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Die Erfindung betrifft ein Tränkeventil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Tränkeventile werden bei der Massentierhaltung von vorzugsweise Kleintieren wie Küken, Hühnern, Puten oder dergleichen eingesetzt. Die Tränkeventile ermöglichen es den Tieren, ihren Wasserbedarf selbsttätig zu decken. Dazu betätigen die Tiere ein Betätigungsende an einem unten aus dem Gehäuse des Tränkeventils herausragenden Ventilstift.
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Üblicherweise sind mehrere Tränkeventile einem länglichen Tränkestrang zugeordnet. Der Tränkestrang verfügt über mindestens eine Wasserversorgungsleitung, mit der die Tränkeventile verbunden sind. In der Regel werden die Tränkeventile mit einem oberen Endbereich in eine untere Wandung der Wasserversorgungsleitung eingeschraubt.
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Aus der
EP 0 332 852 A1 ist ein Tränkeventil bekannt, das über ein Kunststoffgehäuse mit einem aus einem metallischen Material hergestellten Dichtring im Inneren des Kunststoffgehäuses verfügt. Der Dichtring dient zur Bildung eines Ventilsitzes für einen Ventilstift aus ebenfalls metallischem Material.
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Tiertränken einschließlich ihrer Tränkeventile müssen aus hygienischen Gründen in regelmäßigen Zeitabständen gereinigt und/oder desinfiziert werden. Dazu werden aggressive hygienische Reinigungsmittel eingesetzt. Es hat sich gezeigt, dass diese vor allem die Kunststoffgehäuse der Tränkeventile beeinträchtigen. Insbesondere werden Kunststoffgehäuse älterer, bereits mehrfach mit aggressiven chemischen Medien gereinigter Tränkeventile angegriffen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Tränkeventil für Tiertränken, vorzugsweise Geflügeltränken, zu schaffen, das über ein Kunststoffgehäuse verfügt und gleichwohl widerstandsfähiger gegen aggressive Medien ist als bisherige Tränkeventile mit einem Kunststoffgehäuse.
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Ein Tränkeventil zur Lösung dieser Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Demnach ist vorgesehen, das Kunststoffgehäuse mit einer Wandstärke zu versehen, die mindestens 17% des größten Innendurchmessers des Kunststoffgehäuses beträgt. Eine solche Wandstärke ist größer als bei bisherigen Tränkeventilen mit einem Kunststoffgehäuse. Überraschend hat sich gezeigt, dass ein Kunststoffgehäuse mit einer solchermaßen vergrößerten Wandstärke unempfindlicher gegen aggressive Medien, insbesondere Reinigungsmittel, ist. Vor allem hat sich überraschend gezeigt, dass Kunststoffgehäuse in einer solchen Wandstärke auch dann nicht reißen, wenn sie häufig aggressiven Medien ausgesetzt worden sind.
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Bevorzugt ist es vorgesehen, dass die Wandstärke des Kunststoffgehäuses mindestens 17% des größten Innendurchmessers aufweist, aber nicht größer ist als 29% des größten Innendurchmessers. Wird die genannte maximale Wandstärke des Kunststoffgehäuses überschritten, könnte die Gefahr bestehen, dass das Kunststoffgehäuse zu steif wird und dadurch aggressive Medien Risse verursachen könnten.
