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Einleitung
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Die Erfindung betrifft das Gebiet transparenter, eine Brillanz aufweisender Gegenstände. Insbesondere betrifft die Erfindung derartige Gegenstände, welche eine hohe Brillanz trotz flacher Geometrie aufweisen.
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Stand der Technik und Nachteile
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Transparente Gegenstände, die eine Brillanz aufweisen, werden insbesondere zur Herstellung von Schmuck verwendet.
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Die Brillanz kommt dadurch zustande, dass Licht von einer Seite in den Gegenstand eindringt, an seinen Innenflächen reflektiert wird (interne Reflektion), und zumindest teilweise, vorzugsweise jedoch möglichst vollständig, auf der Eintrittsseite auch wieder austritt. Außerdem wird auch Licht unmittelbar an der Oberfläche reflektiert. Die Brillanz ist somit die gesamte Menge des (im Falle eines ”weißen”, also farblosen Materials) weißen Lichtes, welche von der Oberfläche des Gegenstands zum Auge eines Betrachters zurückgeht.
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Ein weiteres wichtiges Kennzeichen eines guten Schliffs wird mit dem Begriff „Feuer” bezeichnet. Dieses ist die gesamte Menge von farbigem Licht, welche von der Oberfläche des Gegenstands zum Auge des Betrachters zurückgeht. Die Farbigkeit resultiert dabei aus der von der Dispersion verursachten „Auffächerung” des weißen Lichtes in seine einzelnen spektralen Bestandteile.
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Sinngemäß gelten diese Aussagen auch für farbige oder gefärbte Materialien.
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Je höher die Brillanz und je größer das Feuer, und desto ausgewogener das Verhältnis dieser beiden Parameter, desto wertvoller ist das zumeist durch Schleifen, aber auch durch Gießen oder Pressen hergestellte Produkt.
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Vereinfachend wird nachfolgend von einer Verbesserung der Brillanz gesprochen, wenngleich sich die Verbesserung gegebenenfalls auch auf das Feuer und/oder das optimale Verhältnis beider Parameter erstreckt.
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Der klassische Schliff eines als Edelstein oder Glasstein (kurz: Stein) ausgebildeten transparenten flachen Gegenstands teilt diesen in folgende Bereiche auf:
- 1. Das Oberteil mit der Tafel, einer ebenen Fläche, welche dem Betrachter zugewandt ist und durch welche der Großteil des ein- und austretenden Lichtes fällt. Das Oberteil ist häufig als Kegelstumpf ausgebildet. Meist trägt das Oberteil seitlich angebrachte Tafelfacetten und obere Hauptfacetten.
- 2. Die Rondiste (auch Rundist oder Rundiste) ist eine seitlich angeordnete schmale Fläche oder Kante. Sie ist in der Regel der breiteste Teil des Steins. Sie liegt in der Ebene zwischen Oberteil und Unterteil desselben.
- 3. Das Unterteil, mit seitlich angebrachten Facetten und einer Spitze, der Kalette. Die Facetten des Unterteils weisen in der Regel eine Vielzahl von ebenen Flächen auf, welche sich der Grundform des Steins anpassen und diesem eine Vielzahl von Körperkanten verleihen. An den Innenseiten dieser im Unterteil befindlichen Begrenzungsflächen wird in den Stein einfallendes Licht gespiegelt, um dann wieder durch das Oberteil zum Betrachter hin zurückgeworfen zu werden. Vereinfacht gilt, dass bei einer größeren Anzahl von Außenfacetten auch mehr Licht reflektiert und gebrochen wird, womit die Brillanz und das Feuer des Steins steigt.
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Um eine möglichst guten Effekt zu erzielen, müssen bestimmte geometrische Randbedingungen eingehalten werden. So beträgt gewöhnlich die Höhe des Unterteils in etwa 40% bis 45% des Durchmessers der Rondiste. Somit wird zwar eine hohe Brillanz erreicht, das Endprodukt weist jedoch eine große Gesamthöhe auf, insbesondere dann, wenn es sich um einen großen Stein mit großem Durchmesser der Rondiste handelt. Daher sind derartigen Steinen Grenzen gesetzt, um als Schmuckstück verwendet werden zu können. Ein einfaches Abtrennen der Spitze des Unterteils würde zu einem „blinden Fleck” führen, der in jedem Fall zu vermeiden ist. Somit kommt ein bloßes Kürzen der Steinhöhe nicht in Betracht. Ein zu flacher Schliff hingegen führt zu dem so genannten „Fischauge”, einem leblos und gläsern wirkenden Stein.
