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Die Erfindung betrifft eine Kautschukmischung, insbesondere für Fahrzeugluftreifen, Gurte, Riemen und Schläuche.
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Die Kautschukzusammensetzung des Laufstreifens bestimmt in hohem Maße die Fahreigenschaften eines Reifens, insbesondere eines Fahrzeugluftreifens. Ebenso sind die Kautschukmischungen, die in Riemen, Schläuchen und Gurten Verwendung vor allem in den mechanisch stark belasteten Stellen finden, für Stabilität und Langlebigkeit dieser Gummiartikel im Wesentlichen verantwortlich. Daher werden an diese Kautschukmischungen für Fahrzeugluftreifen, Gurte, Riemen und Schläuche sehr hohe Anforderungen gestellt.
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Durch den teilweisen oder vollständigen Ersatz des Füllstoffes Ruß durch Kieselsäure in Kautschukmischungen wurden z. B. die Fahreigenschaften eines Reifens in den vergangenen Jahren insgesamt auf ein höheres Niveau gebracht. Die bekannten Zielkonflikte der sich gegensätzlich verhaltenden Reifeneigenschaften, bestehen allerdings auch bei kieselsäurehaltigen Laufstreifenmischungen weiterhin. So zieht eine Verbesserung des Nassgriffs und des Trockenbremsens weiterhin in der Regel eine Verschlechterung des Rollwiderstandes, der Wintereigenschaften und des Abriebverhaltens nach sich. Diese Eigenschaften sind auch bei technischen Gummiartikeln, wie Gurte, Riemen und Schläuche, ein wichtiges Qualitätskriterium.
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Um diese Zielkonflikte zu lösen, sind schon vielfältige Ansätze verfolgt worden. So hat man beispielsweise unterschiedlichste, auch modifizierte, Polymere, Weichmacher und hochdisperse Füllstoffe für Kautschukmischungen eingesetzt und man hat versucht, die Vulkanisateigenschaften durch Modifikation der Mischungsherstellung zu beeinflussen.
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Ebenso wird versucht verschiedene Polymere miteinander zu verblenden, um die Vulkanisateigenschaften zu verbessern. So ist zur Lösung des Zielkonfliktes zwischen Rollwiderstand und Nassgriff beispielsweise aus
EP87736A1 eine Kautschukmischung bekannt, die einen Kautschukblend aus einem hochmolekularen Styrolbutadienkautschuk mit einem niedermolekularen Butadienkautschuk und als weiteren Kautschuk Naturkautschuk und als einzigen Füllstoff Ruß enthält.
EP502728B1 beschreibt wiederum eine Kautschukmischung, welche versucht den Zielkonflikt zwischen Griffeigenschaften und Abrieb zu optimieren, wobei die Kautschukmischung hierzu einen Blend aus einem hochmolekularen Styrolbutadienkautschuk mit einem niedermolekularen Styrolbutadienkautschuk und als einzigen Füllstoff 60 bis 250 phr Ruß enthält. Aus
EP585012B1 sind Kautschukmischungen bekannt, welche sich durch verbesserten Abrieb, Brucheigenschaften, Nassgriff, Eisgriff und Trockengriff auszeichnen. Die in
EP585012B1 beschriebene Kautschukmischung enthält einen Blend aus einem hochmolekularen verzweigten Styrolbutadien-Copolymer mit einem niedermolekularen Butadienkautschuk und als einzige Füllstoffkomponente Ruß. In
EP751181B1 wird durch einen Kautschukblend aus einem hochmolekularen Styrolbutadienkautschuk mit einem niedermolekularen Styrolbutadienkautschuk versucht, die Flexibilität bei niedrigen Temperaturen zu optimieren, ebenso die Griffeigenschaften bei Eis und Schnee. Die in
EP751181B1 beschriebenen Kautschukmischungen enthalten als einzige Füllstoffkomponente Ruß. Aus
EP897952B1 sind Kautschukmischungen bekannt, die einen Kautschukblend aus einem hochmolekularen Butadienkautschuk mit einem niedermolekularen Butadienkautschuk und 45 phr Ruß als einzigen Füllstoff enthalten. Diese Kautschukmischung zeigt eine Verbesserung hinsichtlich des Abriebs, des Nassgriffs und des Eisgriffs.
