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Die Erfindung betrifft ein Gebäudedachelement, eine Verwendung des Gebäudedachelements sowie ein Verfahren zum Herstellen des Gebäudedaches.
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Herkömmliche Gebäudedächer, insbesondere Steildächer, können als Sparrendach, als Pfettendach oder als Kehlbalkendach ausgebildet sein. In der Regel tragen die Dachsparren eine Lattung, auf denen Dachziegel aufgelegt werden, um den von den Dachsparren und den Dachziegeln gebildeten Innenraum vor Feuchtigkeit zu schützen. Die thermische Isolierung des Innenraumes erfolgt in der Regel mittels eines Dämmstoffes, der zwischen die Sparren angeordnet wird, die sogenannte Zwischensparrendämmung. Um eine verbesserte thermische Isolierung zu erhalten, kann weiter Dämmstoff im Innenraum an der Unterseite der Sparren befestigt werden (die sogenannte Untersparrendämmung), bevor die Wände des Innenraumes streich- oder tapezierfertig aus Trockenbauplatten hergestellt werden. Durch die zusätzliche Untersparrendämmung verringert sich das nutzbare Innenvolumen des Daches und es sind weitere Baumaterialien notwendig, wie beispielsweise eine Konterlattung unterhalb der Dachsparren, um den Dämmstoff und die Trockenbauplatten zu tragen bzw. zu befestigen.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gebäudedachelement, eine Verwendung des Gebäudedachelements, ein Gebäudedach sowie ein Verfahren zum Herstellen des Gebäudedaches bereitzustellen, das eine vereinfachte Herstellung eines Gebäudedaches mit verbesserter Wärmedämmung ermöglicht. Die Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Gebäudedachelement gemäß einem Aspekt
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Ein Aspekt betrifft ein Gebäudedachelement mit einem Dämmkörper umfassend:
- – zumindest eine Dachsparrenaufnahme, welche sich von einer Fußseite zu einer Firstseite im wesentlichen, entlang einer Längsrichtung L erstreckt und in welche ein Dachsparren entlang einer Einführrichtung E einführbar ist, und
- – zumindest einem Anschlußbereich, welcher sich parallel oder senkrecht zu der Dachsparrenaufnahme entlang der Längsrichtung L erstreckt und welcher mit einem komplementären Anschlußbereich eines zweiten Dämmkörperelements verbindbar ist.
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Vorteilhafterweise kann die Dämmung eines Gebäudedaches in schneller Weise mittels eines vorgefertigten Gebäudedachelementes erfolgen, welches auf den Sparren eines Dachstuhles angeordnet und dort befestigt werden kann. Dabei wird jeder Sparen vorteilhafterweise in einer zugeordneten der zumindest einen Dachsparrenaufnahme derart aufgenommen, daß die Dachsparren auf drei Seiten den Dämmkörper kontaktieren, wodurch sowohl der Zwischenraum zwischen zwei Dachsparren ausgefüllt als auch eine Dämmstoffschicht auf den Sparren ausgebildet werden kann. Mit anderen Worten ist durch die Anordnung des Gebäudedachelements eine Zwischensparrendämmung und eine Aufsparrendämmung in einem Arbeitsschritt herstellbar.
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Das Gebäudedach kann beispielsweise als Sparrendach, als Pfettendach oder als Kehlbalkendach ausgebildet sein. Das Gebäudedachelement umfaßt einen Dämmkörper oder besteht aus einem Dämmkörper, wobei der Dämmkörper aus einem thermisch isolierenden Material bzw. aus einem Dämmstoff ausgebildet ist. Ein Dämmstoff zeichnet sich dadurch aus, daß die Wärmeleitfähigkeit λ des Dämmstoffes weniger als 0,1 W/Km, bevorzugt weniger als 0,05 W/Km beträgt. Ein beispielhafter Dämmstoff ist geschäumtes bzw. expandiertes Polystyrol wie Styropor, Styrodur und Neopor. Weiter können auch gepreßte Steinwolle oder gepreßter Glasschotter als Dämmstoff eingesetzt werden.