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Eine Lösung zu diesem Problem schlägt die Druckschrift
US 4,708,001 vor. Demgemäß wird auf der Seite, die der Tafel abgewandt ist, also in die Spitze der Kalette, eine konusförmige Vertiefung eingebracht. An der glatten Innenwand der konusförmigen Vertiefung wird das Licht, welches im Inneren des Steines gespiegelt wird, reflektiert. Auf diese Weise wird der beschriebene „blinde Fleck” weitgehend vermieden oder zumindest verkleinert. Allerdings ist die Brillanz nicht mit derjenigen des ungekürzten und herkömmlich außenfacettierten Steins vergleichbar.
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Aufgabe der Erfindung und Lösung
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Die Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung eines flachen transparenten Gegenstands wie insbesondere eines Edelsteins, welcher den genannten Nachteil der verringerten Brillanz nicht aufweist. Vorteilhafterweise soll der Gegenstand eine gleich hohe Brillanz wie ein herkömmlicher Stein aufweisen, und gleichzeitig möglichst flach ausgebildet sein.
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Die Aufgabe wird durch einen flachen transparenten Gegenstand gemäß Hauptanspruch gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind den Unteransprüchen, der Beschreibung, sowie den Figuren zu entnehmen.
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Beschreibung
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Der flache transparente Gegenstand umfasst eine erste Seite und eine dieser ersten Seite gegenüber liegende zweite Seite. Es ist klar, dass der Gegenstand weitere Seiten umfassen kann; der Begriff „Seite” ist vorliegend lediglich zur Beschreibung der Orientierung gedacht. Alternativ kann, insbesondere im Hinblick auf einen Brillanten, auch von einer dem Betrachter zugewandten Oberseite und einer ihr gegenüber liegenden Unterseite gesprochen werden.
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Ferner umfasst der Gegenstand mindestens eine, einen Wandbereich aufweisende Vertiefung in der zweiten Seite.
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Von der ersten Seite in den Gegenstand eindringendes Licht ist an den Innenflächen der zweiten Seite und der Vertiefung reflektierbar, so dass es zumindest teilweise auf der ersten Seite wieder austritt und so dem Gegenstand eine Brillanz verleiht.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zur Verbesserung der Brillanz eine Mehrzahl von Facetten in dem Wandbereich der Vertiefung angeordnet ist. Mit anderen Worten ist der Wandbereich nicht (mehr) als glatte, zusammenhängende Fläche, z. B. als glatte Fläche eines Konus, ausgebildet, sondern er ist aus einer Mehrzahl von einzelnen „Innenfacetten” gebildet. Diese grenzen aneinander an, so dass sie die ursprüngliche Form der Vertiefung annähern, aber der ursprünglichen Wand-„fläche” nicht mehr entsprechen. Der oben genannte Wandbereich bildet somit nicht mehr die tatsächliche Körpergrenze, sondern bezeichnet das kleinste glattwandige Volumen, innerhalb dessen sich die tatsächlichen Wände befinden. Das Volumen wird dabei im Wesentlichen durch die (gedachte) engste sowie die weiteste Vertiefung gebildet, über welche die tatsächlichen Wände nicht hinausragen. Daher bezeichnet der Begriff „Bereich” vorliegend einen volumenförmigen Bereich, auf dessen einer Seite sich immer Körper und auf dessen anderer Seite sich gerade kein Körper befindet. Innerhalb dieses Wandbereiches existieren hingegen Zonen sowohl mit als auch ohne Material. Diese Zonen haben klare Körpergrenzen, die durch die Innenfacetten gebildet sind.
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Durch die Anordnung von Innenfacetten im Wandbereich der Vertiefung wird die Brillanz im Gegensatz zu einer glatten Wand, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist, signifikant erhöht. Somit vermeidet die erfindungsgemäße Lösung den aus dem Stand der Technik erhaltenen Nachteil einer Verringerung der Brillanz bei Vorsehen einer einfachen, glatten Vertiefung zwecks Verringerung der Bauhöhe des flachen transparenten Gegenstands.
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Für einen entsprechend geformten Gegenstand ist es bevorzugt, dass die Tiefe (der Grund) der Vertiefung nicht über die durch die Rondiste definierte Grenze (Trennebene zwischen Ober- und Unterteil) hinausgeht, um blinde Stellen zu vermeiden.
