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Die Erfindung bezieht sich auf ein Traggestell für Schrankmöbel mit einer Tragsäule und mit zumindest einem über ein Befestigungselement an der Tragsäule gehalterten Träger wie ein Tablar, wobei das Befestigungselement zumindest einen von einer Feder belasteten Riegel aufweist, die Tragsäule mit zumindest einer Vertiefung versehen ist, der Riegel von der Feder während einer Bewegung des Trägers entlang der Tragsäule in die Vertiefung einführbar ist und der Riegel den Träger in seiner in der Vertiefung der Tragsäule gelegenen Verriegelungsstellung gemeinsam mit der Tragsäule abstützt, wobei das Befestigungselement unterhalb des Trägers angeordnet ist und jeweils zwei Befestigungsschenkel aufweist, die jeweils mit dem von der Feder belasteten Riegel versehen sind und wobei die Tragsäule für jeden der beiden Riegel die zugeordnete Vertiefung aufweist.
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Traggestelle für Schrankmöbel, beispielsweise für Küchenschrankmöbel, sind allgemein bekannt. Diese können z. B. als Traggestellrahmen eines Auszuggestells ausgebildet sein, die über Teleskopschienen nach Art eines Apothekerschrankes aus einem Schrankinnenraum herausgezogen werden und an ihrer Vorder- oder an ihrer Rückseite die vertikale Tragsäule haben, an denen Träger z. B. in Gestalt eines Tablars oder eines Drahtkorbes eingehängt sind. Dazu haben die Tragsäulen Befestigungshaken oder Lochausnehmungen, so dass über Befestigungselemente die Tablare an den Haken einzuhängen sind und/oder über hakenförmige Befestigungselemente in Lochausnehmungen an der Tragsäule einzuhängen sind.
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Hakenförmige Befestigungselemente an den Tragsäulen beeinträchtigen jedoch die Handhabung solcher Tragsäulen und beeinträchtigen das äußere Erscheinungsbild. Außerdem erschweren sie Reinigungsarbeiten. Gleiches gilt für die Art der Befestigung über hakenförmige Befestigungselemente an Trägern wie beispielsweise Tablar.
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Aus der
DE 200 12 366 U1 und aus der
US 2012/0037767 A1 sind Traggestelle der eingangs genannten Art bekannt, die jedoch nicht in der Lage sind, werkzeuglos Tablare als Träger zu verstellen bzw. zu demontieren.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Traggestell der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass Träger wie beispielsweise Tablare sicher an der Tragsäule des Traggestells zu befestigen sind, bei denen auf hakenförmige Befestigungselemente verzichtet werden kann und bei denen werkzeugfrei und einfach Träger wie beispielsweise Tablare zu verstellen und zu demontieren sind.
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Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich das Traggestell der eingangs genannten Art dadurch aus, dass die Feder für den Riegel eine Kurvenbahn aufweist mit zwei Endstellungen, einmal für eine Endposition zum Entlanggleiten des Befestigungselementes an der Tragsäule und mit einer zweiten Endstellung für die in der Vertiefung der Tragsäule gelegenen Verriegelungsstellung des Riegels, und dass die Feder abgekröpft ausgebildet ist mit Federschenkeln, die mit einem stumpfen Winkel zueinander ausgebildet sind und dass die beiden Federschenkel in ihrem Übergangsbereich eine Vertiefung zur Anordnung des Riegels in seiner Verriegelungsstellung aufweisen.
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Damit ist ein Traggestell für insbesondere Schrankmöbel, beispielsweise Küchenschrankmöbel, geschaffen, bei dem auf hakenförmige Befestiger an der Tragsäule und/oder an dem Träger wie beispielsweise Tablare verzichtet werden kann. Vielmehr ist über das mit dem federbelasteten Riegel versehene Befestigungselement der Träger mit der Tragsäule zu verrasten, indem während einer Aufwärts- oder einer Abwärtsbewegung des Trägers an der Tragsäule der Riegel beim Auftreffen auf eine muldenförmige Vertiefung in der Tragsäule in diese Vertiefung eingeführt wird und dort zusammen mit der entsprechenden Vertiefung in der Feder in eine Verriegelungs- bzw. Verrastungsstellung überführt wird, in der der Riegel zusammen mit der Tragsäule den Träger sicher an dem Traggestell abstützt.
