-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Haarschneidemaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie einen Schneidsatz für eine Haarschneidemaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 12.
-
Derartige Haarschneidemaschinen und Schneidsätze sind aus dem Stand der Technik bekannt und wie bspw. in 5 gezeigt, aufgebaut.
-
5 zeigt eine Haarschneidemaschine 100 mit einem daran anordenbaren Schneidsatz 10, der im Wesentlichen aus einem Scherkamm 2 und einem Schermesser 4 aufgebaut ist. Das Schermesser 4 ist über einen Mitnehmer 6 relativ zu dem Scherkamm 2 oszillierend bewegbar an der Haarschneidemaschine 100 angeordnet und über den Scherkamm 2 an dieser gehaltert. Der Scherkamm 2 weist maschinenseitig einen Schlitten 52 auf, mit dem er in eine Führung 51 eingreift und so zur Bereitstellung einer Schnittlängenverstellung in vorderseitiger Richtung der Haarschneidemaschine bewegbar an dieser angeordnet ist. Der Scherkamm 2 ist über Befestigungsschrauben 53 mit dem Schlitten 52 verbunden.
-
Wie in 5 dargestellt, weist das Schermesser 4 in rückseitiger Richtung, d. h. den Schneidzähnen 41, die vorderseitig an dem Schermesser 4 angeordnet sind, gegenüberliegend eine Ausnehmung 45 auf, in die der Mitnehmer 6 zur Übertragung einer Bewegung des Mitnehmers 6 auf das Schermesser 4 eingreift. Bei hochwertigen Schneidsätzen 10, wie sie die vorliegende Erfindung betrifft, sind der Scherkamm 2 und das Schermesser 4 als separat handhabbare Elemente ausgebildet und nicht, wie es in günstigeren Ausgestaltungen von Schneidsätzen üblich ist, fest miteinander verbunden.
-
Insbesondere beim professionellen Einsatz von Haarschneidemaschinen ist es üblich, den Schneidsatz zum Zwecke der Reinigung bzw. Wartung von Zeit zu Zeit zu öffnen bzw. abzunehmen, um so Haare, die sich zwischen dem Scherkamm und dem Schermesser angesammelt haben, zu entfernen. Wie in 5 dargestellt, wird dazu der Scherkamm 2 in rückseitiger Richtung von der Haarschneidemaschine 100 abgezogen, so dass das Schermesser 4 freigegeben wird. Ein solches Abnehmen kann, wie in 5 dargestellt, über ein Abziehen des Scherkamms 2, aber auch über ein Lösen von Verbindungsschrauben vorgenommen werden. Beim Abnehmen des Schneidsatzes ist dann darauf zu achten, dass das Schermesser 4 als Einzelteil sich nicht von der Haarschneidemaschine 100 löst und bei einem Herabfallen beschädigt wird.
-
Das Schermesser 4 ist im vorliegenden Beispiel nur über eine leichte Klemmwirkung zwischen dem geschlitzt ausgeführten Mitnehmer 6 und den Innenflanken der Ausnehmung 45 gehaltert. Insbesondere wenn die Haarschneidemaschine 100 beim Abnehmen des Schermessers 2 nicht derart gehalten wird, dass der Scherkamm 2 und das Schermesser 4 in einer waagerechten Position befindlich sind, kommt es dazu, dass die Klemmwirkung zwischen dem Mitnehmer 6 und der Ausnehmung 45 nicht ausreicht und sich so das Schermesser 4 löst und zu Boden fällt.
-
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bekannte Schneidsätze dahingehend weiterzubilden, dass ein Herabfallen des Schermessers beim Abnehmen des Schneidsatzes vermieden wird. Darüber hinaus soll eine Nachrüstmöglichkeit dieser Funktionalität für bereits im Einsatz befindliche Haarschneidemaschinen zur Verfügung gestellt werden.
-
Diese Aufgaben werden gelöst durch eine Haarschneidemaschine mit dem Merkmal des Patentanspruchs 1 sowie durch einen Schneidsatz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 12.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
-
Eine erfindungsgemäße Haarschneidemaschine weist einen Antrieb und einen austauschbaren Schneidsatz auf, der wenigstens aus einem Scherkamm und einem Schermesser besteht. Das Schermesser ist über einen Mitnehmer, der an dem Antrieb angeordnet ist, relativ zu dem Scherkamm oszillierend antreibbar. Erfindungsgemäß zeichnet sich die Haarschneidemaschine dadurch aus, dass an dem Mitnehmer eine Haltevorrichtung vorgesehen ist, mittels derer das Schermesser unverlierbar an dem Mitnehmer gehaltert ist.