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Das Gebäudedachelement umfaßt zumindest eine Dachsparrenaufnahme, also beispielsweise eine einzige Dachsparrenaufnahme oder zwei, drei, vier oder mehr Dachsparrenaufnahmen. In jede Dachsparrenaufnahme ist ein zugeordneter Dachsparren entlang der Einführrichtung E, bevorzugt von einer Gebäudeseite des Gebäudedachelements her, einführbar. Mit anderen Worten kann das Gebäudedachelement entgegen der Einführrichtung E auf den oder die Dachsparren aufgesetzt werden. Die Gebäudeseite zeigt bei betriebsgemäßem Gebrauch des Gebäudedachelements zum Innenraum des Daches, während eine Wetterseite des Gebäudedachelements nach außen gerichtet ist. Bevorzugt bildet die Wetterseite des Gebäudedachelements bzw. des Dämmkörpers eine geschlossene Fläche aus.
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Das Gebäudedachelement weist weiter eine Fußseite und eine Firstseite auf, wobei die Fußseite bei bestimmungsgemäßem Gebrauch in Richtung einer Traufe oder einer Fußpfette des Daches angeordnet ist und die Firstseite in Richtung des Firstes des Daches angeordnet ist. Mit anderen Worten ist die Fußseite bei einem Steildach unterhalb der Firstseite angeordnet. Die Firstseite und die Fußseite erstrecken sich im wesentlichen entlang einer Breitenrichtung B, welche senkrecht zur Längsrichtung L verläuft. Bevorzugt steht die Einführrichtung E senkrecht zur Längsrichtung L und zur Breitenrichtung B.
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Das Gebäudedachelement bzw. der Dämmkörper umfaßt einen Anschlußbereich, welcher sich parallel zu der Dachsparrenaufnahme bzw. entlang der Längsrichtung L erstreckt oder welcher sich senkrecht zu der Dachsparrenaufnahme bzw. entlang der Breitenrichtung B erstreckt, und welcher mit einem komplementären Anschlußbereich eines zweiten Dämmkörperelements verbindbar ist. Mit anderen Worten sind zwei oder mehrere Gebäudedachelemente mit ihrer Längsseite aneinanderstoßend verbindbar. Der Begriff „verbindbar” im Sinne der Anmeldung umfaßt dabei insbesondere eine mechanische Verbindung durch einen Formschluß zwischen dem Anschlußbereich und dem komplementären Anschlußbereich, so daß zwei verbundene Gebäudedachelemente insbesondere nicht entlang der Breitenrichtung B bzw. der Längsrichtung L verlagerbar und damit nicht voneinander trennbar sind.
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Bevorzugt kann das Gebäudedachelement entlang der Breitenrichtung B von einer Giebelseite des Daches zur gegenüberliegenden Giebelseite reichen. Mit anderen Worten überspannt das Gebäudedachelement das gesamte Dach entlang der Breitenrichtung B. Vorteilhafterweise werden derart alle Dachsparren einer Dachseite mittels eines Gebäudedachelements zumindest bereichsweise umfangen. Dementsprechend weist das Gebäudedachelement eine Mehrzahl von Dachsparrenaufnahmen auf, welche mit der Anzahl der Dachsparren des herzustellenden Daches identisch ist. Der Anschlußbereich erstreckt sich in diesem Fall entlang der Breitenrichtung B, wobei die Breitenrichtung B bei bestimmungsgemäßen Gebrauch des Gebäudedachelements senkrecht zu der Längserstreckung der Dachsparren ist.
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Vorzugsweise umfaßt der Dämmkörper zumindest einen komplementären Anschlußbereich, welcher sich parallel zu der Dachsparrenaufnahme entlang der Längsrichtung L oder senkrecht zu der Dachsparrenaufnahme entlang der Breitenrichtung B erstreckt und welcher mit einem Anschlußbereich eines dritten Dämmkörperelements verbindbar ist.
