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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von Lebensmitteln, insbesondere Backwaren, mit mindestens einer Auflage zur Aufnahme eines Schneidgutes sowie mit mindestens einem Schneidwerkzeug.
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Das Aufschneiden und/oder Zerteilen von Lebensmitteln und insbesondere von Backwaren, erfolgt in der Praxis in der Regel mit Hilfe eines Messers. Bei der Verwendung von Messern besteht immer die Gefahr, dass sich der Benutzer des Messers beim Aufschneiden oder Zerteilen des Schneidgutes mit dem Messer selber verletzt, insbesondere, wenn die Benutzung des Messers unter Zeitdruck erfolgt.
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Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Schneiden von Lebensmitteln zu schaffen, die bei einfacher Handhabung ein sicheres und zuverlässiges Schneiden des Schneidgutes gewährleistet.
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Die Lösung dieser Aufgabenstellung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidwerkzeug als thermisches Schneidwerkzeug ausgebildet ist.
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Durch die Verwendung eines thermischen Schneidwerkzeugs kann vollkommen auf die Verwendung eines Messers verzichtet werden, so dass das Auftreten von Schnittverletzungen vollkommen ausgeräumt werden kann.
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Gemäß einer praktischen Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Schneidwerkzeug als elektrisch aufheizbares Schneidwerkzeug ausgebildet ist. Als elektrisch aufheizbare Schneidwerkzeuge ausgebildete thermische Schneidwerkzeuge haben den Vorteil, dass sie während der Stromzufuhr eine kontinuierliche Temperatur halten und nach dem Abschalten der Stromzufuhr schnell wieder abkühlen.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das elektrisch aufheizbare Schneidwerkzeug als Draht ausgebildet ist. Elektrisch aufheizbare Schneiddrähte sind aus technischen Bereichen, wie beispielsweise dem Schneiden von Styropor, bekannt und zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr schnell aufheizbar sind und einen sauberen und glatten Schnitt ermöglichen.
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Mit einer zweiten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das elektrisch aufheizbare Schneidwerkzeug als Klinge ausgebildet ist. Die Ausbildung des Schneidwerkzeugs als Klinge ist vorteilhaft, wenn das Schneidwerkzeug beispielsweise aufgrund der räumlichen Anordnung nur einseitig geführt werden kann, was den Einsatz einer im Wesentlichen starren Klinge erforderlich macht.
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Um ein einfaches und sicheres Handhaben des Schneidwerkzeugs bei gleichbleibender Schnittlage zu gewährleisten, wird mit der Erfindung weiterhin vorgeschlagen, dass das Schneidwerkzeug relativ zur Auflage für das Schneidgut bewegbar an der Auflage angeordnet ist.
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Gemäß einer erfindungsgemäßen praktischen Ausführungsform zur Ausbildung der Auflage für das Schneidgut ist die Auflage sternförmig ausgebildet, insbesondere als 3- oder 4-armiger Stern. Die sternförmige Ausbildung der Auflage für das Schneidgut, bei der das Schneidgut nur linienförmig auf den einzelnen armen des Auflagestern aufliegt, ist insbesondere beim vertikalen Zerteilen der zu schneidenden Lebensmittel, wie beispielsweise beim Halbieren oder Vierteln von Fladenbrot oder beim Schneiden von frischer oder gefrorener Pizza, vorteilhaft, da die abgeteilten Abschnitte des Lebensmittels sofort nach dem Schnitt von der Auflagefläche der Auflage fort nach unten fallen und einfach entnommen oder weiter bearbeitet werden können.
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Mit einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das als Draht ausgebildete mindestens eine Schneidwerkzeug in Nuten angeordnet ist, die in der Auflagefläche für das Schneidgut ausgebildet sind. Die Anordnung des aufheizbaren Schneiddrahtes in den Nuten, die in der Auflage für das Schneidgut ausgebildet sind, schützt einerseits den Draht vor und nach dem Schneidevorgang gegen mechanische Beschädigungen andererseits stellt dies aber auch einen Schutz für den Benutzer der Schneidvorrichtung dar, da der heiße oder sich abkühlende Draht in den Nuten nicht frei zugänglich ist.
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Um bei der Ausbildung der Auflage für das Schneidgut als mehrarmiger Stern das Schneidgut in einem Arbeitsvorgang vertikal in mehrere Teile zerteilen zu können, besteht das erfindungsgemäße Schneidwerkzeug aus mehreren winklig zueinander angeordneten Drähten, vorzugsweise zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Drähten.
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Weiterhin wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass bei der als Stern ausgebildeten Auflage für das Schneidgut unterhalb der Auflagefläche für das Schneidgut eine Aussparung zur Aufnahme eines weiteren thermischen Schneidwerkzeug ausgebildet ist. Beim Schneiden von Fladenbrot dient dieses zusätzliche Schneidwerkzeug dazu, das im ersten Arbeitsschnitt vertikal in Hälften oder Viertel zerteilte Fladenbrot nunmehr horizontal zumindest teilweise aufzuschneiden, um ein nachfolgendes befüllen des Fladenbrotsegments zu ermöglichen.
