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Die Erfindung betrifft einen Iristrenner für eine Druckvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Druckvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 10.
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Aus dem Stand der Technik sind Druckmaschinen bekannt, welche einen Farbkasten umfassen, der an einer Unterseite durch ein Farbmesser abgeschlossen ist. Der Farbkasten ist benachbart zu einer als Duktor bezeichneten Walze angeordnet, welche im Druckvorgang rotiert und mit einer Druckfarbzusammensetzung, die in dem Druckfarbkasten angeordnet ist, benetzt wird. Über so genannte Zonenschrauben kann ein Spalt zwischen dem Farbmesser und dem Duktor entlang der Längsachse des Duktors variabel eingestellt werden. Hierüber kann die Menge der Druckfarbzusammensetzung, welche auf den Duktor übertragen wird, lokal entlang der Achsrichtung des Duktors reguliert werden.
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Wird der Farbkasten entlang der Längsachse des Duktors in unterschiedliche Fächer unterteilt, so ist es möglich, in die unterschiedlich entstehenden Fächer unterschiedlich farbige Druckfarbzusammensetzungen einzubringen. Im Druckbetrieb wird dann auf den Duktor entlang der Längsachse an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich farbige Druckfarbzusammensetzungen übertragen. Im Druckwerk der Druckmaschine werden die Druckfarbzusammensetzungen auf weitere Walzen übertragen, von denen einige als so genannte Verreiberrollen betrieben werden. Diese bewegen sich zusätzlich zu einer Rotation um ihre Längsachse zusätzlich axial parallel zu ihrer Längsachse. Hierdurch entsteht ein kontinuierlicher Farbübergang zwischen den unterschiedlich farbigen Druckfarbzusammensetzungen. Auf dem bedruckten Gegenstand entsteht so ein kontinuierlicher Farbübergang. Das so hergestellte Druckbild wird auch als Irisdruck bezeichnet.
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Bei den im Stand der Technik bekannten Druckvorrichtungen werden ein oder mehrere Iristrenner im Farbkasten angeordnet und mittels mechanischer Befestigungsmittel an dem Farbkasten festgeschraubt oder über schraubbare Klemmverbindungen festgeklemmt. Allgemein gilt, dass die Rüstzeiten zum Einrichten einer Druckvorrichtung für einen Irisdruck lang sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Iristrenner und eine verbesserte Druckvorrichtung zum Ausführen eines Irisdrucks zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände gemäß der unabhängigen Patentansprüche 1 und 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, einen Iristrenner zu schaffen, welcher mittels Magnetkräften in einer angeordneten Stellung in einem Farbkasten einer Druckvorrichtung gehalten wird. Hierdurch können mechanische bewegliche Teile eingespart werden, welche bei den Iristrennern gemäß dem Stand der Technik erforderlich sind, um diese an oder in dem Farbkasten zu befestigen. Durch das Einsparen von solchen beweglichen mechanischen Teilen kann die Handhabung deutlich vereinfacht werden, da der Iristrenner lediglich an die richtige Position im Farbkasten bewegt werden muss und dort dann über die Magnetkräfte gehalten wird. Eine Einrüstzeit für die Druckvorrichtung kann deutlich verkürzt werden.
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Eine hohe Haltekraft und möglichst geringe Streufelder erreicht man gemäß der Erfindung, indem mindestens ein Magnet und weitere Magnete entlang einer Längsrichtung der Unterseite des Iristrenners hinsichtlich ihrer magnetischen Polarität alternierend oder paarweise alternierend angeordnet sind. Die Längsrichtung ist jene Richtung der Unterseite, welcher eine größere Länge als eine Querrichtung der Unterseite aufweist. Die Querrichtung verbindet jene Seitenflächen des Iristrenners, die die gebildeten Bereiche oder Fächer des Farbkastens in der angeordneten Stellung seitlich begrenzen. Die der Unterseite zugewandten Polseiten, denen jeweils ein Nordpol oder ein Südpol zugeordnet werden kann, sind bei einer alternierenden Anordnung wechselnd dem Nord- und dem Südpol zugewiesen. Bei einer paarweise alternierenden Anordnung lassen sich die Magnete entlang der Längsrichtung jeweils zu Paaren zusammenfassen, die eine alternierende magnetische Polarität der der Unterseite zugewandten Polseite aufweisen. Hierbei werden nur solche Magnete zu Paaren zusammengeordnet, welche entlang der Längsrichtung unmittelbar zueinander benachbart sind. Bei einer ungeraden Anzahl von Magneten kann es auftreten, dass ein Magnet sich nicht in ein Paar einordnen lässt.