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Nach einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist die Vertiefung kegelartig ausgebildet. Der Begriff „Kegel” ist mit dem Begriff „Konus” vergleichbar, wobei ein Konus häufig als Kegelstumpf ausgebildet ist. „Kegelartig” bedeutet, dass die Geometrie nicht exakt der eines Kegels nachgebildet sein muss. Insbesondere die Spitze des Kegels lässt sich unter Umständen fertigungstechnisch nur schwer realisieren, so dass die kegelartige Vertiefung an ihrem Grund beispielsweise rund, halbrund oder zylinderförmig ausgebildet ist. Der Winkel des Kegels ist von verschiedenen Faktoren wie dem spezifischen Lichtbrechungsindex des jeweiligen Materials sowie den Proportionen und Winkeln der Oberteilfacetten abhängig und kann stark variieren. Er liegt gewöhnlich in einem Bereich zwischen ca. 35 und 43 Grad.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist in der bevorzugt kegelartigen Vertiefung eine Spitze angeordnet. Diese Spitze ist bevorzugt konzentrisch bzw. achsensymmetrisch in der Vertiefung angeordnet. Ihre Höhe ist bevorzugt kleiner oder gleich der Tiefe der Vertiefung. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Spitze höher als die Vertiefung ist und gewissermaßen aus dieser herausragt. Besonders bevorzugt weist auch diese Spitze Facetten, nämlich Außenfacetten, auf. Auf diese Weise lässt sich der erfindungsgemäße Effekt weiter steigern. Der Winkel der Spitze ist analog zum oben genannten Kegelwinkel von denselben Faktoren abhängig. Er liegt demnach ebenfalls bevorzugt in einem Bereich von ca. 35 bis 43 Grad.
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Aufgrund der vorliegenden Erfindung lässt sich eine bevorzugte Verringerung der Höhe des Unterteils von etwa 50% im Vergleich zur üblichen Höhe eines „klassischen” Unterteils erreichen. Beträgt beispielsweise die Tiefe des klassischen Unterteils 42 bis 45% des Durchmessers der Rondiste, so werden jetzt bevorzugt nur noch 20 bis 25% vom Rondistendurchmesser benötigt.
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Nach einer zweiten bevorzugten Ausführungsform ist die Vertiefung ringartig ausgebildet. „Ringartig” bedeutet, dass die Geometrie nicht exakt der eines Rings (Torus) nachgebildet sein muss. Der Ring kann beispielsweise als Kerbe ausgebildet sein, deren Seitenwände bevorzugt ähnliche Winkel wie der oben genannte Kegelwinkel aufweist. Die Winkel der beiden Kerbenwände können auch unterschiedlich sein. Da eine ringartige Vertiefung mindestens aus zwei spitz zusammenlaufenden Seitenwänden besteht, weist diese demnach bereits einen aus zwei Innenfacetten bestehenden Wandbereich auf. Besonders bevorzugt weisen die Wände der ringartigen Vertiefung eine Mehrzahl weiterer Innenfacetten auf, so dass die Wände, wie vorstehend ausgeführt, in „Wandbereichen” angeordnet sind, welche die Geometrie des Rings annähern.
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Nach einer weiteren Ausführungsform, und in Analogie zur in der kegelartigen Vertiefung angeordneten Spitze, weist die ringartige Vertiefung einen innenliegenden Grat auf. Dieser Grat steht, ähnlich wie die vorstehend beschriebene Spitze, innerhalb der ihn umgebenden Geometrie, vorliegend des Rings. Bevorzugt ist seine Höhe kleiner oder gleich der Tiefe der ringartigen Vertiefung. Ferner ist bevorzugt, dass der innenliegende Grat Außenfacetten aufweist.
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Besonders bevorzugt weist der Gegenstand konzentrisch angeordnete Vertiefungen in Ein- oder Mehrzahl auf. Ist der Gegenstand beispielsweise rund oder scheibenförmig, so ist bzw. sind die Vertiefung(en) konzentrisch zum Zentrum, aber auch zum Außenrand angeordnet. Gleiches gilt sinngemäß auch für mehreckige (z. B. dreieckige, rechteckige), oder navetteförmige Gegenstände. Die Konzentrizität bezieht sich dann – nach allgemeiner Art eines „Versatzes” – auf die Außenkontur des flachen Gegenstands, aus der Perspektive eines Betrachters gesehen. Gleichzeitig bezieht sie sich auf die Anordnung mehrerer Vertiefungen, die dann sowohl zur Außenkontur des Gegenstands als auch zueinander konzentrisch angeordnet sind.
