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Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennkraftmaschine und ein Verfahren zur Wandlung von thermischer Energie in mechanische und/oder elektrische Energie.
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Bei einer Brennkraftmaschine wird ein Gemisch aus Brennstoff und Luft gezündet und verbrannt. Die bei der Verbrennung entstehende Wärme wird in mechanische Arbeit oder Energie umgewandelt. Hierfür haben bekannte Brennkraftmaschinen einen Brennraum und ein Kurbelgehäuse, zwischen denen ein Kolben angeordnet ist. Der Kolben ist derart mit einer Kurbelwelle gekoppelt, dass die Kurbelwelle durch eine Bewegung des Kolbens angetrieben werden kann. Genauer gesagt, wird im Brennraum ein Brennstoff-Luft-Gemisch verbrannt, dehnt sich durch die Verbrennungswärme Gas im Brennraum aus und bewegt den Kolben in Richtung Kurbelgehäuse. Ist das Gemisch im Brennraum verbrannt, wird das erzeugte Abgas aus dem Brennraum ausgestoßen, wodurch sich der Kolben in Richtung des Brennraums bewegt.
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Im Stand der Technik gibt es eine Vielzahl von Brennkraftmaschinen, wie beispielsweise einen Zweitaktmotor, einen Viertaktmotor und so weiter. Deren Funktionsweise ist hinreichend bekannt, so dass diese hier nicht weiter beschrieben wird.
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Brennkraftmaschinen haben jedoch auch heute noch eine Vielzahl von Nachteilen, wie beispielsweise geringen Wirkungsgrad, gesundheitsgefährende Stoffe im Abgas, Ölverlust usw. Daher gibt es im Stand der Technik eine Vielzahl von Entwicklungen, welche diese Nachteile beseitigen sollen.
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EP 0 945 606 A2 beschreibt eine Turbolader-Gasbrennkraftmaschine, welche mit einem Motorgenerator ausgestattet ist. Diese Brennkraftmaschine hat zwei Brennräume. Das aus den Brennräumen austretende Gas wirkt zusammen auf einen Kolben. Der Takt der Verbrennung in den Brennräumen ist synchronisiert. Zudem ist der Takt der Verbrennung mit dem Motortakt synchronisiert.
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Auch wenn mit einer solchen Brennkraftmaschine der Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine gesteigert werden kann, so ist immer noch, zur weiteren Optimierung der Nutzung von vorhandenem Brennstoff, eine weitere Steigerung des Wirkungsgrads wünschenswert.
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DE 181 611 A zeigt eine Verbrennungskraftmaschine mit zwei vollkommen getrennten Brennkammern. Die Verbrennungskraftmaschine arbeitet als Zweitaktmaschine.
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DE 85 13 589 U1 beschreibt eine Zweitakt-Wärmekraftmaschine mit zwei Brennkammern. Ein Schieber verbindet die beiden Brennräume abwechselnd mit einem Zylinder.
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DE 603 583 A bezieht sich auf eine Anfahreinrichtung an Brennkraftmaschinen mit äußerer Verbrennung in mehreren Brennkammern.
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Alle zuvor genannten Brennkraftmaschinen des Standes der Technik sind derart konstruiert, dass der Verbrennungstakt in den beiden Brennräumen mit dem Wandlungstakt in einem Zylinder fest gekoppelt ist.
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DE 3145 381 A1 offenbart eine mehrzylindrige Hubkolbenmaschine-Brennkraftmaschine, die zwei durch eine Kupplung verbindbare Kurbelwellenteile aufweist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Brennkraftmaschine und ein Verfahren zur Wandlung von thermischer Energie in mechanische Energie zur Verfügung zu stellen, welche gegenüber bekannten Brennkraftmaschinen und Verfahren einfach konstruiert sind und einen hohen Wirkungsgrad haben.
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Die Aufgabe wird durch eine Brennkraftmaschine zur Wandlung von thermischer Energie in mechanische Energie nach Patentanspruch 1 gelöst.
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Die zuvor beschriebene Brennkraftmaschine ist zum einen einfach aufgebaut. Zum anderen hat sie einen gegenüber bekannten Brennkraftmaschinen verbesserten Wirkungsgrad.
