-
I. Anwendungsgebiet
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anziehen metallischer Fremdkörper in Tiermägen, die eine oder mehrere Magnete und eine den oder die Magnete tragende Trägerstruktur mit mehreren Streben aufweist.
-
II. Technischer Hintergrund
-
Die Weiden für Nutzvieh liegen häufig neben Straßen. Kleinere, von der Straße auf die Weide geschleuderte Gegenstände werden vom Nutzvieh häufig beim Grasen mitgefressen. Auch dann, wenn das Nutzvieh mit Heu gefüttert wird, das von neben Straßen gelegenen Weiden stammt, werden häufig kleinere Gegenstände mit dem Heu mitgefressen. Dies ist insbesondere dann schädlich, wenn es sich um Gegenstände handelt, die weder vom Nutzvieh über die Verdauung ausgeschieden noch im Tiermagen des Nutzviehs zersetzt werden, insbesondere also bei metallischen Gegenständen. Handelt es sich um scharfe oder spitze metallische Gegenstände, so können diese in die Magenwand des Nutzviehs eindringen. Wird keine aufwendige Notoperation durchgeführt, kann dies zum Verenden des Nutzviehs führen.
-
Es ist deshalb bekannt, Magnete in den Tiermagen einzuführen, die die metallischen Fremdkörper anziehen und sammeln und damit ein Eindringen der metallischen Fremdkörper in den Tiermagen verhindern sollen. Häufig werden vorzugsweise abgerundete Magnetblöcke ohne jegliche Umhüllung oder Trägerstruktur in den Tiermagen eingeführt. Bei diesen besteht jedoch der Nachteil, dass die angezogenen metallischen Fremdkörper an der Magenwand reiben und sich in ungünstigen Fällen vom Magnet lösen und in die Magenwand eindringen.
-
In anderen Ausführungen – beispielsweise in der
DE 34 44 518 C1 oder der
DE 11 36 791 A – sind die Magnete in einer Käfigstruktur (s. g. Käfigmagnete) eingefasst. Nachteilig bei dieser Ausführung ist jedoch, dass die Magnete innerhalb der Käfigstruktur relativ viel Raum einnehmen, so dass die gesammelten Fremdkörper nicht derart gehalten werden können, dass sie nicht mit dem Tiermagen in Kontakt treten können. Sie können sich dann leicht vom Magneten lösen und in die Wand des Tiermagens eindringen. Insbesondere sperrige metallische Fremdkörper können nicht vollständig in der Käfigstruktur aufgenommen werden und bleiben weiterhin mit der Wand des Tiermagens in Kontakt. Des Weiteren ist trotz der Käfigstruktur der Magnet ständig mit der aggressiven Magensäure im Tiermagen in Berührung, so dass sich der Magnet mit der Zeit auflöst und an Wirkung verliert.
-
Aus der
US 5 905 425 A und der
US 7 289 011 B2 sind nicht als Käfigmagnete ausgebildete Kuhmagnete bekannt, bei denen sich jeweils in einem zylindrischen Gehäuse zwei Magnete befinden.
-
III Darstellung der Erfindung
-
a) Technische Aufgabe
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Anziehen metallischer Fremdkörper in Tiermägen zu entwickeln, bei der zwischen den Streben ein Hohlraum zum Aufnehmen der im Tiermagen störenden Fremdkörper geschaffen wird, in welchem sich ein Magnetfeld ausbildet, das die Fremdkörper zuverlässig in den Hohlraum zieht und dort sicher hält, und bei der außerdem die Magnete nicht mit Magensäure in Kontakt kommen, so dass ein Zersetzen der Magnete verhindert wird und die Magnetkraft dauerhaft konstant aufrecht erhalten bleibt.
