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Die Erfindung betrifft eine Abdeckvorrichtung zum Abdecken oder Freigeben eines Laderaums eines Fahrzeugs, mit einem verformbaren Abdeckelement, das zumindest ein erstes und ein zweites formstabiles Abdeckteil umfasst, die an ihren aufeinander zu weisenden Querseiten durch mindestens ein Schwenkscharnier miteinander verbunden sind, wobei den dem Schwenkscharnier abgewandten Querseiten der Abdeckteile jeweils wenigstens ein Schwenkgelenk zugeordnet ist, wobei das Schwenkgelenk des ersten Abdeckteils einer den Laderaum begrenzenden Rücklehne eines Sitzes des Fahrzeugs zugewandt angeordnet/anordenbar ist und das Schwenkgelenk des zweiten Abdeckteils der Rücklehne abgewandt angeordnet/anordenbar ist, und mit einer Linearführung, in welcher das Schwenkgelenk des zweiten Abdeckteils zum vollständigen oder teilweisen Freigeben des Laderaums aus einer Abdeckposition im Wesentlichen horizontal in Richtung des Schwenkgelenks des ersten Abdeckteils in eine Freigabeposition verschiebbar ist, um das Abdeckelement unter Verlagerung des Schwenkscharniers aus der Verschiebeebene heraus ziehharmonikaartig zusammenzufalten. Bei bekannten derartigen Abdeckvorrichtungen ist das Schwenkgelenk des ersten Abdeckteils üblicherweise der Rücklehne benachbart, insbesondere ortsfest, an dieser angeordnet/anordenbar, während das Schwenkgelenk des zweiten Abdeckteils beabstandet von der Rücklehne angeordnet/anordenbar ist.
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Ferner betrifft die Erfindung einen Laderaum eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, der durch eine Rücklehne, zwei im Wesentlichen senkrecht dazu angeordnete Seitenwände, einem Boden, einem Dachhimmel sowie durch eine verschwenkbare Laderaumklappe begrenzt ist, und der eine Abdeckvorrichtung zum im Wesentlichen horizontalen, vollständigen oder teilweisen Abdecken des Laderaums in einer Ebene zwischen dem Dachhimmel und dem Boden des Laderaums aufweist.
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Weiterhin betrifft die Erfindung ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit einem Laderaum, der eine Abdeckvorrichtung aufweist.
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Abdeckvorrichtungen, Laderäume sowie Fahrzeuge der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt. Um den Inhalt eines Laderaums vor unerwünschten Blicken zu schützen und/oder um geladenes Gut am Verlassen des Laderaums zu hindern, ist es bekannt, dem Laderaum eine Abdeckvorrichtung zuzuordnen, die ein Abdeckelement umfasst, das sich in der Regel flächig über den Laderaum etwa in Höhe der Oberkante der Rücklehne erstreckt. Um ein einfaches Abdecken und Freigeben des Laderaums für den Benutzer zu gewährleisten, ist es bekannt, verformbare Abdeckelemente zu verwenden. So ist es beispielsweise bekannt, rolloartige Abdeckungen vorzusehen, deren Aufrollmechanismus an einer Rücklehne eines Sitzes des Fahrzeugs arretierbar/befestigbar ist. Andere Abdeckvorrichtungen weisen Abdeckelemente auf, die aus formstabilen Abdeckteilen zusammengesetzt sind.
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So offenbart beispielsweise die französische Offenlegungsschrift
FR 2 907 725 A1 eine Abdeckvorrichtung, die ziehharmonikaartig zusammenfaltbar ist. Dazu umfasst die Abdeckvorrichtung ein aus mehreren Abdeckteilen bestehendes Abdeckelement, wobei die Abdeckteile an ihren aufeinander zu weisenden Querseiten durch jeweils ein Schwenkscharnier miteinander verbunden sind. Jedem zweiten Schwenkscharnier ist zusätzlich ein Schwenkgelenk zugeordnet, das in einer Linearführung geführt ist, sodass, wenn das freie Abdeckendteil in Richtung der Rücklehne geschoben wird, die Schwenkscharniere aus der Verschiebeebene herausgehoben werden und ein ziehharmonikaartiges Zusammenfalten der Abdeckvorrichtung erfolgt.