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Es ist klar, dass Vertiefungen unterschiedlichen Typs miteinander kombinierbar sind, beispielsweise eine kegelartige Vertiefung mit oder ohne Spitze und eine oder mehrere ringartige Vertiefungen jeweils mit oder ohne innenliegenden Grat.
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Nach einer anderen Ausführungsform weist der Gegenstand an mindestens einem Übergang von Vertiefung und zweiter Seite mindestens einen Kranz aus Facetten auf, die eine andere Orientierung und/oder Anzahl als die Facetten der angrenzenden Vertiefung aufweisen. Für den beispielhaften Fall einer kegelartigen Vertiefung bedeutet dies, dass an der Kante des Kegels, welche seiner Spitze gegenüber liegt und an die zweite Seite des Gegenstands angrenzt, eine Art „Fase” angeordnet ist, welche jedoch nicht aus einer zusammenhängenden Fläche, sondern aus Innenfacetten gebildet ist. Auch auf diese Weise kann der erfindungsgemäße Effekt weiter verstärkt werden. Es ist klar, dass sich an eine erste derartige „Fase” noch eine oder mehrere, bevorzugt konzentrische, weitere Fasen anschließen können. Auf diese Weise ist z. B. ein trichterförmiger Übergang hoher Brillanz erzielbar. Es ist auch klar, dass der (durchschnittliche) „Fasenwinkel” nicht streng monoton fallend sein muss, sondern dass auch Wechsel in beide Richtungen, also hin zu größeren oder zu kleineren Winkeln, möglich sind.
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Herkömmlich wird unter dem Begriff der „Facette” eine ebene Fläche verstanden. Vorliegend soll jedoch gelten, dass eine erfindungsgemäße Facette ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus ebenen Flächen und gewölbten Flächen. Somit sind beispielsweise auch sinus- oder bogenförmige Flächen als Facetten von der Erfindung umfasst. Wesentlich ist lediglich, dass mindestens zwei Facetten im Wandbereich der jeweiligen Vertiefung vorhanden sind.
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Typischerweise weist ein erfindungsgemäßer Gegenstand an mindestens einer seiner Außenflächen Außenfacetten auf. Diese sind nicht mit den erfindungsgemäßen Außenfacetten auf der ggf. vorhandenen Spitze oder dem innenliegenden Grat zu verwechseln, sondern beziehen sich auf diejenigen Facetten, die bei herkömmlichen Schliffen auf den umhüllenden Flächen eines Steins angebracht werden.
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Nach einer weiteren Ausführungsform weist der Gegenstand auf der ersten Seite und auf der zweiten Seite jeweils mindestens eine Vertiefung auf. So können beispielsweise zylinderartige Formen bereitgestellt werden, bei denen auf der Boden- und Deckfläche konzentrische Vertiefungen angeordnet sind. Optional können derartige Körper entlang der Rotationsachse durchbohrt sein, um z. B. auf einer Kette aufgefädelt zu werden. Der vorliegende Gegenstand kann nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform aus Diamant bestehen. Zur Bearbeitung eines derartigen Steins sind insbesondere Schleifverfahren oder Laserverfahren geeignet, die von einem optionalen Polierschritt gefolgt sind.
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Nach einer anderen Ausführungsform ist der Gegenstand ein nicht-diamantener Edelstein, beispielsweise ein Rubin, Smaragd, Saphir etc. Dabei ist klar, dass der Edelstein transparent sein muss, da andernfalls keine Brillanz erzielbar ist. Als Fertigungsverfahren kommen insbesondere die vorstehend genannten zum Einsatz.
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Nach einer anderen Ausführungsform besteht der Gegenstand aus synthetischem Edelstein. Sofern diese Edelsteine durch Verdichten (Pressen) hergestellt werden, kann die gewünschte, erfindungsgemäße Form bereits in der Pressform vorhanden sein, so dass ein fertig bearbeiteter Stein mit erfindungsgemäßer Form erhalten wird.