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Insbesondere wird ein Iristrenner für eine Druckvorrichtung zum Ausführen eines Irisdrucks vorgeschlagen, wobei die Druckvorrichtung einen Farbkasten umfasst, der in der Regel an einer Unterseite einen Farbmesser umfasst, wobei der Iristrenner ausgebildet ist, in einer angeordneten Stellung in dem Farbkasten diesen Farbkasten zu unterteilen, wobei vorgesehen ist, dass der Iristrenner magnetisches Material umfasst, welches so in dem Iristrenner angeordnet und magnetisiert ist, dass der mindestens eine Iristrenner in der angeordneten Stellung durch Magnetkräfte gehalten wird, wobei das magnetische Material in Form mehrerer Magnete in dem Iristrenner angeordnet ist und die mehreren Magnete entlang einer Längsrichtung der Unterseite des Iristrenners hinsichtlich ihrer magnetischen Polarität alternierend oder paarweise alternierend angeordnet sind, wobei die Unterseite in der angeordneten Stellung dem Boden des Farbkastens zugewandt ist. Eine entsprechende Druckvorrichtung zum Ausführen eines Irisdrucks umfasst somit einen Farbkasten mit einem Farbmesser sowie mindestens einen in dem Farbkasten in einer angeordneten Stellung lösbar angeordneten Iristrenner, wobei der Iristrenner magnetisches Material umfasst, welches so in dem Iristrenner angeordnet und magnetisiert ist, dass der mindestens eine Iristrenner in der angeordneten Stellung durch Magnetkräfte gehalten wird. In dieser angeordneten Stellung teilt der Iristrenner den Farbkasten in unterschiedliche Bereiche.
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Ein Verfahren zum Einrichten einer Druckmaschine, mit der ein Irisdruck ausgeführt wird, umfasst somit das Bereitstellen mindestens eines Iristrenners und ein Anordnen des Iristrenners positionsgerecht in dem Farbkasten, so dass der Iristrenner mittels magnetischer Kräfte gehalten wird. In der Regel ist eine Unterseite des Farbkastens durch ein Farbsensor begrenzt, so dass der Iristrenner auf dem Farbmesser angeordnet ist und mittels der Magnetkräfte gehalten wird.
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Definitionen
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Als magnetische Materialien werden hier Materialien angesehen, welche sich über ein Anlegen eines Magnetfelds so magnetisieren lassen, dass nach dem Entfernen aus dem magnetischen Feld von dem magnetischen Material selbst ein magnetisches Feld erzeugt wird. Insbesondere wird unter einem magnetischen Material Material verstanden, aus dem Permanentmagnete hergestellt sind bzw. herstellbar sind. Besonders geeignet sind Aluminium-Nickel-Kobalt-Eisenlegierungen, Samarium-Kobalt oder Neodym-Eisen-Bor-Legierungen. Aus diesen Materialien wird in der Regel zunächst ein kristallines Pulver hergestellt. Das kristalline Pulver wird in Gegenwart eines starken Magnetfelds in eine Form gepresst. Hierbei richten sich Kristallkörner des Pulvers mit einer bevorzugten Magnetisierungsachse in Richtung des Magnetfelds aus. Die Presslinge werden anschließend gesintert. Bei den hierbei verwendeten hohen Temperaturen geht eine nach außen hin wirksame Magnetisierung verloren. Da jedoch die Orientierung der einzelnen Körner des ursprünglich kristallinen Pulvers erhalten bleibt, lässt sich nach einem Abkühlen durch einen starken Magnetisierungspuls eine parallele Ausrichtung der magnetischen Momente erreichen. Hierdurch erhält man ein permanentmagnetisches Material.
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Bevorzugte Ausführungsformen
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Fertigungstechnisch wird das magnetische Material bei einer Ausführungsform des Iristrenners in Form mindestens eines Magneten bereitgestellt. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht somit vor, dass der Iristrenner das magnetische Material in Form mindestens eines Magneten umfasst, mittels dessen der Iristrenner in seiner angeordneten Stellung in dem Farbkasten, vorzugsweise auf dem Farbmesser, mittels einer Magnetkraft gehalten wird.
