DE102011003991A1 - Nockenwellenversteller mit einem Druckspeicher - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft einen Nockenwellenversteller mit einem Druckspeicher.
- Hintergrund der Erfindung
- Nockenwellenversteller werden in Verbrennungsmotoren zur Variation der Steuerzeiten der Brennraumventile eingesetzt. Die Anpassung der Steuerzeiten an die aktuelle Last senkt den Verbrauch und die Emissionen. Der Nockenwellenversteller ist üblicherweise drehfest an einer Nockenwelle der Brennkraftmaschine befestigt und steht in Antriebsverbindung mit einer Kurbelwelle. Diese Antriebsverbindung kann beispielsweise als Riemen-, Ketten- oder Zahnradtrieb realisiert sein. Mittels einer hydraulischen Phasenstelleinrichtung des Nockenwellenverstellers kann durch Druckmittelzufuhr, bzw. -abfuhr eine Phasenrelation zwischen der Kurbelwelle und der Nockenwelle gezielt verändert werden.
- Eine verbreitete Bauart ist der Flügelzellenversteller. Flügelzellenversteller weisen einen Stator, einen Rotor und ein Antriebsrad auf. Der Rotor ist meist mit der Nockenwelle drehfest verbunden. Der Stator und das Antriebsrad werden ebenfalls untereinander verbunden, wobei sich der Rotor koaxial zum Stator und innerhalb des Stators befindet. Rotor und Stator prägen mit deren Flügeln gegensätzlich wirkende Ölkammern aus, welche durch Öldruck beaufschlagbar sind und eine Relativbewegung zwischen Stator und Rotor ermöglichen. Weiterhin weisen die Flügelzellenversteller diverse Abdichtdeckel auf. Der Verbund von Stator, Antriebsrad und Abdichtdeckel wird über mehrere Schraubenverbindungen ausgebildet.
- Ein Nockenwellenversteller ist beispielsweise aus der
DE 195 29 277 A1 bekannt. Der Nockenwellenversteller weist ein Abtriebselement auf, welches drehbar zu einem Antriebselement angeordnet ist. Das Antriebselement steht in Antriebsverbindung mit der Kurbelwelle, das Abtriebselement ist drehfest mit der Nockenwelle verbunden. Das Abtriebselement und das Antriebselement begrenzen einen Druckraum, der mittels eines axial verschiebbaren Kolbens in zwei gegeneinander wirkende Druckkammern unterteilt wird. Durch Druckmittelzufuhr zu bzw. Druckmittelabfuhr von den Druckkammern wird der Kolben innerhalb des Druckraums verschoben. Der Kolben weist eine Schrägverzahnung auf, die mit einer Schrägverzahnung der Nockenwelle kämmt. Durch die eine Axialverschiebung des Kolbens kann somit eine gezielte Verdrehung der Nockenwelle zur Kurbelwelle bewirkt werden. - Des Weiteren ist ein Druckspeicher vorgesehen, der in einem Kurbelgehäuse oder einem Zylinderkopf der Brennkraftmaschine angeordnet ist. Während des normalen Betriebs der Brennkraftmaschine wird der Druckspeicher von einer Druckmittelpumpe der Brennkraftmaschine mit Druckmittel, in der Regel Motoröl, befüllt. Sinkt der von der Druckmittelpumpe gelieferte Systemdruck unter einen Wert, der für den funktionssicheren Betrieb des Nockenwellenverstellers benötigt wird, so kann der Druckspeicher in den Druckmittelkreislauf der Brennkraftmaschine entleert werden. Somit können kurzfristige Mindestdruckunterschreitungen innerhalb des Druckmittelsystems abgefangen bzw. der Volumenstrom erhöht werden.
