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Die Erfindung betrifft eine Betätigungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug, das mit mindestens einem Airbag ausgestattet ist. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Innenraumverkleidungsteil für ein Kraftfahrzeug, mit einer Ausnehmung, in der eine derartige Betätigungseinrichtung angeordnet ist. Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Betätigungseinrichtung.
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Aus der deutschen Patentschrift
DE 10 2006 002 467 B4 ist ein Innenraumverkleidungsteil für Kraftfahrzeuge bekannt, das einen Clipmechanismus mit einem Scharnierabschnitt und einem brechbaren Abschnitt umfasst. Aus der deutschen Patentschrift
DE 100 05 244 C2 ist eine Ziehgriffanordnung zum Lösen der Fußfeststellbremse eines Kraftfahrzeugs mit einem Griffelement bekannt, wobei zwischen dem Griffelement und einer Grifflagerung Dämpfungsmittel vorgesehen sind, die eine Rückholbewegung des Griffelements verlangsamen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Betätigungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug im Hinblick auf den Betrieb eines Airbags in der Nähe der Betätigungseinrichtung zu optimieren.
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Die Aufgabe ist bei einer Betätigungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug, das mit mindestens einem Airbag ausgestattet ist, dadurch gelöst, dass der Betätigungseinrichtung eine Airbagentfaltungskontur zugeordnet ist, die eine unerwünschte Interaktion zwischen dem Airbag und der Betätigungseinrichtung bei einem Entfalten des Airbags verhindert. Bei dem Airbag, der auch als Luftsack bezeichnet wird, handelt es sich um eine Sicherheitseinrichtung, die sich, zum Beispiel bei einem Aufprall, in kurzer Zeit vor einem Fahrer oder Beifahrer aufbläst und diese gegenüber dem Kraftfahrzeug abstützt. Im normalen Betriebszustand des Kraftfahrzeugs ist der Airbag zusammengefaltet, zum Beispiel hinter einem Innenraumverkleidungsteil angeordnet. Bei einer Aktivierung wird der Airbag aufgeblasen und entfaltet sich. Die erfindungsgemäße Airbagentfaltungskontur verhindert, dass der Entfaltungsvorgang des Airbags durch die Betätigungseinrichtung im Entfaltungsbereich des Airbags beeinträchtigt wird. Durch die Airbagentfaltungskontur kann zum Beispiel ein sanfter Übergang zu Teilen beziehungsweise Elementen der Betätigungseinrichtung geschaffen werden.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Betätigungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Airbagentfaltungskontur eine Airbagsprungschanze umfasst. Die Airbagsprungschanze ist vorzugsweise so angeordnet und ausgeführt, dass sich der Airbag beim Entfalten nicht mit der Betätigungseinrichtung beziehungsweise mit Teilen oder Elementen der Betätigungseinrichtung verhakt. Durch die Airbagsprungschanze kann besonders vorteilhaft verhindert werden, dass sich der Airbag beim Entfalten in eine Vertiefung im Bereich der Betätigungseinrichtung hinein bewegt.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Betätigungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Airbagsprungschanze und einem Betätigungselement der Betätigungseinrichtung eine Vertiefung angeordnet ist. Die Vertiefung vereinfacht zum Beispiel ein Anpacken oder Greifen des Betätigungselements, das zum Beispiel als Betätigungshebel ausgeführt ist. Der Betätigungshebel ermöglicht zum Beispiel das Lösen einer Parkbremse des Kraftfahrzeugs. Die Airbagsprungschanze ist vorzugsweise so geneigt und angeordnet, dass sich der Airbag beim Entfalten über die Vertiefung hinweg bewegt, ohne dass der Airbag an dem Betätigungselement hängen bleibt.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Betätigungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Airbagsprungschanze in einem Winkel von 20 bis 50 Grad ansteigt. Die Airbagsprungschanze steigt vorzugsweise in einem Winkel von etwa 30 Grad an. Dabei steigt die Airbagsprungschanze, zum Beispiel von einem ebenen Verkleidungsteil, zu der Betätigungseinrichtung, insbesondere zu der Vertiefung und dem Betätigungselement, hin an.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Betätigungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Airbagsprungschanze etwa die gleiche Erhabenheit wie die Betätigungseinrichtung aufweist. Die Airbagsprungschanze kann gegebenenfalls etwas mehr erhaben als die Betätigungseinrichtung ausgeführt sein. Der Steigungswinkel und die Länge der Airbagsprungschanze sind vorzugsweise so ausgelegt, dass sich der Airbag beim Entfalten an der Betätigungseinrichtung, insbesondere dem Betätigungselement, vorbei bewegt, ohne die Betätigungseinrichtung, insbesondere das Betätigungselement, zu berühren.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Betätigungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Airbagentfaltungskontur eine Airbaglanderampe umfasst, die an der Betätigungseinrichtung vorgesehen ist. Die Airbaglanderampe ist vorzugsweise so ausgeführt, dass die Bewegung des Airbags beim Entfalten nicht beeinträchtigt wird.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Betätigungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Airbaglanderampe etwa die gleiche Steigung wie die Airbagsprungschanze aufweist. Die Airbaglanderampe steigt vorzugsweise in die gleiche Richtung an wie die Airbagsprungschanze.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Betätigungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Airbagentfaltungskontur eine Airbagabrollrampe umfasst, die an der Betätigungseinrichtung vorgesehen ist. Durch die Airbagabrollrampe wird ein sanfter Übergang zu einem angrenzenden Verkleidungsteil geschaffen.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Innenraumverkleidungsteil für ein Kraftfahrzeug, mit einer Ausnehmung, in der eine vorab beschriebene Betätigungseinrichtung angeordnet ist. Das Innenraumverkleidungsteil dient zum Beispiel dazu, eine Schalttafel beziehungsweise ein Armaturenbrett im Innenraum des Kraftfahrzeugs zu verkleiden.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Kraftfahrzeug mit einer vorab beschriebenen Betätigungseinrichtung, insbesondere mit einem vorab beschriebenen Innenraumverkleidungsteil. Bei dem Betätigungselement der Betätigungseinrichtung handelt es sich vorzugsweise um den Hebel einer elektrischen Parkbremse, der in einem Schalttafelunterteil auf der Fahrerseite des Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Durch die erfindungsgemäße Airbagentfaltungskontur wird eine unerwünschte Interaktion des Airbags oder Luftsacks mit dem Betätigungshebel sicher verhindert.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Betätigungseinrichtung in einem Kraftfahrzeug und
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2 die Betätigungseinrichtung aus 1 in einem Längsschnitt.
