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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Unterstützung der Nasenatmung, mit einem einteiligen Grundkörper zum Einführen in den vorderen Bereich einer Nasenhöhle durch ein Nasenloch, wobei der Grundkörper als ein mit einer durchgehenden Wand versehener, flexibler Höhlkörper ausgebildet ist und einen in Körperlängsrichtung verlaufenden, durchgehenden Atemkanal aufweist. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Grundkörpers für eine solche Vorrichtung.
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Vorrichtungen der oben genannten Art sind in vielfacher Ausführung aus dem Stand der Technik bekannt. Nachteilig bei den bekannten Vorrichtungen ist vor allem deren schlechter Sitz in der Nasenhöhle. Hieraus resultiert eine vergleichsweise geringe Akzeptanz derartiger Vorrichtungen bei Personen, deren Nasenatmung einer Unterstützung bedarf. Es handelt sich dabei zum einen um Personen, die aufgrund einer gestörten Nasenatmung schnarchen. In diesem Zusammenhang kommt es oftmals zur Verminderung der Sauerstoffversorgung und zu Schlafstörungen. Vorrichtungen zur Unterstützung der Nasenatmung verhindern bei solchen Personen ein Kollabieren der Nasenwände beim Einatmen. Zum anderen handelt es sich um sportlich aktive Personen, die während dieser Aktivitäten auf eine optimal funktionierende Nasenatmung angewiesen sind. Bei herkömmlichen Lösungen kommt es darüber hinaus oftmals wegen einer fehlenden Paßform dazu, daß durch die Nase eingeatmete Luft an der Vorrichtung vorbeiströmt, was eine freie Nasenatmung behindert und darüber hinaus zu einer störenden zusätzlichen Geräuschentwicklung führen kann.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Unterstützung der Nasenatmung bereitzustellen, bei der die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile vermindert oder überhaupt nicht auftreten.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 bzw. durch ein Verfahren nach Anspruch 10 gelöst. Die im Folgenden im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erläuterten Vorteile und Ausgestaltungen gelten sinngemäß auch für das Verfahren und umgekehrt. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Eine Kernidee der Erfindung ist es, daß die äußere Form des Grundkörpers entsprechend der Innenkontur des vorderen Bereiches der Nasenhöhle ausgebildet ist. Unter dem vorderen Bereich der Nasenhöhle wird dabei der Bereich verstanden, der von dem Naseneingang (Nasenloch) bis etwa 15 mm in die Nasenhöhle hinein verläuft.
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Durch eine Anpassung der Form des Grundkörpers an die Innenkontur der Nasenhöhle wird der Tragekomfort deutlich verbessert. Diese Verbesserung wird besonders deutlich im direkten Vergleich mit Vorrichtungen, die über einen rein zylindrischen Grundkörper verfügen, aber auch mit Vorrichtungen, deren Grundkörper nicht nur einen gleichbleibenden Querschnitt aufweisen, sondern über zwei oder mehr Bereiche mit verschiedenen konstanten bzw. sich nicht stetig verändernden Querschnitten verfügen.
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Mit der vorliegenden Erfindung wird das Einatmen durch die Nase erleichtert. Die Menge der einströmenden Luft wird erhöht. Aufgrund der sehr guten Paßform und des sich daraus ergebenden besonders angenehmen und sicheren Sitzes der Vorrichtung in der Nasenhöhle ist die Akzeptanz sehr viel höher.
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Eine besonders gute Anpassung an die Innenkontur des vorderen Bereiches der Nasenhöhle kann insbesondere dann erreicht werden, wenn die äußere Form des Grundkörpers auf einem Abdruck des vorderen Bereiches einer Nasenhöhle beruht. Anders ausgedrückt wird eine sehr gute Paßform des Grundkörpers dadurch erreicht, daß von dem Inneren einer Nasenhöhle ein Abdruck genommen wird und auf der Grundlage dieses Abdruckes eine Serienfertigung des Grundkörpers erfolgt. Die Mittel und Methoden zur Anfertigung eines solchen Abdruckes und zur Umsetzung des Abdruckes als Vorlage für eine Serienfertigung sind dem Fachmann geläufig und es muß an dieser Stelle daher nicht näher darauf eingegangen werden. In einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt alternativ zu einer Serienfertigung eine Einzelfertigung des Grundkörpers auf der Grundlage eines individuellen Vorlageabdruckes. Alternativ zu der soeben erläuterten Herstellungsmethode ist es auch möglich, den Grundkörper ohne einen Abdruck als Vorlage herzustellen.