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Nach noch einer anderen Ausführungsform ist der Gegenstand ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Glas, Kristallglas und Bleikristall, sowie anderen, glasartigen Materialien. Hier gilt sinngemäß das für die synthetischen Edelsteine Gesagte, wobei neben dem Schleifen zusätzlich noch das Gießen als Fertigungsverfahren in Betracht kommt. Insbesondere für diese Materialgruppe und dieses Herstellungsverfahren ist eine große Vielfalt an Formen bei gleichzeitig großen Stückzahlen und geringen Fertigungskosten realisierbar. Daher eignet sich die Erfindung insbesondere auch für Gegenstände aus Glas, Kristallglas, Strass (Glas-Steine aus bleihaltigem Glasfluss) oder Bleikristall, sowie beispielsweise zur Herstellung von erfindungsgemäß geformten Lustersteinen.
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Schließlich kann nach einer weiteren Ausführungsform der Gegenstand aus Kunststoff bestehen. Aus dem Stand der Technik sind auch Kunststoffe bekannt, die eine ähnliche Transparenz wie Glas oder Diamant aufweisen, und die ähnliche Reflexions- oder Brechungseigenschaften aufweisen, so dass die vorliegende Erfindung vorteilhaft auch für derartige Materialien einzusetzen ist.
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Die vorliegende Erfindung stellt, wie dargelegt, einen Gegenstand bereit, der bei flacher Bauweise eine vergleichbare oder sogar eine höhere Brillanz als ein herkömmlicher Stein aufweist. Die unterschiedlichen Ausprägungen der erfindungsgemäßen Lösung können auch miteinander kombiniert werden. Neben der flachen Bauweise ist auch das verringerte Volumen in Betracht zu ziehen, was je nach Material eine Gewichts-, aber auch eine Kostenersparnis bedeuten kann.
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Die Erfindung bietet dem Entwerfer somit eine Vielzahl neuer Gestaltungsmöglichkeiten. Geschliffene Steine werden in der Regel von Fassungen gehalten und geschützt, die zumeist der Höhe des Steines entsprechen. Durch die deutlich flachere Ausführung können ebenso flachere Fassungen realisiert werden, die beispielsweise bei einem auf dem Finger getragenen Ring deutlich mehr Tragekomfort und eine höhere Handhabbarkeit sowie Schutz vor Stößen etc. gewähren, wobei aufgrund der erfindungsgemäßen Innenfacettierung keine Abstriche im Hinblick auf die Brillanz gemacht werden müssen. Des Weiteren ermöglicht die neue konischfacettierte Schliffform eine Vielzahl neuartiger Reflektionen an der Oberseite eines Steins bzw. an dessen Tafel, so genannte Schliffbilder. Diese unterscheiden sich deutlich von bisher bekannten Schliffbildern und stellen so eine gestalterische Erweiterung der bisherigen Möglichkeiten dar.
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Figurenbeschreibung
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Gegenstand nach einer ersten Ausführungsform in einer perspektivischen Ansicht.
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2 zeigt den Gegenstand der 1 in einer Schnittansicht.
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3 zeigt einen erfindungsgemäßen Gegenstand nach einer weiteren Ausführungsform in einer perspektivischen Ansicht.
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4 zeigt den Gegenstand der 3 in einer Schnittansicht.
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5 zeigt einen erfindungsgemäßen Gegenstand nach einer dritten Ausführungsform in einer perspektivischen Ansicht.
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6 zeigt den Gegenstand der 5 in einer Schnittansicht.
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7 zeigt einen erfindungsgemäßen Gegenstand nach einer vierten Ausführungsform in einer perspektivischen Ansicht.
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8 zeigt den Gegenstand der 7 in einer Schnittansicht.
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In der 1 ist ein erfindungsgemäßer Gegenstand nach einer ersten Ausführungsform in perspektivischer Ansicht dargestellt. Zu erkennen ist die zweite Seite 2, die vorliegend zwar nach oben weist, gewöhnlich jedoch die Unterseite bildet. Die Oberseite 1 ist verdeckt, lediglich die umlaufende Rondiste 3 ist erkennbar.