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Es ist des Weiteren vorgesehen, eine Außenfläche und/oder eine Innenfläche des Kunststoffgehäuses mit Abschnitten unterschiedlicher Wandstärken zu versehen. Bei einem solchen Gehäuse beträgt die Wandstärke bezogen auf den Abschnitt mit geringstem Innendurchmesser mindestens 23%, und höchstens 36% des geringsten Innendurchmessers. Alternativ oder zusätzlich ist es vorgesehen, dass bezogen auf den Abschnitt des größten Innendurchmessers die Wandstärke mindestens 17% und maximal 29% des größten Innendurchmessers beträgt. Solche Maximal- und Mindestwandstärken stellen sicher, dass bei einem gestuften Kunststoffgehäuse die Wandstärke in allen Abschnitten, und zwar auch in Abschnitten mit den geringen Wandstärken, noch eine ausreichende Stärke aufweist, um von aggressiven Medien hervorgerufene schädigende Einflüsse, insbesondere eine Rissbildung des Kunststoffgehäuses, zuverlässig zu vermeiden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Tränkeventils mit einem Kunststoffgehäuse, bei der die Außenfläche und/oder die Innenfläche, vorzugsweise sowohl die Innenfläche als auch die Außenfläche, Abschnitte unterschiedlicher Wandstärken aufweisen, verfügt die Wandstärke im Bereich mindestens der Hälfte der Gesamtlänge des Kunststoffgehäuses über 24% bis 29%, vorzugsweise 26% bis 28%, des mittleren Innendurchmessers des Kunststoffgehäuses. Auch hierdurch ist sichergestellt, dass bei gestuften Kunststoffgehäusen stets eine ausreichende Wandstärke vorhanden ist, um schädigende Einflüsse aggressiver chemischer Medien, insbesondere die Gefahr eines Reißens des Kunststoffgehäuses, zuverlässig zu unterbinden.
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Besonders vorteilhaft erweist sich die erfindungsgemäß besondere Bemessung der Wandstärke des Kunststoffgehäuses des Tränkeventils, wenn das Kunststoffgehäuse aus einem besonderen Kunststoff besteht, nämlich Acrylonitrile-Styrene-Acrylester (ASA). Es hat sich gezeigt, dass gerade bei diesem thermoplastischen Kunststoff die Vergrößerung der Wandstärke des Kunststoffgehäuses besonders zur angestrebten Verbeserung der Widerstandsfähigkeit gegen alle chemischen Medien und insbesondere zur Beseitigung einer Rissgefahr aufgrund aggressiver Medien führt. Aber auch andere thermoplastische Kunststoffe können in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Vergrößerung der Wandstärke zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit des Kunststoffgehäuses gegen aggressive Medien, insbesondere aggressive chemische Medien, beitragen.
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Bei einem vorteilhaft ausgestalteten Tränkeventil sind der Ventilstift und der Oberstift aus gleichem oder gleichwertigen bzw. gleichartigen Stahl, vorzugsweise aus dem gleichen oder gleichwertigen bzw. gleichartigen rostfreien Edelstahl, gebildet. Dadurch wird eine elektrochemische Korrosion zwischen Oberstift und dem Ventilstift insbesondere dann verhindert, wenn das Tränkeventil mit aggressiven chemischen Medien gespült bzw. gereinigt wird.
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Bevorzugt ist es vorgesehen, eine Einsatzhülse im Kunststoffgehäuse auch aus Stahl, vorzugsweise rostfreiem Edelstahl, zu bilden. Bevorzugt ist der Stahl, und insbesondere der rostfreie Edelstahl, zur Bildung der Einsatzhülse der gleiche oder gleichwertige bzw. gleichartige wie der Stahl bzw. Edelstahl für den Ventilstift und/oder den Oberstift. Auch das trägt zur Vermeidung einer elektrochemischen Korrosion bei, wenn das Tränkeventil mit der Einsatzhülse versehen ist.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Tränkeventils erstreckt sich die Einsatzhülse nur über einen unteren, inneren Teilbereich des Kunststoffgehäuses, und zwar insbesondere bis zum Oberstift. Vorzugsweise ist die Einsatzhülse an ihrer oberen Stirnseite mit einem umlaufenden Dichtsitz versehen, der mit einer umlaufenden Dichtfläche an der unteren Stirnseite des Oberstifts korrespondiert. Auf diese Weise kommt der Oberstift nur mit der Dichtfläche an seiner Stirnseite mit der Einsatzhülse in Kontakt. Im Übrigen kommt der Oberstift, insbesondere seine Außenwandung, nur mit dem Kunststoffgehäuse in Berührung. Die Innenfläche des Kunststoffgehäuses ist in der Regel glatter als die Wandung der Einsatzhülse, wodurch der Oberstift zum Öffnen und Schließen des Ventils leichter auf- und abbwegbar ist. Der glatte Kunststoff des Kunststoffgehäuses bildet sozusagen eine Gleitlagerung für den im Kunststoffgehäuse auf- und abbewegbaren Oberstift und neigt auch nicht so rasch zur Verschmutzung.