- Ein weiterer Nockenwellenversteller ist aus der
EP 0 806 550 A1 bekannt. Dieser Nockenwellenversteller ist in Form eines Flügelrades ausgebildet, wobei dessen Druckmittelverteiler ebenfalls von einem Druckspeicher unterstützt wird. In dieser Ausführungsform soll der Druckspeicher nach dem Ausschalten der Brennkraftmaschine den Nockenwellenversteller in eine Phasenlage drängen, in der die Brennkraftmaschine sicher wieder gestartet werden kann. - Darüber hinaus kann ein Einbruch der Verstellgeschwindigkeit während des Verstellvorgangs verhindert werden. Zu Beginn einer Phasenverstellung wird dem Druckmittelsystem der Brennkraftmaschine einen gewisse Menge Druckmittel entnommen. Als Folge davon sinkt der Systemdruck auf ein geringeres Niveau. Der vor der Verstellung vorhandene Systemdruck steht nicht in vollem Umfang zur Phasenverstellung zur Verfügung. Somit sinkt die Verstellgeschwindigkeit der Phasenverstellung und damit die Performance der gesamten Brennkraftmaschine. Dieser Druckabfall wird bei befülltem Druckspeicher durch diesen abgefangen, die Verstellgeschwindigkeit wird auf einem hohen Niveau gehalten.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Aufgabe der Erfindung ist es, einen Nockenwellenversteller mit einem vorteilhaft angeordneten Druckspeicher anzugeben.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
- In einer Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet der Druckspeicher ein Druckspeichergehäuse, eine Druckspeicherfeder, einen Druckspeicherkolben und einen oder mehrere Steuerflügel. Das Druckspeichergehäuse ist als ein im Querschnitt U-förmiges Bauteil ausgebildet. Darin befindet sich axial beweglich der Druckspeicherkolben in Form einer Ringscheibe. Der Druckspeicherkolben kann durch die verbleibende, offene Seite koaxial montiert werden. Dabei besitzt der Druckspeicherkolben am inneren und äußeren Umfang eine Nut zur Aufnahme von Dichtmitteln, wie z. B. Dichtringen. Somit ist das Druckspeichergehäuse durch den Druckspeicherkolben in zwei gegenseitig dichte Kammern unterteilt, dem Federraum und der Druckkammer. In dem Federraum ist die Druckspeicherfeder angeordnet, welche mit dem Druckspeicherkolben entgegen einem Hydraulikmitteldruck in der Druckkammer wirkt. Zur Erzeugung des Druckes in der Druckkammer wird Hydraulikmittel durch an dem Druckspeichergehäuse angeordnete Druckspeicheröffnungen eingeleitet, wodurch die Druckspeicherfeder vorgespannt wird. Zur Speicherung des Druckes in dem Druckspeicher werden die Druckspeicheröffnungen verschlossen. In dem gewünschten Betriebspunkt des Nockenwellenverstellers kann der gespeicherte Druck über die Druckspeicheröffnungen wieder in den Nockenwellenversteller, speziell in die Arbeitskammern, abgegeben werden und unterstützt so den Betrieb des Nockenwellenverstellers bei Hydraulikmittelmangel.
- Die Druckspeicheröffnungen sind wechselseitig zu den Steuerflügeln angeordnet. Die Steuerflügel sind wiederum von der Wandung des Flügels im Rotor umgrenzt. Durch die Relativbewegung des Steuerflügels zum Rotorflügel werden die Druckspeicheröffnung in oder außer Überdeckung mit der Nabe des Rotors gebracht. Über die Nabe, bzw. dessen Innendurchmesser ist der Druckspeicher bzw. das Druckspeichergehäuse mit seinem Außendurchmesser aufgenommen und konzentrisch dazu angeordnet. Die Konzentrizität ist hier von Vorteil, da die Steuerflügel mit ihren radialen Enden mit dem Rotorflügel während ihrer Relativbewegung dichtend arbeiten müssen. Die als Druckfeder ausgebildete Druckspeicherfeder ist somit ebenfalls weitestgehend konzentrisch zur Anordnung positioniert.
- Der Steuerflügel steuert die Überdeckung der Druckspeicheröffnungen mit der Nabe des Rotors. Dabei kann die Nabe auch durch ein anderes Hülsenbauteil ersetzt werden, welches sich zum Druckspeichergehäuse relativ verdrehen kann. Im Fall des aufgeladenen Druckspeichers, bzw. bei mangelndem äußeren Hydraulikmitteldruck, muss der Steuerflügel ohne Einfluss von dem äußeren Hydraulikmitteldruck die Druckspeicheröffnungen verschließen. Dies wird durch Steuerfedermittel realisiert, die den Steuerflügel in eine Ruhelage bewegen, die die Druckspeicheröffnungen verschließt. Vorteilhafterweise ist diese Stellung in der Symmetriemitte des Flügels, worin sich der Steuerflügel befindet.
