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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Airbageinrichtung für
ein Armaturenbrett eines Kraftfahrzeuges mit einem Schusskanal gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem
ein, mit einer derartigen Airbageinrichtung ausgestattetes Armaturenbrett
sowie ein, mit einem solchen Armaturenbrett ausgestattetes Kraftfahrzeug.
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Aus
der
EP 1 034 988 A2 ist
eine gattungsgemäße Airbageinrichtung im Beifahrerbereich
eines Kraftfahrzeuges bekannt, welche als Rückhaltebauteile
bezeichnete Elemente aufweist, die einen Schusskanal für
einen Airbag der Airbageinrichtung bilden. Die Rückhaltebauteile
sind dabei mittelbar oder unmittelbar mit einem Fahrzeugrahmen verbunden
und am Armaturenbrett nahe einem Aufreißbereich desselben
befestigt. Bei einer Auslösung des Airbags können
das oder die Rückhaltebauteile Zugkräfte aufnehmen,
Druckkräfte jedoch nicht. Hierdurch soll gewährleistet
werden, dass das Armaturenbrett in einem gewissen Maß nach
unten ausweichen kann, wodurch die Aufprallkräfte und damit mögliche
Verletzungen für eine im Kraftfahrzeug sitzende Person
bei einem Unfall reduziert werden können. Vorzugsweise
sind hierbei die Rückhaltebauteile aus einem Textilmaterial
ausgebildet.
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Moderne
Airbagsysteme, welche insbesondere in Kraftfahrzeugen, die in die
USA eingeführt werden, angeordnet sind, müssen üblicherweise
die Anforderungen an einen Kopfaufschlag nach FMVSS201 erfüllen.
Zum Erreichen dieser Anforderungen sind bei heutigen Kraftfahrzeugen
entsprechende Deformationselemente konstruktiv vorgehalten, die
ein Deformieren des Schusskanals und ein zumindest geringes Ausweichen
des Armaturenbretts bei einem Kopfaufprall und damit die Reduzierung
eines Verletzungsrisikos bewirken. Schwierig hingegen wird es jedoch,
wenn aufgrund eines äußerst komplexen Bauraumes
lediglich wenig Deformationsweg zur Verfügung steht und
daher übliche Deformationselemente nicht eingesetzt werden
können.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
für eine gattungsgemäße Airbageinrichtung
eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere
durch einen reduzierten Bauraumbedarf auszeichnet.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände
der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, einen Schusskanal
einer Airbageinrichtung in einem Kraftfahrzeug aus zumindest einem lochblechartigen
oder gitterartigen Element auszubilden, welches einerseits in der
Lage ist, die beim Öffnen des Airbags entstehenden Querkräfte
aufzunehmen, andererseits jedoch, insbesondere in Z-Richtung, das
heißt in der Ebene des Lochblechs oder des Gitters, deformierbar
zu sein und dadurch ein, ein Verletzungsrisiko reduzierendes, Ausweichen bzw.
Deformieren, insbesondere bei einem Kopfaufprall zu ermöglichen.
Ein derartiges Lochblechelement oder Gitterelement ist dabei zugsteif
ausgebildet und unter Druck deformierbar, so dass insbesondere die
Anforderungen gemäß FMVSS201 an den Kopfaufschlag
erfüllbar sind. Von entscheidendem Vorteil hierbei ist
jedoch, dass ein, durch derartige Lochblechelemente oder Gitterelemente,
gebildeter Schusskanal im Vergleich zu einem herkömmlich hergestellten
Schusskanal mit zusätzlichen Deformationselementen deutlich
kompakter baut und dadurch einen geringeren Bauraumbedarf beansprucht.
Dies ist insbesondere bei einem Einsatz derartiger Airbageinrichtungen
in Sportfahrzeugen, bei welchen naturgemäß wenig
Bauraum zur Verfügung steht, von entscheidendem Vorteil.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Lösung, ist das zumindest eine, den Schusskanal bildende,
Lochblechelement oder Gitterelement auf seiner Schusskanalinnenseite
mit einer Beschichtung oder einer Auskleidung versehen. Eine derartige
Beschichtung bzw. Auskleidung verhindert einerseits ein Beschädigen des
Airbags bei dessen Auslösen und kann, je nach Ausbildung,
andererseits die Reibung des sich entfaltenden Airbags im Schusskanal
reduzieren, wodurch die Auslösezeit der Airbageinrichtung
reduziert werden kann. Von entscheidendem Vorteil dürfte
jedoch sein, dass mit einer derartigen Beschichtung bzw. mit einer
derartigen Auskleidung ein Verhaken und insbesondere ein Beschädigen
des Airbags vermieden werden kann, so dass dessen zuverlässige
Funktionalität verbessert ist. Eine derartige Beschichtung bzw.
eine derartige Auskleidung kann beispielsweise mittels reibungsreduzierendem
Kunststoff erfolgen, wodurch die Auskleidung/Beschichtung einerseits kostengünstig
und andererseits in nahezu beliebigen Eigenschaften realisierbar
ist.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Lösung, ist das zumindest eine Lochblechelement oder Gitterelement
wenigstens bereichsweise verstärkt ausgebildet und vermag
dadurch die beim Auslösen des Airbags auftretenden Querkräfte äußerst
zuverlässig aufzunehmen. Eine zumindest bereichsweise Verstärkung
des Lochblechelementes bzw. des Gitterelementes kann beispielsweise
mittels entsprechender Stege bzw. Unterzüge und/oder Materialverdickungen
erreicht werden, welche vorzugsweise ausschließlich dort
angeordnet sind, wo sie für die Aufnahme der Querkräfte tatsächlich
erforderlich sind. Eine derart verstärkte Ausbildung lässt
sich dabei einerseits kostengünstig und andererseits mit
geringem zusätzlichen Bauraumbedarf realisieren, gewährleistet
jedoch einen stabilen Schusskanal und damit eine hohe Funktionssicherheit
der erfindungsgemäßen Airbageinrichtung.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen
Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
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Die
einzige Darstellung zeigt eine Ansicht auf eine erfindungsgemäße
Airbageinrichtung.