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Zur Verbesserung der Brucheigenschaften, des Schneegriffs, des Nassgriffs und des Rollwiderstands ist aus
EP1189983B1 bekannt, dass ein Kautschukblend aus einem ersten niedermolekularen Polybutadien mit einem zweiten hochmolekularen Polybutadien verwendet werden kann.
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Der Zielkonflikt zwischen Rollwiderstand, Trockenbremsen und Abrieb wird in den genannten Schriften nicht oder zumindest nicht ausreichend diskutiert. Zum Teil wiesen die dort beschriebenen Kautschukmischungen, welche die erwähnten jeweiligen Kautschukblends enthalten, sogar Nachteile im Rollwiderstandsverhalten auf.
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Der Erfindung liegt daher nun die Aufgabe zu Grunde, eine Kautschukmischung, insbesondere für Fahrzeugluftreifen, Gurte, Riemen und Schläuche, bereitzustellen, die sich durch eine Verbesserung des Rollwiderstandsverhaltens und des Abriebverhaltens auszeichnet und bei der sich gleichzeitig das Trockenbremsverhalten nicht signifikant verschlechtert.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Kautschukmischung mit folgender Zusammensetzung:
- – zumindest einen Kautschukblend A, welcher aus einem festen Styrolbutadienkautschuk mit einem mittleren Molekulargewicht Mn von 100.000 bis 5.000.000 g/mol, wobei der Styrolbutadienkautschuk lösungspolymerisiert oder emulsionspolymerisiert ist, und einem flüssigen Butadienkautschuk mit einem mittleren Molekulargewicht Mn von 500 bis 9000 g/mol besteht und
- – 30 bis 300 phr zumindest einer Kieselsäure und
- – weitere Mischungsbestandteile.
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Überraschenderweise wurde gefunden, dass sich eine kieselsäurehaltige Kautschukmischung, einen Kautschukblend A, welcher aus einem hochmolekularen lösungspolymerisierten oder emulsionspolymerisierten Styrolbutadienkautschuk und einem niedermolekularen Butadienkautschuk besteht, sich durch eine Optimierung des Rollwiderstandsverhaltens und des Abriebsverhaltens auszeichnet. Gleichzeitig verbleibt das Trockengriffverhalten auf einem annähernd gleich hohen Niveau.
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Die Kautschukmischung enthält als wesentliche Kautschukkomponente einen Kautschukblend A aus
- – zumindest einen Kautschukblend A, welcher aus einem festen Styrolbutadienkautschuk mit einem mittleren Molekulargewicht Mn von 100.000 bis 5.000.000 g/mol, wobei der Styrolbutadienkautschuk lösungspolymerisiert oder emulsionspolymerisiert ist, und einem flüssigen Butadienkautschuk mit einem mittleren Molekulargewicht Mn von 500 bis 9000 g/mol besteht und
- – 30 bis 300 phr zumindest einer Kieselsäure und
- – weitere Mischungsbestandteile.
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Wesentliche Kautschukkomponente bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Anteil des höher molekularen Kautschuks des Kautschukblends vorzugsweise 50 bis 100 phr, besonders bevorzugt 60 bis 100 phr, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der hochmolekularen und dadurch festen Kautschuke beträgt.
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Die in dieser Schrift verwendete Angabe phr (parts per hundred parts of rubber by weight) ist dabei die in der Kautschukindustrie übliche Mengenangabe für Mischungsrezepturen. Die Dosierung der Gewichtsteile der einzelnen Substanzen wird in dieser Schrift auf 100 Gewichtsteile der gesamten Masse aller in der Mischung vorhandenen hochmolekularen und dadurch festen Kautschuke bezogen.