- Diese Steuerfedermittel können direkt zwischen einem Steuerflügel und einem Rotorflügel angeordnet werden, wobei auch eine Anordnung an jedem Steuerflügel/Rotorflügel Paar denkbar ist. Beispielsweise kann dies durch Blattfedern realisiert werden. Alternativ kann auch eine zentral zum Nockenwellenversteller angeordnete Drehfeder den Steuerflügel und somit den gesamten Druckspeicher in eine Ruhelage bringen. Hierbei würde keine Beeinträchtigung der Druckbeaufschlagung auf den Steuerflügel entstehen und Bauraum optimiert werden. Alternativ kann auch eine Arretierung verwendet werden, um den Steuerflügel in einer Lage zu sichern.
- In einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Steuerfedermittel mit der Druckspeicherfeder identisch. Die Druckspeicherfeder kann sowohl axial, als auch umfangsseitig arbeiten. Dazu ist an dem Druckspeichergehäuse für ein Federende, welches druckkolbenseitig angeordnet ist, ein Langloch vorgesehen, welches eine axiale Bewegung des Federendes erlaubt und eine Drehbewegung des Druckspeichergehäuses und somit auch des Steuerflügels ermöglicht.
- Die Steuerflügel müssen für eine zuverlässige Funktion eine Druckfläche haben, die in Umfangsrichtung wirkt. Dazu sind die Steuerflügel mit dem Flügel weitestgehend hydraulikmitteldicht angeordnet, damit keine überhöhte Leckage die Funktionalität beeinträchtigt. Hierzu können angefederte und/oder flexible Dichtelemente verwendet werden, welche die erforderliche Dichtheit im Betrieb beibehalten. Diese können einteilig oder separat mit dem Steuerflügel oder dem Flügel ausgebildet sein.
- Die Form der Druckfläche des Steuerflügels kann an den Hydraulikmittelfluss optimiert sein. So kann die Ausbildung der Oberfläche gewölbt, turbinenschaufelartig, radial gerade oder windschief zur radialen und axialen Richtung sein
- In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der Rotor als ein Blechtopfteil ausgebildet, wodurch die Aufnahme des Druckspeichers mit seinen Steuerflügeln besonders vereinfacht wird. Auch die entsprechenden Zuleitungen und Öffnungen lassen sich einfach und kostengünstig durch Stanzarbeitsgänge fertigen. Die Nutzung von Blechmaterial lässt sich auf die Herstellung der Steuerflügel, sowie auf die Herstellung des Druckspeichergehäuses und des Druckspeicherkolbens erweitern. Die Steuerflügel können als separat gefertigte Blechlasche auf entsprechende Aufnahmen des Druckspeichergehäuses aufgesteckt werden. Eine einteilige Ausbildung ist von Vorteil, wenn Undichtigkeiten an der Fügestelle zwischen Steuerflügel und Druckspeichergehäuse vermieden werden sollen, bzw. der Aufwand der Sicherstellung einer Dichtheit minimiert werden soll.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind in den Rotor bzw. in den Flügelwänden Öffnungen eingearbeitet, die einen Zu- oder Abfluss von Hydraulikmittel (wie z. B. Motoröl) erlauben. Diese Öffnungen sind an den in Umfangsrichtung gegenüberliegenden Flügelwänden angeordnet. Die Anzahl der Öffnungen kann über die funktionell notwendigen zwei gegenüberliegenden Öffnungen an einem Flügel des Rotors hinausgehen, um z. B. den Zu- bzw. Abfluss in den Flügel zu optimieren. So können auf einer Flügelseite mehrere Öffnungen in Umfangsrichtung vorgesehen sein.