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Bei geeigneter Wahl des magnetischen Materials kann erreicht werden, dass die erzilte Haltekraft des Iristrenners in der angeordneten Stellung ausreicht um den Iristrenner während des Druckprozesses in der angeordneten Stellung zu halten. Bevorzugt wird der mindestens eine Iristrenner somit ausschließlich in der angeordneten Stellung über magnetische Kräfte gehalten. Dieses gilt sowohl während des Einrichtens als auch während des eigentlichen Druckvorgangs.
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Besonders bevorzugt wird der mindestens eine Magnet in einer Aussparung an einer Unterseite des Iristrenners angeordnet, wobei die Unterseite jene Seite des Iristrenners ist, die in der angeordneten Stellung dem Farbmesser oder einer Unterseite des Farbkastens zugewandt ist.
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Eine besonders hohe Haltekraft erreicht man bei einer Ausführungsform, bei der zusätzlich zu dem mindestens einen Magneten weitere Magneten umfasst sind, die den Iristrenner gemeinsam in der angeordneten Stellung in dem Farbkasten mittels Magnetkraft halten.
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Besonders bevorzugt werden Ausführungsformen, bei denen der mindestens eine Magnet und/oder der eine Magnet und die weiteren Magnete in dem Iristrenner so angeordnet sind, dass magnetische Feldlinien an der Unterseite des Iristrenners parallel zur Oberflächennormale der Unterseite aus dem Iristrenner austreten. Dies gilt in jenen Bereichen der Unterseite, in denen beispielsweise Aussparungen ausgebildet sind, in die die Magnete eingefügt sind.
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Für eine besonders gute Haltekraft ist es vorteilhaft, wenn eine Polseite des mindestens einen Magneten bündig mit der Oberfläche der Unterseite des Iristrenners abschließt. Umfasst der Iristrenner mehrere Magnete, d. h. den mindestens einen Magnet und weitere Magnete, so ist es vorteilhaft, wenn von jedem der Magnete mindestens eine Polseite bündig mit der Oberfläche der Unterseite abschließt.
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Streufelder können auch bei einer Ausführungsform minimiert werden, bei der der Iristrenner Jochelemente aufweist, die aus einem Material bestehen, welches eine höhere Permeabilität als ein Basismaterial des Iristrenners aufweist und eine geometrische Form aufweist, welche einen Feldlinienschluss der magnetischen Feldlinien innerhalb des Iristrenners begünstigen. Wird ein Stabmagnet verwendet, so kann dieser beispielsweise in einem topfartig ausgebildeten Jochelement aus Eisen angeordnet werden, wobei die offene Seite des Topfs vorzugsweise bündig mit der Unterseite des Iristrenners abschließt. Ein Jochelement kann die Haltekraft eines Magneten steigern.
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Iristrenner, welche mindestens einen oder zusätzlich weitere Magnete umfassen, können als Kunststoffgussteile hergestellt sein oder werden. Ebenso ist es möglich, in einen geformten Iristrenner Aussparungen einzubringen, und die Magnete hierin beispielsweise einzukleben. Andere Ausführungsformen können vorsehen, dass der Iristrenner selbst aus einem magnetischen Material hergestellt wird oder in einem Spritzguss- oder Spritzpressverfahren aus einem Gemisch aus einem Kunststoff und einem pulverisierten kristallinen permanentmagnetischen Stoff hergestellt ist oder wird.
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Am bevorzugtesten werden Magnete in eine Form eingebracht und anschließend ein Kunststoff in die Form gegossen, so dass die Magnete in den Kunststoff integriert werden.
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Gegebenenfalls kann der auf diese Weise gusstechnisch hergestellte Iristrenner noch Nachbearbeitungsschritten unterzogen werden.
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Eine Verwendung eines Kunststoffmaterials als Basismaterial für einen Iristrenner wird aus fertigungstechnischen und Handhabungsgründen bevorzugt. Zum einen lassen sich Iristrenner aus Kunststoffmaterial auf einfache Weise in die gewünschte Form fertigen, welche beispielsweise eine an den Duktor der Druckvorrichtung angepasste kreissektorförmige Aussparung aufweisen muss, um den Farbkasten optimal zu teilen. Ferner bieten Kunststoffe gute Oberflächeneigenschaften, um diese von den im Druckprozess verwendeten Farbzusammensetzungen auf einfache Art und Weise reinigen zu können. Ferner besitzen Kunststoffe eine hohe Korrosionsbeständigkeit gegenüber den hierbei verwendeten Chemikalien.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Ausschnitts einer Druckvorrichtung;
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2 eine schematische Seitenansicht eines Iristrenners;
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3 eine schematische Draufsicht auf einen Iristrenner;
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4 eine weitere schematische Ansicht eines Iristrenners; und
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5 noch eine weitere Ansicht eines Iristrenners mit Jochelementen.
