DE102010061710A1

DE102010061710A1 - Shampoo mit hydrophilem kationischem Polymer und hydrophilem Aminosilikon

Info

Publication number: DE102010061710A1
Application number: DE102010061710A
Authority: DE
Inventors: Aurélien Tahon; Dr. Mahadeshwar Anand; Dr. Saladin Sandra
Original assignee: Beiersdorf AG
Current assignee: Beiersdorf AG
Priority date: 2010-11-22
Filing date: 2010-11-22
Publication date: 2012-05-24

Abstract

Haarshampoo enthaltend A) ein Copolymer aus Vinylpyrrolidon, Vinylimidazil und Diallyldimethylammoniumchlorid, B) ein kationisches Aminosilikon Copolymer mit quaternären Ammonium-Gruppen und Polyethergruppen, C) ein anionisches Tensid in auf seinen Aktivgehalt bezogenen Konzentrationen von 5 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 6 bis 10 Gew.-% und D) einen niedermolekularen Polyethylenglycol-Fettsäureester.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft Haarbehandlungsmittel, insbesondere Shampoos. Shampoos werden zur Reinigung und Pflege der Haare angewendet. Die Pflege wird durch den Einsatz von so genannten Pflegestoffen erreicht. Diese sind kationisch geladene hydrophile Polymere, die sich durch ionische Wechselwirkung an den negativ geladenen Keratin Fasern andocken und deren Kämmbarkeit verbessern.
Die Pflegeleistung sowie die Sensorik am Haar bei und nach der Anwendung sind stark von der Struktur der Pflegestoffe, sowie auch von der Abmischung abhängig, so dass eine synergistische Abmischung häufiger notwendig ist.
Diese führt zwar zu einer hervorragenden Pflegeleistung, ist aber häufig aufgrund der hohen Polymer-Einsatzkonzentration mit einem negativen Effekt auf das sensorische Profil verbunden, besonders während des Ausspülvorganges. Die Haare fühlen sich nach Anwendung des Shampoos beschwert an.
Zusätzlich werden hydrophobe Substanzen wie Silikone, typischerweise Dimethicone, eingesetzt.
Die Kombination hydrophiles Pflegepolymer mit hydrophobem Silikon führt zu einer sehr guten Pflegeleistung. Diese ist aber begrenzt.
Die Schrift EP 1898874 A2 offenbart eine kosmetische Zusammensetzung mit näher bestimmten ampholytischen Copolymeren, bestimmtem pH-Wert und optionalem Tensidgehalt.
Die Schrift WO 2008049701 A1 offenbart Haarbehandlungsmittel, enthaltend ein bestimmtes Copolymer, mindestens ein Silikon, mindestens einen Pflegestoff, der offenbar völlig willkürlich aus einer sehr, sehr großen Gruppe von Stoffen und Stoffgruppen ausgewählt werden kann.
Die Schrift WO 2008092933 A1 offenbart eine Zusammensetzung mit einem Polymer a) mit kationischen und/oder kationogenen Gruppen und einem Molekulargewicht Mw im Bereich von 10.000 bis 5 Millionen und einem weiteren näher bestimmten Polymer.
Die Schrift WO 2004043414 A1 offenbart eine Haarwaschzubereitung mit 1 bis 50% reinigenden oberflächenaktiven Substanzen, 0.01 bis 0.5% kationischem Tensid bestimmter Ladungsdichte, 0,01 bis 0,4% weiterem kationischem Tensid bestimmter Ladungsdichte und Wasser sowie Öltropfen.
Die Schrift EP 1366742 A1 offenbart eine kosmetische Zubereitung mit Guar-Hydroxypropyltrimethylammoniumchlorid der Klasse der Galactomannan 2-Hydroxypropyltrimethylammoniumchloridether mit einem mittleren Molekulargewicht von 600.000 bis 2.000.000 und einer Ladungsdichte von 0,4 bis 1,0 meq/g, weiterem Polymer aus quaternisierten Ammoniumsalz der Hydroxypropylcellulose die mit einem Trimethylammonium substituierten Epoxid modifiziert ist und Tensiden sowie gegebebenfalls weiteren kosmetischen Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffen.
Die Schrift EP 1366738 A1 offenbart eine Zubereitung mit Copolymer aus Vinylpyrrolidon und Vinylimidazol mit einer kationischen Ladungsdichte von kleiner/gleich 2 meq/g, Guar-Hydroxypropyltrimethylammoniumchlorid und Tensiden neben gegebenfalls weiteren kosmetischen Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffen.