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Vorteilhafterweise können entlang einer Verlegerichtung V, welche parallel oder antiparallel zur Breitenrichtung B oder zur Längsrichtung L des Gebäudedachelementes verläuft, beliebig viele Gebäudedachelemente aneinandergereiht und miteinander verbunden sein, um die Dachfläche auszubilden. Bevorzugt ist der komplementäre Anschlußbereich des Dämmkörpers dazu an einer dem Anschlußbereich gegenüberliegenden oder entgegengesetzten Seite des Dämmkörpers bzw. entlang der Breitenrichtung B oder der Längsrichtung L voneinander beabstandet angeordnet.
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Eine Verbindung der Dämmkörper bzw. Gebäudedachelemente kann dadurch erfolgen, daß der Anschlußbereich mit einem zugehörigen komplementären Anschlußbereich in Formschluß gebracht ist. Alternativ oder zusätzlich können miteinander verbundene Anschlußbereiche bzw. komplementäre Anschlußbereiche mit einem Klebemittel verklebt sein. Vorteilhafterweise weist die Verbindung dann eine erhöhte Dichtigkeit gegenüber Feuchtigkeit und Wind auf.
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Vorzugsweise umfaßt der Dämmkörper zumindest einen fußseitigen Anschlußbereich, welcher sich entlang der Fußseite des Dämmkörpers erstreckt und welcher mit einem firstseitigen Anschlußbereich eines weiteren Dämmkörperelements verbindbar ist. Weiter vorzugsweise umfaßt der Dämmkörper zumindest einen firstseitigen Anschlußbereich, welcher sich entlang der Firstseite des Dämmkörpers erstreckt und welcher mit einem fußseitigen Anschlußbereich eines weiteren Dämmkörperelements verbindbar ist. Insbesondere können der fußseitige und/oder der firstseitige Anschußbereich identisch zu den Anschlußbereichen sein, welche sich entlang der Breitenrichtung B erstrecken, wobei das Gebäudedachelement dann weiter einen Anschlußbereich und/oder einen komplementären Anschlußbereich umfaßt, welche(r) sich entlang der Längsrichtung L erstreckt bzw. erstrecken.
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Vorteilhafterweise sind eine Vielzahl von Gebäudedachelementen entlang der Längsrichtung vom First des Daches zum Fuß hin oder vom Fuß des Daches zum First hin miteinander verbindbar. Mit anderen Worten kann eine Dachfläche aus einer zweidimensionalen Anordnung von Gebäudedachelementen ausgebildet sein.
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Vorzugsweise umfaßt der Dämmkörper zumindest einen fußseitigen Auflagebereich, welcher ausgelegt ist, am Fuß des Daches aufzuliegen, und zumindest einen firstseitigen Auflagebereich, welcher ausgelegt ist, am First des Daches aufzuliegen.
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Vorteilhafterweise genügt lediglich ein einzelnes Gebäudedachelement, welches sich bei bestimmungsgemäßem Gebrauch vom First bis zum Fuß des Daches erstreckt, um eine vom First zum Fuß reichende Dachfläche auszubilden. Entprechend der Dachneigung kann der Dämmkörper an der Firstseite abgeschrägt ausgebildet sein bzw. eine Gehrung aufweisen, so daß die Stirnseite des Dämmkörpers an der Firstseite vertikal verläuft. Mit anderen Worten kann eine Dachfläche aus einer eindimensionalen Anordnung von Gebäudedachelementen ausgebildet sein.
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Vorzugsweise weist der Anschlußbereich eine Vertiefung auf, welche sich entlang der Längsrichtung L erstreckt. Insbesondere kann die Vertiefung ausgelegt sein, mit einem vorspringenden bzw. vorragenden Teil bzw. Bereich des komplementären Anschlußbereichs eines zweiten Gebäudedachelementes in Formschluß oder Eingriff zu gelangen, um beide Gebäudedachelemente miteinander zu verbinden. Bevorzugt verläuft ein Boden der Vertiefung parallel zu einer Ebene, welche durch die Längsrichtung L und die Breitenrichtung B aufgespannt ist. Vorteilhafterweise ist der Stoß zwischen zwei miteinander verbundenen Gebäudedachelementen in diesem Fall in erhöhtem Maße dicht gegenüber Wind, der auf der Dachoberfläche ansteht.
