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Die Erfindung betrifft ein Einbau-Kältegerät, insbesondere Einbau-Haushaltskältegerät, aufweisend einen wärmeisolierten, einen kühlbaren Lagerraum für Kühlgut bildenden Innenbehälter, ein zum Verschließen des Innenbehälters vorgesehenes Türblatt und mindestens ein Beschlagsbauteil zur Befestigung einer Türfront, insbesondere einer Möbelfront an dem Türblatt.
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Die
EP 935 733 B1 beschreibt ein Einbau-Kältegerät mit einem von der Tür verschließbaren wärmeisolierenden Gehäuse, welches in eine durch seitliche Nischenwände, einem Nischenboden und einer Nischendecke umgrenzte Möbelnische einsetzbar und darin fixierbar ist, wobei die Fixierung des wärmeisolierenden Gehäuses auf der Griffseite der Tür durch winkelprofilartige Halteelemente bewirkt ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Einbau-Kältegerät mit einer verbesserten Einbaufähigkeit zu schaffen.
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Unter einem Kältegerät wird insbesondere ein Haushaltskältegerät verstanden, also ein Kältegerät das zur Haushaltsführung in Haushalten oder eventuell auch im Gastronomiebereich eingesetzt wird, und insbesondere dazu dient Lebensmittel und/oder Getränke in haushaltsüblichen Mengen bei bestimmten Temperaturen zu lagern, wie beispielsweise ein Kühlschrank, ein Gefrierschrank, eine Kühlgefrierkombination oder ein Weinlagerschrank. Unter einem Einbau-Kältegerät wird ein Kältegerät verstanden, dass für den Einbau in ein das Kältegerät umgebendes Möbel ausgebildet bzw. geeignet ist.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Einbau-Kältegerät, insbesondere Einbau-Haushaltskältegerät, aufweisend einen wärmeisolierten, einen kühlbaren Lagerraum für Kühlgut bildenden Innenbehälter, ein zum Verschließen des Innenbehälters vorgesehenes Türblatt und mindestens ein Beschlagsbauteil zur Befestigung einer Türfront, insbesondere einer Möbelfront an dem Türblatt, bei dem das Beschlagsbauteil wenigstens einen Halter für ein Zubehörbauteil des Beschlagsbauteil aufweist.
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Als Zubehörbauteile können beispielsweise Befestigungsmittel, wie Schrauben verstanden werden, mit denen das Beschlagsteil entweder mit dem Einbau-Kältegerät oder einer Türfront, insbesondere einer Möbelfront oder einem Möbelkorpus verbunden wird. Als Zubehörbauteile können aber auch Abdeckungen, insbesondere Abdeckkappen verstanden werden, welche das Beschlagsteil nach seiner Montage optisch zumindest teilweise oder sogar vollständig verdecken können. Als Zubehörbauteile können somit insbesondere dem Beschlagsteil zugehörige Bauteile oder Befestigungsmittel verstanden werden.
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Mittels des erfindungsgemäßen Halters kann das eine Zubehörbauteil oder es können mehrere Zubehörbauteile nicht nur gegen Verlieren gesichert dem Beschlagsbauteil zugeordnet, insbesondere mit diesem vormontiert verbunden werden. Vielmehr kann das eine Zubehörbauteil oder es können die mehreren Zubehörbauteile insbesondere auch in eine Montageposition, insbesondere in eine endgültig fertig montierte Position gebracht werden, ohne zunächst von dem Beschlagsbauteil gelöst werden zu müssen. Auch kann der Halter eingerichtet sein, das Zubehörbauteil während des Montagevorgangs vorzupositionieren, insbesondere so, dass das Zubehörbauteil beispielsweise mittels eines Werkzeugs, wie beispielsweise eines Schraubendrehers auf einfache Weise montiert werden kann, insbesondere ohne es zusätzlich von Hand festhalten zu müssen.
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Das Einbau-Kältegerät kann zum Einbau in eine Umhausung, insbesondere bestehend aus Möbelkorpus und einem Verkleidungselement, vorgesehen sein. Es kann einen wärmeisolierten, einen Lagerraum für Kühlgut bildenden Innenbehälter mit Seitenwänden mit einem kühlbaren Innenraum, eine Kältevorrichtung zum Kühlen des Innenraums, ein zum Verschließen des Innenraums vorgesehenes Türblatt, und mindestens ein Beschlagsbauteil zur Befestigung des Einbau-Kältegerätes an mindestens einem Teil der Umhausung aufweisen. Dabei kann das mindestens eine Beschlagsbauteil eine Grundplatte, einen darauf senkrecht angeordneten Befestigungssteg mit mindestens einer Ringöse mit einem darin vorfixierten Befestigungselement und eine an der Grundplatte angebrachte Abdeckkappe aufweisen, wobei das mindestens eine Beschlagsbauteil mit dem Befestigungssteg an dem Türblatt oder einer Seitenwand des Einbau-Kältegerätes vormontiert ist.