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Die Einsatzhülse des Tränkeventils weist vorzugsweise eine sich über einen Teil seiner Länge erstreckende nutartige Einschnürung in der äußeren Mantelfläche auf. Diese Einschnürung führt zu einer Reduzierung der Fläche, womit die Einsatzhülse durch eine elastische Vorspannung des Kunststoffgehäuses in demselben kraftschlüssig fixiert ist. Durch die Reduzierung der Fläche, womit das Kunststoffgehäuse die Einsatzhülse kraftschlüssig hält, ist weniger Eigenspannung in der Kunststoffhülse erforderlich, wodurch die Gefahr der Beeinträchtigung der Kunststoffhülse durch aggressive Medien reduziert wird. Das gilt insbesondere im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vergrößerung der Wandstärke des Kunststoffgehäuses gegenüber herkömmlichen Tränkeventilen mit einem Kunststoffgehäuse.
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Die Tiefe der Einschnürung im Außenumfang der Einsatzhülse beträgt bevorzugt bis zu 6% des Außendurchmessers der Einsatzhülse außerhalb des Bereichs der Einschnürung. Eine solche verhältnismäßig flache Einschnürung der Einsatzhülse hat sich als ausreichend erwiesen, um die Spannungen im in die Einsatzhülse umgebenden Bereich des Kunststoffgehäuses des Tränkeventils so weit zu reduzieren, dass zum Reinigen oder Spülen des Tränkeventils verwendete aggressive Medien, insbesondere chemische Waschflüssigkeiten, zu keinen Beeinträchtigungen führen. Die Länge der Einschnürung braucht nur 10% bis 20% der Gesamtlänge der Einsatzhülse zu betragen, um wirksam die Spannung im Kunststoffgehäuse zur kraftschlüssigen Fixierung der Einsatzhülse in demselben zu reduzieren.
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Bevorzugt ist es vorgesehen, das Kunststoffgehäuse an der Innenfläche mit einem vorzugsweise umlaufenden ringartigen Vorsprung zu versehen. Der Vorsprung befindet sich an einer solchen Stelle des Kunststoffgehäuses, dass der ringartige Vorsprung des Kunststoffgehäuses mindestens teilweise in die umlaufende nutartige Vertiefung oder mit anderen Worten am Außenumfang der Einsatzhülse eingreift. Es kommt so eine konstruktive, formschlüssige Sicherung der Einsatzhülse im Kunststoffgehäuse zustande. Diese formschlüssige Sicherung lässt eine Verringerung der Vorspannung zwischen der Einsatzhülse und dem Kunststoffgehäuse zu. Durch den formschlüssig in die Einschnürung der Einsatzhülse eingreifenden ringartigen Vorsprung des Kunststoffgehäuses wird die Einsatzhülse im Kunststoffgehäuse gegen Herausdrücken auch dann noch zuverlässig gesichert, wenn die Einsatzhülse nur mit verhältnismäßig geringer Vorspannung in das Kunststoffgehäuse eingedrückt ist Aufgrund der verringerten Vorspannung des Kunststoffgehäuses auf der Einsatzhülse wird das Tränkeventil widerstandsfähiger gegen chemische Einflüsse, weil die mechanische Belastung des Kunststoffgehäuses durch die geringere Vorspannung reduziert wird.