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Darüber hinaus ist es auch bekannt, Laderaumtrennungen vorzusehen, die wahlweise den Laderaum von der Fahrgastzelle des Fahrzeugs trennen. Hierzu offenbart beispielsweise die französische Offenlegungsschrift
FR 2 871 751 A1 eine Abdeckvorrichtung, die aus einer horizontalen Lage in eine vertikale Lage zum Bilden einer Laderaumtrennung umklappbar ist. Diese bekannte Abdeckvorrichtung ist jedoch insofern mit einem Nachteil behaftet, dass ein derartiges Umklappen nur dann möglich ist, wenn die Geometrie der Seitenwände, an welchen das vertikal hochgeklappte Abdeckelement arretiert werden muss, horizontal und vertikal gleich ist. Bei modernen Fahrzeugen ist eine derartige Geometrie jedoch nur selten zu finden oder erwünscht.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Abdeckvorrichtung zu schaffen, die auch bei modernen Fahrzeugen auf einfache Art und Weise das Abdecken des Laderaums oder eine Laderaumtrennung ermöglicht.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die formstabilen Abdeckteile, in Verschieberichtung gesehen, jeweils derart lang ausgebildet sind, dass das Schwenkscharnier bei vollständig oder teilweise freigegebenem Laderaum die Rücklehne derart weit überragt, dass das zusammengefaltete Abdeckelement eine zumindest im Wesentlichen vertikale Laderaumtrennung bildet. Es ist also vorgesehen, dass die Abdeckteile derart ausgebildet sind, dass sie in der zusammengefalteten beziehungsweise aufgestellten Stellung, eine Laderaumtrennung bilden. Dazu ist die Länge der Abdeckteile – in Verschieberichtung gesehen – derart gewählt, dass die aufgestellten Abdeckteile und damit das die Abdeckteile miteinander verbindende Schwenkscharnier über die den Laderaum nach vorne begrenzende Rücklehne hinausragt. Das erste und das zweite Abdeckteil stehen im zusammengefalteten Zustand bevorzugt in einem kleinen Winkel zueinander ausgerichtet, besonders bevorzugt sind sie nahezu parallel zueinander angeordnet, je nach dem, wie weit das Schwenkgelenk des zweiten Abdeckteils an das Schwenkgelenk des ersten Abdeckteils heranschiebbar ist beziehungsweise geschoben wird, und je nach dem, inwieweit das Schwenkscharnier diese Bewegung zulässt. Der Benutzer der Abdeckvorrichtung kann somit nunmehr auf einfache Art und Weise wählen, ob er den Laderaum horizontal vollständig oder teilweise abdecken oder vertikal von der Fahrgastzelle trennen möchte. Hierzu muss er lediglich das freie Ende des Abdeckelements von der Rücklehne wegziehen, um den Laderaum zumindest teilweise abzudecken, oder auf die Rücklehne zuschieben, um die vertikale Laderaumtrennung herzustellen. Unter freiem Ende des Abdeckelements ist hierbei die Querseite des Abdeckelements zu verstehen, die das der der Rücklehne zugewandten Querseite abgewandte beziehungsweise gegenüberliegende (also der Rückenlehne abgewandte) Ende des Abdeckelements bildet. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird das Abdeckelement allein durch das erste und das zweite Abdeckteil gebildet. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform schließen sich an das erste und das zweite Abdeckteil über ein weiteres Schwenkscharnier weitere Abdeckteile an, die jeweils an ihren aufeinander zu weisenden Querseiten durch weitere Schwenkscharniere miteinander verbunden sind. Die weiteren Abdeckteile können dabei die gleiche Länge wie das erste und das zweite Abdeckteil aufweisen, oder eine davon abweichende Länge. Besonders bevorzugt sind die weiteren Abdeckteile kürzer ausgebildet als das erste und das zweite Abdeckteil, sodass ein Benutzer den Laderaum zumindest bereichsweise durch Verschieben und Zusammenfalten der kürzeren Abdeckteile freigeben kann, ohne dass die Laderaumtrennung erzeugt wird.
