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Die Erfindung betrifft ein Möbelsystem, insbesondere ein Küchenmöbelsystem.
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Die
DE 197 42 220 A1 beschreibt eine Anbauküche, bestehend aus mehreren Schrankeinheiten, die separat freistehend oder in Zeilen nebeneinander aufgestellt und miteinander verbunden werden können. Die Schrankeinheiten sind jeweils seitlich mit einer Halterung für in einem wieder lösbaren Zeilenverbund separat anhängbare Schrankzwischen- und/oder Schrankabschlusselemente ausgebildet.
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Das Erscheinungsbild einer Küche steht und fällt damit, inwieweit und unter welchem Aufwand das verwendete Mobiliar an die unterschiedlichen zum Einsatz kommenden Küchengeräte verschiedener Hersteller, Abmessungen und Bauformen, sowie die individuellen Wünsche eines Benutzers angepasst werden kann.
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Aus der
DE 20 2006 018 692 U1 ist ein Möbelbausystem bekannt, dessen Teilelemente mittels eines herkömmlichen Verbindungsbeschlages zusammensetzbar sind, wobei der Verbindungsbeschlag durch ein Formteil ergänzt wird, das die Eigenschaften eines Spannwerkzeuges, einer Abdeckkappe und eines Fachbodenträgers vereint. Auch bei diesem System ist es jedoch notwendig, dass die Teilelemente in ihren Abmessungen individuell auf das zu verbauende Küchengerät angepasst werden.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Möbelsystem vorzuschlagen, das auf ästhetisch ansprechende Weise die Verbauung unterschiedlicher Küchengeräte ermöglicht, wobei sich das vorzuschlagende System weiterhin dadurch auszeichnen sollte, dass es den möglichst einfachen Austausch eines Küchengeräts durch ein Gerät mit abweichender Bauform ermöglicht, ohne dass dadurch Veränderungen an der tragenden Struktur des Möbelsystems notwendig sind.
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Diese Aufgabe löst erfindungsgemäß ein Möbelsystem nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Demgemäß wird ein Möbelsystem vorgeschlagen, mit einer Tragekonstruktion, die mindestens drei Tischbeine, einen Verbindungsrahmen und eine Tisch- oder Küchenarbeitsplatte, die eine Oberkante der Tragkonstruktion bildet, aufweist, und ein Montageelement für ein Haushaltsgerät, wobei das Montageelement eine dezentrale, schlitzförmige Öffnung aufweist, über welche es in die Tragekonstruktion einhängbar ist, wobei die Tisch- oder Küchenarbeitsplatte zumindest abschnittsweise ausgeformt ist, um den Verbindungsrahmen formschlüssig aufzunehmen, wobei die Tisch- oder Küchenarbeitsplatte zumindest abschnittsweise in der schlitzförmigen Öffnung aufgenommen ist, so dass sich ein wesentlicher Teil des Montageelements in Montageposition unterhalb der Oberkante der Tragekonstruktion erstreckt.
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Das der Erfindung zugrundeliegende Prinzip ist somit die Verwendung von Montageelementen, welche unabhängig von der tragenden Struktur des Möbelsystems bereitgestellt und im Bedarfsfall ausgetauscht werden können. Das Montageelement kann für jedes Haushaltsgerät individuell angepasst werden, so dass sich die baulichen Veränderungen an dem Möbelsystem für den Fall, dass ein Haushaltsgerät ausgetauscht werden soll, auf den Austausch bzw. die Modifikation des entsprechenden Montageelements beschränkt. Insbesondere ist auch die Befestigung des Montageelements und damit des Haushaltsgeräts an der Tragekonstruktion in Form der schlitzförmigen Öffnung einheitlich, konstruktiv einfach und von dem Haushaltsgerät unabhängig ausgestaltet.
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Die schlitzförmige Öffnung soll nicht auf bestimmte Öffnungen beschränkt sein. Wesentlich ist, dass sie jeweils eine stabile Befestigung des Montageelements bzw. des Haushaltsgeräts an der Tragekonstruktion ermöglicht. Eine schlitzförmige Öffnung im Sinne der vorliegenden Erfindung ist eine Öffnung, die in eine erste Raumrichtung wesentlich stärker ausgeprägt ist als in eine zweite. Bevorzugt erstreckt sich der von der schlitzförmigen Öffnung gebildete Schlitz im Wesentlichen senkrecht zu der von der schlitzförmigen Öffnung gebildeten Fläche oder zu derjenigen Fläche des Montageelements, auf welcher die schlitzförmige Öffnung ausgebildet ist.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung weist das Montageelement eine Öffnung für die Aufnahme des Haushaltsgerätes auf. Diese Öffnung kann beispielsweise Abmessungen aufweisen, die den äußeren Abmessungen eines Herdes entsprechen, so dass dieser in der Öffnung im Wesentlichen formschlüssig aufnehmbar ist. Bevorzugt ist die Öffnung weiterhin derart ausgestaltet, dass eine Stirnfläche des Haushaltsgeräts mit einer Stirnfläche des Montageelements fluchtet.