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In 1 ist schematisch ein Ausschnitt einer Druckvorrichtung 1 dargestellt. Diese umfasst eine als Duktor 2 bezeichnete Walze. Angrenzend an den Duktor 2 ist ein Farbkasten 3 angeordnet. An einer Unterseite 4 ist der Farbkasten 3 durch ein Farbmesser 5 begrenzt. Ein Spalt 6 zwischen dem Farbmesser 5 und dem Duktor 2 kann entlang einer Längsrichtung 7, welche parallel zu einer Achsrichtung des Duktors 2 verläuft, über Zonenschrauben 8 lokal eingestellt werden. Eine Breite des Spalts 6 bestimmt, wie viel von einer Druckfarbzusammensetzung 9a, 9b, welche in dem Farbkasten 3 eingebracht ist, auf den Duktor 2 übertragen wird. Um einen Irisdruck ausführen zu können, wird der Farbkasten 3 mittels mindestens eines Iristrenners 10 entlang der Längsrichtung 7 in unterschiedliche Bereiche, Abschnitte oder Farbfächer 11a, 11b unterteilt.
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Im dargestellten Beispiel ist ein Iristrenner 10 in dem Farbkasten 3 angeordnet, der den Farbkasten 3 in ein erstes Farbfach 11a und ein zweites Farbfach 11b unterteilt. In 1 ist der Iristrenner 10 in seiner angeordneten Position gezeigt. Der Iristrenner 10 umfasst eine Unterseite 12 und eine Oberseite 13. Die Unterseite 12 ist in einer angeordneten Stellung des Iristrenners 10 in dem Farbkasten 3, wie sie in 1 dargestellt ist, einer Oberseite 14 des Farbmessers 3 zugewandt. Die Unterseite 12 verbindet zwei einander gegenüberliegende Seitenflächen 15, 16, welche die durch den Iristrenner 10 gebildeten Farbfächer 11a und 11b seitlich begrenzen.
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Die dem Duktor zugewandten Kanten 17, 18 der Seitenflächen 15, 16 weisen eine Krümmung auf, die an eine Krümmung des Duktors 2 angepasst sind.
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Sind in den unterschiedlichen gebildeten Farbfächern 11a und 11b verschiedenfarbige Druckfarbzusammensetzungen 9a und 9b eingefüllt, so wird der Duktor 2 in einem Abschnitt 21a mit der Farbzusammensetzung 9a und in einem weiteren Abschnitt 21b mit der Farbzusammensetzung 9b benetzt.
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Der Iristrenner 10 umfasst in der dargestellten Ausführungsform mehrere im Innern zwischen den Seitenwänden 15, 16 angeordnete Magnete 31a–31e. Die Magnete 31a–31e sind so magnetisiert, dass jeweils ein Magnetpol, d. h. eine Polseite 32a–32e, bündig mit der Unterseite 12 des Iristrenners abschließt. Das Farbmesser 5 ist in der Regel aus einem ferromagnetischen Material gebildet, so dass sich zwischen den eine permanente Magnetisierung aufweisenden Magneten 31a–31e und dem Farbmesser 5 eine magnetische Kraft ausbildet, welche den Iristrenner 10 in der angeordneten Stellung auf dem Farbmesser 5 in seiner Position hält. Bei der beschriebenen Ausführungsform wird der Iristrenner 10 ausschließlich durch die Magnetkräfte in der angeordneten Stellung gehalten. Dieses gilt nicht nur während des Einrichtens sondern auch während des eigentlichen Druckvorgangs zum Erzeugen eines Irisdrucks.