-
b) Lösung der Aufgabe
-
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Anziehen metallischer Fremdkörper in Tiermägen mit den Merkmalen des Anspruches 1 oder 9 gelöst. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die Vorrichtung umfasst einen oder mehrere Magnete, die durch eine Trägerstruktur gehalten werden. Die Trägerstruktur weist mindestens zwei Streben auf. Die Streben bestehen aus nicht magnetischem Material, zum Beispiel einem magensäureresistenten Kunststoff. Der oder die Magnete werden bei der erfindungsgemäßen Ausführung innerhalb einer der Streben angeordnet. Das Material der Strebe umhüllt dabei den Magneten. Dadurch wird verhindert, dass der oder die Magnete mit der Magensäure in Kontakt kommen. Durch eine geeignete Anordnung der Streben zueinander wird zwischen den Streben ein hohler Zwischenraum gebildet, in dem die metallischen Fremdkörper dauerhaft, in sicherer Entfernung durch die abschirmende Wirkung der Streben von der Wand des Tiermagens getrennt, gesammelt werden. Eine im Sinne der Erfindung ausgebildete Vorrichtung zum Anziehen metallischer Fremdkörper in Tiermägen zeichnet sich damit vor allem dadurch aus, dass ein Hohlraum zur Aufnahme der metallischen Fremdkörper gebildet wird und die Fremdkörper durch die Magnetkräfte sicher in den Hohlraum gebracht und dauerhaft in diesem gehalten werden. Der Hohlraum ist dabei durch die Wahl der Strebenzahl, ihre Länge und ihre Anordnung zueinander an die aufzunehmenden metallischen Fremdkörper anpassbar. Dadurch, dass die Magnete von der Magensäure geschützt sind, bleiben die Magnetkräfte unabhängig von der Verweildauer der Vorrichtung im Magen des Tieres konstant.
-
Abweichend von den im Stand der Technik bekannten Käfigmagneten, die innerhalb ihrer Käfigstruktur wegen der dort befindlichen Magnete nur wenig Aufnahmehohlraum zum Aufnehmen metallischer Fremdkörper aufweisen, bringt die erfindungsgemäße Vorrichtung den Vorteil mit sich, dass innerhalb der Trägerstruktur zwischen den Streben relativ große Hohlräume zum Aufnehmen der im Tiermagen störenden Fremdkörper geschaffen werden können. Die dort gesammelten Fremdkörper werden wirksam von den Wandungen des Tiermagens fern gehalten.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 2 angegeben. Weisen die Streben auf der Seite, die im Gebrauch den Wandungen des Tiermagens zugewandt ist, eine kreisbogenförmige Kontur auf, während der oder die in den Streben angeordneten Magnete einen eckigen Querschnitt aufweisen, so liegt an dem Punkt, an dem die kreisbogenförmige Kontur den maximalen Abstand von der Magnetoberfläche hat, der Punkt der geringsten magnetischen Feldstärke entlang der kreisbogenförmigen Kontur. Die im Gebrauch der Wandung des Tiermagens zugewandte Seite der Strebe wird nachfolgend auch als Außenseite bzw. Strebenaußenseite, die im Gebrauch von der Wandung des Tiermagens abgewandte Seite der Strebe als Innenseite bzw. Strebeninnenseite bezeichnet. Aufgrund der kreisbogenförmigen Kontur der Strebenaußenseite ist dieser Punkt mit der geringsten magnetischen Feldstärke gleichzeitig auch derjenige Punkt, der der Magenwand des Tieres am dichtesten zugewandt ist. Des Weiteren liegt dieser Punkt auch in der Mitte der Kreisbogenkontur der Strebe, wenn die Strebe achsensymmetrisch ist und auch der Magnet in der Strebe achsensymmetrisch angeordnet ist. Von diesem Punkt minimaler Feldstärke in der Mitte der kreisbogenförmigen Kontur nimmt die magnetische Feldstärke somit zu beiden Seiten auf der kreisbogenförmigen Kontur zu. Dies führt dazu, dass metallische Fremdkörper, die mit der kreisbogenförmigen Kontur in Berührung kommen, sich von der Mitte der kreisbogenförmigen Kontur weg zu einer Seite bewegen und somit an der Oberfläche der Strebe entlang in Richtung des Inneren der Vorrichtung, und damit von der Magenwand weg und letztlich in den Innenraum der Vorrichtung hinein wandern.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist auf der Außenseite der Strebe der Abstand zwischen der Oberfläche eines in einer Strebe angeordneten Magneten und der Oberfläche der Strebe größer als der Abstand zwischen Magnet- und Strebenoberfläche auf der Innenseite der Strebe. Dies kann durch geeignete, z. B. außermittige Anordnung des Magneten in der Strebe erreicht werden. Da die magnetische Feldstärke mit zunehmendem Abstand vom Magneten abnimmt, ist die magnetische Feldstärke auf der Strebenaußenseite damit kleiner als auf der Strebeninnenseite. Aufgrund der von der Außenseite der Strebe zur Innenseite der Strebe hin zunehmenden magnetischen Feldstärke werden metallische Fremdkörper, die von der Außenseite der Strebe angezogen wurden, durch die zunehmende magnetische Feldstärke zur Innenseite der Strebe, und damit in den Innenraum der Vorrichtung bewegt. Aufgrund der maximalen Feldstärke im Innenraum der Vorrichtung wandern die metallischen Gegenstände auch bei Einwirkung äußerer Kräfte, Erschütterungen etc. nicht wieder auf die Außenseite der Strebe, sondern verbleiben im Innenraum, so dass ein Kontakt der Fremdkörper mit der Magenwand dauerhaft verhindert wird. Durch den Einfluss der Magensäure werden die metallischen Fremdkörper allmählich zersetzt.