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Bei einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung des Tränkeventils weicht die obere Stirnfläche des Oberstifts in der am Dichtsitz auf der Einsatzhülse anliegenden Dichtstellung maximal 2 mm, vorzugsweise nur 1 mm, von der Ebene der oberen Stirnfläche des Kunststoffgehäuses ab. Dadurch verlaufen die Stirnfläche des Oberstifts und des Kunststoffgehäuses etwa bündig in einer gemeinsamen Ebene, wodurch der Oberstift nicht oder zumindest nicht nennenswert in die Wasserversorgungsleitung hineinragt. Dadurch bleibt zum einen die Strömung des Wassers in der Wasserversorgungsleitung vom Oberstift unbeeinträchtigt und zum anderen kann kein aus dem Kunststoffgehäuse herausragender, freiliegender Teil des Oberstifts durch Ablagerung aus dem Wasser in der Wasserversorgungsleitung verschmutzen, was Beeinträchtigungen hinsichtlich der freien Auf- und Abbewegbarkeit des Oberstifts im Kunststoffgehäuse zur Folge haben könnte.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Tränkeventils wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
- 1 eine prinzipielle Gesamtansicht einer Strangtränke mit mehreren erfindungsgemäßen Tränkeventilen,
- 2 das in eine Wasserversorgungsleitung eingeschraubte geschlossene Tränkeventil in einem Halbschnitt, und
- 3 das Tränkeventil der 2 im nicht in die Wasserversorgungsleitung eingeschraubten geöffneten Zustand im vollständigen Längsschnitt.
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Das erfindungsgemäße Tränkeventil 10 wird im Zusammenhang mit einer in der 1 gezeigten Strangtränke erläutert. Die 1 zeigt einen Tränkestrang 11 der Strangtränke, der an Seilen 12 vorzugsweise etwa horizontalgerichtet beispielsweise in einem Stall aufgehängt ist. Der Tränkestrang 11 verfügt über eine geradlinige Wasserversorgungsleitung 13, die mit Wasser zum Tränken der Tiere, insbesondere Geflügel, versorgbar ist.
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Im Inneren der Wasserversorgungsleitung 13 herrscht ein einstellbarer Wasserdruck. Die Wasserversorgungsleitung 13 ist unter einem Tragprofil 14 befestigt, das mit den Seilen 12 zur Aufhängung des Tränkestrangs 11 verbunden ist.
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In die Wasserversorgungsleitung 13 sind in bestimmten Abständen mehrere Tränkeventile 10 eingeschraubt, und zwar von unten. Bei der in der 2 gezeigten Wasserversorgungsleitung 13 mit viereckigem Querschnitt sind die Tränkeventile 10 durch eine untere, ebene horizontale Wandung 15 in die Wasserversorgungsleitung 13 eingeschraubt. Dazu verfügt die Wandung 15 dort, wo Tränkeventile 10 in der Wasserversorgungsleitung 13 angeordnet werden sollen, über Durchgangsbohrungen mit Innengewinde 16. In diesem Innengewinde 16 ist ein Oberteil des jeweiligen Tränkeventils 10 mit einem korrespondierenden Außengewinde 17 einschraubbar. Dadurch kommt es zu einer flüssigkeitsdichten Verbindung des jeweiligen Tränkeventils 10 mit der Wasserversorgungsleitung 13.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel gelangt das vom Tränkeventil 10 abgegebene Trinkwasser in eine im Bereich jedes Tränkeventils 10 an der Wasserversorgungsleitung 13 befestigte Wasserauffangschale 22. Das Trinkwasser kann aus dem geöffneten Tränkeventil 10 aber auch direkt an das jeweilige Tier, insbesondere ein Huhn, ein Küken oder eine Pute, abgegeben werden.