-
Es wird auf diese Weise erreicht, dass das Schermesser, das bevorzugt als von dem Scherkamm separat handhabbares Einzelteil ausgebildet ist, bei einem Abnehmen des Schneidsatzes bzw. des Scherkammes, an der Haarschneidemaschine gehaltert ist und somit nicht zu Boden fallen kann. Beschädigungen des Schermessers durch ein Herunterfallen können damit vermieden werden, so dass sich die Lebensdauer des Schneidsatzes insgesamt verlängert.
-
Um bei bestehenden Modellen von Haarschneidemaschinen größere Umkonstruktionen der bisherigen Bauteile vermeiden zu können, sind die Haltevorrichtung und der Mitnehmer als separate Vorrichtungen ausgebildet. Auf diese Weise können existierende Modelle von Haarschneidemaschinen mit einer Haltevorrichtung, die an dem Mitnehmer befestigbar ist, nachgerüstet werden, ohne sonstige Änderungen an den Haarschneidemaschinen vorzunehmen.
-
Eine günstige Ausgestaltung für die Haltevorrichtung ist gegeben, wenn diese wenigstens einen Abschnitt aufweist, mit dem sie das Schermesser übergreift. Auf diese Weise wird erreicht, dass das Schermesser durch diesen übergreifenden Abschnitt an der Haarschneidemaschine gehalten wird, so dass ein Lösen des Schermessers vermieden werden kann. Gleichzeitig wird durch eine derartige Ausgestaltung der Haltevorrichtung erreicht, dass das Schermesser, wenn es parallel zu dem übergreifenden Abschnitt bewegt wird von der Haarschneidemaschine abgezogen und damit ausgetauscht werden kann.
-
Eine besonders einfache Ausgestaltung wird erreicht, wenn die Haltevorrichtung in eine Ausnehmung des Schermessers eingreift und diese vorderseitig und/oder seitlich übergreift. Bei Schermessern aus dem Stand der Technik ist es üblich, dass diese eine Ausnehmung aufweisen, in die der Mitnehmer zur Übertragung einer Oszillationsbewegung auf das Schermesser eingreift. Eine an dem Mitnehmer angeordnete Haltevorrichtung kann damit ebenfalls in diese Ausnehmung eingreifen und zur Fixierung des Schermessers diese Ausnehmung in vorderseitiger und/oder seitlicher Richtung übergreifen, um so das Schermesser an dem Mitnehmer und damit der Haarschneidemaschine zu halten.
-
Eine besonders einfache Anordnung der Haltevorrichtung an dem Mitnehmer wird erreicht, wenn die Haltevorrichtung den Mitnehmer formschlüssig umgreift. Eine solche formschlüssige Verbindung kann bspw. als Rastverbindung ausgeformt sein, so dass die Haltevorrichtung auf den Mitnehmer aufklipsbar oder aufrastbar ausgeformt ist.
-
Eine kostengünstige Lösung wird erreicht, wenn die Haltevorrichtung aus Kunststoff, bspw. als Kunststoffformteil, ausgebildet ist.
-
Alternativ kann die Haltevorrichtung aus Metall, bspw. als Blechbiegeteil oder als Formfeder, ausgebildet sein.
-
Eine Nachrüstung bereits ausgelieferter Haarschneidemaschinenmodelle ist bspw. dadurch möglich, dass ein Schneidsatz für eine Haarschneidemaschine mit einem Scherkamm und einem Schermesser bereitgestellt wird, wobei zusätzlich eine Haltevorrichtung zum unverlierbaren Halten des Schermessers an einem Mitnehmer der Haarschneidemaschine vorgesehen ist.