-
In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist der maximale Abstand zwischen der Oberfläche des in der Strebe angeordneten Magneten und der Oberfläche der Strebe auf der Außenseite doppelt so groß wie der Abstand zwischen der Oberfläche des Magneten und der Oberfläche der Strebe auf der Innenseite, d. h. auf der Seite, die im Gebrauch der Magenwand abgewandt und damit dem Innenraum der Vorrichtung, in dem die metallischen Gegenstände gesammelt werden sollen, zugewandt ist. Die Feldstärke auf der Außenseite ist damit in etwa halb so groß wie die Feldstärke auf der Innenseite der Strebe, so dass sich metallische Fremdkörper zuverlässig von der Außenseite der Strebe auf die Innenseite der Strebe und damit in den Hohlraum hinein bewegen.
-
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, in jeder der Streben mindestens einen Magneten anzuordnen. Dadurch werden die metallischen Fremdkörper, nachdem sie sich in den Hohlraum zwischen den Streben bewegt haben, durch das von einem Magnet einer Strebe zu einem Magneten einer anderen Strebe verlaufende Magnetfeld im Hohlraum gehalten. Dadurch wird zuverlässig verhindert, dass die metallischen Fremdkörper den Hohlraum zwischen den Streben z. B. durch Erschütterungen oder durch Einwirkungen des Mageninhaltes verlassen und in die Nähe der Magenwand kommen können. Wird diese Ausführung mit einer Ausführung kombiniert, bei der die Feldstärke auf der Strebeninnenseite größer ist als auf der Strebenaußenseite, wird diese Wirkung noch einmal verstärkt, so dass insbesondere bei der entsprechenden Merkmalskombination der metallische Fremdkörper im Hohlraum zwischen den Streben besonders zuverlässig festgehalten wird. Die Wirkung kann weiterhin noch dadurch verstärkt werden, indem die Magnete so in den Streben ausgerichtet werden, dass die jeweils einander zugewandten Seiten von Magneten, die in verschiedenen Streben angeordnet sind, eine unterschiedliche Polrichtung aufweisen. Wenn die Seitenfläche eines Magneten seinen Nordpol bildet, die dieser Seitenfläche zugewandte Seitenfläche eines Magneten einer anderen Strebe jedoch dessen Südpol, ergibt sich zwischen den Magneten, und damit zwischen den Streben ein näherungsweise geradliniges Magnetfeld vom Pol des einen Magneten zum zugewandten Pol entgegengesetzter Polarität des anderen Magneten. Die metallischen Gegenstände werden von einem derartigen Feldverlauf zwischen den Streben besonders zuverlässig im Hohlraum zwischen den Streben gehalten.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung werden in jeder Strebe zwei Magnete vorgesehen. Durch die räumliche Anordnung der Magnete in verschiedenen Abschnitten der Strebe kann dadurch der Verlauf des Magnetfeldes nicht nur um die Strebe herum, wie bei den oben genannten Ausführungen, sondern auch in Längsrichtung einer Strebe variiert werden. Des Weiteren ist es bei dieser Ausführung möglich, durch Wahl der Ausrichtung der Polrichtungen der beiden Magnete zueinander den Verlauf des Magnetfeldes weiter vorteilhaft zu beeinflussen.
-
In einer besonderen Ausführungsform, in der jede Strebe zwei Magnete aufweist, sind die Magnete jeweils an den beiden Enden der Streben, d. h. mit einem maximalen Abstand voneinander angeordnet. Dadurch entsteht zwischen den beiden Magneten ein Abschnitt, in dem kein Magnet angeordnet ist. Durch die Wahl der Länge der einzelnen Magnete und ihrer Positionierung in der Strebe kann die Länge des magnetfreien Abschnittes zwischen den beiden Magneten beliebig verändert werden. Durch geeignete Wahl der Ausrichtung der Polrichtungen der Magnete zueinander kann, wie vorstehend beschrieben, der Verlauf des Magnetfeldes einer Strebe zusätzlich beeinflusst werden. Des Weiteren kann die Ausrichtung der Magnete und die Lage der Magnete innerhalb der Streben bei den Magneten einer benachbarten Strebe ebenfalls verändert werden, so dass im Hohlraum zwischen den Streben ein Verlauf des Magnetfeldes erzeugt werden kann, der im Hinblick auf das Wandern der Fremdkörper von der jeweiligen Strebenaußenseite auf die jeweilige Strebeninnenseite und das sichere Halten der Fremdkörper in dem Hohlraum zwischen den Streben optimiert ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der magnetfreie Abschnitt wenigstens so lang ist wie die halbe Länge eines Magneten.