- Wird eine Arbeitskammer A mit Hydraulikmittel beaufschlagt, so gelangt das Hydraulikmittel durch diese Öffnungen in den Flügel des Rotors und drückt den Steuerflügel aus seiner Ruhelage, welcher wiederum das Druckspeichergehäuse relativ zum Rotor verdreht und somit die der Arbeitskammer A zugeordnete Druckspeicheröffnung freilegt. Der Hydraulikmitteldruck bei Motorstart ist gering, jedoch ausreichend um den Steuerflügel entgegen der Steuerfedermittel zu bewegen. Nun gelangt Hydraulikmittel in den Druckraum und spannt die Druckspeicherfeder geringfügig vor. Derweil steigt der Hydraulikmitteldruck weiter mit der Drehzahl des Motors an, wobei nun der Rotor gegenüber dem Stator relativ verdreht wird. Beim Verdrehvorgang wird die Druckkammer weiter mit Hydraulikmittel befüllt und der steigende Hydraulikmitteldruck sorgt weiter für eine Auslenkung der Druckspeicherfeder. Ist der Verstellvorgang abgeschlossen wird die Hydraulikmittelzuleitung zur Arbeitskammer A von der Motorpumpe getrennt und der Steuerflügel wird durch die Steuerfedermittel in seine Ruhelage gebracht, wobei die Druckspeicheröffnungen wieder verschlossen werden. Die Relativposition von dem Rotor zum Stator kann über einen Verriegelungsmechanismus gesichert werden, damit der sinkende Hydraulikmitteldruck in der Arbeitskammer A keine Rückwärtsdrehung hervorruft. Das Hydraulikmittelvolumen in der Druckkammer ist nun durch die Druckspeicherfeder vorgespannt und der Druckspeicher ist aufgeladen.
- Durch Druckbeaufschlagung der Kammer B erfolgt eine Rückstellung des Rotors relativ zum Stator über den Hydraulikmittelkanal b zur Arbeitskammer B. So wird der ggf. vorhandene Verriegelungsmechanismus entriegelt und der Druck in der Arbeitskammer B beginnt zu steigen. Der Steuerflügel wird entgegen seiner vorherigen Richtung ausgelenkt und öffnet die Druckspeicheröffnungen auf der Gegenseite des Steuerflügels zur Arbeitskammer B hin. Nun kann der hohe Druck im Druckspeicher unterstützend zum ansteigenden Druck in der Arbeitskammer B genutzt werden, um den Verstellvorgang beschleunigt einzuleiten.
- Der aufgeladene Druckspeicher ist vorteilhaft bei Motorstart, um den noch nicht ausreichend vorhandenen Motoröldruck zu unterstützen. Der Druckspeicher unterstützt auch bei laufendem Betrieb die Verstellung in eine Drehrichtung. Zudem lenken unerwünschte Druckspitzen aus Nockenwechselmomenten den Steuerflügel durch den Druckpeak in der Arbeitskammer aus, und können somit in den Druckspeicher entweichen. Auch kann ein „Umpumpen” aus der einen Arbeitskammer in die andere Arbeitskammer durch die Druckkammer des Druckspeichers erfolgen, wodurch sich bei entsprechender Ansteuerung eines Steuerventils zur Steuerung der Hydraulikmittelströme eine geregelte Position des Rotors relativ zum Stator einstellen lässt.
- In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung hat der Druckspeicher mit dem Druckspeicherkolben zumindest einen Abstandshalter, welcher im unbedruckten Zustand, also wenn der Druckspeicher nicht aufgeladen ist, die Druckspeicherfeder vorspannt und somit einen Abstand in Arbeitsrichtung vorhält, welcher einen Raum definiert, in das das Hydraulikmittel einströmen kann. Dieser Abstandshalter kann als Nase oder Erhebung am Druckspeicherkolben, am Druckspeichergehäuse oder an beiden ausgebildet sein. Mehrere Abstandshalter können zudem gleichmäßig über den Umfang verteilt sein.
- Selbstverständlich lassen sich Aufbau und die Wirkungsweise des Druckspeichers mit dem Steuerflügel auch an dem Stator und dessen Flügeln realisieren und das Beispiel vom Rotor kann auf den Stator übertragen werden.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt.