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Bevorzugt verläuft die schlitzförmige Öffnung im Wesentlichen horizontal. So ist es bei dieser Ausführungsform beispielsweise möglich, dass eine Platte, beispielsweise eine Küchenarbeitsplatte, in der schlitzförmigen Öffnung im Wesentlichen formschlüssig aufgenommen wird, um auf diese Weise die Befestigung des Montageelements an der Tragekonstruktion zu erzielen.
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Je nach Ausführungsform kann das Montageelement im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet sein, wobei sich die schlitzförmige Öffnung in Montageposition, das heißt bei in die Tragekonstruktion eingehängtem Montageelement, parallel zu einer Quaderfläche erstreckt. Die Oberkante der Tragekonstruktion kann beispielsweise von einer Küchenarbeitsplatte gebildet werden.
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Erstreckt sich der wesentliche Teil des Montageelements in Montageposition dieses unterhalb einer Oberkante der Tragekonstruktion, so ist es gemäß einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass in der Montageposition des Montageelements die Öffnung für die Aufnahme eines Haushaltsgeräts unterhalb der genannten Oberkante der Tragekonstruktion angeordnet ist. Auf diese Weise ist beispielsweise ein Backofen in gewohnter Weise unterhalb einer Küchenarbeitsplatte positionierbar. Gleichzeitig kann derjenige Anteil des Montageelements, welcher sich oberhalb der Oberkante der Tragekonstruktion befindet, dazu ausgebildet sein, eine oder mehrere Herdplatten aufzunehmen. Mit anderen Worten ist ein erfindungsgemäßes Montageelement somit in einer Weise ausgestaltbar, dass sich in gewohnter Weise eine Anordnung von Kochplatten oberhalb eines Backofens befindet, wobei sich wiederum der Backofen unterhalb der Küchenarbeitsplatte und die Kochplatten oberhalb der Küchenarbeitsplatte befinden.
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Weiterhin können die Tischbeine als Kreuzprofile ausgebildet sein, bei denen sich zwei gegenüberstehende Profilflanken an einem Profilende aufweiten, um einen Kantenverlauf des Verbindungsrahmens abzuformen und bei denen zwei weitere Profilflanken senkrecht zu einer Innenfläche des Verbindungsrahmens ausgerichtet sind, wobei eine der zwei weiteren Profilflanken gegen die Innenfläche des Verbindungsrahmens lagert.
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Für die Verbindung des Verbindungsrahmens mit den Tischbeinen ist bei einer Ausführungsform vorgesehen, dass der Verbindungsrahmen eine Lasche mit einer Kerbe aufweist, wobei die Lasche im Wesentlichen parallel zu der Innenfläche des Verbindungsrahmens verläuft und die aufgeweiteten Profilflanken zwischen der Innenfläche des Verbindungsrahmens und der Lasche aufnehmbar sind, derart, dass eine der weiteren Profilflanken in die Kerbe eindringt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Figuren erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Möbelsystems;
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2a–2c ein Montageelement mit schlitzförmiger Öffnung;
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3a–3b Tischbeine einer erfindungsgemäßen Tragekonstruktion;
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4a–4b Tischbeine, die über einen Verbindungsrahmen in Verbindung stehen;
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5 eine erste Ausführungsform eines weiteren Moduls;
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6 eine Tragekonstruktion mit einem Spülmodul;
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7 eine Tragekonstruktion nach 6 mit einem Schrankmodul; und
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8 eine weitere Ausführungsform einer Tragekonstruktion.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Möbelsystem mit zwei Tragekonstruktionen 1, einem Montageelement 2 und einem Modul 14. Das Montageelement 2 ist über eine schlitzförmige Öffnung 4 in die Tragekonstruktion 1 eingehängt. Weiterhin zu erkennen ist, dass das Montageelement 2 eine Öffnung 5 für die Aufnahme eines Haushaltsgeräts 3, hier eines Backofens aufweist. Die schlitzförmige Öffnung 4 verläuft im Wesentlichen horizontal und das Montageelement 2 ist quaderförmig ausgebildet, wobei sich die schlitzförmige Öffnung 4 in der dargestellten Montageposition parallel zu einer Quaderfläche erstreckt. Die schlitzförmige Öffnung 4 ist nahe einer Quaderfläche angeordnet, so dass sich der wesentliche Teil des Montageelements 2 in der dargestellten Montageposition unterhalb einer Oberkante der Tragekonstruktion 1 erstreckt. Es ist zu erkennen, dass die Öffnung 5 für die Aufnahme des Haushaltsgeräts 3 unterhalb einer Oberkante der Tragekonstruktion 1 angeordnet ist. Die Tragekonstruktion 1 umfasst eine Tischplatte 6, die abschnittsweise in die schlitzförmige Öffnung 4 aufgenommen ist. Dadurch wird eine im wesentlichen form- und kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Montageelement 2 und der Tragekonstruktion 1 hergestellt.