-
In einer weiteren Ausführung werden die Streben an ihren Enden von einer Abschlussplatte gehalten. Dadurch werden einerseits die Streben zueinander festgehalten, andererseits wird auch der Raum zwischen den Streben durch diese Abschlussplatten abgeschlossen, so dass im Raum zwischen den Streben befindliche Fremdkörper nicht durch äußere Einflüsse, z. B. durch den Mageninhalt oder durch Stöße von der Magenwand in axialer Richtung aus dem Hohlraum entfernt werden können. Die Streben sind vorzugsweise in der Nähe der Außenkanten der Abschlussplatten mit diesen verbunden. Dadurch ergibt sich ein möglichst großer Hohlraum zur Aufnahme der metallischen Gegendstände zwischen den Streben. Es ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Abschlussplatten kreisförmig sind. Die kreisförmige Kontur weist keine Konturen auf, die die Magenwand des Tieres irritieren könnten, wie z. B. Ecken, und ist der Magenwand des Tieres somit gut angepasst. Die Streben sind bei kreisförmigen Abschlussplatten vorzugsweise derart möglichst weit radial außen an den Abschlussplatten befestigt, dass die axialen Projektionen der Konturen der Strebenaußenseiten mit der Kreisform des Randes der Abschlussplatten zusammenfallen. Dies gewährleistet auch im Bereich der Enden der Streben ein nicht durch überstehende Abschlussplatten behindertes und damit zuverlässiges Anziehen bzw. Einfangen metallischer Fremdkörper. Desweiteren ist es zusätzlich möglich, den Hohlraum zwischen den Streben und den Abschlussplatten durch eine Zwischenplatte, die beispielsweise die Kontur einer Abschlussplatte aufweist, zu den Abschlussplatten parallel liegt und zwischen den Abschlussplatten angeordnet ist, zu unterteilen. Dann werden die metallischen Gegenstände in mehreren voneinander getrennten Hohlräumen aufgefangen. Dadurch kann verhindert werden, dass sich die Gegenstände gegenseitig beeinflussen.
-
Neben der Anordnung von Magneten in den Streben können Magnete zusätzlich auch in einer oder beiden Abschlussplatten oder in einer Zwischenplatte angeordnet werden. Dadurch kann das Magnetfeld im Hohlraum zusätzlich bezüglich seines Verlaufes und seiner Stärke günstig beeinflusst werden.
-
In einer weiteren Ausführung sind Magnete nur in einer oder beiden Abschlussplatten angeordnet, nicht jedoch in den Streben. Der bzw. die Magnete werden vollständig vom Material der Abschlussplatten umhüllt, so dass sie nicht mit der Magensäure in Berührung kommen. Hierdurch kann ein weiterer vorteilhafter Verlauf des Magnetfeldes im Hohlraum zwischen den Streben und den Abschlussplatten erzeugt werden. Vorteilhaft ist es beispielsweise, in jeder der Abschlussplatten einen Magneten so anzuordnen, dass die einander zugewandten Seiten der Magnete eine unterschiedliche Polrichtung aufweisen. Wenn die Seitenfläche des Magneten einer Abschlussplatte seinen Nordpol bildet, die dieser Seitenfläche zugewandte Seitenfläche eines Magneten der gegenüberliegenden Abschlussplatte jedoch dessen Südpol, ergibt sich zwischen den Magneten, und damit zwischen den Abschlussplatten ein näherungsweise geradliniges Magnetfeld vom Pol des einen Magneten zum zugewandten Pol entgegengesetzter Polarität des anderen Magneten. Die metallischen Gegenstände werden von einem derartigen Feldverlauf zwischen den Abschlussplatten besonders zuverlässig im Hohlraum gehalten. Auch bei dieser Ausführung ist es vorteilhaft, wenn die Abschlussplatten kreisförmig sind.
