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Die Erfindung betrifft eine Holzwerkstoffplatte nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Holzwerkstoffplatten sind aus der Praxis bekannt, beispielsweise als Möbelwange eines Kasten- oder Regalmöbels. Die Vertiefungen können als Bohrungen in Form einer Lochreihe ausgestaltet sein und zur Aufnahme von Auflagern dienen. Rechts und links vorgesehene Möbelwangen werden in gleicher Höhe mit derartigen Auflagern bestückt, so dass anschließend ein Fachboden an diesen Auflagern gehalten werden kann. Die Vertiefungen können als in einer Reihe angeordnete Einprägungen ausgestaltet sein, so dass die Stellen gekennzeichnet sind, wo später – gegebenenfalls vom Möbelbesitzer, also dem Endkunden selbst – entsprechend dem Bedarf Bohrungen erzeugt werden können, um die erwähnten Auflager aufzunehmen. Ungenutzte Bohrungen werden auf diese Weise vermieden, da nur die bedarfsgerechten Bohrungen erzeugt werden müssen.
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In vielen Fällen ist im Möbelinneren eine Versorgung mit elektrischer Energie wünschenswert, beispielsweise um dort für eine Ausleuchtung eines Möbelfachs eine elektrische Lichtquelle betreiben zu können.
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Auch an anderen Stellen als in Möbeln werden Holzwerkstoffplatten als Platten für die Raumeinrichtung verwendet. Der Begriff der Raumeinrichtung umfasst im Sinne des vorliegenden Vorschlags sowohl Wand-, Decken- und Bodenbeläge als auch Möbel, so dass beispielsweise Kassetten, Paneelen oder Dielen zur Verkleidung von Decken, Wänden und Böden gattungsgemäße Holzwerkstoffplatten aufweisen können. Dabei ist die Verwendung der Raumeinrichtungs-Platten bei entsprechend wetterfester Ausführung der Raumeinrichtungs-Platten nicht nur auf geschlossene Räume beschränkt, sondern sie können beispielsweise als Möbelteile für Terrassen- oder Gartenmöbel dienen; die Bodenpaneelelemente können auf Terrassen und die Wandpaneelelemente können als Sichtschutz im Garten oder als Terrassenbegrenzung bzw. als Hauswandverkleidung verwendet werden. Bei der Anordnung beispielsweise einer elektrischen Beleuchtung kann das Verlegen einer verdeckten Zuleitung zu der jeweiligen Leuchte sehr aufwendig sein, insbesondere wenn die Leuchte installiert und montiert werden soll, nachdem die Holzwerkstoffplatten der entsprechenden Wand- oder Deckenverkleidung bereits montiert sind, und insbesondere wenn die Installation der Leuchte vom Raumbewohner, also dem Endkunden der Holzwerkstoffplatten, selbst durchgeführt werden soll.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Raumeinrichtungs-Platte eine für den Anwender besonders einfach zu handhabende Versorgung mit elektrischer Energie zu ermöglichen, und zwar in einer für den Möbelhersteller wirtschaftlichen Weise.
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Diese Aufgabe wird durch eine Holzwerkstoffplatte mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst sowie durch ein Verfahren nach Anspruch 15 zur Herstellung einer Holzwerkstoffplatte. Beispiele für Raumeinrichtungs-Platten, die aus vorschlagsgemäßen Holzwerkstoffplatten hergestellt sind, und für deren Verwendung sind in den Ansprüchen 10 bis 14 beschrieben.
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Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, die Raumeinrichtungs-Platte mit wenigstens einem elektrischen Leiter zu versehen. Dabei steht der Leiter nicht hinderlich über die üblicherweise rechteckige Querschnittskontur der Holzwerkstoffplatte vor, wie dies von „auf Putz“ verlegten Leitungen der Elektro-Hausinstallation bekannt ist, sondern ist in die Querschnittskontur integriert, verläuft also im diesen Sinne im Inneren der Holzwerkstoffplatte. Dabei kann der Leiter zu beiden Oberflächen der Holzwerkstoffplatte hin abgedeckt sein, oder er kann sich bis in eine der beiden Oberflächen erstrecken und zumindest einen Abschnitt einer solchen Oberfläche bilden.
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Nachfolgend wird dieser Vorschlag überwiegend am Beispiel eines Möbels, insbesondere einer Möbelwange, näher erläutert. Als Montagepunkte können dabei die Stellen bezeichnet werden, an denen ein Fachboden des Möbels an der Möbelwange befestigt werden kann. Jedoch können abgesehen von der erwähnten Möbelwange auch Fachböden von Möbeln, oder Paneelelemente zur Wand-, Decken- oder Bodenverkleidung entsprechend dem vorliegenden Vorschlag ausgestaltet werden. Als Montagepunkte sind dabei die Stellen bezeichnet, an denen ein elektrischer Anschluss z. B. zur Energieversorgung einer Leuchte, oder Signalanschluss z. B. für eine Lautsprecherbox an der betreffenden Wand bzw. Decke ermöglicht werden soll.
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Im Unterschied zu den eingangs erwähnten Bohrungen und Einprägungen in Möbelwangen, die als körperlich ausgestaltete Montagepunkte in der Holzwerkstoffplatte sichtbar sind, kann vorgesehen sein, die Montagepunkte auf der Außenseite der Raumeinrichtungs-Platte nicht zu kennzeichnen. Die Montagepunkte sind in einem solchen Fall beispielsweise mittels eines Maßbandes auffindbar, da ihre Lage bzw. der Verlauf des elektrischen Leiters bekannt ist, oder sie können mittels einer bereitgestellten Schablone aufgefunden werden, welche an die Raumeinrichtungs-Platte angelegt werden kann und dem Verlauf des elektrischen Leiters entsprechend die Montagepunkte anzeigt.