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Die Tragsäule selber kann nur mit einer muldenförmigen Vertiefung auskommen, so dass irgendwelche Löcher in der Tragsäule zu vermeiden sind. Dadurch ist die Tragsäule als Teil des Traggestells ein Teil, das als formschönes stabiles Bauteil leicht zu reinigen ist. Das Befestigungselement mitsamt dem Riegel und der im Riegel belasteten Feder ist ein einfach zu bauendes Teil aus z. B. einem Kunststoffmaterial, das an der Unterseite eines Bodenelementes des Trägers vorgesehen werden kann. Die Tragsäule des Traggestells ist ein kostengünstiges Bauteil, bei dem die Vertiefung z. B. mit einem Kugelfräser hergestellt werden kann, wobei eine Tiefe von 1,5 bis 2 mm ausreichend ist. Der Riegel kann ein metallisches, bolzenförmiges Teil sein mit gerundeten Stirnbereichen.
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Pro Befestigungselement sind zwei Riegel vorgesehen, wobei bei der Tragsäule an gegenüberliegenden Seitenbereichen jeweils eine Reihe von Vertiefungen vorgesehen ist. Dazu hat bevorzugterweise der Träger, also beispielsweise das Tablar, eine Ausnehmung, vorzugsweise mittig, so dass in diese Ausnehmung die Tragsäule einzuführen ist. Das Befestigungselement hat eine kongruente Ausnehmung und somit zwei Befestigungsschenkel, die die Tragsäule, beispielsweise ein Vierkantrohr, jeweils an den Seitenbereichen übergreifen.
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In der Ausgangsstellung gleitet der federbelastete Riegel an den Seitenwänden während einer Aufwärts- oder Abwärtsbewegung des Trägers während der Montage entlang. Der Riegel ist bevorzugt schwenkbar in dem Befestigungselement und an der Feder gelagert. Gelangt er in den Bereich der Vertiefung, kann er federbelastet soweit verschwenken, dass er mit der entsprechenden Federkraft in die Vertiefung an der Tragsäule eingeführt wird und dort verrastet. Durch Entlastung der Feder kann der jeweilige Riegel auch werkzeuglos aus der Vertiefung wieder herausgeführt werden, um das Tablar als Träger zu entnehmen bzw. in eine andere Position an der Tragsäule zu überführen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindungen ergeben sich aus weiteren Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen. In der Zeichnung zeigen:
- 1 in einer perspektivischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines Traggestells, ausgebildet als Auszuggestell für einen Küchenhochschrank;
- 2 das Ausführungsbeispiel nach 1, dargestellt in einem Zustand, in dem ein Träger in Gestalt eines Tablars montiert wird;
- 3 vergrößert die Darstellung des zu montierenden Tablars nach 2, kenntlich gemacht durch den schwarzen Pfeil;
- 4 ein Ausführungsbeispiel eines Trägers in Gestalt eines Tablars mit einem Tablarboden und einer Reling in einer Darstellung perspektivisch schräg von der Seite und von hinten;
- 5 eine rückwärtige Ansicht des Tablars nach 4;
- 6 eine zu 5 analoge Darstellung mit Darstellung des Riegels in seiner Lage vor der Verriegelungsstellung mit Vergrößerung des Details A;
- 7 in einer perspektivischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer Tragsäule mit dargestelltem Befestigungselement;
- 8a), b), c) eine Ansicht von hinten auf die Tragsäule nach 7 im Zustand vor Erreichen der Vertiefung in der Tragsäule (a) und bei Erreichen der Vertiefung (b) und in der Verriegelungsstellung (c).
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In der Zeichnung sind übereinstimmende Erteile mit übereinstimmende Bezugsziffern versehen. Allgemein mit 1 ist in der Zeichnung das Traggestell beziffert, welches im Ausführungsbeispiel nach 1 allgemein als Auszuggestell 2 mit Teleskopschienen 3 und einer hinteren vertikalen Tragsäule 4 ausgebildet ist. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist dieses Traggestell in ein Möbel 5 mit einer Möbelfront 6 eingebaut. Die vertikale Tragsäule 4 ist Teil des rahmenförmigen Auszuggestells 2, wobei die vertikale Tragsäule 4 den rückwärtigen Teil des Auszuggestells 2 bildet und mithin im eingeschobenen Zustand des Auszuggestells 2 sich im rückwärtigen Bereich des Schrankmöbels 5 befindet. Die Frontblende 6 ist an einer vertikalen in 1 nicht sichtbaren Säule des Auszuggestells 2 gehaltert.