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Alle in dieser Schrift verwendeten Molekulargewichte wurden anhand von Gelpermeationschromatographie (GPC) gemäß DIN 55672-1 bzw. ISO 16564 bestimmt.
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Der eingesetzte Styrolbutadienkautschuk ist in einer bevorzugten Ausführungsform funktionalisiert.
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Die Funktionalisierung findet hierbei vorzugsweise durch Hydroxylgruppen und/oder Epoxygruppen und/oder Siloxangruppen und/oder Aminogruppen und/oder Phtalocyaningruppen und/oder Aminosiloxangruppen und/oder mit Carboxygruppen statt. Es kommen aber auch weitere, der fachkundigen Person bekannte Funktionalisierungen, auch als Modifizierungen bezeichnet, in Frage.
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Der eingesetzte Styrolbutadienkautschuk hat in einer besonders bevorzugten Ausführungsform einen Styrolgehalt von 0 bis 50 Gew.-% und/oder einen Vinylgehalt von 6 bis 80 Gew.-%.
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Die Kautschukmischung kann noch zumindest einen weiteren polaren oder unpolaren Kautschuk enthalten. Der polare oder unpolare Kautschuk ist dabei ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus natürlichem Polyisopren und/oder synthetischem Polyisopren und/oder Butadien-Kautschuk und/oder Styrolbutadienkautschuk und/oder lösungspolymerisierter Styrolbutadienkautschuk und/oder emulsionspolymerisierter Styrolbutadienkautschuk und/oder Flüssigkautschuken und/oder Halobutylkautschuk und/oder Polynorbornen und/oder Isopren-Isobutylen-Copolymer und/oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk und/oder Nitrilkautschuk und/oder Chloroprenkautschuk und/oder Acrylat-Kautschuk und/oder Fluorkautschuk und/oder Silikon-Kautschuk und/oder Polysulfidkautschuk und/oder Epichlorhydrinkautschuk und/oder Styrol-Isopren-Butadien-Terpolymer und/oder hydrierter Acrylnitrilbutadienkautschuk und/oder Isopren-Butadien-Copolymer und/oder hydrierter Styrolbutadienkautschuk. Gute Ergebnisse hinsichtlich der zu lösenden Aufgabe lassen sich erzielen, wenn die Kautschukmischung bevorzugt zusätzlich zumindest einen festen Butadienkautschuk mit einem mittleren Molekulargewicht Mn von 200.000 bis 3.000.000 g/mol und einem cis-Anteil von wenigstens 80 Gew.-% enthält.
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Insbesondere Nitrilkautschuk, hydrierter Acrylnitrilbutadienkautschuk, Chloroprenkautschuk, Butylkautschuk, Halobutylkautschuk oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk kommen bei der Herstellung von technischen Gummiartikeln, wie Gurte, Riemen und Schläuche, zum Einsatz.
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Besonders bevorzugt ist es ebenso, wenn die Kautschukmischung zumindest einen flüssigen Butadienkautschuk mit einem mittleren Molekulargewicht Mn von 500 bis 9000 g/mol, bevorzugt 500 bis 5000 g/mol, enthält. Dabei zeigen sich besonders gute Ergebnisse Abrieb und Rollwiderstand. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt der Anteil des genannten flüssigen Butadienkautschuks 5 bis 50 phr, bevorzugt 5 bis 35 phr, besondere bevorzugt 5 bis 25 phr. Vorteilhaft ist es ebenso, wenn der flüssige Butadienkautschuk mit einem mittleren Molekulargewicht Mn von 500 bis 9000 g/mol, bevorzugt 500 bis 500 g/mol, einen Vinylanteil von 20 bis 35 Gew.-% hat.
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Dieser flüssige Butadienkautschuk wird in der Kautschukmischung als Weichmacher verwendet.
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Der flüssige Butadienkautschuk kann gleich oder verschieden dem flüssigen Butadienkautschuk des Kautschukblends sein.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der genannte flüssige Butadienkautschuk gleich dem flüssigen Butadienkautschuk des Kautschukblends.