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Vorzugsweise sind das erste und das zweite Abdeckteil jeweils derart lang ausgebildet, dass sie mit dem Schwenkscharnier bei zumindest teilweise freigegebenem Laderaum eine an der Rücklehne angeordnete Kopfstütze überragen. So wird zumindest gewährleistet, dass die Laderaumtrennung sich über die Köpfe von Passagieren des Fahrzeugs nach oben erstreckt und somit einen Schutz vor in dem Laderaum befindlichen Gegenständen bietet. Besonders bevorzugt sind das erste Abdeckteil und das zweite Abdeckteil gleich lang ausgebildet.
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Bevorzugt sind das erste und das zweite Abdeckteil jeweils derart lang ausgebildet, dass sie sich bei vollständig oder teilweise freigegebenem Laderaum mit dem Schwenkscharnier zumindest im Wesentlichen bis zu einem Dachhimmel des Kraftfahrzeugs erstrecken. Hierdurch wird eine vollständige oder nahezu vollständige Laderaumtrennung gewährleistet, die verhindert, dass beispielsweise bei einem Unfall Ladegut aus dem Laderaum in die Fahrgastzelle des Fahrzeugs gelangen kann.
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Besonders bevorzugt ist das Abdeckelement, insbesondere das Schwenkscharnier, zwischen dem ersten und dem zweiten Abdeckteil bei zumindest teilweise freigegebenem Laderaum an einer Seitenwand des Fahrzeugs und/oder am Dachhimmel arretierbar. Durch eine Arretierung des Schwenkscharniers wird die Position der Laderaumtrennung beziehungsweise des die Laderaumtrennung bildenden Abdeckelements gesichert, so dass auch unter hohen Belastungen die Laderaumtrennung bestehen bleibt. Hierzu können an der Seitenwand des Kraftfahrzeugs und/oder am Dachhimmel entsprechende Arretiermittel vorgesehen werden, die mit dem Schwenkscharnier oder mit zugeordneten Verrastungsmitteln am Schwenkscharnier zusammenwirken.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Schwenkgelenk des zweiten Abdeckteils bei vollständig oder teilweise freigegebenem Laderaum in der Freigabeposition arretierbar ist. Durch Arretieren des Schwenkgelenks des zweiten Abdeckteils im zusammengefalteten Zustand des Abdeckelements wird gleichermaßen die Position beziehungsweise Ausrichtung der Laderaumtrennung gewährleistet. Die Arretierung des Schwenkgelenks des zweiten Abdeckteils kann alternativ oder zusätzlich zu der Arretierung des Schwenkscharniers vorgesehen sein.
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Vorzugsweise ist das Schwenkscharnier als elastisch verformbarer Biegeabschnitt, insbesondere einstückig mit den Abdeckteilen ausgebildet. Besonders bevorzugt ist das Schwenkscharnier als Filmscharnier zwischen den Abdeckteilen vorgesehen und besonders bevorzugt einstückig mit diesen ausgebildet. Besonders bevorzugt sind das erste und das zweite Abdeckteil und/oder das Schwenkscharnier derart ausgebildet, dass das Schwenkscharnier beim Zusammenfalten des Abdeckelements stets in die gleiche Richtung, nämlich von dem Laderaumboden weg, in Richtung des Dachhimmels verlagert wird. Es wird somit bevorzugt eine Vorzugsverlagerrichtung für das Schwenkscharnier bereitgestellt.