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Schließlich wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass das weitere thermische Schneidwerkzeug als horizontal rotierbare Klinge ausgebildet ist, um das Schneidgut horizontal aufschneiden zu können.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der zugehörigen Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Schneiden von Lebensmitteln nur beispielhaft dargestellt ist, ohne die Erfindung auf dieses Ausführungsbeispiel zu beschränken. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Schneiden von Lebensmitteln und
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2 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß 1.
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Die in den Abbildungen 1 und 2 dargestellte Schneidevorrichtung 1 zum Schneiden von Lebensmitteln ist insbesondere ausgelegt zum Schneiden von Fladenbrot, wie dies beispielsweise zum Befüllen mit Döner kebap verwendet wird.
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Zur Aufnahme des Döner kebap wird das Fladenbrot in der Praxis zunächst mit einem Messer entweder in zwei Hälften oder vier Viertel zerteilt. Anschließend werden die einzelnen halb- oder viertelkreisförmigen Brotsegmente horizontal mit einem Messer teilweise aufgeschnitten, damit sie eine Brottasche zur Aufnahme des Döner kebap bilden. Dieses Zerteilen und Aufschneiden der Fladenbrote mit einem Messer birgt stets die Gefahr von Schnittverletzungen.
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Die in den Abbildungen 1 und 2 dargestellte Schneidevorrichtung 1 besteht im Wesentlichen aus einer als sternförmigen Auflage 2 für das Schneidgut, beispielsweise ein Fladenbrot. Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Auflage 2 als 4-armiger Stern 2 ausgebildet, der zum Zerteilen eines Fladenbrotes in vier Viertel dient.
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Wenn die Auflage auch zum Halbieren eines Fladenbrotes dienen soll, ist die Auflage 2 als 3-armiger Stern 2 so auszubilden, dass das Fladenbrot in eine Hälfte und zwei Viertel zerteilbar ist.
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Als Schneidwerkzeug 3 zum Zerteilen des Fladenbrotes dient ein elektrisch aufheizbarer Draht, der bei der dargestellten Ausführungsform der Schneidvorrichtung 1 in Nuten 4 angeordnet ist, die in der Auflagefläche 5 der sternförmigen Auflage 2 für das Schneidgut ausgebildet sind. Bei der ausbildung der Auflage 2 als 4-armiger Stern 2 besteht das aufheizbare Schneidwerkzeug 3 aus zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Drähten, so dass das Fladenbrot mit einem Schneidevorgang in vier Viertel zerteilt werden kann. Die Stromzufuhr hin zu dem aufheizbaren Schneidwerkzeug 3 erfolgt über ein Kabel 6.
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Elektrische Schalteinrichtungen, wie beispielsweise Schalter sowie Transformatoren und dergleichen, sind aus Gründen einer besseren Übersicht auf den Abbildungen nicht dargestellt.
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Wie insbesondere aus 2 ersichtlich, ist das thermische Schneidwerkzeug 3 in den Nuten 4 unterhalb der Auflagefläche 5 für das Schneidgut angeordnet. Das Schneiden des auf der Auflage 2 platzierten Fladenbrotes erfolgt somit von unten nach oben. Die Relativbewegung des Schneidwerkzeugs 3 zur Auflage 2 bzw. zum auf der Auflage 2 angeordneten Schneidgut kann manuell oder elektrisch gesteuert erfolgen. Hierzu sind an den freien Enden der vier Arme der Auflage 2 höhenverstellbare Stempel 7 angeordnet, über die die aufheizbaren Drähte auf und ab bewegt werden können.
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Da mit den in den Nuten 4 angeordneten Schneidwerkzeugen 3 nur vertikale Schnitte zum Halbieren oder Vierteln des Fladenbrotes ausführbar sind, bedarf es eines zusätzlichen Schneidwerkzeugs 8, zum horizontalen aufschneiden der Fladenbrotsegmente.
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Wie aus 2 ersichtlich, ist bei dieser Ausführungsform unterhalb der Auflagefläche 5 für das Schneidgut in der sternförmigen Auflage 2 eine Aussparung 9 ausgebildet, die zur Aufnahme dieses weiteren, ebenfalls als thermisches Schneidwerkzeug 8 ausgebildeten zusätzlichen Schneidwerkzeugs 8 dient.
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Diese zusätzliche thermische Schneidwerkzeug 8 ist vorteilhafterweise als um eine vertikale Achse drehbare beheizbare Klinge ausgebildet. Da das zusätzliche Schneidwerkzeug 8 nur einseitig geführt werden kann, muss dieses im Gegnsatz zu zweiseitig geführten Schneiddraht, als biegesteifes Schneidmittel, beispielsweise als Klinge, ausgebildet sein.