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Es können in der Kautschukmischung noch 0 bis 60 phr, bevorzugt 0,1 bis 50 phr, bevorzugt 0,1 bis 40 phr, zumindest eines weiteren zusätzlichen Weichmachers vorhanden sein. Dieser weitere Weichmacher ist ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Mineralölen und/oder synthetischen Weichmachern und/oder Fettsäuren und/oder Fettsäurederivaten und/oder Harzen und/oder Faktisse und/oder Glyceriden und/oder Terpenen und/oder Biomass-To-Liquid-Ölen (BTL-Öle), wobei Mineralöle besonders bevorzugt sind.
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Bei der Verwendung von Mineralöl ist dieses bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus DAE (Destillated Aromatic Extracts) und/oder RAE (Residual Aromatic Extract) und/oder TDAE (Treated Destillated Aromatic Extracts) und/oder MES (Mild Extracted Solvents) und/oder naphtenische Öle.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Kautschukmischung allerdings frei von derartigen weiteren zusätzlichen Weichmachern, d. h. der Anteil der weiteren zusätzlichen Weichmachern beträgt 0 phr.
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Die erfindungsgemäße Kautschukmischung enthält 50 bis 300 phr, bevorzugt 80 bis 300 phr, besonders bevorzugt 80 bis 200 phr, wiederum besonders bevorzugt 90 bis 150 phr, wiederum ganz besonders bevorzugt 90–100 phr, Kieselsäure. Bevorzugt ist es, dass es sich bei der Kieselsäure um einen so genannten hochdispergierbaren Kieselsäuretyp mit einer CTAB-Oberfläche gemäß ASTM D 3765 zwischen 130 und 400 m2/g, bevorzugt zwischen 140 und 300 m2/g, besonders bevorzugt zwischen 150 und 300 m2/g, handelt. Die BET-Oberfläche gemäß DIN 66131 und DIN 66132 liegt bevorzugt zwischen 100 und 200 m2/g. Dann zeigen sich in Kombination mit dem verwendeten flüssigen Polymer und dem beschriebenen Kautschukblend A besonders gute Vorteile hinsichtlich der zu lösenden Aufgabe.
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Die in der Reifenindustrie eingesetzten Kieselsäuren sind in der Regel gefällte Kieselsäuren, die insbesondere nach ihrer Oberfläche charakterisiert werden. Zur Charakterisierung werden dabei die Stickstoff-Oberfläche (BET) gemäß DIN 66131 und DIN 66132 als Maß für die innere und äußere Füllstoffoberfläche in m2/g und die CTAB-Oberfläche gemäß ASTM D 3765 als Maß für die äußere Oberfläche, die oftmals als die kautschukwirksame Oberfläche angesehen wird, in m2/g angegeben.
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Falls ein Kupplungsagens, in Form von Silan oder einer siliziumorganischen Verbindung, verwendet wird, so beträgt die Menge des Kupplungsagens 0,1 bis 20 phr, bevorzugt 1 bis 15 phr, besonders bevorzugt 1 bis 10 phr. Als Kupplungsagenzien können dabei alle dem Fachmann für die Verwendung in Kautschukmischungen Kupplungsagenzien verwendet werden.
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Des Weiteren kann die erfindungsgemäße Kautschukmischung vorzugsweise noch 0,1 bis 20 phr, bevorzugt 0,1 bis 15 phr, besonders bevorzugt 0,1 bis 10 phr, zumindest eines Rußes enthalten. Hier kommen alle der fachkundigen Person bekannten Ruße in Frage. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform hat der Ruß eine Iodzahl, gemäß ASTM D 1510, die auch als Iodadsorptionszahl bezeichnet wird, größer oder gleich 80 g/kg und einer DBP-Zahl größer oder gleich 100 cm3/100 g, bevorzugt größer oder gleich 110 cm3/100 g, besonders bevorzugt größer oder gleich 115 cm3/100 g. Die DBP-Zahl gemäß ASTM D 2414 bestimmt das spezifische Absorptionsvolumen eines Rußes oder eines hellen Füllstoffes mittels Dibutylphthalat.