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Mit anderen Worten kann das Beschlagsbauteil schon an dem Einbau-Kältegerät vormontiert sein. Dabei kann bereits gleichzeitig ein Befestigungselement zur Verbindung mit einem Verkleidungselement an dem Beschlagsbauteil so angebracht sein, dass es in einfacher Weise schnell in eine Montagestellung bringbar ist, oder sich schon in dieser befindet. Eine solche Vorfixierung eines Befestigungselementes, z. B. eine Schraube, kann in der Weise stattfinden, dass am Beschlagsbauteil Geometrien angeformt sind, in welche das Beschlagsbauteil eingesteckt und/oder eingeschraubt werden kann.
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Das Beschlagsbauteil kann aus Kunststoff hergestellt und der Halter einteilig aus Kunststoff an das Beschlagsbauteil angeformt sein.
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Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Einbau-Kältegerätes kann das mindestens eine Beschlagsbauteil mit der Grundplatte, dem Befestigungssteg, der mindestens einen Ringöse und der Abdeckkappe einstückig ausgebildet sein. Zusätzliche Teile sind nicht erforderlich, da alles Notwendige zur Montage in einem Stück vorliegt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Einbau-Kältegerätes kann die Grundplatte einen ersten Befestigungsabschnitt und/oder einen zweiten Befestigungsabschnitt zur Befestigung an mindestens einem Teil der Umhausung aufweisen. Damit können verschiedene Varianten von Verkleidungsteilen, z. B. Kassettentüren, verwendet werden.
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Der Halter kann durch einen Befestigungssteg, ein Filmscharnier und/oder einer Abreißkante mit dem Beschlagsbauteil verbunden sein.
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In allen Ausführungen kann der Halter wenigstens eine Ringöse aufweisen, die zum Vorfixieren eines Befestigungselements ausgebildet ist. Das Befestigungselement kann insbesondere eine Schraube sein.
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Das Beschlagsbauteil kann eine Grundplatte aufweisen und die mindestens eine Ringöse kann durch einen Halter, insbesondere durch einen Befestigungssteg mit einer Grundplatte verbunden sein, der ausgebildet ist, ein an der Ringöse vorfixiertes Befestigungselement, insbesondere eine Schraube in einer ersten Orientierung zu halten und in einer anderen Orientierung das Befestigungselement, insbesondere die Schraube mit einem Durchgangslochs in dem Beschlagsbauteil oder der Grundplatte fluchten zu lassen.
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Gemäß einer Variante des erfindungsgemäßen Einbau-Kältegerätes kann die mindestens eine Ringöse so an dem Befestigungssteg angeordnet sein, dass das in ihr vorfixierte Befestigungselement mit seiner Mittellinie orthogonal zu einer Durchgangslochachse eines zugeordneten Durchgangslochs in dem ersten Befestigungsabschnitt der Grundplatte liegt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Einbau-Kältegerätes kann die mindestens eine Ringöse an dem Befestigungssteg umbiegbar und abreißbar angebracht sein. Sie kann auch mit einem Anbindesteg versehen sein, wobei dieser Anbindesteg schon „vorgeritzt” ist, um ein Umbiegen in der richtigen Richtung zu erzielen und zu erleichtern.
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Das Durchgangsloch kann eine Spritzhaut zur Durchmesserreduktion und Vorfixierung des Befestigungselementes aufweisen.
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Gemäß einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Einbau-Kältegerätes kann das Durchgangsloch eine Spritzhaut zur Durchmesserreduktion und Fixierung des Befestigungselementes aufweisen. Damit wird ein Festhalten des Befestigungselementes überflüssig und eine Montagezeit wird reduziert, da auch die Wahrscheinlichkeit eines Verlierens des Befestigungselementes bedeutend abnimmt.
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Die mindestens eine Ringöse kann durch einen flexiblen oder abreißbaren Befestigungssteg mit dem Beschlagsbauteil oder der Grundplatte verbunden sein.