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Vorzugsweise liegt dazu zumindest eines der Abdeckteile mit seiner Längsseite bei zumindest teilweise abgedecktem Laderaum auf der Linearführung auf. Dadurch wird das Abdeckelement außerdem im auseinandergezogenen, horizontalen Zustand durch die Linearführung gestützt, wodurch es eine stabilere (Auf-)Lage erhält und belastbarer ist.
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Besonders bevorzugt umfasst das jeweilige Schwenkgelenk zwei an den Längsseiten des jeweiligen Abdeckteils angeordnete Schwenkbolzen. Ein Schwenkgelenk wird somit von zwei Schwenkbolzen gebildet, die miteinander fluchten und somit eine gemeinsame Schwenkachse bilden, und die an den Längsseiten des jeweiligen Abdeckteils angeordnet sind. Die Schwenkbolzen stehen dabei vorzugsweise seitlich von dem Abdeckelement beziehungsweise dem jeweiligen Abdeckteil ab, um insbesondere mit der Linearführung zusammenzuwirken. Das bevorzugt ortsfest an der Rücklehne angeordnete Schwenkgelenk ist vorzugsweise ebenfalls in der Linearführung geführt, jedoch durch Arretiermittel in seiner Position gehalten. Alternativ kann das der Rücklehne bevorzugt ortsfest zugeordnete Schwenkgelenk auch durch ein von der Linearführung unabhängiges Gelenk gebildet werden.
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Der erfindungsgemäße Laderaum eines Fahrzeugs zeichnet sich durch die Ausbildung der Abdeckvorrichtung gemäß einer der oben beschriebenen Ausführungsformen aus und hat gegenüber bekannten Laderäumen den Vorteil, dass auf einfache Art und Weise zwischen einer horizontalen, zumindest teilweisen Laderaumabdeckung und einer vertikalen Laderaumtrennung gewählt werden kann.
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Das erfindungsgemäße Fahrzeug zeichnet sich durch die Ausbildung eines Laderaums aus, wie er obenstehend beschrieben wurde.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Dazu zeigen
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1 eine Abdeckvorrichtung eines Kraftfahrzeugs in einer ersten Stellung,
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2 die Abdeckvorrichtung in einer zweiten, eine Laderaumtrennung bildenden Stellung und
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3 die Abdeckvorrichtung in einer vergrößerten Detailansicht.
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1 zeigt in einer perspektivischen und vereinfachten Darstellung den Laderaum 1 eines hier nur abschnittsweise dargestellten Kraftfahrzeugs 2. Der Laderaum 1 wird nach vorne durch die Rücklehne 3 von Sitzen 4 des Kraftfahrzeugs 2 begrenzt. Zu den Seiten wird der Laderaum 1 durch Seitenwände 5 und nach hinten durch die Innenwand 6 einer hier nicht zeichnerisch dargestellten Kofferraumklappe des Kraftfahrzeugs 2 begrenzt.
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Dem Laderaum 1 ist weiterhin eine Abdeckvorrichtung 7 zugeordnet, die ein Abdeckelement 8 umfasst, das sich im Wesentlichen parallel zu dem Boden 9 des Laderaums 1 flächig erstreckt, um den Laderaum 1 abzudecken. Das Abdeckelement 8 erstreckt sich dabei in einer in etwa horizontalen Ebene, die zwischen dem Boden 9 und einem Dachhimmel 10 des Fahrzeugs liegt, und zwar vorliegend in etwa auf Höhe der Oberkante 11 der Rücklehne 3.
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Zweckmäßigerweise liegt diese Ebene unterhalb von in den Seitenwänden 5 und/oder in der Kofferraumklappe vorgesehenen Fenstern. Die Ebene liegt außerdem unterhalb von auf der Rücklehne 3 angeordneten Kopfstützen 12.