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Vorschlagsgemäß weist die Holzwerkstoffplatte wenigstens einen elektrischen Leiter auf. Dieser verläuft hinter einer Linie von Montagepunkten, mit diesen Montagepunkten fluchtend. So ist sichergestellt, dass bei der Montage eines elektrisch anzuschließenden Bauteils zuverlässig eine Kontaktierung mit einem elektrischen Leiter hergestellt werden kann, sofern elektrisch leitende Montage-Elemente verwendet werden. Einen einzigen elektrischen Leiter zu verwenden, kann Material sparend und somit wirtschaftlich vorteilhaft sein, wenn der Leiter im Vergleich zur Plattenbreite schmal ist und dementsprechend wenig Leitermaterial verwendet wird. Wenn der Leiter sich hingegen über die gesamte Plattenoberfläche erstreckt, ermöglicht er eine elektrische Kontaktierung an jeder beliebigen Stelle der Platte, so dass die gesamte Plattenoberfläche Montagepunkte darstellt.
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Beispielsweise kann ein erster elektrischer Leiter in der rechten Möbelwange eines Kastenmöbels und ein zweiter elektrischer Leiter in der linken Möbelwange vorgesehen sein. Ein elektrischer Verbraucher kann direkt, oder an einem Fachboden befestigt, an diese beiden Möbelwangen und die dortigen elektrischen Leiter anschließen, um einen geschlossenen Stromkreis zu schaffen. Bei der Anwendung an länglichen Paneelelementen kann vorgesehen sein, elektrisch nicht leitende und elektrisch leitend ausgestaltete Paneelelemente zu schaffen, so dass, von wenigstens einem nicht leitenden Paneelelement elektrisch getrennt, zwei elektrisch leitende Paneelelemente verlegt werden können.
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Vorteilhaft weist die Holzwerkstoffplatte wenigstens zwei elektrische Leiter auf. Somit kann ein elektrischer Verbraucher an eine einzige derartige Holzwerkstoffplatte elektrisch wirksam angeschlossen werden, um einen geschlossenen Stromkreis zu schaffen. In den nachfolgend rein beispielhaft beschriebenen Ausführungsmöglichkeiten einer vorschlagsgemäßen Raumeinrichtungs-Platte wird daher stets von der Verwendung wenigstens zweier elektrischer Leiter in einer Platte ausgegangen.
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Vorteilhaft verlaufen die elektrischen Leiter im Inneren der Holzwerkstoffplatte, beispielsweise in der Mitte der Materialstärke, so dass von beiden Seiten der Platte die Montage eines elektrisch anzuschließenden Bauteils gleich gut möglich ist.
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Die als Raumeinrichtungs-Platte verwendete Holzwerkstoffplatte kann aus mehreren Schichten bestehen, wie dies beispielsweise aus dem Sperrholz-Bereich bekannt ist. Es kann auch vorgesehen sein, die Platte aus mehreren nebeneinander angeordneten Stäben aufzubauen und die beiden Oberflächen der Platten mit Furnierlagen zu versehen. In diesen genannten Fällen können zunächst Nuten in die jeweilige Holzwerkstoffplatte eingebracht werden, und anschließend können die elektrischen Leiter in die Nuten eingebracht werden. Gegebenenfalls kann anschließend eine Abdeckung vorgesehen sein, um die elektrischen Leiter aus ästhetischen sowie aus Sicherheits-Gründen abzudecken, wobei die Abdeckung ebenfalls aus einem Holzwerkstoff, oder aus eine Folie bzw. Lackierung bestehen kann.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, die Platte aus einer Vielzahl von Spänen herzustellen, wie das beispielsweise bei so genannten Spanplatten oder MDF-Platten bekannt ist. Zwei oder mehrere, vergleichsweise dünnere derartige Holzwerkstoffplatten können miteinander verbunden werden, um die Holzwerkstoffplatte in der gewünschten Endstärke zu ergeben, Eine oder mehr der verwendeten Holzwerkstoff-Einzelplatten können genutet sein, so dass die elektrischen Leiter im Inneren der Holzwerkstoff-Gesamtplatte in den Nuten aufgenommen und nach außen hin abgedeckt sind. Dieser Herstellungsprozess kann als mehrstufig bezeichnet werden, da zunächst bereits Holzwerkstoff-Einzelplatten vorgefertigt werden müssen, die dann zu einer Holzwerkstoff-Gesamtplatte verbunden werden. Diese Herstellungsweise kann insbesondere für kleinere Stückzahlen als nahezu handwerkliche Herstellung vorteilhaft sein.
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Es kann jedoch alternativ zu vorgesehen sein, die elektrischen Leiter während der Herstellung einer aus Fasern bzw. Spänen gebildeten Holzwerkstoffplatte in die verwendeten Fasern bzw. Späne einzubetten, die dann zu der Holzwerkstoffplatte verpresst werden, so dass die Holzwerkstoffplatte in diesem Sinne einstufig hergestellt wird. Dieses Verfahren ist insbesondere bei einer weitgehend automatisierten Fertigung großer Stückzahlen vorteilhaft.