-
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren ausführlich erläutert. Es zeigen:
-
1 eine perspektivische. Darstellung einer erfindungsgemäßen Haarschneidemaschine mit einer als Blechbiegeteil ausgeformten Haltevorrichtung,
-
2a die Haltevorrichtung aus 1 als separates Bauteil,
-
2b die Befestigung des Schermessers an dem Mitnehmer mithilfe der Haltevorrichtung aus den 1 und 2a,
-
2c einen Längsschnitt entlang der Linie A-A durch die Anordnung aus 2b,
-
3a eine als Formfeder ausgebildete Haltevorrichtung,
-
3b die Befestigung eines Schermessers an einem Mitnehmer mittels der Haltevorrichtung aus 3a,
-
4 eine weitere Ausgestaltungsform einer Haltevorrichtung als Blechbiegeteil,
-
4b die Befestigung eines Schermessers an einem Mitnehmer mittels der Haltevorrichtung aus 4a und
-
5 eine Haarschneidemaschine gemäß dem Stand der Technik (schon behandelt).
-
1 zeigt eine erfindungsgemäße Haarschneidemaschine 100 mit einem Schneidsatz 10, der aus einem Scherkamm 2 sowie einem Schermesser 4 aufgebaut ist. Das Schermesser 4 ist über einen Mitnehmer 6, der mit einem Antrieb der Haarschneidemaschine 100, bspw. einem Schwingankermotor, verbunden ist, in eine oszillierende Bewegung relativ zu dem Scherkamm 2 versetzbar, so dass zwischen Kammzähnen 22 und Messerzähnen 41 befindliche Haare durch die Relativbewegung zwischen Schermesser 4 und Scherkamm 2 geschnitten werden. Das Schermesser 4 weist eine Ausnehmung 45 auf, in die der Mitnehmer 6 eingreift. Zwischen dem Mitnehmer 6 und dem Schermesser 4 ist außerdem eine Haltevorrichtung 7 angeordnet, die an dem Mitnehmer 6 befestigt ist und das Schermesser 4 im Bereich der Ausnehmung 45 vorderseitig und seitlich übergreift. Auf diese Weise wird das Schermesser 4 bei einem Abnehmen des Schneidsatzes 10, wie es in 1 dargestellt ist, an der Haarschneidemaschine 100 unverlierbar gehaltert, so dass ein Herunterfallen des Schermessers 4 vermieden wird.
-
2a zeigt eine perspektivische Darstellung der Haltevorrichtung 7 aus 1. Gemäß dem Ausführungsbeispiel in 2 ist die Haltevorrichtung 7 als Blechbiegeteil ausgestaltet und weist einen Befestigungsabschnitt 75 zur Befestigung der Haltevorrichtung 7 an dem Mitnehmer 6 auf. Der Befestigungsabschnitt 75 ist, wie aus 2b ersichtlich ist, derart ausgestaltet, dass er einen Abschnitt des Mitnehmers 6 formschlüssig umgreift und auf diesen von einem freien Ende des Mitnehmer 6 her aufgeschoben oder aufgeklipst werden kann. Zu diesem Zweck weist die Haltevorrichtung 7 vorderseitig an dem Befestigungsabschnitt 75 Rastflanken 79 auf, die einen Abschnitt des Mitnehmers 6 hintergreifen und damit ein Abrutschen und Lösen der Haltevorrichtung 7 von dem Mitnehmer 6 verhindern. Zur Halterung des Schermessers 4 an der Haarschneidemaschine 100 weist die Haltevorrichtung 7 eine Nase 71 sowie an die Nase 71 angeformte Flügel 73 auf.
-
Wie aus 2b ersichtlich greift der Mitnehmer 6 mit seinem vorderen Ende in die Ausnehmung 45 des Schermessers 4 ein und ermöglicht so, dass das Schermesser 4 angetrieben wird. Die Nase 71 und die Flügel 73 der Haltevorrichtung 7 übergreifen das Schermesser 4 im Bereich der Ausnehmung 45 sowohl voderseitig als auch seitlich, so dass es für das Schermesser 4 nicht möglich ist, sich von der Haarschneidemaschine 100, wie sie in 1 dargestellt ist, zu lösen.
-
Die Funktionsweise der Haltevorrichtung 7 ist besonders gut aus 2c ersichtlich. In dieser Figur ist besonders gut zu sehen, wie die Nase 71 der Haltevorrichtung 7 das Schermesser 4 übergreift. Eine derartige Ausgestaltung der Haltevorrichtung 7 ist jedoch nur möglich, wenn das Schermesser 4 auf dem Scherkamm 2 vorderseitig auf den Messerzähnen 41 und rückseitig auf einem parallel zu den Messerzähnen 41 verlaufenden Laufsteg 43 aufliegt und dadurch in einem Zwischenraum zwischen den Messerzähnen 41 und dem Laufsteg 43 ausreichend Platz für einen Eingriff der Haltevorrichtung 7 gewährleistet ist.