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In allen Ausführungen kann der Halter ein Filmscharnier und/oder eine Abreißkante aufweisen, an die eine Abdeckkappe angeformt ist, die zum zumindest teilweisen optischen Verdecken des Beschlagsbauteil, der Grundplatte und/oder eines Befestigungselements, insbesondere einer Schraube ausgebildet ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Einbau-Kältegerätes kann die Abdeckkappe über eine Scharnieranbindung an der Grundplatte angebracht sein. Dabei kann die Scharnieranbindung als Filmscharnier ausgebildet sein, oder an ihrer Stelle kann eine Abreißkante vorgesehen sein.
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Der Halter, insbesondere das Filmscharnier und/oder die Abreißkante kann ausgebildet sein, die Abdeckkappe aus einer ersten Orientierung, in der wenigstens eine Ringöse und/oder ein Befestigungselements, insbesondere eine Schraube zur Montage der Türfront, insbesondere der Möbelfront an dem Türblatt zugänglich ist, in eine andere Orientierung, in der das Beschlagsbauteil, die Grundplatte und/oder das Befestigungselement, insbesondere die Schraube zumindest teilweise optisch verdeckt ist, schwenkbar zu halten.
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In allen Ausführungen kann das Beschlagsbauteil, die Grundplatte und/oder der Halter ein randoffenes Langloch mit mindestens einer Rastnase aufweisen, die ausgebildet ist, das Beschlagsbauteil, die Grundplatte und/oder den Halter auf einen Schaft eines teilweise an das Einbau-Haushaltskältegerät eingebrachten Befestigungselements, insbesondere auf einen Schaft eines teilweise an das Einbau-Kältegerät angeschraubten Schraube aufzurasten.
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Gemäß einer noch weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Einbau-Kältegerätes kann der Befestigungssteg ein Langloch mit mindestens einer Rastnase zur Zusammenwirkung mit dem Gerätebefestigungselement aufweisen. Damit kann eine einfache Vormontage des Beschlagsbauteils am Einbau-Kältegerät durch Aufrasten ermöglicht werden.
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Ein einem ersten Schritt kann beispielsweise in einer Kombination von Beschlagsbauteil und Abdeckkappe zu einem einzigen Bauteil bestehen. Damit können einerseits Kosten gespart werden und andererseits kann damit dem Gebraucher das Kommissionieren zusammengehöriger Bauteile erspart werden. Als wirtschaftlichste Lösung kann das Beschlagsbauteil aus einem gemeinsamen Grundwerkstoff hergestellt werden. Ein Hybridbauteil aus verschiedenen Werkstoffen würde technisch nicht notwendig und wirtschaftlich nicht optimal sein.
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Die bisherige Funktion eines Blechbauteils kann in Form eines Kunststoffbauteils dargestellt werden. Wenn ein hinreichend hochwertiger Kunststoff verwendet werden würde, sind die notwendigen Festigkeiten und Funktionen gegeben.
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Die bisher separat ausgeführte Abdeckkappe kann nun direkt am aus Kunststoff hergestellten Beschlagsbauteil angeformt sein. Die Anbindung könnte im einfachsten Fall mit Hilfe eines bei der Montage abreißbaren Bindesteges erfolgen. Auch ein Filmscharnier kann verwendet werden. Das Filmscharnier kann sowohl als Anbindungsschnittstelle bei der Bauteilherstellung als auch als Drehpunkt beim Fügevorgang dienen. Die Montagerichtung der angeformten Abdeckkappe kann damit direkt vorgegeben sein, der Fügevorgang kann erleichtert werden.
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In einem zweiten Schritt kann beispielsweise das unangenehme und zeitraubende Zusammensuchen, beispielsweise beim Kommissionieren, der notwendigen zusammengehörigen Bauteile je Montageschritt aus einem dem Gerät beigefügten Satz an Montagebauteilen eliminiert werden. Insbesondere das zeitraubende Finden und korrekte Zuordnen der richtigen Schrauben und ärgerliche, fehlerträchtige Verwechseln der auf den ersten Blick sehr ähnlichen Schrauben kann unterbleiben. Die dadurch erzeugten Zeitverluste mit Kostenverursachung bei Fachleuten und Vertrauensverlust und Verunsicherung bei diesen und besonders bei Laien können nicht mehr vorkommen.
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Die richtigen Befestigungsschrauben zum Fixieren des Beschlagsbauteils können bereits am Beschlagsbauteil direkt an der richtigen Stelle vormontiert sein.
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Dazu können am Beschlagsbauteil Geometrien angeformt sein, in welche die Schraube(n) herstellerseitig vorgesteckt werden können.