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Das Abdeckelement 8 umfasst ein erstes Abdeckteil 13 sowie ein zweites Abdeckteil 14, die gelenkig miteinander verbunden sind. Die Abdeckteile 13 und 14 sind jeweils formstabil ausgebildet. Dazu können die Abdeckteile 13, 14 jeweils aus einem entsprechend stabilen Material gefertigt werden oder zumindest einen formstabilen Rahmen aufweisen. Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel weisen die Abdeckteile 13 und 14 jeweils die gleichen Abmessungen auf. Vorliegend weisen sie eine rechteckförmige Kontur auf, wobei ihre Längsseiten von den kürzeren Seitenkanten und ihre Querseiten von den längeren Seitenkanten gebildet werden, wobei das erste Abdeckteil 13 Querseiten 15 und 16 und das zweite Abdeckteil 14 Querseiten 17 und 18 aufweist. Die aufeinander zu weisenden Querseiten 16 und 17 der Abdeckteile 13 und 14 sind durch ein Schwenkscharnier 19 miteinander verbunden, das sich über die gesamte Breite der Abdeckteile 13, 14 beziehungsweise des Abdeckelements 8 erstreckt. Alternativ kann das Schwenkscharnier 19 natürlich auch nur bereichsweise die Abdeckteile 13 und 14 miteinander verbinden. Genauso ist es denkbar, dass mehrere Schwenkscharniere 19 an den Querseiten 16, 17 verteilt angeordnet sind. Das Schwenkscharnier 19 bietet die gelenkige Verbindung der Abdeckteile 13 und 14 zueinander und somit eine Verformbarkeit des Abdeckelements 8.
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Der der Rücklehne 3 benachbart zugeordneten Querseite 15 des ersten Abdeckteils 13 ist ein Schwenkgelenk 20 zugeordnet, das ortsfest der Rücklehne 3 benachbart zugeordnet ist, insbesondere ortsfest an der Rücklehne 3 angeordnet ist. Das Schwenkgelenk 20 kann dabei beispielsweise an den Seitenwänden 5 und/oder an der Rücklehne 3 direkt oder indirekt gehalten sein. Der Querseite 18 des zweiten Abdeckteils 14, die das freie Ende des Abdeckelements 8 bildet, ist ebenfalls ein Schwenkgelenk 21 zugeordnet. Das Schwenkgelenk 21 ist jedoch nicht ortsfest, sondern linear verlagerbar angeordnet. Hierzu ist eine Linearführung 22 vorgesehen, die sich im Wesentlichen parallel zu dem Boden 9 des Laderaums 1 erstreckt und vorliegend bis an die Rücklehne 3 reicht.
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Gemäß 1 befindet sich das Schwenkgelenk 21 des zweiten Abdeckteils 14 in einer Abdeckposition, in welcher das Abdeckelement 8 flächig, sich über den Laderaum 1 erstreckend, vorliegt.
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2 zeigt die Abdeckvorrichtung 7 in einer zweiten Betriebsstellung, in welcher das Schwenkgelenk 21 aus der Abdeckposition in eine Freigabeposition entlang der Linearführung 22 in Richtung des ortsfesten Schwenkgelenks 20 verschoben ist. Durch die formstabile Ausbildung der Abdeckteile 13 und 14 sowie durch das dazwischen liegende Schwenkscharnier 19 erfolgt beim Verschieben des Schwenkgelenks 21 in Richtung des Schwenkgelenks 20 in der Linearführung 22 ein vertikales Verlagern des Schwenkscharniers 19 in Richtung des Dachhimmels 10. Die Abdeckteile 13 und 14 stellen sich dabei auf beziehungsweise werden ziehharmonikaartig zusammengefaltet. Die Länge der Abdeckteile 13 und 14 ist dabei derart gewählt, dass die Abdeckteile 13 und 14 beziehungsweise das Schwenkscharnier 19 im zusammengefalteten, den Laderaum 1 freigebenden Zustand die Rücklehne 3 sowie die Kopfstützen 12 derart weit überragen, dass sie eine vertikale Laderaumtrennung 23 bilden, die den Laderaum 1 vertikal von der Fahrgastzelle 24 trennt. Der Begriff „Länge” bezeichnet die Längenausdehnung in Verschieberichtung, also hier in Fahrzeuglängsrichtung, der Fahrtrichtung des Fahrzeugs. Vorzugsweise ist die Länge der Abdeckteile 13, 14 derart gewählt, dass sich die Laderaumtrennung 23 nahezu oder bis zu dem Dachhimmel 10 erstreckt.
