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Die Erfindung betrifft ein Setzwerkzeug für einen Spreizanker mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Es gibt Spreizanker mit einer Spreizhülse, die durch Einschlagen oder sonstiges Einbringen eines Spreizkörpers aufspreizbar sind. Die Spreizanker werden durch Aufspreizen der Spreizhülse in einem Bohrloch in einem Ankergrund aus beispielsweise Beton verankert. Das Einschlagen des Spreizkörpers in die Spreizhülse eines solchen Spreizankers kann mit einem einfachen Einschlagdorn erfolgen, der von Hand gehalten, am Spreizkörper des Spreizankers angesetzt wird und auf dessen dem Spreizkörper fernes Ende Hammerschläge ausgeübt werden.
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Die Offenlegungsschrift
DE 10 2007 039 141 A1 offenbart ein mehrteiliges, bolzenförmiges Setzwerkzeug, das einen Einschlagdorn umfasst, der in einem ein Sackloch aufweisenden Hohlschaft aufgenommen ist. Der Einschlagdorn weist ungefähr in seiner Längsmitte einen umlaufenden, ringförmigen Bund mit Ringschultern auf beiden Seiten auf, an deren einer Ringschulter der Hohlschaft anliegt. Hammerschläge auf ein dem Bund fernes, geschlossenes Ende des Hohlschafts werden vom Hohlschaft über den Bund auf den Einschlagdorn übertragen. Der Einschlagdorn lässt sich aus dem Hohlschaft entnehmen, nämlich herausziehen, und umgekehrt wieder einsetzen. Das ermöglicht ein wahlweises Verwenden beider Enden des Einschlagdorns, die unterschiedlich ausgestaltet sein können. Beispielsweise können die beiden Enden des Einschlagdorns unterschiedliche Längen und/oder unterschiedliche Durchmesser aufweisen zur Anpassung an verschiedene Spreizanker.
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Aufgabe der Erfindung ist, ein Setzwerkzeug der vorstehend erläuterten Art vorzuschlagen, das außer zu einer manuellen Handhabung auch für einen Maschineneinsatz geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Das erfindungsgemäße Setzwerkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist einen Einschlagdorn und einen hülsenförmigen Halter auf, in dem der Einschlagdorn auf einem Teil seiner Länge aufgenommen, beispielsweise eingesteckt ist. Ein anderer Teil einer Länge des Einschlagdorns steht aus dem Halter vor. Mit „hülsenförmig“ ist insbesondere gemeint, dass der Halter ein Loch aufweist, in welchem der Einschlagdorn aufgenommen und gehalten ist. Der Einschlagdorn ist aus dem Halter entnehmbar, beispielsweise herausziehbar. Schläge auf ein dem Einschlagdorn fernes Ende des Setzwerkzeugs werden auf den Einschlagdorn übertragen, so dass beispielsweise ein Spreizkörper in eine Spreizhülse eines Spreizankers eintreibbar ist.
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Erfindungsgemäß weist der Einschlagdorn einen Aufnahmeschaft zum Einsetzen in ein Spannfutter eines Bohrhammers auf. Der Aufnahmeschaft befindet sich in dem hülsenförmigen Halter, wenn der Einschlagdorn in dem Halter aufgenommen ist. Der Einschlagdorn lässt sich mit seinem Aufnahmeschaft in ein Spannfutter eines Bohrhammers einsetzen, wenn der Einschlagdorn aus dem hülsenförmigen Halter entnommen ist. Das hat den Vorteil, dass das erfindungsgemäße Setzwerkzeug bzw. sein Einschlagdorn mit einem Bohrhammer benutzt werden kann, um beispielsweise einen Spreizkörper in eine Spreizhülse eines Spreizankers einzutreiben und allgemein um maschinell Schläge auszuüben. Das erfindungsgemäße Setzwerkzeug ist also sowohl manuell als auch maschinell verwendbar.
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Vorzugsweise ist der Aufnahmeschaft des Einschlagdorns des erfindungsgemäßen Setzwerkzeugs zu einem formschlüssigen Einsetzen in ein entsprechendes Spannfutter eines Bohrhammers ausgebildet. Insbesondere weist der Aufnahmeschaft hierzu mindestens eine Hinterschneidung in Längsrichtung auf, so dass der Bohrhammer Schläge in dieser Richtung übertragen kann. Gedacht ist insbesondere an ein sog. SDS- oder SDS-plus-Bohrhammerfutter. Der Einschlagdorn ist vorzugsweise werkzeuglos spannbar, Längs- und/oder Drehschläge werden durch Formschluss vom Spannfutter auf den Einschlagdorn übertragen.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht einen Schlagbolzen vor, der in Verlängerung des Einschlagdorns in dem hülsenförmigen Halter aufgenommen ist. Der Schlagbolzen dient einer Übertragung von Schlagenergie, die auf ein dem Einschlagdorn fernes Ende des Schlagbolzens ausgeübt wird, auf den Einschlagdorn, bei einer manuellen Benutzung des Setzwerkzeugs. Das dem Einschlagdorn ferne Ende des Schlagbolzens ist deswegen zum Ausüben von beispielsweise Hammerschlägen zugänglich. Beispielsweise ist das dem Einschlagdorn ferne Ende des Schlagbolzens bündig mit dem hülsenförmigen Halter oder steht aus dem hülsenförmigen Halter vor.