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Bei den beschriebenen Herstellungsarten der Holzwerkstoffplatten kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die elektrischen Leiter ortsfest in das Plattenmaterial eingebettet werden – entweder direkt oder mit einer die Leiter umgebenden Umhüllung wie z. B. einer elektrischen Isolierung. Wird stattdessen beispielsweise in die Holzwerkstoffplatte eine Bohrung eingebracht und anschließend ein elektrischer Leiter in die Bohrung eingezogen, so weist der Leiter Spiel innerhalb der Bohrung auf, um das Einziehen des Leiters zu erleichtern. Wenn versucht wird, eine elektrische Kontaktierung herzustellen, z. B. indem eine Schraube in einen Montagepunkt der Raumeinrichtungs-Platte eingedreht wird, kann dementsprechend der elektrische Leiter ausweichen. Eine ortsfeste Einbettung der elektrischen Leiter in das Plattenmaterial hingegen begünstigt, dass die Kontaktierung zuverlässig hergestellt werden kann.
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Aus den Holzwerkstoffplatten können beispielsweise Möbel gefertigt werden, jedoch sind diese Platten auch, je nach Oberflächengestaltung, als Wand- und Deckenverkleidungen von Wohnräumen geeignet, oder als Bodenbeläge, beispielsweise in Form von Parkett oder Dielen.
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Für Möbelwangen ist es aus der Praxis bekannt, dass die Montagepunkte als Vertiefungen ausgestaltet sind. Die Vertiefungen können, wie bereits eingangs erwähnt, als Bohrungen oder Einprägungen ausgestaltet sein. Derartige Bohrungen können jedoch auch bei Paneelelementen verwendet werden, beispielsweise wenn diese als so genannte „Akustik-Elemente“ zur Schalldämmung ausgestaltet und ohnehin mit einer Vielzahl von Bohrungen versehen sind.
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Falls keine Bohrungen, sondern lediglich Einprägungen vorgesehen sind, so können diese in Form einzelner Punkte ausgestaltet sein, so dass sie optisch besonders unauffällig sind, insbesondere wenn ein vergleichsweise großer Abstand von mehreren Zentimetern zwischen zwei solchen Punkten liegt, wie dies bei den Montagepunkten für Fachboden-Auflagern der Fall ist, die an Möbelwangen vorgesehen sind. Beispielsweise bei vertikal ausgerichteten Wandpaneelen können diese durch die Punkt-Vertiefungen vorgegebenen Montagepunkte genutzt werden, um innerhalb desselben Paneels zwei exakt höhengleiche Befestigungspunkte problemlos und ohne Werkzeug zu bestimmen.
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Oder die Einprägungen können gestrichelt bzw. zu einer durchgezogenen Rille verbunden sein, so dass keine Beschränkung der Montagepunkte auf ein punktuelles Abstandsraster vorliegt. Beispielsweise bei zwei der erwähnten, vertikal ausgerichteten und im Abstand voneinander montierten Wandpaneelen ist nicht ausgeschlossen, dass diese nicht exakt höhengleich montiert sind, so dass folglich auch eventuelle Vertiefungspunkte nicht höhengleich wären. Gestrichelte oder als durchgehende Rillen ausgestaltete Vertiefungen ermöglichen es hingegen, in jeder beliebigen Höhe auf einfache Weise die Montagepunkte aufzufinden, um eine sichere elektrische Kontaktierung zu gewährleisten, so dass mittels einer Wasserwaage höhengleiche Montagepunkte auch zweier entfernter Wandpaneele bestimmt werden können. Daher ist vorteilhaft vorgesehen, dass bei Ausgestaltung der Raumeinrichtungs-Platte als Paneelelement die elektrischen Leiter in Längsrichtung des Paneelelements verlaufen.
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Die erwähnten Vertiefungen ermöglichen ohne zusätzliche Hilfsmittel das problemlose Auffinden von Montagepunkten, hinter denen in der Raumeinrichtungs-Platte der elektrische Leiter verläuft. Optisch gänzlich unauffällig, nämlich ohne von außen sichtbare Vertiefungen, können die Montagepunkte aufgefunden werden, wenn zu der Raumeinrichtungs-Platte eine Schablone bereitgestellt wird, die das Anzeichnen von Montagepunkten ermöglicht und beispielsweise in der gewünschten Höhe an eine Möbelwange oder ein Wandpaneel angelegt wird. Die dann anzuzeichnenden Montagepunkte liegen dann exakt dort, wo hinter der Oberfläche der Raumeinrichtungs-Platte elektrische Leiter verlaufen.
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Wenn die Holzwerkstoffplatten als standardisierte Platten hergestellt werden, kann vorgesehen sein, in einem vergleichsweise geringen Abstand über die Plattenbreite verteilt eine Vielzahl von elektrischen Leitern vorzusehen. Unabhängig davon, welches Bauteil später aus einer solchen Standardplatte geschnitten wird, ist auf diese Weise sichergestellt, dass jedenfalls zwei Leiter in dem endgültigen Bauteil vorhanden sind, die dann als elektrische Zuleitung für beliebige Verbraucher genutzt werden können. Zudem können gegebenenfalls mehrere solche Leiter genutzt werden, um Verbraucher zu betreiben, die so viele Energie verbrauchen, dass zwei einzelne Leiter möglicherweise überlastet wären. Dies kann die Anzahl der angeschlossenen Verbraucher betreffen oder die Ausgestaltung eines einzelnen Verbrauchers.