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Ein Benutzer kann somit durch einfaches Verschieben der Querseite
18 in Richtung der Rücklehne
3 den Laderaum
1 nach oben freigeben und gleichzeitig zur Fahrgastzelle vertikal abtrennen. Natürlich ist es auch denkbar, die Länge der Abdeckteile
13,
14 derart kurz zu wählen, dass sie lediglich eine bereichsweise vertikale Laderaumtrennung
24 bilden, bei der das Schwenkscharnier
19 beispielsweise auf halber Höhe zwischen der Oberkante
11 der Rücklehne
3 und dem Dachhimmel
10 liegt. Darüber hinaus ist es auch denkbar, dass sich an das Abdeckteil
14 weitere Abdeckteile anschließen, die durch entsprechende Schwenkscharniere miteinander verbunden sind, die jedoch kürzer ausgebildet sind als die Abdeckteile
13,
14, sodass sie lediglich zum Freigeben des Laderaums
1 ziehharmonikaartig zusammenfaltbar sind, dabei jedoch für sich genommen keine Laderaumtrennung
23 bilden. Dadurch wäre es beispielsweise denkbar, dass ein Benutzer lediglich die weiteren Abdeckteile durch Zusammenschieben entlang der Linearführung
22 ziehharmonikaartig zusammenfaltet und dadurch den Laderaum
1 bereichsweise freigibt, ohne dass auch die Abdeckteile
13,
14 verlagert beziehungsweise in ihre zusammengefaltete Stellung verbracht werden müssen. Die weiteren Abdeckteile hätten dann eine Funktion wie sie in der
FR 2 907 725 A1 beschrieben ist, während die Abdeckteile
13,
14 gegebenenfalls erfindungsgemäß eine Laderaumtrennung ausbilden könnten.
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Vorzugsweise ist die vertikale Laderaumtrennung 23 in ihrer Position arretierbar. Dazu ist vorzugsweise das Schwenkscharnier 19 durch schematisch bezeichnete Arretiermittel 25 an zumindest einer der Seitenwände 5 und/oder an dem Dachhimmel 10 arretierbar beziehungsweise festlegbar. Hierbei können beispielsweise Klemmbefestigungen, Rastverbindungen, ausfahrbare und/oder ausklappbare Sperrbolzen vorgesehen werden. So ist es beispielsweise denkbar, zur Arretierung einen Sperrbolzen zwischen die zusammengefalteten Abdeckteile 13, 14 nahe zu dem Schwenkscharnier 19 einzuführen, der ein weiteres Verschieben beziehungsweise Zusammenfalten oder Auseinanderziehen verhindert. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, entsprechende Arretiermittel 26 vorzusehen, die das Schwenkgelenk 21 des Abdeckteils 14 in seiner Freigabeposition in der Linearführung 22 arretieren.
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3 zeigt in einer vergrößerten, perspektivischen Darstellung die Abdeckvorrichtung 7. Das Schwenkscharnier 19 ist vorzugsweise einstückig mit den Abdeckteilen 13 und 14 ausgebildet, wobei hier unter einer einstückigen Ausbildung auch die einstückige Ausbildung nur mit Teilelementen des jeweiligen Abdeckteils 13, 14 verstanden werden kann. In dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Schwenkscharnier 19 als Filmscharnier 27 ausgebildet. Natürlich kann das Schwenkscharnier 19 auch als mehrteiliges Scharnier, insbesondere als gerolltes Scharnier oder Stangenscharnier, ausgebildet sein.