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Auch wenn es denkbar ist, dass die Schlagenergie vom Schlagbolzen mittelbar beispielsweise über den hülsenförmigen Halter auf den Einschlagdorn übertragen wird, überträgt der Schlagbolzen die auf ihn ausgeübte Schlagenergie vorzugsweise unmittelbar auf den Einschlagdorn. Zu diesem Zweck sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, dass der Schlagbolzen mit seinem einen Ende an einem ihm zugewandten Ende des Einschlagdorns anliegt, wenn der Einschlagdorn in dem Halter aufgenommen ist. Die unmittelbare Übertragung der Schlagenergie vom Schlagbolzen auf den Einschlagdorn hat den Vorteil eines geringeren Verlusts an Schlagenergie bei der Übertragung. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Schlagbolzen massiv ausgeführt werden kann, wodurch er steifer ist, was die Übertragung von Schlagenergie ebenfalls verbessert.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht einen Setztiefenanschlag vor. Dabei kann es sich beispielsweise um eine Ringschulter handeln, die beim Eintreiben eines Spreizkörpers in eine Spreizhülse eines Spreizankers an einem Ende auf dem Spreizanker oder auf einem Ankergrund aufsitzt und dadurch das Eintreiben des Spreizkörpers in die Spreizhülse des Spreizankers beendet.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Setzwerkzeug mehrere Einschlagdorne als Wechsel-Einschlagdorne aufweist. Die Wechsel-Einschlagdorne können beispielsweise unterschiedliche Längen und/oder Durchmesser aufweisen, zur Anpassung des Setzwerkzeugs an verschiedenen Spreizanker. Dadurch werden für unterschiedliche Spreizanker nicht mehrere Setzwerkzeuge benötigt, sondern lediglich ein Setzwerkzeug mit mehreren Wechsel-Einschlagdornen.
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Zu einer komfortablen Handbenutzung sieht eine Ausgestaltung der Erfindung einen den Halter umschließenden Griff vor, wobei der Halter selbst als Griff ausgebildet sein kann, so dass der Griff einstückiger Bestandteil des Halters ist, oder der Griff umschließt den Halter beispielsweise nach Art einer Ummantelung. In letzterem Fall kann der Griff unlösbar oder lösbar mit dem Halter verbunden sein.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht einen tellerförmigen Handschutz vor. Der Handschutz ist insbesondere an einem dem Einschlagdorn fernen Ende des Halters angeordnet und weist beispielsweise ungefähr die Größe einer den Halter bzw. den Griff umschließenden Hand auf. Der Handschutz schützt vor Hammerschlägen, die am Schlagbolzen vorbeigehen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen Achsschnitt eines erfindungsgemäßen Setzwerkzeugs.
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Das in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäße Setzwerkzeug 1 weist einen Einschlagdorn 2 und einen Schlagbolzen 3 auf, die gleichachsig in einem hülsenförmigen Halter 4 aufgenommen sind. Im Ausführungsbeispiel besteht der Halter 4 aus einem Rohr aus Metall. Der Schlagbolzen 3 und der Einschlagdorn 4 weisen umlaufende Nuten auf, in denen O-Ringe 5 einliegen. Die O-Ringe 5 liegen auch in Nuten ein, die innen in dem Halter 4 umlaufend ausgebildet sind, wodurch der Schlagbolzen 3 und der Einschlagdorn 2 in dem Halter 4 gehalten sind und sich durch Herausziehen entnehmen lassen. Der Halter 4 ist mit einem Griff 6 aus Kunststoff oder Gummi ummantelt, der an dem Ende, in dem sich der Schlagbolzen 3 befindet, einen tellerförmigen, radial abstehenden Handschutz 7 aufweist.
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Der Schlagbolzen 3 ist zylindrisch und weist an einem Ende einen kugelkappenförmigen Kopf 8 auf. Der Kopf 8 steht aus dem Halter 4 vor, im Übrigen befindet sich der Schlagbolzen 3 innerhalb des Halters 4.