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Entsprechend
der Darstellung, weist eine erfindungsgemäße Airbageinrichtung 1,
eine Auslöseeinrichtung 2 mit einem nicht gezeigten
und sich gegebenenfalls entfaltenden Airbag sowie einen sich an die
Auslöseeinrichtung 2 anschließenden Schusskanal 3 auf.
Der Schusskanal 3 stellt dabei einen Verbindungskanal zwischen
der Auslöseeinrichtung 2, welche üblicherweise
an einer nicht gezeigten Fahrzeugstruktur angebunden ist, und einem
ebenfalls lediglich angedeuteten Armaturenbrett 4 dar.
Das Armaturenbrett 4 überdeckt dabei die Airbageinrichtung 1 im
Bereich des Schusskanals 3, ist dieser Orts jedoch mit
zumindest einer Sollbruchstelle ausgestattet, welche ein Öffnen
des Armaturenbrettes 4 beim Auslösen der Airbageinrichtung 1 und
dadurch ein sich nach außen Entfalten des Airbags ermöglicht. Das
Armaturenbrett 4 ist dabei üblicherweise in einem
Kraftfahrzeug eingebaut.
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Erfindungsgemäß wird
nun der Schusskanal 3 durch zumindest ein lochblechartig
ausgebildetes Element 5, beispielsweise ein Lochblechelement 5, gebildet.
Ein derartig ausgebildetes Element 5 ist einerseits in
der Lage, die beim Auslösen der Airbageinrichtung 1 durch
den Airbag selbst auftretenden Querkräfte aufzunehmen,
andererseits jedoch unter Druck, beispielsweise auszuknicken, und
dadurch deformierbar zu sein. Dementsprechend ist das (Lochblech-)Element 5 zugsteif
und unter Druck deformierbar. Dies soll einerseits ein ungestörtes
Entfalten des Airbags ermöglichen, andererseits jedoch insbesondere
das Risiko von Kopfverletzungen bei einem Kopfaufprall auf das Armaturenbrett 4 reduzieren,
da in diesem Fall, das zumindest eine Lochblechelement 5 aufgrund
seiner drucknachgiebigen Ausbildung, ausweichen bzw. nachgeben kann.
Hierzu kann das Lochblechelement 5 beispielsweise in Schussrichtung
leicht geknickt ausgebildet sein, wodurch bei einem Zusammendrücken
des zumindest einen Lochelementes 5 eine entsprechende
Faltbewegung vorgegeben wird.
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Um
ein Verhaken des Airbags innerhalb des Schusskanals 3 beim
Auslösen zu verhindern und die Entfaltung des Airbags zu
erleichtern, kann das zumindest eine Lochblechelement 5 auf
seiner Schusskanalinnenseite mit einer Beschichtung oder einer Auskleidung
versehen sein. Eine derartige Beschichtung bzw. Auskleidung wirkt
dabei insbesondere reibungsreduzierend, wodurch die Bewegung des
Airbags nicht behindert und ein Verhaken desselben an der Schusskanalinnenwand
zuverlässig vermieden werden können. Eine derartig
reibungsreduzierende Beschichtung kann beispielsweise aus Kunststoff ausgebildet
sein.
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Die
gemäß der Darstellung gezeichnete Airbageinrichtung 1 ist
vorzugsweise im Bereich eines Beifahrerairbags in einem Kraftfahrzeug
angeordnet, ist jedoch prinzipiell auch an anderer Stelle einsetzbar.
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Um
die beim Entfalten des Airbags sich auf den Schusskanal 3,
respektive das zumindest eine (Lochblech-)element 5 auswirkenden
Querkräfte sicher aufnehmen zu können, kann dieses
an zumindest einer Stelle, das heißt insbesondere bereichsweise,
verstärkt ausgebildet sein, beispielsweise durch eine Materialverdickung
und/oder durch separat angeordnete Aussteifungselemente, wie beispielsweise
Stege und/oder Unterzüge.
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Generell
ist mit der erfindungsgemäßen Airbageinrichtung 1 eine
besonders kompakte, das heißt bauraumsparende, Bauweise
möglich, wobei die erfindungsgemäße Airbageinrichtung 1 ohne
zusätzliche und bisher erforderliche Deformationselemente
auskommt. Durch das erfindungsgemäß eingesetzte
Lochblechelement 5 ist zudem die Bildung eines gewichtsoptimierten
Schusskanals 3 möglich, wobei der Begriff „Lochblech” nicht
nur die Verwendung metallischer Werkstoffe, sondern selbstverständlich
auch lochblechartige Kunststoffelemente 5 umfassen soll.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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