heckspoiler angeordnet ist. Der ausfahrbare Heckspoiler ist in einer Ausführungsform unterhalb eines Heckfensters oder in einer Lage, in der sich üblicherweise ein unteres Ende eines Heckfensters befindet, an der Heckklappe angeordnet.
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Bei einem bekannten Kraftfahrzeug ist die Heckklappe oder der Kofferraumdeckel über Vorrichtungen automatisch in zwei Endlagen verschwenkbar. Die eine Endlage entspricht einem vollständig geöffneten Zustand der Heckklappe und die andere Endlage einem vollständig geschlossenen Zustand der Heckklappe.
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Die
DE 103 23 077 A1 beschreibt ein Kraftfahrzeug mit Heckklappe nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Aus der
DE 10 2005 055 702 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem Heckspoiler bekannt, der bei Unterschreiten einer unteren Geschwindigkeitsgrenze automatisch einfährt und bei Überschreiten einer oberen Geschwindigkeitsgrenze automatisch ausfährt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug mit einer Heckklappe oder einem Kofferraumdeckel zu schaffen, bei dem an der Heckklappe oder dem Kofferraumdeckel ein ausfahrbarer Heckspoiler angeordnet ist, der bei der automatischen Kofferraumöffnung berücksichtigt wird. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist an einem Heckbereich einer Karosserie eine Öffnung auf, die durch einen Deckel oder eine Klappe verschließbar ist. Es ist mindestens eine Steuerungsvorrichtung vorgesehen, die über mindestens eine Antriebsvorrichtung den Deckel aus einer geschlossenen Position in eine geöffnete Position und zurück bewegen kann. An einem Bereich des Deckels, der zu einer Schwenkachse des Deckels beabstandet ist, ein Heckspoiler angeordnet ist, der aus einer eingefahrenen Position in eine ausgefahrene Position und zurück verstellbar ist.
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Erfindungsgemäß ist eine Eingabevorrichtung vorgesehen, in der für das Öffnen des Kofferraumdeckels bei einem stehenden Kraftfahrzeug eine maximal mögliche Höhe für den geöffneten Deckels durch den Fahrzeugbenutzer eingegeben werden kann. Die Eingabe der maximal zur Verfügung stehenden Höhe durch den Fahrzeugbenutzer bedingt zwei Wahlmöglichkeiten einer Höhe des freien Endes des Deckels bei unterschiedlichen Öffnungswinkeln des Deckels und bei unterschiedlichen Positionen des Heckspoilers, d.h. in einem ausgefahrenen und in einem eingefahrenen Zustand des Heckspoilers.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ergibt sich die eine Höhe einer geöffneten Position des Kofferraumdeckels bei einem vorgegebenen Schwenkwinkel und einem Heckspoiler, der sich in der ausgefahrenen Position befindet, wobei sich die maximale Höhe des Kofferraumdeckels aus der Lage einer hinteren Kante des Heckspoilers und einem Boden ergibt, auf dem das Kraftfahrzeug steht.
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In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ergibt sich die andere Höhe einer geöffneten Position des Kofferraumdeckels bei einem Schwenkwinkel und einem Heckspoiler, der sich in der eingefahrenen Position befindet, wobei sich die maximale Höhe des Kofferraumdeckels aus der Höhe der hinteren Kante des freien Endes des Kofferraumdeckels und dem Boden ergibt, auf dem das Kraftfahrzeug steht.
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Die beiden Wahlmöglichkeiten einer Höhe des Deckels bei unterschiedlichen Öffnungswinkeln des Deckels können in einer vorteilhaften Ausführungsform so festgelegt werden, dass die Steuerungsvorrichtung automatisch beispielsweise den größtmöglichen Öffnungswinkel des Deckels wählt und der Fahrzeugbenutzer über die Eingabevorrichtung die Möglichkeit hat, stattdessen den anderen Öffnungswinkel des Deckels zu wählen. In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist es umgekehrt zu der obengenannten Möglichkeit.
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Eine Ausführungsform der Erfindung wird nachstehend anhand der einzigen Figur beispielshalber beschrieben.
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Die Figur zeigt ein teilweise dargestelltes Kraftfahrzeug 1, das sich beispielsweise in einer Garage 2 befindet. An einem Heckbereich 3 des Kraftfahrzeuges 1 ist eine Heckklappe oder ein Kofferraumdeckel 4 vorgesehen. Der Kofferraumdeckel 4 ist um eine Schwenkachse 20 verschwenkbar. In der gezeigten Ausführungsform befindet sich die Schwenkachse 20 in Höhe eines Randes 5a eines Daches 5b. Der Kofferraumdeckel 4 verschließt eine in einer Karosserie 5 des Kraftfahrzeuges 1 ausgebildete Öffnung 6 in einem geschlossenen Zustand 7 des Kofferraumdeckels 4.