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Die Magnete im Innern des Iristrenners 10 sind hierbei so angeordnet, dass die Feldlinien in den Polbereichen 32a–32e vorzugsweise senkrecht zur Fläche der Unterseite 12 orientiert sind. Sind die Magnete 31a–31e beispielsweise als Stabmagnete ausgebildet, welche entlang ihrer Stabrichtung magnetisiert sind, so sind diese Stäbe senkrecht zur Oberfläche der Unterseite 12 orientiert. Dies bedeutet, eine Magnetisierungsrichtung 19 des Magneten 31a–31e ist parallel zur Oberflächennormale 20 der Unterseite 12 ausgerichtet. Die magnetische Feldstärke der Magnete 31a–31e wird vorzugsweise so gewählt, dass ein Ablösen des Iristrenners 10 von dem Farbmesser 5 aus der angeordneten Stellung parallel zur Oberflächennormale 22 der Oberseite 14 des Farbmessers 5 bei manueller Handhabung nur schwierig möglich ist.
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Bei einer Verschiebung auf der Oberseite 14 des Farbmessers 5, d. h. parallel zum Bodes des Farbkastens 3, z. B. entlang einer Längsrichtung 37 der Unterseite 12 des Iristrenners 10, sind die aufzubringenden Kräfte, um den Iristrenner aus der angeordneten Stellung zu bewegen, geringer. Wird der Iristrenner 10 somit entlang dieser Längsrichtung 37 der Unterseite 12 von dem Duktor 2 wegbewegt, so werden die Magnete 31e–31a in dieser Reihenfolge nacheinander über eine hintere Kante 38 des Farbmessers bewegt, so dass eine Anziehungskraft zwischen den in dem Iristrenner 10 enthaltenen Magneten 31a–31e und dem Farbmesser 5 sukzessive verringert wird, bis der Iristrenner 10 vollständig von dem Farbmesser 5 getrennt werden kann.
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Bei anderen Ausführungsformen kann die Magnetisierung der Magnete 31a–31e auch so gewählt werden, dass auch ein Ablösen des Iristrenners 10 parallel zur Oberflächennormale 22 der Oberseite 14 des Farbmessers 5 möglich ist. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der Farbkasten anders als bei der Ausführungsform nach 1 an einer von dem Duktor 2 abgewandten Seite eine Rückwand aufweist.
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In 2 ist eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines Iristrenners 10 dargestellt. Die gleichen technischen Merkmale sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Gut zu erkennen sind in 2 die einzelnen im Innern des Iristrenners angeordneten Magnete 31a–31e, welche bei der dargestellten Ausführungsform quaderförmig ausgebildet sind. Die Magnetisierungsrichtung 19 ist jeweils über einen Doppelpfeil angedeutet. Die Magnetisierung kann für alle Magnete 31a–31e identisch hinsichtlich der Orientierung gewählt werden. Um Streufelder zu minimieren, können die Magnete jedoch auch eine alternierende Magnetisierungsrichtung aufweisen. Die Polseiten 32a, 32c, 32e der Magnete 31a, 31c, 31e wären dann beispielsweise „Nordpole”, die Polseiten 32b, 32d der übrigen alternierend bezüglich der Längsrichtung 37 angeordneten Magnete 31b, 31d wären „Südpole”. Häufig werden Anordnungen mit einer geraden Anzahl von Magneten bei einer Anordnung mit alternierender Magnetisierung verwendet.
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In 3 ist eine schematische Draufsicht auf die Unterseite des Iristrenners nach 2 dargestellt. Zu erkennen ist, dass die Magnete 31a–31e zu den Seitenwänden 15, 16 jeweils von Basismaterial 42 umgeben sind. Lediglich an der Unterseite treten die Magnete 31a–31e mit ihren Polflächen 32a–32e an die Oberfläche des Iristrenners, so dass die Polflächen 32a–32e einen Teil der Oberfläche der Unterseite 12 bilden (siehe 2). Bei einigen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die Polflächen mit einer Schutzschicht, beispielsweise in Form eines Lacks oder einer Farbe, überzogen sind. Bevorzugt wird es jedoch, dass das magnetische Material selbst bis in die Ebene der Unterseite 12 hineinragt.
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In 4 ist schematisch eine weitere Ausführungsform eines Iristrenners 10 schematisch dargestellt, welche aus einem magnetischen Material hergestellt ist. Eine Magnetisierungsrichtung 19 ist so gewählt, dass diese senkrecht auf der Oberfläche der Unterseite 12 des Iristrenners steht. Ein solcher Iristrenner 10 kann beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial, welches mit kristallinem magnetischem Material vermischt ist, in einem Pressverfahren hergestellt sein.