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Das erfindungsgemäße Tränkeventil 10 verfügt über ein Kunststoffgehäuse aus einem thermoplastischen Kunststoff, und zwar bevorzugt Acrylonitrile-Styrene-Acrylester (ASA). Dieser Kunststoff zeichnet sich durch eine gute Chemikalienverträglichkeit aus. Insbesondere ist dieser Kunststoff verhältnismäßig widerstandsfähig gegen aggressive chemische Substanzen, die beispielsweise zum Reinigen des Tränkeventils 10 verwendet werden.
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In das Kunststoffgehäuse 18 ist von unten her eine Einsatzhülse 19 eingesetzt, die sich etwa über ein Drittel der Länge des Kunststoffgehäuses 18 erstreckt. In der Einsatzhülse 19 ist ein Ventilstift 20 beweglich gelagert. Der Ventilstift 20 ragt teilweise, nämlich mit einem unteren Endbereich, aus der Einsatzhülse 19 und dem Kunststoffgehäuse 18 heraus. Dieser unten aus dem Tränkeventil 10 herausragende Bereich des Ventilstifts 20 bildet ein Betätigungsende 21 desselben, womit die Tiere durch Verkippen und/oder Anheben des Ventilstifts 20 das Tränkeventil 10 zur Abgabe von Wasser öffnen können.
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Über der Einsatzhülse 19 ist im Kunststoffgehäuse 18 außerdem ein Oberstift 23 angeordnet.
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Der Ventilstift 20, die Einsatzhülse 19 und der Oberstift 23 sind aus Stahl, vorzugsweise rostfreiem Edelstahl, gebildet. Je nach Bearbeitungsart, nämlich Spanen oder Umformen, sind die Stähle der Einsatzhülse 19, des Ventilstifts 20 und des Oberstifts 23 unterschiedlich, aber hinsichtlich ihrer Widerstandsfähigkeit gegen aggressive Medien gleichartig bzw. gleichwertig. Dadurch wird eine elektrochemische Korrosion zwischen dem Ventilstift 20, der Einsatzhülse 19 und dem Oberstift 23 verhindert, insbesondere wenn diese mit aggressiven chemischen Medien in Kontakt kommen.
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Die Einsatzhülse 19 ist mit Vorspannung kraftschlüssig im unteren Endbereich des Kunststoffgehäuses 18 gehalten. Zur Verringerung der dabei im Kunststoffgehäuse 18 entstehenden Spannung ist die Einsatzhülse 19 am Außendurchmesser mit einer umlaufenden nutartigen Einschnürung 24 versehen. Die Einschnürung 24 verfügt vorzugsweise über eine Tiefe von lediglich bis zu 6% des Außendurchmessers der Einsatzhülse 19. Die Länge der Einschnürung 24 beträgt 10% bis 20% der Länge der Einsatzhülse 19. Die Einschnürung 24 befindet sich an einer solchen Stelle bezogen auf die Länge der Einsatzhülse 19, in der sich ein Bereich des Kunststoffgehäuses 18 befindet, in dem dieses eine größere Wandstärke aufweist als in den übrigen Bereichen der Einsatzhülse 19.
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Das Kunststoffgehäuse 18 weist an seiner Innenflächen einen mit der Einschnürung 24 an der Außenseite der Einsatzhülse 19 korrespondierenden Vorsprung 42 auf. Der Vorsprung 42 ist vorzugsweise als umlaufender, ringartiger Vorsprung 42 ausgebildet. Der Vorsprung 42 ist an einer solchen Stelle der Innenfläche des Kunststoffgehäuses 18 angeordnet und so ausgebildet, dass er teilweise in die Einschnürung 24 in der Einsatzhülse 19 formschlüssig eingreift. Dadurch wird die Einsatzhülse 19 zusätzlich formschlüssig gegen Verschieben im Kunststoffgehäuse 18 gesichert Aufgrund dessen kann die Vorspannung zwischen dem Kunststoffgehäuse 18 und der Einsatzhülse 19 reduziert werden, indem beim Eindrücken der Einsatzhülse 19 in das Kunststoffgehäuse 18 letzteres nicht so stark aufgeweitet wird. Wegen der geringeren Vorspannung zwischen der Einsatzhülse 19 und dem Kunststoffgehäuse 18 wird die mechanische Belastung des Kunststoffgehäuses 18 reduziert, wodurch es robuster gegen chemische Angriffe aggressiver Medien, insbesondere Reinigungsmittel, wird.