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Die Verwendung eines solchen Russtyps in der Kautschukmischung, insbesondere für Fahrzeugluftreifen, gewährleistet einen bestmöglichen Kompromiss aus Abriebwiderstand und Wärmeaufbau, der wiederum den ökologisch relevanten Rollwiderstand beeinflusst. Bevorzugt ist hierbei, wenn lediglich ein Russtyp in der jeweiligen Kautschukmischung verwendet wird, es können aber auch verschiedene Russtypen in die Kautschukmischung eingemischt werden.
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Weiterhin enthält die Kautschukmischung noch weitere Zusatzstoffe.
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Weitere Zusatzstoffe beinhaltet im Wesentlichen das Vernetzungssystem (Vernetzer, Schwefelspendern und/oder elementarer Schwefel, Beschleuniger und Verzögerer), Ozonschutzmittel, Alterungsschutzmittel, Mastikationshilfsmittel, Verarbeitungshilfsmittel und weitere Aktivatoren.
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Der Mengenanteil der Gesamtmenge an weiteren Zusatzstoffen beträgt 3 bis 150 phr, bevorzugt 3 bis 100 phr und besonders bevorzugt 5–80 phr.
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Im Gesamtmengenanteil der weiteren Zusatzstoffe finden sich noch 0,1–10 phr, bevorzugt 0,2–8 phr, besonders bevorzugt 0,2–4 phr, Zinkoxid.
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Es ist üblich, einer Kautschukmischung für die Schwefelvernetzung mit Vulkanisationsbeschleunigern Zinkoxid als Aktivator meist in Kombination mit Fettsäuren (z. B. Stearinsäure) zuzusetzen. Der Schwefel wird dann durch Komplexbildung für die Vulkanisation aktiviert. Das herkömmlicherweise verwendete Zinkoxid weist dabei in der Regel eine BET-Oberfläche von weniger als 10 m2/g auf. Es kann aber auch so genanntes nano-Zinkoxid mit einer BET-Oberfläche von 10 bis 60 m2/g verwendet werden.
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Die Vulkanisation der Kautschukmischung wird vorzugsweise in Anwesenheit von elementarem Schwefel und/oder Schwefelspendern durchgeführt, wobei einige Schwefelspender zugleich als Vulkanisationsbeschleuniger wirken können. Elementarer Schwefel und/oder Schwefelspender werden im letzten Mischungsschritt in den von der fachkundigen Person gebräuchlichen Mengen (0,1 bis 9 phr, elementarer Schwefel bevorzugt in Mengen von 0 bis 6 phr, besonders bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 3 phr) der Kautschukmischung zugesetzt. Zur Kontrolle der erforderlichen Zeit und/oder Temperatur der Vulkanisation und zur Verbesserung der Vulkanisateigenschaften kann die Kautschukmischung vulkanisationsbeeinflussende Substanzen wie Vulkanisationsbeschleuniger, Vulkanisationsverzögerer, die erfindungsgemäß in den obig beschriebenen Zusatzstoffen enthalten sind, und Vulkanisationsaktivatoren, wie obig beschrieben, enthalten.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen Kautschukmischung erfolgt nach dem in der Kautschukindustrie üblichen Verfahren, bei dem zunächst in ein oder mehreren Mischstufen eine Grundmischung mit allen Bestandteilen außer dem Vulkanisationssystem (Schwefel und vulkanisationsbeeinflussende Substanzen) hergestellt wird. Durch Zugabe des Vulkanisationssystems in einer letzten Mischstufe wird die Fertigmischung erzeugt. Die Fertigmischung wird z. B. durch einen Extrusionsvorgang weiterverarbeitet und in die entsprechende Form gebracht.