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In 5 ist eine weitere Ausführungsform eines Iristrenners dargestellt, bei dem die einzelnen Magnete 31a–31e jeweils in einem topfförmigen Jochelement 51a–51e angeordnet sind. Hierdurch kann die Haftwirkung der einzelnen Magnete 31a–31e gesteigert werden. Die topfartigen Jochelemente 51a–51e sind vorzugsweise so ausgebildet, dass der topfförmige Rand 52a–52e ebenfalls bündig in die Oberfläche der Unterseite 12 integriert ist. Streufelder sind bei dieser Ausführungsform reduziert. Die Jochelemente begünstigen jeweils einen Feldlinienverlauf in dem Jochelement selbst, von der der Unterseite 12 abgewandten Polseite 33a–33e durch das Jochelement zu dem Rand 52a–52e des Jochelements 31a–31e, der beabstandet zu der Polseite 31a–31e in der Unterseite 12 endet. Der Feldlinienschluss erfolgt durch das Farbmesser oder den Farbkastenboden.
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Die Ausgestaltung des Iristrenners ist hinsichtlich einer Anzahl und Anordnung der einzelnen Magnete variabel. Die Magnete können alle eine identische geometrische Abmessung und alle dieselbe Magnetisierung aufweisen. Ebenso ist es jedoch möglich, diese hinsichtlich ihrer geometrischen Form unterschiedlich und auch unterschiedlich hinsichtlich ihrer jeweiligen Stärke der Magnetisierung zu wählen.
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Ein besonderer Vorteil dieser in den unterschiedlichen Abbildungen gezeigten Iristrenner besteht darin, dass diese glatte Oberflächen aufweisen, so dass diese auf einfache Weise nach einem Entfernen aus ihrer angeordneten Stellung in dem Farbkasten auch in maschinell ausgeführten Reinigungsprozessen einfach von Resten der Druckfarbzusammensetzungen gereinigt werden können. Ferner lassen sich diese einfach und schnell und ebenso präzise im Farbkasten anordnen und ausrichten, so dass die mit den einzelnen Druckfarbzusammensetzungen zu benetzenden Bereiche auf dem Duktor auf einfache und zuverlässige Weise schnell hergestellt werden können.
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Die Magnete der Iristrenner können auf einfache Weise recycelt, d. h. wieder verwendet, werden.
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In der Beschreibung wurde davon ausgegangen, dass der Farbkasten an seiner Unterseite durch das Farbmesser begrenzt ist. Auch Ausführungsformen, bei denen ein Boden eines Farbkastens andersartig gebildet ist, können mit dem geschaffenen Iristrenner genutzt werden. Der Boden des Farbkastens muss lediglich aus einem magnetisierbaren oder magnetischen Material bestehen oder zumindest flächig ausgebildete Abschnitte oder Schichten magnetisierbaren oder magnetisierten Materials enthalten. Vorzugsweise wird der Boden des Farbkastens zumindest teilweise aus einem ferromagnetischen Material gebildet.
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Es versteht sich, dass eine Druckvorrichtung ähnlich zu der nach 1 auch mit mehreren Iristrennern versehen werden kann, so dass der Farbkasten in mehrere Farbfächer unterteilt wird. Die Anzahl der Iristrenner ist somit nur von dem gewünschten Druckergebnis abhängig.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckvorrichtung
- 2
- Duktor
- 3
- Farbkasten
- 4
- Unterseite
- 5
- Farbmesser
- 6
- Spalt
- 7
- Längsrichtung
- 8
- Zonenschrauben
- 9a, 9b
- Farbzusammensetzungen
- 10
- Iristrenner
- 11a, 11b
- Farbfächer
- 12
- Unterseite
- 13
- Oberseite
- 14
- Oberseite Farbmesser
- 15, 16
- Seitenwände
- 17, 18
- Kanten
- 19
- Magnetisierungsrichtung
- 20
- Oberflächennormale (Unterseite 12)
- 21a, 21b
- Abschnitte
- 22
- Oberflächennormale (Farbmesser/Farbkastenboden)
- 31a–31e
- Magnete
- 32a–32e
- Polseiten
- 33a–33e
- von der Unterseite abgewandte Polseiten
- 37
- Längsrichtung
- 38
- Hinterkante
- 51a–51e
- Jochelement
- 52a–52e
- Rand