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Der Ventilstift 20 weist an seinem oberen Ende einen umlaufenden, schmalen Kragen 25 auf. Der Kragen 25 verfügt über einen zylindrischen Außendurchmesser, der größer ist als der Durchmesser des sich darunter befindlichen zylindrischen Teils des Ventilstifts 20 mit dem unten aus der Einsatzhülse 19 herausragenden Betätigungsende 21. Im oberen Endbereich der Einsatzhülse 19 befindet sich eine zylindrische Aufweitung 26 für den Kragen 25 am oberen Ende des Ventilstifts 20. Die Aufweitung 26 ist so bemessen, dass in ihr der Kragen 25 vollständig Aufnahme findet, und zwar auch dann, wenn der Ventilstift 20 sich in der geöffneten Stellung des Tränkeventils 10 befindet (3). Bei geschlossenem Tränkeventil 10, wenn die Längsmittelachse des Ventilstifts 20 auf der Längsmittelachse 27 des Kunststoffgehäuses 18 und der koaxial darin angeordneten Einsatzhülse 19 sich befindet, liegt eine umlaufende, ringförmige Dichtfläche 28 an der Unterseite des Kragens 25 des Ventilstifts 20 auf einem korrespondierenden, umlaufenden Dichtsitz 29 am unteren Ende der Aufweitung 26 der Einsatzhülse 19 an. Dadurch dichtet der Ventilstift 20 auf der Einsatzhülse 19 bei sich in der Schließstellung befindlichen Tränkeventil 10 ab (2).
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Der rotationssymmetrische, zylindrische Oberstift 23 ist gestuft ausgebildet. Er verfügt über einen oberen Abschnitt 30, dessen Durchmesser kleiner ist als der untere Abschnitt 31. Die Abschnitte 30 und 31 sind etwa gleich lang, wobei der obere Abschnitt 30 vorzugsweise geringfügig kürzer ist. Ein Endbereich des unteren Abschnitts 31 ist kegelstumpfförmig ausgebildet durch eine umlaufende Abschrägung, die unter einem Winkel von etwa 30° bis 40° zur vertikalen Längsmittelachse 27 verläuft. Die schräg umlaufende Mantelfläche der kegelstumpfartigen Abschrägung bildet eine umlaufende Dichtfläche 32 am unteren Ende des Oberstifts 23. An der Innenseite der oberen Stirnfläche der Einsatzhülse 19 ist ein zur Dichtfläche 32 unter dem Oberstift 23 korrespondierender, abgerundeter Dichtsitz 33 vorgesehen. Zwischen diesem Dichtsitz 33 am oberen Ende der Einsatzhülse 19 und der Dichtfläche 32 an der Unterseite des Oberstifts 23 findet bei geschlossenem Tränkeventil 10 (2) eine Vorabdichtung statt.
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Das Kunststoffgehäuse 18 verfügt am oberen Ende über eine umlaufende, zylindrische Einschnürung 34 mit einem verringerten Durchmesser. Dieser Durchmesser der Einschnürung 34 ist etwas größer als der Durchmesser des oberen Abschnitts 30 des Oberstifts 32. Dadurch entsteht zwischen der Einschnürung 34 des Kunststoffgehäuses 18 und dem im Durchmesser kleineren oberen Abschnitt 30 des Oberstifts 23 ein Drosselspalt, durch den Wasser aus der Wasserversorgungsleitung 13 in das Tränkeventil 10 einströmen kann, aber feste Partikel zurückgehalten werden. Die Länge der Einschnürung 34 ist etwa halb so groß wie die Länge des im Durchmesser kleineren oberen Abschnitts 30 des Oberstifts 23. Dadurch kann der Oberstift 23 im Kunststoffgehäuse 18 auf- und abbewegt werden, und zwar ausreichend, um durch ein Verkippen des Ventilstifts 20 den Oberstift 23 in die Öffnungsstellung (3) des Tränkeventils 10 anheben zu können.