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In der Figur ist der Kofferraumdeckel 4 in drei geöffneten Positionen 8a, 8b und 9 dargestellt. In der maximal geöffneten Position 9 in der gezeigten Ausführungsform befindet sich der Kofferraumdeckel 4 in einer senkrechten Lage. Den drei dargestellten Positionen entsprechen drei Öffnungswinkel oder Schwenkwinkel α8a α8b und α9.
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In der gezeigten Ausführungsform ist der Kofferraumdeckel 4 mit einem Heckspoiler 10 versehen. Der Heckspoiler 10 befindet sich in einer eingefahrenen Position 12 in einer in dem Kofferraumdeckel 4 ausgebildeten Vertiefung oder einem entsprechenden Hohlraum 11. Aus der eingefahrenen Position 12 ist der Heckspoiler 10 in eine über eine Außenfläche 13 des Kofferraumdeckels 4 überstehende, ausgefahrene Position 14 verschiebbar oder verschwenkbar.
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Der Heckspoiler 10 kann in einer Ausführungsform automatisch entsprechend voreingestellter Parameter, wie eine vorgegebene Geschwindigkeit, oder durch zusätzliche individuell einstellbare oder speicherbare Parameter automatisch verfahrbar sein.
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Beispielsweise kann der Heckspoiler 10 bei Überschreiten der vorgegebenen Geschwindigkeit teilweise ausgefahren werden und bis Erreichen einer Höchstgeschwindigkeit vollständig ausgefahren werden.
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Bei Unterschreiten der vorgegebenen Geschwindigkeit fährt der Heckspoiler 10 in einer Ausführungsform in die eingefahrene Position 12 zurück, in der der Heckspoiler 10 beispielsweise bündig mit dem umgebenden Kofferraumdeckel 4 abschließt.
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Der automatisch aus der eingefahrenen Position 12 in die ausgefahrene Position 14 verschwenkbare Heckspoiler 10 kann in einer Ausführungsform manuell einstellbar sein, so dass sich der Heckspoiler 10 beispielsweise immer in einem teilweise ausgefahrenen Zustand oder immer in einem vollständig ausgefahrenen Zustand 14 befindet.
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Das Ausfahren und das Einfahren des Kofferraumdeckels 4 erfolgt durch mindestens eine Steuervorrichtung 15 und mindestens eine damit verbundene Antriebsvorrichtung 16. Über die Steuerungsvorrichtung 15 sind die beiden Endlagen 7 und 9 sowie Zwischenpositionen 8 einstellbar.
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Durch die Steuervorrichtung 15 und die damit verbundene Antriebsvorrichtung 16 kann der Kofferraumdeckel 4 somit zusätzlich zu den beiden Endlagen, d.h. dem geschlossenen Zustand 7 des Kofferraumdeckels 4 und der maximal geöffneten Position 9 des Kofferraumdeckels 4, in Zwischenpositionen 8a und 8b geschwenkt werden.
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Die Antriebsvorrichtung 16 kann beispielsweise elektrisch, pneumatisch und/oder hydraulisch betrieben sein. Über die Antriebsvorrichtung 16 wird in der gezeigten Ausführungsform ein Stellelement 17 verschoben und/oder verschwenkt.
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In der Figur sind fünf Höhen h9,23a, h8a,14, h8b,12, h8b,14 und H19 angegeben.
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Die Höhe h9,23a entspricht der geöffneten Position 9 des Kofferraumdeckels 4 mit einem Heckspoiler 10, der sich in der ausgefahrenen Position 14 befindet. Die Höhe h9,23a ergibt sich aus der Position einer in Bezug auf die Längsrichtung des Kraftfahrzeuges 1 hinteren, unteren Kante 23a eines freien Endes 21 des Kofferraumdeckels 4 zu einem Boden 25 der Garage 2.
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Die hintere Kante 23a des freien Endes 21 des Kofferraumdeckels 4 befindet sich in einem geschlossenen Zustand 7 des Kofferraumdeckels 4 unterhalb einer hinteren, oberen Kante 23 des freien Endes 21 des Kofferraumdeckels 4. In diesem Sinne wird nachfolgend zwischen der hinteren, oberen Kante 23 und der hinteren, unteren Kante 23a des freien Endes 21 des Kofferraumdeckels 4 unterschieden. Das freie Ende 21 des Kofferraumdeckels 4 ist zu einem über die Schwenkachse 20 an der Karosserie 5 angelenkten Ende 21a der Klappe 4 beabstandet.