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Vorzugsweise weist der Boden der Vertiefung des Anschlußbereichs eine Nut oder Hohlkehle auf, welche sich parallel zur Vertiefung erstreckt. Insbesondere erstreckt sich die Nut bzw. Hohlkehle durchgehend von der Firstseite bis zur Fußseite. Mit anderen Worten kann ein aus den Gebäudedachelementen ausgebildetes Dach eine Nut bzw. Hohlkehle aufweisen, welche von First bis zum Fuß des Daches reicht. Vorteilhafterweise kann im Bereich des Stoßes zwischen zwei Gebäudedachelementen eindringende und/oder kondensierte Feuchtigkeit mittels der Nut bzw. Hohlkehle gravitativ zum Fuß des Daches transportiert werden und dort abfliessen. Der Dämmkörper des Gebäudedachelementes selbst ist bevorzugt wasserdicht bzw. feuchtigkeitsundurchlässig. Um einen ungehinderten Abfluß von Wasser entlang der Nut bzw. Hohlkehle zu ermöglichen und insbesondere um ein kapillares Aufsteigen von Wasser zu verhindern, weist die Nut bzw. Hohlkehle bevorzugt einen Durchmesser von mindestens 2 mm, weiter bevorzugt von mindestens 3 mm und insbesondere von mindestens 5 mm auf. Um gleichzeitig das Eindringen von Wasser, Kaltluft und/oder Schädlingen zu verhindern, beträgt der Durchmesser der Nut bzw. Hohlkehle höchstens 10 mm und weiter bevorzugt höchstens 5 mm. Es versteht sich, daß der komplementäre Anschlußbereich ebenfalls mit einer Nut bzw. einer Hohlkehle versehen sein kann oder in dem Bereich, welche mit der Nut bzw. Hohlkehle eines weiteren Gebäudedachelementes kontaktiert, flach bzw. eben ausgebildet ist. Mit anderen Worten weist der komplementäre Anschlußbereich bevorzugt keinen Vorsprung auf, welcher ausgelegt ist, mit der Nut bzw. der Hohlkehle in Eingriff zu gelangen oder bereichsweise in die Nut bzw. in die Hohlkehle hineinzuragen. Dadurch verbleibt der durch die Nut bzw. Hohlkehle des Anschlußbereichs und den komplementären Anschlußbereich ausgebildete Hohlraum offen bzw. frei und ein Wasserfluß wird ermöglicht. Es versteht sich, daß die Nut bzw. Hohlkehle alternativ oder zusätzlich auch im bzw. am komplementären Anschlußbereich ausgebildet sein kann.
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Vorzugsweise weist die Wetterseite des Dämmkörpers zumindest eine Dachziegelaufnahme auf. Mit anderen Worten können die Dachziegel beim Eindecken unmittelbar auf die Wetterseite gelegt werden. Um eine Verlagerung der Dachziegel zu hemmen, können entsprechende Ausnehmungen im Dämmkörper ausgebildet sein, in welche die Dachziegel bereichsweise eingreifen. Das Anbringen einer Lattung zum Halten der Dachziegel an den bereits auf ein Dach montierten Gebäudedachelementen ist dadurch nicht mehr notwendig, so daß vorteilhafterweise ein Arbeitsschritt beim Herstellen des Daches entfällt. Zudem ist die Dachziegelaufnahme bevorzugt einstückig mit dem Dämmkörper ausgebildet. Die Dachziegelaufnahme ist daher vorteilhafterweise verrottungsbeständig, wenn der Dämmkörper aus verrottungsbeständigem Material besteht, wie beispielsweise aus geschäumten bzw. expandiertem Polystyrol (Stropor, Neopor bzw. Styrodur), aus gepreßter Steinwolle oder Glasschotter. Weiterhin können die Dachziegel vollflächig an bzw. auf der Dachziegelaufnahme auflegbar sein.