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In einer Ausführung können am Beschlagsbauteil ringförmige Ösen angeformt sein, in welche die Schraube(n) eingesteckt werden können. Die Ösen können für eine einfache Entformung des Kunststoffbeschlagsbauteils hierbei orthogonal zur späteren Funktionsrichtung der Schrauben ausgeführt sein. Nach oder vor dem herstellerseitigen Einstecken der Schraube kann die Orientierung der Ringöse jedoch noch durch Umschlagen an der Anbindung geändert werden. Zur Beibehaltung der richtigen Orientierung der Schraube kann im Durchgangsloch des Beschlagsbauteiles eine dünnwandige Durchmesserreduktion („Spritzhaut”) darstellbar sein, welche dazu dienen kann, die Schraubenspitze zu fixieren und damit die Orientierung zu sichern.
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Beim Montagevorgang kann der Anbindesteg der Ringöse abgerissen werden und die Ringöse kann als Unterlegscheibe unter dem Schraubenkopf verbleiben.
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Ein dritter Schritt kann beispielsweise darin bestehen, das Beschlagsbauteil an der Gerätetür vorzumontieren. Die derzeitigen Beschlagsbauteile werden vom Gerätehersteller nicht am Gerät montiert, sondern mit dem so genannten „Montageteile-Beistellsatz” dem Gerät beigefügt. Der Monteur muss die Teile hier suchen, entnehmen und montieren. Eine Vormontage am Gerät war bisher aus mehreren Gründen nicht möglich. Die Montagezeit einer mehrteiligen Lösung verursacht zu hohe Kosten; die mehrteilige Lösung kann nicht derart sicher am Gerät montiert werden, so dass sich die Bauteile während des Gerätetransports nicht lösen. Eine sichere Fixierung aller Bauteile war bislang erst durch die Befestigung an der Möbelfront, also bei der Montage des Gerätes im Möbelumfeld, darstellbar.
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Das Beschlagsbauteil kann eine sehr einfache Montageart an der Gerätetür ermöglichen. Schon heute werden sehr häufig an der Gerätetürseite Schrauben bereits werksseitig montiert, da diese während des Herstellprozesses der Türe benötigt werden. Diese Schrauben können automatisiert auch auf eine vorher definierte Einschraubtiefe gebracht werden, so dass unter dem Schraubenkopf hinreichend Platz für das Beschlagsbauteil verbleiben kann. Das erfindungsgemäße Beschlagsbauteil aus Kunststoff kann im Vergleich zur bisherigen Lösung eine solch hohe Flexibilität aufweisen, dass es sehr einfach und mit vertretbarem Kostenaufwand auf diese teilweise eingeschraubte Schraube aufgerastet werden kann.
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Die erfindungsgemäße Lösung kann einteilig sein und dadurch die Komplexität und Folgekosten reduzieren. beispielsweise kann weniger Aufwand für Beschaffung, Qualitätsmanagement, Teilebewirtschaftung, entwicklungsseitige Betreuung, Lagerhaltung, Kundendienst gegeben sein.
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Zudem kann die erfindungsgemäße Lösung durch ihre Einteiligkeit weniger verschiedene Werkzeuge benötigen und geringere Werkzeugkosten verursachen.
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Ein reines Kunststoffbauteil kann einfacher und kostengünstiger als ein einteiliges Mehrwerkstoffbauteil, insbesondere als ein Hybridbauteil sein.
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Im Kostenvergleich, insbesondere hinsichtlich der Beschaffungskosten, können je nach Formnestzahl bis zu mehr als 20 Prozent Ersparnis gegenüber bisherigen zwei- oder mehrteiligen Lösungen erzielt werden.
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Befestigungsteil und Abdeckkappe können in einem Teil zusammengefasst sein. Dies kann für den Gebraucher oder Installateur daher leichter verständlich sein, da nur ein Bauteil zu montieren ist und die Abdeckkappe sofort an Ort und Stelle verfügbar sein kann.
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Die Anbindung der Abdeckkappe in Form eines Filmscharniers kann die Handhabung im Vergleich zu einer andersartigen Anbindung erleichtern, da der Fügevorgang durch das Filmscharnier bereits vorgegeben sein kann.
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Die Schrauben zur Fixierung an der Möbelfront können bereits herstellerseitig am Befestigungsteil vormontiert werden. Der Gebraucher oder Installateur muss die Schrauben daher nicht suchen. Die richtige Schraube kann bereits an Ort und Stelle verfügbar sein. Unsicherheiten, Fehler und Montagezeit können deutlich reduziert werden. Dies kann die Kosten beim professionellen Installateur verringern und dem Gerätehersteller einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
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Die eigentliche Grundsystematik der Möbelfrontenausrichtung und Befestigung kann unverändert bleiben. Die professionellen Gerätemonteure der Küchenmöbelindustrie und des Küchenmöbelfachhandels müssen sich nicht an ein neues System gewöhnen. Sie können auf Basis der bekannten und im Markt etablierten Lösung eine deutliche Verbesserung erhalten, was Unsicherheiten und Berührungsängste minimieren und zur maximalen Akzeptanz beitragen kann.