Die Schrift WO 2008077683 A2 offenbart ein haarkonditionierendes Mittel, enthaltend mindestens zwei unterschiedliche kationische Polymere und ein wasserlösliches Silikon.
Es hat sich überraschend gezeigt, dass ein Haarshampoo enthaltend (A) ein Copolymer aus Vinylpyrrolidon, Vinylimidazil und Diallyldimethylammoniumchlorid, (B) ein kationisches Aminosilikon Copolymer mit quaternären Ammonium-Gruppen und Polyethergruppen, (C) ein anionisches Tensid in auf seinen Aktivgehalt bezogenen Konzentrationen von 5 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 6 bis 10 Gew.-% und (D) einen niedermolekularen Polyethylenglycol-Fettsäureester, den Nachteilen des Standes der Technik abhilft.
Der Einsatz einer erfindungsgemäßen Kombination führt zu einer überlegenen Pflegeleistung im Vergleich zu Standardformulierungen enthaltend Kombinationen kationischer Pflegepolymeren mit hydrophoben Silikon (Dimethicone) und einer überlegenen Sensorik (bessere Ausspülbarkeit und keine Beschwerung am Haar) im Vergleich zu einer Kombination von mehreren kationischen hydrophilen Pflegepolymeren. Dabei ist es bevorzugt, wenn als kationisches Aminosilikon Copolymer mit quaternären Ammonium-Gruppen und Polyethergruppen Silicone Quaternium-18 mit den von Momentive angebotenen Handelsnamen Silsoft Q und Silsoft Care bekannt. Ähnliche Silicone quaternäre Verbindungen sind von Dow Corning unter dem Handelsnamen Dow Corning 5-7113 (Silicone Quaternium-16), Dow Corning 5-7070 (Silicone Quaternium-16/Glycidoxy Dimethicone Crosspolymer) sowie auch Silquat Polyether Fatty Quats Typ Siltech AD (Silicone Quaternium-8), Silquat AC und Silquat D208 TEA von Siltech Corporation. verwendet werden. Die Handeisnamen beziehen sich dabei auf das jeweils zum Zeitpunkt der Erstanmeldung auf dem Markt erhältliche Produkt.
Dabei ist es bevorzugt, wenn dass das Copolymer aus Vinylpyrrolidon, Vinylimidazil und Diallyldimethylammoniumchlorid in Konzentrationen von 0,1 bis 1 Gew.-%, bevorzugt 0,3 bis 0,5 Gew.-% enthalten ist. Weiter bevorzugt ist es, wenn kationische Aminosilikon Copolymer mit quaternären Ammonium-Gruppen und Polyethergruppen in Konzentrationen von 0,1 bis 1 Gew.-%, bevorzugt 0,3 bis 0,5 Gew.-% enthalten ist. Besonders bevorzugt ist es, wenn das massenbezogene Konzentrationsverhältnis von kationisches Aminosilikon Copolymer mit quaternären Ammonium-Gruppen und Polyethergruppen zu Copolymer aus Vinylpyrrolidon, Vinylimidazil und Diallyldimethylammoniumchlorid sich wie 1:2 bis 2:1, besonders bevorzugt 4:5 bis 5:4 verhält. Weiter besonders bevorzugt ist es, wenn als niedermolekularer Polyethylenglycol-Fettsäureester ein Ester eines Polyethylenglycols mit 2 bis 5 Ethylenoxyeinheiten, bevorzugt mit 3 Ethylenoxyeinheiten mit bis zu zwei Fettsäuren, bevorzugt einer Fettsäure mit 16 bis 20 Kohlenstoffatomen, bevorzugt mit 18 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt PEG-3-Distearat enthalten ist. Bei all dem ist es besonders bevorzugt, wenn als Copolymer aus Vinylpyrrolidon, Vinylimidazil und Diallyldimethylammoniumchlorid PQ-87 und als kationisches Aminosilikon Copolymer mit quaternären Ammonium-Gruppen und Polyethergruppen Silikon Quaternium-18 und/oder Silikon Quaternium-16 enthalten ist. Besonders bevorzugt ist es, wenn zusätzlich ein zwitterionisches Tensid in Konzentrationen von 0,3 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf seinen Aktivgehalt, enthalten ist. Ganz besonders bevorzugt ist es, wenn der Gehalt an PQ-10 0 bis 0,2 Gew.-% beträgt. Weiter ist es besonders bevorzugt, wenn der Gehalt an PQ-7 0 bis 0,2 Gew.-% beträgt. Ganz besonders bevorzugt ist es, wenn der Gehalt an Fettsäuredialkanolamiden 0 bis 0,2 Gew.-% beträgt.
Ein monadischer In-Use Test wurde über einen Zeitraum von 6 Wochen durchgeführt. Dabei erfolgte ein Vergleich erfindungsgemäßer Zubereitungen mit der Kombination verschiedener kationischer Pflegepolymere. Jedes Produkt wurde von 100 Probanden bewertet.