- Es zeigen:
-
1 einen Querschnitt durch einen Nockenwellenversteller in der einen Anschlagsposition, -
2 einen Längsschnitt gemäß I-I aus1 , -
3 einen Querschnitt durch den Nockenwellenversteller in der anderen Anschlagsposition, -
4 einen Längsschnitt gemäß III-III aus3 , -
5 einen Längsschnitt gemäß II-II aus3 , -
6 eine isometrische Ansicht der Scheibe (23 ), -
7 eine isometrische Ansicht auf die offene Seite des Druckspeichergehäuses (7 ), -
8 eine isometrische Ansicht auf die Gegenseite des Druckspeichergehäuses (7 ) und -
9 eine isometrische Ansicht auf den Druckspeicherkolben (9 ). - Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt einen Nockenwellenversteller1 in einer Querschnittsdarstellung mit Blick auf die Arbeitskammern A und B. Der Nockenwellenversteller1 besteht aus einem Antriebsrad22 , einem Stator2 , einem Rotor3 , einer Abdeckhaube21 , einer Scheibe23 , einem Verriegelungsmechanismus20 , einem Druckspeicher6 und dem Adapterteil25 . Weiterhin ist die Zentralschraube24 mit der konzentrisch angeordneten, aus dem Stand der Technik bekannten, Entlüftungsbohrung zu erkennen. Die Zentralschraube24 befestigt den Nockenwellenversteller1 am Nockenwellenende26 . Das Antriebsrad22 , die Abdeckhaube21 , der Stator2 , der Rotor3 , das Adapterteil25 und der Druckspeicher6 sind konzentrisch zueinander und zur Drehachse4 des Nockenwellenverstellers1 angeordnet. Der Druckspeicher6 hat Steuerflügel11 mit Steuerfedermitteln19 , welche im unbedruckten Zustand, also in der Ruhelage oder in der Startposition des Nockenwellenverstellers1 , in einer Mittenposition relativ zum Flügel5 des Rotors3 verharren. Die Drehachse4 des Nockenwellenverstellers1 befindet sich senkrecht zu der Zeichenebene und im Schnittpunkt des Mittelkreuzes. Der Nockenwellenversteller1 ist mit der Zentralschraube24 ebenfalls, wie im Stand der Technik bekannt, konzentrisch zum Nockenwellenende26 angeordnet. - Wird nun durch eine vorgesehene, nicht dargestellte, Zuführung von Hydraulikmittel die Arbeitskammer A druckbeaufschlagt, so dreht sich der Rotor
3 entgegen dem Uhrzeigersinn relativ zum Stator2 . Dabei sind Stator3 , Antriebsrad22 , Abdeckhaube21 , Scheibe23 , Adapterteil25 und Verschlußteil28 (in2 erkennbar) drehfest zueinander ausgebildet und durch das Fügen von Adapterteil25 und Verschlußteil28 wird dieser Verbund axial gesichert. Der gesamte Verbund wird über das Antriebsrad22 nach im Stand der Technik bekannten Zugmitteln von der Kurbelwelle angetrieben. Der begrenzte Winkelbereich wird bestimmt durch die Anordnung von Flügeln5 am Stator2 und am Rotor3 , welche sich radial erstrecken und gegenseitig wirkende, weitestgehend hydraulikmitteldichte Arbeitskammern A, B definieren. Aufbau und Wirkungsweise des Nockenwellenverstellers1 ist aus dem Stand der Technik der Flügelzellenversteller zu entnehmen und dem Fachmann hinreichend bekannt, so dass hier im Folgenden weiter auf die Unterschiede zum Stand der Technik und die Wirkungsweise der Erfindung eingegangen wird. - Bei Druckbeaufschlagung der Hydraulikmittelversorgung für die Arbeitskammer A gelangt Hydraulikmittel entlang des Hydraulikmittelpfades a in die Arbeitskammer A und durch die Öffnungen
