DE102011053487A1

DE102011053487A1 - Fahrzeugtür für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102011053487A1
Application number: DE201110053487
Authority: DE
Inventors: Stefan Schmitz; Günther Rapp
Original assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Current assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Priority date: 2011-09-12
Filing date: 2011-09-12
Publication date: 2013-03-14

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugtür für ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Cabriolet, mit einem von einer Ruhelage in eine dem gegenüber veränderte Gebrauchslage verlagerbarem Griffteil (2), das an einem Trägerbauteil (3) beweglich gelagert ist, mit einer Schaltvorrichtung zum Erzeugen eines Signals, sobald das Griffteil (2) bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Bestandteil der Schaltvorrichtung am Griffteil (2) mit einem zweiten Bestandteil der Schaltvorrichtung am Trägerbauteil berührungslos zusammenwirkt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugtür für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für ein Cabriolet, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus dem Serienfahrzeugbau ist es bekannt, beim Öffnen der Fahrzeugtür die geschlossene Seitenscheibe kurz abzusenken, um Beschädigungen am Verdeck zu vermeiden. Diese Maßnahme ist im Serienfahrzeug allgemein unter dem Namen Kurzhubabsenkung bekannt.
Die EP 1 232 886 A1 beschäftigt sich beispielsweise mit dieser Maßnahme. Hierfür ist an einer dem Türgriff zugeordneten Trägerplatte ein Mikroschalter befestigt, der von einem Aktuator des Türgriffs für die Kurzhubabsenkung der Seitenscheibe betätigt wird.
Es besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine andere Lösung für die Kurzhubabsenkung einer Seitenscheibe zu finden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der nachgeordneten Ansprüche.
Die erfindungsgemäße Fahrzeugtür umfasst einen von einer Ruhelage in eine dem gegenüber veränderte Gebrauchslage verlagerbaren Griffteil, der an einem Trägerbauteil beweglich gelagert ist. Dabei kann es sich um einen verschwenkbaren Griff handeln. Alternativ kann das Griffteil auch translatorisch gegenüber dem Trägerbauteil bewegt werden. Zudem ist eine Schaltvorrichtung zum Erzeugen eines Signals vorgesehen, sobald sich das Griffteil bewegt. D. h. bei einer Betätigung des Türgriffes durch den Insassen gibt die Schaltvorrichtung ein Signal aus. Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, dass ein erster Bestandteil der Schaltvorrichtung am beweglichen Griffteil vorgesehen ist und mit einem zweiten ortsfesten Bestandteil der Schaltvorrichtung, der am Trägerbauteil vorgesehen ist, berührungslos zusammenwirkt. Das hat den Vorteil, dass im Unterschied zum Stand der Technik kein Mikroschalter mechanisch betätigt werden muss und damit auch kein Verschleiß oder ungewollte Verzögerungen stattfinden kann. Vorzugsweise beruht die berührungslose Schaltvorrichtung auf magnetischer Basis. D. h., dass der erste Bestandteil der Schaltvorrichtung ein Magnet, insbesondere ein Dauermagnet, sein kann; während der zweite Bestandteil ein so genannter Reed-Sensor ist, der das Magnetfeld detektiert.