-
In einer besonders vorteilhaften Ausführung weist die Vorrichtung genau zwei Streben auf. Diese sind in einem Abstand voneinander und vorzugsweise diametral gegenüberliegend angeordnet. Der Abstand ist so gewählt, dass zwischen den Streben ein möglichst großer Hohlraum zur Aufnahme der metallischen Fremdkörper entsteht. Der Abstand der Streben wird dabei vorzugsweise so groß gewählt, dass der Hohlraum groß genug ist, um die üblicherweise vom Tier aufgenommenen Fremdkörper, z. B. Nägel, Schrauben oder kleinere Metallteile, zuverlässig aufzunehmen. Insbesondere dann, wenn die Streben sich diametral gegenüberliegen, wird ein besonders großer Hohlraum zur Aufnahme der metallischen Fremdkörper zur Verfügung gestellt, in dem Fremdkörper verschiedener Konturen dauerhaft und vor Eindringen in die Magenwand geschützt aufbewahrt werden können. Diese Ausführung mit zwei Streben weist den Vorteil auf, dass einerseits zwischen den Streben ein Raum zur Aufnahme der Fremdkörper entsteht und die Fremdkörper durch die Streben von der Magenwand abgehalten werden, andererseits jedoch die Fremdkörper von außen zuverlässig in den Raum zwischen den Streben hineingezogen werden können. Besitzt die Vorrichtung zwei einander diametral gegenüberliegende Streben, in denen jeweils Magnete angeordnet sind, dann werden die im Hohlraum zwischen den Streben befindlichen metallischen Fremdkörper durch die Kraft der Magnete in den beiden Streben im Hohlraum zentriert und fixiert, so dass verhindert wird, dass die metallischen Gegenstände den Hohlraum wieder verlassen und in die Nähe der Magenwand gelangen können.
-
Wie bereits vorstehend beschrieben, kann der Verlauf des Magnetfeldes im Hohlraum zwischen den Streben zur dauerhaften Aufnahme metallischer Gegenstände dadurch günstig beeinflusst werden, dass die Magnete so in den Streben ausgerichtet werden, dass die jeweils einander zugewandten Seiten von Magneten, die in verschiedenen Streben angeordnet sind, eine unterschiedliche Polrichtung aufweisen. Wenn die Seitenfläche eines Magneten seinen Nordpol bildet, die dieser Seitenfläche zugewandte Seitenfläche eines Magneten einer anderen Strebe jedoch dessen Südpol, ergibt sich zwischen den Magneten, und damit zwischen den Streben ein näherungsweise geradliniges Magnetfeld vom Pol des einen Magneten einer Strebe zum zugewandten Pol entgegengesetzter Polarität des anderen Magneten. Die metallischen Gegenstände werden von einem derartigen Feldverlauf zwischen den Streben besonders zuverlässig im Hohlraum zwischen den Streben gehalten.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung werden statt herkömmlicher Magnete in den Streben Neodym-Magnete vorgesehen. Diese weisen eine besonders hohe Magnetkraft auf. Dadurch kann einerseits sichergestellt werden, dass metallische Fremdkörper zuverlässig in das Innere der Vorrichtung gezogen werden und auch dort verbleiben. Aufgrund der Kraft der Neodym-Magnete können teilweise auch Fremdkörper, die bereits in die Magenwand des Tieres eingedrungen sind, aus der Magenwand herausgezogen werden.
-
c) Ausführungsbeispiel
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
-
1: eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Anziehen metallischer Fremdkörper in Tiermägen in perspektivischer Ansicht,
-
2: einen Längsschnitt entsprechend Schnitt B-B durch die in 1 gezeigte Ausführungsform,
-
3: einen Querschnitt durch die Streben entsprechend Schnitt A-A in 1.
-
1 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Anziehen metallischer Fremdkörper in Tiermägen, bei der die Vorrichtung 1 zwei Streben 4 aufweist, die an ihren beiden Enden jeweils von einer kreisförmigen Abschlussplatte 5 gehalten werden. Die beiden Streben 4 weisen auf ihrer im Gebrauch der Magenwand zugewandten Seite, d. h. der Strebenaußenseite 12, eine in etwa kreisbogenförmige Kontur (siehe Außenkontur 6 in 3) auf. Der Radius der kreisförmigen Abschlussplatten 5 ist in etwa so groß wie der Krümmungsradius der kreisbogenförmigen Kontur 6 der Streben 4, so dass die kreisförmigen Abschlussplatten 5 in etwa bündig mit den Außenseiten 12 der Streben 4 abschließen.