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Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Brennkraftmaschine sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Vorzugsweise wird der erste Brennraum der Brennkraftmaschine entleert, wenn der zweite Brennraum mit dem Brennstoff-Luft-Gemisch gefüllt wird, und der zweite Brennraum wird entleert, wenn der erste Brennraum mit dem Brennstoff-Luft-Gemisch gefüllt wird. Somit kann die zuvor erwähnte Brennkraftmaschine gemäß dem Zweitaktprinzip arbeiten.
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Es ist möglich, dass die Kurbelwelle der Brennkraftmaschine geteilt ist.
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Bevorzugt handelt es sich bei der Anzahl der Kolben der Brennkraftmaschine um ein geradzahliges Vielfaches.
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In einer Ausführungsform kann die Kurbelwelle der Brennkraftmaschine zweigeteilt ausgeführt sein, wobei deren zwei Teile unterschiedliche Drehzahlen aufweisen. Auf diese Weise können mindestens zwei verschiedene Verbraucher mit der Kurbelwelle angetrieben werden.
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Vorzugsweise weist das Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine eine Medienauslassöffnung zum Auslass von Medien aus dem Kurbelgehäuse auf.
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Vorteilhaft ist zwischen dem Kurbelgehäuse und dem ersten und zweitem Brennraum ein Kolben angeordnet, auf welchen aus dem ersten und zweiten Brennraum ausgelassenes Gas auftrifft, und wobei der Kolben ein Hubkolben oder ein Schwenkkolben ist. Der Kolben kann sehr einfach eine durch thermische Energie erzeugte Strömung in mechanische Energie umsetzen.
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Der Kolben kann ohne Dichtung der Brennkraftmaschine am Kurbelgehäuse angeordnet sein.
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Es ist möglich, dass die Brennkraftmaschine zudem mit einem Generator zur Wandlung der Drehung der Kurbelwelle in elektrische Energie ausgestattet ist.
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Die Aufgabe wird zudem durch ein Verfahren zur Wandlung von thermischer Energie in mechanische Energie nach Patentanspruch 10 gelöst.
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Weitere mögliche Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale oder Ausführungsformen. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der Erfindung hinzufügen.
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Nachfolgend ist die Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung und anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine schematische Schnittansicht einer Brennkraftmaschine gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
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2 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Wandlung von thermischer Energie in mechanische und/oder elektrische Energie;
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3 eine schematische Schnittansicht einer Brennkraftmaschine gemäß einer Modifikation des ersten Ausführungsbeispiels;
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4 eine schematische Schnittansicht einer Brennkraftmaschine gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel; und
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5 eine schematische Schnittansicht eines Brennraums gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel.
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In den Figuren sind gleiche und gleichbedeutende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die in den Figuren gezeigten Abmessungen sind schematisch, das heißt die tatsächlichen Größenverhältnisse der in den Figuren gezeigten Teile können anders als dargestellt sein.
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1 zeigt eine Brennkraftmaschine 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, welche ein Brennstoff-Luft-Gemisch 2 verbrennt. Die Brennkraftmaschine 1 hat einen ersten Brennraum 10, einen zweiten Brennraum 20, einen Luftkompressor 30, ein Kurbelgehäuse 40, eine Lufteinlassleitung 50, eine Verbindungsleitung 60, einem Kolben 70, eine Pleuelstange 80, eine Kurbelwelle 90, einen Raum 100 und eine Abgasauslassleitung 110. Zudem ist in 1 ein Generator zur Erzeugung von elektrischer Energie dargestellt, welcher mit der Kurbelwelle 90 gekoppelt ist.
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In 1 sind der erste und zweite Brennraum 10, 20 über die Lufteinlassleitung 50 mit dem Luftkompressor 30 verbunden. Zudem sind der erste und zweite Brennraum 10, 20 über die Verbindungsleitung 60, den Raum 100 und den Kolben 70 mit dem Kurbelgehäuse 40 gekoppelt.