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Aus dem Bereich der Möbelwangen ist es bekannt, dass üblicherweise zwei Lochreihen, also die vertikalen Reihen von Montagepunkten, vorgesehen sind. Dabei bestimmt sich der Abstand der beiden Reihen in Abhängigkeit von der Tiefe des herzustellenden Möbels, also der Tiefe der Möbelwange, und zwar in einer fest vorgegebenen Schrittweite, die in der Praxis beispielsweise 32 mm betragen kann, so dass ein übliches Abstandsmaß zweier Reihen von Vertiefungen in einer Möbelwange 288 mm betragen kann. Die elektrischen Leiter können daher vorteilhaft im Rastermaß dieser bestimmten Schrittweite parallel zueinander angeordnet sein, also beispielsweise Mittellinien aufweisen, die um ein ganzzahliges Vielfaches von 32 mm voneinander entfernt sind.
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Falls tatsächlich alle 32 mm ein elektrischer Leiter vorgesehen ist, stellt dies zwar einen hohen Materialeinsatz des Leitermaterial dar, kann aber aus folgenden Gründen vorteilhaft sein: Unabhängig davon, wie tief die herzustellende Möbelwange sein soll, ermöglicht die zunächst hergestellte Holzwerkstoffplatte das Ausschneiden beliebig breiter Raumeinrichtungs-Platten, und auch nebeneinander können mehrere Raumeinrichtungs-Platten aus der Holzwerkstoffplatte ausgeschnitten werden, wobei diese Raumeinrichtungs-Platten dann jeweils an den im Möbelbau üblichen Stellen, wo Montagepunkte vorgesehen werden sollen, elektrische Leiter aufweisen. Und da jede dieser Raumeinrichtungs-Platten mehrere elektrische Leiter aufweist, können entweder größere Leitungsquerschnitte durch das Zusammenfassen mehrerer elektrischer Leiter oder aber mehrere unabhängig voneinander schaltbare Stromkreise verwirklicht werden.
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Unabhängig davon, ob die mehreren elektrischen Leiter in einem bestimmten Abstandsmaß verlegt sind, ist es ohnehin vorteilhaft, mehrere elektrische Leiter in einer Raumeinrichtungs-Platte vorzusehen. So können höhere elektrische Leistungen übertragen werden, indem zwei oder mehrere elektrische Leiter schaltungstechnisch zusammengefasst genutzt werden und einen dementsprechend größeren Leitungsquerschnitt bereitstellen. Oder es können mittels der mehreren elektrischen Leiter zwei oder mehr unterschiedliche elektrische Schaltkreise in derselben Raumeinrichtungs-Platte verwirklicht werden.
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Erheblich preisgünstiger und Material sparend kann jedoch vorgesehen sein, bei der Herstellung der Holzwerkstoffplatten nur zwei elektrische Leiter in jeder Raumeinrichtungs-Platte vorzusehen. Dies betrifft insbesondere Anwendungsfälle, bei denen die Holzwerkstoffplatten für eine Serienfertigung verwendet werden, und bei denen dementsprechend vorbestimmt sein kann, an welchen Stellen in dem späteren Endprodukt die elektrischen Leiter vorgesehen sein sollen, so dass in diesem Fall die elektrischen Leiter schon bei der Herstellung der Holzwerkstoffplatte an den entsprechenden Stellen in die Holzwerkstoffplatte eingebracht werden können.
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Ein typischer Anwendungsfall einer vorschlagsgemäßen Holzwerkstoffplatte ist die Verwendung als Wange eines Möbels. So kann beispielsweise im Sockelbereich des Möbels ein Anschluss an die Netzspannungsversorgung vorgesehen sein, üblicherweise unter Zwischenschaltung eines Transformators, so dass innerhalb der Möbelwange die dort befindlichen elektrischen Leiter mit Niederspannung von beispielsweise 12 V betrieben werden. Dadurch, dass sich die elektrischen Leiter über die gesamte Höhe der in der Möbelwange vorgesehenen Montagepunkte erstrecken, kann in jeder beliebigen Höhe des Möbels ohne die sichtbare Verlegung von elektrischen Kabeln eine Stromversorgung geschaffen werden, beispielsweise um die Beleuchtung des Möbelinneren zu ermöglichen. Dazu kann eine Lichtquelle vorgesehen sein, die in einen Fachboden integriert ist, welcher ebenfalls elektrische Leiter aufweist und mittels elektrisch leitender Auflager an die elektrischen Leiter der Möbelwange anschließt. Oder es kann in einer Höhe zwischen zwei Fachböden eine separate Lichtquelle an die dort vorhandenen Montagepunkte der Möbelwange angeschlossen werden. Die Anordnung der Fachböden und der eventuell vorgesehenen separaten Lichtquellen kann somit vom Endkunden frei bestimmt und problemlos geändert werden.
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Das Einbringen von elektrischen Leitern kann, wie weiter oben bereits angesprochen, in Sandwichaufbauten erfolgen. Diese können 2-, 3- oder mehrschichtig aufgebaut sein. Ohnehin vorgesehene Kunststoffbereiche – bis hin zum Klebstoff – können leitend oder isolierend ausgerüstet sein, um den Leiter zu bilden. Kombinationen aus unterschiedlichen Materialien sind bei einem Sandwichaufbau möglich, z. B. Linoleum auf HDF mit Korkgegenzug, Vinyl auf Holzträger, und dergleichen.
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Die aus der Holzwerkstoffplatte geschnittenen Raumeinrichtungs-Platten können beliebig geformt sein. Aus Gründen einer problemlosen Verlegung und lückenlosen Aneinanderreihung können sie bevorzugt drei- oder viereckig, und insbesondere bevorzugt rechteckig ausgestaltet sein.