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Das Beschlagsbauteil aus Kunststoff kann sich im Montageprozess des Gerätes leicht an die Gerätetür montieren lassen: Das Beschlagsbauteil kann auf eine zu einem definierten Maß in die Gerätetür eingedrehte Schraube einfach aufgerastet werden. Metallbeschlagsbauteil lassen dies mangels Elastizität nicht zu. Dies kann es ermöglichen, das gesamte Beschlagsbauteil samt allen Befestigungsschrauben an der richtigen Stelle bereits zum Kunden auszuliefern. Unsicherheiten, Fehler und Montagezeit können nochmals deutlich reduziert werden.
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Das einteilige Beschlagsbauteil inklusive den unverlierbar in den Ringösen befestigten Schrauben kann bereits mit einer Befestigungsschraube transportsicher am Gerät befestigt und somit werkseitig am Gerät montiert werden.
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Das erfindungsgemäße Beschlagsbauteil mit zunächst orthogonal angeordneten Befestigungsringen, insbesondere Ringösen, für die Vorfixierung der Schrauben kann eine denkbar einfache Gestaltung des Spritzgusswerkzeuges ermöglichen. Aufwändige Entformungstechniken können vermieden werden.
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Die Systematik, die Befestigungsschraube am Beschlagsbauteil vorzufixieren, um die oben beschriebenen Vorteile zu generieren, kann auch auf andere zur Geräteinstallation notwendige Bauteile übertragen werden, beispielsweise für einige oder alle zur Befestigung des Gerätekorpus in der Möbelnische vorgesehenen Bauteile.
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Da das Beschlagsbauteil nicht aus Metall ist, kann es nicht korrodieren bzw. rosten. Es können auch keine gefährlichen scharfen Blechkanten entstehen.
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Alle bisherigen Funktionen können erhalten bleiben, auch der bislang am Beschlagsbauteil zusätzlich vorgesehene alternative Befestigungsschenkel für Spezialmöbelfronten, wie beispielsweise Kassettentüren, kann dargestellt werden.
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Zur Fixierung der Möbelfront, d. h. des Verkleidungselementes, kann nur eine der beiden möglichen Schrauben notwendig sein. Das zweite Schraubloch kann als Alternative dienen, falls die erste Schraube nicht im Material greift. Der Hersteller kann eine oder beide Schrauben vorfixieren.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist exemplarisch in den beigefügten schematischen Figuren dargestellt.
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Es zeigen:
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1 eine schematische perspektivische Darstellung eines Einbau-Haushaltskältegerätes mit einem Beschlagsbauteil;
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2 eine schematische perspektivische Darstellung eines Beschlagsbauteils von einer Oberseite gesehen;
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3 das Beschlagsbauteil gemäß 2 von einer Unterseite gesehen;
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4 das Beschlagsbauteil nach 2 mit einem Befestigungselement in einer vorfixierten Stellung;
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5 das Beschlagsbauteil nach 4 mit Befestigungselementen in fixierter Orientierungsstellung;
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6 eine schematische perspektivische Darstellung eines Einbau-Haushaltskältegerätes mit einem vorfixierten Beschlagsbauteil in einem ersten Montageschritt;
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7 die Darstellung nach 6 mit dem Beschlagsbauteil in einem zweiten Montageschritt; und
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8 die Darstellung nach 6 mit dem Beschlagsbauteil in einem dritten Montageschritt.
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1 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausschnitts eines Einbau-Haushaltskältegerätes 20 als Beispiel eines Einbau-Kältegerätes mit einem Beschlagsbauteil 1.
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In diesem Ausführungsbeispiel weist das Einbau-Haushaltskältegerät 20 ein Türblatt 21 auf, welches zum Öffnen und Schließen eines nicht gezeigten Lagerraums vorgesehen und dazu schwenkbar bezüglich einer nicht dargestellten Öffnungsebene des Einbau-Haushaltskältegerätes 20 bzw. eines ebenfalls nicht gezeigten Innenbehälters mit Seitenwänden gelagert ist. Der Lagerraum wird von dem Innenbehälter gebildet bzw. begrenzt, welcher wärmeisoliert ist und mittels einer nicht dargestellten Kältevorrichtung gekühlt wird.