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Der Luftkompressor 30 führt über eine Lufteinlassleitung 50 Luft, insbesondere Umgebungsluft, in den ersten und zweiten Brennraum 10, 20 ein. Hierzu verfügt der erste Brennraum 10 über eine Lufteinlassöffnung 11, welche mit einer Lufteinlass-Schließeinrichtung 51 je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden kann. Der zweite Brennraum 20 verfügt über eine Lufteinlassöffnung 21, welche mit einer Lufteinlass-Schließeinrichtung 52 je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden kann. Bei dem in 1 gezeigten Zustand hat die Lufteinlass-Schließeinrichtung 51 die Lufteinlassöffnung 11 geöffnet, wohingegen die Lufteinlass-Schließeinrichtung 52 die Lufteinlassöffnung 21 des zweiten Brennraums 20 schließt.
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Der erste Brennraum 10 verfügt zudem über eine Gasauslassöffnung 12, aus welcher durch die Verbrennung entstandenes Gas 2a in die Verbindungsleitung 60 zwischen dem ersten Brennraum 10 und dem Raum 100 ausgelassen werden kann. Die Gasauslassöffnung 12 kann mittels einer Gasauslass-Schließeinrichtung 61 je nach Bedarf geschlossen oder geöffnet werden. Bei dem in 1 gezeigten Fall ist die Gasauslass-Schließeinrichtung 61 geschlossen. Der zweite Brennraum 20 verfügt zudem über eine Gasauslassöffnung 22, aus welcher durch die Verbrennung entstandenes Gas 2a in die Verbindungsleitung 60 zwischen dem zweiten Brennraum 20 und dem Raum 100 ausgelassen werden kann. Die Gasauslassöffnung 22 kann mittels einer Gasauslass-Schließeinrichtung 62 je nach Bedarf geschlossen oder geöffnet werden. Bei dem in 1 gezeigten Fall ist die Gasauslass-Schließeinrichtung 62 geöffnet. Somit kann aus dem zweiten Brennraum 20 Gas 2a in die Verbindungsleitung 60 eingeleitet werden.
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Zwischen der Verbindungsleitung 60 und dem Raum 100 befindet sich eine Gasauslassöffnung 63 der Verbindungsleitung 60, welche mit einer Verbindungsleitung-Schließeinrichtung 64 je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden kann. Ist die Verbindungsleitung-Schließeinrichtung 64 geöffnet, kann Gas 2a aus der Verbindungsleitung 60 auf den Kolben 70 geleitet werden. Der Kolben 70 ist in 1 ein Schwenkkolben. Der Schwenkkolben 70 kann um den Punkt bzw. Die Achse 71 geschwenkt werden. Der Kolben 70 ist mit einer Pleuelstange 80 gekoppelt, welche die Bewegung des Kolbens 70 auf die Kurbelwelle 90 überträgt. Je nach Stellung des Kolbens 70 bildet sich über ihm ein Raum 100, welcher durch den Kolben 70 zum Kurbelgehäuse 40 hin geschlossen ist. Neben der Gasauslassöffnung 63 der Verbindungsleitung 60 hat der Raum 100 eine Abgasauslassöffnung 101, über welche Gas 2a aus dem Raum 100 in eine Abgasauslassleitung 110 aus dem Raum 100 und damit der Brennkraftmaschine 1 ausgelassen werden kann. Die Abgasauslassöffnung 101 kann mittels einer Abgasauslass-Schließeinrichtung 102 je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden.
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Der erste Brennraum 10 und der zweite Brennraum 20 weisen jeweils eine nicht dargestellte Brennstoffeinlassöffnung auf, welche jeweils je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden können. Zudem ist im ersten und zweiten Brennraum 10, 20 jeweils eine nicht dargestellte Zündeinrichtung, beispielsweise eine Zündkerze, angeordnet, um ein dort vorhandenes Brennstoff-Luft-Gemisch 2 zu zünden.
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Wird in den ersten und zweiten Brennraum 10, 20 ein Brennstoff-Luft-Gemisch 2 eingelassen, und dies in den jeweiligen Brennräumen 10, 20 mittels der Zündeinrichtung gezündet und anschließend verbrannt, kann die Brennkraftmaschine 1 auf die nachfolgend beschriebene Weise mechanische und/oder elektrische Energie erzeugen.