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Paneele weisen in der Regel allseitig vorhandene Verriegelungskonturen auf, beispielsweise als Nut und Feder oder als verrastbare Konturen, die form- und/oder kraftschlüssige Fügungsbereiche aufweisen. Es kann vorteilhaft vorgesehen sein, über diese Verriegelungskonturen nicht nur einen mechanischen Verbund, sondern auch eine elektrische Kontaktierung zweier benachbarter Raumeinrichtungs-Platten zu bewirken. Über diese Konturen können auch spezielle Raumeinrichtungs-Platten direkt verbaut werden, die als Funktionspaneele bezeichnet werden können und integrierte Beleuchtungs-, Lautsprecher-, oder Heizelemente aufweisen können, so dass es nicht erforderlich ist, separate Beleuchtungs-, Lautsprecher-, oder Heizelemente an eine Raumeinrichtungs-Platte zu montieren.
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Vorteilhaft können Sockelleisten vorgesehen sein, welche die genannten elektrischen Leiterbahnen und Funktionen übernehmen können. Eine elektrische Kontaktierung angrenzender Raumeinrichtungs-Platten kann über entsprechend ausgestaltete Sockelleistenbefestigungsclipse erfolgen.
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Gegebenenfalls können speziell ausgestaltete Unterlagsmaterialien Verwendung finden, die neben Feuchte- und Schallschutz auch elektrische Funktionen erfüllen können.
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Unter Verwendung der Bustechnologie lassen sich durch programmierbare Endgeräte die Zuleitungen und deren Anzahl minimieren, wie dies in ähnlicher Weise im Modellbau oder Fahrzeugbau bekannt ist, so dass die gleichen Vorteile erzielt werden wie bei verschiedene Stromkreise, jedoch bei reduzierter Anzahl der erforderlichen elektrischen Leiter.
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Auch ohne direkte elektrische Kontaktierung kann durch die Verwendung von induktiv wirkenden Energieübertragungsbauteilen oder induktiv reagierenden Bauteilen wie Schalter, Dimmer und dergleichen eine wirksame elektrische Anbindung erfolgen.
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Durch den Einsatz von elektrisch leitenden Bahnen zur Wärmeerzeugung kann beispielsweise elektrische Fußbodenheizung in Innenräumen oder auf Terrassen verwirklicht werden. Im Außenbereich verlegte Raumeinrichtungs-Platten mit einer Heizwirkung können als Sicherheitselemente verwendet werden, die Vereisungen verhindern oder durch Tauwirkung bestimmte Bereiche frei von Schnee halten.
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Durch den Einbau von Drucksensoren und ähnlichen Elementen können die Raumeinrichtungs-Platten als Schaltelemente in einer elektrischen Installation genutzt werden. Beleuchtungselemente in Wand-, Decken- oder Bodenpaneelen können eine Signalfunktion beispielsweise als Notbeleuchtung aufweisen, oder um zu Notausgängen eines Gebäudes zu führen.
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Die technische Ausführung zur Einbringung eines elektrischen Leiters in eine Raumeinrichtungs-Platte kann einen in-line erfolgenden Plasmaauftrag von leitenden Materialien vorsehen.
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Ein denkbarer Anwendungsfall für vorschlagsgemäß ausgestaltete Raumeinrichtungs-Platten kann z. B. in einer nachträglichen Stromversorgung von motorisch angetriebenen Rollläden oder Vorhängen mittels so genannter Funktionspaneele bestehen.
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Die elektrische Kontaktierung kann auf einfache Weise mit Hilfe metallischer Schrauben erfolgen, die in die Raumeinrichtungs-Platte und bis in den elektrischen Leiter eingeschraubt werden. Bei einer als Möbelwange verwendeten Raumeinrichtungs-Platte kann ein ebenfalls elektrisch leitendes Beschlagelement an dem jeweiligen Fachboden, an welchem die besagte Schraube anliegt, innerhalb des Fachbodens eine Kontaktierung mit einem im Fachboden vorgesehenen elektrischen Leiter ermöglichen, so dass auf diese Weise völlig ohne sichtbare Kabel die elektrische Stromführung durch die Wange durch die Schraube und das erwähnte Beschlagelement in den Fachboden erfolgen kann, wo dann beispielsweise ein elektrischer Verbraucher vorgesehen ist, wie z. B. eine Beleuchtungseinrichtung, oder wo ein elektrisches Anschlussterminal vorgesehen sein kann, welches zur Energieversorgung von separaten Verbrauchern dienen kann, beispielsweise um elektrische Kleinverbraucher wie Kameras, Mobiltelefone o. dgl. aufladen zu können.
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Der Fachboden kann auch genutzt werden, um elektrische Energie von der einen – beispielsweise linken – Möbelwange zu der anderen – beispielsweise rechten – Möbelwange zu leiten, welcher der Fachboden ebenfalls anliegt. Die elektrischen Leiter des Fachbodens befinden sich daher, über die Tiefe des Möbels gesehen rechts und links an den gleichen Stellen. Zugunsten einer wirtschaftlichen Fertigung verlaufen die elektrischen Leiter parallel zur Vorder- oder Hinterkante des Fachbodens. So müssen sie nicht handwerklich zwischen den Kontaktstellen an den Seitenkanten jedes einzelnen Fachbodens verlegt werden, sondern können bei der Herstellung der Holzwerkstoffplatte, aus der später der Fachboden ausgeschnitten wird, serienmäßig eingebracht werden, und dabei ist sichergestellt, dass sich die Enden der elektrischen Leiter stets an den vorgesehenen Stellen am Rand des dann ausgeschnittenen Fachbodens befinden.