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Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zu Grunde, obig beschriebene Kautschukmischung, zur Herstellung von Fahrzeugluftreifen, insbesondere zur Herstellung des Laufstreifens eines Reifens und/oder einer Body-Mischung eines Reifens und zur Herstellung von Riemen, Gurten und Schläuchen zu verwenden. Der Begriff Body-Mischung beinhaltet hierbei im Wesentlichen Seitenwand, Innenseele, Apex, Gürtel, Schulter, Gürtelprofil, Squeege, Karkasse, Wulstverstärker und/oder Bandage.
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Zur Verwendung in Fahrzeugluftreifen wird die Mischung bevorzugt in die Form eines Laufstreifens gebracht und bei der Herstellung des Fahrzeugreifenrohlings wie bekannt aufgebracht. Der Laufstreifen kann aber auch in Form eines schmalen Kautschukmischungsstreifens auf einen Reifenrohling aufgewickelt werden. Ist der Laufstreifen zweigeteilt (oberer Teil: Cap und unterer Teil: Base), so findet die Kautschukmischung bevorzugt Anwendung als Mischung für die Cap.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen Kautschukmischung zur Verwendung als Body-Mischung in Fahrzeugreifen erfolgt wie bereits für den Laufstreifen beschrieben. Der Unterschied liegt in der Formgebung nach dem Extrusionsvorgang. Die so erhaltenen Formen der erfindungsgemäßen Kautschukmischung für eine oder mehrere unterschiedliche Body-Mischungen dienen dann dem Aufbau eines Reifenrohlings. Zur Verwendung der erfindungsgemäßen Kautschukmischung in Riemen und Gurten, insbesondere in Fördergurten, wird die extrudierte Mischung in die entsprechende Form gebracht und dabei oder nachher häufig mit Festigkeitsträgern, z. B. synthetische Fasern oder Stahlcorde, versehen. Zumeist ergibt sich so ein mehrlagiger Aufbau, bestehend aus einer und/oder mehrerer Lagen Kautschukmischung, einer und/oder mehrerer Lagen gleicher und/oder verschiedener Festigkeitsträger und einer und/oder mehreren weiteren Lagen dergleichen und/oder einer anderen Kautschukmischung.
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Zur Verwendung der erfindungsgemäßen Kautschukmischung in Schläuchen wird häufig keine so genannte Schwefelvernetzung, sondern eine peroxidische Vernetzung bevorzugt. Die Herstellung der Schläuche erfolgt analog dem im Handbuch der Kautschuktechnologie, Dr. Gupta Verlag, 2001, Kapitel 13.4 beschriebenen Verfahren.
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Die Erfindung soll nun anhand von Vergleichs- und Ausführungsbeispielen, die in Tabellen 1 und 2 zusammengefasst sind, näher erläutert werden. Die mit „E” gekennzeichneten Mischungen sind hierbei erfindungsgemäße Mischungen, während es sich bei den mit „V” gekennzeichneten Mischungen um Vergleichsmischungen handelt.
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Die in der Tabelle 2 zusammengefassten Versuchsergebnisse wurden an Reifen der Größe 195/65 R15 mit dem Reifenprofil des ContiWinterContact TS830 ermittelt. Hierzu wurde jeweils die Kautschukmischung für die Lauffläche des Reifens analog den in der Tabelle 1 dargestellten Zusammensetzungen hergestellt. Alle Ergebnisse sind als relative Bewertung mit einer Basis von 100% für den Reifen V1 angegeben. Werte über 100% sind dem Vergleichsreifen V1 überlegen und stellen eine Verbesserung dar.
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Das ABS-Nassbremsverhalten wurde bestimmt durch den Bremsweg aus 80 km/h bei nasser Fahrbahn.
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Das ABS-Trockenbremsverhalten wurde bestimmt durch den Bremsweg aus 100 km/h bei trockener Fahrbahn.
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Der Rollwiderstand entspricht der Rollwiderstandskraft, die auf der entsprechenden Maschine bei 90 km/h gemessen wird.