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2 zeigt in einem Flussdiagramm ein Verfahren zur Wandlung von thermischer Energie in mechanische und/oder elektrische Energie, welches mit der Brennkraftmaschine 1 gemäß 1 ausgeführt werden kann.
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Nach dem Start des Verfahrens bei S1 wird bei Schritt S2 ein Brennstoff-Luft-Gemisch 2 in einen der zwei Brennräume 10, 20 eingelassen, wohingegen aus dem anderen der zwei Brennräume 20, 10 Gas 2a ausgelassen wird. Das heißt, beispielsweise wird, wie in 1 dargestellt, in den ersten Brennraum 10 ein Brennstoff-Luft-Gemisch 2 eingelassen. Hierfür wird die Lufteinlassöffnung 11 und auch die nicht dargestellte Brennstoffeinlassöffnung des ersten Brennraums 10 geöffnet, wie in 1 gezeigt. Demgegenüber ist die Lufteinlassöffnung 21 mittels der Lufteinlass-Schließeinrichtung 52 und auch die nicht dargestellte Brennstoffeinlassöffnung des zweiten Brennraums 20 geschlossen,, wie in 1 gezeigt. Darüber hinaus ist auch die Gasauslassöffnung 12 des ersten Brennraums 10 mittels der Gasauslass-Schließeinrichtung 61 geschlossen. Demgegenüber ist die Gasauslassöffnung 22 des zweiten Brennraums 20 mittels der Gasauslass-Schließeinrichtung 62 geöffnet, wie in 1 veranschaulicht. Somit kann im zweiten Brennraum 20 durch Zündung und Verbrennung eines Brennstoff-Luft-Gemischs 2 vorhandenes Gas 2a in die Verbindungsleitung 60 und anschließend in den Raum 100 entweichen, in welchem es auf den Kolben 70 trifft. Der Kolben 70 schwenkt dadurch nach unten in Richtung des Kurbelgehäuses 40. Da der Kolben 70 über die Pleuelstange 80 mit der Kurbelwelle 90 gekoppelt ist, setzt sich die Kurbelwelle 90 in Bewegung und dreht sich um ihre Achse.
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Bei Schritt S3 werden die Lufteinlassöffnung 11 und die nicht dargestellte Brennstoffeinlassöffnung des ersten Brennraums 10 geschlossen und das Brennstoff-Luft-Gemisch 2 in dem ersten Brennraum 10 mit der zuvor genannten Zündeinrichtung gezündet. Außerdem kann die Gasauslassöffnung 22 des zweiten Brennraums 20 mittels der Gasauslass-Schließeinrichtung 62 geschlossen werden.
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Bei Schritt S4 wird die Gasauslassöffnung 12 des ersten Brennraums 10 mittels der Gasauslass-Schließeinrichtung 61 geöffnet. Somit kann nun das im ersten Brennraum 10 bei der Verbrennung entstandene Gas 2a, dessen Volumen sich durch die Verbrennungswärme im ersten Brennraum 10 ausdehnt, in die Verbindungsleitung 60 und anschließend in den Raum 100 einströmen. Dort trifft das Gas 2a auf den Kolben 70. Der Kolben 70 schwenkt dadurch nach unten in Richtung des Kurbelgehäuses 40. Da der Kolben 70 über die Pleuelstange 80 mit der Kurbelwelle 90 gekoppelt ist, wird die Kurbelwelle 90 weiter in eine Drehbewegung um ihre Achse angetrieben. Somit wird im Kurbelgehäuse 40 die durch die Verbrennung freigesetzte thermische Energie in eine Bewegung der Kurbelwelle 90 gewandelt. Zudem wird die Lufteinlassöffnung 21 des zweiten Brennraums 20 mittels der Lufteinlass-Schließeinrichtung 52 und auch die nicht dargestellte Brennstoffeinlassöffnung des zweiten Brennraums 20 geöffnet, um in den zweiten Brennraum 20 ein Brennstoff-Luft-Gemisch 2 einzulassen. Daher kann nun aus der Verbindungsleitung 50 Luft in den zweiten Brennraum 20 einströmen.
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Bei Schritt S5 werden die Verbindungsleitung-Schließeinrichtung 64 und die Abgasauslass-Schließeinrichtung 102 geeignet geöffnet und geschlossen, um die Schnelligkeit der Bewegung des Kolbens 70 zu regeln.