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Diese andere Möbelwange weist ebenfalls über ihre Höhe verlaufende elektrische Leiter auf. Somit kann gegebenenfalls eine einzige Einspeise-Stelle elektrischer Energie an einem Möbel ausreichend sein, um an beliebigen Stellen elektrische Verbraucher betreiben zu können, auch wenn dieses Möbel als Schrank- oder Regalsystem mit mehreren nebeneinander angeordneten Wangen ausgestaltet ist.
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Eine solche Einspeise-Stelle kann in der Möbelwange optisch unauffällig vorgesehen sein, indem die Möbelwange in ihrer unteren Kante eine Vertiefung aufweist, die schmaler als die Materialstärke der Holzwerkstoffplatte. Die Vertiefung weist zwei elektrische Kontakte auf, die jeweils mit einem der elektrischen Leiter elektrisch leitend verbunden sind. Eine elektrische Versorgungseinheit ist mit einer Strom- oder Spannungsquelle verbunden, beispielsweise dem öffentlichen Stromnetz, und weist einen Transformator auf, um die Netzspannung auf eine ungefährliche Niederspannung abzusenken. Die Versorgungseinheit weist zudem ein Einspeise-Element auf, welches ohne hinderlichen Überstand in die Vertiefung der Möbelwange einbringbar ist, und welches seinerseits zwei elektrischen Kontakte aufweist, die dann den elektrischen Kontakten der Vertiefung anliegen. Auf diese Weise kann die betreffende Möbelwange und letztlich das gesamte Möbel mit elektrischer Energie versorgt werden.
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Die Einspeisung kann für Decken-, Boden- und Wandpaneele verdeckt hinter einer in einer Raumecke verlegten Fuß- oder Deckenleiste erfolgen, oder durch ein gegebenenfalls dekorativ ausgestaltetes Einspeise-Element, das auf die Oberfläche eines Decken-, Boden- und Wandpaneels aufgesetzt wird.
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Wenn das Einspeise-Element breiter ist als ein Paneelelement, und / oder wenn innerhalb eines Paneelelements mehr als zwei elektrische Leiter verlaufen, so können jeweils zwei oder mehr dieser Leiter zusammengefasst genutzt werden, um einen höheren Leitungsquerschnitt bereitzustellen.
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Zum Anschluss der elektrischen Verbraucher können diese systemspezifisch ausgestaltete Anschlussstellen aufweisen, beispielsweise im systemtypischen Abstand zueinander, so dass mittels der Schrauben sowohl eine mechanische Befestigung als auch eine elektrische Kontaktierung des Verbrauchers erfolgen kann.
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Zum Anschluss eines systemfremden elektrischen Verbrauchers kann ein Anschlusselement verwendet werden, welches ähnlich wie das Einspeise-Element ausgestaltet ist und sich ebenfalls über eine Anzahl von mehr als zwei elektrischen Leitern und gegebenenfalls über mehr als ein Paneelelement erstrecken kann.
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Eine elektrische Spannungsversorgung oder eine elektrische Signalleitung kann beispielsweise an ein Bodenpaneel angeschlossen werden und an anderer Stelle des Raumes mittels eines Eckverbinders zu einem Wandpaneel übergeleitet werden. Somit kann die herkömmliche Art einer Verlegung vermieden werden, bei welcher die elektrischen Leiter in Kabelform um Türen herum verlegt werden müssen. In beliebiger Höhe kann an diesem Wandpaneel anschließend der gewünschte elektrische Verbraucher montiert werden, beispielsweise eine an die elektrische Spannungsversorgung angeschlossene Lampe, oder ein an die elektrische Signalleitung angeschlossener Lautsprecher.
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Durch zusätzliche Eckverbinder ist es jedoch auch möglich, die elektrischen Leiter bis in Deckenpaneelen wirksam zu verlängern, so dass an der Decke die gewünschten elektrischen Verbraucher montiert werden können.
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Wenn ein elektrischer Verbraucher breiter ist als ein Paneelelement, und / oder wenn innerhalb eines Paneelelements mehr als zwei elektrische Leiter verlaufen, so können jeweils zwei oder mehr dieser Leiter zusammengefasst genutzt werden, um einen höheren Leitungsquerschnitt bereitzustellen. Derselbe Vorteil kann unabhängig von der Breite des elektrischen Verbrauchers genutzt werden, wenn ein Anschlusselement verwendet wird, welches sich über eine entsprechende Anzahl elektrischer Leiter erstreckt.
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Bei der Herstellung der Holzwerkstoffplatte sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Aufbauten der Platten zu unterscheiden: Die bereits weiter oben erwähnte Platte, die aus mehreren nebeneinander angeordneten Stäben aufgebaut ist, kann beispielsweise zwischen jeweils zwei Stäben einen elektrischen Leiter aufnehmen, indem während der Herstellung ein entsprechender elektrischer Leiter einfach zwischen zwei benachbarten Stäben positioniert wird. In diesem Fall ist der Verlauf des Leiters, von außen auf die Plattenoberfläche betrachtet, auf eine schmale Linie beschränkt. Daher muss die elektrische Kontaktierung von außerhalb der Wange, beispielsweise wenn eine Schraube in die Möbelwange eingedreht wird, an einer sehr präzise definierten Stelle erfolgen.
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Die drei anderen genannten Herstellungsverfahren betreffen einen schichtweisen Aufbau der Holzwerkstoffplatte, sei es aus einzelnen Holzlagen bzw. Furnierlagen aufgebaut, wie dies bei dem sperrholzartigen Aufbau einer Holzwerkstoffplatte der Fall ist, oder sei es bei einer aus einer Spanschüttung oder aus dünneren Platten hergestellten Holzwerkstoffplatte. In diesen schichtweise aufgebauten Platten kann vorgesehen sein, während der Plattenherstellung einen vergleichsweise breiten elektrischen Leiter anzuordnen, so dass die elektrische Kontaktierung viel problemloser sichergestellt werden kann aufgrund der Breite, die der elektrische Leiter über die Plattenfläche gesehen einnimmt.