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Vorzugsweise ist ein Dachsparren in jeder der zumindest einen Dachsparrenaufnahme angeordnet. Insbesondere ist der Dachsparren in der zugehörigen Dachsparrenaufnahme befestigt, beispielsweise mittels eines Klebers, bevor Dachsparren und Dämmkörper, die dann bevorzugt das Gebäudedachelement ausbilden, an dem Gebäude montiert sind. Vorteilhafterweise ist es durch dieses Gebäudedachelement möglich, die tragende Konstruktion des Daches und die thermische Isolierung in einem Arbeitsschritt zu montieren. Ein Zuschneiden von Dämmstoffen ist dadurch nicht erforderlich, wodurch das Dach in einfacherer Weise errichtet werden kann und durch den Zuschnitt bedingte Undichtigkeiten vermieden werden können.
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Bevorzugt kann genau ein Sparren oder können genau zwei Sparren mit dem Dämmkörper verbunden sein. Durch diese Breite des Gebäudedachelementes kann ein solches Gebäudedachelement vorteilhafterweise auch dann durch zwei Personen montiert werden, wenn das einzelne Gebäudedachelement vom First bis zum Fuß reicht, d. h. wenn die Höhe des Daches vom Fuß bis zum First durch ein einziges Gebäudedachelement überspannt wird.
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Verwendung eines Gebäudedachelementes gemäß einem Aspekt
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Ein Aspekt betrifft die Verwendung eines erfindungsgemäßen Gebäudedachelementes zur Ausbildung eines Gebäudedaches, wobei der Dämmkörper des Gebäudedachelementes an dem oder den zugehörigen Dachsparren befestigt ist. Die Befestigung des Dämmkörpers an den oder die Dachsparren kann vor oder nach der Montage des Dachsparrens an dem Gebäude erfolgen.
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Verfahren zum Herstellen eines Gebäudedaches
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Ein Aspekt betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Gebäudedaches mit dem initialen Schritt des Bereitstellens von Dachsparren, wobei die Dachsparren an einem Gebäude montiert sind. In einem darauf folgenden Schritt können die Gebäudedachelemente entgegen der Einführrichtung E auf die Dachsparren aufgesetzt werden, wobei die Dachsparren entlang der Einführrichtung E in die zugehörigen Dachsparrenaufnahmen der Gebäudedachelemente eingeführt werden. Bevorzugt werden die Gebäudedachelemente an den Dachsparren befestigt, beispielsweise mittels eines Klebers oder mittels Nägel oder Schrauben, welche den Dämmkörper durchdringen und an dem Dachsparren festlegen.
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Alternativ kann ein Verfahren zum Herstellen eines Gebäudedaches den initialen Schritt des Bereitstellens von Gebäudedachelementen umfassen, wobei die Dachsparren bereits in den Dachsparrenaufnahmen der Gebäudedachelemente aufgenommen bzw. darin befestigt sind. In einem darauf folgenden Schritt können die Gebäudedachelemente an dem Gebäude montiert werden.
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Anschließend können beide Verfahren den Schritt des Auflegens von Dachziegeln auf die Gebäudedachelemente umfassen. Nach der Durchführung eines der Verfahren entsteht ein Gebäudedach mit Dachsparren und daran befestigten Dämmkörpern, welche den Zwischenraum zwischen den Dachsparren ausfüllen und bereichsweise auf den Dachsparren aufliegen, um sowohl eine Zwischensparrendämmung als auch eine Aufsparrendämmung auszubilden.
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Figurenbeschreibung
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft erläutert, wobei einzelne Merkmale losgelöst voneinander beliebig zu neuen Ausführungsformen kombiniert werden können. Es zeigen
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1: eine perspektivische Ansicht eines Gebäudedachelements und
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2: eine Schnittansicht zweier miteinander verbundener Gebäudedachelemente.