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Die Höhe h8a,14 entspricht der geöffneten Position 8a des Kofferraumdeckels 4 mit einem Heckspoiler 10, der sich in der ausgefahrenen Position 14 befindet. Die Höhe h8a,14 ergibt sich aus der Lage einer in Bezug auf die Längsrichtung des Kraftfahrzeuges 1 hinteren Kante 24 des Heckspoilers 10, wenn sich der Kofferraumdeckel 4 in der teilweise geöffneten Position 8a und der Heckspoiler 10 in der ausgefahrenen Position 14 befindet.
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Die Höhe h8b,12 entspricht der geöffneten Position 8b des Kofferraumdeckels 4 mit einem Heckspoiler 10, der sich in der eingefahrenen Position 12 befindet. Die Höhe h8b,12 ergibt sich in der geöffneten Position 8b aus der Höhe der in Bezug auf die Längsrichtung des Kraftfahrzeuges 1 hinteren, oberen Kante 23 des freien Endes 21 des Kofferraumdeckels 4 und dem Boden 25.
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Die Höhe h8b,14 entspricht der teilweise geöffneten Position 8b des Kofferraumdeckels 4 mit einem Heckspoiler 10, der sich in der ausgefahrenen Position 14 befindet. Die Höhe h8b,14 ergibt sich in der geöffneten Position 8b aus der Höhe der in Bezug auf die Längsrichtung des Kraftfahrzeuges 1 hinteren Kante 24 des Heckspoilers 10 und dem Boden 25.
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Die Höhe h8b,14 überschreitet die maximale Höhe H19, die beispielsweise durch die Höhe einer Garage 2 oder dergleichen vorgegeben ist. In der Position 8b des Heckspoilers 10 würde der Heckspoiler 10 an einer Innenfläche 18 einer Decke 19 der Garage 2 anschlagen.
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In Abhängigkeit von dem Schwenkwinkel α des Kofferraumdeckels 4 beim Öffnen des Kofferraumdeckels 4 und/oder der Position des Heckspoilers 10 kann eine hintere, obere Kante 23 oder eine dazu beabstandete hintere, untere Kante 23a eines freien Endes 21 des Kofferraumdeckels 4 oder eine hintere Kante 24 des sich in der ausgefahrenen Position 14 befindlichen Heckspoilers 10 beispielsweise an einer Innenfläche 18 einer Decke 19 der Garage 2 oder einer Decke eines geschlossenen Gebäudes, wie einem Parkhaus, anschlagen.
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Zur Vermeidung einer Kollision des Kofferraumdeckels 4 oder des Heckspoilers 10 mit der Innenfläche 18 der Decke 19 der Garage 2 oder eines geschlossenen Gebäudes, wie einem Parkhaus, bestehen zwei Möglichkeiten:
- 1. Der Schwenkwinkel α des Kofferraumdeckels 4 wird so gewählt, dass der Schwenkwinkel α8a der teilweise geöffneten Position 8a entspricht, in der der Kofferraumdeckel 4 selbst bei einem ausgefahrenen Heckspoiler 10 in der ausgefahrenen Position 14 eine Höhe h8a,14 hat, die unterhalb der Höhe H19 der Decke 19 liegt, d.h. h8a,14 < H19.
- 2. Um einen in Abhängigkeit von der Höhe H19 der Decke 19 maximal möglichen Schwenkwinkel α in der Garage 2 zu haben, kann die Steuerungsvorrichtung 15 so eingestellt sein, dass der Heckspoiler 10 automatisch in die eingefahrene Position 12 verfahren wird, so dass die geöffnete Position 8b des Kofferraumdeckels 4 mit dem Schwenkwinkel αb und der Höhe h8b,12 möglich ist, d.h. h8b,12 < H19.
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In einer Ausführungsform ist eine Eingabevorrichtung 25 vorgesehen, in der eine maximal mögliche Höhe H19 für den geöffneten Deckel 4 bei einem stehenden Kraftfahrzeug 1 durch den Fahrzeugbenutzer eingegeben werden kann.
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Die Eingabe der maximal zur Verfügung stehenden Höhe H19 durch den Fahrzeugbenutzer bedingt zwei Wahlmöglichkeiten entweder die Höhe h8a,14 mit dem Öffnungswinkel oder Schwenkwinkel α8a des Deckels 4 und dem Heckspoiler 10 in einem ausgefahrenen Zustand 14 oder die Höhe h8b,12 mit dem Öffnungswinkel oder Schwenkwinkel α8b des Deckels 4 und dem Heckspoiler 10 in einem eingefahrenen Zustand 12, d.h. α8a < α8b.