-
Die Erfindung betrifft eine Auftragsdüse zum Auftragen von Nahtabdichtmaterial auf ein Karosseriebauteil eines Kraftwagens nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
-
Zum Auftragen von Nahtabdichtmaterialien werden im Kraftwagenbau üblicherweise so genannte Flatstreamauftragsdüsen verwendet. Eine solche Düse ist beispielsweise aus der
DE 299 24 020 U1 bekannt. Flatstreamdüsen bestehen aus einem Düsengrundkörper, in welchen ein Sackloch eingebracht ist, welches auftragsseitig in einen Spalt von rechteckigem Querschnitt mündet. Durch eine Dosiervorrichtung wird das Auftragsmaterial in das Sackloch eingepresst und tritt durch den Spalt in definierter Geometrie auf das zu beschichtende Karosseriebauteil aus. Mit solchen Düsen können zuverlässig Auftragungen von definierter Breite erzeugt werden.
-
Je nach Reinheitsgrad des Auftragsmaterials kann es vorkommen, dass Partikel oder Fasern mit dem Auftragsmaterial zur Düse transportiert werden. Dies kann zum Verstopfen der Düse führen, was erhebliche Nacharbeiten bedingt. Um dies zu vermeiden, sind üblicherweise Filter im Bereich der Materialversorgung und der Dosiereinheit vorgesehen. Diese können jedoch aufgrund der pastösen Natur des Nahtabdichtmaterials nicht beliebig fein gewählt werden, so dass es trotz des Einsatzes von Filtern zu den beschriebenen Verstopfungsproblemen kommen kann.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Auftragsdüse nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 bereitzustellen, welche einen verbesserten Schutz vor Fremdkörpern und vor Verstopfungen bietet.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Auftragsdüse mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
-
Eine solche Auftragsdüse zum Auftragen von Nahtabdichtmaterial auf ein Karosseriebauteil eines Kraftwagens umfasst einen Düsengrundkörper, welcher einen Zuführkanal zum Zuführen des Nahtabdichtmaterials ausbildet, der in einen auftragsseitigen Austrittsspalt mündet, durch welchen das Nahtabdichtmaterial auf das Karosseriebauteil aufbringbar ist. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass die Auftragsdüse ein von dem Nahtabdichtmaterial durchströmbares Filterelement aufweist.
-
Durch die Anbringung des Filterelements unmittelbar an der Auftragsdüse können kleinere Partikel oder Fasern unmittelbar vor der Düse abgefangen werden, bevor sie in der Düse zu Verstopfungen führen. Partikel, die die bereits im Bereich der Materialversorgung und des Dosierers vorhandenen Filter passieren können, sind in der Regel so klein, dass sie nur knapp nicht durch die Düse passen. Verfangen sich derartige Partikel im Filterelement der Düse, so werden sie gegebenenfalls auch durch die Umströmung mit weiterem Material kleiner geschliffen, so dass sich ein solcher Filter teilweise selbst reinigt. Durch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Düse können somit Verstopfungen im Düsenbereich und damit aufwändige Nacharbeiten zuverlässig vermieden werden, so dass sich ein besonders sicherer und zuverlässiger Materialauftrag beim Nahtabdichten ergibt.
-
Vorzugsweise ist das Filterelement eintrittsseitig am Zuführkanal angeordnet. Ein solches Filterelement weist zweckmäßigerweise wenigstens einen Spalt auf, dessen Breite kleiner oder gleich der Breite des Austrittsspalts ist. Hierdurch können zuverlässig Partikel, die den Austrittsspalt blockieren würden, abgefangen werden.
-
Die Gesamtlänge des wenigstens einen Spalts ist dabei zweckmäßigerweise größer als die Länge des Austrittsspaltes. Hierdurch wird sichergestellt, dass das Filterelement nicht zu Materialstauungen führt, da insgesamt eine größere Menge Nahtabdichtmaterial durch das Filterelement passieren kann, als letztendlich durch den Austrittsspalt der Auftragsdüse auftritt.
-
Ein derartiges Filterelement mit spaltförmigen Durchtrittsöffnungen wird vorzugsweise so angeordnet, dass der Spalt des Filters die gleiche Ausrichtung besitzt wie der Austrittsspalt der Düse. Passiert ein Teilchen durch den Filter, welches nur in einer oder zwei Dimensionen zu groß für die Düse ist, so ist ein solches Teilchen durch den Filter schon so ausgerichtet, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch durch die Düse strömen kann, ohne diese zu verstopfen. Da die Strömung in Nahtabdichtdüsen bei der Verwendung von gebräuchlichem Nahtabdichtmaterial rein viskos ist, ist eine Verwirbelung solcher Teilchen sehr unwahrscheinlich. Dies wird zudem durch den kurzen Strömungsweg zwischen dem düsenseitigen Filterelement und dem Austrittsspalt unterstützt.