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Die 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Gebäudedachelements 2 für ein Dach eines Gebäudes. Die 2 zeigt zwei der in 1 gezeigten und miteinander verbundenen Gebäudedachelemente 2, 2' in einer Schnittansicht.
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Das Dach kann beispielsweise als Sparrendach, als Pfettendach oder als Kehlbalkendach ausgebildet sein. Das Gebäudedachelement 2 umfaßt einen Dämmkörper 4, welcher aus einem thermisch isolierenden Material bzw. aus einem Dämmstoff ausgebildet ist. Typischerweise beträgt die Wärmeleitfähigkeit λ des Materials des Dämmkörpers 4 weniger als 0,1 W/Km, bevorzugt weniger als 0,05 W/Km, insbesondere weniger als 0,03 W/Km. Beispielsweise kann der Dämmkörper aus geschäumten bzw. expandierten Polystyrol ausgebildet sein, welches auch unter den Handelsnamen Styropor und Neopor erhältlich ist, oder geschäumtes Polyurethan umfassen.
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Das Gebäudedachelement ist ausgelegt, an den Dachsparren eines Dachstuhls befestigt zu sein. Dazu ist an einer Gebäudeseite 6 des Dämmkörpers 4 eine Dachsparrenaufnahme 8 angeordnet, so daß ein Dachsparren 10 entlang einer Einführrichtung E in die Dachsparrenaufnahme 8 einführbar ist. Bevorzugt ist die Wetterseite 12 des Dämmkörpers 4 als eine geschlossene Fläche ausgebildet, so daß der Dämmstoff des Dämmkörpers 4 zwischen der Dachsparrenaufnahme 8 und der Wetterseite 12 mindestens eine Dicke von 10 mm, bevorzugt von mindestens 20 mm, weiter bevorzugt von mindestens 40 mm aufweist. Vorteilhafterweise ist dadurch gleichzeitig eine Zwischensparrendämmung und eine Aufsparrendämmung möglich, welche das nutzbare Volumen des Daches nicht einschränkt. Weiter vorteilhafterweise verhindert die Aufsparrendämmung die Ausbildung von Wärmebrücken.
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Das Gebäudedachelement 2 weist eine Fußseite 14 und eine Firstseite 16 auf, wobei die Fußseite bei bestimmungsgemäßem Gebrauch in Richtung einer Traufe oder einer Fußpfette des Daches angeordnet ist und die Firstseite in Richtung des Firstes des Daches angeordnet ist. Die Firstseite und die Fußseite erstrecken sich im wesentlichen entlang einer Breitenrichtung B, welche senkrecht zur Längsrichtung L verläuft. Von der Fußseite 14 zur Firstseite 16 erstreckt sich der Dämmkörper 4 des Gebäudedachelements 2 entlang einer Längsrichtung L, wobei die Längsrichtung L bei bestimmungsgemäßem Gebrauch des Gebäudedachelements 2 der Längserstreckung des Dachsparren 10 entspricht, welcher entlang der Einführrichtung E in die Dachsparrenaufnahme 8 einführbar ist bzw. dort bei bestimmungsgemäßem Gebrauch des Gebäudedachelements 2 eingeführt ist. Bevorzugt steht die Einführrichtung E senkecht zur Längsrichtung L und zur Breitenrichtung B.
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Das Gebäudedachelement 2 bzw. der Dämmkörper 4 umfaßt in der gezeigten Ausführungsform einen Anschlußbereich 18, welcher sich parallel zu der Dachsparrenaufnahme 8 entlang der Längsrichtung L erstreckt und welcher mit einem komplementären Anschlußbereich 20 eines zweiten Dämmkörperelements 2' verbindbar ist.
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Weiter umfaßt das Gebäudedachelement 2 bzw. der Dämmkörper 4 einen komplementären Anschlußbereich 20, welcher sich ebenfalls parallel zu der Dachsparrenaufnahme 8 entlang der Längsrichtung L erstreckt und welcher mit einem Anschlußbereich (nicht gezeigt) eines dritten Dämmkörperelements verbindbar ist. Dabei ist der komplementäre Anschlußbereich 20 des Dämmkörpers 4 bevorzugt an einer dem Anschlußbereich 18 gegenüberliegenden oder entgegengesetzten Seite des Dämmkörpers 4 und entlang einer Verlegerichtung V voneinander beabstandet angeordnet.