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Unabhängig von der Herstellungsmethode liegt eine Anpassung an die Innenkontur des vorderen Bereiches der Nasenhöhle insbesondere dann vor, wenn die äußere Form des Grundkörpers im wesentlichen einem schiefen Ellipsenkegelstumpf entspricht, also einem Kegelstumpf, dessen Grundfläche eine Ellipse ist und bei dem die (gedachte) Spitze des Kegels nicht senkrecht über dem Zentrum der Ellipsenebene steht. Der Grundkörper läuft dabei von seinem mit der größeren Kanalöffnung versehenen vorderen Ende hin zu seinem mit der kleiner Kanalöffnung versehenen hinteren Ende konisch zu. Dabei ändert sich der Anstieg der Grundkörperwand stetig. Vorzugsweise existiert kein Grundkörperwandstück, das parallel zu einer Ebene verläuft, die senkrecht auf der elliptischen Grundfläche des Kegelstumpfes steht. Für einen guten Halt als besonders vorteilhaft erwiesen hat sich darüber hinaus eine Ausführungsform, bei der die Ebene des Kegelschnitts nicht parallel, sondern schräg zu der elliptischen Grundfläche verläuft. Im Ergebnis liegt der Grundkörper an der Innenseite der Nasenhöhle im wesentlichen vollflächig an, und zwar vorzugsweise über seine gesamte Länge und entlang seines gesamten Umfangs.
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Für einen besonders gleichmäßigen Anpreßdruck des Grundkörpers an die Wände der Nasenhöhle ist es von Vorteil, wenn der Atemkanal von der Außenseite des Grundkörpers lediglich durch die Grundkörperwand mit im wesentlichen gleichbleibender Wandstärke getrennt ist, so daß die Innenkontur des Atemkanals im wesentlichen der äußeren Form des Grundkörpers entspricht, so daß auch das Innere des Grundkörpers eine Trichterform aufweist. Der Atemkanal verjüngt sich, beginnend von der Kanalöffnung mit dem größeren Querschnitt hin zu der gegenüberliegenden Kanalöffnung mit dem kleineren Querschnitt stetig.
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Ein besonders gleichmäßiger Anpreßdruck des Grundkörpers an die Wände der Nasenhöhle wird auch dadurch unterstützt, daß der Grundkörper aus einem elastischen Material besteht. Es handelt sich dabei vorteilhafterweise um ein körperfreundliches Kunststoffmaterial, wie beispielsweise Silikon oder dergleichen. Als ganz besonders vorteilhaft und besonders geeignet für einen dauerhaft sicheren Halt des Grundkörpers in der Nasenhöhle hat sich die Verwendung des Materials TM6MED der Fa. Kraiburg TPE GmbH & Co. KG erwiesen. Dieses transluzente Material ist aus medizinischer Sicht unbedenklich, USP Class IV und ISO 10993-5 geprüft sowie zugelassen nach ISO 10993-11, ISO 10993-10 sowie USP 6.6.1. Die Härte beträgt 60 Shore A (DIN EN53505/ISO 868). Die Dichte beträgt 0.89 g/cm3 (DIN EN ISO 1183-1: 2004). Die Reißfestigkeit beträgt 11,2 N/mm2 (DIN 53504/ISO 37). Das Material ist für Spritzguß und Extrusion geeignet, so daß die Herstellung des Grundkörpers auf besonders einfache und damit auch preiswerte Art und Weise durch ein Spritzgießverfahren erfolgen kann.