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Bei Schritt S6 wird geprüft, ob ein Zündschalter eingeschaltet ist oder nicht. Ist der Zündschalter eingeschaltet, geht der Fluss zu Schritt S2 zurück. In diesem Fall wird der Schritt S5 bei Bedarf auch parallel zu den Schritten S2 bis S4 ausgeführt.
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Ergibt die Prüfung bei Schritt S6, dass der Zündschalter nicht eingeschaltet ist, geht der Fluss zu Schritt S7 weiter, bei welchem das Verfahren beendet ist.
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Die zuvor beschriebene Brennkraftmaschine 1, 2 arbeitet nach dem Zweitaktprinzip. Hierbei kann, wie zuvor beschrieben, der erste Brennraum 10, 131 entleert werden, während der zweite Brennraum 20, 132 gefüllt wird und umgekehrt. Es ist jedoch auch möglich, dass der Verbrennungstakt der beiden Brennräume 10, 131 20, 132 völlig unabhängig voneinander läuft.
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Auf diese Weise kann die Verbrennung im ersten und zweiten Brennraum 10, 20 in einem Takt ablaufen, der von dem Takt des Antriebs der Kurbelwelle 90, also dem Motortakt, entkoppelt ist. Die Verbindungsleitung 60, die Verbindungsleitung-Schließeinrichtung 64, der Raum 100 und die Abgasauslass-Schließeinrichtung 102 dienen hierbei als Entkopplungseinrichtung. Darüber hinaus haben sie auch eine Regelfunktion, wie zuvor beschrieben.
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3 zeigt eine Brennkraftmaschine 1 gemäß einer Modifikation des ersten Ausführungsbeispiels. Bei dieser Modifikation hat die Brennkraftmaschine 1 zusätzlich eine Medienauslassöffnung 41 am Kurbelgehäuse 40, aus welcher Medien 4 aus dem Kurbelgehäuse 40 in eine Medienauslassleitung 120 und damit aus der Brennkraftmaschine 1 ausgelassen werden können.
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Ein solcher Medienauslass, und damit die Medienauslassöffnung 41 und die Medienauslassleitung 120, ist erforderlich, falls der Kolben 70 ohne Dichtung ausgeführt ist. Damit kann beispielsweise Gas 2a, welches vom Raum 100 am Kolben 70 vorbei in das Kurbelgehäuse 40 dringt, aus dem Kurbelgehäuse 40 ausgelassen werden. Zudem kann auch verhindert werden, dass durch einen Überdruck im Kurbelgehäuse 40 Schmierstoffe am Kolben 70 vorbei in den Raum 100 und damit ins Abgas dringen.
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Ist der Kolben 70 dagegen mit Dichtung ausgeführt, ist die Medienauslassleitung 120 zwar nicht erforderlich jedoch vorteilhaft, um Medien 4 aus dem Kurbelgehäuse 40 auslassen zu können.
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4 zeigt eine Brennkraftmaschine 3 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Die Brennkraftmaschine 3 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiels ist im wesentlichen wie die Brennkraftmaschine 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel aufgebaut. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel hat die Brennkraftmaschine 3 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel jedoch als Kolben 70 einen Hubkolben anstelle eines Schwenkkolbens.
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Ansonsten ist der Aufbau und die Funktion der Brennkraftmaschine 2 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel gleich denjenigen des ersten Ausführungsbeispiels. Daher wird deren Beschreibung hier nicht noch einmal wiederholt.
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Auch hier ist eine Entkopplung des Takts der Verbrennung in den Brennräumen 10, 20 von dem Arbeitstakt im Kurbelgehäuse 40 gegeben.
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5 zeigt einen Brennraum 130 einer Brennkraftmaschine gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel. Der Brennraum 130 hat einen ersten Brennraum 131, einen zweiten Brennraum 132 und eine Trennwand 133, welche den ersten Brennraum 131 von dem zweiten Brennraum 132 trennt.