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Als Träger 7 sind in dem Ausführungsbeispiel Tablare vorgesehen mit einer Reling 8 und einem Trägerboden 9.
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In dem Ausführungsbeispiel nach 2 ist das obere Tablar 7 bereits montiert. Ebenfalls sind die beiden unteren Tablare 7 montiert. Das von oben gesehen zweite Tablar 7 ist in der Montagestellung gezeigt, wie auch vergrößert 3 zu entnehmen ist. An der Tragsäule 4 sind Vertiefungen vorgesehen, die die Bezugsziffer 10 tragen. Diese sind muldenförmig ausgebildet und mit Höhenabstand auf beiden Seiten der als Vierkantprofil ausgebildeten Tragsäule 4 vorgesehen. Wie in 3 angedeutet, ist an der Unterseite des Trägers 7 bzw. des Tablars 7, d. h. an dessen Boden 9, das Befestigungselement 11 angeordnet.
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In den 4, 5 und 6 ist das Tablar 7 als Träger des Traggestells 1 näher veranschaulicht mit dem Trägerboden 9 und der Reling 8. Dieser Träger 7 hat bei 12 eine Ausnehmung, die so gestaltet ist, dass diese die Trägersäule 4, also das in dem Ausführungsbeispiel dargestellte Vierkantprofil aufnehmen kann. Das Befestigungselement 11 hat entsprechende Öffnungen dergestalt, dass dieses Befestigungselement 11 zwei Schenkel 11.1 und 11.2 aufweist, die im montierten Zustand direkt an den Seitenflächen des Vierkantsprofils als Trägersäule 4 anliegen und auch entsprechend an diesen auf und ab zu bewegen sind.
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Dieses Befestigungselement 11 hat zwei Riegel 13.1 und 13.2, die jeweils von einer Feder 14 belastet sind. Wie näher auch aus den 7 und 8a), b) und c) hervorgeht, ist die als Vierkantrohr ausgebildete Tragsäule 4 mit muldenförmigen Vertiefungen 10 versehen, wobei an den Seitenflächen, in denen die muldenförmigen Vertiefungen 10 vorgesehen sind, die Schenkel 11.1 und 11.2 des Befestigungselementes 11 entlanggleiten können. In diesen Befestigungselementschenkeln 11.1 und 11.2 sind die bolzenförmigen Riegel 13.1 und 13.2 schwenkbar gelagert und werden von einer Feder 14 beaufschlagt. Diese Feder hat unter einem stumpfen Winkel zueinander abgekröpfte Schenkel 14.1 und 14.2 mit einer dazwischengelegenen Vertiefung 15, in die das halbkugelförmige Ende des jeweiligen Riegels 13.1 bzw. 13.2 in der Verriegelungsendstellung (8c)) einzubringen ist.
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8a) zeigt die Position des Riegels 13.1 bzw. 13.2 kurz vor dem Eintauchen in die Vertiefung 10, also in der Position, in der das Befestigungselement 13 noch an den Seitenflächen der Tragsäule 4 entlanggleiten kann. In 8b) hat der Riegel 13.1 bzw. 13.2 gerade die Vertiefung 10 erreicht und hat sich mit seinem Ende schon ein wenig von dem äußeren Ende des jeweiligen Schenkels 14.1 der Feder 14 wegbewegt, bis er seine Entstehung erreicht, wie sie in 8c) dargestellt ist, wo er mit seinem einen Ende in der Vertiefung 15 der Feder 14 gelegen ist und mit seinem anderen Ende in der muldenförmigen Vertiefung 10 der vertikalen Tragsäule 4.
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In dieser Stellung hat das Befestigungselement 13 mit den Riegeln 13.1 und 13.2 den Träger bzw. das Tablar 7 sicher mit der vertikalen Tragsäule verrastet bzw. verriegelt. Dies ist alles werkzeuglos zu vollziehen. Die entsprechende Entriegelung kann auch manuell ohne Werkzeuge erfolgen, indem das Federelement 14 entlastet bzw. entspannt wird und danach das Tablar 7 aus seiner verriegelten Stellung herausbewegt werden kann.