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Als elektrische Leiter kommen beispielsweise elektrisch leitende Bänder, Matten oder Litzen in Frage, wobei metallische Werkstoffe oder auch elektrisch leitend ausgerüstete Kunststoffe als elektrische Leiter in Frage kommen.
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Flache Bänder als elektrische Leiter bieten dabei den Vorteil, den Querschnitt der Holzwerkstoffplatte, über die Plattenstärke gesehen, nur minimal zu schwächen, und bei einem vorgegebenen Materialquerschnitt des elektrischen Leiters durch die große Breite einen großen Toleranzausgleich bei der Plattenherstellung und bei der späteren elektrischen Kontaktierung zu gewährleisten. Zudem lassen sie sich drillfrei von einer Trommel abziehen, so dass sie unter präziser Beibehaltung ihrer Lage im Herstellungsprozess der Holzwerkstoffplatte in das Plattenmaterial eingebracht werden können.
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Als Kabel ausgestaltete elektrische Leiter bieten den Vorteil, handelsüblich wirtschaftlich zukaufbar zu sein. Zudem weisen sie eine feuchtigkeitsdichte Kunststoff-Isolierung auf, die Kurzschlüsse oder Kriechströme wirkungsvoll verhindert, jedoch bei der elektrischen Kontaktierung nicht hinderlich ist, da sie beispielsweise von den erwähnten metallischen Schrauben problemlos durchdrungen werden kann.
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Bei der Herstellung von Spanplatten ist es bekannt, zunächst eine Schüttung von vergleichsweise feineren Fasern auf eine Unterlage aufzublasen, anschließend den Mittelteil der später herzustellenden Holzwerkstoffplatte dadurch zu schaffen, dass auf diese untere Fein-Faser-Schicht eine mittlere Schicht aus vergleichsweise gröberen Fasern aufgeblasen wird, und dass schließlich eine dritte Schicht wieder aus feineren Fasern aufgeblasen wird, wobei diese drei Schichten dann anschließend unter Druck und erhöhter Temperatur zu einer Spanplatte gepresst werden. Bei einem derartigen Fertigungsverfahren bewegt sich die Schüttung aus Holzfasern auf einem Produktionsband. Vorschlagsgemäß kann vorgesehen sein, mit der Bandgeschwindigkeit übereinstimmend die elektrischen Leiter in die Schüttung einzubringen, wenn der mittlere Bereich der Schüttung erzeugt wird, bei der genannten Spanplatte also die Schüttung aus gröberen Fasern. Vorteilhaft können hierzu die elektrischen Leiter, beispielsweise in einer Bandform, also mit vergleichsweise flachem und vergleichsweise breitem Querschnitt, von einer Rolle abgezogen und in die Schüttung eingebracht bzw. auf die bereits hergestellte Schüttung aufgelegt werden, wobei dann auf die bereits vorhandene Schüttung sowie die elektrischen Leiter die weiteren Fasern aufgeschüttet werden.
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Um eine problemlose Kontaktierung zu ermöglichen, kann die Breite der elektrischen Leiter vorteilhaft mehrere Millimeter betragen, beispielsweise können die Leiter als Bänder ausgestaltet sein mit einer Breite von 5 oder mehr Millimetern, beispielsweise etwa 20 bis 30 mm, wobei sich die Schichtdicke dieser Bänder nach der geplanten elektrischen Belastbarkeit und dem Widerstand des elektrischen Leitermaterials richtet, um unzulässige Erwärmungen der elektrischen Leiter im Betrieb zu vermeiden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
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1 eine Draufsicht auf eine Holzwerkstoffplatte,
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2 eine Ansicht auf eine Möbelwange,
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3 einen senkrechten Schnitt durch die Möbelwange von 2,
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4 eine perspektivische Ansicht auf die Möbelwange von 2, und
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5 eine perspektivische Ansicht auf eine Produktionseinrichtung, auf welcher eine Holzwerkstoffplatte hergestellt wird.
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In den Zeichnungen ist mit 1 eine Holzwerkstoffplatte bezeichnet. Die Holzwerkstoffplatte 1 von 1 weist Abmessungen von 2070 × 5610 mm auf. Vier elektrische Leiter 2 sind in die Holzwerkstoffplatte 1 integriert, wobei zumindest zwei der Leiter 2 einen Abstand von 288 mm zueinander aufweisen.
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2 zeigt eine Möbelwange 3, die als vorschlagsgemäße Holzwerkstoffplatte 1 ausgestaltet ist und zwei Leiter 2 aufweist, welche über die gesamte Höhe der Möbelwange 3 verlaufen. Sie sind dort vorgesehen, wo sich Lochreihen aus Löchern 4 befinden, die in an sich bekannter Weise zur Montage von Fachböden dienen. Eine elektrische Kontaktierung der elektrischen Leiter 2 ist unten an der Möbelwange 3 vorgesehen, so dass beispielsweise in einem Sockel des betreffenden Möbels ein Transformator 5 untergebracht sein kann, der an die öffentliche Spannungsversorgung / Netzsteckdose angeschlossen ist und seinerseits eine Niederspannungsversorgung über die Leiter 2 ermöglicht.