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Zur Anwendung der Vorrichtung wird der Grundkörper mit dem die kleinere Kanalöffnung aufweisenden Ende voran in ein Nasenloch eingeführt. Um eine Anwendung bei unterschiedlich großen Nasenhöhlen zu ermöglichen, sind Grundkörper in verschiedenen Größen herstellbar. Entsprechend dem Kerngedanken der vorliegenden Erfindung wird dabei auch bei unterschiedlichen Nasengrößen erreicht, daß die Außenseite des Grundkörpers an der Innenseite der Nasenhöhle, vorzugsweise vollflächig, zumindest aber zu großen Teilen flächig, d. h. im wesentlichen ohne Abstand, anliegt. Die für eine bestimmte Person geeignete Größe wird vorzugsweise derart ausgewählt, daß der vordere Bereich der Nasenhöhle nach dem Einführen des Grundkörpers leicht aufgeweitet ist. Der Grundkörper weist mit anderen Worten eine Größe auf, die sicherstellt, daß er nach dem Einführen in das Nasenloch unter Spannung an der Innenseite der Nasenhöhle anliegt, zu welchem Zweck er vor dem Einführen in das Nasenloch komprimiert wird.
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Ein besonders sicherer Halt des Grundkörpers in der Nasenhöhle wird erreicht, wenn die Außenseite des Grundkörpers zusätzlich mit Befestigungs- oder Halteelementen versehen ist. Dabei kann es sich sowohl um einzelne, an ausgewählten Stellen des Grundkörpers vorgesehene Elemente, als auch um eine Vielzahl von Elementen handeln, die über die gesamte Oberfläche des Grundkörpers verteilt angeordnet sind, wie beispielsweise Noppen oder entgegen der Einführrichtung ausgerichtete Schuppen.
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Als ganz besonders vorteilhaft hat sich ein an einem Ende des Grundkörpers vorgesehener, nach Art einer Hutkrempe ausgeführter, umlaufender Befestigungs- oder Haltering erwiesen, der zum Verklemmen des Grundkörpers in der Nasenhöhle dient. Aufgrund der Eigenelastizität des Grundkörpers liegt auch bei der Verwendung eines solchen Ringelements die Außenseite des Grundkörpers im wesentlichen vollständig an der Innenseite der Nasenhöhle an. Bei dem den Befestigungs- oder Haltering aufweisenden Ende des Grundkörpers handelt es sich vorzugsweise um das vordere, im eingeführten Zustand dem Naseneingang nahe Ende des Grundkörpers. Bei einer solchen Anordnung des Ringes dient die durch den Ring gebildete Verdickung des Grundkörpermaterials zugleich auch als Angriffsfläche für eine verbesserte Handhabung beim Entfernen der Vorrichtung aus der Nasenhöhle.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist ein lösbar mit dem Grundkörper verbindbares Filterelement vorgesehen, welches den Querschnitt des Atemkanals an wenigstens einer Stelle vollständig ausfüllt. Das Filterelement weist vorzugsweise die gleiche Form wie der Grundkörper auf und ist gegenüber dem Grundkörper lediglich etwas verkleinert, so daß er problemlos durch die größere Kanalöffnung in den Grundkörper eingeführt werden kann. Bei dem verwendeten Filterelement handelt es sich vorzugsweise um einen Pollenfilter zur Anwendung bei Personen mit Allergien. Es können jedoch auch beliebige andere Filter, beispielsweise Geruchsfilter, eingesetzt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Naseneinlage,
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2 die Naseneinlage von oben,
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3 die Naseneinlage von unten,
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4 einen Längsschnitt durch die Naseneinlage.
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Sämtliche Figuren zeigen die Erfindung lediglich schematisch und mit ihren wesentlichen Bestandteilen. Gleiche Bezugszeichen entsprechen dabei Elementen gleicher oder vergleichbarer Funktion.
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In den 1 bis 4 ist eine Vorrichtung 1 zur Unterstützung der Nasenatmung dargestellt, zum Einführen in den vorderen Bereich einer Nasenhöhle durch ein Nasenloch, mit einem einteiligen Grundkörper 2, der als ein mit einer durchgehenden Wand 3 versehener, flexibler Hohlkörper mit einem in Körperlängsrichtung 4 verlaufenden, durchgehenden Atemkanal 5 ausgebildet ist, wobei die äußere Form des Grundkörpers 2 entsprechend der Innenkontur des vorderen Bereiches der Nasenhöhle ausgebildet ist. Eine solche Vorrichtung 1 wird nachfolgend auch kurz als Naseneinlage bezeichnet.