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Eine Verbindung der Dämmkörper 4, 4' bzw. Gebäudedachelemente 2, 2' kann dadurch erfolgen, daß der Anschlußbereich 18 mit einem zugehörigen komplementären Anschlußbereich 20' in Formschluß gebracht ist, wobei alternativ oder zusätzlich ein Verkleben der Anschlußbereiche und der zugehörigen komplementären Anschlußbereiche mit einem Klebemittel erfolgen kann.
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Das Befestigen des Dämmkörpers 4 an dem zumindest einen Dachsparren 10 kann ebenfalls durch ein Verkleben erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann ein Befestigungsmittel, beispielsweise eine Schraube oder ein Nagel, durch den Dämmkörper 4 in den Dachsparren 10 getrieben sein. Zur besseren Lokalisierung des Dachsparrens 10 für den Fall, daß der Dämmkörper 4 bereits an dem Dachsparren 10 angeordnet ist, kann eine Dachsparrenmarkierung 22 an der Wetterseite 12 des Dämmkörpers 4 ausgebildet sein, beispielsweise in Form einer farbigen Markierung. Die Wetterseite 12 kann ferner mittels einer dampfundurchlässigen Folie kaschiert sein, beispielsweise einer Folie aus Aluminium oder Kunststoff.
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Der Dämmkörper 4 und/oder der Dachsparren 10 kann bzw. können zumindest einen fußseitigen Auflagebereich umfassen, beispielsweise in Form einer Kerbung, wobei der fußseitige Auflagebereich ausgelegt ist, am Fuß des Daches aufzuliegen, beispielsweise auf einer Fußpfette. Weiter kann bzw. können der Dämmkörper 4 und/oder der Dachsparren 10 zumindest einen firstseitigen Auflagebereich, welcher ausgelegt ist, am First, beispielsweise auf einer Firstpfette des Daches, aufzuliegen.
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Wie in der Detailansicht der 1 gezeigt, weist der Anschlußbereich 18 eine Vertiefung 24 auf, welche sich entlang der Längsrichtung L erstreckt und welche ausgelegt ist mit einem vorragenden Bereich 26' eines komplementären Anschlußbereichs 20 (in 2 gezeigt) eines zweiten Gebäudedachelementes 2' in Formschluß oder Eingriff zu gelangen, um beide Gebäudedachelemente 2, 2' miteinander zu verbinden. Der Boden der Vertiefung 24 verläuft parallel zu der durch die Längsrichtung L und die Breitenrichtung B aufgespannten Ebene. In dem Boden der Vertiefung 24 des Anschlußbereichs 18 ist eine Hohlkehle 28 ausgebildet, die sich parallel zu der Vertiefung 24 entlang der Längsrichtung L erstreckt. Entlang der Hohlkehle 28 kann eingedrungenes bzw. kondensiertes Wasser nach unten in Richtung des Dachfußes ablaufen und nach außerhalb des Daches gelangen. Die Hohlkehle 28 kann einen Durchmesser von etwa 2 mm bis etwa 10 mm, weiter bevorzugt von etwa 3 mm bis etwa 5 mm aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Gebäudedachelement
- 4
- Dämmkörper 4
- 6
- Gebäudeseite
- 8
- Dachsparrenaufnahme
- 10
- Dachsparren
- 12
- Wetterseite
- 14
- Fußseite
- 16
- Firstseite
- 18
- Anschlußbereich
- 20
- komplementärer Anschlußbereich
- 22
- Dachsparrenmarkierung
- 24
- Vertiefung
- 26
- vorragender Bereich
- 28
- Hohlkehle
- L
- Längsrichtung
- E
- Einführrichtung
- B
- Breitenrichtung
- V
- Verlegerichtung