-
Die seitlich angeformten Flügel 73 bewirken eine zusätzliche Sicherung des Schermessers 4, dass ein rückseitig an dem Schermesser 4 angeformter Laufsteg 43, mit dem das Schermesser 4 auf dem Scherkamm 2 gleitet, zusätzlich überwunden werden muss.
-
3 zeigt eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausgestaltungsform der Haltevorrichtung 7. Im vorliegenden Beispiel ist die Haltevorrichtung 7 als sog. Formfeder, d. h. als ein aus Federstahl geformter Haltebügel ausgestaltet. Die Haltevorrichtung 7 weist, wie auch die Haltevorrichtung 7 gemäß 2, einen rückseitigen Befestigungsabschnitt 75 auf, der geeignet ausgebildet ist, den Mitnehmer 6 der Haarschneidemaschine 100 zu umgreifen. Als Rastelement 79 ist gemäß der vorliegenden Ausführungsform eine Biegung in der Formfeder vorgesehen, die in eine Ausnehmung 45 des Mitnehmers 6 eingreift und so die Haltevorrichtung 7 an dem Mitnehmer 6 fixiert. Vorderseitig ist an der Haltevorrichtung 7 ein bogenförmiger Bügel 77 vorgesehen, der ähnlich wie die Nase 71 und die Flügel 73 das Schermesser 4 im Bereich der Ausnehmung 45 übergreift und damit ein Lösen von der Haarschneidemaschine 100 verhindert.
-
Die Anordnung des Schermessers an dem Mitnehmer 6 mit Hilfe der in 3a gezeigten Formfeder ist in 3b dargestellt. Eine Ausgestaltung der Haltevorrichtung 7 als Formfeder hat den Vorteil, dass durch die federnden Eigenschaften des zur Herstellung der Formfeder verwendete Federstahls eine einfachere Anbringung der Haltevorrichtung 7 an dem Mitnehmer 6 ermöglicht wird.
-
Wie bei der Ausgestaltung der Haltevorrichtung 7 der 1 und 2 bewirkt auch der Bügel 77 eine zusätzliche Sicherung des Schermessers 4 gegen Herabfallen dadurch, dass bei einem Abziehen des Schermessers 4 ein rückseitig an dem Schermesser 4 vorgesehener Laufsteg 43 überwunden werden muss.
-
In den 4a und 4b ist eine weitere Ausgestaltungsform einer Haltevorrichtung 7 als Blechbiegeteil gezeigt. Wie die Haltevorrichtung 7 aus den 1 und 2 weist die Haltevorrichtung 7 gemäß 4 einen rückseitigen Befestigungsabschnitt 75 auf, der formschlüssig an den Mitnehmer 6 der Haarschneidemaschine 100 angepasst ist. Zur Befestigung der Haltevorrichtung 7 an dem Mitnehmer 6 ist auch in diesem Fall eine Rastverbindung vorgesehen, die mittels zweier Rastflanken 79, die einen Abschnitt des Mitnehmers 6 hintergreifen, gebildet ist. Der vorderseitige Abschnitt der Haltevorrichtung 7 zur Fixierung des Schermessers 4 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel lediglich als Nase 71 ausgebildet. Die in den 1 und 2 zusätzlich seitlich an der Nase 71 vorgesehenen Flügel 73 sind in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel nicht vorgesehen. Dadurch, dass die Flügel 73 nicht vorgesehen sind, wird ein Abziehen des Schermesser 4 erleichtert, da der rückseitig an dem Schermesser 4 vorgesehene Laufsteg 43 nicht als zusätzlicher Widerstand überwunden werden muss.
-
Die Haltevorrichtung 7 sämtlicher Ausführungsbeispiele können außerdem aus Kunststoff mit geeigneten Eigenschaften gefertigt sein.
-
Bezugszeichenliste
-
- 2
- Scherkamm
- 4
- Schermesser
- 6
- Mitnehmer
- 7
- Haltevorrichtung
- 10
- Schneidsatz
- 21
- Kammplatte
- 41
- Messerzähne
- 43
- Laufsteg
- 45
- Ausnehmung
- 71
- Nase
- 73
- Flügel
- 75
- Befestigungsabschnitt
- 77
- Bügel
- 79
- Rastelement/Rastflanke
- 100
- Haarschneidemaschine