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Die voranstehend beschriebene Schneidevorrichtung 1 zum Schneiden von Fladenbrot wird wie folgt betrieben:
Auf die in den Abbildungen 1 und 2 dargestellte Schneidvorrichtung 1 wird ein Fladenbrot so auf die als 4-armiger Stern 2 ausgebildete Auflage 2 gelegt, dass das Fladenbrot nur linienförmig auf der Auflagefläche 5 der sternförmigen Auflage aufliegt.
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Anschließend werden durch Betätigen eines nicht dargestellten Schalters die in den Nuten 4 angeordneten, als elektrisch aufheizbare Drähte ausgebildeten thermischen Schneidwerkzeuge 3 mit Strom beaufschlagt und somit auf ihre Betriebstemperatur erhitzt.
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Zum Zerteilen des Fladenbrotes werden nachfolgend die erhitzten Drähte über die Stempel 7 von unten gegen Fladenbrot geführt, das durch die glühenden Drähte sofort in vier Viertel zerteilt wird. Nach diesem vertikalen Schnitt von unten nach oben fahren die Stempel 7 die Drähte sofort wieder zurück in die in der Auflage 2 ausgebildeten Nuten 4 zurück. Spätestens beim Zurückfahren in die Nuten 4, vorteilhafterweise aber bereits beim Erreichen der höchsten Auslenkung nach oben, wird die Stromzufuhr zu den Schneiddrähten wieder abgeschaltet, was zu einem raschen Abkühlen der Schneiddrähte führt.
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Das Eigengewicht des Fladenbrotes ist dabei ausreichend, um als Gegendruck gegen das von unten andrückende erhitzte Schneidwerkzeug 3 zu wirken.
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Die Nuten 4 zur Aufnahme der aufheizbaren Schneiddrähte sind vorteilhafterweise gegenüber dem übrigen Material der Auflage 2 thermisch isoliert ausgebildet, um eine Erhitzen der gesamten Auflage 2 zu verhindern.
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Nach dem Ausführen des vertikalen Schnitts fallen die vier viertelkreisförmigen Fladenbrotsegmente von der Auflagefläche 5 herunter auf die zwischen den Armen der sternförmigen Auflage 2 ausgebildeten Aufnahmesegmente 10. Diese Aufnahmesegmente 10 sind so ausgerichtet, dass die Fladenbrotsegmente direkt vor der in der Auflage 2 ausgebildeten Aussparung 9 zu liegen kommen, in der das zusätzliche thermische Schneidwerkzeug 8 angeordnet ist.
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Um sicherzustellen, dass die Fladenbrotsegmente nach dem Ausführen des vertikalen Schnitts nach unten auf die Aufnahmesegmente 10 fallen, sind die Längskanten der Arme der sternförmigen Auflage 2 vorzugsweise abgerundet ausgebildet, so dass die Fladenbrotsegmente nach dem Durchtrennen im ersten Arbeitsschnitt aufgrund ihres Eigengewichts von der Auflagefläche 5 herunter auf die Aufnahmesegmente 10 rutschen.
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Im nachfolgenden zweiten Arbeitsschnitt wird jetzt automatisch oder manuell das als um eine vertikale Achse rotierendes und mit einer aufheizbaren Klinge versehenes zusätzliche Schneidwerkzeug 8 aktiviert. Bei der Rotation der erhitzten Klinge werden die vier Fladenbrotsegmente horizontal so aufgeschnitten, dass sie die gewünschten Brottaschen bilden.
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Um zu verhindern, dass die auf den Aufnahmesegmenten 10 angeordneten Fladenbrotsegmente durch das rotierende zusätzliche Schneidwerkzeug 8 nach hinten weggeschoben werden, sind an den Armen der sternförmigen Auflage 2 nach innen auf die Aufnahmesegmente weisende Halteelemente 11, vorzugsweise Gummilippen, angeordnet, die die Fladenbrotsegmente in der richtigen Position zur rotierenden Klinge halten.
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Eine solchermaßen ausgebildete Schneidvorrichtung 1 zeichnet sich dadurch aus, dass ganz auf den Einsatz von scharfen Messern oder Sägen verzichtet werden kann, so dass das Verletzungsrisiko für den Benutzer erheblich gesenkt wird.
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Auch, wenn die Schneidvorrichtung voranstehend nur für das Zerteilen und Öffnen von Fladenbrot beschrieben wurde, sind selbstverständlich alle Arten von Lebensmitteln, insbesondere Backwaren, mit thermischen Schneidwerkzeugen schneidbar.
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Die voranstehend beschriebene Ausgestaltung mit einer sternförmigen Auflage 2 für das Schneidgut ist so beispielsweise auch für das Zerteilen von frischer oder gefrorener Pizza geeignet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schneidvorrichtung
- 2
- Auflage/Stern
- 3
- Schneidwerkzeug
- 4
- Nut
- 5
- Auflagefläche
- 6
- Kabel
- 7
- Stempel
- 8
- (zusätzliches) Schneidwerkzeug
- 9
- Aussparung
- 10
- Aufnahmesegmente
- 11
- Halteelemente