Im Ruhezustand des Griffteils befindet sich demnach der Magnet im Detektionsbereich des Reed-Sensors. Der Reed-Sensor gibt einen ersten Schaltzustand aus. Wird das Griffteil bewegt, gelangt der Magnet aus dem Detektionsbereich des Reed-Sensors, so dass ein zweiter Schaltzustand ausgegeben wird. In dem zweiten Schaltzustand wird dann das Signal beispielsweise für die Kurzhubabsenkung der Seitenscheibe ausgewertet. Es ist aber auch denkbar, dadurch die Fahrzeuginnenraumbeleuchtungen oder die Zentralverriegelung zu aktivieren oder zu deaktivieren.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Griffteil schwenkbar um eine Achse gelagert, wobei der erste Bestandteil der Schaltvorrichtung nach Möglichkeit an einem schwenkachsenfernen Bereich des Griffteils angebracht ist. Dadurch kann aufgrund der langen Hebelwirkung eine höhere Betätigungsempfindlichkeit beim Wechsel des Schaltzustands gewährleistet werden. Bei Türinnengriffen ist dies von besonderer Bedeutung, weil schnelle Schaltvorgänge, wie beispielsweise bei der Kurzhubabsenkung sichergestellt sein müssen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
1 eine Frontansicht eines Türgriffs mit Griffteil und Griffschale,
2 Rückansicht des Türgriffs gemäß 1,
3 Schnittdarstellung gemäß Linie III-III in 2,
4 ein Detail X gemäß 3 sowie
5 eine Schnittdarstellung gemäß 3 mit dem Griffteil in Gebrauchslage.
1 zeigt einen Türgriff 1, der hier als Türinnengriff ausgestaltet ist, mit einem Griffteil 2, das an einem Trägerbauteil 3 über eine Schwenkachse 4 gelagert ist.
In der Rückansicht gemäß 2 ist die Schwenkachse 4 erkennbar. Die Schwenkachse 4 ist mit einem Federelement 5 versehen, das das Griffteil 2 unter Vorspannung in seiner Ruhelage hält.
Für eine toleranzarme Ruhelage des Griffteils 2 im Ruhezustand ist es vorteilhaft, zwischen dem Trägerbauteil 3 und dem freien Ende 6 des Griffteils 2 eine plateauartige Fläche 7 vorzusehen, gegen die das Federelement 5 das Ende 6 des Griffteils 2 drückt. Diese Konstellation verhindert weiterhin, dass das in Ruhelage befindliche Griffteil 2 wie ein freier Biegebalken in die Mulde des Trägerbauteils 3 hineingedrückt werden kann, weil das Griffteil 2 einerseits durch die Schwenkachse 4 und am freien Ende 6 durch die plateauartige Fläche 7 abgestützt wird. Die auf diese Weise unterbundene Hebelnachgiebigkeit trägt zu einer hohen Stabilität und Wertanmutung des Türgriffs bei. Zur Minimierung der Geräuschanfälligkeit beim durch das Federelement 5 in die Ruhelage zurückbeschleunigte Ende 6 des Griffteils 2 kann auf der plateauartigen Fläche oder am Ende 6 des Griffteils 2 eine elastisch dämpfende Zwischenlage 8, wie sie aus 3 oder 5 hervorgeht, vorhanden sein.
Hier geht auch hervor, dass am freien Ende 6 des Griffteils 2 an der zur plateauartigen Fläche 7 des Trägerbauteils 3 zeigende Seite eine Vertiefung eingebracht ist, in der ein Dauermagnet 9 als erster Bestandteil einer Schaltvorrichtung platziert wird. Hierbei kann die Vertiefung im Ende des Griffteils 2 werkzeugfallend durch Elemente des formgebenden Hebelwerkzeugs, z.B. Auswerfer, erzeugt werden, die nach der Formgebung des Griffteils 2 für ein Herauslösen aus der Werkzeugkavität zuständig sind und ohne das Vorhandensein der Vertiefung störende Spuren, z.B. Auswerfertrennungen, auf der Oberfläche des Griffteils hinterlassen würden.
Ferner kann der Magnet 9 vor dem Einbau in das Ende des Griffteils 2 mit einem elastischen Überzug 10, beispielsweise eine Gummiummantelung mittels Schrumpfschlauch, versehen werden. Dieser elastische Überzug 10 dient zum Einen als klemmende Lagesicherung des in das freie Ende 6 des Griffteils 2 eingebauten Magneten 9. Zum Anderen kann der Magnet 9 dadurch die Aufgabe der Dämpfung bei dem durch das Federelement 5 zurückbeschleunigten Griffteil 2 übernehmen.