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Die Schwenkgelenke 20 und 21 umfassen vorteilhafterweise jeweils zwei Schwenkbolzen 28, die an den Längsseiten der Abdeckteile 13, 14 angeordnet sind beziehungsweise davon abstehen. Vorliegend sind die Schwenkbolzen 28 nur einer Längsseite erkennbar. Die jeweils miteinander fluchtenden Schwenkbolzen 28 bilden eine Schwenkachse des jeweiligen Schwenkgelenks 20 beziehungsweise 21. Weiterhin ist aus 3 eine vorteilhafte Ausführungsform der Linearführung 22 ersichtlich. Diese umfasst vorliegend zwei im Wesentlichen U-förmig ausgebildete Führungsschienen 29. Die jeweilige Führungsschiene 29 bildet durch ihre U-Form eine Führungsaufnahme 30 für den entsprechenden Schwenkbolzen 28, wobei die Führungsaufnahmen 30 der Führungsschienen 29 aufeinander zu weisend ausgerichtet sind. Die beiden gegenüberliegenden Schenkel 31, 32 der jeweiligen Führungsschiene 29 sind dabei unterschiedlich lang ausgebildet, wobei der unten liegende Schenkel 32 länger ausgebildet ist als der oben liegende Schenkel 31. Vorteilhafterweise ist der unten liegende Schenkel 32, also der bodenseitige Schenkel, länger ausgebildet, als die Schwenkbolzen 28, sodass im ausgezogenen Zustand das Abdeckelement 8 mit seinen Längsseiten auf der Linearführung 22 beziehungsweise auf dem Schenkel 32 aufliegt, wodurch eine stabile und belastbare Anordnung des Abdeckelements 8 im ausgezogenen Zustand gewährleistet ist.
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Der Schwenkbolzen 28 des Schwenkgelenks 20 ist in seiner Position in der Linearführung 22 fixiert. Dazu ist der Schwenkbolzen 28 – in Verschieberichtung gesehen – formschlüssig eingefasst, sodass im Wesentlichen nur eine Schwenkbewegung des Schwenkbolzens 28 in der Linearführung 22 möglich ist.
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Besonders bevorzugt sind die Abdeckteile 13 und 14 zumindest bereichsweise gitter- oder netzartig ausgebildet, um dem Fahrer des Fahrzeugs einen Blick durch die Heckscheibe zu ermöglichen, auch wenn die Laderaumtrennung 23 hergestellt ist. Dazu können die Abdeckteile 13, 14 beispielsweise den oben bereits erwähnten formstabilen Rahmen aufweisen, der beispielsweise ein Stoffnetz aufspannt.
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Darüber hinaus gewährleistet die vorteilhafte Ausbildung der Führungsschiene 29, dass das Schwenkscharnier 19 beziehungsweise die Abdeckteile 13 und 14 stets in Richtung des Dachhimmels 10 verlagert werden, um die Laderaumtrennung 23 zu bilden. Gemäß einer alternativen, hier nicht zeichnerisch dargestellten Ausführungsform ist die Führungsschiene 29 zumindest im Bereich des ersten und des zweiten Abdeckteils 13, 14 derart ausgebildet, dass das Schwenkscharnier 19 wahlweise in Richtung des Dachhimmels 10 oder in Richtung des Bodens 9 des Laderaums 1 verlagerbar ist. So bleibt es einem Benutzer überlassen, ob er beim Zusammenfalten des Abdeckelements 8 die Laderaumtrennung 23 bilden oder lediglich den Laderaum 1 freigeben möchte. In letzterem Fall können beim Verschieben die Abdeckteile 13, 14 und das Schwenkscharnier 19 in Richtung des Bodens verlagert werden.
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Insgesamt wird somit eine Abdeckvorrichtung für Laderäume geboten, die sowohl zum horizontalen Abdecken des Laderaums als auch zum Bilden einer Laderaumtrennung 23 genutzt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- FR 2907725 A1 [0005, 0029]
- FR 2871751 A1 [0006]