-
Vorzugsweise weist das Filterelement und die Halterung für die Kombination aus Auftragsdüse und Filterelement eine Einrichtung zur definierten Ausrichtung des Filterelements zum Düsenaustritt auf. Dies ermöglicht deren sichere und reproduzierbare Verbindung.
-
Vorzugsweise ist das Filterelement plattenförmig und plan ausgebildet. Ein derartiges Filterelement kann mit einem ebenfalls plan geschliffenen Endbereich der Auftragsdüse verbunden werden, ohne dass zusätzliche Dichtmittel notwendig sind, so dass sich eine besonders einfach aufgebaute Düse ergibt.
-
Im Folgenden werden die Erfindung und ihre Ausführungsformen anhand der Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt hierbei ein schematisch dargestelltes Filterelement für ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Auftragsdüse.
-
Zum Aufbringen von Nahtabdichtmaterial auf Karosseriebauteile eines Kraftwagens werden in der Regel so genannte Flatstreamdüsen verwendet. Diese weisen einen Düsengrundkörper mit einer Sacklochbohrung auf, die in einen Auftragsspalt mündet. Durch die vom Auftragsspalt abgewandte Seite der Sacklochbohrung wird das Nahtabdichtmaterial in die Düse eingepresst und tritt durch den Spalt in kontrollierter Breite auf die gewünschte Auftragsstelle auf. Die Spaltbreite ist dabei in der Regel relativ gering gewählt, und beträgt bei üblichen Auftragsdüsen etwa 0,2 bis 0,7 mm. Fasern oder Partikel im Auftragsmaterial können daher schnell zu einer Verstopfung des Auftragsspalts führen. Üblicherweise im Bereich der Materialzufuhr bzw. eines Dosierers eingesetzte Filter genügen nicht immer, um solche Fremdkörper vollständig aus dem Auftragsmaterial zu entfernen.
-
Um dennoch ein sicheres und verstopfungsfreies Auftragen von Nahtabdichtmaterial zu ermöglichen, umfasst eine erfindungsgemäße Düse zum Auftragen von Nahtabdichtmaterial ein Filterplättchen 10, welches an dem Auftragsspalt abgewandten Ende des Düsengrundkörpers montiert wird. Das Filterplättchen 10 ist aus plan geschliffenem Hartmetall der Stärke 1 mm ausgeführt und umfasst eine Mehrzahl von Spalten 12, 14, 16, 18, die unterschiedliche Längen, aber gleiche Breiten aufweisen. Das Filterplättchen 10 wird so am Düsengrundkörper montiert, dass die Spalten 12 bis 18 parallel zum Auftragsspalt verlaufen. Durch die Filterung des Nahtabdichtmaterials unmittelbar an der Düse können zuverlässig Partikel, Fasern und andere Fremdkörper zurückgehalten werden.
-
Das oben dargestellte Filterplättchen ist grundsätzlich geeignet, vor jede gebräuchliche Flatstream-Düse montiert zu werden.
-
Bei Partikeln oder Fasern, die lediglich in einer oder zwei Dimensionen zu groß für den Auftragsspalt sind, wird ebenfalls eine Verstopfung zuverlässig vermieden. Durchdringen solche Partikel die Spalten 12 bis 18, so sind sie bereits in der richtigen Orientierung, um auch den Auftragsspalt problemlos passieren zu können. Da das Nahtabdichtmaterial relativ hoch viskos ist, kommt es in der kurzen Fließstrecke zwischen dem Filterplättchen 10 und dem Auftragsspalt der Düse in der Regel zu keiner Lageneuorientierung des Partikels, so dass Partikel, die die Spalten 12 bis 18 passieren können, problemlos den Hauptaustrittsspalt durchdringen.
-
Die Spalten 12 bis 18 weisen eine geeignete Breite auf. Die Spaltbreite ist dabei kleiner oder gleich der Breite des Austrittsspalts selbst gewählt. Wichtig bei der Dimensionierung der Spalten ist dabei weiterhin, dass diese an die durch das normalerweise ringförmige Dichtelement zwischen Pistole und Düse vorgegebene Geometrie angepasst ist. Insgesamt ist die Gesamtlänge der Spalten 12 bis 18 zusammengenommen, deutlich größer als die Länge des Auftragsspalts der Düse zu wählen, so dass der Materialfluss nicht durch das Filterplättchen 10 limitiert wird.
-
Insgesamt kann so sichergestellt werden, dass ein verstopfungsfreier Nahtauftrag durchgeführt wird, so dass auf aufwändige Reinigungs- und Nachbearbeitungsschritte verzichtet werden kann.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-