Hinter der plateauartigen Fläche 7, also auf der dem Griffteil 2 abgewandten Seite des Trägerbauteils 3, wird der zweite Bestandteil 11 der Schaltvorrichtung formschlüssig, beispielsweise mittels Schrauben oder einer Rastverbindung 12, befestigt. Dieser zweite Bestandteil 11, beispielsweise ein Reed-Sensor, ist in der Lage, durch die Wandstärke des Trägerbauteils 3 im Bereich der plateauartigen Fläche 7 das Magnetfeld 13 in der Ruhelage des Griffteils 2 zu identifizieren. Dem zweiten Bestandteil ist in diesem Zustand der Schaltzustand 1 zu entnehmen.
Beim Betätigen des Griffteils 2 schwenkt das Ende 6 des Griffteils 2 und damit gleichzeitig der Magnet 9 als erster Bestandteil der Schaltvorrichtung von der plateauartigen Fläche 7 und damit vom zweiten Bestandteil 11 der Schaltvorrichtung weg. Wird hierbei das Maß des Abstands überschritten, bei dem der zweite Bestandteil 11 der Schaltvorrichtung das Magnetfeld 13 des Magneten 9 noch erkennen kann, stellt sich der Schaltzustand 2 ein.
Die Schaltvorrichtung wird demnach für den Türgriff durch das Zusammenwirken der beiden Bestandteile gebildet und funktioniert berührungslos, insbesondere magnetisch.
Die beiden Schaltzustände können beispielsweise für die Kurzhubabsenkung bei rahmenlosen Türen, das Aktivieren von Fahrzeuginnenraumbeleuchtungen oder das Deaktivieren von elektronischen Fahrzeugschließsystemen beim Betätigen des Griffteils als erste Maßnahme benutzt werden.
Durch die schwenkachsenferne Anordnung der beiden Bestandteile der Schaltvorrichtung wird eine hohe Empfindlichkeit sichergestellt.
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf Türinnengriffe. Sie kann vielmehr auch Verwendung bei Türaußengriffen finden. Der magnetische Sensor kann dann beispielsweise hinter der Türaußenhaut oder eine Griffschale angeordnet sein.
Ferner ist es denkbar, dass auch das Auslösen insassenschützender Elemente, beispielsweise Seitenairbags, unter Abfrage des Schaltzustandes der Schaltvorrichtung am Türgriff erfolgen kann. Bei einem Seitenaufprall, bei dem das Ende des Griffteils 2 infolge seiner Masseträgheit ausgelenkt wird, erweist sich die hohe Empfindlichkeit einer schwenkachsenfernen Anordnung der Schaltvorrichtung als vorteilhaft, weil der Schaltvorgang bereits bei einem kleinen Hebelauslenkungswinkel ausgelöst wird und die neue Schaltinformation von Türgriff umso schneller für die insassenschutzaktivierenden Signalverarbeitungen im Fahrzeug bereitgestellt werden kann.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

EP 1232886 A1 [0003]

Claims

Fahrzeugtür für ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Cabriolet, mit einem von einer Ruhelage in eine dem gegenüber veränderte Gebrauchslage verlagerbarem Griffteil (2), das an einem Trägerbauteil (3) beweglich gelagert ist, mit einer Schaltvorrichtung zum Erzeugen eines Signals, sobald das Griffteil (2) bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Bestandteil der Schaltvorrichtung am Griffteil (2) mit einem zweiten Bestandteil der Schaltvorrichtung am Trägerbauteil (3) berührungslos zusammenwirkt.
Fahrzeugtür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bestandteil ein Magnet (9), insbesondere ein Dauermagnet ist.
Fahrzeugtür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bestandteil ein Reed-Sensor (11) ist, der zwei Schaltzustände ausgibt.
Fahrzeugtür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet (9) mit einer elastischen Hülle (10) versehen ist und in einer Ausnehmung im Griffteil (2) untergebracht ist.
Fahrzeugtür nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung im Ruhezustand des Griffteils (2) im Detektionsbereich des zweiten Bestandteils der Schaltvorrichtung angeordnet ist.
Fahrzeugtür nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bestandteil nicht sichtbar hinter einer Wandung des Trägerbauteils (3) angeordnet ist.