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In den 1 und 2 ist eine Betätigungseinrichtung 1 in verschiedenen Ansichten dargestellt. Die Betätigungseinrichtung 1 ist im Innenraum eines Kraftfahrzeugs angeordnet. Ein Innenraumverkleidungsteil 4 einer Schalttafel 5 umgibt die Betätigungseinrichtung 1.
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Die Betätigungseinrichtung 1 umfasst ein Betätigungselement 8. Bei dem Betätigungselement 8 handelt es sich um einen Betätigungshebel einer elektrischen Parkbremse des Kraftfahrzeugs. Von der Schalttafel 5 sieht man ein Schalttafelunterteil, in welchem die Betätigungseinrichtung 1 mit einem entsprechenden Betätigungsmechanismus für das Betätigungselement 8 angeordnet ist.
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In der Nähe der Betätigungseinrichtung 1 ist eine (nicht dargestellte) Airbageinrichtung mit einem Airbag angeordnet. Bei dem Airbag handelt es sich um einen Knieairbag, der sich, wenn er aktiviert wird, entfaltet und an der Betätigungseinrichtung 1 vorbei bewegt. Durch einen Pfeil 9 ist die Richtung angedeutet, in der sich der Airbag, der auch als Luftsack bezeichnet wird, beim Entfalten bewegt.
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Gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung ist die Betätigungseinrichtung 1 mit einer speziellen Airbagentfaltungskontur 10 versehen, die eine unerwünschte Interaktion zwischen dem Airbag und der Betätigungseinrichtung 1 beim Entfalten des Airbags verhindert. Dabei wird insbesondere verhindert, dass sich der entfaltende Airbag an dem Betätigungselement 8 verhakt.
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Durch die Airbagentfaltungskontur 10 wird erreicht, dass sich der entfaltende Airbag an dem Betätigungselement 8 vorbei bewegt, ohne mit diesem in Kontakt zu kommen. Durch die Airbagentfaltungskontur 10 wird zumindest erreicht, dass der sich entfaltende Airbag mit dem Betätigungselement 8 nur so geringfügig in Kontakt kommt, dass der Entfaltungsvorgang des Airbags nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt wird.
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Die Airbagentfaltungskontur 10 umfasst eine Airbagsprungschanze 11, die so vor dem sich entfaltenden Airbag angeordnet ist, dass der sich entfaltende Airbag beim Entfalten geringfügig von der Betätigungseinrichtung 1, insbesondere dem Betätigungselement 8 der Betätigungseinrichtung 1 abgelenkt wird.
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Die Airbagentfaltungskontur 10 umfasst des Weiteren eine Airbaglanderampe 12, an welcher der durch die Airbagsprungschanze 11 abgelenkte Airbag beim Entfalten gegebenenfalls mit dem Betätigungselement 8 in Berührung kommt.
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Die Airbagentfaltungskontur 10 umfasst des Weiteren eine Airbagabrollrampe 13, die einen sanften Übergang zwischen dem Betätigungselement 8 und dem angrenzenden Innenraumverkleidungsteil 4 schafft.
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Die Betätigungseinrichtung 1 umfasst eine Vertiefung 15, in welche der Fahrer des Kraftfahrzeugs greift, um das Betätigungselement 8 zu betätigen. Die Vertiefung 15 ist, ebenso wie die Airbagsprungschanze 11, an einem zusätzlichen Verkleidungsteil 20 ausgebildet, das zu der Betätigungseinrichtung 1 gehört.
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Durch die Airbagsprungschanze 11 wird auf einfache Art und Weise sichergestellt, dass sich der Airbag beim Entfalten über die Vertiefung 15 hinweg und nicht in die Vertiefung 15 hinein bewegt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006002467 B4 [0002]
- DE 10005244 C2 [0002]