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In der Praxis werden die erfindungsgemäßen Naseneinlagen 1 paarweise verwendet, wobei die Grundkörper 2 jeweils in ein Nasenloch eingeführt werden und dann in den vorderen Bereichen der Nasenhöhle, die durch die Nasenscheidewand in zwei Hälften geteilt ist, einliegen.
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Die äußere Form des Grundkörpers 2 entspricht dabei im wesentlichen einem schiefen Ellipsenkegelstumpf. Der Grundkörper 2 läuft von seinem mit der größeren Kanalöffnung 6 versehenen vorderen Ende 7 hin zu seinem mit der kleiner Kanalöffnung 8 versehenen hinteren Ende 9 konisch zu. Die Innenkontur 10 des Atemkanals 5 ist dabei aufgrund der im wesentlichen gleichbleibende Wandstärke der äußeren Form des Grundkörpers 2 nachgebildet.
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Dabei ändert sich der Anstieg der Grundkörperwand 3 stetig. Die Ebene 11 des Kegelschnitts verläuft nicht parallel, sondern schräg zu der elliptischen Grundfläche 12. Der Atemkanal 5 ist von der Außenseite 13 des Grundkörpers 2 lediglich durch die Grundkörperwand 3 getrennt. Die Höhe des Grundkörpers 2 beträgt im Beispiel 12,5 mm an der niedrigsten Stelle und 14 mm an der höchsten Stelle.
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Das vordere, im eingeführten Zustand dem Naseneingang nahe Ende 7 des Grundkörpers 2 ist nach Art einer Hutkrempe nach außen gewölbt, so daß sich ein umlaufender Haltering 14 zum Verklemmen des Grundkörpers 2 in der Nasenhöhle ergibt. Das äußere Ende 15 der Krempe 14 ist dabei in Richtung des gegenüberliegenden hinteren Endes 9 des Grundkörpers 2, also entgegen der in Körperlängsrichtung 4 verlaufenden Einführrichtung 16 der Naseneinlage 1 in das Nasenloch, gewölbt, wodurch sich eine rinnenförmige Vertiefung 17 in dem als Haltering 14 dienenden, nach außen stehenden Teil des Grundkörpers 2 ergibt. Hierdurch wird das elastische Verhalten des Halterings 14 bei dem Einführen des Grundkörpers 2 in die Nasenhöhle unterstützt.
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Im eingeführten Zustand liegt die Außenseite 13 des Grundkörpers 2 im wesentlichen vollständig an der Innenseite der Nasenhöhle an. Dadurch wird sichergestellt, daß durch die Nase eingeatmete Luft stets durch den Atemkanal 5 strömt und nicht an dem Atemkanal 5 vorbei, etwa durch zwischen Grundkörper 2 und Naseninnenwand bestehende Zwischenräume. Auch das Entstehen von Lufteinschlüssen zwischen Grundkörper 2 und Nasenhöhlenwand, die sich nachteilig auf den sicheren Sitz und die Funktion der Naseneinlage 1 auswirken können, wird vermieden.
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In den Grundkörper 1 kann ein Filterelement 18 eingesetzt werden. Ein in den Grundkörper 2 eingeführtes Filterelement 18 ist in 4 mit durchbrochener Linie angedeutet. Das Filterelement 18 füllt den Querschnitt des Atemkanals 5 vollständig aus.
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Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und den Zeichnungen dargestellten Merkmale können sowohl einzeln, als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung, Naseneinlage
- 2
- Grundkörper
- 3
- Grundkörperwand
- 4
- Körperlängsrichtung
- 5
- Atemkanal
- 6
- große Kanalöffnung
- 7
- vorderes Ende
- 8
- kleine Kanalöffnung
- 9
- hinteres Ende
- 10
- Innenkontur
- 11
- Ebene des Kegelschnitts
- 12
- Grundfläche
- 13
- Grundkörperaußenseite
- 14
- Haltering, Krempe
- 15
- äußeres Ringende
- 16
- Einführrichtung
- 17
- Vertiefung
- 18
- Filterelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- USP Class IV [0011]
- ISO 10993-5 [0011]
- ISO 10993-11 [0011]
- ISO 10993-10 [0011]
- USP 6.6.1 [0011]
- DIN EN53505 [0011]
- ISO 868 [0011]
- DIN EN ISO 1183-1: 2004 [0011]
- DIN 53504/ISO 37) [0011]