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Das Einbau-Haushaltskältegerät 20 ist in diesem Ausführungsbeispiel ein so genanntes Flachscharniergerät und in eine entsprechende Umhausung eingebaut. Die Umhausung ist zum Beispiel eine Möbelnische, bestehend aus einem Möbelkorpus und einer Möbelfront. Von dieser Möbelnische ist in der 1 nur eine Möbelfront in Gestalt eines Verkleidungselementes 22 gezeigt. Das Verkleidungselement 22 ist mit seiner Verkleidungsinnenseite 22a einer Außenseite 21b des Türblatts 21 zugewandt und über das Beschlagsbauteil 1, es können auch mehrere sein, mit dem Türblatt 21 verbunden.
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Das Beschlagsbauteil 1 ist an dem Türblatt 21 an dessen Türblattrand 21a mit einem Befestigungssteg 15a mittels eines Gerätebefestigungselementes 23, z. B. einer Schraube, angebracht. Der Befestigungssteg 15a ist mit einem ersten Befestigungsabschnitt 3 des Beschlagsbauteils 1 verbunden und steht senkrecht auf diesem. Der erste Befestigungsabschnitt 3 liegt mit seiner Unterseite, die zum Verkleidungselement 22 weist, auf dessen Verkleidungsinnenseite 22a auf und ist über ein Befestigungselement 18 oder mehrere mit dem Verkleidungselement 22 verbunden.
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Das Beschlagsbauteil 1 weist außerdem eine Abdeckkappe 10 auf, welche nach erfolgter Befestigung des Beschlagsbauteils 1 an dem Türblatt 21 und dem Verkleidungselement 22 auf das Beschlagsbauteil 1 aufgesetzt wird, wie weiter unten noch zu 8 näher beschrieben wird.
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Das Beschlagsbauteil 1 ist in 2 in einer schematischen perspektivischen Darstellung von einer Oberseite her gesehen gezeigt. 3 zeigt das Beschlagsbauteil 1 von einer Unterseite 5 her gesehen.
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Unter dem Begriff Oberseite ist hier die Seite des Beschlagsbauteils 1 zu verstehen, welche in 1 der Verkleidungsinnenseite 22a abgewandt ist. Die Unterseite 5 ist der der Verkleidungsinnenseite 22a zugewandt und liegt auf ihr auf.
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Das Beschlagsbauteil 1 weist eine Grundplatte 2, einen Befestigungssteg 15a und die Abdeckkappe 10 auf und besteht aus einem gemeinsamen Grundwerkstoff, z. B. ein hochwertiger Kunststoff. In diesem Ausführungsbeispiel sind der Befestigungssteg 15a und die Abdeckkappe 10 mit der Grundplatte 2 des Beschlagsbauteils 1 einstückig ausgebildet.
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Die Grundplatte 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel rechteckig und annähernd quadratisch. Auf ihr ist auf der Oberseite der Befestigungssteg 15a senkrecht von der Grundplatte 2 abstehend angeordnet. Der Befestigungssteg 15a teilt die Grundplatte 2 in den ersten Befestigungsabschnitt 3 und einen zweiten Befestigungsabschnitt 4 auf, welcher in der 1 nicht sichtbar ist und zwischen der Außenseite 21b des Türblatts 21 und der Verkleidungsinnenseite 22a angeordnet ist.
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Die Unterseite 5 ist zur Anlage an der Verkleidungsinnenseite 22a vorgesehen. Der erste Befestigungsabschnitt 3 weist hier zwei Durchgangslöcher 13 mit einer jeweiligen Durchgangslochachse 13a auf. Die Durchgangslochachsen 13a verlaufen senkrecht zur Oberseite und Unterseite 5 der Grundplatte 2. Auf der Oberseite des ersten Befestigungsabschnitts 3 sind die Durchgangslöcher 13 mit einer Spritzhaut 14 als dünnwandige Durchmesserreduktion versehen. Die Spritzhaut 14 wird unten noch näher erläutert.
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Der zweite Befestigungsabschnitt 4 ist mit seiner Oberseite zur Anlage an der Außenseite 21b des Türblatts 21 vorgesehen. Außerdem weist er Langlöcher und weitere Befestigungsöffnungen auf und dient als so genannter Befestigungsschenkel für Spezialmöbelfronten, wie z. B. Kassettentüren.