12 in den Flügel5 des Rotors3 . Dort wird der Steuerflügel11 entgegen dem Steuerfedermittel19 betätigt. Der Steuerflügel11 und das Druckspeichergehäuse7 verdrehen sich gegenüber dem Rotor3 in einem begrenzten Winkelbereich, so dass zwischen Druckspeichergehäuse7 und Rotor3 eine Druckspeicheröffnung14 freigelegt wird. Ist diese Druckspeicheröffnung14 geöffnet, fließt das Hydraulikmittel durch die Druckspeicheröffnung14 in die Druckspeicherkammer10 . Gleichzeitig zum Öffnungsvorgang wird die auf der Gegenseite des Steuerflügels11 befindliche Druckspeicheröffnung14 geschlossen. Der Steuerflügel11 befindet sich nun im Anschlag innerhalb des Flügels5 des Rotors3 . Nun erfolgt eine Verstellung des Rotors3 gegenüber des Stators2 entgegen dem Uhrzeigersinn bei gleichzeitigem Befüllen der Druckspeicherkammer10 . Die Verstellung ist abgeschlossen, wenn sich ein Flügel5 des Rotors3 im Anschlag mit einem komplementären Flügel5 des Stators2 befindet. Ein Flügel5 des Rotors3 ist hier mit dem Verriegelungsmechanismus20 ausgerüstet. Der Verriegelungsmechanismus20 ist drucklos verriegelt und rastet in dieser Anschlagsposition vom Stator2 mit dem Rotor3 ein. Während der Verstellung wurde der Hydraulikmittelkanal b gemäß dem bekannten Oil-Pressure-Aktuating Prinzip zum Tank hin geöffnet. Dadurch konnte überschüssiges Hydraulikmittel vom Verriegelungsmechanismus über den Hydraulikmittelkanal B abgeführt werden. -
2 zeigt einen Längsschnitt gemäß I-I aus1 zur Verdeutlichung des Pfades entlang dem Hydraulikmittelkanal a und der Funktionsweise des Druckspeichers6 . Die Zuleitung erfolgt über ein Nockenwellenlager des Nockenwellenendes26 , über radiale Bohrungen27 , in die Aufnahme für die Zentralschraube24 . Über eine Passage, gebildet durch den radialen Spalt zwischen Zentralschraube24 und Nockenwellenende26 bzw. Adapterteil25 gelangt das Hydraulikmittel zu einer radialen Bohrung27 im Adapterteil25 und wird in die Arbeitskammer A geleitet. Der weitere Pfad ist schematisch in1 entlang des gestrichelten Pfeils dargestellt. - Das Hydraulikmittel, welches durch die Druckspeicheröffnungen
14 in die Druckspeicherkammer10 gelangt, spannt die Druckspeicherfeder8 über den Druckspeicherkolben9 vor. Der Druckspeicher6 ist nun aufgeladen. -
3 zeigt einen Querschnitt durch den Nockenwellenversteller1 in der anderen Anschlagsposition, wobei der Verstellvorgang im Uhrzeigersinn abgeschlossen ist. In der Ausgangsposition nach1 und dem aufgeladenen Druckspeicher6 wird nun der Hydraulikkanal b druckbeaufschlagt und der Hydraulikkanal a zum Tank geöffnet. Durch die Zuleitung zur Arbeitskammer B gelangt wiederum Hydraulikmittel durch Arbeitskammer B durch die Öffnungen12 in das Innere des Flügels5 . Hier wirkt der Druck des Hydraulikmittels auf den Steuerflügel11 von der gegenüberliegenden Seite, als bei der Verstellung entgegen dem Uhrzeigersinn. Dabei verstellt sind nun der Steuerflügel11 im Flügel5 zuerst im Uhrzeigersinn bis zum Anschlag im Flügel5 . Dabei werden die Druckspeicheröffnungen14 zur Arbeitskammer A geschlossen und die Druckspeicheröffnungen14 zur Arbeitskammer B geöffnet. Der aufgeladene Druckspeicher6 kann durch die vorgespannte Druckspeicherfeder8 das vorher eingeschlossene Hydraulikmittelvolumen wieder freigeben und in die Arbeitskammer B fließen lassen. Es wird deutlich, dass bereits geringere Mengen Hydraulikmittel beim Erreichen der Arbeitskammern A oder B den Steuerflügel11 bereits verstellen können, bevor der Hydraulikmitteldruck ausreicht, um den Rotor3 zu bewegen. Der aufgeladene Druckspeicher6 unterstützt bei Motorstart oder Hydraulikmittelmangelversorgung die Verstellung des Rotors3 . -