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Die Länge des Oberstifts 23 ist so an die Länge des Kunststoffgehäuses 18 so angepasst, dass bei geschlossenem Tränkeventil 10 (2) eine obere Stirnfläche 35 des Oberstifts 23 bis zu 2 mm, insbesondere nur bis zu 1 mm, gegen eine obere Stirnseite 36 des Kunststoffgehäuses 18 vorsteht oder zurückspringt Vorzugsweise schließt bei geschlossenem Tränkeventil 10 die obere Stirnfläche 35 mit der oberen Stirnseite etwa bündig ab. Dadurch ragt der Oberstift 23 nicht weiter in die Wasserversorgungsleitung 13 hinein als ein oberer Endbereich des Kunststoffgehäuses 18.
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Das Kunststoffgehäuse 18 ist innenseitig mehrfach gestuft ausgebildet. Unterhalb der oberen Einschnürung 34 befindet sich ein Mittenbereich 37, in dem der Innendurchmesser des Kunststoffgehäuses 18 etwas größer ist als der Innendurchmesser im Bereich der Einschnürung 34. Vorzugsweise ist der Innendurchmesser im Mittenbereich 37 etwas größer als der Durchmesser des unteren Abschnitts 31 des Oberstifts 23, so dass zwischen dem Oberstift 23 und dem Kunststoffgehäuse 18 im Mittenbereich 37 ein schmaler umlaufender Drosselspalt entsteht, durch den Wasser von der Wasserversorgungsleitung 13 zum Ventilstift 20 strömen kann. Ein unterer Endbereich 38 des Kunststoffgehäuses 18, in dem sich die Einsatzhülse 19 befindet, verfügt über einen Innendurchmesser, der gegenüber dem Innendurchmesser im Mittenbereich 37 noch etwas vergrößert ist. Dieser im Innendurchmesser vergrößerte untere Endbereich 38 dient zur Aufnahme eines Teils, insbesondere eines Großteils, der Einsatzhülse 19.
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Die Außenwandung des Kunststoffgehäuses 18 wird gebildet vom Außengewinde 17 in einem oberen Bereich des Kunststoffgehäuses 18. Das Außengewinde 17 erstreckt sich etwa über ein Drittel der Länge des Kunststoffgehäuses 18. Das Kunststoffgehäuse 18 ist in einem Mittenbereich unter dem Außengewinde 17 mit einem Sechskant 39 versehen. Der Sechskant 39 bildet eine Angriffsfläche für ein Werkzeug zum Einschrauben des Tränkeventils 10 in das Innengewinde 16 in der unteren Wandung der Wasserversorgungsleitung 13 bzw. zum Herausschrauben des Tränkeventils 10 aus der Wasserversorgungsleitung 13. Die Schüsselweite dieses Sechskants 39 legt die Wandstärke des Kunststoffgehäuses 18 im Bereich des Sechskants 39 fest. Unterhalb des Sechskants weist das Kunststoffgehäuse 18 eine schmale, umlaufende Nut 40 auf. Ein sich nach unten an die Nut 40 anschließender, im Durchmesser gegenüber der Nut 40 größerer unterer Bereich 41 des Kunststoffgehäuses 18 ist kegelstumpfartig ausgebildet. Der Durchmesser des unteren Bereichs 41 nimmt zur unteren Stirnseite des Kunststoffgehäuses 18 hin ab. Im oberen Bereich weist der kegelstumpfartige Bereich 41 einen Durchmesser auf, der etwa dem Eckenmaß des Sechskants 39 entspricht.