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Die weitere Tragekonstruktion 1 mit dem Spülenmodul 14 umfasst vier Tischbeine 7 und einen Verbindungsrahmen 8, wobei die Tischbeine 7 als Kreuzprofil ausgebildet sind. Es ist zu erkennen, dass das Spülenmodul 14 den Verbindungsrahmen 8 nicht vollständig abdeckt. Vielmehr liegt der Verbindungsrahmen 8 in einem mittleren Bereich frei und kann dort die Funktion einer Reling übernehmen. Diese kann etwa dazu dienen, um darüber ein Handtuch abzulegen. Es ist auch denkbar, dass die Reling für die Befestigung von Haken dient. Die Reling verläuft entsprechend dem Verbindungsrahmen 8 formschlüssig innen liegend in Bezug auf das Spülenmodul 14, was darüber hinaus ein ansprechendes Erscheinungsbild ergibt.
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Die 2a bis 2c zeigen verschiedene Ansichten eines erfindungsgemäßen Montageelements 2. In der perspektivischen Darstellung gemäß 2a sind die schlitzförmige Öffnung 4 sowie die Öffnung 5 für die Aufnahme eines Haushaltsgeräts zu erkennen. Der Seitenansicht 2b ist die quaderförmige Grundform des Montageelements 2 zu entnehmen sowie der Umstand, dass sich die schlitzförmige Öffnung 4 nahe einer Quaderfläche befindet, wobei die Öffnung 5 unterhalb einer unteren Begrenzung der schlitzförmigen Öffnung 4 angeordnet ist. Auf einer Oberfläche des Montageelements 2 sind Herdplatten 15 eingelassen. Die 2c zeigt eine Vorderansicht des Montageelements 2. In der Zusammenschau der 2a bis 2c wird deutlich, dass das erfindungsgemäße Montageelement 2 konstruktiv einfach gehalten ist.
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Die 3a und 3b zeigen erfindungsgemäße Tischbeine 7. Diese sind als Kreuzprofile ausgebildet, wobei sich zwei gegenüberstehende Profilflanken 9 an einem Profilende aufweiten, um einen Kantenverlauf eines nicht dargestellten Verbindungsrahmens abzuformen. Weitere Profilflanken 10 stehen senkrecht zu den aufgeweiteten Profilflanken 9 als auch zu einer Innenfläche eines nicht dargestellten Verbindungsrahmens.
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In den 4a und 4b sind die Tischbeine 7 gemäß den 3a und 3b über einen Verbindungsrahmen 8 miteinander verbunden worden. Es ist zu erkennen, dass die aufgeweiteten Profilflanken 9 den Kantenverlauf des Verbindungsrahmens an einer Innenfläche 11 dieses abformen. Die weiteren Profilflanken 10 stehen senkrecht zu dieser Innenfläche 11 des Verbindungsrahmens 8, wobei eine der Profilflanken 10 gegen die Innenfläche 11 des Verbindungsrahmens lagert.
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Eine beispielhafte Tisch- oder Arbeitsplatte 14 ist in 5 dargestellt. Es ist zu erkennen, dass diese zumindest abschnittsweise ausgeformt ist, um einen nicht dargestellten Verbindungsrahmen einer Anordnung gemäß den 4a und 4b formschlüssig aufzunehmen.
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6 zeigt eine Tragekonstruktion 1, bei der der Verbindungsrahmen 8 ein Spülmodul aufnimmt. Dieselbe Tragekonstruktion 1 könnte auch eine Platte gemäß 5 oder ein Schrankmodul gemäß 7 aufnehmen. Dazu müsste lediglich das Spülmodul gemäß 6 von dem Verbindungsrahmen 8 abgehoben und durch ein anderes Modul 14 ersetzt werden.
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Schließlich zeigt 8 eine weitere Ausführungsform einer Tragekonstruktion 1. Auch diese umfasst vier Beinstreben 7, die über einen Verbindungsrahmen 8 zueinander angeordnet sind. Es wird deutlich, dass für den Austausch des Geräts 3 gegen eines mit abweichenden Abmessungen lediglich der Rahmen 8 sowie die Böden 16 angepasst werden müssten.