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Die Werte für den Abrieb stellen den Gewichtsverlust des Reifens nach 10.000 gefahrenen Kilometer dar. Tabelle 1
Bestandteile | Einheit | V1 | V2 | V3 | E1 |
BRa | phr | 40 | 40 | 40 | 40 |
SSBRb | phr | - | 82,5 | - | - |
SSBRc | phr | 60 | - | 60 | - |
SSBRd | phr | - | - | - | 82,5 |
Ruß, N339 | phr | 9 | 9 | 9 | 9 |
Kieseläuree | phr | 90 | 90 | 90 | 90 |
Silanf | phr | 6,5 | 6,5 | 6,5 | 6,5 |
Weichmacherg | phr | 40 | 17,5 | - | - |
Flüssiges Polymerh | phr | - | - | 40 | 17.5 |
ZnO | phr | 2 | 2 | 2 | 2 |
Alterungsschutzmittel/Ozonschutzmittel/Stearinsäure | phr | 5 | 5 | 5 | 5 |
Verarbeitungshilfsmittej | phr | 3 | 3 | 3 | 3 |
DPG | phr | 2 | 2 | 2 | 2 |
CBS | phr | 1,8 | 1,8 | 2,6 | 2,6 |
Schwefel | phr | 1,5 | 1,5 | 2,1 | 2,1 |
aBR mit cis-Anteil größer 80 Gew.-%;
bBUNA VSL 5025-1, Fa. Lanxess, 50 Gew.-% Vinylanteil, 25 Gew.-% Styrolanteil, mit 27,3 Gew.-% TDAE-Öl verstreckt;
cBUNA VSL 5025-0, Lanxess, 50 Gew.-% Vinylanteil, 25 Gew.-% Styrolanteil;
dBUNA VSL 5025-2a, Lanxess, 50 Gew.-% Vinylanteil, 25 Gew.-% Styrolanteil, mit 27,3 Gew.-% flüssigem Polybutadien (M
n = 2500 g/mol) verstreckt
eZeosil 1165MP, Fa. Rhodia (BET 149 m
2/g, CTAB 154 m
2/g);
fTESPD Si261, Fa. Evonik;
gTDAE;
hflüssiges Polybutadien, M
n = 2500 g/mol, Tg = –90°C, 28 Gew.-% Vinylanteil, Ricon 130, Fa. Sartomer;
jAktiplast TS, Fa. Rheinchemie; Tabelle 2
Reifeneigenschaft | V1 | V2 | V3 | E1 |
ABS-Trockenbremsen | 100 | 100 | 97 | 99 |
ABS-Nassbremsen | 100 | 100 | 100 | 100 |
Rollwiderstand | 100 | 100 | 98 | 101 |
Abrieb | 100 | 100 | 110 | 114 |
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Anhand der Tabelle 2 zeigt sich, dass durch die Verwendung eines Kautschukblends A eine deutliche Verbesserung hinsichtlich Rollwiderstand und Abrieb bietet, siehe E1. Das Trockenbremsverhalten bleibt dadurch praktisch unbeeinflusst. Wie weiterhin zu erkennen ist, ergeben sich diese Vorteile allerdings nur dann, wenn ein Teil des Kautschukblends A ein flüssiger Butadienkautschuk ist. Ist ein Teil des Kautschukblends ein TDAE-Öl, siehe V2, so zeigen sich derartige Vorteile nicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 87736 A1 [0005]
- EP 502728 B1 [0005]
- EP 585012 B1 [0005, 0005]
- EP 751181 B1 [0005, 0005]
- EP 897952 B1 [0005]
- EP 1189983 B1 [0006]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 55672-1 [0014]
- ISO 16564 [0014]
- ASTM D 3765 [0027]
- DIN 66131 [0027]
- DIN 66132 [0027]
- DIN 66131 [0028]
- DIN 66132 [0028]
- ASTM D 3765 [0028]
- ASTM D 1510 [0030]
- ASTM D 2414 [0030]
- Kautschuktechnologie, Dr. Gupta Verlag, 2001, Kapitel 13.4 [0042]