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Bei einer solchen Ausführung des Brennraums 130 kann die Abwärme des ersten Brennraums 131 dem zweiten Brennraum 132 zugeführt werden und umgekehrt. Dadurch geht weniger Wärme verloren als bei der Anordnung des ersten und zweiten Brennraums 10, 20 gemäß den vorangehenden Ausführungsbeispielen. Dadurch kann die Effizienz der Brennkraftmaschine weiter gesteigert werden.
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Ansonsten ist die Brennkraftmaschine gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel ausgeführt, wie bei einem der vorangehenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Für Einzelheiten wird daher auf die vorangehende Beschreibung verwiesen.
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Alle zuvor beschriebenen Ausgestaltungen der Brennkraftmaschinen 1, 3 und des Verfahrens können einzeln oder in allen möglichen Kombinationen Verwendung finden. Insbesondere können alle Ausführungsbeispiele, ihre Modifikationen und speziellen Merkmale beliebig kombiniert werden. Hierbei sind insbesondere folgende Modifikationen denkbar.
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Die Brennkraftmaschinen 1, 3 gemäß den vorangehenden Ausführungsbeispielen können zum Antrieb eines Fahrzeugs, eines sonstigen Gegenstands, des Generators 91 zur Erzeugung von elektrischer Energie usw. zum Einsatz kommen.
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Als Brennstoff kann ein flüssiger, gasförmiger oder fester Brennstoff Verwendung finden. Ein flüssiger Brennstoff ist beispielsweise Benzin. Ein gasförmiger Brennstoff ist beispielsweise Erdgas. Ein fester Brennstoff ist beispielsweise Kohle, Holz, insbesondere Holzpellets, usw.
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Die zuvor beschriebene Brennkraftmaschine 1, 2 kann auch mehr als zwei Brennräume 10, 20, 131, 132 aufweisen. In jedem Fall ist es besonders vorteilhaft, wenn der Verbrennungstakt vom Motortakt entkoppelt ist. Zusätzlich kann auch der Verbrennungstakt der zwei Brennräume 10, 20, 131, 132 oder mehr Brennräume von einander entkoppelt sein, wie bereits zuvor in Bezug auf 2 erläutert.
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Die Luftzufuhr über die Lufteinlassleitung 50 in den ersten und zweiten Brennraum 10, 20 kann über eine Druckluftleitung erfolgen. In diesem Fall ist der Luftkompressor 30 ein Druckluftkompressor.
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Der Luftkompressor 30 kann beispielsweise elektrisch angetrieben sein. Der Luftkompressor 30 kann jedoch auch mechanisch angetrieben sein.
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Die Schließeinrichtungen 51, 52, 61, 62, 63, 102 können als Ventile ausgeführt sein.
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Die Kurbelwelle 90 kann optional geteilt ausgeführt sein. Bei Verwendung mehrerer Kolben, möglichst in gerader Anzahl, kann die Kurbelwelle 90 zweigeteilt ausgeführt sein. Auf diese Weise sind zwei Leistungsausgänge möglich, die unterschiedliche Drehzahl haben. In diesem Fall kann die Brennkraftmaschine 1, 3 verschiedene Verbraucher mit verschiedener Drehzahl antreiben. Beispielsweise kann mit der Brennkraftmaschine 1, 3 gemäß den Ausführungsbeispielen ein Generator 91 zur Erzeugung elektrischer Energie und eine Antriebsmaschine angetrieben werden Es besteht auch die Möglichkeit, dass bei der Verbrennung in den Brennräumen 10, 20 entstehende Abgas über eine Abgasrückführung wieder den Brennräumen 10, 20 zuzuführen. Dadurch können unverbrannte Brennstoffreste und gesundheitsschädliche Gase vollständig verbrannt oder in weniger schädliche Gase umgewandelt werden. Auf diese Weise kann der Aufwand für die meist gesetzlich vorgeschriebene Abgasreinigung reduziert werden.
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Die Brennkraftmaschine 1, 2 kann anstelle einer Schwenkkolbenmaschine, wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel und seiner Modifikation beschrieben, oder einer Hubkolbenmaschine, wie bei dem zweiten Ausführungsbeispiel beschrieben, auch als Wankelmaschine ausgeführt sein, auch wenn dies in den Zeichnungen nicht dargestellt ist.