4 zeigt einen Längsschnitt gemäß III-III aus3 zur Verdeutlichung des Pfades entlang des Hydraulikmittelkanals b. Über eine weitere radiale Bohrungen27 wird aus dem Nockenwellenlager des Nockenwellenendes26 Hydraulikmittel in eine zur Drehachse4 parallel verlaufende Bohrung27 in eine fluchtende Bohrung27 des Adapterteils25 geleitet. Dieses Hydraulikmittel sammelt sich vorerst in einer Kammer, welche von dem Adapterteil25 , dem Druckspeichergehäuse7 und dem Rotor3 umgrenzt ist. Jedoch besitzt die Scheibe23 Vertiefungen, bzw. Wanddickenreduzierungen, die zusammen mit dem Rotor3 einen Zulauf in die Arbeitskammer B herstellen (siehe5 ). Weiterhin ist die Entlüftung17 des Federraumes18 erkennbar. Die Entlüftung17 ist durch achsparallele Bohrungen zur Drehachse4 realisiert und führt Fremdstoffe aus dem Federraum18 im Betrieb heraus. Die achsparallelen Bohrungen der Entlüftung17 sind im Rotor3 , im Stator2 und in dem Verschlußteil28 derartig angeordnet, dass ein zueinander gebildeter Öffnungsquerschnitt verbleibt. Die Anordnung der achsparallelen Bohrungen der Entlüftung17 kann idealerweise fluchtend sein. -
5 zeigt einen Längsschnitt gemäß III-III aus3 zur weiteren Veranschaulichung des Hydraulikmittelpfades b. Hierbei sind die in4 erwähnten, zur Drehachse4 parallelen Bohrungen27 ersichtlich. Des Weiteren eröffnet sich ein Blick auf die Gestaltung des Zulaufes von Hydraulikmittel durch die Öffnungen12 im Rotor3 . -
6 zeigt eine isometrische Ansicht der Scheibe23 . Hierbei sind schematisch die Zuläufe entlang des Hydraulikmittelkanals a, b zu den Arbeitskammern A, B, jedoch ohne die peripheren Bauelemente, dargestellt. -
7 zeigt eine isometrische Ansicht auf die offene Seite15 des Druckspeichergehäuses7 . Die sich radial als Blechlasche13 erstreckenden Steuerflügel11 sind unregelmäßig am Umfang angeordnet. Diese Unregelmäßigkeit resultiert aus der Anordnung des Verriegelungsmechanismus20 im Rotor3 , wobei beim Fügen des Druckspeichergehäuses7 mit dem Rotor3 der Flügel5 mit dem Verriegelungsmechanismus20 von einem Steuerflügel11 unbesetzt bleibt. Für den Fall, dass ein Verriegelungsmechanismus20 nicht vorgesehen ist, kann sich die Anzahl der Steuerflügel11 mit Anzahl der Flügel5 im Rotor3 decken. -
8 zeigt eine isometrische Ansicht auf die Gegenseite des Druckspeichergehäuses7 . Zu erkennen sind die Druckspeicheröffnungen14 für die jeweiligen Hydraulikpfade a, b, welche wechselseitig an den Steuerflügeln11 angeordnet sind. Dabei können die Druckspeicheröffnungen14 jede beliebige Querschnittsform, wie quadratisch, rund, oval usw. aufweisen, die für eine Einstellung des Durchflusses dienlich ist. Das Druckspeichergehäuse7 ist vorteilhafterweise als Blechteil ausgebildet und durch die Steuerflügel11 als Blechlaschen zum Aufstecken auf das Druckspeichergehäuse wirtschaftlich komplettiert. -
9 zeigt eine isometrische Ansicht auf den Druckspeicherkolben9 . Dieser besitzt vier, gleichmäßig am Umfang verteilte, einteilig mit dem Druckspeicherkolben ausgebildete, Abstandshalter30 . Die Abstandshalter30 können jede beliebige Gestalt annehmen, die der Funktion, einen Mindestfreiraum in der Druckspeicherkammer10 vorzuhalten, dienlich ist. Am äußeren und am inneren Durchmesser des Druckspeicherkolbens9 ist eine Nut zum Einsetzen eines Dichtringes29 vorgesehen, um die Druckspeicherkammer10 gegenüber dem Federraum18 abzudichten. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Nockenwellenversteller
- 2
- Stator
- 3
- Rotor
- 4
- Drehachse
- 5
- Flügel
- 6
- Druckspeicher
- 7