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Der Einschlagdorn 2 steht aus einem dem Kopf 8 fernen Ende des Halters 4 vor. Er weist zwei zylindrische Abschnitte 9, 10 auf, die mit einer Ringschulter ineinander übergehen, die einen Setztiefenanschlag 11 bildet. Anschließend an eine konische Aufweitung 12 geht der Einschlagdorn 2 mit einer umlaufenden, konkaven Rundung 13 in einen Flansch 14 über, der an dem dem Kopf 8 des Schlagbolzens 3 fernen Ende des Halters 4 anliegt. Im Anschluss an den Flansch 14, d.h. innerhalb des Halters 4, weist der Einschlagdorn 2 einen Aufnahmeschaft 15 auf. Der Aufnahmeschaft 15 ist in dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung als SDS-plus-Aufnahmeschaft 15 ausgebildet. Nach Entnahme des Einschlagdorns 2 aus dem Halter 4 lässt sich der Einschlagdorn 2 mit seinem Aufnahmeschaft 15 in ein nicht dargestelltes SDS-plus-Spannfutter eines nicht dargestellten Bohrhammers einsetzen. Der Einschlagdorn 2 lässt sich werkzeuglos in das nicht dargestellte SDS-plus-Spannfutter einsetzen und ist in diesem formschlüssig gehalten. Allgemein ausgedrückt ist der Aufnahmeschaft 15 des Einschlagdorns 2 zu einem vorzugsweise werkzeuglosen Einsetzen in ein entsprechendes Spannfutter eines Bohrhammers vorgesehen, das den Aufnahmeschaft 15 formschlüssig in Längs- und in Drehrichtung hält, wozu dieser Hinterschneidungen in Längs. und in Drehrichtung aufweist. Der Einschlagdorn 2 lässt sich dadurch zu einem maschinellen Ausüben mechanischer Schläge mit beispielsweise einem Bohrhammer verwenden.
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Zur manuellen Verwendung wird der Einschlagdorn 2 durch Stecken in den Halter 4 eingesetzt, wo er mit dem O-Ring 5 gehalten ist. Das Einsetzen und Entnehmen des Einschlagdorns 2 in den/aus dem Halter 4 ist vergleichbar einem Einsetzen eines Schrauber- oder dgl. -Bits in einen Bithalter. Einander zugewandte Enden des Einschlagdorns 2 und des Schlagbolzens 3 liegen aneinander an, wenn der Einschlagdorn 2 und der Schlagbolzen 3 wie vorgesehen in den Halter 4 eingesetzt sind, so dass die O-Ringe 5 in den zugeordneten Nuten einliegen. Mit einem nicht dargestellten Hammer lassen sich Schläge auf den Kopf 8 des Schlagbolzens 3 ausüben, die der Schlagbolzen 3 durch seine Anlage am zugewandten Ende des Einschlagdorns 2 unmittelbar auf den Einschlagdorn 2 überträgt, so dass das Setzwerkzeug 1 zum Übertragen von Schlagenergie beispielsweise eines Hammers verwendbar ist.
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Das Setzwerkzeug 1 ist zum Setzen eines nicht dargestellten Spreizankers vorgesehen. Mit dem Setzwerkzeug 1 lässt sich ein nicht dargestellter Spreizkörper in eine ebenfalls nicht dargestellte Spreizhülse des Spreizankers eintreiben, um die Spreizhülse aufzuspreizen und in einem Bohrloch in einem Ankergrund zu verankern. Eine Anlage der Ringschulter, die den Setztiefenanschlag 11 bildet, an einem Ende des nicht dargestellten Spreizankers, begrenzt eine Einschlagtiefe des Spreizkörpers in den Spreizanker und beendet das Eintreiben. Außer mit einem Hammer von Hand kann das Eintreiben wie beschrieben maschinell erfolgen, indem der Einschlagdorn 2 aus dem Halter 4 entnommen und in ein Spannfutter eines Bohrhammers eingesetzt wird.
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Der Einschlagdorn 2 lässt sich gegen nicht dargestellte Wechsel-Einschlagdorne tauschen, die beispielsweise eine andere Länge von einem dem Halter 4 fernen Ende bis zum Setztiefenanschlag 11 und/oder einen anderen Durchmesser aufweisen. Auf diese Weise ist das Setzwerkzeug 1 an verschiedene Spreizanker anpassbar. Der Aufnahmeschaft 15 mit der SDS-plus-Aufnahme ist bei allen Wechsel-Einschlagdornen 2 übereinstimmend ausgebildet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007039141 A1 [0003]