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An der dem Befestigungssteg 15a gegenüberliegenden Kante der Grundplatte 2 des ersten Befestigungsabschnitts 3 ist die Abdeckkappe über eine Scharnieranbindung 12 mit einer parallel zu dieser Kante verlaufenden Scharnierachse 12a angebracht. Die Scharnieranbindung 12 kann z. B. ein Filmscharnier sein. Die Abdeckkappe 10 ist in den 2 und 3 in abgeklappter Stellung gezeigt. Sie kann um die Scharnierachse 12a (2) im Uhrzeigersinn auf den Befestigungssteg 15a hin verschwenkt werden und den Raum über dem ersten Befestigungsabschnitt 3 auf der Oberseite der Grundplatte abdecken.
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Die Scharnieranbindung 12 könnte auch als abreißbarer Bindesteg ausgebildet sein.
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Die Scharnieranbindung 12 in der Ausbildung als Filmscharnier dient sowohl als Anbindungsschnittstelle bei der Bauteilherstellung als auch als Schwenkpunkt um die Scharnierachse 12a beim Fügevorgang, dem Verschwenken der Abdeckkappe 10 in die abgedeckte Stellung. Die Montagerichtung der so angeformten Abdeckkappe 10 ist damit direkt vorgegeben, der Fügevorgang wird erleichtert.
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Die Abdeckkappe 10 weist Rasthaken 11 auf, welche in abgedeckter Stellung mit Ausnehmungen 11a an den Seiten der Grundplatte 2 zusammenwirken, wobei sie in diese z. B. einrasten und die Abdeckkappe 10 in der abgedeckten Stellung festhalten.
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Der Befestigungssteg 15a weist in etwa die Dicke der Grundplatte 2 auf. Seine Seitenkanten sind bis zu seiner halben Höhe angeschrägt und gehen auf beiden Seiten zur Mitte aufeinander zulaufend jeweils in ein Plateau 6a mit einer Länge, die etwa ein Sechstel der Länge des Befestigungsstegs 15a beträgt, über. Am Ende eines jeden Plateaus schließt sich jeweils eine Schräge an, die an ihrem oberen Ende eine Rastnase 9 aufweist Beide Rastnasen 9 stehen sich gegenüber, wobei zwischen ihnen nach unten zur Grundplatte 2 hin ein Langloch 8 angeordnet ist. Die Rastnasen 9 verengen das Langloch 8 an seinem oberen Eingang. Das Langloch 8 erstreckt sich etwa über drei Viertel der Höhe des Befestigungsstegs. Es können außerdem weitere Rastnasen (nicht gezeigt) im Verlauf des Langlochs 8 auf beiden Seiten angeordnet sein.
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Der Befestigungssteg 15a besitzt einen Auflageabschnitt 7, der durch die Seitenfläche des Befestigungsstegs 15a gebildet ist, die zum zweiten Befestigungsabschnitt 4 weist. Der Auflageabschnitt 7 ist zur Auflage auf dem Türblattrand 21a vorgesehen.
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Auf mindestens einem Plateau 6a des Befestigungsstegs 15a ist eine Ringöse 15 angeordnet. In diesem Ausführungsbeispiel sind zwei Ringösen 15 vorgesehen. Jede Ringöse 15 ist mit einem Anbindesteg 15a am Plateau 6a in einer Biegekante 17 einstückig mit dem Befestigungssteg 15a verbunden. Die Flächen der Ringösen 15 verlaufen im Wesentlichen parallel zu den Seitenflächen des Befestigungsstegs 15a. Die Ringösen 15 weisen jeweils eine Öffnung 16 mit einer Öffnungsachse 16a auf. Die Öffnungsachsen 16a verlaufen im Wesentlichen senkrecht zu den Seitenflächen des Befestigungsstegs 15a und senkrecht zu den Durchgangslochachsen 13a. Jeder Öffnungsachse 16a ist eine Durchgangslochachse 13a zugeordnet. Mit anderen Worten, eine Durchgangslochachse 13a und eine ihr zugeordnete Öffnungsachse 16a liegen in einer Ebene, welche senkrecht auf der Grundplatte 2 steht und rechtwinklig zum Befestigungssteg 15a verläuft.
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Die Funktion der Ringösen 15 wird im Zusammenhang mit 4 und 5 erläutert. 4 zeigt das Beschlagsbauteil 1 nach 2 mit einem Befestigungselement 18 in einer vorfixierten Stellung. 5 zeigt das Beschlagsbauteil 1 nach 4 mit Befestigungselementen 18 in fixierter Orientierungsstellung.
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Die Ringösen 15 dienen zur Vorfixierung von Befestigungselementen 18. Eine solche Schraube ist in 4 in der linken Ringöse 15 gezeigt. Das Befestigungselement 18, hier eine Schrauben, ist in die Öffnung 16 der Ringöse 15 so eingeschraubt, dass die Mittellinie der Schraube in der Öffnungsachse 16a verläuft und die Schraubenspitze zum Befestigungsabschnitt 3 weist. Die Schraube ist so in der Ringöse 15 vorfixiert, dass der Schraubenkopf auf der Ringöse 15 aufliegt. Diese vorfixierte Stellung kann eine Auslieferungsstellung sein.