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In der Unterseite 2 ist eine Vertiefung 4 vorhanden. Diese ist kegel- oder konusförmig ausgebildet. Ihre Wand ist nicht als glatte, zusammenhängende Fläche ausgebildet, sondern sie besteht aus einer Mehrzahl von Facetten 5 (nur eine mit Bezugszeichen versehen), die als Innenfacetten ausgebildet sind. Von der im Bild unten liegenden ersten Seite 1 in den Gegenstand eintretenden Licht wird an den einzelnen Facetten 5 der Vertiefung 4 reflektiert, und zwar in einem viel höheren Maße, als dies ohne die erfindungsgemäßen Facetten 5 der Fall wäre. Auf diese Weise wird die Brillanz des Gegenstandes signifikant erhöht. Gleichzeitig erlaubt gezeigte Wegfall der Spitze eine flache Bauform des Gegenstands. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind ggf. vorhandene Außenfacetten, die sich auf den Flächen der ersten und/oder zweiten Seite befinden können, nicht dargestellt.
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Die 2 zeigt den in der 1 dargestellten Gegenstand im Schnitt. Gut sind die auf der ersten Seite 1 liegende Tafel 1' sowie die in der Unterseite 2 angeordnete Vertiefung 4 erkennbar. Letztere weist eine Tiefe auf, die in etwa bis zur durch die Rondiste 3 definierte Trennebene zwischen erster Seite 1 und zweiter Seite 2 reicht. Die Facetten 5 verlaufen in einem Kegelwinkel 6 zur Spitze der Vertiefung 4.
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In der 3 ist eine weiter Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gegenstands in perspektivischer Ansicht gezeigt. Zusätzlich zu dem Gegenstand der 1 und 2 weist dieser einen Kranz weiterer Facetten 5' auf. Der Kranz ist in dem Übergang von Vertiefung 4 und zweiter Seite 2 angeordnet. Die Facetten 5' weisen eine andere Orientierung jedoch vorliegend die gleiche Anzahl als die Facetten 5 der angrenzenden Vertiefung 4 auf.
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Die 4 zeigt den Gegenstand der 3 als Schnittansicht. Gut ist erkennbar, dass die Facetten 5' unter einem Kranzwinkel 6' verlaufen, der vom Kegelwinkel 6 der Facetten 5 verschieden ist. Auf diese Weise lässt sich der erfindungsgemäße Effekt verbesserter Brillanz weiter steigern.
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In der 5 ist eine weitere Ausführungsform gezeigt, nach welcher in der Vertiefung 4 eine (vorliegend konzentrisch angeordnete) Spitze 7 vorhanden ist. Zusätzlich zeigt die Figur (optionale, aber bevorzugte) Facetten auf dieser Spitze 8, sowie (optionale, aber bevorzugt vorhandene) Außenfacetten auf der Unterseite 2 (Facetten jeweils ohne Bezugszeichen).
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Die 6 zeigt die entsprechende Schnittansicht. Hier ist erkennbar, dass die Höhe 8 der Spitze 7 wie bevorzugt geringer ist als die Tiefe der Vertiefung 4.
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Die 7 zeigt eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gegenstandes. Dieser weist zwei Vertiefungen 4 in Form eines ersten Ringes 9A und eines zweiten Ringes 9B auf. Die beiden Ringe 9A, 9B sind konzentrisch zueinander und zur Außenkontur des Gegenstandes, nämlich zur Rondiste 3, angeordnet. Beide Ringe sind mit Facetten 5 versehen, die vorliegend nicht als ebene, sondern als gewölbte Flächen ausgebildet sind. Im Zentrum des ersten Rings 9A befindet sich eine Spitze 7.
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Die 8 zeigt die entsprechende Schnittansicht. Hier ist erkennbar, dass die Spitze 7 wie bevorzugt nicht höher ist als die Tiefe der Vertiefung 4. Gleiches gilt für die Höhe des innenliegenden Grats 10.
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Nach einer alternativen Beschreibung der in der 7 und 8 dargestellten Situation befindet sich auf der Unterseite 2 in einer einzigen ringförmigen Vertiefung 4 ein innenliegender Grat 10, dessen Wände durch Facetten 5 gebildet sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erste Seite, Oberseite
- 1'
- Tafel
- 2
- zweite Seite, Unterseite
- 3
- Rondiste
- 4
- Vertiefung
- 4A
- erste Vertiefung
- 4B
- zweite Vertiefung
- 5
- Facette
- 5'
- weitere Facette
- 6
- Kegelwinkel
- 6'
- Kranzwinkel
- 7
- Spitze
- 8
- Höhe
- 9A
- erster Ring
- 9B
- zweiter Ring
- 10
- innenliegender Grat
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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