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3 zeigt die Möbelwange 3 im Schnitt. Beiderseits sind Bohrungen 4 vorgesehen. Die Möbelwange 3 kann in der Mitte eines Möbelkorpus angeordnet werden, und rechts und links von der Möbelwange 3 können Fachböden 6 montiert werden. Beispielhaft ist ein einziger solcher Fachboden 6 dargestellt. In dem Fachboden 6 sind ebenfalls elektrische Leiter 7 dargestellt. Diese können wie die Leiter 2 in den Holzwerkstoff des Fachbodens integriert sein, oder es können Kabel sein, die in Nuten des Fachbodens 6 verlaufen. Als elektrischer Verbraucher ist in dem Fachboden 6 eine Beleuchtungseinrichtung 8 angedeutet. Die elektrische Verbindung zwischen den elektrischen Leitern 2 der Möbelwange 3 und den elektrischen Leitern 7 des Fachbodens 6 wird durch metallische Stifte hergestellt, die sich aus dem Fachboden 6 in die Bohrungen 4 und bis in die Leiter 2 erstrecken.
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Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass der Fachboden auf Sockeln aufruht, die in den Bohrungen 4 gehalten sind und als Auflager bezeichnet werden. Diese Sockel können mit metallischen Schrauben in der Möbelwange 3 gehalten sein, wobei die Schrauben gleichzeitig auch die elektrische Kontaktierung der Leiter 2 sicherstellen. An die Sockel, falls diese elektrisch leitfähig sind, oder an die Schrauben wiederum können dann die Leiter 7 des Fachbodens 6 angeschlossen sein.
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4 zeigt eine Holzwerkstoffplatte 1, die zu einer Wange 3 ausgestaltet ist, allerdings im Rohzustand, also ohne dass die Oberflächen für den Einbau in ein Möbel durch Aufbringen eines Furniers, Lacks, einer Folie oder dergleichen veredelt worden sind. Die beiden Lochreihen mit den Bohrungen 4 sind erkennbar, wobei die Lochreihen rein beispielhaft einen Abstand von 288 mm zueinander aufweisen. Die beiden elektrischen Leiter 2 in der Holzwerkstoffplatte 1 sind als flache Bänder ausgestaltet, so dass auch bei fertigungstechnischen Toleranzen eine sichere Überdeckung der Löcher 4 mit den Leitern 2 gewährleistet ist.
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5 zeigt ein Produktionsband 9, auf welches eine Schüttung von Holzfasern bzw. Holzspänen geblasen wird, um eine Spanplatte herzustellen. Das Produktionsband 9 läuft – in der Ansicht von 5 gesehen – von links nach rechts. Im linken Abschnitt ist vorgesehen, dass zunächst vergleichsweise feinere Fasern auf das Produktionsband 9 geblasen werden. In dem rechts in 5 ersichtlichen Abschnitt wird eine mittlere Schicht der zu erzeugenden Holzwerkstoffplatte in Form von vergleichsweise gröberen Spänen auf die bereits vorhandene Schicht feinerer Fasern aufgeblasen. Weiter nach rechts anschließend und in 5 nicht dargestellt ist vorgesehen, dass eine dritte Schicht, wiederum aus den feineren Fasern bestehend, auf die mittlere Schicht aufgeblasen wird und anschließend diese drei Schichten zu der erwähnten Spanplatte verdichtet werden.
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Die elektrischen Leiter 2 sind auf zwei Rollen 10 aufgespult, die in der Blickrichtung von 5 hintereinander liegen, so dass nur die in Blickrichtung vordere Rolle 10 ersichtlich ist. Von diesen Rollen 10 werden die elektrischen Leiter 2 abgezogen und während des Aufbaus der mittleren Schicht in die gröberen Späne eingelegt. Die Abzugsgeschwindigkeit der Leiter 2 von den Rollen 10 ist dabei an die Geschwindigkeit des Produktionsbandes 9 angeglichen. Beispielsweise kann ein Spannungssensor zwischen einer Rolle 10 und dem Produktionsband 9 angeordnet sein, welcher die mechanische Spannung des Leiters 2 erfasst, so dass ein elektromotorischer Antrieb der Rolle 10 dementsprechend spannungsabhängig geregelt werden kann. Der Spannungssensor kann als federbelastete Sensorrolle ausgestaltet sein, die dem Leiter 2 anliegt. Unterschiedliche mechanische Spannungen im Leiter 2 führen dazu, dass diese Sensorrolle unterschiedlich ausgelenkt wird, wobei die Position der Sensorrolle mittels eines Potentiometers oder dergleichen erfasst wird, welches somit von der Spannung des Leiters abhängig unterschiedliche elektrische Signale ermöglicht, die von einer Anlagensteuerung verarbeitet werden können.
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Zwischen einer Rolle 10 und dem Produktionsband 9 kann eine Umlenkrolle angeordnet sein, um eine möglichst flache Ablage des Leiters 2 in der Span-Schüttung auf dem Produktionsband 9 zu ermöglichen. So kann sichergestellt werden, dass die Leiter 2 stets in der aus 4 ersichtlichen mittleren Ebene der Holzwerkstoffplatte 1 angeordnet sind. Dies bewirkt vorteilhaft, dass die Leiter 2 nicht etwa die Ausgestaltung der Plattenoberfläche der Holzwerkstoffplatte 1 stören können, indem sie zu dicht an der Oberfläche verlaufen. Und es ist sichergestellt, dass die Leiter 2 von beiden Seiten der Holzwerkstoffplatte 1 her von den dazu vorgesehenen Bauteilen – siehe 3 – elektrisch kontaktiert werden können.