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Die Erfindung sieht es vor, die Wandstärke des Kunststoffgehäuses 18 größer auszubilden als es bei herkömmlichen Tränkeventilen mit einem Kunststoffgehäuse üblich ist. Bezogen auf den größten Innendurchmesser im unteren Endbereich 38 des Kunststoffgehäuses 18 beträgt die Wandstärke desselben mindestens 17%, vorzugsweise mindestens 18%, des Innendurchmessers im unteren Endbereich 38. Die größte Wandstärke des Kunststoffgehäuses 18 im Mittenbereich 37 und/oder im Bereich der Einschnürung 34 beträgt bis zu 30% des größten Innendurchmessers im unteren Endbereich 38, vorzugsweise 28,5%. Beim gezeigten Tränkeventil 10 ergeben sich auf diese Weise Wandstärken zwischen 1,4 mm und 2,3 mm. Die durchschnittliche Wandstärke des Kunststoffgehäuses 18 liegt beim gezeigten Tränkeventil 10 im Bereich von 1,8 mm bis 2 mm, vorzugsweise 1,85 mm bis 1,9 mm.
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Bezogen auf den maximalen Außendurchmesser des Kunststoffgehäuses 18 im Bereich des Sechskants 39 beträgt die Wandstärke mindestens 10% bis maximal 22%, insbesondere 12% bis 20%, vorzugsweise der Schüsselweite des Sechskants 39.
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Die Wandstärke des Kunststoffgehäuses 18 bezogen auf den durchschnittlichen Innendurchmesser liegt zwischen 20% und 32% des durchschnittlichen Innendurchmessers. Bezogen auf den durchschnittlichen Außendurchmesser beträgt die Wandstärke zwischen 12,5% und 20,5% des durchschnittlichen Außendurchmessers.
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Die durchschnittliche Wandstärke bezogen auf den durchschnittlichen Innendurchmesser beträgt 24% bis 28% des durchschnittlichen Innendurchmessers, insbesondere 26% bis 27% des durchschnittlichen Innendurchmessers. Bezogen auf den durchschnittlichen Außendurchmesser beträgt die durchschnittliche Wandstärke 16% bis 18% des durchschnittlichen Außendurchmessers, insbesondere etwa 17% des durchschnittlichen Außendurchmessers. Der durchschnittliche Außendurchmesser liegt beim Kunststoffgehäuse 18 des hier gezeigten Tränkventils 10 bei etwa 11,0 mm bis 11,3 mm. Der durchschnittliche Innendurchmeser beträgt etwa 7,0 mm bis 7,3 mm.
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Das erfindungsgemäße Tränkeventil 10 eignet sich nicht nur für in der 1 gezeigte Strangtränken, sondern auch für andere Tiertränken, und zwar sowohl mit als auch ohne Wasserauffangschale 32.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Tränkeventil
- 11
- Tränkestrang
- 12
- Seil
- 13
- Wasserversorgungsleitung
- 14
- Tragprofil
- 15
- Wandung
- 16
- Innengewinde
- 17
- Außengewinde
- 18
- Kunststoffgehäuse
- 19
- Einsatzhülse
- 20
- Ventilstift
- 21
- Betätigungsende
- 22
- Wasserauffangschale
- 23
- Oberstift
- 24
- Einschnürung/Vertiefung
- 25
- Kragen
- 26
- Ausweitung
- 27
- Längsmittelachse
- 28
- Dichtfläche
- 29
- Dichtsitz
- 30
- oberer Abschnitt
- 31
- unterer Abschnitt
- 32
- Dichtfläche
- 33
- Dichtsitz
- 34
- Einschnürung
- 35
- obere Stimfläche
- 36
- obere Stirnseite
- 37
- Mittenbereich
- 38
- unterer Endbereich
- 39
- Sechskant
- 40
- Nut
- 41
- unterer Bereich
- 42
- Vorsprung