Folgende Formulierungen wurden getestet:

INCI	1	2
Aqua	q. s.	q. s.
Sodium Laureth Sulfate	10	9
Cocamidopropyl Betaine	3	3
Disodium PEG-5 Laurylcitrate Sulfosuccinate		3
Polyquaternium-10		0,2
Polyquaternium-7		0,3
Silicone Quaternium-18	0,5
Polyquaternium-87	0,5
PEG-40 Hydrogenated Castor Oil		0,4
Konservierung, pH Einstellung	0,8	0,8
PEG-150 Distearate	0,3
PEG-90 M	0,02	0,05
PEG-3 Distearate	1,5	1,5
Parfum	0,5	0,5

Tabelle 1: Formel 1: neue Entwicklung; Formel 2: Referenz

Nach sechs Wochen wurde die Formulierung 1 im „overall liking” bevorzugt. Sie wurde insbesondere hinsichtlich ihrer Ausspülbarkeit und ihre geringen Beschwerung der behandelten Haare signifikant besser bewertet:
Ein weiterer monadischer In-Use Test wurde über einen Zeitraum von sechs Wochen durchgeführt. Dabei erfolgte ein Vergleich erfindungsgemäßer Zubereitungen mit der Kombination kationischer hydrophiler Polymere mit hydrophobem Silikon
Laborexpertenpanel Tests (Shampoopanel) zeigten eine überlegene Pflegeleistung ohne negativen Einfluss auf die Sensorik für die Kombination Polyquaternium-87/Silicone Quaternium-18 im Vergleich zu der Referenz enthaltend Guar Hydroxypropyltrimonium Chloride und Dimethicone.

Folgende Formulierungen wurden getestet:

INCI	1	2
Aqua	q. s.	q. s.
Sodium Laureth Sulfate	10	10
Cocamidopropyl Betaine	3	1,5
Cocamide DEA		3
Guar Hydroxypropyltrimonium Chloride		0,4
Dimethicone		2
Silicone Quaternium-18	0,5
Polyquaternium-87	0,5
PEG-150 Distearate	0,3
Konservierung, pH Einstellung	0,8	0,8
Sodium Salicylate	0,4	0,4
PEG-90 M	0,02
PEG-3 Distearate	1,5	1,5
Parfum	0,5	0,7

Tabelle 2: Formel 1: neue Entwicklung; Formel 2: Referenz

Die Formulierung 1 führte im Panel zu einer höheren Kämmbarkeit im Vergleich zu Formulierung 2. Die Sensorik beider Formulierungen wurde gleich bewertet. Beispiele:

INCI	1	2	3	4	5	6	7	8	9	10	11
Aqua	Ad 100	Ad 100	Ad 100	Ad 100	Ad 100	Ad 100	Ad 100	Ad 100	Ad 100	Ad 100	Ad 100
Sodium Laureth Sulfate	10	10	10	10	12	12	10	10	10	9	12
Cocamidopropyl Betaine	3	3	4	3	2	2	3	2	1,5	3	1,5
Cocamide DEA								3	2	2	3
Polyquaternium-10								0,2		0,2
Polyquaternium-7										0,3	0,3
Guar Hydroxypropyltrimonium Chloride								0,2	0,3		0,1
Dimethicone						0,3		2	1	2	2,5
Polyquaternium-87	0,5	0,5	0,5	0,5	0,3	0,5	0,5
Silicone Quaternium-16	0,5		0,2
Silicone Quaternium-18		0,5		0,2	0,5	0,3	0,3
Konservierung, Parfum, pH Einstellung	q. s.	q. s.	q. s.	q. s.	q. s.	q. s.	q. s.	q. s.	q. s.	q. s.	q. s.
PEG-3 Distearate	1,5	1,5	1,5	1,5	1,5	1,5	1,5	1,5	1,5	1,5	1,5

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

EP 1898874 A2 [0006]
WO 2008049701 A1 [0007]
WO 2008092933 A1 [0008]
WO 2004043414 A1 [0009]
EP 1366742 A1 [0010]
EP 1366738 A1 [0011]
WO 2008077683 A2 [0012]

Claims

Haarshampoo enthaltend A) ein Copolymer aus Vinylpyrrolidon, Vinylimidazil und Diallyldimethylammoniumchlorid, B) ein kationisches Aminosilikon Copolymer mit quaternären Ammonium-Gruppen und Polyethergruppen, C) ein anionisches Tensid in auf seinen Aktivgehalt bezogenen Konzentrationen von 5 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 6 bis 10 Gew.-% und D) einen niedermolekularen Polyethylenglycol-Fettsäureester.
Haarshampoo nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymer aus Vinylpyrrolidon, Vinylimidazil und Diallyldimethylammoniumchlorid in Konzentrationen von 0,1 bis 1 Gew.-%, bevorzugt 0,3 bis 0,5 Gew.-% enthalten ist.
Haarshampoo nach einem der vorangehenden Patentansprüche dadurch gekennzeichnet, dass kationische Aminosilikon Copolymer mit quaternären Ammonium-Gruppen und Polyethergruppen in Konzentrationen von 0,1 bis 1 Gew.-%, bevorzugt 0,3 bis 0,5 Gew.-% enthalten ist.
Haarshampoo nach einem der vorangehenden Patentansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das massenbezogene Konzentrationsverhältnis von kationisches Aminosilikon Copolymer mit quaternären Ammonium-Gruppen und Polyethergruppen zu Copolymer aus Vinylpyrrolidon, Vinylimidazil und Diallyldimethylammoniumchlorid sich wie 1:2 bis 2:1, besonders bevorzugt 4:5 bis 5:4 verhält.
Haarshampoo nach einem der vorangehenden Patentansprüche dadurch gekennzeichnet, dass als niedermolekularer Polyethylenglycol-Fettsäureester ein Ester eines Polyethylenglycols mit 2 bis 5 Ethylenoxyeinheiten, bevorzugt mit 3 Ethylenoxyeinheiten mit bis zu zwei Fettsäuren, bevorzugt einer Fettsäure mit 16 bis 20 Kohlenstoffatomen, bevorzugt mit 18 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt PEG-3-Distearat enthalten ist.
Haarshampoo nach einem der vorangehenden Patentansprüche dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein zwitterionisches Tensid in Konzentrationen von 0,3 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf seinen Aktivgehalt, enthalten ist.
Haarshampoo nach einem der vorangehenden Patentansprüche dadurch gekennzeichnet, dass als Copolymer aus Vinylpyrrolidon, Vinylimidazil und Diallyldimethylammoniumchlorid PQ-87 und als kationisches Aminosilikon Copolymer mit quaternären Ammonium-Gruppen und Polyethergruppen Silikon Quaternium-18 und/oder Silikon Quaternium-16 enthalten ist.
Haarshampoo nach einem der vorangehenden Patentansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt an PQ-10 0 bis 0,2 Gew.-% beträgt.
Haarshampoo nach einem der vorangehenden Patentansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt an PQ-7 0 bis 0,2 Gew.-% beträgt.
Haarshampoo nach einem der vorangehenden Patentansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt an Fettsäuredialkanolamiden 0 bis 0,2 Gew.-% beträgt.