- Druckspeichergehäuse
- 8
- Druckspeicherfeder
- 9
- Druckspeicherkolben
- 10
- Druckspeicherkammer
- 11
- Steuerflügel
- 12
- Öffnungen
- 13
- Blechlasche
- 14
- Druckspeicheröffnung
- 15
- offene Seite
- 16
- Stirnseite
- 17
- Entlüftung
- 18
- Federraum
- 19
- Steuerfedermittel
- 20
- Verriegelungsmechanismus
- 21
- Abdeckhaube
- 22
- Antriebsrad
- 23
- Scheibe
- 24
- Zentralschraube
- 25
- Adapterteil
- 26
- Nockenwellenende
- 27
- Bohrung
- 28
- Verschlußteil
- 29
- Dichtring
- 30
- Abstandshalter
- A
- Arbeitskammer A
- B
- Arbeitskammer B
- a
- Hydraulikmittelpfad
- b
- Hydraulikmittelpfad
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19529277 A1 [0004]
- EP 0806550 A1 [0006]
Claims (10)
- Nockenwellenversteller (
1 ), welcher einen Stator (2 ) und einen Rotor (3 ) aufweist, wobei der Rotor (3 ) und der Stator (2 ) relativ zueinander verdrehbar sind, wobei der Rotor (3 ) und der Stator (2 ) mehrere, radial gerichtete Flügel (5 ) aufweist, wobei die Flügel (5 ) gegenseitig wirkende Arbeitskammern (A, B) ausbilden, welche mit Hydraulikmittel beaufschlagbar sind, um den Rotor (3 ) relativ zum Stator (2 ) zu verdrehen und der Nockenwellenversteller (1 ) einen Druckspeicher (6 ) zur druckbeaufschlagten Speicherung von Hydraulikmittel aufweist dadurch gekennzeichnet, dass der Druckspeicher (6 ) einen Steuerflügel (11 ) aufweist, wobei der Steuerflügel (11 ) von einem Flügel (5 ) des Rotors (3 ) oder des Stators (2 ) umragt wird. - Nockenwellenversteller (
1 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerflügel (11 ) durch Steuerfedermittel (19 ) beaufschlagt wird und in einer Mittenposition relativ zum Flügel (5 ) des Rotors (3 ) oder des Stators (2 ) ruht. - Nockenwellenversteller (
1 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckspeicherfeder (8 ) des Druckspeichers (6 ) als das Steuerfedermittel (19 ) ausgebildet ist. - Nockenwellenversteller (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerflügel (11 ) als eine sich in radialer Richtung erstreckende Blechlasche (13 ) ausgebildet ist. - Nockenwellenversteller (
1 ) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (5 ), welcher den Steuerflügel (11 ) umragt, Öffnungen (12 ) zu den Hydraulikkammern (A, B) aufweist, mit denen Hydraulikmittel von den Arbeitskammern (A, B) zu dem Steuerflügel (11 ) gelangen kann. - Nockenwellenversteller (
1 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckspeicher (6 ) eine Druckspeicheröffnung (14 ) aufweist, welche durch den Steuerflügel (11 ) in eine Offen- bzw. eine Schließstellung bewegt wird. - Nockenwellenversteller (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckspeicher (6 ) mit dem Steuerflügel (11 ) einteilig ausgebildet ist. - Nockenwellenversteller (
1 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckspeicher (6 ) im Querschnitt ein U-Profil aufweist und mit seiner offenen Seite (15) zu der Stirnseite (16 ) des Nockenwellenverstellers (1 ) gerichtet ist und der Federraum (18 ) des Druckspeichers (6 ) eine Entlüftung (17 ) aufweist. - Nockenwellenversteller (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckspeicherkolben (9 ) und/oder das Druckspeichergehäuse (7 ) des Druckspeichers (6 ) mindestens einen Abstandshalter (30 ) aufweist, welcher die Druckspeicherfeder (8 ) des Druckspeichers (6 ) vorspannt. - Druckspeicher (
6 ) eines Nockenwellenverstellers (1 ) nach Anspruch 1.
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