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Durch Biegen der Ringöse 15 mit dem vorfixierten Befestigungselement 18 um eine Biegeachse 17a, die durch die Biegekante 17 verläuft, wird das Befestigungselement 18 auf den Befestigungsabschnitt 3 hin um 90° verschwenkt. Dabei sticht die Spitze der Schraube in das durch die Spritzhaut 14 durchmesserreduzierte Durchgangsloch 13. Da die Öffnungsachse 16a mit der Durchgangslochachse 13a des zugeordneten Durchgangslochs 13 in einer Ebene liegt, wird auf diese Weise eine zielgerichtete, fixierte Orientierungsstellung des Befestigungselementes 18 erreicht Die Spitze des Befestigungselementes 18 bzw. der Schraube wird in der Spritzhaut 14 festgehalten, wodurch die Orientierung des Befestigungselementes 18 gesichert ist. In dieser vorfixierten Orientierungsstellung verläuft die Mittellinie des Befestigungselementes 18 und somit die Öffnungsachse 16a der Öffnung 16 der Ringöse 15 in der Durchgangslochachse 13a. Beim Montagevorgang durch Einschrauben des Befestigungselementes 18 in das Durchgangsloch 13 und dann in die Verkleidungsinnenseite 22a wird der Anbindesteg 15a der Ringöse(n) 15 von dem jeweiligen Plateau 6a abgerissen. Die jeweilige Ringöse 15 verbleibt danach als Unterlegscheibe unter dem Schraubenkopf des Befestigungselementes 18.
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6 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines Einbau-Haushaltskältegerätes 20 mit dem vorfixierten Beschlagsbauteil 1 in einem ersten Montageschritt.
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Das Beschlagsbauteil 1 ist mit dem Befestigungssteg 15a an dem Türblattrand 21a des Türblatts 21 des Einbau-Haushaltskältegerätes 20 bereits werksseitig vormontiert Dazu ist das Gerätebefestigungselement 23, z. B. eine Schraube, in den Türblattrand 21a zum Teil eingeschraubt Diese Schrauben kann automatisiert auch auf eine vorher definierte Einschraubtiefe gebracht werden, so dass unter dem Schraubenkopf hinreichend Platz für das Beschlagsbauteil 1 bleibt.
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Das Beschlagsbauteil 1 wird dann auf das teilweise eingebrachte Gerätebefestigungselement 23 aufgerastet, indem der Befestigungssteg 15a des Beschlagsbauteils 1 mit seinem Auflageabschnitt 7 (2) auf den Türblattrand 21a aufgelegt wird und das Langloch 8 (2) auf das Gerätebefestigungselement 23 aufgeschoben wird, wobei die Rastnasen 9 und eine gewisse seitliche Vorspannung in dem Langloch 8 das Beschlagsbauteil 1 festhaften. Das Befestigungselement 18 ist in die fixierte Orientierungsstellung (5) in die Spritzhaut 14 des Durchgangslochs 13 gebracht. Das Verkleidungselement 22 ist in seiner Anbringungsstellung mittels Lehren (nicht gezeigt) so angeordnet, dass seine Verkleidungsinnenseite 22a an der Unterseite 5 (2) des ersten Befestigungsabschnitts 3 des Beschlagsbauteils 1 anliegt.
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Das Befestigungselement 18 wird dann eingeschraubt, wie es die Darstellung nach 6 mit dem Beschlagsbauteil in einem zweiten Montageschritt zeigt.
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Vor einem endgültigen Festziehen des Befestigungselementes 18 und des Gerätebefestigungselementes 23 erfolgt eine Ausrichtung der zu verbindenden Bauteile.
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Dann wird in einem dritten Montageschritt, den 8 zeigt, die Abdeckkappe 10 über den Befestigungsabschnitt 3 geklappt, wobei sie mit ihren Rasthaken 11 (2) an der Grundplatte 2 festgesetzt wird. Die Abdeckkappe 10 dient unter anderem als Verletzungsschutz, da sie eventuelle scharfe Kanten der Befestigungselemente 18 und 23 sowie des Beschlagsbauteils 1 abdeckt.
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Es ist denkbar, dass das Beschlagsbauteil 1 auch für Einbauarten der so genannten Schlepptürtechnik, von Unterbaugeräten usw. verwendbar ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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