-
Die Streben 4 liegen in der in 1 dargestellten Ausführungsform einander diametral gegenüber. Sie sind durch einen vom Durchmesser der kreisförmigen Abschlussplatten 5 vorgegebenen maximalen Abstand voneinander beabstandet, so dass zwischen den Streben 4 ein Hohlraum 7 entsteht. Dieser wird zu beiden axialen Enden von den kreisförmigen Abschlussplatten 5 abgeschlossen. Die Abschlussplatten 5 bilden zusammen mit den Streben 4 die Trägerstruktur 3. In diesem Hohlraum 7 können die üblicherweise vom Tier aufgenommenen metallischen Fremdkörper sicher gesammelt und verwahrt werden. Insbesondere wird bei dieser Ausführung ein guter Zutritt der metallischen Fremdkörper in den Hohlraum 7 hinein sichergestellt.
-
In dem in 2 dargestellten Längsschnitt durch die Vorrichtung 1 sind die in dieser Ausführungsform jeweils je Strebe 4 vorgesehenen Magnete 2 zu erkennen. Es handelt sich um vier Stabmagnete mit rechteckförmigem Querschnitt, die vollständig vom Material der Streben 4 umschlossen und dadurch vor der Magensäure geschützt sind. Die Magnete 2 sind in dieser Ausführungsform benachbart zu den Enden der Streben 4 und damit auch benachbart zur jeweiligen kreisförmigen Abschlussplatte 5 angeordnet. Dadurch entsteht zwischen den Magneten 2 einer Strebe 4 ein mittiger Abschnitt, in dem keine Magnete 2 angeordnet sind. In den Abschlussplatten sind bei der in 2 gezeigten Ausführung dagegen keine Magnete angeordnet. Bei der gezeigten Ausführungsform weisen einander zugewandte Seitenflächen der Magnete 2 verschiedener Streben 4 jeweils eine unterschiedliche Polarität auf, in 2 mit S (Südpol) und N (Nordpol) gekennzeichnet. Dadurch ergibt sich ein nahezu geradliniger Verlauf des Magnetfelds 9 im Hohlraum 7 zwischen den Streben, vgl. 3.
-
Insbesondere im Querschnitt durch die Streben 4 in 3 ist erkennbar, dass die Streben 4 eine kreisbogenförmige Außenkontur 6 aufweisen, deren Radius in etwa mit dem Radius der Abschlussplatten 5 überein stimmt. Dies ist jedoch nicht notwendigerweise der Fall, vielmehr kann der Verlauf der Außenkontur 6 der Streben 4 so gewählt werden, dass sich entlang der Außenkontur 6 ein gewünschter Verlauf 8 der Magnetfeldstärke ergibt. Die Magnetfeldstärke ist an dem Punkt 11 der Außenkontur 6, der von den im Inneren der Strebe 4 angeordneten Magneten 2 am weitesten entfernt liegt, am geringsten. Die Magnetfeldstärke 8 nimmt zu beiden Seiten von diesem Punkt 10 zu. Dadurch wird ein metallischer Fremdkörper, der an der Außenkontur 6 mit der Strebe 4 in Berührung kommt, zu einer Seite der Strebe 4, d. h. in 3 nach links oder rechts weggezogen. Nimmt das Magnetfeld 8 um die Strebe herum in Richtung der Innenseite 13 der Strebe 4 zu, so wird der Fremdkörper durch das zunehmende Magnetfeld 8 in den Hohlraum 7 der Vorrichtung 1 gezogen und verbleibt dort dauerhaft im Punkt 10 maximaler Feldstärke. Zwischen den beiden einander gegenüberliegenden Magneten 2 in 3 verläuft ein Magnetfeld 9 von dem einen Magneten 2 zu dem anderen Magneten 2, so dass die metallischen Fremdkörper durch dieses Magnetfeld 9 zwischen den beiden Magneten 2 sicher im Hohlraum 7 gehalten werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Magnet
- 3
- Trägerstruktur
- 4
- Strebe
- 5
- Abschlussplatte
- 6
- kreisbogenförmige Außenkontur der Strebe
- 7
- Hohlraum
- 8
- Magnetfeldstärkenverlauf um eine Strebe
- 9
- Magnetfeldverlauf im Hohlraum zwischen Magneten
- 10
- Punkt minimalen Abstandes
- 11
- Punkt maximalen Abstandes
- 12
- Strebenaußenseite
- 13
- Strebeninnenseite